<<

SCHUMANN ROMANCES

ROBERT SCHUMANN (1810–1856) Drei Romanzen für Oboe und Klavier op. 94 (1849, erschienen/published 1849) Zwei Lieder, bearbeitet für Oboe und Klavier/Two songs, arranged for oboe and piano: 1 I Nicht schnell 03:30 15 „Meine Rose“ (Nikolaus Lenau) op. 90, Nr. 2 (Langsam, mit innigem Ausdruck) 2 II Einfach, innig – Etwas lebhafter – Im Tempo 03:58 (1850, erschienen/published 1850) 03:24 3 III Nicht schnell 04:37 16 „Mein schöner Stern“ (Friedrich Rückert) op. 101, Nr. 4 (Langsam) (1849, erschienen/published 1852) 02:16 Aus/From: Kinderszenen. Leichte Stücke für Klavier op. 15 (1838, erschienen/published 1839) Bearbeitung für Violine und Klavier von/Arranged for violin and piano by Emilius Lund (1870) 17 „Abendlied“ für Klavier zu drei Händen op. 85, Nr. 12 4 Nr. 7 Träumerei 02:24 (1849, erschienen/published 1850) 5 Nr. 8 Am Kamin 01:09 Bearbeitung für Oboe und Klavier/Arranged for oboe and piano (1870) 02:20

Studien für den Pedalflügel. Sechs Stücke in kanonischer Form op. 56 Aus/From: Fünf Stücke im Volkston für Violoncello und Klavier op. 102 (1845, erschienen/published 1845) (1849, erschienen/published 1851) Bearbeitung für Violine (Oboe), Violoncello und Klavier von/ Bearbeitung für Oboe und Klavier/Arranged for oboe and piano Arranged for violin (oboe), violoncello and piano by (1888) 18 II Langsam 03:03 6 I Nicht zu schnell 02:18 19 III Nicht schnell, mit viel Ton zu spielen 03:27 7 II Mit innigem Ausdruck 03:40 20 IV Nicht zu rasch 01:57 8 III Andantino – Etwas schneller – Tempo I 01:39 9 IV Innig – Etwas bewegter 03:40 10 V Nicht zu schnell 02:10 CÉLINE MOINET Oboe 11 VI Adagio 03:06 NORBERT ANGER Violoncello (6–11) FLORIAN UHLIG Klavier/piano (1819–1896) Drei Romanzen für Violine und Klavier op. 22 (1853, erschienen/published 1856) Bearbeitung für Oboe und Klavier/Arranged for oboe and piano 12 I Andante molto 02:48 13 II Allegro (Mit zartem Vortrage) 02:45 14 III Leidenschaftlich schnell 04:11 DREI ROMANZEN FÜR OBOE UND KLAVIER OP. 94

„TRÄUMEREI“ UND „AM KAMIN“ AUS KINDERSZENEN OP. 15 bearbeitet von Emilius Lund

Im Frühjahr 1849, seinem „fruchtbarsten Jahr“, Auch die Oboe gehörte, obwohl im Orchester Nachdem ein Angebot Schumanns an den Ver- und atmosphärisch-dichten dreiteiligen Zyklus wie er später selbst bemerkte, begann Robert des 19. Jahrhunderts unverzichtbar, zu den Ins- lag André in Offenbach, die Romanzen zu pub- für das schmale Repertoire der Oboe ist bis Schumann in eine Reihe von Kammer- trumenten, die in Schumanns Zeit eher vernach- lizieren, im Januar 1850 abgelehnt worden war, heute geblieben. musikwerken, in denen er – sicherlich in exem- lässigt wurden, was solistische Aufgaben betraf. wandte sich der Komponist am 26. Oktober plarischer Absicht – jeweils ein im Repertoire Nach den Eintragungen im Haushaltbuch und 1850 an Simrock in Bonn und bot drei Roman- Der erste Interpret der Romanzen op. 94 in der bisher vernachlässigtes Instrument im Duo mit auf dem Vorsatzblatt im Handexemplar sind die zen für Oboe (ad libitum Clarinette oder Violine) Öffentlichkeit war wohl der schwedische Kompo- Klavier erprobte (Fantasiestücke op. 73 für Kla- Drei Romanzen für Oboe und Klavier op. 94 zwi- mit Begl. d. Pianoforte an. Der Verlag akzeptier- nist und Oboist Emil(ius) Lund (1830-1893), der rinette, Adagio und Allegro op. 70 für Horn, Fünf schen dem 7. und 12. Dezember 1849 in Dresden te am 29. Oktober und versprach, die Romanzen zusammen mit dem Schumann-Adepten und Ge- Stücke im Volkston op. 102 für Violoncello und entstanden. Als „sein hundertstes Opusculum“ „noch im Laufe dieses Jahres erscheinen“ zu wandhauskapellmeister Carl Reinecke die Stücke Drei Romanzen op. 94 für Oboe – als „Nachzüg- schenkte er sie seiner Frau Clara zum Weih- lassen. Am 13. November 1850 schickte Schu- bei zwei Konzerten im Leipziger Gewandhaus am ler“ die Märchenbilder op. 113 für Viola vom März nachtsfest 1849 – die Ausgabe war allerdings da- mann die Stichvorlage ab und bemerkte dazu: 24. Januar und 14. Februar 1863 vorstellte. Es ist 1851). Mit Ausnahme von op. 70 handelt es sich mals noch nicht ganz fertig, wie geplant, so dass „Es würde mich freuen, sie vielleicht bis zur wohl mehr als ein hübscher Zufall, dass dieser um zyklisch konzipierte Folgen von Charakter- bei einem ersten Durchspielen (mit Violine statt Weihnachtszeit fertig zu sehen, um sie meiner Musiker zwei der bekanntesten Kinderszenen stücken, meist in dreiteiliger Liedform. Sie stellen Oboe) am 27. Dezember 1849 Clara Schumann Frau bescheren zu können …“ Da Schumann op. 15, die Träumerei (Nr. 7) und Am Kamin (Nr. 8) bisweilen ausgesprochen virtuose Anforderun- mit Franz Schubert, dem Konzertmeister der sich mit der Korrektur viel Zeit ließ, konnte das 1870 in zwei sensiblen Arrangements für Oboe gen und lassen die Eigenarten und klanglichen Dresdener Hofkapelle, wohl aus dem Autograph Werk nicht zu Weihnachten, sondern erst im und Klavier bzw. Oboe und Streichquartett bei Qualitäten des jeweiligen Instruments deutlich oder aus Korrekturabzügen musizierte. Erst am Januar 1851 unter dem Titel „Drei/Romanzen/ Breitkopf & Härtel in , dem Originalverle- hervortreten, sind aber auch des besseren Ab- 2. November 1850 in Düsseldorf wurden die drei für/HOBOE/ad libitum Violine oder Clarinette/mit ger der Kinderszenen, herausgab. satzes wegen alle in Alternativbesetzungen (op. Romanzen mit dem Oboisten Rogier, wahrschein- Begleitung des Pianoforte...Op. 94.“ erscheinen. 70 und op. 73 auch für Violine oder Violoncello, lich einem Mitglied des Düsseldorfer Orchesters, Die herausragende Bedeutung dieses tonartlich op. 94 auch für Klarinette oder Violine, op. 102 das Schumann seit knapp zwei Monaten leitete, (a-Moll, A-Dur, a-Moll), nach Taktarten (3/4, C, C) und op. 113 auch für Violine) erschienen. und Clara Schumann am Klavier erprobt. und in den Temporelationen sehr einheitlichen STUDIEN FÜR DEN PEDALFLÜGEL OP. 56 Bearbeitung für Oboe, Violoncello und Klavier von Theodor Kirchner

Das Jahr 1844 brachte tiefe Einschnitte in Ro- „Am 24. April [1845] erhielten wir ein Pedal un- die Imitation einer Bach'schen Invention, so das jedoch auch nicht praktikabel ist, hat Georges Bi- bert Schumanns Leben: Eine schwere psychi- ter den Flügel zur Miete, was uns viel Vergnügen fünfte als Scherzo im Stile Mendelssohns, dem zet sie für Klavier zu 4 Händen (1873) und Claude sche Krise, verbunden mit völligem körperlichen schaffte. Der Zweck war uns hauptsächlich, für es besonders gefiel, als Clara Schumann ihm im Debussy für zwei Klaviere zu 4 Händen (1891) be- Zusammenbruch, ließ sein Schaffen für einige das Orgelspiel zu üben. Robert fand aber bald August 1845 aus dem Werk vorspielte. Als ro- arbeitet. Der Schumann-Adept Theodor Kirchner Zeit zum Erliegen kommen. Er gab nach zehn ein höheres Interesse für dies Instrument und mantische Charakterstücke von hoher Eigenart bearbeitete sie ebenfalls für Klavier zu 4 Händen Jahren die Redaktion der „Neuen Zeitschrift für komponierte einige Skizzen und Studien für den dürfen das melancholische zweite, das anmutige und für Klaviertrio (1888), Clara Schumann legte Musik“ auf und siedelte mit seiner Familie von Pedalflügel, die gewiß großen Anklang als etwas dritte, das lyrisch-strömende vierte Stück, das die Nummern 2, 4, 5 und 6 in einer Klavierfassung Leipzig nach Dresden über. Dort besserte sich ganz Neues finden werden“, schrieb Clara Schu- Clara Schumann besonders schätzte, und das vor. Die bei Hofmeister in Leipzig erschienene im folgenden Jahr, 1845, sein Gesundheitszu- mann in ihrem Tagebuch. Eine erste Gruppe von auf die Klangwelt César Francks vorausweisende und dem großen Arzt und Musikfreund Theodor stand nur allmählich. Dass Schumann zusam- Werken für diesen interessanten instrumentalen abschließende H-Dur-Adagio gelten. Billroth gewidmete Trio-Bearbeitung von Theo- men mit seiner Frau Clara in dieser Zeit sich mit Zwitter, der auch am Leipziger Konservatorium dor Kirchner lässt die polyphonen Strukturen der wahrem Feuereifer kontrapunktischen Studien für angehende Organisten eingeführt war, aber Eine Darstellung der Studien auf der Orgel stellt Vorlage besonders schön hervortreten. Wenn widmete, darf daher mit der gebotenen Vorsicht auf Dauer keinen Platz in der Musikpraxis fand, den Spieler vor schwierige, z. T. fast unlösbare man die Violine durch die Oboe ersetzt, was mit wohl als eine besondere Maßnahme der Selbst- bot Schumann am 6. Mai 1845 dem Leipziger Aufgaben, da die Technik durchaus pianistisch nur ganz wenigen Änderungen wegen des Ton­ therapie, als ein Mittel zur geistigen Diszipli- Verleger Whistling an, noch bevor die Stücke ins ist. Da die von Schumann vorgeschlagene Aus- umfangs möglich ist, kommt ein Element klang- nierung angesehen werden. Als schöpferische Reine geschrieben waren, und bemerkte dazu führung „für das Pianoforte zu 3 oder 4 Händen“ farblicher Differenzierung hinzu. Früchte dieser „Fugenpassion“ entstanden da- u. a.: „Offen gesagt, ich lege einiges Gewicht auf bei eine Reihe von Werken im strengen Stil, die die Idee, und glaube, daß sie mit der Zeit einen zugleich von seiner tiefen Verehrung gegenüber neuen Schwung in die Claviermusik bringen könn- Johann Sebastian Bach zeugen. Hierzu gehören te. Ganz wundervolle Effecte lassen sich damit die Sechs Fugen über den Namen BACH für Orgel machen...“ In den sechs im September 1845 er- oder Pedalflügel op. 60 und die Studien op. 56 schienenen Studien wird die strenge Kanonform und die Skizzen op. 58 für Pedalflügel, daneben in sehr freier und fantasievoller Weise gehand- auch die Vier Fugen op. 72 für Klavier. habt. Erscheint das erste Stück noch fast wie CLARA SCHUMANN: DREI ROMANZEN ZWEI LIEDER, BEARBEITET FÜR FÜR VIOLINE UND KLAVIER OP. 22 OBOE UND KLAVIER: „Meine Rose“ op. Bearbeitung für Oboe und Klavier 90, Nr. 2, „Mein schöner Stern“ op. 101, Nr. 4

Nach einer durch ständige Überlastung verur- Geiger, die im Mai 1853 begannen und im Herbst Instrumenten führt der unauffällig strukturier- Spätestens seit dem ersten Viertel des 19. Jahr- sachten langen schöpferischen Pause seit dem dieses Jahres eine beglückende Fortsetzung te Zyklus von Des-Dur über g-Moll nach B-Dur. hunderts sind immer wieder Lieder unter Weglas- Jahre 1848 begann Clara Schumann Ende Mai fanden. Seit dieser Zeit hat Clara Schumann mit Eine unmerkliche Beschleunigung vom Andante sung des Textes instrumental bearbeitet worden, 1853 in Düsseldorf wieder zu komponieren. Of- Joseph Joachim bis 1890 in einer einzigartigen der empfindsamen ersten Romanze mit ihrem zunächst fast nur für Klavier zu zwei Händen. fenbar wirkte sich die geräumige und ruhig gele- künstlerischen Partnerschaft musiziert, in priva- beziehungsreichen Zitat aus dem Kopfsatz der Carl Czerny, , Stephen Heller und gene Wohnung in der Bilker Straße, in der sie ein tem Kreis und auf den Konzertbühnen Europas, a-moll-Violinsonate op. 105, die Joachim so un- andere propagierten so die zunächst noch un- eigenes „Studierzimmer im zweiten Stock“ hatte, vor allem auch Englands, was Adolph von Menzel vergleichlich gespielt hatte, über die kapriziöse bekannten Lieder von Franz Schubert. Sehr viel „wo Robert nichts hören konnte“, wie sie erfreut bei einem Konzert in 1854 in einem ein- Allegretto-Laune der zweiten bis zum virtuosen seltener waren Arrangements für ein Melodie­ im Tagebuch vermerkte, sehr positiv auf ihre drucksvollen Aquarell festhielt. Clara Schumann Brio der dritten Romanze verleiht dem Werk zu- instrument (meist Violine, Viola und Violoncello, Schaffenslaune aus. So entstanden die Variati- und Joseph Joachim spielten die Romanzen sätzlichen Reiz. Da Clara Schumann mehr die aber auch Flöte, Cornet à Pistons, selten Oboe onen über ein Thema von Robert Schumann op. mehrmals gemeinsam bei Konzerten, u. a. vor kantablen als die zirzensischen Möglichkeiten oder Klarinette) und Klavier, meist nur von sehr 20, im Juni die Drei Romanzen op. 21 für Klavier dem musikliebenden und selbst komponieren- der Violine nutzt, lässt sich eine Darstellung auf berühmten Stücken. Dabei mag die Erkenntnis, und die Sechs Lieder aus Jucunde von Hermann den König Georg V. von Hannover, der darüber der Oboe mit wenigen Eingriffen (Oktavverset- dass speziell das deutsche Kunstlied zwischen Rollett op. 23 sowie schließlich am 14., 18. und „ganz in Extase“ geriet, wie Joachim berichtet. zungen, Tilgung von Pizzicato-Akkorden, Strei- Schubert und Brahms aus einer untrennbaren 21. Juli die Drei Romanzen op. 22 für Violine und chungen bei Doppelgriffen) realisieren, die den Verbindung von Text und Musik besteht und ohne Klavier – neben dem Klaviertrio g-Moll op. 17 Cla- Die Drei Romanzen op. 22 für Violine und Klavier, herausragenden Rang der drei Stücke in neuem die Worte eigentlich sinnlos ist, sich weitgehend ra Schumanns einziges Kammermusikwerk. denen Schumanns Drei Romanzen op. 94 für Licht erscheinen lässt. durchgesetzt haben. Ausnahmen bestätigen die Oboe (oder Violine) und Klavier Modell gestanden Regel: Theobald Böhm bearbeitete Lieder von Dass die drei Stücke im Druck im Januar 1856 haben könnten, sind in der Faktur und der Quali- Schubert fantasievoll und stilsicher für Flöte, bei Breitkopf & Härtel in Leipzig, Clara Schu- tät Clara Schumanns Drei Romanzen op. 21 für Norbert Salter sechs für diesen Zweck passen- manns Hauptverleger seit 1838, Joseph Joachim Klavier, die gewidmet wurden, de Lieder von Brahms für Violoncello (1896). Die „freundschaftlichst“ gewidmet sind, ist die natür- vergleichbar. In einer ausgewogenen Balance 1871 publizierte Fassung der Duette op. 78 für liche Folge der inspirierenden Begegnungen des zwischen lyrischen und konzertant-virtuosen Violine oder Violoncello und Klavier von Friedrich Ehepaars Schumann mit dem genialen jungen Elementen und zwischen den beiden ungleichen Gustav Jansen verleiht den zu selten gesun- STÜCKE IM VOLKSTON OP. 102, NR. 2-4 Bearbeitung für Oboe und Klavier genen Stücken ein reizvolles neues Gewand. In (Text von Nikolaus Lenau) und Mein schöner Stern Die Fünf Stücke im Volkston op. 102 sind Schu- Kassel mit einer vom Komponisten autorisierten dieser Tradition stehen die für eine Bearbeitung op. 101, Nr. 4 (Text von Friedrich Rückert) in den manns erste und leider auch einzige Original- Alternativfassung für Violine. für Oboe und Klavier mit Bedacht ausgewählten, Originaltonarten. komposition für Violoncello und Klavier, nach- aber heute viel zu wenig bekannten lyrischen dem die fünf Romanzen von Anfang November In der Neuen Zeitschrift für Musik fanden die Stü- Perlen aus Schumanns immer noch unterschätz- 1853, sein letztes Kammermusikwerk, etwa cke im Volkston op. 102 im November 1851 einen tem späten Liedschaffen Meine Rose op. 90, Nr. 2 1893 von Clara Schumann vernichtet worden verständnisvollen Rezensenten: „Natürlich dür- sind und seither als verschollen gelten müssen. fen wir in diesen Stücken keine solche Musik er- Nach den Eintragungen im Handexemplar und im warten, wie sie der Salon verlangt und Virtuosen „ABENDLIED“ OP. 85, NR. 12 Haushaltbuch entstanden die ersten vier Stücke zur Entwicklung ihrer Bravour uns aufzutischen Bearbeitung für Oboe und Klavier vom 13. bis zum 15. April 1849 und das fünfte gewohnt sind, ferner auch nicht etwa ein paar am 17. April. Am 19. April spielte der Komponist Fetzen von Melodie mit hergebrachtem volkstüm- Nicht die Träumerei, deren entstellende Rezep- lodisch perfekte Stück alle seine Werke hergeben sie seiner Frau vor, die darüber in ihrem Tagebuch lichen Gepräge, sondern es sind Stücke, die der tion das Schumann-Bild des 20. Jahrhunderts würde. Er bearbeitete es zwei Mal für Klavier zu bemerkte: „Es sind dies Stücke im Volkston und Componist im Volksgeiste frei gedichtet…“ Die in fataler Weise beeinflusst hat, sondern das zwei Händen und spielte es oft auf der Orgel, Fer- von einer Frische und Originalität, daß ich ganz bei Schumann häufig begegnende Bezeichnung Abendlied op. 85, Nr. 12, die für Klavier zu 3 ruccio Busoni schuf eine Fassung für Klarinette entzückt war.“ An Schumanns 40. Geburtstag, „Im Volkston“ hat der Rezensent zumindest im Händen (!) gesetzte Schlussnummer der 1849 und Streichquartett, Joseph Joachim setzte es dem 8. Juni 1850, wurden sie bei einer Gesell- Ansatz richtig verstanden. Es ist dies weniger entstandenen 12 Klavierstücke für kleine und im Juli 1861 im Gedenken an Schumanns fünften schaft im Hause der mit dem Ehepaar Schumann eine inhaltliche Bestimmung als ein Hinweis große Kinder, war im 19. Jahrhundert das mit Ab- Todestag in behutsamer Einfühlung für Violine, befreundeten Familie Preußer in Leipzig von dem auf seine Absicht, unprätentiös, kantabel, ohne stand bekannteste Werk Schumanns. Zeitweise tiefe Streicher und Bläser. Das 1870 publizierte späteren Widmungsträger Andreas Grabau, ei- salonhafte Eleganz und virtuosen Leerlauf zu waren beim Originalverleger Schuberth mehr als Arrangement für Oboe und Klavier nennt aus nem Musiker des Gewandhausorchesters und komponieren, die Instrumente ganz einfach 30 verschiedene Arrangements im Handel, u. a. gutem Grund keinen Bearbeiter, denn ein solcher angesehenen Kammermusikinterpreten, und „sprechen“ zu lassen, ohne dabei technisch oder für Cornet à Pistons, für Singstimme, Horn und war nicht nötig: Die Oboe spielt die durchweg Clara Schumann erstmals vorgestellt, machten in der Substanz irgendwelche Kompromisse Klavier, für Männerchor oder für Streichquartett. einstimmig geführte Melodie der rechten Hand aber offenbar wenig Eindruck, worüber sich Letz- zu machen. Wahl und Verhältnis der Tonarten Der Schumann-Adept Theodor Kirchner sagte des Primo, das Klavier den unveränderten Se- tere sehr ärgerte. Im Druck erschienen die fünf (a-Moll, F-Dur, a-Moll, D-Dur, a-Moll), die Abfolge einmal, dass er für dieses harmonisch und me- condo-Part. Stücke im September 1851 bei Carl Luckhardt in von einem schnellen, zwei langsamen und zwei schnellen Sätzen konstituieren einen Zyklus. CÉLINE MOINET Dies, wie auch die beziehungsreiche Motivik, bei der dem Quartschritt eine besondere Bedeutung Seit nunmehr 10 Jahren zählt Céline Moinet zu Staatskapelle Dresden. Seither konzertiert sie zukommt, und die Behandlung des Instruments den Ausnahmekünstlern auf ihrem Instrument. mit Dirigenten wie Christian Thielemann, Zubin lassen die Stücke im Volkston beinahe als Vor- Die Konzerte der jungen Oboistin reißen Publi- Mehta, Claudio Abbado und Andris Nelsons und studien zum Cellokonzert a-Moll op. 129 aus dem kum und Kritiker gleichermaßen zu Begeiste- ist regelmäßiger Gast bei Orchestern wie den Jahre 1850 erscheinen. Einer Interpretation der rungsstürmen hin. Wiener Philharmonikern und dem London Sym- drei mittleren, eher auf Kantabilität als auf kap- Céline Moinet ist als Solistin bei allen großen phony Orchestra. riziöse Laune zielenden Stücke mit Oboe, die sich Orchestern der Welt gefragt. So trat sie unter Céline Moinet veröffentlichte Solo-Aufnahmen weitestgehend an der Violinfassung orientiert, anderem bei den Osterfestspielen Salzburg un- bei harmonia mundi und Berlin Classics. Die steht nichts im Wege. ter Christoph Eschenbach und der Sächsischen bisher erschienen CDs mit Werken für Oboe Staatskapelle Dresden sowie beim Pacific Music solo sowie Kammermusik mit Oboe und Harfe Joachim Draheim Festival unter Fabio Luisi und dem New Japan wurden von der Kritik begeistert aufgenommen Philharmonic Orchestra in der Suntory Hall auf. und erzielten Höchstbewertungen bei den fran- Darüber hinaus unternimmt sie regelmäßig Solo- zösischen, deutschen und britischen Print- und tourneen mit den Dresdner Kapellsolisten, dem Onlinemedien. Daraufhin wurde Céline Moinet Prague Philharmonia und dem Württembergi- von dem französisch-deutschen Fernsehsender schen Kammerorchester Heilbronn. arte und Rolando Villazón zu dessen Show „Stars Céline Moinet, 1984 in Lille, Nordfrankreich, von morgen“ eingeladen. geboren, schloss ihr Studium am Pariser Con- Seit 2013 hat Céline Moinet eine Professur an der servatoire National Supérieur de Musique in der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber inne Klasse von David Walter mit Bestnoten und den und gibt regelmäßig Meisterkurse in Frankreich höchsten Auszeichnungen ab. Sie vertiefte ihre (Académie internationale d´Été de musique de künstlerische Ausbildung beim Gustav Mahler Nice), Deutschland (ISAM), Österreich (Musikaka- Jugendorchester und dem Orchester des Nati- demie Tirol) und Japan (Pacific Music Festival). onaltheaters Mannheim. Mit gerade einmal 23 Sie ist Exklusivkünstlerin für Oboe und Englisch- Jahren erhielt Céline Moinet die prestigeträch- horn der Firma Marigaux, Paris. tige Stelle der Solo-Oboistin der Sächsischen www.celinemoinet.com FLORIAN UHLIG NORBERT ANGER

In Düsseldorf geboren gab Florian Uhlig seinen mermusiker und Liedpianist. Er war der letzte Norbert Anger gilt als einer der bemerkenswer- dem Schleswig-Holstein-Festival, den Festspie- ersten Klavierabend im Alter von 12 Jahren. Partner des legendären Baritons Hermann Prey. testen Interpreten seines Fachs und trat als len Mecklenburg-Vorpommern,­ den Ludwigsbur- Er studierte am Royal College of Music und an Florian Uhligs CD-Einspielungen erscheinen seit Solist bereits mit großen Klangkörpern wie dem ger Schlossfestspielen und dem Festival Mitte der Royal Academy of Music in London. Weite- Jahren bei Hänssler Classic, darunter das Ge- Orchestre de Paris, dem Staatlichen Symphonie- Europa. re wichtige Impulse erhielt er durch die Arbeit samtwerk für Klavier und Orchester von Robert orchester Moskau, der Staatskapelle Dresden, Norbert Anger begann seine Ausbildung an mit Peter Feuchtwanger. Sein Orchesterdebüt Schumann und Dmitri Schostakowitsch; Klavier- dem Helsinki Philharmonic Orchestra und dem der Sächsischen Spezialschule für Musik Carl gab Florian Uhlig 1997 im Londoner Barbican. konzerte von Penderecki, Ravel, Poulenc, Fran- Beethovenorchester Bonn in Erscheinung. Maria von Weber als Schüler von Christoph Seitdem führt ihn eine rege Konzerttätigkeit caix und Debussy; Beethoven Klaviervariationen, Er war Gast renommierter internationaler Schulze und machte bereits in frühen Jahren in die bedeutend­sten internationalen Säle. sowie derzeit das Gesamtwerk für Klavier solo Konzerthäuser und Bühnen wie der Comédie als Sieger internationaler Cellowettbewerbe Er konzertierte mit Orchestern wie dem BBC von Robert Schumann und Maurice Ravel. des Champs-Elysées, der Salle Gaveau, der wie Vibrarte in Paris und Domenico Gabrielli in Symphony Orchestra, dem Beijing Symphony Florian Uhlig gab zahlreiche Meisterkurse, u.a. am Salle Pleyel, der Philharmonie Moskau und der Berlin auf sich aufmerksam. Er vollendete sein Orchestra, der Deutschen Radio Philharmonie, Royal College of Music in London, in Südkorea, Semper­oper Dresden und arbeitete mit Dirigen- Studium in der Klasse von Prof. W. E. Schmidt der Dresdner Philharmonie, dem Polnischen Ra- China, Hong Kong, Kanada, Deutschland und in ten wie Christian Thielemann, Vladimir Spivakov, an der Universität der Künste Berlin und erhielt dio-Sinfonieorchester, dem Simón Bolívar Youth der Schweiz. Er promovierte an der University of John Storgards und Andrea Marcon zusammen. wichtige Impulse von David Geringas, Heinrich Orchestra of Venezuela, dem Kammerorchester London über die Rolle des Interpreten im Kontext Norbert Anger beeindruckte als Preisträger Schiff und Sir Colin Davis. des Bayrischen Rundfunks, dem Stuttgarter des musikalischen Gattungsbegriffs und ist seit bedeutender internationaler Wettbewerbe, wie Im Jahr 2012 erschien seine Debüt-CD beim Kammerorchester und dem Wiener Kammer- 2008 Künstlerischer Leiter des Johannesburg In- des Tschaikowski Wettbewerbs in Moskau, des deutschen Label Genuin Classics mit Werken orchester. ternational Mozart Festivals. Concours Rostropovich in Paris, des Paulo Wett- von Beethoven, Brahms, Schumann und De- Einladungen zu Festivals führten Florian Uhlig Seit dem Sommersemester 2014 ist Florian Uhlig bewerbs in Helsinki und des Deutschen Musik- bussy und wurde von der Presse hoch gelobt. u.a. zum Beethovenfest Bonn, zum Menuhin Professor für Klavier an der Hochschule für Musik wettbewerbs. Des Weiteren entstanden unter seiner Mitwir- Festival Gstaad, zum Hong Kong Arts Festival, Carl Maria von Weber Dresden. Über seine solistische Tätigkeit hinaus widmet er kung zahlreiche Aufnahmen für den Bayrischen zu den Festpielen Mecklenburg-Vorpommern, www.florian-uhlig.com sich intensiv der Kammermusik mit Partnern wie Rundfunk, den Hessischen Rundfunk, den SWR, France Musiques Paris, zum Schleswig-Holstein Christoph Eschenbach, Hartmut Rohde, Latica WDR und NDR sowie DeutschlandRadio Kultur. Musik Festival, zu den Schwetzinger Festspielen Honda-Rosenberg, Wolfgang Emanuel Schmidt Seit 2013 bekleidet Norbert Anger die presti- und den Wiener Festwochen. Neben seiner so- und David Geringas, und ist Gast internationa- geträchtige Stelle des Ersten Konzertmeisters listischen Tätigkeit ist er ein vielgefragter Kam- ler Festivals wie den Osterfestspielen Salzburg, der Violoncelli der Sächsischen Staatskapelle THREE ROMANCES FOR OBOE AND PIANO OP. 94

“TRÄUMEREI” AND “AM KAMIN” FROM KINDERSZENEN OP. 15 Dresden, seit 2015 ist er zudem Solocellist des arranged by Emilius Lund Bayreuther Festspielorchesters. Als Preisträger des 21. Wettbewerbs des Deut- In the spring of 1849, his “most fruitful year”, solo instrument in Schumann’s time. Entries in schen Musikinstrumentenfonds spielte Norbert as he was to observe later, Robert Schumann the “household book” and on the title page of his Anger bis 2015 ein Violoncello von Andrea embarked in Dresden on a series of chamber personal copy show that the Three Romances for Guarneri, ex Ludwig Hoelscher, Cremona 1691 music works in which – no doubt with the inten- oboe and piano op. 94 were written in Dresden und seitdem ein Violoncello von Domenico Mon- tion of setting an example – he paired the piano between December 7 and 12, 1849. He gave it tagnana, ex Hekking, Venedig 1721. with an instrument hitherto neglected in the to his wife Clara as “his hundredth little work” Norbert Anger spielt exklusiv Saiten von Larsen repertoire (Fantasiestücke op. 73 for clarinet, for Christmas 1849 – unfortunately the edition Strings A/S. Adagio and Allegro op. 70 for horn, Fünf Stücke was not quite ready for publication at the time, so www.norbertanger.com im Volkston op. 102 for cello and Drei Romanzen Clara’s fi rst run-through of the work on Decem- op. 94 for oboe – followed in March 1851 by the ber 27, 1849 with Franz Schubert, leader of the Märchenbilder op. 113 for viola). Apart from op. Dresden court orchestra, was presumably from 70 these are cyclically conceived sequences of Robert’s manuscript or the proof sheets. Not till character pieces, mostly in ternary song form. November 2, 1850 in Düsseldorf were the Three They set standards of performance that some- Romances given their fi rst full performance with times call for real virtuosity while clearly bring- Clara Schumann at the piano and oboist Rogier, ing out the peculiarities and sound qualities of probably a member of the Düsseldorf orchestra, the particular instrument; to promote sales of which Schumann had been directing for less than the music, however, they all offer alternative two months. scorings (op. 70 and op. 73 also for violin or cel- Schumann offered the Romances to André in lo, op. 94 also for clarinet or violin, op. 102 and Offenbach, but that publishing house declined op. 113 also for violin). them in January 1850; on October 26 of that The oboe, essential to the 19th-century or- year, their composer approached Simrock in chestra, was nevertheless a relatively neglected Bonn with 3 Romances for Oboe (ad libitum Clarinette or Violin) with accompaniment on importance in the modest repertoire of the the Pianoforte. The publisher accepted his of- oboe to this day. fer on October 29, promising to bring out the The fi rst public exponent of the op. 94 Ro- Romances “in the course of the present year”. mances will have been the Swedish composer Schumann returned the engraver’s copy on and oboist Emil(ius) Lund (1830-1893) who November 13, 1850, remarking: “It would give performed the pieces together with Schumann me much pleasure to see these works ready by afi cionado and Gewandhaus music director Carl Christmastide, so that I might make a present of Reinecke at two concerts in the Leipzig Gewand- them to my wife…” Schumann took his time over haus on January 24 and February 14, 1863. It the proof-reading, consequently the work was is surely more than a happy coincidence that not fi nished by Christmas but in January 1851 it was Lund who in 1870 published two of the entitled “Three/Romances/for/HOBOE/ad libitum best known “scenes from childhood” op. 15, Violin or Clarinette/with Pianoforte accompani- “Träumerei” (no. 7) and “Am Kamin” (no. 8) in ment...Op. 94”. This three-part cycle, with its two sensitive arrangements for oboe and pi- highly charged atmosphere and its inner unity ano or oboe and string quartet with Breitkopf & of key (A minor, A major, A minor), bar-signature Härtel in Leipzig, the original publisher of Schu- (3/4, C, C) and tempo, has retained its cardinal mann’s Kinderszenen. STUDIES FOR THE PEDAL PIANO OP. 56 Arrangement for oboe, cello and piano by Theodor Kirchner

The year 1844 carved deep furrows in Robert a higher interest in this instrument however and Clara Schumann and the closing B major Adagio Schumann’s life: a serious psychic crisis, cou- composed some Sketches and Studies for the foreshadowing the sound world of César Franck pled with complete physical breakdown, brought Pedal Piano, which are sure to find great reso- may be regarded as Romantic character pieces his creative activity to a halt for some consid- nance as something quite new.” Such was Clara of high distinction. erable time. After ten years of editing his Neue Schumann’s commentary in her diary. A first Execution of the Studies on the organ confronts Zeitschrift für Musik, he left Leipzig and retired group of works for this interesting instrumental the player with difficult, at times almost insolu- with his family to Dresden, where his state of hybrid, which was also introduced at the Leipzig ble challenges, for the technique is thoroughly health slowly improved during the following year, Conservatory for novice organists but ultimately pianistic throughout. As the model of perfor- 1845. The fact that Robert and his wife Clara failed to establish itself in the practice of music, mance suggested by Schumann “for the Piano- devoted themselves with outright zeal to contra- was offered to Leipzig publisher Whistling on forte by 3 or 4 Hands” is not practicable either, puntal studies during this period surely indicates May 6, 1845, before the pieces had even been however, Georges Bizet arranged them for piano a special form of self-therapy rather than a form written out in fair copy, Schumann commenting duet (1873) and Claude Debussy for two pianos of spiritual discipline. One of the artistic fruits of inter alia: “To be frank, I set some store by the (1891). Schumann acolyte Theodor Kirchner also this “passion for fugues” was a series of works idea, and believe that in time they may bring new arranged them for piano duet and as a piano trio in strict style that testify to his deep admiration impetus to music for the clavier. Quite wonder- (1888); Clara Schumann performed nos. 2, 4, 5 for Johann Sebastian Bach. This includes the Six ful effects can be achieved in this way...” The six and 6 in a piano version. The trio arrangement Fugues on the name of BACH (Bb-A-C-B in English Studies published in September 1845 show the prepared by Theodor Kirchner, dedicated to the notation) for organ or pedal piano op. 60 and the strict canonic form handled in an altogether free great doctor and music-lover Studies op. 56 and Sketches op. 58 for pedal pi- and imaginative manner. If the first piece seems and published by Hofmeister in Leipzig brings ano, along with the Four Fugues op. 72 for piano. almost to emulate a Bach Invention, the fifth out the polyphony of the original to particular ad- is decidedly a Scherzo in the style of Mendels- vantage. When the violin is replaced by the oboe, “On 24th April [1845] we had a rented pedal in- sohn, who was delighted with the piece when which can be done with very few alterations on stalled under the grand piano, which gave us Clara Schumann played it to him in August 1845. account of the instrument’s similar playing regis- much pleasure. Our purpose was principally to And the melancholy second, the graceful third, ter, the arrangement is further enhanced by the practise for playing the organ. Robert soon found the lyrically flowing fourth so much admired by greater diversity of tone colour. CLARA SCHUMANN: THREE ROMANCES FOR VIOLIN AND PIANO OP. 22 Arrangement for oboe and piano

After a long break from creative activity caused genius. The consequence was the Variations on Published in January 1856 by Breitkopf & Härtel op. 21 for piano, dedicated to Johannes Brahms. by the constant pressure of other commitments a Theme by Robert Schumann op. 20, followed in in Leipzig, Clara Schumann’s principal publisher In a nice balance between lyrical elements and since 1848, Clara Schumann began compos- June by the Three Romances op. 21 for piano and since 1838, the three pieces were dedicated concertante virtuosity on the one hand and ing again in Düsseldorf at the end of May 1853. the Six Songs from Jucunde by Hermann Rollett “with the utmost friendship” to Joseph Joachim, between the two dissimilar instruments on the Clearly the spacious and quiet apartment in op. 23 and finally on July 14, 18 and 21 the Three and this follows naturally from the inspirational other, the subtly structured cycle runs from D Bilker Strasse, in which she had her own “Study Romances op. 22 for violin and piano, Clara Schu- encounters of Herr and Frau Schumann with the flat major by way of G minor to B flat major. An on the second storey ... where Robert could hear mann’s only chamber work other than the Piano brilliant young violinist that commenced in May imperceptible acceleration from the Andante of nothing”, as she noted delightedly in her diary, Trio in G minor op. 17. 1853 and were happily continued in the autumn the sentimental first Romance with its meaning- had an entirely positive effect on her creative of that year. From then until 1890, Clara Schu- ful quotation from the first movement of the A mann was to make music with Joseph Joachim minor Violin Sonata op. 105, which Joachim had in an unparalleled artistic partnership, in private so memorably played, by way of the capricious Al- circles and on the concert platforms of England legretto mood of the second to the virtuosic brio and throughout Europe, as impressively depicted of the third Romance lends the work additional by Adolph von Menzel in a watercolour of a Ber- appeal. As Clara Schumann makes greater use of lin concert in 1854. Clara Schumann and Joseph the violin’s cantabile features than of its circus Joachim played the Romances many times to- tricks, a rendering on the oboe is possible with gether, notably before the musically inclined King few alterations (octave shifts, elimination of piz- Georg V of Hanover, himself a composer, who as zicato chords, deletion of double-stopping) and Joachim relates was “quite in ecstasy” over them. reveals the surpassing quality of the three pieces in a new light. The Three Romances op. 22 for violin and piano, modelled perhaps on Robert’s Three Romances op. 94 for oboe (or violin) and piano, are compara- ble in form and quality to Clara’s Three Romances TWO LIEDER, ARRANGED FOR OBOE AND PIANO: “ABENDLIED” OP. 85, NO. 12 “Meine Rose” op. 90, no. 2, “Mein schöner Stern” op. 101, no. 4 Arrangement for oboe and piano

Since at least the first quarter of the 19th of Schubert Lieder for flute, Norbert Salter It is not “Träumerei”, uncritically embraced by century more and more songs were arranged for arranged six suitable Lieder by Brahms for cello 20th-century and listeners to the fatal purely instrumental performance, at first almost (1896). The 1871 edition of the Duette op. 78 detriment of Schumann’s reputation, but his exclusively for solo piano. Carl Czerny, Franz for violin or cello and piano by Friedrich Gustav “Abendlied” op. 85, no. 12, for 3 (three) hands Liszt, Stephen Heller and others played their part Jansen arrays these too rarely sung pieces in at the piano, the last of the Twelve Piano Pieces in championing the initially unfamiliar songs of charming new garb. It is in this tradition that for small and big children published in 1849, Franz Schubert. Very much less common were we must place the pieces carefully chosen for that was by far the 19th century’s best known the arrangements for a melody instrument an oboe-piano arrangement and far too little work by Robert Schumann. At times there were (usually violin, viola and cello, occasionally flute known today, lyrical pearls from Schumann’s still more than 30 different arrangements available or cornet à piston, seldom oboe or clarinet) and underrated late Lieder output – “Meine Rose” op. from original publisher Schuberth – for cornet à piano, as a rule only of very well known pieces. 90, no. 2 (words by Nikolaus Lenau) and “Mein pistons, for singer, horn and piano, for male voice Even so, the awareness that the German art song schöner Stern” op. 101, no. 4 (words by Friedrich choir, for string quartet ... Schumann initiate in particular depends in the period from Schubert Rückert) – in their original keys. Theodor Kirchner once said that he would give to Brahms on an inseparable combination of lyr- all his works for this harmonically and melodically ics and music, and really makes no sense without perfect piece. He arranged it twice for solo piano its words, must have gradually prevailed. It is the and often played it on the organ. Ferruccio Buso- exceptions that prove the rule: Theobald Böhm ni wrote a version for clarinet and string quartet; made imaginative and stylistic arrangements Joseph Joachim marked the fifth anniversary of Schumann’s death in July 1861 with a sensitive arrangement for violin, deep strings and wind. The 1870 arrangement for oboe and piano is not credited with an arranger, none being required. The oboe plays the melody line of the right hand as Primo, the piano the unaltered Secondo part. STÜCKE IM VOLKSTON OP. 102, NOS. 2-4 Arrangement for oboe and piano

The “Five Pieces in Folk Style” op. 102 are Schu- The Neue Zeitschrift für Musik of November 1851 mann’s fi rst compositions for cello and piano gave the Stücke im Volkston op. 102 a sympa- and his only surviving works for this scoring, thetic reception: “Naturally we may not expect once the fi ve Romances of early November these pieces to deliver such music as the Salon 1853, his fi nal chamber work, had been de- demands and Virtuosos are accustomed to serve stroyed by Clara Schumann in about 1893, up to enhance their appeal, furthermore these never to be seen again. Entries in his personal are not a few scraps of melody with the trappings copy and the “household book” show that the of traditional folklore, on the contrary they are fi rst four pieces were written between April 13 pieces that the composer has freely conceived in and 15, 1849, and the last on April 17. On April the spirit of the common people…” The designa- 19, the composer played them to his wife, who tion “Im Volkston” commonly to be found in the noted in her diary: “These are pieces in folk style works of Schumann certainly made sense to and of such a freshness and originality, that I was the reviewer, at least to some degree. It is less quite enchanted.” On Robert’s 40th birthday, a determination of content, rather a clue to his June 8, 1850, they were played at a gathering in intention of writing unpretentious, songful works the Leipzig home of the Preusser family, friends without salon elegance or empty virtuosity, of of the Schumanns, by the eventual dedicatee letting the instruments “speak for themselves”, Volkston should be seen almost as preliminary and Gewandhaus Orchestra musician Andreas without technical or substantial compromise. studies to the Cello Concerto in A minor op. 129 Grabau, a noted chamber musician, and Clara Choice and relationship of keys (A minor, F major, of 1850. An interpretation on the oboe of the Schumann herself, but made little impression A minor, D major, A minor), the sequence of fast, three middle pieces with their emphasis on song- on their audience, much to the annoyance of two slow and two fast movements, go to make fulness rather than caprice, largely oriented to- the . The set of fi ve pieces was published up a cycle. This coherence of form, like the mo- wards the version for violin, is entirely legitimate. in September 1851 by Carl Luckhardt in Kassel tivic richness in which the interval of a fourth re- with an alternative version for violin authorized ceives particular signifi cance, and the treatment Joachim Draheim by the composer. of the instrument itself, suggests the Stücke im Translation: Janet & Michael Berridge CÉLINE MOINET FLORIAN UHLIG

For the past ten years, Céline Moinet has been Andris Nelsons. She is also a regular guest of Florian Uhlig was born in Düsseldorf and gave his one of the most exceptional performing artists orchestras such as the Vienna Philharmonic and first piano recital at the age of twelve. He studied on her instrument. The young oboist’s concerts the London Symphony Orchestra. in London at the Royal College of Music and the bring both audiences and critics alike to raptur- Céline Moinet is signed with harmonia mundi Royal Academy of Music, finishing with the con- ous applause. as an exclusive artist. Her CDs, with works for cert diploma. He was also influenced by working Céline Moinet is in demand as a soloist with all solo oboe and chamber music with oboe and with Peter Feuchtwanger and by his research the major orchestras in the world. She has played harp, have been praised by the critics and have towards a PhD thesis at the University of London at the Salzburg Easter Festival under Christoph achieved outstanding sales for the French, Ger- on the role of the performer in the context of Eschenbach, with the Staatskapelle Dresden, at man and British record industries. As a result, musical genre. Florian Uhlig reconciles contradic- the Pacific Music Festival under Fabio Luisi and Céline Moinet was invited by renowned TV Net- tions in an unusual manner. On the one hand, he with the New Japan Philharmonic Orchestra in work Arte and Rolando Villazón to appear on the is rooted in the German music tradition, which is Suntory Hall. She also regularly tours solo with show “Stars of Tomorrow”. associated with seriousness, style and structure, the Dresden Kapellsolisten and the Kammer- Since 2013, Céline Moinet has had a chair at the while on the other, his many years in London have orchester Basel. Carl Maria von Weber College of Music and she led him to develop more of an individual approach Céline Moinet was born in Lille, France in 1984 conducts master courses in France, Germany to musical works than is usual on the “continent”: and completed her studies with highest hon- and Japan. pointed liberties, eccentric combinations of rep- ours at the Conservatoire National Supérieur She plays oboe and cor anglais exclusively from ertoire and curiosity about rare works. de Musique under the tutelage of David Walter Marigaux, Paris. Florian Uhlig made his orchestral debut at the and Maurice Bourgue. She continued her artistic www.celinemoinet.com Barbican in London in 1997. Since then he has training with the Gustav Mahler Jugendorches- appeared at leading concert halls across the ter and the orchestra of the National Theater world, performing with orchestras like the BBC Mannheim. At just 23 years of age, Céline Moinet Symphony Orchestra, the Beijing Symphony won the prestigious position of solo oboist at Orchestra, the Deutsche Radio Philharmonie, the Staatskapelle Dresden. Since then, she has the Dresden Philharmonic, the Hong Kong Sin- performed with conductors such as Christian fonietta, the Polish Radio Symphony Orchestra, Thielemann, Zubin Mehta, Claudio Abbado and the Simón Bolívar Youth Orchestra of Venezuela, NORBERT ANGER the National Symphony Orchestra of Taiwan, the Norbert Anger is regarded as one of the most Mecklenburg-Vorpommern, the Ludwigsburger As a laureate of the 21st Competition of the Bavarian Radio Chamber Orchestra, the Stutt- outstanding cellists of his generation, and has Schlossfestspiele and the Festival Mitte Europa. German Fund of Musical Instruments, he was gart Chamber Orchestra and the Vienna Cham- appeared as a soloist with major orchestras, Norbert Anger started his musical education entrusted with an instrument made by Andrea ber Orchestra. He has worked with conductors such as the Orchestre de Paris, the State Sym- at Saxony’s Special School of Music Carl Maria Guaneri, ex Ludwig Hoelscher, Cremona 1691 – a like Krzysztof Penderecki, Josep Caballé, Claus phony Orchestra of Moscow, the Staatskapelle von Weber, with Christoph Schulze. Already at funding commitment by the Dr. Meyer-Struck- Peter Flor, Eivind Gullberg Jensen, Kristjan Järvi, Dresden and the Beethovenorchester Bonn. an early age, he attracted public interest by mann Foundation. Presently, Norbert Anger Michael Sanderling and Gerard Schwarz. In addi- He has made guest-appearances at renowned winning international competitions, such as the plays a violoncello by Domenico Montagnana, ex tion to his solo activities Florian Uhlig is much in international venues, such as the Salle Gaveau, Vibrarte Competition in Paris and the Domenico Hekking, Venice 1721. demand as a chamber musician and lieder pia- the Salle Pleyel and the Comédie des Champs- Gabrielli Competition in Berlin. He completed Norbert Anger plays strings exclusively by Larsen nist. He was the last partner of the legendary Elysées, the Moscow Philharmonic and the his studies with Prof. W.E. Schmidt at the Berlin strings A/S. baritone Hermann Prey. Semperoper Dresden, and has collaborated University of Arts, and also gained valuable mu- www.norbertanger.com In 2009, Florian Uhlig founded the Johannesburg with conductors such as Christian Thielemann, sical input from David Geringas, Heinrich Schiff International Mozart Festival in South Africa. As Vladimir Spivakov, John Storgards and Andrea and Sir Colin Davis. Artistic Director, he has since then guided the Marcon. In 2012, the German label Genuin Classics fortunes of the two-week music festival, which Norbert Anger has impressed the music world as released his first CD with works by Beethoven, presents symphony and choral concerts as well a laureate of many international competitions, Brahms, Schumann and Debussy, which was as chamber and solo recitals featuring top-class such as the Concours Rostropovich in Paris, highly praised by the press. Furthermore, he ensembles and artists, additionally exerting the Tschaikovsky Competition in Moscow, the has been involved in numerous projects of the important influences in the fields of interdiscipli- Paulo Cello Contest in Helsinki and the Deutsche Bavarian and the Hessian broadcasting studios, nary projects, contemporary music, the promo- Musikwettbewerb. As a devoted chamber mu- as well as the SWR, WDR, NDR and Deutschland- tion of young artists and social integration. sician, he has worked together with many dis- Radio Kultur. Beginning with the summer semester of 2014, tinguished musicians, such as Hartmut Rohde, Since 2013, Norbert Anger holds the position of Florian Uhlig was appointed Professor of Piano Latica Honda-Rosenberg, Wolfgang Emanuel First Concertmaster of the cello section of the at the Musikhochschule Carl Maria von Weber in Schmidt and David Geringas, and has performed Staatskapelle Dresden, and recently in 2015, Dresden. at international music festivals, such as the he was also named solo cellist of the Bayreuth www.florian-uhlig.com Schleswig-Holstein Musikfestival, the Festspiele Festival Orchestra. Recorded by Teldex Studio Berlin Recording Producer: Martin Sauer Sound Engineer: Wolfgang Schiefermair (November 2015), Tobias Lehmann (Januar 2017) Editing: Martin Sauer, Sebastian Nattkemper Executive Producer: Marcus Heinicke (Berlin Classics/Edel) Photos: Gregor Hohenberg / Design: Thekla Heinicke

∏ & © 2017 Edel Germany GmbH, Neumühlen 17, 22763

WWW.BERLIN-CLASSICS-MUSIC.COM WWW.FACEBOOK.COM/BERLIN.CLASSICS