Spielzeit 2019 /2020
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SPIELZEIT 2019 / 2020 IDID ENTITÄTENTITÄT PLUPLU RALITÄRALITÄ TT ZUSCHAUERRAUM UND BÜHNE PRINZREGENTENTHEATER IDENTITÄT PLURALITÄT SPIELZEIT 2019 / 2020 AKADEMIETHEATER PRINZREGENTENTHEATER THEATERAKADEMIE AUGUST EVERDING MÜNCHEN NOVEMBER 2019 DANKE 7 FÖRDERER UND STIPENDIENPARTNER KOOPERATIONSPARTNER Bayerischer Rundfunk ↓ ↓ Bayreuther Festspiele / BF-Medien GmbH August Everding Stiftung Hochschule für Musik und Theater München Evangelische Stadtakademie München Freunde des Nationaltheaters e.V. Hochschule für Fernsehen und Film München Hochschule für Bildende Künste Dresden Hofbräu München Ludwig-Maximilians-Universität München Katholische Akademie in Bayern Richard Stury Stiftung Akademie der Bildenden Künste München Körber Studio für Junge Regie, Hamburg vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Münchner Rundfunkorchester Bayerische Staatsoper / Otto Falckenberg Schule Carl-Orff-Stiftung Bayerisches Staatsballett Pianohaus Fischer München Freunde des Prinzregententheaters e.V. Residenztheater Richard Wagner Verband Internationale Stiftung zur Förderung von Kultur Staatstheater am Gärtnerplatz SpielArt Festival und Zivilisation, Erich Fischer Wolfgang Sawallisch Stiftung Deutscher Bühnenverein – Landesverband Bayern Deutsches Theater München LfA Förderbank Metropoltheater München Landeshauptstadt München Münchner Kammerspiele MEDIENPARTNERSCHAFT Münchener Herrenclub e.V. Staatstheater Augsburg ↓ Rotary Club Starnberg Staatstheater Nürnberg BR-Klassik Studienstiftung des Deutschen Volkes Stadttheater Fürth Udo Keller Stiftung Forum Humanum Stadttheater Ingolstadt Theater HochX München EHRENMITGLIEDER Udo W. Altenburg Theater Kempten ↓ Ernst Biron von Curland Prof. Dr. Hellmuth Matiasek Dr. Richard Brunner-Stiftung Prof. Klaus Zehelein Camilo Dornier AUFGEDREHT, CLOWNING- PROJEKT DES 2. JAHRGANGS Lo Eitle Stiftung SCHAUSPIEL, INSZENIERUNG Eva und Rainer Göbel DAVID SHINER Dr. Peter Haller Michael Käfer Dr. Werner Köllner Regine-Lutz-Stiftung Gabriele-Oehmisch-Stiftung Dr. Helmut Röschinger Dea und Andreas Schessl Wilhelm Wille INHALT DANKE S. 6 IDENTITÄT – PLURALITÄT VORWORT – PROF. HANS-JÜRGEN DRESCHER S. 10 KOOPERATIONEN S. 16 FREIRÄUME INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT S. 24 UWE – DER FESTIVAL S. 28 LABORTAGE S. 32 ZUKUNFTSKONFERENZ S. 33 DIE VIELEN S. 34 ARGE S. 35 THEATER DES LEBENS: PLURALITÄT IM KONFLIKT DISKURSRAUM – PROF. DR. NICOLE DEITELHOFF S. 36 VORSCHAU – SPIELZEIT 2019 / 2020 S. 42 STUDIENGÄNGE SCHAUSPIEL S. 56 MUSIKTHEATER / OPERNGESANG S. 68 MUSICAL S. 80 REGIE – MUSIKTHEATER UND SCHAUSPIEL S. 92 DRAMATURGIE S. 104 BÜHNENBILD UND -KOSTÜM S. 116 MASKENBILD – THEATER UND FILM S. 128 THEATER-, FILM- UND FERNSEHKRITIK ( KULTURJOURNALISMUS ) S. 140 RÜCKBLICK DIE SAISON 2018 / 2019 S. 150 JUBILÄUMSFEIER DER ABSOLVENT*INNEN S. 170 ERFOLGE UND ENGAGEMENTS DER STUDIERENDEN S. 172 FÖRDERER UND STIPENDIENPARTNER S. 180 AUGUST EVERDING STIFTUNG S. 182 HAUS UND MENSCHEN SPIELSTÄTTEN S. 185 LEITUNG UND TEAM S. 188 SERVICE S. 192 IMPRESSUM S. 199 IDENTITÄT 11 PLURALITÄT P R O F. HANS-JÜRGEN DRESCHER Im vergangenen Jahr feierte die Theaterakade- mie August Everding ihr 25-jähriges Bestehen. Mit Stolz konnten wir auf die Erfolgsgeschichte eines einmaligen Ausbildungskonzepts zurück- blicken: Im Theater fürs Theater auszubilden ist und bleibt das von August Everding formulierte HOTEL CALYPSO, STUDIENGANG REGIE, Credo der Akademie. INSZENIERUNG DAVID MOSER SEINEM WESEN NACH 13 ERÖFFNET DAS THEATER IM SPIEL DER FIKTIONEN AUF DER BÜHNE UNENDLICH Aus der Perspektive des Jah- bestimmung geprägten Identi- war der Höhepunkt der kultur- res 2018 heraus war ein ande- tät zu finden. revolutionären Entwicklung. VIELE GESTALTUNGS- res Ereignis von Relevanz mit Auch auf kollektiver Die Revolte hatte ein Jubiläumscharakter nicht zu Ebene hat der freiheitliche, musikalisches Antlitz, war übersehen: die Revolte von emanzipatorische und nicht geprägt von Selbstbestim- MÖGLICHKEITEN INDIVIDUELLER 1968. Vor 50 Jahren waren es zuletzt utopische Charakter mung, allgemeiner Friedfertig- vor allem Studierende, die der Rebellion zu tiefgreifenden keit und Toleranz, Freizügigkeit UND GESELLSCHAFTLICHER gegen überkommene gesell- Veränderungen geführt. Die in der Liebe, war zunächst schaftliche Verhältnisse der offene pluralistische Gesell- weniger politisch, hatte aber alten Bundesrepublik aufbe- schaft, die es heute weiterzu- ungeheure gesellschafts- LEBENSWIRKLICHKEITEN. DIESES gehrten: zunächst gegen die entwickeln und zu verteidigen politische Auswirkungen. Der Lehrinhalte und die Hierarchien gilt, wäre ohne die Vorleistun- Kulturwandel, den die etwa SPIEL DER FIKTIONEN IST AUCH der Ordinarienuniversität gen der 68er-Bewegung nicht 400.000 jungen Menschen in ( » Unter den Talaren der Muff denkbar. Woodstock ausprobierten, war EIN SPIEL MIT IDENTITÄTEN. von tausend Jahren « ), dann Pluralisierung der Gesell- weitgehend die Keimzelle des- auch und vor allem gegen die schaft bedeutet grundlegen- sen, was wir heute, 50 Jahre Verdrängung der nationalso- den kulturellen Wandel. Die später, unter einer pluralisti- DAHER VERTEIDIGT DAS zialistischen Vergangenheit, große Chance der Pluralisie- schen Gesellschaft verstehen gegen den wachsenden Primat rung liegt darin, dass Vielfältig- und zu leben versuchen. THEATER EINEN SPIELERISCHEN kapitalistischer Ökonomie in keit und Unterschiedlichkeit Woodstock war ein Mei- allen Lebensverhältnissen, nicht zur Separierung und Bla- lenstein für die Herausbildung gegen Ausbeutung aller Art, senbildung führt, sondern zu einer im gemeinschaftlichen UND EMANZIPATORISCHEN gegen eine gleichermaßen einem neuen kollektiven Ver- Erleben gegründeten kollek- prüde wie bigotte Sexualmoral ständnis von Identität. tiven Identität. Dieser Urknall IDENTITÄTSBEGRIFF UND und gegen als imperialistisch Achtundsechzig war der pluralistischer Gesellschaft bezeichnete Kriegstreiberei in Anfang: sehr bundesdeutsch, war begleitet von einer wil- RICHTET SICH GEGEN aller Welt, besonders gegen politisch und theoretisch. Wei- den Mischung aus Folk, Rock, den Krieg, den die USA in Viet- tere entscheidende Schritte Psychedelic Rock, Blues und nam führten. zu einem Kulturwandel wurden Country, die darin gipfelte, EINE AUSGRENZENDE UND Wie immer man die 68er- ein Jahr später im fernen San dass Jimi Hendrix mit seiner Revolte aus heutiger Sicht Francisco und in Woodstock E-Gitarre die amerikanische ABSCHOTTENDE VORSTELLUNG beurteilen mag: Sie hat in gegangen. Am Ende der Six- Nationalhymne buchstäblich jedem Fall nachhaltige gesell- ties war klar, dass die Welt sich zerfetzte. schaftliche Veränderungen fundamental verändert hatte. VON IDENTITÄT. THEATER gezeitigt. Sie hat auf individu- Bob Dylan war der Prophet des eller Ebene zu einem Emanzi- Wandels. Seiner Zeit voraus, VERSTEHT SICH PER SE ALS pationsprozess geführt, in dem schrieb er bereits 1963 einen jeder und jedem Einzelnen die seiner charakteristischsten TRIEBKRAFT PLURALISTISCHER Möglichkeit eröffnet wurde, zu Songs: » The Times They Are einer von Freiheit und Selbst- a-Changin’ «. Und Woodstock GESELLSCHAFT. 15 Pluralität war für die Genera- abzugrenzen. Dies beinhaltet Darüber hinaus ziehen Im Rückblick auf die Die Theaterakademie tion des Aufbruchs Ausdruck auch die Möglichkeit, durch das Theater und die zuge- Geschi chte der Theaterakade- August Everding versteht sich der Befreiung von den Zwän- andere Identitäten ausge- hörige Ausbildung Nutzen aus mie und in der Beschäftigung als Labor zur Erforschung und gen einer versteinerten bür- grenzt zu werden. der Entstehung einer kollek- mit den Herausforderungen Gestaltung künftigen Theaters. gerlich-kapitalistischen Ord- Der Prozess der Digitali- tiven Identität, wie sie der der Gegenwart haben die Dies gehört ebenso zu ihrer nung, Ergebnis eines emanzi- sierung aller Lebensverhält- gesellschaftliche Wandel, die Erfordernisse ihrer künftigen Identität wie die Verwirkli- patorischen Prozesses. Plurali- nisse hat zu dieser Wandlung Öffnung hin zu einem plura- Entwicklung Kontur gewon- chung ihres gesellschafts- tät entstand im spielerischen des Identitätsbegriffs wesent- listischen Gemeinwesen, mit nen. Dass gestern und heute politischen Auftrags, durch ihr Erproben unterschiedlicher lich beigetragen. Dies wird sich bringt. Das Theater wird jede Ausbildung auf profunder besonderes Ausbildungsprofil Identitäten. Heute zeichnet nicht zuletzt an der struktu- pluraler, bildet Synergien mit Handwerklichkeit beruht hat das Theater als Kraftwerk plu- sich ab, dass die Pluralisierung rellen Ähnlichkeit seiner neuen anderen Künsten, internatio- und nach wie vor beruht, ist ralistischer Gesellschaft zu zur sozialen und kulturellen Ausprägung mit den Filter- nalisiert sich, wird zusehends selbstverständlich. Darüber befeuern. Verunsicherung von Teilen der blasen und Echokammern der multilingual, öffnet sich für hinaus aber hat sie sich auf In Kooperation mit dem Gesellschaft führt. Im Zuge sozialen Netzwerke augen- Darsteller*innen aller Haut- der Höhe des zeitgenössi- Deutschen Bühnenverein, der dieser Entwicklung wird der fällig. farben und geschlechtlicher schen Reflexionsniveaus und Deutschen Akademie der Dar- Identitätsbegriff einem Bedeu- Identitäten und bemüht sich der Errungenschaften gesell- stellenden Künste, der Drama- tungswandel unterworfen. nicht zuletzt um ein Publikum, schaftlichen Fortschritts zu turgischen Gesellschaft und Er wird zum Gegenbegriff zur Die vor mehr als 50 Jahren das die gesellschaftliche Viel- bewegen. Zur guten und gelin- mit den Partnerhochschulen, Pluralität. Es ist vor allem das durch das Aufbegehren junger