Dithmarscher Mitteilungsblatt Des Kreisbauernverbandes Dithmarschen
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bauernbriefdithmarscher Mitteilungsblatt des Kreisbauernverbandes Dithmarschen 49. Jahrgang, Heft 3 C 3102 April 2017 Geplante Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten Der aktuelle Stand sieht nach Rücksprache mit dem unsere Einwände hinsichtlich eines erlaubten Grün- Kreis Dithmarschen wie folgt aus: Der Kreis beabsich- landumbruchs Berücksichtigung finden werden. Im tigt, ab Anfang Mai 2017 das offizielle Anhörungsver- Rahmen des dann laufenden Beteiligungsverfahrens fahren zu starten. Auch wenn es durch die Kritik an hat jeder betroffene Landeigentümer die Möglichkeit, den ersten Sicherstellungsverordnungen dem Kreis- hinsichtlich der geplanten Landschaftsschutzgebiets- bauernverband Dithmarschen gelungen ist, diese vor ausweisungen eine persönliche Einwendung zu erhe- allem hinsichtlich des Baurechts, Stichwort: privilegier- ben, wenn er mit der Schutzgebietsausweisung nicht tes Bauen im Außenbereich, zu entschärfen, bleibt es einverstanden ist. Gerne bieten wir unsere Hilfestel- bei unserer grundsätzlichen Kritik und Ablehnung der lung an. Landschaftsschutzgebiete. Da inzwischen die neuen Regionalplanentwürfe für die Die Befürchtung, dass eventuell zukünftig andere po- Windkraft vorliegen, sollte aus unserer Sicht die An- litische Konstellationen hier für eine Verschärfung der hörung zu den Landschaftsschutzgebietsverordnungen bestehenden Landschaftsschutzgebietsverordnungen so lange hinausgezögert werden, bis die Regionalpläne sorgen oder andere Bundes- oder Landesgesetze auf rechtskräftig sind, da sich dann die Landschaftsschutz- die bestehenden Landschaftsschutzgebiete einwirken, gebietsverordnungen erübrigen. Sollte dieses nicht bleibt bestehen. möglich sein, fordern wir, die Landschaftsschutzgebie- Wir gehen davon aus, dass bei den ausgelegten Ent- te spätestens mit Rechtskraft der neuen Regionalpläne würfen der Landschaftsschutzgebietsverordnungen für Windkraft wieder aufzuheben. Künftige Agrarpolitik: Umweltverbände nehmen Einfluss, Landwirte beteiligen sich kaum Jetzt an Internet-Befragung teilnehmen! Die EU-Kommission führt im Internet eine Befragung zur 3. Weiterentwicklung/Vereinfachung des Greening zukünftigen Agrarpolitik nach dem Jahr 2020 noch bis (einfacher, ergebnisorientierter, praxistauglicher)! Anfang Mai durch. Nach einem Zwischenstand sind bisher 4. Entbürokratisierung/Neuausrichtung auch der 2. Säule- 25.000 Antworten eingegangen. Der kleinere Teil stammt Maßnahmen! von Landwirten, während die Umweltverbände massiv mo- Den Online-Fragebogen finden Sie hier: bilisieren. http://bit.ly/2jK50H4, die Begründung der Kommission hier: http://bit.ly/2koK5eC. Deshalb ist es jetzt an der Zeit aktiv zu werden und an der Umfrage teilzunehmen! Die wichtigsten Ziele aus Sicht des Die Beantwortung durch den Bauernverband Schleswig- Bauernverbandes sind: Holstein zur Orientierung: http://bit.ly/2m440yJ. Diese Links finden Sie auch auf der Startseite von http:// 1. Sicherung des Haushaltsvolumens für die Gemeinsame www.bauern.sh und zusätzlich dort im Bereich Themen un- EU-Agrarpolitik! ter „Internet-Befragung GAP nach 2020“. 2. Sicherung der 1. Säule als wichtiges Instrument zur Ein- Es ist kein Problem einzelne Fragen auch unbeantwortet zu kommensstabilisierung! lassen – wichtiger ist, überhaupt teilzunehmen. Schleswig-Holstein ist (nun endlich) vom 29. März 2017 an offiziell BHV1-frei Am Dienstag, den 28. März 2017, wurde der „Beschluss der nen. Wegen weiterer Einzelheiten verweisen wir abermals auf Kommission der Europäischen Union über ergänzende Garan- das Merkblatt des MELUR (in der Geschäftsstelle erhältlich). tien im innergemeinschaftlichen Handel mit Rindern in Bezug Ertragsschadenversicherung bleibt wichtig auf die Infektiöse Bovine Rhinotracheitis vom 21. März 2017“ Trotz der erfolgreichen BHV1-Sanierung der Rinderbestän- im Bundesanzeiger veröffentlicht. de in Schleswig-Holstein bleibt die Absicherung gegen diese Änderungen in den Handelsbedingungen bei Rindern Seuche wichtig. Denn es gibt auch in Zukunft keine Gewähr, Es gelten ab dem 29.03.2017 erleichterte Bedingungen für dass nicht vereinzelt BHV1-Einbrüche auf Betrieben bzw. eine den Rinderhandel aus Schleswig-Holstein in andere als BHV1- erneute Ausbreitung der Seuche stattfinden. Wir weisen des- frei anerkannte Regionen. So entfallen insbesondere aufwän- halb darauf hin, dass diese Ertragsschadenversicherung für dige und teure Quarantänemaßnahmen vor dem Verbringen Rinderbetriebe wichtig sein kann. Für Mitgliedsbetriebe des von Rindern. Zugleich gelten spezifische Vorschriften bei der BVSH bestehen aufgrund eines Rahmenvertrages mit der R+V Verbringung von Rindern aus nicht anerkannten BHV1-freien Versicherung Sonderkonditionen. Zu erwähnen ist hierbei Regionen nach Schleswig-Holstein. insbesondere der reduzierte Selbstbehalt sowie der über die Hierzu wird vom MELUR ein Merkblatt „BHV1-Schutzmaßnah- reguläre Frist von 12 Monaten unbegrenzt verlängerte Haf- men für Schleswig-Holstein als BHV1-freie Region“ veröffent- tungszeitraum des Versicherers im Falle einer Schadenregulie- licht werden, indem die Regelungen zusammengefasst wur- rung bei BHV1-Einbruch. den. Wir bitten um dringende Beachtung. Wichtig: Betriebe, die bereits eine Ertragsschadenversicherung Schutzmaßnahmen gelten weiterhin abgeschlossen haben, sollten ihre Verträge unbedingt dahin- Ungeachtet der Anerkennung als BHV1-freie Region gelten all- gehend prüfen (siehe Versicherungsschein), ob BHV1 tatsäch- gemeine Schutzmaßnahmen weiterhin für alle Bestände, so un- lich mit eingeschlossen wurde. BHV1 ist nicht automatisch mit- ter anderem die allgemeine Untersuchungspflicht gemäß BHV1- versichert und muss daher zusätzlich beantragt werden. Verordnung. Die Basis- und jährlichen Kontrolluntersuchungen Nicolai Wree zur Aufrechterhaltung der BHV1-Freiheit sind weiterhin durch- Wolf-Dieter Krezdorn zuführen. Ziel ist es, Neuinfektionen möglichst rasch zu erken- Bauernverband Schleswig-Holstein Greeningvorgaben – Ab 2017 greifen zusätzliche Sanktionen Das mit der Agrarreform in 2015 eingeführte Greening sah für im Folgenden die Anforderungen des Greenings im Überblick: die Jahre 2015 und 2016 bei Nichteinhaltung der Vorgaben Anbauvielfalt: lediglich eine Kürzung der Greeningprämie vor. Dieses sollte Betriebe bis 10 ha Ackerland sind von dieser Anforderung den Betrieben die Möglichkeit einräumen, die betrieblichen freigestellt. Bis 30 ha Ackerland müssen mindestens zwei Gegebenheiten den neuen Vorgaben anzupassen, ohne dass verschiedene Kulturen angebaut werden, wobei die Haupt- im Zweifel harte Sanktionen greifen. frucht höchstens 75 % der Anbaufläche einnehmen darf. Dieses ändert sich plangemäß mit dem Antragsjahr 2017. Mit Ab 30 ha Ackerland müssen mindestens drei verschiedene dem aktuellen Jahr kommt bei einem Verstoß gegen die Gree- Kulturen angebaut werden, wobei die Hauptfrucht ebenfalls ningauflagen zu der Kürzung eine Sanktion hinzu. Auch diese höchstens 75 % der Ackerfläche einnehmen darf und zwei ist vorerst gedeckelt und erhöht sich in den kommenden Jah- Kulturen zusammen höchstens 95 % ausmachen dürfen. Für ren. die genannten Schwellen von 10 ha bzw. 30 ha ist stets das Dies macht es umso wichtiger, bei der Fruchtfolgeplanung bzw. gesamte Ackerland zu betrachten und zwar einschließlich der im Vorwege zum Agrarantrag die Einhaltung der drei Gree- Landschaftselemente, die auf oder an dem Ackerland liegen ningbestandteile zu prüfen: Anbauvielfalt, Ökologische Vor- (Brutto-Ackerfläche). rangfläche und Erhalt von Dauergrünland. Aus diesem Anlass Herausgeber und Verlag: Bauernverband Schleswig-Holstein e.V. Kreisbauernverband Dithmarschen Waldschlößchenstraße 39 · 25746 Heide Telefon 0481- 850420 · Telefax 8504220 …∑Æ ∫ªÆ¨∑πª≤ ◊∏≤ª≤ E-Mail: [email protected] Õ¨ø∏¥µ±≤≠¨Æ´µ¨∑±≤ª≤ ≤øΩ∏ ”øA Redaktion: Dipl.-Ing.-agr. Hans-Jürgen Henßen ÿø¥¥ª≤ Ú Õ¨ø¥¥ª∑≤Æ∑Ω∏¨´≤πª≤ Ú Ãƪ≤≤π∑¨¨ªÆ Anzeigen: Presse und Werbung …ª∑ºª¨±Æª Ú –∫ªÆºªæ±®ª≤ Ú Ã±Æø≤¥øπª≤ Maaßen-Nagel-Straße 6 · 25709 Marne Tel. 04851 - 9535820 · Fax 04851 - 9535830 ê¥ÚÊ ÏË ÈÓ Ò ÓÏ ÍÍ Ú ⁄ø®Ê ÓÔ ÁË E-Mail: [email protected] —¥ºª≤ ÿ±∞ Ì Ú ÓÎÎÎÈ ÿøºª≥øÆ≠Ω∏ª≤ ©©©Ú¥øª∏≤Û≠¨ø∏¥æø´Úºª Druck: Heider Offsetduckerei Pingel-Witte 2 3 Ökologische Vorrangfläche: • Zwischenfrüchte und Winterbegrünung Betriebe mit mehr als 15 ha Ackerfläche müssen 5 % ihrer • Flächen mit Stickstoff bindenden Pflanzen Ackerfläche (ohne Dauergrünland und Dauerkulturen) als öko- • Agroforstflächen, Aufforstungsflächen, beihilfefähige logische Vorrangflächen bereitstellen. Landschaftselemente Flächenstreifen an Waldrändern, Kurzumtriebsplantagen sind dabei anrechnungsfähig, wenn sie im Rahmen von Cross- ohne mineralische Dünger und PSM Compliance geschützt sind. Damit sind folgende Landschafts- Bei der Anrechnung der verschiedenen ökologischen Vorrang- elemente berücksichtigungsfähig: flächen soll ihre unterschiedliche ökologische Wertigkeit be- • Hecken oder Knicks (Mindestlänge 10 m) rücksichtigt werden. Dazu gibt es Gewichtungsfaktoren, durch • Baumreihen (mindestens fünf Bäume, die die jeweilige ökologische Vorrangfläche vervielfältigt wird. (Mindestlänge 50 m) Erhalt von Dauergrünland: • Feldgehölze (Mindestgröße 50 m² bis höchstens Die EU-Mitgliedstaaten müssen sicherstellen, dass das im Jahr 2.000 m²) 2012 beantragte Dauergrünland ab dem Jahr 2015 dem An- • Feuchtgebiete, die geschützte und kartierte Biotope sind, teil nach um nicht mehr als 5 % abnimmt. Die Mitgliedstaaten sowie Tümpel, Sölle, Dolinen und andere vergleichbare dürfen diese Regelung auf nationaler oder regionaler Ebene Feuchtgebiete (Größe maximal 2.000 m²) anwenden und zudem einzelbetriebliche Regelungen