Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

Der Demografische Wandel als Handlungsfeld für die Politik in Thüringen

Christian Carius MdL

Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

10. Oktober 2011

1 Suhl, 10.10.2011 Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

Demografischer Wandel – ein komplexer Prozess

Faktoren des demografischen Wandels

veränderte veränderte Zu- und Internationalisierung Bevölkerungsanzahl Bevölkerungsstruktur Wegzüge + Individualisierung Schrumpfung Alterung Wanderung

Wirkung räumlich und zeitlich differenziert

2 Suhl, 10.10.2011 Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen 20 Jahren

Entwicklung der Bevölkerungszahl Thüringer Gemeinden im Zeitraum 1990 bis 2010 Nordhausen Rückgang um 20% und mehr Rückgang um 15% bis 20% Eichsfeld Rückgang um 10% bis 15% (Wert für Thüringen: 14,4%) Bevölkerungsverlust von Kyffhäuserkreis » Rückgang um bis zu 10% 365.000 Menschen bzw. stabile Einwohnerzahl bzw. Anstieg Unstrut-Hainich-Kreis 14 Prozent Sömmerda Weimarer Land » Erhöhung des Eisenach Erfurt Weimar Altenburger Land Durchschnittsalters von Gotha Jena Wartburgkreis Gera 37,9 auf 46,0 Jahre Saale-Holzland- Kreis Ilm-KreisIlm-Kreis » durchschnittliche - Greiz Saalfeld-Rudolstadt Lebenserwartung ist pro Suhl Suhl Jahr um fast 4 Monate Saale-Orla-Kreis Hildburghausen gestiegen

Sonneberg

Hrsg.: TMBLV, Ref. 51, Raumbeobachtung Quelle: TLS 2011, eig. Berechnungen 3 Suhl, 10.10.2011 Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

Gemeinden altern in unterschiedlichem Tempo

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Suhl von Bevölkerungsrückgang und Alterung besonders betroffen

Friedrichroda Wachsenburggemeinde Schweina Brotterode Georgenthal Brotterode Entwicklung der BevölkerungszahlWitzleben der Bad Liebenstein Wölfis kreisfreienArnstadt Stadt Suhl undBösleben-Wüllersleben des Umlandes Ohrdruf Gossel im Zeitraum 1990 bis 2010 Trusetal Rückgang um 20% und mehr » Die Stadt Suhl hat von Floh-Seligenthal Crawinkel Wipfratal Gräfenhain Stadtilm Tambach-Dietharz Liebenstein Plaue Rückgang um 15% bis 20% GothaGotha Rückgang um 10% bis 15% 1990 bis 2010 rd. 32% Frankenhain (Wert für Thüringen: 14,4%) Luisenthal Neusiß Angelroda Rückgang um bis zu 10% ihrer Bevölkerung Geschwenda Ilmtal Rotterode Unterschönau stabile Einwohnerzahl bzw. Anstieg Schmalkalden Gräfenroda Martinroda Oberschönau verloren (TH: -14%) Geraberg Oberhof Geraberg Wolfsberg Rottenbach Steinbach-Hallenberg Elgersburg Springstille » Rückgänge auch in Ilmenau Schmalkalden-Meiningen Zella-Mehlis Schmalkalden-Meiningen Königsee Gehlberg Pennewitz den Mittelzentren Metzels Viernau Langewiesen Benshausen Allendorf Ilm-KreisIlm-Kreis Gehren Wallbach Zella-Mehlis (-15%), Stützerbach Dröbischau Walldorf Kühndorf Schwarza Schmiedefeld Oberhain Herschdorf Schmalkalden (-17%) Möhrenbach SuhlSuhl Gillersdorf Friedersdorf Frauenwald Neustadt Wildenspring und Meiningen (-19%) Dillstädt Böhlen Meiningen Rohr Schmeheim St. Kilian Großbreitenbach Altenfeld Oberstadt Marisfeld Marisfeld Grub Nahetal-Waldau Eichenberg Nahetal-Waldau Cursdorf » Erhöhung des Bischofrod Obermaßfeld-Grimmenthal HildburghausenHildburghausen Katzhütte Sülzfeld Einhausen Untermaßfeld Vachdorf Ahlstädt Durchschnittsalters in Lengfeld Schleusegrund Rhönblick Leutersdorf Henfstädt Goldisthal Neubrunn Themar Schleusingen Suhl von 35,7 auf 48,8 Bauerbach Masserberg Kloster Veßra SonnebergSonneberg Henneberg Wölfershausen Grimmelshausen Scheibe-Alsbach Jahre. Grabfeld Beinerstadt Ehrenberg Hrsg.: TMBLV, Ref. 51, Raumbeobachtung Auengrund Eisfeld Quelle: TLS 2011,Siegmundsburg eig. BerechnungenLauscha Reurieth SachsenbrunnGebietsstand: 31.12.2010 St. Bernhard Hildburghausen Steinheid

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Ursache 1: Natürliche Bevölkerungsentwicklung

Geburtenentwicklung in Thüringen 1980 bis 2030 (ab 2010 Prognosewerte der 12. kBV)

45.000 Demografisches Echo 40.000

35.000

30.000

25.000

20.000

15.000

10.000

5.000

0 1980 1990 2000 2010 2020 2030 Quelle: TLS (2011) 6 Suhl, 10.10.2011 Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

Ursache 2: Räumliche Bevölkerungsentwicklung (Wanderungen)

1990-2010: rd. 210.000 Wanderungsverluste 2010: niedrigste Wanderungsverluste seit 1999

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Demografischer Wandel – ein zeitlich und regional differenzierter Prozess

Nordhausen

Rückgang um 30% und mehr Bevölkerungsentwicklung Nordhausen Heiligenstadt Rückgang um 25% bis 30% Sondershausen 2010 bis 2030 (12. kBV): Leinefelde-Worbis Rückgang um 20% bis 25% Kyffhäuserkreis Eichsfeld Rückgang um bis zu 20% Zuwachs Mühlhausen/Thüringen Rückgang um rd. 15.800 Sömmerda Unstrut-Hainich-Kreis Bad Langensalza Sömmerda Einwohner bzw. 41% für

Weimarer Land Meuselwitz Suhl. Apolda Eisenach Erfurt Altenburg Weimar Eisenberg Gotha (Thüringen: -18%) Jena Altenburger Land Wartburgkreis Gotha Gotha Gera Waltershausen Arnstadt Schmölln Bad Salzungen Saale-Holzland- Das Durchschnittsalter Kreis Ilm-KreisIlm-Kreis Schmalkalden Rudolstadt Greiz Ilmenau Pößneck steigt in Suhl bis 2030 um Zella-Mehlis Zella-Mehlis Saalfeld/ Saale Zeulenroda-Triebes Greiz Suhl 12,6 auf 61,4 Jahre Meiningen Saalfeld-Rudolstadt (Thüringen: +5,4 auf 51,4 Schmalkalden- Meiningen Hildburghausen Saale-Orla-Kreis Jahre). Hildburghausen Sonneberg Sonneberg

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Bevölkerungsrückgang und Veränderung der Altersstruktur am Beispiel Suhl

Entwicklung der Altersstruktur in Suhl 2010 bis 2030 30.000 Bevölkerungsanteil 25.000 im Alter zwischen rd. -15.800 20.000 20 und unter 65- rd. +2.400 Jahren: 15.000 2010: 62% der Personen

10.000 Bevölkerung rd. -2.500 2030: 37% der 5.000 Bevölkerung

0 2010 2030 2010 2030 2010 2030

0 bis unter 20 Jahre 20 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter

9 Suhl, 10.10.2011 Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

Potenziale erkennen und nutzen.

Die demografische Entwicklung stellt uns vor große Herausforderungen.

Aber auch im demografischen Wandel können und sollen Entwicklungspotenziale genutzt werden .

Doppelstrategie: Nicht nur Anpassen, sondern auch Gegensteuern.

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Wachstumspotenziale im Handwerk

Unterstützung beim Wohnen und der Lebensgestaltung tritt in den Vordergrund

Anpassung der Produkte auf veränderte Zielgruppe

Umbau- und Anpassungsleistungen » Wohnraum » Inventar » Wohnumfeld » Eingangsbereiche

Neue Dienstleistungen (z.B. Hausbesuche)

11 Suhl, 10.10.2011 Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

Wachstumspotenziale im Tourismus

Senioren als kontinuierlich wachsende Zielgruppe im Tourismus

Hohe Affinität zu Inlandsreisen.

Längere Aufenthalte und höhere Ausgaben als Junge.

Interesse an Reisethemen, in denen Thüringen überwiegend gut positioniert ist:

» Wandern und Natur » Kultur und Städte » Gesundheit und Erholung » Genuss und Regionalität

12 Suhl, 10.10.2011 Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

Potenziale für die Gesellschaft

Ältere Menschen bringen sich vielfältig in unser Zusammenleben ein

Ehrenamtliches Engagement …

im Sozialen Bereich

im Tourismus

im Vereinsleben

im öffentlichen Leben

in der Wirtschaft

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Aktive Demografiepolitik beginnt mit der Analyse und ermöglicht eine nachhaltige Planung

» Serviceagentur Demografischer Wandel

» Zweiter Demografiebericht

» Demografisches Themenjahr (2012: Kommunalwirtschaft)

» Landesentwicklungsprogramm 2025 (LEP)

» Thüringer Zukunftspreis

» EU-Projekt EURUFU

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Serviceagentur Demografischer Wandel Partner bei der Gestaltung des demografischen Wandels

» Angebot für Entscheidungsträger, Unternehmer, Verbände, Vereine

» möglichst kleinräumige, themenbezogene Auswertungen und Analysen

» Unterstützung und Beratung

» Bereitstellung von Materialien

» Internetpräsenz

» Regionale Demografiesteckbriefe

» Regionale Strukturindikatoren

» Karten

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Serviceagentur Demografischer Wandel

» Best-Practice-Beispiele in der Ideenbörse » Aufbau und Kommunikation von speziellem » Wissen und Know-How » Demografische Themenjahre » Eigene Projekte » Veranstaltungen » Studien » Begleitung und Unterstützung regionaler Projekte

16 Suhl, 10.10.2011