„Weichliche Gesänge und Instrumental- sätze haltet vom Gotteshaus fern“ Kirchenmusik aus rechtlich-historischer Sicht mit einem Blick auf das Bistum Freising während der katholischen Reform und des Trienter Konzils Masterarbeit zur Erlangung des Master of Arts an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck betreut von: o. Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Rees eingereicht von: Mag. Andreas Stefan Liebl beim Beauftragten der Universitätsstudienleiterin: assoz. Prof. Dr. Nikolaus Wandinger Innsbruck, Oktober 2018 Inhaltsverzeichnis VORWORT .............................................................................................................................. 3 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ............................................................................................ 6 VORBEMERKUNGEN ZUR ZIELSETZUNG, GESTALTUNG UND ANLAGE DER ARBEIT ............................................................ 15 I. KIRCHENRECHTLICHER KONTEXT DER KIRCHENMUSIK ............................. 18 1. BEGRIFFSKLÄRUNG UND EINFÜHRUNG ............................................................................ 18 2. HISTORISCHE ENTWICKLUNG ........................................................................................... 19 3. DAS ZWEITEN VATIKANISCHEN KONZIL UND DIE KIRCHENMUSIK .................................. 27 4. NACHKONZILIARE PÄPSTLICHE BESTIMMUNGEN ZUR KIRCHENMUSIK UND ZUM KIRCHENMUSIKALISCHEN DIENST .................................................................... 30 4.1. Nachkonziliare päpstliche Bestimmungen zur Kirchenmusik ................................. 30 4.2. Nachkonziliare päpstliche Bestimmungen zum kirchenmusikalischen Dienst ........ 35 5. DIE RECHTLICHE STELLUNG DES KIRCHENMUSIKERS ...................................................... 38 6. KONZERTE IN LITURGISCHEN RÄUMEN ............................................................................ 42 6.1. Musik in liturgischen Räumen außerhalb der Liturgie ........................................... 42 6.2. Genehmigung von Kirchenkonzerten ...................................................................... 43 7. ZUSAMMENFASSUNG ....................................................................................................... 45 II. AUSGANGSLAGE IM SPÄTMITTELALTERLICHEN- FRÜHNEUZEITLICHEN BISTUM FREISING ........................................................... 47 1. DIE REFORM DER LITURGIE ............................................................................................. 47 1.1. Das Konzil von Trient und die Liturgie .................................................................. 47 1.1.1. Grundzüge der tridentinischen Liturgiereform – die Erneuerung des Gottesdienstes ................................................................ 47 1.1.2. Die Freisinger Choralbücher – Gradualien und Antiphonarien ...................... 49 1.1.2.1. Vorbemerkungen ............................................................................................... 49 1.1.2.2. Die Gradualien und Antiphonarien des Bistums Freising ................................. 51 2. LITURGIE UND KIRCHENMUSIK ........................................................................................ 54 2.1. Das Konzil von Trient und die Kirchenmusik ......................................................... 54 2.1.1. Allgemeine Einführung ................................................................................... 54 2.1.2. Kirchenmusik als Konzilsthema ..................................................................... 57 2.1.3. Die Franko-flämische Schule .......................................................................... 61 1 2.1.4. Die Römische Schule ...................................................................................... 63 2.1.5. Die Venezianische Schule ............................................................................... 63 2.2. Die Kirchenmusik im Bistum Freising .................................................................... 71 2.2.1. Mittelalter und frühe Neuzeit .......................................................................... 71 2.2.2. Liturgische Umgestaltung im Bistum Freising nach den Bestimmungen des Tridentinums ................................................... 77 2.2.2.1. Neue liturgischen Bücher ................................................................................... 77 2.2.2.2. Einführung des Deutschen Kirchenliedes .......................................................... 78 2.2.2.3. Volksgesang ....................................................................................................... 83 2.2.2.3.1. Prozessionen, Wallfahrten und Andachten ........................................................... 83 2.2.2.3.2. Andachten ............................................................................................................. 83 2.2.2.3.3. Erste Gesangbücher .............................................................................................. 84 ZUSAMMENFASSUNG – AUSBLICK ............................................................................... 93 ANHANG ................................................................................................................................ 99 KURTZER UNDERRICHT (1620) ............................................................................................ 99 LITERATURVERZEICHNIS ............................................................................................ 137 QUELLEN (ARCHIVE) ......................................................................................................... 137 QUELLEN (GEDRUCKT) ...................................................................................................... 137 Grundlagenwerke ......................................................................................................... 139 Konzils- und Synodendokumente ................................................................................. 141 Päpste ........................................................................................................................... 141 Römische Kurie ............................................................................................................ 143 Bischofskonferenzen ..................................................................................................... 144 Sekundärliteratur ......................................................................................................... 145 Internetadressen ........................................................................................................... 206 2 Vorwort „Ich möchte meine Gitarre umtauschen“, sagte der Herr im Musikgeschäft. „Sie hat offen- bar einen Fabrikationsfehler. Ich besitze sie nämlich jetzt schon seit drei Monaten und sie spielt die Melodien immer noch nicht richtig!“ Ich weiß nicht, ob der junge Mann mit seiner Beschwerde Erfolg gehabt hat. Denn ob das an der Gitarre lag, dass sich die Melodien grauenhaft anhörten, das wage ich zu bezweifeln. Die Gitarre ist nur das Instrument und ob die Töne sauber sind, harmonisch und wohlklin- gend, das liegt nur zu einem kleinen Teil an ihrem Preis und ihrer Qualität. Zum größten Teil liegt es an demjenigen, der darauf spielt. Wenn ein Radiogerät, ein Fernseher oder ein Kopierer nicht mehr funktioniert, dann mag das Umtauschen durchaus etwas bringen. Wenn eine Trompete keine Fanfare von sich gibt, liegt es in den seltensten Fällen am Instrument. Solange der, der auf dem Musikinstrument spielt, nicht die entsprechenden Fähigkeiten entwickelt, wenn er nicht wirklich damit umge- hen kann, dann wird der bloße Umtausch des Instrumentes kaum was bringen. Haben Sie sie nicht auch schon einmal umtauschen wollen? Haben Sie nicht auch schon einmal davon geträumt, eine andere zu haben, eine andere Welt? Eine, in der es gerechter zugeht, in der alle Menschen ihr Auskommen haben? Eine, die nicht von Naturkatastrophen heimgesucht wird, in der Menschen nicht einfach krank werden oder vor der Zeit sterben? Eine, in der es keine Kriege mehr gibt und alle Menschen mitei- nander auskommen? Haben Sie nicht auch schon einmal davon geträumt, unsere verkorkste Welt einfach gegen solch eine perfekte Welt auszutauschen? Ich ertappe mich manchmal bei diesem Gedanken. Und ich versuche mir dann ganz schnell klar zu machen, dass ich dann wie jener Herr mit seiner Gitarre im Musikgeschäft ste- he. Unsere Welt könnte noch so oft ausgetauscht werden, wenn sich diejenigen, die auf die- sem Instrument spielen, nicht ganz gewaltig ändern, dann werden die Töne, die sie erzeugt, immer die gleichen bleiben. Ginge es mir in einer anderen Welt denn tatsächlich besser? Wäre ich anders, glücklicher, zufriedener? Ich sitze doch jetzt schon immer wieder da und blase Trübsal, obwohl die Sonne scheint. Ich bin unzufrieden mit mir selbst, obwohl es mir besser geht als Dreiviertel der Menschheit. 3 Und ich weiß nichts anzufangen, obwohl ich alles habe, was ich brauche. Was an meinem Le- ben würde sich wirklich ändern, wenn es eine andere Welt wäre, in der ich lebe? Jesus weist im Evangelium insgeheim darauf hin. Er erteilt all den Vorstellungen, eine an- dere Welt vor uns auszubreiten von vorneherein eine Absage. „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst“, formuliert er in seinem Gebet an den Vater. Es geht nicht darum, uns aus dieser Welt herauszunehmen, uns in eine andere Welt hineinzusetzen. Diese Welt ist unser Platz. Für sie sind wir bestimmt. Sie zu gestalten ist un- sere Aufgabe. Auf ihr so zu spielen, dass die Töne, die wir ihr
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