Hannorad 2020-1
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| 2020 Die Fahrrad-Zeitschrift des ADFC für die Region Hannover | März bis Juni 1 Verkehrswende 2030: zwischen Wunsch und Wirklichkeit ❚ Blockierte Radwege ❚ Lust auf Lastenrad 2 HannoRad 1. 2020 | LEITARTIKEL Das OB-Wahlversprechen: Eine Herausforderung für den ADFC eit November ist Belit Onay der neue Oberbürgermeister von Hannover – ein Wandel auch in der Region SMann, der sich die autofreie Innenstadt auf die Fahnen geschrieben hat. Es war eine Viel zu viele Pendler fahren mit dem Auto ins historische Wahl, denn mit ihrer Stimme ha- Zentrum Hannovers. Will man sie zum Umstieg ben ihm die Hannoveranerinnen und Han- auf Bus, Bahn und Fahrrad bewegen, müssen noveraner ein eindeutiges Mandat für die die Angebote dafür deutlich verbessert werden. Verkehrswende gegeben: mit mehr Platz fürs Die Planung von Radschnellwegen und der Aus- Rad und mehr Raum für Menschen, mehr Bus- bau des ÖPNV zielen in die richtige Richtung sen und Bahnen und weniger Autos. Wir vom – ebenso wie der Aktionstag mit kostenfreiem, ADFC sind gespannt auf die neue Mobilität stark ausgeweitetem ÖPNV-Angebot am ersten in der Landeshauptstadt. Wir werden unsere Adventssamstag. Ideen aktiv in die öffentliche Diskussion ein- All diese Initiativen gehen ein in den Verkehrs- bringen werden; so wie wir das seit Jahren entwicklungsplan 2030, den die Region derzeit tun. erstellt. Wir werden uns intensiv daran beteili- Eberhard Röhrig-van der Meer gen. Im Januar haben wir in einem Workshop Sprecher ADFC Hannover Stadt mit ADFC-Mitgliedern aus den Umland-Gemein- ADFC treibt verkehrs- den und aus Hannover dafür erste gemeinsame politische Debatte an verkehrspolitische Forderungen erarbeitet. Wie wollen wir in Zukunft Mit einem eigenen Vorschlag hat der ADFC leben? eine öffentliche Debatte um die Neugestaltung Konsequenzen für den ADFC der Schmiedestraße initiiert: Zwischen Altem Damit die Debatte zur Gestaltung der auto- Hannover Rathaus und Marktkirche sollte sie autofrei freien Innenstadt Hannovers ein Erfolg wird, bleiben. Gemeinsam mit der Anwohnerschaft müssen viele Akteure aus Zivilgesellschaft, Für den ADFC Hannover stellt sich die heraus- haben wir den Durchgangsverkehr durch ein Verwaltung und Politik kooperieren. Die Auto- fordernde Aufgabe, den Prozess zur autofreien Wohngebiet in Ricklingen verhindert. Den Ord- fixierten werden das Feld nicht ohne Wider- Innenstadt und zur Verkehrswende in der gan- nungsdezernenten der Stadt haben wir für die stand räumen. Doch ich bin sicher: Allmählich zen Region Hannover konstruktiv und konse- verstärkte Kontrolle von Falschparkern gewon- wird sich die Überzeugung durchsetzen, dass quent mitzugestalten: mit Ideen, Dialogbereit- nen. Zugeparkte Radwege und Radstreifen eine umgestaltete City ein Gewinn, auch in schaft und Engagement. Der ADFC selbst wird sind kein Kavaliersdelikt, sondern gefährlich. wirtschaftlicher Hinsicht, für alle ist. Und damit sich dafür entschlossen weiterentwickeln müs- Und bremsen einen Anstieg des Radverkehrs wird die Bereitschaft zur konstruktiven Mitge- sen. Wir werden noch stärker den Erfahrungs- aus. staltung zunehmen. Die Schmiedestraße wird austausch mit dem ADFC in anderen großen Vor der OB-Wahl haben wir frühzeitig eigene hierfür ein Prüfstein sein. deutschen Städten suchen und die Kompeten- Radverkehrsthemen, insbesondere das Velo- Es geht nicht alleine darum, technische Lösun- zen unseres starken Bundesverbands nutzen. routen-Netz, in die Medien und in die Ratspo- gen zu entwickeln: welche Zufahrt zu welchem Wir werden unsere Öffentlichkeitsarbeit auf litik gebracht. Der bundesweite ADFC-Fahr- Parkhaus? Welche Fahrbahnbreite für wen? Wie diese Aufgabe ausrichten und uns etwa beim radklimatest hat uns öffentlich Rückenwind kann die Verkehrslenkung digital verfeinert autofreien Maschsee-Wochenende zum Stadt- gegeben. Mit den OB-Bewerbern Eckhard werden? Die Frage ist, wie wir in unserer Stadt radeln-Auftakt mit einer StadtMenschFahrrad- Scholz und Belit Onay haben wir bereits im leben, und wie wir unsere Straßen und Plätze Veranstaltung engagieren. Wir müssen mehr Sommer Gespräche zu ihren verkehrspoliti- nutzen und gestalten wollen. Wie können wir unserer Mitglieder für eine aktive verkehrspoli- schen Positionen geführt. Großartig war dann die verschiedenen Verkehrsarten in ein harmo- tische Mitarbeit gewinnen. Und in diesem Zu- im September unsere Podiumsdiskussion mit nisches Miteinander bringen für eine sichere, sammenhang unsere interne Struktur so ver- zwei Kandidatinnen und drei Kandidaten sowie komfortable und zügige Mobilität? Barcelona, ändern, dass mehr Mitglieder verlässlich und mehr als 250 Zuhörenden. Paris, Utrecht, Kopenhagen sind Hannover verantwortlich Aufgaben wahrnehmen. Verkehrswende, das zeigen Umfragen, betrifft dabei weit voraus. Wir sollten versuchen, von Eine gute Voraussetzung dafür ist das erfreu- nicht nur die City. In allen Kern-Stadtteilen gibt ihnen zu lernen. Austausch und Entwicklung liche Mitgliederwachstum in Hannover und im es Unzufriedenheit mit den derzeitigen Ver- im europäischen Kontext könnten auch ein Umland: 13 Prozent waren es im Jahr 2019, in kehrsverhältnissen. Straßen und Plätze müs- spannender Beitrag für die Kulturhauptstadt der Summe sind wir jetzt mehr als 4.000 Mit- sen menschen- statt autogerechter werden. Hannover sein. Es wäre daher enorm wichtig, glieder! Der ADFC wird jünger, und auch der Unsere Kampagne erweitern wir dass die neue Leitung des Bau- und Verkehrs- Frauenanteil steigt allmählich. All dies ist eine gerne um mehr Platz für die Menschen in ihren dezernats im hannoverschen Rathaus Kompe- deutliche Bestätigung für die Ausrichtung un- Wohnquartieren. tenzen zur Verkehrswende und Mobilitätskul- serer Arbeit und eine gute Grundlage für ein tur mitbringt. erfolgreiches Mitwirken an den Zielen für 2030. MUSTERTHEMA | HannoRad 1. 2020 3 Inhalt Das OB-Wahlversprechen: Eine Herausforderung für den ADFC. ............2 Impressum ......................................................................................................................3 Editorial ............................................................................................................................3 AKTUELL Falschparken gefährdet .......................................................................................... 4 Angeschmiert! KEIN PLATZ FÜRS RAD beim Südschnellweg ...................5 Peinliches Hickhack um Straßensperrung „Am grünen Hagen“ ..............6 Mit dem ADFC Stadt und Land erfahren ............................................................7 StadtMensch & FahrRad 2020 .................................................................................8 Liebe Leserinnen Stadtradeln 2020 ..........................................................................................................8 und Leser, SCHWERPUNKT VERKEHRSWENDE IN HANNOVER die Region Hannover will den Verkehr neu entwickeln, die Landeshaupt- Nachgefragt bei Conrad Vinken, Region Hannover ................................... 10 stadt hat die autofreie City gewählt. Wie ernst sind solche Statements zu Wer macht was im Verkehr .................................................................................. 11 nehmen? Ist das die von uns Radfahrenden ersehnte Verkehrswende? Das Fahrradfreundliche (Quartiers-) Entwicklung in Ronnenberg ............... 12 HannoRad-Interview mit dem Verkehrsdezernenten der Region macht Verkehrsentwicklungsplan 2030 – ADFC-Mitglieder diskutieren .........15 deutlich: Weg und Ziel sind noch ziemlich verschwommen, und bevor das Auto dem Rad Platz macht, müssen wir klare Vorschläge formulieren und alle Kräfte in Politik und Gesellschaft mobilisieren. AUS STADT UND LAND Zurzeit klafft eine erhebliche Lücke zwischen Theorie und Praxis wie auch Touren und Termine .................................................................................................16 in dieser HannoRad-Ausgabe wieder offensichtlich wird. Radwege gelten Nachrichten aus den ADFC-Gliederungen .............................................. 20–27 als Verfügungsmasse. Von Lkw überrollt, von Paketdiensten zugeparkt, Plus + Minus .................................................................................................................30 bei Neuplanungen vergessen. Selbst in ausgewiesenen Fahrradstraßen Kontakte vor Ort ........................................................................................................31 wird der Radverkehr an den Rand gedrängt. Fairerweise muss man sagen: Es gibt auch Positives aus Stadt und Land, manches davon auf Anregung des ADFC. Hannover will besser gegen Falschparken vorgehen. Seelze be- BLICK ZURÜCK kommt am Bahnhof eine Brücke mit Fahrradrampe, Langenhagen eine Lust auf Lastenrad – komfortable Fahrradabstellanlage, an Kreisstraßen und Ortsdurchfahrten der emissionsfreie Packesel für die Stadt ................................................. 28–29 werden Radwege verbessert. Daneben gibt es in der Region wunderbare Freizeitrouten, die das Radfahren zum Vergnügen machen. In der kom- menden Saison gibt es wieder zahlreiche Gelegenheiten, sie mit dem ADFC zu erkunden. Fahren Sie mit! Annette Rexing Impressum Heft 1 | 2020 · Auflage: 8000 Unser Fahrradzeitschrift des ADFC für die Region Hannover sowie Redaktionsanschrift monatlicher den Landkreis Celle. Für die in diesem Gebiet wohnenden siehe Herausgeber ADFC-Mitglieder ist der Bezug im Jahresbeitrag enthalten. [email protected] Newsletter! Herausgeber Layout, Produktion und Druck Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Region Hannover e. V., QUBUS media GmbH Hausmannstraße