WRRL-Stellungnahme Bund Naturschutz Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu. Heinrichgasse 8. 87439 Kempten

An: Regierung von Schwaben Frohnhof 10 86152 Augsburg

Stellungnahme vom: 8/ Juli 2009

Anhörungsverfahren zum Aufstellen der Bewirtschaftungspläne nach WRRL Phase 3: 22. Dezember 2008 bis 30. Juni 2009

1. Allgemeine Angaben Stellungnahme von: Institution Name: Anja Naumann Verband / Institution: Bund Naturschutz in Bayern e.V., KG Kempten Oberallgäu Wohnsitz: in Bayern Regierungsbezirk: Schwaben Landkreis/ Stadt: Kempten-Oberallgäu Strasse, HsNr: Heinrichgasse 8 PLZ, Wohnort: 87439 Kempten E-Mail: [email protected]

Mit Veröffentlichung der Ja Stellungnahme im Internet einverstanden:

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2. Stellungnahme zu den Entwürfen der Bewirtschaftungspläne Stellungnahme bezieht sich auf Bayerischer Anteil der Donau Flussgebiete Bewirtschaftunsplan, S. 5

Zu den einzelnen Kapiteln des Bewirtschaftungsplans: 1. Allgemeine Beschreibung der Flussgebietseinheiten 2. Zusammenfassung der 1. Seen signifikanten Belastungen Für Alpsee (ILS04), Rottachsee (ILS08) und Grüntensee (ILS05) auf den Zustand von waren zum Zeitpunkt der Erstellung der Stellungnahme keine Oberflächengewässern Maßnahmen vorgesehen. Laut Aussage von Herrn Schuwerk, sind und Grundwasser Maßnahmen für alle 4 Seewasserkörper vorgesehen (Telefonat am 16.6.09). Wir bitten um tatsächliche Aufnahme und Umsetzung dieser Maßnahmen. Verunreinigung von Gewässern durch Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft. Grüntensee (IL S05): Zerstörung wertvoller Muschelbestände am Grüntensee durch komplettes Ablassen 2. Flüsse Der Großteil der Flüsse wird durch Einträge aus der Landwirtschaft verunreinigt (s.o). Problematisch sind besonders entwässerte Moorböden (um ein vielfaches erhöhte Nährstoffausträge). Wir verweisen auch auf die Stellungnahme des Bund Natursc hutz Landesverbandes 3. Ermittlung und Die Information über Schutzgebiete ist mangelhaft. Neben den Natura Kartierung der 2000 Gebieten sollten die Landschaftsschutzgebiete und 13d Biotope Schutzgebiete aufgeführt werden. Die Maßnahmen der Flusswasserkö rper und Seewasserkörper innerhalb von Natura 2000 Gebieten sind den Vorgaben der Managementpläne anzupassen. Wir kritisieren das Fehlen der FFH/SPA Managementpläne und fordern eine Verschneidung der Natura 2000 Erhaltungsziele sowie die Einarbeitung der in den Managementplänen erstellten Maßnahmen nach Fertigstellung der Managementpläne. Es sollten die im ABSP genannten Fließgewässer-Lebensräume mit herausragender, z.T. landesweiter Bedeutung gesondert betrachtet werden , wie z.B. die naturnahen Abschnitte an Bolgenach, Gunzesrieder Ach, , Trettach und Oybach. Im ABSP g enannte Ziele und Maßnahmen für Quellen, Fließgewässer und Seen sollen berücksichtigt werden. Wir verweisen auch auf die Stellungnahme des Bund Naturschutz Landesverbandes 4. Untersuchungs- • Unterläufe der Oberstdorfer Wildbäche und Gunzesrieder Ach programme und Zustand (IL 004): Die Zubringerbäche der Gunzesrieder Ach (Aubach der Gewässer und Ostertalbach) sind mit den Unterläufen von ,

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Trettach und Stillach sowie mit der Gu nzesrieder Ach nicht zu vergleichen. Aubach und Ostertalbach sind besser unter IL020 oder gesondert aufzuführen. • IL 004 und IL 003 ( Ke-Süd, Obere Iller süd, Ettensbach, Gundbach, Breitach) : Die Einstufung des Flusswasserkörpers IL 004 als „erheblic h verändert“ ist nicht transparent. Der FWK IL 003 ist bei gleicher Bewertung als „nicht erheblich verändert“ eingestuft worden. Die Zusammenfassung zahlreicher Bäche zu einem FWK, wie z.B. bei IL020 (Wildbäche Allgäuer Hochalpen) führt zu pauschalisierten Aussagen und einer ungenauen Maßnahmenplanung. Wir verweisen auch auf die Stellungnahme des Bund Naturschutz Landesverbandes 5. Liste der Umweltziele • Erhalt, Sicherung und Optimierung von Quellen und und Ausnahmen Quellbereichen. • Erhalt, Sicherung und Optimierung von Fließgewässer- Lebensräumen, insbesondere der alpinen Wildflusslandschaften. • Sicherung des Grundwasserkörpers, Erhalt der wasserabhängigen Landökosysteme, insbesondere der Moore. • Erhalt von Feuchtflächen im Uferbereich der Seen als Rast, Brut- und Durchzugsgebiet für Vögel. • Förderung von Verlandungszonen und naturnahen Lebensraumkomplexen im Umfeld der Gewässer, Erhalt und Förderung von naturnahen Verlandungszonen sowie Verringerung der Nährstoffbelastung im Einzugsgebiet der Zuflüsse von Gewässern. Wir verweisen darauf, dass Moore in der WRRL bislang völlig unterrepräsentiert sind, obwohl es sich um bedeutende Wasserkörper handelt mit wichtigen Funktionen der Wasserrückhaltung, der Quellspeisung und des Artenschutzes. Wir verweisen auch a uf die Stellungnahme des Bund Naturschutz Landesverbandes 6. Ökonomische Analyse 7. Zusammenfassung der Maßnahmenprogramme 8. Detailliertere Programme 9. Information und Wir kritisieren das Fehlen der FFH/SPA Managemen tpläne und Anhörung der fordern eine Verschneidung der Natura 2000 Erhaltungsziele sowie Öffentlichkeit die Einarbeitung der in den Managementplänen erstellten Maßnahmen nach Fertigstellung der Managementpläne. Wir danken dem WWA Kempten für die Auskünfte. Wir kritisieren die nicht aktuelle Datenangabe im Internet. (Kartendienst) 10. Zuständige Behörden

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3. Stellungnahme zu den Entwürfen der Maßnahmenprogramme

Flussgebiet Donau Planungsraum Iller-Lech Planungseinheit Grundwasserkörper Seewasserkörper IL S04, ILS07, ILS08, ILS05 Flusswasserkörper IL 020, IL004, IL003, IL038 und IL 046, IL018 Regierungsbezirk Wasserwirtschaftsamt Sonstige: • Moore und Feuchtwiesen • Bachtelweiher, Herrenwieser Weiher

Zu den einzelnen Kapiteln der Maßnahmenprogramme 1. Grundlagen 2. Grundlegende • Erhalt, Sicherung und Optimierung von Quellen und Maßnahmen Quellbereichen. • Erhalt, Sicherung und Optimierung von Fließgewässer- Lebensräumen, insbesondere der alpinen Wildflusslandschaften. • Erhalt von Feuchtflächen im Uferbereich der Seen als Rast, Brut- und Durchzugsgebiet für Vögel. • Landbewirtschaftung in Hanglage oberhalb von Gewässern und Gülleausfuhr bei gefrorenem Boden oberhalb von Gewässern • Sicherung, Pflege und ggf. Renaturierung der Feuchtgebiete im Umfeld des Gewässers“ (Verlandungszo nen und Röhrichte erhalten, Streu- und Nasswiesen erhalten und pflegen, Intensivgrünland auf Moorböden / Nassböden extensivieren. • Sicherung des Grundwasserkörpers, Erhalt der wasserabhängigen Landökosysteme, insbesondere der Moore. Wir verweisen darauf, dass Moore in der WRRL bislang völlig unterrepräsentiert sind, obwohl es sich um bedeutende Wasserkörper handelt mit wichtigen Funktionen der Wasserrückhaltung, der Quellspeisung und des Artenschutzes. Wir verweisen auch auf die Stellungnahme des Bund Natur schutz Landesverbandes 3. Ergänzende Wir kritisieren, dass für diverse Flusswasserkörper und Maßnahmen Seewasserkörper zum Zeitpunkt der Stellungnahme keine Maßnahmen geplant sind, bzw. nicht öffentlich einsehbar sind. Bei nachträglicher Maßnahmenplanung bitten wir um die erneute Möglichkeit zur Stellungnahme. 1. Flüsse

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IL038 (Konstanzer Ach bis Alpsee) und IL 046 (Illerzuflüsse um Kempten): Uferrandstreifen entlang der Leubas und Konstanzer Aach erhalten. IL020 (Wildbäche Allgäuer Hochalpen): Die Bewertu ng des ökologischen Zustandes zeigt sehr gute Monitoringwerte – bei vorläufiger Einschätzung werden die Umweltziele wahrscheinlich erreicht. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen sind Maßnahmen, die zu einer Veränderung bzw. Beeinträchtigung der Gewässeröko logie führen, zu unterlassen. Hierzu gehören vor allem Maßnahmen, die Fließgeschwindigkeit und Wassermenge beeinträchtigen. Deshalb dürfen keine Wasserkraftanlagen gebaut werden. Des Weiteren soll eine natürliche bachbegleitende Vegetation (Bachauwald) gef ördert und entwickelt werden. Ein natürlicher bachbegleitender Auwald wirkt sich positiv auf die Gewässerökologie aus, trägt aus naturschutzfachlicher Sicht zu einer höheren Biodiversität bei und trägt dem Hochwasserschutz Rechnung. IL004 (Unterläufe Oberstdorfer Wildbäche und Gunzesrieder Ach) : Für die Unterläufer der Oberstdorfer Wildbäche gilt: • Schaffung von natürlichen Retentionsräumen durch Förderung und Schaffung der natürlichen Bachauen-Waldgesellschaft. • Kein weiterer Eingriff in die Gewässerökologie durch Bau von Was- serkraftanlagen. • Ggf. Rückbau von Quersperren IL003 (Iller Ke-Süd, Obere Iller süd, Ettensbach, Gundbach, Breitach) : Der als „mäßig“ eingewertete ökologische Zustand der Fließgewässer soll durch gewisse Maßnahmen (HM35, HM42, HM37) verbessert werden. Zusätzlich: • Schaffung von natürlichen Retentionsräumen durch Förderung und Schaffung der natürlichen Auwaldgesellschaft. • Wo möglich, Wiederherstellung der natürlichen Auwalddynamik. • Kein weiterer Eingriff in die Gewässerökologie durch Bau von Was- serkraftanlagen. • Ggf. Rückbau von Quersperren. Wie fordern für FWK IL018 (Unterlauf Ostrach und Wildbäche Bereich Obermaiselstein) die unter IL003 genannten Maßnahmen. 2. Seen IL S04 (Alpsee), ILS07 (Nidersonthofener See), ILS08 (Rottachsee), ILS05 (Grüntensee) : die unter ILS07genannten Maßnahmen sollten auch beim Alpsee, Grüntensee und Rottachspeicher aufgelistet werden, denn alle genannten Seen grenzen an Feuchtgebiete / Niedermoore und sind mehr oder weniger von Nährstoffeinträgen belastet. Zusätzlich fordern wir die Förderung von Verlandungszonen und naturnahen Lebensraumkomplexen im Umfeld der Gewässer sowie die Verringerung der Nährstoffbelastung im Einzugsgebiet der Zuflüsse und Regeneration der autochthonen Gewässerfauna (s. ABSP). IL S05 (Grüntensee): Belassen einer Restwassermenge zur Sicherung der wertvollen Muschelvorkommen. 4. Zusatzmaßnahmen 5. Maßnahmen zur Wir verweisen auch auf die Stellungnahme des Bund Naturschutz Vermeidung einer Landesverbandes

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Zunahme der Verschmutzung der Meeresgewässer 6. Umsetzung der Wir verweisen auch auf die Stellungnahme des Bund Naturschutz Maßnahmen Landesverbandes

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4. Befragung zur Beteiligung der Öffentlichkeit Angaben sind freiwillig, helfen aber die Öffentlichkeitsbeteiligung zu verbessern und ermöglichen die Abgabe von Verbesserungsvorschlägen bzw. Kritik. Zuordnung zu Interessengruppen

Bevorzugte Informationsmittel: Internet ja/nein, Bewertung welche www.wrrl.bayern.de Wasserwirtschaftsämter Andere (z.B. Verbände)

Veranstaltungen ja/nein, Bewertung welche Umweltministerium LfU Bezirksregierungen (Regionale Foren, Workshops) Wasserwirtschaftsämter

Druckschriften/ ja/nein, Bewertung Faltblätter welche LfU Andere (z.B. Verbände)

Sonstiges ja/nein, Bewertung welche Info-Veranstaltungen anderer Institutionen (z.B. Verbände) Weitere Informationsmittel die positiv bewertet werden

Kempten, den 24.6.2009 (1. Vorsitzender)

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