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VI

Einführung Klavierschaffens und spiegeln die Ent- Nr. 15 wicklung des Komponisten bis hin zu Carl Maria von Weber (1786–1826) den reifen Spätwerken nach 1780, in komponierte die Sonate C-dur im Jahre denen auch der Einfluss Mozarts wirk- Nr. 1–2 1812. Weber, der selbst einer der bedeu- sam wird. Viele seiner Sonaten sind tendsten und virtuosesten Klavierspieler Johann Sebastian Bach (1685–1750) wertvolle und ansprechende Unter- seiner Zeit war, wusste in seinen vier komponierte nicht nur zahlreiche Kan- richtsmusik. großen Sonaten geschickt brillante taten und Oratorien, sondern galt auch Spieltechnik mit eingängiger Melodik als virtuoser Organist und Cembalist. zu verbinden. Die Aria h-moll ist der vierten der Sechs Nr. 9–11 Partiten entnommen, die der Komponist Wolfgang Amadeus Mozarts (1756– im Jahre 1731 als sein erstes Werk ste- 1791) Menuett ist eine der frühesten Nr. 16–18 chen und drucken ließ. Welche Möglich- Kompositionen aus seiner Feder. Er Franz Schuberts (1797–1828) Mo- keiten auch die selten angewandte schrieb sie als Kind im Übungsbuch für ments Musicaux entstanden in den Jah- Zweistimmigkeit bietet, zeigt Bach in seine Schwester Nannerl nieder. Der ren 1823–1828. Sie sind, wie auch die der Fuge e-moll aus seinem Wohltem- vermutlich 1784 komponierte, ironische Impromptus, lyrische einsätzige Klavier- perierten Klavier Band 1. Trauermarsch des Signor Maestro Con- stücke. Aus dem Jahr 1817 stammt die trapunto stammt aus dem Stammbuch Sonate D 568 in Es-dur, die jedoch erst Nr. 3 der ausgezeichneten Pianistin Barbara nach Schuberts Tod veröffentlicht wur- Domenico Scarlatti (1685–1757) gilt Ployer. Sie erhielt von Mozart Theorie- de. Die Variation über einen Walzer von als einer der faszinierendsten Kompo- unterricht und für sie entstand unter Anton Diabelli vom März 1821 ent- nisten der Barockzeit. Er schrieb etwa anderem sein Klavierkonzert in G-dur stand, wie Beethovens großer Variatio- 550 einsätzige Sonaten, die vom Spieler KV 453. Das Andante cantabile gehört nenzyklus op. 120, im Rahmen eines „keine Tiefgründigkeit, sondern eher zur ersten Sonate aus einer Gruppe von von Diabelli selbst ausgeschriebenen den geistreichen Spaß“ (Vorwort zur drei Werken dieser Gattung (KV 330– „Komponistenwettbewerbs“. Erstausgabe) in der Spielkunst erwar- 332), die wahrscheinlich 1783, also um ten. Mit seinen Sonaten hat Scarlatti die dieselbe Zeit wie der Trauermarsch, Nr. 19–20 Musik für Tasteninstrumente sowohl in entstand. Bartholdy (1809– spiel- als auch in kompositionstechni- 1847) beherrschte nicht nur die großen scher Hinsicht entscheidend weiterent- Nr. 12–14 Formen der Symphonik und Kammer- wickelt. Ludwig van Beethoven (1770–1827) musik, sondern war auch ein Meister komponierte die Sonate E-dur op. 14 des kleinen Klavierstücks. Die Kinder- Nr. 4–5 Nr. 1, aus der das Allegretto entnommen stücke op. 72 wurden erst nach dem Tod Georg Friedrich Händel (1685–1759), ist, 1798 oder 1799. Über die wenige des Komponisten aus dem Nachlass mit der vor allem durch seine Opern und Jahre später entstandene Bearbeitung dem Zusatz „Christmas Present for his Oratorien bekannt ist, komponierte für Streichquartett schrieb er: „das Young Friends“ in England veröffent- auch einige Werke für Tasteninstrumen- macht mir nicht so leicht ein andrer licht, das Autograph der Nummer zwei te. Die Sarabande stammt aus dem ers- nach“. Immer noch wird viel darüber datiert vom 21. Juni 1842. Die Lieder ten, die Courante aus dem zweiten Band diskutiert, ob er das Werk sogar ur- ohne Worte waren bereits zu Mendels- seiner berühmten Suites de Pièces pour sprünglich für Streichquartett und nicht sohn Bartholdys Lebzeiten ein beispiel- le Clavecin. für Klavier skizzierte. Der Text des loser Publikumserfolg. Opus 19 erschien Schweizer Liedes, auf das Beethoven 1832 als erste Sammlung, der noch viele Nr. 6 noch in seiner Bonner Zeit vor der Über- folgen sollten. Carl Philipp Emanuel Bach (1714– siedelung nach Wien seinen kurzen Va- 1788) war zu seinen Lebzeiten berühm- riationenzyklus schrieb, lautet: „Es hätt’ Nr. 21–23 ter als sein Vater Johann Sebastian. In e’ Buur e’ Töchterli, mit Name heißt es Frédéric Chopin (1810–1849) widme- der 1749 komponierten und 1762/63 Babeli, sie hätt’ e paar Zöpfli, sie sind te sein kompositorisches Schaffen nahe- erschienenen Sonate C-dur erprobt der wie Gold, drum ist ihm auch der Dusle zu ausschließlich dem Klavier. Viele sei- Komponist die Stilmittel der empfind- hold“. Die mit Bagatellen bezeichneten, ner Werke wenden sich an den versier- samen und vorklassischen Epoche. meist kürzeren Stücke sind keineswegs ten Klavieramateur des bürgerlichen immer, wie ihr Name vielleicht vermu- Salons. Die 24 Préludes op. 28, erschie- Nr. 7–8 ten lässt, „Kleinigkeiten“. Beethoven nen 1839, durchmessen in großer for- Joseph Haydn (1732–1809) begann nutzte sie vielmehr häufig zu Form- maler Vielfalt alle 24 Dur- und Mollton- erst als Dreißigjähriger, Sonaten zu und Ausdrucksexperimenten auf hohem arten. Die Nocturne c-moll, komponiert schreiben. Sie stehen im Zentrum seines Niveau. 1837, war von Chopin nicht zur Veröf- VII fentlichung vorgesehen und erschien Nr. 30 Nr. 35 erstmals 1938. Auch die bereits in der Theodor Kirchners (1823–1903) Kla- (1843–1907) bearbeitete Jugendzeit 1827 komponierte Mazurka viermusik wurde von seinen Zeitgenos- norwegische Bauerntänze – die soge- a-moll op. 68, 2 wurde postum 1855 ge- sen sehr geschätzt. Von Mendelssohn nannten Slåtter – für Klavier, die 1903 druckt, gehört aber zu den erfolgreichs- gefördert, von Schumann begeistert als Sammlung in erschienen. ten Stücken dieses Genres. empfohlen, fand Kirchner in Johannes Diese eigentlich für Geige (Hardanger- Brahms einen langjährigen Mentor und geige) tradierten Stücke wurden eigens Nr. 24–26 Freund. Die Albumblätter op. 7 erschie- hierfür aufgezeichnet. Bei der Übertra- (1810–1856) kom- nen im Mai 1856. In ihnen zeigen sich gung auf das Klavier versuchte Grieg, ponierte die Waldszenen op. 82 um die bereits harmonische Kühnheiten, die die „stilisierte Harmonik dieser Volks- Jahreswende 1848/49. Diese romanti- Kirchner in seinen späteren Komposi- töne auf ein künstlerisches Niveau zu schen Klavierstücke waren bereits nach tionen noch weiterentwickelte. erheben“ (Griegs eigenes Vorwort in ihrem Erscheinen sehr beliebt und spra- der Erstausgabe). chen das allgemeine poetische Empfin- den der damaligen Zeit an. Im selben Nr. 31–32 Nr. 36–37 Jahr, im September 1848, schrieb er (1833–1897) auch das Klavieralbum für die Jugend, schrieb 1866 zu den Entstehungsum- Claude Debussy (1862–1918) legte einfache und sehr hübsche Stücke, die ständen der Walzer op. 39 an den Wid- 1910 das erste Heft mit 12 Préludes vor gut für den Anfänger geeignet sind. mungsträger : „Ich – daraus in unsrer Sammlung die Nr. 6 1853 stellte Schumann die Albumblät- dachte an Wien, an die schönen Mäd- Des pas sur la neige (Schritte im ter op. 124 zusammen. Sie bilden eine chen, mit denen Du vierhändig spielst, Schnee) –, 1913 folgte Heft zwei mit Nachlese aus den Jahren 1832–1845 an Dich selbst, den Liebhaber von der- weiteren 12 Stücken. Morceau de con- und sind ebenfalls reizvolle Stücke für lei, den guten Freund“. Brahms’ Inter- cours erschien 1905 als eine von sechs den Unterricht. mezzi sind, entgegen der eigentlichen anonym abgedruckten Kompositionen Bedeutung des Titels, keine wirklichen in der Musikbeilage der Pariser Zeit- schrift Musica, deren Leser die Kompo- Nr. 27–28 Zwischenspiele, sondern tiefgründige, nisten erraten sollten. Neben Debussy (1811–1886) hielt 1837/ meist melancholisch gefärbte eigenstän- befanden sich unter anderem Massenet 38 seine Eindrücke eines ausgedehnten dige Stücke. So eröffnet das 1893 kom- und Saint-Saëns darunter. Aufenthalts in der Schweiz im Kompo- ponierte Intermezzo Nr. 1 aus op. 118 sitionszyklus Album d’un voyageur fest. die Folge von sechs Stücken, von denen vier diesen Titel tragen. Das ursprünglich unter dem Titel Fleurs Nr. 38 mélodiques des Alpes veröffentlichte Alexander Skrjabin (1872–1915) Stück arbeitete er über zehn Jahre spä- wollte ursprünglich einen Zyklus von 48 Nr. 33 ter für den Zyklus Années de Pélerinage Préludes komponieren, in welchem jede um und nannte es nun Le mal du pays Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840– Dur- und Molltonart je zweimal vor- (Heimweh). Es basiert auf einem Ap- 1893) schrieb die Sechs Stücke für Kla- kommen sollte. Kurz vor Drucklegung penzeller Kuhreigen. Die Entstehung vier op. 19 im Jahr 1873. Er widmete distanzierte er sich von diesem Plan und und der Titelbezug von Liszts belieb- sie ihm bekannten Pianisten und be- teilte die Stücke auf mehrere Hefte auf. ten Consolations (Tröstungen) liegt rücksichtigte beim Komponieren deren Das 1897 veröffentlichte Opus 11 folgt dagegen weitgehend im Dunkeln. Die pianistische Fähigkeiten. So entstanden der strengen Anordnung nach dem Stücke entstanden in den 40er Jahren facettenreiche, dankbare Stücke, die in Quintenzirkel. Anklänge an Chopins des 19. Jahrhunderts. ihrer Art auch auf Tschaikowskys Be- Prélude-Zyklen sind unverkennbar. schäftigung mit Schumanns Werken Nr. 29 hinweisen. Clara Wieck-Schumann (1819– Nr. 39 1896) komponierte die Charakterstücke Max Regers (1873–1916) Sammlung op. 5 in den Jahren 1834–1836, noch Nr. 34 Blätter und Blüten wurde 1910 für die vor ihrer Heirat mit Robert Schumann. Antonín Dvorák (1841–1904) vollen- Veröffentlichung bei Breitkopf & Härtel Opus 5 und 6 erschienen gemeinsam im dete die Komposition seines größten Zy- aus älteren Kompositionen zusammen- Jahr 1836 in Leipzig. Zwei Jahre später klus für Klavier zu zwei Händen im Juni gestellt. Fast alle dieser kleinen, nicht hatte der Verleger Hofmeister diese bei- 1889. Die Poetischen Stimmungsbilder allzu schweren Klavierstücke sind in den Werke übernommen und legte sie op. 85 enthalten einige der schönsten den Jahren 1900–1902 als Musik-Bei- unter dem Titel Soirées musicales / 10 Klaviersätze, die Dvorák für Klavier lagen in der Neuen Musik-Zeitung er- Pièces caractéristiques vor. zu zwei Händen schrieb. schienen. VIII

Introduction late maturity, by which time the influ- plished of his age, Weber com- ence of Mozart can be felt. Many of posed four large-scale sonatas that deft- Haydn’s sonatas have become useful ly combine brilliant technique with in- and appealing staples of the teaching gratiating melodies. No. 1–2 repertoire. Johann Sebastian Bach (1685–1750) No. 16–18 was not only a prolific composer of can- No. 9–11 tatas and oratorios but also a virtuoso Franz Schubert (1797–1828) wrote organist and harpsichord player. The Wolfgang Amadeus Mozart (1756– the Moments Musicaux from 1823 to Aria in B minor comes from the fourth 1791) wrote down the Minuet in his sis- 1828. Like the Impromptus, they are of his Six Partitas, the first work that ter Nannerl’s practice book in his early lyric piano pieces in a single movement. Bach allowed to be engraved and issued childhood; indeed, it is one of his earli- The Sonata in E-flat major (D 568) was in print (1731). The possibilities latent est works altogether. The mock funeral composed in 1817 but not published in the rarely used two-voice contrapun- march Trauermarsch des Signor Maes- until after Schubert’s death. The Varia- tal texture are evident in the Fugue in E tro Contrapunto was probably com- tion on a Waltz by Anton Diabelli was minor, taken from Book 1 of the Well- posed in 1784. It is taken from the written in March 1821. Like Beetho- Tempered Clavier. album of Barbara Ployer, an excellent ven’s great set of variations on the same who studied composition with theme (op. 120), it was written for a Mozart. Among the other works Mozart “composers’ competition” sponsored by No. 3 wrote for her is the Piano Concerto in G Diabelli himself. Domenico Scarlatti (1685–1757) was major, K. 453. The Andante cantabile one of the most fascinating composers of comes from the first of a set of three No. 19–20 the Baroque. He wrote some 550 single- sonatas, K. 330–332, which were prob- movement sonatas which, to quote the Felix Mendelssohn Bartholdy (1809– ably written in 1783 and hence at the 1847) not only had a perfect command preface to the first edition, require from same time as the funeral march. the player “not profundity so much as of large-scale symphonic and chamber frolicsome ingenuity.” Scarlatti’s sona- music but was also a master of the short No. 12–14 tas had a decisive and lasting impact on piano piece. The Christmas Pieces op. 72 both the performance and the composi- Ludwig van Beethoven (1770–1827) were published in England after the tional technique of keyboard music. wrote his Sonata in E major (op. 14 composer’s death, with the title expand- no. 1), and hence the Allegretto taken ed to read “Christmas Present for his from it, in 1798 or 1799. A few years Young Friends.” The autograph manu- No. 4–5 later he arranged the piece for string script of piece no. 2 is dated 21 June George Frideric Handel (1685–1759) quartet, adding that “you will hardly 1842. The Songs without Words were is best known for his operas and orato- find a musician capable of bringing it hugely popular even during Mendels- rios, but he also wrote several works for off as I have done.” Indeed, scholars still sohn’s lifetime. Opus 19, published in keyboard instruments. The Sarabande debate whether the piece was originally 1832, was the first in a long series of comes from Volume 1 of his famous sketched for string quartet or for piano. such collections. Suites de Pièces pour le Clavecin, the Beethoven wrote his Variations on a Courante from Volume 2. Swiss Song during his Bonn years short- No. 21–23 ly before setting out for Vienna. The Frédéric Chopin (1810–1849) devot- No. 6 words, in Swiss dialect, translate rough- ed his creative work almost exclusively Carl Philipp Emanuel Bach (1714– ly as “A farmer has a daughter, her to the piano. Much of his music is aimed 1788) was more famous during his life- name is Babeli, she has a pair of braids at the accomplished amateur pianist of time than his father Johann Sebastian. like gold, that’s why the maid’s so dear the middle-class drawing room. Pub- The Sonata in C major, composed in to him.” Not all of the generally short lished in 1839, the Twenty-Four Pré- 1749 and published in 1762–3, probes pieces known as Bagatelles are as insig- ludes op. 28 traverse all twenty-four the stylistic devices of the pre-classical nificant as their name implies. On the major and minor keys in a great varie- period and the Age of Sensitivity. contrary, Beethoven often used them for ty of forms. The Nocturne in C minor, experiments in form and expression on a written in 1837, was not originally in- No. 7–8 high level. tended for publication and appeared in Joseph Haydn (1732–1809) only be- print for the first time in 1938. The Ma- gan to write sonatas from the age of No. 15 zurka in A minor (op. 68, no. 2), written thirty. They form the core of his key- Carl Maria von Weber (1786–1826) in Chopin’s youth in 1827, is one of the board music, reflecting his evolution all wrote his Sonata in C major in 1812. most successful pieces in its genre. It too the way to the post-1780 works of his One of the leading and most accom- appeared posthumously, in 1855. IX

No. 24–26 bold harmonies that he would further Préludes in 1910. We have selected Robert Schumann (1810–1856) com- pursue in his later works. piece no. 6, Des pas sur la neige (Foot- posed the Forest Scenes op. 82 at the steps in the Snow). A second volume of end of 1848 and the beginning of 1849. No. 31–32 twelve Préludes followed in 1913. Morceau de concours was one of six These romantic piano pieces captured Johannes Brahms (1833–1897) dedi- compositions published anonymously in the poetic sensibilities of their age and cated his Waltzes op. 39 to Eduard a musical supplement to the Parisian became very popular shortly after their Hanslick, to whom he wrote in 1866: “I magazine Musica in 1905. Readers were publication. In the same year, in Sep- thought of Vienna, of all the pretty girls invited to guess the names of the com- tember 1848, Schumann also wrote the with whom you play piano duets, and of posers, among whom were also Masse- Album for the Young, a collection of sim- yourself, the lover of such things and my net and Saint-Saëns. ple yet very pretty pieces well-suited for good friend.” His Intermezzi, despite the beginners. The Album Leaves op. 124, a connotations of their title, are not really No. 38 selection of pieces dating from 1832 to musical interludes but deeply felt pieces 1845 and gathered together in 1853, are in their own right, usually of a melan- Aleksandr Skryabin (1872–1915) likewise delightful for teaching purposes. choly tinge. The Intermezzo op. 118 originally wanted to write a cycle of for- no. 1, composed in 1893, opens a set ty-eight préludes in which each major and minor key occurs twice. Shortly be- No. 27–28 of six pieces of which four bear the title fore the work’s publication, however, he Franz Liszt (1811–1886) put down his Intermezzo. abandoned this plan and divided the impressions of a lengthy stay in Switzer- pieces among several volumes. Opus 11, land in a cycle of piano pieces, Album No. 33 published in 1897, is organized strictly d’un voyageur (1837–8). Our piece was Pyotr Il’yich Tchaikovsky (1840–1893) in accordance with the circle of fifths. originally entitled Fleurs mélodiques des wrote his Six Piano Pieces op. 19 in 1873. Allusions to Chopin’s Préludes are un- Alpes. Ten years later Liszt reworked it They are dedicated to pianists of his ac- mistakable. for his cycle Années de Pélerinage, at quaintance and take their pianistic skills which time he gave it a new title, Le mal into account. The result is a set of many- No. 39 du pays (“Homesickness”). It is based facetted and ingratiating pieces, each of Max Reger (1873–1916) compiled his on a shepherd’s tune from the Appenzell which, in its own way, reflects the com- Blätter und Blüten (Leaves and Blos- region. In contrast, the origins of Liszt’s poser’s study of Schumann. soms) in 1910 from earlier pieces in or- popular Consolations are largely der to have them published by Breitkopf shrouded in obscurity, as is the meaning No. 34 & Härtel. Almost all these short and not of their title. The pieces originated dur- Antonín Dvorák (1841–1904) com- overly difficult piano pieces had already ing the 1840s. pleted his great piano cycle in June appeared as musical supplements to the 1889. The Poetic Moods op. 85 contain Neue Musik-Zeitung in 1900–02. No. 29 some of the most beautiful pieces he Clara Wieck-Schumann (1819–1896) ever wrote for piano two-hands. wrote her Character Pieces op. 5 in 1834–6 before her marriage to Robert No. 35 Schumann. Opp. 5 and 6 were pub- Edvard Grieg (1843–1907) arranged Introduction lished jointly in Leipzig in 1836. Two Norwegian peasant dances – the so- years later the publisher Hofmeister ac- called Slåtter – for piano and had the quired the two works and reissued them collection published in Leipzig in 1903. Nos 1–2 as Soirées musicales / 10 Pièces carac- These folk pieces, actually handed down Jean-Sébastien Bach (1685–1750) a téristiques. for hardanger fiddle, were specially non seulement composé de nombreux transcribed for the composer’s use. In oratorios et cantates mais il était aussi transferring them to the piano Grieg, as No. 30 virtuose de l’orgue et du clavecin. L’Aria he wrote in his preface to the first edi- Theodor Kirchner (1823–1903) was a en si mineur est extrait de la quatrième tion, attempted to “elevate the stylized composer of piano music highly es- des Six Partitas, la première œuvre que, harmonies of these folk tunes to the teemed by his contemporaries. Promot- en 1731, le compositeur fit graver et pu- level of art.” ed by Mendelssohn and championed by blier. Bach montre dans sa Fugue en mi Schumann, he eventually found a life- mineur, tirée du Clavecin bien tempéré, long mentor and friend in Johannes No. 36–37 livre 1, les possibilités offertes aussi par Brahms. The Album Leaves op. 7, pub- Claude Debussy (1862–1918) pro- la fugue à deux voix, pourtant rarement lished in May 1856, already reveal the duced his first volume of twelve utilisée. X

No 3 probablement en 1784, fait partie de brillante à un agencement mélodique Domenico Scarlatti (1685–1757) est l’album de l’excellente pianiste Barbara simple. l’un des compositeurs les plus fascinants Ployer. Celle-ci avait reçu de Mozart un de l’époque baroque. Il a écrit quelque enseignement théorique et c’est pour Nos 16–18 550 sonates à un mouvement, ne récla- elle qu’il avait composé entre autres Franz Schubert (1797–1828) a com- mant de la part de l’exécutant «aucune son Concerto pour piano en Sol majeur posé dans les années 1823–1828 ses profondeur mais plutôt le divertisse- K. 453. L’Andante cantabile se rattache Moments musicaux. Il s’agit, comme les ment spirituel» (préface de l’édition ori- à la première sonate d’une série de Impromptus, de pièces pour piano lyri- ginale) à l’interprétation. Avec ses sona- trois compositions de ce même genre ques en un mouvement. La Sonate D tes, Scarlatti a fait progresser de façon (K. 330–332), probablement écrites 568 en Mi bémol majeur date de l’année décisive la musique des instruments à en 1783, donc à peu près au même 1817 mais ne sera publiée qu’après la clavier, tant du point de vue de la tech- moment que la Marche funèbre. mort de Schubert. La Variation über ei- nique instrumentale que sur le plan de nen Walzer von Anton Diabelli (Varia- l’écriture. Nos 12–14 tion sur une valse d’Anton Diabelli), Ludwig van Beethoven (1770–1827) datant de mars 1821, a été composée, os N 4–5 a composé en 1798 ou 1799 la Sonate comme le grand cycle de variations Georg Friedrich Haendel (1685– en Mi majeur op. 14, No 1 dont est ex- op. 120 de Beethoven, dans le cadre 1759), connu avant tout pour ses opéras trait l’Allegretto. À propos de l’arrange- d’un «concours de compositeurs» orga- et ses oratorios, a aussi écrit quelques ment pour quatuor à cordes composé nisé par Diabelli lui-même. œuvres pour instruments à clavier. La quelques années plus tard, le composi- Sarabande provient du premier, la Cou- teur écrit: «il ne sera pas si facile pour Nos 19–20 rante du second recueil de ses fameuses un autre d’en faire autant». On discute Felix Mendelssohn Bartholdy (1809– Suites de Pièces pour le Clavecin. toujours beaucoup sur le fait de savoir 1847) possédait non seulement les gran- s’il a même esquissé initialement l’œu- des formes de la symphonie et de la mu- o N 6 vre pour quatuor à cordes et non pour le sique de chambre, mais il était en outre Carl Philipp Emanuel Bach (1714– piano. Le texte du chant suisse sur le- un maître de la petite pièce pour piano. 1788) était plus connu de son vivant quel Beethoven, alors encore à Bonn, Les Kinderstücke op. 72, faisant partie que son père, Jean-Sébastien. Dans la à la veille d’aller s’établir à Vienne, a de la succession du compositeur, furent Sonate en Ut majeur, composée en 1749 composé son bref cycle de variations est publiés après sa mort seulement, en An- et publiée en 1762/63, le compositeur se le suivant: «Es hätt’ e’ Buur e’ Töchterli, gleterre, accompagnés de la mention consacre aux moyens stylistiques d’une mit Name heißt es Babeli, sie hätt’ e «Christmas Present for his Young époque préclassique, riche de sensibilité. paar Zöpfli, sie sind wie Gold, drum ist Friends», l’autographe de la pièce No 2 ihm auch der Dusle hold» (il était un étant daté du 21 juin 1842. Les Roman- Nos 7–8 paysan qui avait une fille; de son nom ces sans paroles rencontrèrent du vivant Joseph Haydn (1732–1809) avait elle s’appelait Babeli, elle portait des même de Mendelssohn un succès sans trente ans passés quand il a commencé nattes toutes dorées et voilà pourquoi précédent. L’opus 19 fut édité en 1832; à composer des sonates. Celles-ci se si- Dusle lui faisait les yeux doux». Les piè- il s’agissait d’un premier recueil de piè- tuent au centre de son œuvre pianistique ces, plutôt courtes pour la plupart, dési- ces, auquel nombre d’autres allaient et reflètent l’évolution du compositeur gnées sous le nom de Bagatelles ne sont s’ajouter. jusqu’aux compositions de la maturité en aucun cas toujours, comme leur dési- gnation pourrait le laisser supposer, des écrites après 1780, dans lesquelles appa- Nos 21–23 compositions insignifiantes. Bien au raît déjà l’influence de Mozart. Nombre Frédéric Chopin (1810–1849) a con- contraire, Beethoven les utilise souvent, de ses sonates constituent pour l’ensei- sacré son œuvre presque exclusivement à un niveau élevé, pour des expériences gnement un répertoire précieux de com- au piano. Nombre de ses compositions touchant la forme et l’expression. positions on ne peut plus attrayantes. s’adressaient au pianiste amateur exercé du salon bourgeois. Les 24 Préludes Nos 9–11 No 15 op. 28, publiés en 1839, parcourent, Wolfgang Amadeus Mozart (1756– Carl Maria von Weber (1786–1826) a selon une grande diversité formelle, 1791): le Menuet est l’une de ses pre- composé sa Sonate en Ut majeur en l’ensemble des 24 tonalités majeures et mières compositions; le jeune Wolfgang 1812. Weber, lui-même l’un des pianis- mineures. Le Nocturne en ut mineur, Amadeus l’avait noté dans le livre tes les plus importants et l’un des plus composé en 1837, n’était pas destiné d’exercices à l’intention de sa sœur Nan- grands virtuoses de son temps, a su al- initialement par Chopin à la publication nerl. La Marche funèbre du Sieur Maes- lier avec habileté dans ses quatre gran- et la première édition date de 1938 seu- tro Contrapunto, œuvre ironique écrite des sonates une technique instrumentale lement. De même, la Mazurka en la mi- XI neur op. 68, 2, œuvre de jeunesse du No 30 No 35 compositeur écrite en 1827, est publiée Theodor Kirchner (1823–1903): sa Edvard Grieg (1843–1907) a arrangé à titre posthume en 1855 mais elle musique de piano fut très appréciée de pour le piano des danses paysannes nor- compte parmi les compositions les plus ses contemporains. Encouragé par Men- végiennes – les Slåtter (Danses paysan- appréciées du genre. delssohn, conseillé avec enthousiasme nes) –, publiées en 1903, sous forme de par Schumann, Kirchner a trouvé en la recueil, à Leipzig. Ces pièces, destinées personne de Johannes Brahms un men- en réalité au violon (violon du Hardan- Nos 24–26 tor et ami fidèle. Les Albumblätter op. 7 ger), avaient été spécialement notées à Robert Schumann (1810–1856) a sont parues en mai 1856. On y découvre cette fin pour le compositeur. En les composé ses Waldszenen op. 82 (Scènes déjà certaines hardiesses harmoniques transcrivant pour le piano, Grieg a es- de la forêt) à la fin de l’année 1848. Ces que Kirchner développera encore dans sayé comme il le dit lui-même d’«élever pièces romantiques, très populaires dès ses compositions ultérieures. à un niveau artistique l’harmonie styli- leur publication, répondaient à la sensi- sée de ces sonorités populaires» (préface bilité poétique générale de l’époque. La rédigée par Grieg pour la première édi- même année, en septembre 1848, Schu- Nos 31–32 tion). mann avait aussi écrit l’Album pour la Johannes Brahms (1833–1897) écrivit jeunesse, recueil de pièces simples, très en 1866 à Eduard Hanslick, le dédica- Nos 36–37 jolies, particulièrement adaptées au dé- taire, au sujet des circonstances relatives butant. En 1853, le compositeur a ras- à la genèse de ses Walzer op. 39 (Valses Claude Debussy (1862–1918) a publié semblé les Albumblätter op. 124, un pour piano): «J’ai pensé à Vienne, aux en 1910 le premier livre des Douze Pré- o recueil de pièces écrites entre 1832 et jolies jeunes filles avec lesquelles tu ludes – le présent volume inclut le N 6, 1845, elles aussi très attrayantes pour joues à quatre mains, à toi-même, leur intitulé Des pas sur la neige –, auquel il l’enseignement. amoureux, à mon cher ami». Contraire- a fait succéder en 1913 un deuxième li- ment à la signification propre du titre, vre, également de 12 pièces. Morceau de les Intermezzi de Brahms ne représen- concours est paru en 1905 dans le sup- Nos 27–28 tent pas de véritables intermezzos, des plément musical de la revue parisienne Franz Liszt (1811–1886) retint en intermèdes musicaux, mais des pièces Musica: c’était l’une des six compositions 1837/38 dans un cycle intitulé Album profondes à part entière, le plus souvent anonymes dont les lecteurs devaient de- d’un voyageur les impressions réunies teintées de mélancolie. C’est ainsi que viner les compositeurs. On trouvait par- au cours de son séjour prolongé en l’Intermezzo No 1 composé en 1893, mi eux, outre Debussy, des musiciens Suisse. Le compositeur a retravaillé plus faisant partie de l’op. 118, ouvre la série comme Massenet et Saint-Saëns. de dix ans après pour son cycle Années de six pièces, dont quatre portent ce de pèlerinage la pièce initialement pu- o même titre. N 38 bliée sous le titre Fleurs mélodiques des Alexandre Scriabine (1872–1915) Alpes, l’intitulant cette fois Le mal du avait eu à l’origine l’intention de com- No 33 pays. La pièce en question se base sur poser un cycle de 48 Préludes dans le- un «ranz des vaches», une chanson Piotr Ilitch Tchaïkovski (1840–1893) quel chaque tonalité majeure et mineure pastorale suisse originaire du canton a écrit ses Six Pièces pour piano op. 19 devait paraître deux fois. Cependant, il d’Appenzell. Par contre, la genèse et la en 1873. Les dédiant à des pianistes s’est distancié de ce projet peu avant la référence des Consolations si chères à qu’il connaissait, il a tenu compte à la mise sous presse, préférant répartir les Liszt sont restées en grande partie in- composition de leurs aptitudes pianisti- différentes pièces sur plusieurs volumes. connues. Ces pièces pour piano datent ques. C’est ainsi que sont nées des pièces L’opus 11 publié en 1897 suit l’ordre des années 40 du dix-neuvième siècle. aux multiples facettes, agréables à jouer, strict du cycle des quintes. Certaines renvoyant aussi dans leur manière à réminiscences des cycles de préludes l’intérêt porté par le compositeur aux No 29 de Chopin sont manifestes. œuvres de Schumann. Clara Wieck-Schumann (1819–1896) a composé ses Charakterstücke op. 5 No 39 dans les années 1834–1836, avant son No 34 Max Reger (1873–1916): le recueil mariage avec Robert Schumann. Les Antonin Dvorák a achevé en juin 1889 Blätter und Blüten, composé à partir opus 5 et 6 furent publiés en même la composition de son plus grand cycle d’œuvres antérieures, a été publié en temps à Leipzig, en 1836. Deux ans plus pour piano à deux mains. Les Poetische 1910, chez Breitkopf & Härtel. La plu- tard, l’éditeur Hofmeister a repris les Stimmungsbilder op. 85 (Impressions part de ces petites pièces pour piano, deux œuvres et les a publiées sous le poétiques) renferment quelques-unes de pas trop difficiles, étaient parues entre titre Soirées musicales / 10 Pièces ca- plus belles pièces que Dvorák ait écrites 1900 et 1902, comme suppléments mu- ractéristiques. pour piano à deux mains. sicaux, dans la Neue Musik-Zeitung.