Einführung /. Die Problematisierung Der Bildbeschreibung
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ANMERKUNGEN Einführung 1 BA20, 97. 2 Vgl. hierzu jetzt Bernard Dieterle: Erzählte Bilder. Zum narrativen Umgang mit Gemälden. Marburg 1988. (=Artefakt.Schriften zur Sozioserniotik und Komparatistik. Bd. 3.) 3 Vgl. Erich Trunz: Die Kupferstiche zu den »Lebenden Bildern« in den Wahlverwandtschaf ten. In: ders.: Weimarer Goethe-Studien. Weimar 1980, S. 203-217. 4 Dazu die rnaterialreiche, theoretisch freilich unbefriedigende Monographie von Gisbert Kranz: Das Bildgedicht. 2 Bde. Köln/Wien 1981; auch die Textsammlung: Gedichte auf Bil der. Anthologie und Galerie. Hg. von Gisbert Kranz. München 1975. 5 Ich nenne zum Thema neben den grundlegenden Arbeiten von Herbert von Einern, die er 1972 in seinen Goethe-Studien zusammengestellt hat, vor allem Theodor Hetzer: Goethe und die bildende Kunst. Leipzig 1948; Paul Menzer: Goethes Ästhetik. Köln 1957 (= Kant studien. Ergänzungshefte 72.); Matthijs Jolles: Goethes Kunstanschauung. Bern 1957; jetzt auch Jutta Van Selm: Zwischen Bild und Text. Goethes Werdegang zum Klassizismus. New York/Bern/Frankfurt a.M. 1986. ( = Arnerican University Studies. Vol. 48.) 6 Auf wichtige Einzeluntersuchungen wird im entsprechenden Argumentationszusammenhang hingewiesen. Nützlich sind auch einige Anthologien von Kunstbeschreibungen; ich erwähne an dieser Stelle nur die besonders klug zusammengestellte und kommentierte Sammlung: Kunstwerke in dichterischer Deutung. Eine Auswahl von Winckelrnann bis Burckhardt. Hg. von August Langen. Dresden 1940. /. Die Problematisierung der Bildbeschreibung Goethes Werke werden unter Angabe von Band und Seitenzahl nach der Berliner Ausgabe (Sigle: BA) zitiert, hier: BA 19, 7. - Abb. des Kupferstichs in: Max Morris: Goethes und Herders Anteil an dem Jahrgang 1772 der Frankfurter Gelehrten Anzeigen. Dritte veränderte Auflage. Stuttgart/Berlin 1915, nach S. 64. 2 Wir können an dieser Stelle auf Zuschreibungsfragen nicht eingehen. Verwiesen sei auf das Werk von Hermann Bräuning-Oktavio: Herausgeber und Mitarbeiter der Frankfurter Ge lehrten Anzeigen 1772. Tübingen 1966. Besprochen werden von uns nur solche Texte, die un streitig von Goethe stammen; die Bause-Rezension ist die erste, bei der Goethes Verfasser schaft für alle Herausgeber eindeutig feststeht. Vgl. Bräuning-Oktavio, S. 322. 3 Zum späteren Carracci- und Caravaggio-Bild der Weimarer Kunstfreunde vgl. vor allem die Urteile Heinrich Meyers in seinem Entwurf einer Kunstgeschichte des Achtzehnten Jahrhun derts in: Johann Wolfgang Goethe: Winckelrnann und sein Jahrhundert in Briefen und Auf sätzen. Mit einer Einleitung und einem erläuternden Register von Helmut Holtzhauer. Leip zig 1969, S. 117ff. 4 BA 13, 342. - Heinrich Meyer besucht die Sammlung Winklers im April 1794, erwähnt aber 378 Anmerkungen in dem großen Brief vom 1. 5. 1794 an Goethe, in dem er die seiner Ansicht nach bemerkens wertesten Bilder aufführt, Die drei Apostel nicht mehr. Vgl. Goethes Briefwechsel mit Hein rich Meyer. Hrsg. von Max Hecker. Bd. 1. Juli 1788 bis Juni 1797. Weimar 1917 (=Schriften der Goethe-Gesellschaft. Bd. 32), S. 83ff. 5 Vgl. Friedrich Schulze: Adam Friedrich Oeser. Der Vorläufer des Klassizismus. Leipzig o.J. [1943), s. 49f. 6 Frankfurter Gelehrte Anzeigen vom Jahr 1772. Heilbronn 1883 ( = Deutsche Litteraturdenk male des 18. Jahrhunderts in Neudrucken hrsg. von Bernhard Seuffert. Bd. 7 und 8), S. 240. 7 Vgl. hierzu August Langen: Anschauungsformen in der deutschen Dichtung des 18. Jahr hunderts. Jena 1934. Hans Christoph Buch: Ut Pictura Poesis. Die Beschreibungsliteratur und ihre Kritiker von Lessing bis Lukacs. München 1972, S. 21 f., 28ff. 8 Orlando furioso, 19. Gesang, 36. Freilich schildert auch Ariost nicht eine konkrete Szene, sondern die »tausendfache« Wiederholung des Nameneinschneidens. 9 Johann Joachim Winckelmann: Geschichte der Kunst des Alterthums. Dresden 1764, S. 229ff. In Lessings Laokoon »Reiz« als Übersetzung von lat. gratia: »Reiz ist Schönheit in Bewegung[ ...).« Gotthold Ephraim Lessing: Werke. Hrsg. von Herbert G. Göpfert. Bd. VI. Kunsttheoretische und kunsthistorische Schriften. München 1974, S. 139. 10 [Christian Ludwig von Hagedorn): Betrachtungen über die Mahlerey. Erster Theil. Leipzig 1762, s. 26, 29f. 11 Hagedorn (wie Anm. 10), S. 28. 12 Hagedorn, der in Dresden zu den Förderern Mercks gehörte, gibt nur die communis opinio wieder: »Man nennet die Mahlerey eine stumme Poesie. Das Mechanische unterscheidet den eigentlichen Mahler. Auf den Wegen der Erdichtung, oder des durch die Einbildungskraft, nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit, verbundenen Mannichfaltigen, betreten Mahler und Dichter einerley Bahn. Wir nennen alsdenn dasjenige dichterisch, was der Dichter mit gleichem Rechte mahlerisch zu nennen pflegt.« Hagedorn (wie Anm. 10), S. 160. 13 Vgl. dazu besonders Albert Dresdner: Die Entstehung der Kunstkritik im Zusammenhang der Geschichte des europäischen Kunstlebens. München 1968 [zuerst 1915), S. 82ff. 14 Hagedorn (wie Anm. 10), S. 18. Die Idee der Einheit in der Mannigfaltigkeit war bereits für die Renaissancetheorie grundlegend; sie geht auf Leon Battista Albertis Malerei-Traktat zu rück. Vgl. Martin Gosebruch: »Varieta« bei Alberti und der wissenschaftliche Renaissance begriff. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte 20 (1957), S. 229-238. 15 Winckelmann (wie Anm. 9), S. 152. 16 Vgl. August Langen: Der Wortschatz des deutschen Pietismus. Zweite, ergänzte Auflage. Tübingen 1968. 17 Grimms Deutsches Wörterbuch, Art. Haltung, 3b. Vgl. etwa Heinrich Meyers Bemerkung über Rembrandt: »[ ...] er weiß aber den Zuschauer durch Haltung und Kniffe von Licht und Schatten[... ] zu betrügen[... ].« Brief an Goethe vom 1. 5. 1794; Goethe/Meyer: Brief wechsel (wie Anm. 4), S. 85. 18 Vgl. auch den Artikel Haltung in: Johann Georg Sulzer: Allgemeine Theorie der schönen Künste [... ]. Neue vermehrte zweyte Auflage. Zweyter Theil. Leipzig 1793, S. 461. 19 Langen (wie Anm. 16), S. 173. 20 Vgl. für Goethes von Hamann übernommene enthusiastische Verwendung des Wortes »lallen« die von Max Morris gesammelten Beispiele in: Max Morris: Goethes und Herders Anteil an dem Jahrgang 1772 der Frankfurter Gelehrten Anzeigen. 2. veränderte Auflage. Stuttgart/Berlin 1912, S. 139f. 21 Johann Gottfried Herder: Sämtliche Werke VIII. Hrsg. von Bernhard Suphan. Berlin 1892, s. 239. 22 W. D. Robson-Scotts Bemerkung zum hier besprochenen Goethe-Text ist deshalb mißver• ständlich: »The emphasis throughout is on the emotional impact on the soul of the beholder and not on the objective qualities of the work.« Es sind gerade die objektiven Qualitäten des Kunstwerks, die die Wahrnehmungsweise des Betrachters bestimmen. Vgl. William D. Rob son-Scott: The Younger Goethe and the Visual Arts. Cambridge 1981, S. 48. Die Problematisierung der Bildbeschreibung 379 23 BA 19, 33f. - Damit ist nicht gesagt, daß Goethes Ausführungen zur Straßburger Münster• fassade nicht auf eine genaue objektbezogene Einsicht in die real gebaute Architektur zu rückgehen, wie die gängige Forschungsposition zu Goethes Schriften über das Straßburger Münster besagt; vgl. etwa Harald Keller: Goethes Hymnus auf das Straßburger Münster und die Wiedererweckung der Gotik im 18. Jahrhundert. 1772/1972. München 1974. {= Bayerische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse. Sitzungsberichte 1974. Heft 4.) Wie eng sich Goethes Formulierungen auf die konkrete Werkgestalt der Münsterfas• sade beziehen lassen, hat dagegen überzeugend Reinhard Liess nachweisen können; vgl. Reinhard Liess: Goethe vor dem Straßburger Münster. Zum Wissenschaftsbild der Kunst. Weinheim 1985. Freilich gelangt Liess in seinem Buch zu äußerst problematischen Konse quenzen, weil er aus dem Begriff des organischen Kunstwerks die Notwendigkeit einer mor phologischen Kunstbetrachtung folgert; vgl. hierzu meine Rezension in: Michigan Germanic Studies XIII {1987), S. 96-100. 24 BA 19, 30. 25 Ebd. 26 Jochen Schmidt: Die Geschichte des Genie-Gedankens in der deutschen Literatur, Philoso phie und Politik 1750-1945. Bd. 1. Von der Aufklärung bis zum Idealismus. Darmstadt 1985, s. 195. 27 BA 19, 33. 28 Ebd. 29 Ebd. 30 BA 19, 34. 31 BA 19, 36. 32 BA 19, 34. 33 WA rv, 1, S. 199. 34 BA 19, 36. 35 BA 19, 31. 36 BA 19, 35. 37 Morris (wie Anm. 20), S. 151. Die Verfasserschaft Goethes ist unumstritten; Bräuning-Okta• vio (wie Anm. 2), S. 322, schließt eine Beteiligung Mercks allerdings nicht aus. Unter die zweifelhaften Texte nur eingereiht in: Der junge Goethe. Neu bearbeitete Ausgabe in fünf Bänden. Hrsg. von Hanna Fischer-Lamberg. Bd. II. April 1770 - September 1772. Berlin 1963, s. 359. 38 Vanloos Skizzen sind mit Ausnahme der siebten (Apotheose de Saint Gregoire), die sich in der Ermitage befindet, heute verschollen. Zur Geschichte des Zyklus vgl. Marc Sandoz: La chapelle Saint Gregoire de l'eglise Saint Louis des Invalides. In: Gazette des Beaux-Arts 77 (1971), S. 129-144. Vgl. dort S. 133 die Abbildungen von Vorzeichnungen Vanloos, S. 134 die Stiche nach den Skizzen, S. 135 die in der Ermitage erhaltene Apotheose. - Goethe hat die von mehreq:n Stechern geschaffenen Kupferstiche, die vor dem Abtransport der Bilder nach Petersburg in Eile hergestellt worden waren, 1818 in Leipzig ersteigert; vgl. Goethes Gra phiksammlung. Die Franzosen. Katalog und Zeugnisse. Bearbeiter der Ausgabe Gerhard Femmel. München/Leipzig 1980, S. 127-129, Nr. 44 (5/11). Gute Abbildungen im gleichen Band. 39 Morris (wie Anm. 20), S. 151. 40 Hermann Bräuning-Oktavio: Goethe und Diderot im Jahre 1772. Mit ungedruckten Briefen von J. H. Merck und EM. Leuchsenring. In: Goethe 24 (1962), S. 237-252; hier