-nst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands

Bonn Nr. 6/68 15. Februar • 1968 22. Jahrgang

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Thema der Woche

Die steigende Leistungskraft der Landwirtschaft wird durch folgende Die Leistung Daten gekennzeichnet. HEUTE 9 Gute Ernteergebnisse im Jahre 1966 und Rekordernte im Jahre 1967 Seite unserer 9 Zunehmende Erzeugung von tie- rischen Veredlungsprodukten Es geht wieder 9 Weiterer Anstieg der Produk- aufwärts 2 tionsleistung der landwirtschaft- Landwirtschaft lichen Betriebe NPD zwischen # Erneuter Anstieg der Arbeits- Wahn und produktivität Wirklichkeit Der hat am Freitag den Bericht der Bundesregie- ® Höchststand der Nahrungsmittel- rung über die Lage der Landwirtschaft und die Maßnahmen produktion und Selbstversor- Mißvergnügtes der Bundesregierung zugunsten der Landwirtschaft zur Kennt- gungsgrad von gut einem Drei- Wochenende nis genommen. viertel des Gesamtverbrauchs. Diese Entwicklung ist nicht nur Es ist das 13. Mal, daß in Aus- Die Landwirtschaft ist von Jahr das Ergebnis der Eigenanstrengun- führung des Landwirtschaftsgeset- zu Jahr leistungsfähiger geworden. gen der Landwirtschaft und der lang- zes von 1955 der Grüne Bericht der Diese positive Aussage wird aber fristigen Agrarpolitik der Bundesre- breiten Öffentlichkeit eine Übersicht ebenfalls — fast von Bericht zu Be- gierung, sondern gleichzeitig auch über die Entwicklung und Lage der richt — begleitet von der ungün- ein Erfolg aus der Verbesserung der Der Fraktionsvorstand der Landwirtschaft vermittelt. stigen Aussage der sogenannten Agrarstruktur. Disparität der Einkommen. CDU/CSU-Bundestags- Wie in allen bisherigen Berichten Hierzu stellt der Grüne Bericht fraktion befaßte sich muß der Bundesregierung die Folge- Trotz steigender Erlöse in der eindeutig fest, daß auch im Wirt- am 12. 2. mit wichtigen richtigkeit ihrer Agrarpolitik bestä- Landwirtschaft bleibt die Entwick- schaftsjahr 1966/67 die Agrarstruk- tigt werden. Diese Politik ist lang- lung des Einkommens unseres tur an die Gegebenheiten der mo- außenpolitischen Fragen. fristig ausgerichtet und soll die Bauern und der sonst in der Land- dernen Landwirtschaft und an die In der Debatte kam auch Wettbewerbsfähigkeit unserer Land- wirtschaft tätigen Bevölkerung hin- Erfordernisse des Europäischen eine Äußerung des wirtschaft auf dem heimischen Markt ter den vergleichbaren Einkommenn Marktes angepaßt wurde. in der gewerblichen Wirtschaft zu- Bundesaußenministers und auch auf dem Markt der EWG Aber gerade dieser gewaltige zur Sprache, die er auf heben. rück. Strukturwandel ist es, der von der einem Bezirksparteitag landwirtschaftlichen Bevölkerung die größten Anstrengungen verlangt; er der SPD gemacht hatte. löste einen Rationalisierungsprozeß Brandt hatte dort erklärt: aus, der zum Ersatz der fehlenden „Wenn ich daran gehindert Arbeitskräfte und zur Hebung der werde, die in der Arbeitsproduktivität einen großen CDU verstärkt Maschinen- und Geräteeinsatz ver- Regierungserklärung langte. Und diese Tatsache führte festgelegten Grundsätze wiederum zu einem Kapitalbedarf der Außenpolitik und der Hochschulpolitik und einer Verschuldung der Land- Ostpolitik durchzuführen, wirtschaft, die nachteilig auf die Einkommensstituation der Landwirt- auf die wir uns 1966 Der Vorsitzende des neugegrün- Hochschulen von 9000 im Jahre 1960 schaft wirkte. verpflichtet haben, deten CDU-Beirats für Hochschul- auf 20 000 im Jahre 1967. würde ich nicht mehr und Forschungspolitik, Bundesmini- Die Sorgen der Agrarpolitik und Eine Hauptaufgabe des Beirats der Landwirtschaft finden hier eine Außenminister sein." ster Dr. , umriß wird es sein, die Ergebnisse und in der konstituierenden Sitzung die- wesentliche Begründung. Selbstver- Dazu stellte Fraktions- Arbeiten des Wissenschafts- und Bil- ständlich sind auch die Einkommen vorsitzender Dr. Barzel ses Gremiums die vordringlichsten dungsrates „vergleichend zu prüfen Aufgaben des Beirats. Dabei konzen- in der Landwirtschaft gestiegen; sie im Fraktionsvorstand fest: und ihre politische Verwirklichung" sind aber in ihrem Anstieg hinter trierte sich Dr. Stoltenberg auf zwei zu suchen. Entscheidend kommt es Schwerpunkte: Erstens die Stellung der Entwicklung im gewerblichen „Die Bundestags- nämlich zum gegenwärtigen Zeit- Bereich zurückgeblieben. des akademischen „Mittelbaues" an punkt darauf an, in Zusammenarbeit fraktion der CDU/CSU den Hochschulen, also der Assisten- mit den Hochschulen und Ländern Diese Entwicklung wird auch in ten, Dozenten und wissenschaftli- hat nie einen Zweifel die angestrebten Reformen endlich Zukunft die besondere Aufmerk- daran gelassen, daß chen Mitarbeiter, zu verbessern und zu realisieren. samkeit der staatlichen Agrarpoli- zweitens das Mitspracherecht der sie die Außenpolitik Der Beirat will die Kontakte zwi- tik verlangen. Dies um so mehr, als Vertreter der Studentenschaft und unsere Landwirtschaft durch die ge- unterstützt, welche des Mittelbaues in den Organen der schen Politikern, Professoren und Selbstverwaltung gründlich zu disku- Studenten verstärken. In diesem meinsame EWG-Agrarpolitik Preis- in der Koalition tieren und entsprechende Reform- Zusammenhang sind Regionaltagun- senkungen für ihre Erzeugnisse hat verabredet und in der vorschläge zu erarbeiten. gen mit Vertretern der studentischen hinnehmen müssen. Regierungserklärung Selbstverwaltung und demokrati- Der Bundestag und insbesondere des Bundeskanzlers Nach den Vorstellungen Bundes- schen Hochschulgruppen geplant. forschungsministers Dr. Stoltenberg die CDU/CSU-Fraktion werden die- Als natürliche Gesprächspartner der niedergelegt ist. soll eine gesonderte Kommission ser Entwicklung ihre besondere CDU bezeichnete Dr. Stoltenberg die Aufmerksamkeit schenken. Wie in darüber beraten, wie die rechtliche Studentenorganisationen, die sich Es gab und gibt und soziale Stellung der Assistenten einem anderen Grundstoffbereich, keinen Anlaß für die gegen den Radikalismus von links der Kohle, handelt es sich auch bei und Mitarbeiter zu verbessern ist. und rechts zur Wehr setzten. Wie dringlich eine Lösung dieses der Landwirtschaft darum, das ge- Erklärung des Problems geworden ist, zeigt der Im Januar 1969 wird der Beirat steckte Ziel, Erhöhung der Wettbe- Bundesministers sprunghafte Anstieg der wissen- einen CDU-Bundeskongreß über werbsfähigkeit und Sicherung eines des Auswärtigen." schaftlichen Assistenten und Mitar- Fragen der Hochschul-Politik ver- ausreichenden Einkommens mit Er- beiter an den Universitäten und anstalten. folg zu erreichen. Seite 2 Union in Deutschland Nr. 6/68

änderte Nachfrage und Marktlage, Verkehrspolitik denn man kann nicht die Nachfrage an die Struktur der Bundesbahn an- passen." Ausgangspunkt der marktkonfor- Weichen für die men verkehrspolitischen Vorschläge der CDU/CSU ist der Wunsch, glei- che Startbedingungen im Wettbe- werb zu schaffen. Dazu erklärte Dr. Zukunft stellen Müller-Hermann: „Es muß unter- stellt werden, daß der Schwerlast- verkehr seine Wegekosten voll trägt. Bei der großen verkehrspolitischen Debatte im Deutschen Die Beförderungssteuer im Leber- Bundestag waren sich die beiden Fraktionen der Großen Plan will nicht Wegekosten anglei- Montag, 12. Februar: Sitzung Koalition darüber einig, daß eine Neuordnung des gesamten chen, sondern Verkehrsströme um- des Vorstandes der CDU/CSU- Verkehrswesens notwendig ist. In der Aussprache über den lenken. Sie ist steuersystemwidrig, Bundestagsfraktion. EWG-widrig und verfassungswidrig. vom Verkehrsminister eingebrachten Leber-Plan begründete Die von der CDU/CSU vorgesehene Schwerpunkt: Diskussion mit der Verkehrsexperte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Straßenbenutzungsgebühr ist Bundeskanzler Kiesinger über Müller-Hermann, die Ergänzungsvorschläge seiner Fraktion. systemklar und entspricht einer zu- aktuelle außenpolitische Fragen künftigen EWG-Regelung. (s.S.1). Auch zum Werksverkehr hatte die Dienstag, 13. Februar: Sitzung In seinen Ausführungen fand Dr. Dr. Müller-Hermanns das Verkehrs- Müller-Hermann lobende Worte für programm der Bundesregierung CDU/CSU Ergänzungsvorschläge der CDU/CSU-Bundestagsfrak- eingebracht. Im Gegensatz zum Le- tion zur Vorbereitung der Plenar- den Verkehrsminister, der einen zwangsläufig wachstumshemmend Versuch unternommen habe, eine und preistreibend. Die Wirtschaft ber-Plan, der eine bis fünffache Be- sitzung dieser Woche. Bundes- lastung des Werkfernverkehrs vor- ernährungsminister Höcherl un- Lösung der Verkehrsprobleme im brauche aber für langfristige Dispo- Rahmen einer Gesamtschau zu bie- sitionen Ruhe. sieht, will die CDU den Werksfern- terrichtet die Fraktion über den verkehr auf organische Weise ein- Inhalt des Grünen Berichtes und ten. Er erklärte: „Die Vorschläge der CDU/CSU bilden keine Alter- Ausgangspunkt der CDU-CSU- dämmen. die Stellungnahme der Bundes- Bundestagsfraktion ist abseits aller regierung dazu. native um jeden Preis. So werden Zu dem für die Bundesrepublik die Vorschläge von Leber im Aus- Sonderinteressen eine gesamtwirt- brennenden Problem der überfüllten Am Nachmittag debattierte das bau des Verkehrswegnetzes für die schaftliche Betrachtung: u. a. welt- Straßen und der zahlreichen Ver- Plenum in 1. Lesung über das Luftfahrt, die Seeschiffahrt und die weiter harter Wettbewerb, nationale kehrsunfälle führte der Redner der verkehrspolitische Programm der Seehäfen voll bejaht. Dabei wird und internationale Arbeitsteilung, CDU/CSU aus: „Im Mittelpunkt der Bundesregierung und die Er- den Zielsetzungen Lebers weitge- höchstmögliche Produktivität, Verkehrspolitik steht der Mensch. gänzungsvorschläge der CDU/ hend zugestimmt. Allerdings beste- Schnelligkeit, Pünktlichkeit, Zuver- Das Problem der Straßenentlastung CSU-Fraktion dazu. hen gegen die Mittel und Verfahren lässigkeit der Verkehrsmittel sowie und im Zusammeng damit der Un- Mittwoch, 14. Februar: Bera- schwerwiegende Bedenken. Die erhöhte Ansprüche an die Qualität falltoten ist zu ernst, um es mit lung des Plenums des Bundes- CDU/CSU zweifelt, daß mit dem der Verkehrsbedienung. Die Len- Emotionen lösen zu wollen. Es han- tages über das Jahresgutachten Leber-Plan die gemeinsamen ange- kungsmaßnahmen des Leber-Plans delt sich aber hierbei nicht allein 1967 des Sachverständigenrates strebten Ziele erreicht werden kön- würden aber bedeuten: Verschlech- um ein Lkw-Problem. In dem Zeit- zur Begutachtung der gesamt- nen." terung und Verteuerung der Ver- raum, in dem durch den Leber-Plan wirtschaftlichen Entwicklung und kehrsleistungen, wirtschaftlich un- die Zahl der Lkw um 10 000 verrin- den von der Bundesregierung Dr. Müller-Hermann wies auf die sinnige Umwege, Gefahr von Fehl- gert werden soll, wird die Zahl der beschlossenen Jahreswirtschafts- Widersprüche des verkehrspoliti- investitionen, Benachteiligung wirt- Pkw um fünf Millionen zunehmen. bericht 1968. schen Programms der Bundesregie- schaftsschwacher und revierferner Der Leber-Plan führt zu einer zu- rung zu anderen Forderungen hin. Gebiete. sätzlichen Belastung der Straßen in Am Donnerstag tagten die So habe Bundeswirtschaftsminister den bereits überlasteten Ballungs- Zu dem Sorgenkind der deutschen Bundestagsausschüsse. Schiller sich gegen Steuererhöhun- gebieten durch verstärkten Nahver- Verkehrspolitik der Bundesbahn Freitag, 16. Februar: Das Ple- gen ausgesprochen. Demgegenüber kehr auf den Straßen. num des Bundestages nahm den sei der Leber-Plan mit erheblichen meinte Dr. Müller-Hermann: „Die Bundesbahn soll tragende, ausglei- Die Vorschläge der CDU/CSU lau- Bericht der Bundesregierung Zusatzbelastungen verbunden. Auch die vorgesehenen drei Milliarden chende und verbindende Mitte des ten: „Bau von Straßen, um den Ver- über die Lage der Landwirtschaft kehrsfluß zu verbessern. Sechsspu- gemäß §§ 4 und 5 des Landwirt- DM Investitionen für die Bundes- Gesamtverkehrs bleiben. Die Bahn der Zukunft muß aber anders aus- riger Autobahnausbau, Ausdehnung schaftsgesetzes entgegen. bahn entsprächen nicht den Leit- linien der mittelfristigen Finanzpla- sehen als heute. Dringend notwen- des Sonntagsfahrverbots auf Sams- Die beiden nächsten Wochen nung. Außerdem sei nach Ansicht dig ist eine Anpassung an die ver- tag mittag." sind im Bundestag sitzungsfrei. Die erste Arbeitswoche des Bundestages im März findet dann in Berlin statt. In dieser Woche, vom 4. bis 8. März, tagen der öffentlichen Investitionen vor- die Fraktionen und fast alle Bun- Konjunkturpolitik sieht. Die Investitionstätigkeit der destagsausschüsse in der alten öffentlichen Hand und die sichtbar Reichshauptstadt. gewordenen Beschleunigungskräfte In der darauffolgenden Woche in der Wirtschaft selbst dürften also tritt dann wieder das Plenum Es geht wieder aufwärts ausreichend sein. Das Ziel heißt ste- des Bundestages in Bonn zu- tig sich entwickelnde Konjunktur, sammen. Schwerpunkt der Be- und das bedeutet nicht nur wirt- ratungen sind dabei der Bericht Das Rätselraten um die weitere verabschiedet worden war, hat die schaftliches Wachstum, sondern des Bundeskanzlers über die Entwicklung der wirtschaftlichen Bundesregierung im Januar jeden auch Stabilität des Preis-Niveaus. Lage der NATION, die Aus- Konjunktur in der Bundesrepublik Jahres einen solchen Jahres-Wirt- sprache dazu und die Aus- dürfte endgültig zu Ende sein. Die schaftsbericht vorzulegen. Aufgrund der Aussage ihres Jah- res-Wirtschaftsberichtes erwartet die sprache über den Grünen Be- Optimisten haben Recht behalten, Die Bundesregierung hat darüber es geht wieder aufwärts. Bundesregierung für das laufende richt zur Lage der Landwirtschaft. hinaus die angestrebten wirtschafts- Die einzelnen Tage für die Be- Jahr eine Zunahme des Brutto-So- Die Überzeugung, die sich im und finanzpolitischen Ziele (Jahres- zialproduktes um gut 6%, — real, handlung dieser Punkte werden Bundestag breit macht, bekam ihre projektion) und die Maßnahmen der noch festgelegt. also unter Berücksichtigung der letzte Festigung durch den jüngsten für das laufende Jahr geplanten Preisveränderungen 4 °/o. Es ist nicht Die Arbeitsgruppe „Eigentum" Monatsbericht der Deutschen Bun- Wirtschafts- und Finanzpolitik dar- daran zu zweifeln, daß diese Zu- der CDU/CSU-Bundestagsfrak- desbank. Unsere Notenbank konnte zustellen. wachsrate in etwa erreicht wird, nicht nur auf die sichtbaren Erfolge tion wird am 29./30. März eine Zusammengefaßt kann folgendes nachdem die Bundesbank auf die Klausurtagung durchführen, bei des zweiten Konjunkturprogramms beschleunigte Nachfragesteigerung der Bundesregierung hinweisen. festgehalten werden: Die noch in der über folgende Fragen bera- den letzten Wochen vorgebrachten hinweisen konnte. ten werden soll: Die Initialzündung, die die kon- Wünsche, über weitere steuerrecht- junkturpolitischen Anregungsmaß- Es soll darüber hinaus nicht ver- 1. Verbesserung und intensivere lich und steuerpolitische Maßnah- gessen werden, daß aus weiteren Anwendung der vorhandenen nahmen ausüben sollte, hat über men eine neue, dritte Konjunktur- Lagerauffüllung und Anregung der Maßnahmen der Bundesregierung Maßnahmen der gesetzlichen spritze der Wirtschaft zu verabrei- zusätzliche Konjunkturimpulse aus- Sparförderung und des 312- Investitionen zur Selbstbeschleuni- chen, sind überholt. Bundesfinanz- gung der Konjunktur beigetragen. strahlen werden. So sieht das vom DM-Gesetzes; minister Strauß hat sich nicht nur Bundeskabinett bereits verabschie- 2. Förderung des Beteiligungs- Es war daher für den Bundestag durchgesetzt, sondern seine kon- dete ERP-Investitionshilfegesetz zu- sparens; das notwendige Klima gegeben, in junkturelle Analyse bestätigte sich. sätzlich Finanzierungshilfen aus Mit- dem die konjunkturpolitische De- 3. Ertragsbesteuerung und ihre Weitere Steuersenkungen hätten zu- teln des ERP-Sondervermögens für batte abgewickelt werden konnte. dem den Bundeshaushalt in arge kommunale Investitionen vor. Der Auswirkung auf die Vermö- Zur Diskussion stand der Jahreswirt- gensbildung. Bedrängnis gebracht, was auf die im Rahmen des Kohle-Sanierungs- schaftsbericht der Bundesregierung Dauer weder der Wirtschaft noch gesetzes beabsichtigte Strukturplan Zu diesen Beratungspunkten sol- und das Jahres-Gutachten des dem Bundesbürger zum Vorteil ge- für die Ruhr und die Saar sowie len sachverständige Referenten Volkswirtschaftlichen Sachverständi- reicht hätte. Es kommt hinzu, daß die sonstigen strukturfördernden eingeladen werden. genrates. Aufgrund des Stabilitäts- die Jahresprojektion der Bundesre- Maßnahmen werden zur Wirtschafts- gesetzes, das im vergangenen Jahr gierung eine zügige Durchführung belebung ebenfalls beitragen. Nr. 6/68 Union in Deutschland Seite 3

Frage: Nun zur Gemeindefinanz- Finanzreform reform. Herr Minister, wieso wird durch diese Steuerumschichtung eine bessere Verteilung der Mittel unter die Gemeinden erreicht? Antwort: Was die Öffentlichkeit Gemeinschafts- vielfach nicht weiß, ist, daß die Das Befinden des Bevollmäch- eigenen Einnahmen der Gemeinden tigten des Bundeskanzlers für nur 28 Prozent der gemeindlichen Berlin, MdB, hat Finanzmasse überhaupt im Durch- sich gebessert. Lemmer wurde am aufgaben müssen Wochenende in ein Bonner Kran- schnitt ausmachen. Die Gewerbe- steuer, die die Haupteinnahmequelle kenhaus eingeliefert, weil die Ge- der Gemeinden ist, streut ungerecht. fahr eines Herzinfarkts bestand. angepackt werden Es gibt gewerbesteuerkräftige Ge- Dieser Verdacht hat sich nicht meinden, es gibt gewerbesteuer- bestätigt. schwache Gemeinden. Der Gewer- * besteuerausgleich hilft diesem Übel Bundesfinanzminister Strauß hat in einem Rundfunkinterview nicht ab. Belastet sind im allgemei- Der baden-württembergische zu den Problemen der Großen Finanzreform Stellung genom- nen die sogenannten reinen Wohn- Landtagspräsident Dr. Franz gemeinden, die zwar alle gemeind- Gurk erhielt anläßlich seines 70. men und sich für eine bessere Zusammenarbeit von Bund, lichen Lasten für ihre Bürger zu tra- Geburtstages am 9. Februar die Länder und Gemeinden ausgesprochen sowie Vorschläge gen haben, die Bürger arbeiten aber baden-württembergische Verfas- sungsmedaille in Gold. Dr. Franz unterbreitet, wie man den steigenden Finanzbedarf der Ge- in einer anderen Gemeinde, in Unternehmen, wo sie den Gewerbe- Gurk gehört seit 1952 dem Land- meinden ohne zusätzliche Steuerbelastungen befriedigen kann. ertrag schaffen, dessen steuerliches tag in Stuttgart an. Er ist Lan- Ergebnis dann der anderen Ge- desvorsitzender der CDU-Nord- meinde in der Hauptsache zugute badens und hat an der politi- Frage: Die Verfassung soll nun der Ausbildungsförderung haben die kommt. schen Entwicklung Baden-Würt- so geändert werden, daß Bund und Ministerpräsidenten zwar keine Ge- tembergs entscheidend mitgear- Länder Gemeinschaftsaufgaben meinschaftsaufgabe zugestanden, beitet. künftig finanziell auch gemeinsam aber sie haben zugestanden, daß Unterschiede ausgleichen bewältigen können. Das heißt natür- die Ausbildungsförderung Gegen- Dieser Unterschied soll jetzt ein- Nach Erreichen der Alters- lich, daß der Bund dann auf Gebie- stand der konkurrierenden Gesetz- mal als ein Ziel der Finanzreform ten mitreden und mitplanen könnte, gebung wird, das heißt also vom grenze schied Ende Januar Dr. ausgeglichen werden, indem die Dr. h. c. Köchling, Direktor des also Befugnisse bekäme, die ihm Bundesgesetzgeber dann im Sinne Gewerbesteuer zu vierzig Prozent bisher versagt waren. Denn wer einer einheitlichen Regelung gelöst Landschaftsverbandes Westfa- zahlt, schafft an, das ist ein zur Zeit werden kann. zunächst an den Staat abgegeben len-Lippe aus seinem Amt aus. wird, später um vierzig Prozent ge- in Bonn vielzitiertes Sprichwort. Die- Zusammen mit Dr. Dresbach war jenigen, die dabei an Befugnissen Frage: Die Durchführung bliebe senkt werden soll. Dafür erhält die er einer der Mitbegründer der einbüßen, nämlich die Länder, ha- aber bei den Ländern? Gemeinde einen Anteil am örtlichen CDU im rheinisch-bergischen ben deshalb den Katalog der neuen Aufkommen der Einkommensteuer, Kreis. Der Landeshauptmann, so Gemeinschaftsaufgaben strikt abge- Antwort: Die Durchführung bliebe und zwar eines Teiles der Einkom- nannten ihn seine Mitarbeiter bei den Ländern, soweit nicht der mensteuer, bis zu 16 000 DM je Per- nach alter Tradition, kann auf lehnt. Bund eine eigene Verwaltung er- son. Was darüber ist, unterliegt ein erfülltes Leben zurückblicken. Der Wunsch des Bundes, nicht richten würde, was er aber nicht nicht der Verteilung an die Gemein- nur mitzuzahlen, was er zum Teil tun sollte und was ich selbstver- den. jetzt schon tut, sondern auch mitzu- ständlich nicht wünsche. planen, ist ein Stein des Anstoßes Diese Umschichtung bedeutet, daß Der hessische CDU-Landes- die großen Steuerkraft-Unterschiede bei den Verhandlungen zwischen Frage: Und Sie glauben, daß also vorstand hat am Wochenende zwischen den Gemeinden etwas Bund und Ländern. Und Sie, Herr bei den anderen Aufgaben, Kran- Joachim W. Lehmann zum Bundesfinanzminister, haben dabei kenhausfinanzierung usw., ein wei- mehr ausgeglichen werden. Die Ge- neuen Landesgeschäftsführer sicherlich einen schweren Stand ge- teres Eingriffsrecht des Bundes nicht werbesteuer schafft Schwerpunkte bestellt. Er wird sein Amt am habt. Nun hat sich in dieser Woche nötig wird? und benachteiligt die Umgebung; 1. April antreten und den bishe- ein Kompromiß finden lassen zwi- die Einkommensteuer streut gerade rigen Landesgeschäftsführer Antwort: Die Frage ist zur Diskus- in dem Bereich, den ich genannt schen Bund und Ländern, danach Hans Henderkes ablösen. Nach sion gestellt worden. Die Ausdeh- habe, bis zu 16 000 DM, von dem soll es nur noch drei Gemeinschafts- zwanzigjähriger Tätigkeit bei der nung der Zuständigkeit des Bundes der größte Teil der Bevölkerung er- aufgaben geben, ist diese Lösung hessischen CDU wird Henderkes oder auch der Gesetzgebungszu- nun eine tragfähige Basis für das, faßt wird, streut gleichmäßiger - eine Position in der freien Wirt- ständigkeit des Bundes auf das das ist ein Schritt. Der zweite Schritt was man mit den Gemeinschafts- schaft übernehmen. aufgaben erreichen wollte, nämlich Krankenhauswesen ist von fast und das zweite Ziel ist dann die allen Ministerpräsidenten abgelehnt Verbesserung der gemeindlichen Der neue Landesgeschäftsfüh- eine verbesserte Versorgung des worden. Finanzsituation überhaupt. rer stammt aus Westfalen, lebte Bürgers? lange Zeit in Berlin und ist 32 Jahre alt. Nach dem Studium Antwort: Es neht nicht ums An- der Wirtschaftswissenschaften schaffen oder um eine Ausdehnung und der Politischen Wissenschaf- der Bundeskompetenzen, sondern ten war Lehmann in der interna- um ein besseres Zusammenwirken Zwei Milliarden für die Gemeinden tionalen Verwaltung eines Kon- von Bund, Ländern und Gemeinden zerns tätig. Den Schwerpunkt in der Lösung von Aufgaben, die Frage: Sie sagten, zwei Milliarden Prozent zu erhöhen, werden auf seiner Tätigkeit in der hessi- keine dieser drei Ebenen mehr mehr würden die Gemeinden ein- schärfsten Widerstand der Betrof- schen CDU sieht er vor allem in allein bewältigen kann. Bei der Kon- nehmen im Jahre 1972. Wie soll das fenen stoßen, finden auch nicht der Modernisierung und Straf- ferenz mit den Ministerpräsidenten finanziert werden, wenn weder Bund meine Billigung; aber eine maß- fung der Parteiorganisation. hat sich eine Einigung ergeben, die noch Länder etwas von ihren Ein- volle Erhöhung der Grundsteuer B praktisch das ist, was das Bundes- künften abgeben? in Verbindung mit einer Senkung finanzministerium ursprünglich vor- der Gewerbesteuer ist erträglich — geschlagen hatte. Wir hatten vor- Antwort: Sie haben den entschei- daraus könnte ein Betrag von etwa Kai Uwe von Hassel erhielt am geschlagen drei Gemeinschaftsauf- denden Punkt schon angeschnitten: insgesamt 500 Millionen kommen. 1. Februar in Bonn das Groß- gaben, und zwar dieselben drei, eine Verlagerung von Steuereinnah- Die Grundsteuer erbringt ja insge- kreuz mit Schulterband und Stern Neubau und Ausbau von wissen- men des Bundes und der Länder samt 2,5 Milliarden — das wäre also des Malteserordens. Der Bun- schaftlichen Hochschulen, regionale ohne Ersatz auf die Gemeinden ist eine Erhöhung um rund 20 Prozent; desvertriebenenministers erhielt Wirtschaftsförderung und Agrar- nicht möglich, weil Bund und Län- sie ist wahrscheinlich auch ein Er- diese hohe Auszeichnung für die struktur mit Küstenschutz oder der heute auch unter schweren gebnis der Neufestsetzung der Ein- Unterstützung, die er dem Malte- wasserwirtschaftliche Maßnahmen. finanziellen Problemen zu leiden heitswerte. ser-Hilfsdienst bei der Flücht- Die übrigen sechs Gemeinschafts- haben. Es gibt verschiedene Vor- lingsbetreuung in Vietnam ge- aufgaben, die als Diskussionsge- schläge dafür — unser Vorschlag währte. geht dahin, den Gemeinden drei Und das dritte ist, die Möglich- genstand in der Bund-Länder-Kom- keit, die wir den Gemeinden geben mission angeboten worden waren, Pfennig am Aufkommen der Mineralölsteuer zuzuweisen; das ist wollen, daß sie den ihnen zustehen- Karl-Heinz Hoffmann, seit zwei waren für mich keine essentiellen den Anteil an der Einkommensteuer Forderungen. ein Betrag zur Zeit von 700 Millio- Jahren Hauptgeschäftsführer der nen, der ansteigen wird im Laufe nach oben und unten, genauso wie CDU-Sozialausschüsse in Königs- der nächsten fünf Jahre auf etwa bisher die Hebesätze bei der Ge- Frage: Also dazu gehört zum Bei- winter soll Nachfolger des aus eine Milliarde. werbe- und Grundsteuer, durch Be- Altersgründen aus seinem Amt spiel der Krankenhausbau, die Aus- schluß des Gemeinderats, Stadtrats bildungsförderung ... scheidenden stellvertretenden Etwas Zweites ist die Konsequenz heben und senken können, und ÖTV-Vorsitzenden Albert Finke aus der Neufestsetzung der Ein- zwar bei 10 Prozent. Damit hätten werden. Dies hat der ÖTV-Haupt- Antwort: Sportstätten usw. Wir heitswerte, und zwar bei der Grund- die Gemeinden noch eine Aus- haben bei den Gemeinschaftsauf- vorstand einstimmig dem VI. steuer B. Die radikalen Pläne, die gleichsmöglichkeit, die auch unge- ÖTV-Gewerkschaftstag vorge- gaben im Gespräch mit den Mini- von gewisser Seite, auch wissen- fähr 400 Millionen Mark bringt. sterpräsidenten das erreicht, was schlagen, der vom 30. 6. bis 6. 7. schaftlicher Seite, vorgeschlagen Wenn man nun diese drei Beträge in München stattfinden soll. das ursprüngliche Programm des worden sind, die Grundsteuer zuerst zusammennimmt, dann kommt man Bundesfinanzministeriums war. Bei um 50 und dann nochmal um 50 auf ungefähr zwei Milliarden Mark. Seite 4 Union in Deutschland Nr. 6/68

geben, seien zum Abschluß einige Konrad-Adenauer-Stiftung Beispiele angeführt: Projektgegen- stände sind u.a. das politische und gesellschaftliche Verhalten der deut- schen Jugend, insbesondere der akademischen Jugend; Quantifizie- Wissenschaft rungsprobleme politischer Entschei- dungen; Politik für Ingenieure; Fu- turologie, Prognostik und Planung; unterstützt politische kommunalpolitische Studien; sozio- logische und politische Regional- Monographien. Das Arbeitspro- gramm, das sich der Mitarbeiterstab Am 5. Februar 1968 kam der Arbeit des Instituts gestellt hat, ist, wie Vorstand des Landesagraraus- man sieht, beträchtlich und weit- schusses der CDU Rheinland zu- gespannt. Alle Zweige der Stiftung Pünktlich auf den Tag hat das verarbeitung zur Verfügung stehen, erwarten von der neuen Einrich- sammen. Unter seinem Vorsit- Wissenschaftliche Institut der Kon- und zwar ein Siemens 4004/35. Für tung eine Förderung ihrer eigenen zendem, Eduard Lensing, beriet rad-Adenauer-Stiftung am 15. Januar die Institutsmitarbeiter haben die Arbeit. er vor allem das Aktionspro- seine Arbeit auf dem Gelände der Ausbildungskurse für die Arbeit am Politischen Akademie Eichholz auf- Computer am 3. Januar bereits be- gramm der CDU, und hierbei den nehmen können, nachdem sein Mit- gonnen. Jeder Mitarbeiter muß an agrarpolitischen Teil. Man kam arbeiterstab bereits seit dem 1. Ok- sechs bis sieben Kursen teilneh- darin überein, daß in den Kreis- tober vorbereitend am Werk war. men, die bis zum Jahresende agrarausschüssen Anregungen Die Planung für diesen neuen dauern und in deren Mittelpunkt das Programmieren steht. Techni- CDU-Hochschul- und Empfehlungen zum agrar- Zweig der Konrad-Adenauer-Stif- tung reicht bis in den Anfang des sche Montage und Abschluß der beirat politischen Teil des Aktionspro- Jahres 1967 zurück. Mitten im Grü- Arbeitsausbildung fallen also zeit- lich zusammen. grammes ausgearbeitet werden nen in der Nähe des Akademie- Dem am 9. Februar konstituierten sollen, die man entweder auf baues liegt die geräumige Baracke, Beirat der CDU für Hochschul- und einem Bauernkongreß der CDU die dem Institut jetzt ohne die Ver- Als Aufgabe ist dem Institut ge- Forschungspoltik gehören unter dem zögerung, die ein fester Bau be- im Herbst des Jahres oder auf stellt, mit den Mitteln der empiri- Vorsitz von Bundesminister Dr. Stol- dingt hätte, als Arbeitsstätte dient. tenberg folgende Persönlichkeiten dem Bundesparteitag der CDU schen Sozialwissenschaften, der Po- Der Arbeitsstab besteht außer litologie, der Soziologie, der Doku- an: in Berlin einbringen will. dem Leiter des Instituts, Gerhard mentation und der wissenschaft- Prof. Dr. , MdB, Das Aktionsprogramm soll in Elschner, aus zehn wissenschaft- lichen Statistik Grundlagenerkennt- lichen Mitarbeitern, unter ihnen vier Bonn; Dr. Eberhard Amelung, Mar- den Kreisverbänden auch zusam- nisse zu beschaffen, die für die Bil- burg; Wolfgang Beitz, Rechtsanwalt, Frauen. Es sind Volkswirte, Polito- dungsarbeit der Politischen Akade- men mit den Vertretern der Ver- logen, Soziologen und Statistiker. Bonn; Prof. Dr. Kurt H. Biedenkopf. mie Eichholz, für die Steuerung der Bochum-Querenburg; Prof. Dr. Hell- braucherverbände beraten wer- Ihr Durchschnittsalter beträgt etwa Studienförderung und die interna- dreißig Jahre. mut Bredereck, Stuttgart; Prof. Dr. den, um auf diese Weise die tionale Beratungstätigkeit des In- Hans Buchheim, Mainz; Prof. Dr. Ende 1968 wird dem Institut ein Auswirkungen der Agrarpolitik stituts für internationale Solidarität Helmut Coing, Frankfurt; Eberhard Computer zur elektronischen Daten- erforderlich sind. auf die Verbraucherpreise abzu- Diepgen, Refendar, Berlin; Prof. Dr. W. Ernst, Staatssekretär, Bonn; Prof. klären. Dr. Karl Dietrich Erdmann, Kiel-Mön- * keberg; Dr. Eberhard Grabitz, Ham- Kollegialität sichert Kontinuität burg; Die Kommunalpolitische Ver- einigung im CDU-Landesverband Das Institut arbeitet als eine kol- durchaus möglich, daß etwa der Prof. D. Dr. Wilhelm Hahn, Kultus- minister, Stuttgart; Prof. Dr. rer. pol. Südbaden veranstaltet am 20. legiale Arbeitsgemeinschaft mit Assistent des ersten Projektes der Manfred Hättich, Mainz; Dr. Fritz Februar in Offenburg eine Lan- einer Anzahl von wissenschaftlichen Leiter des zweiten wird und der Mitarbeitern unter seinem Instituts- Projektleiter des ersten beim zwei- Hellwig, Vizepräsident der Kommis- destagung über aktuelle Fragen leiter ohne Hierarchie und Unter- ten die Funktion eines Assistenten sion der Europäischen Gemeinschaf- der Raumordnung und der Kom- übernimmt. Durch diese Verzah- ten, Brüssel; Prof. Dr. K. M. Hett- teilung. In der täglichen Instituts- lage, Staatssekretär, Bad Godes- munalpolitik. Das Hauptreferat sitzung werden die einzelnen Ar- nung wird die Kontinuität der Arbeit gesichert. berg; Claus Joachim von Heyde- wird Bundesinnenminister Paul beitsprojekte beraten. Für jedes breck, Kultusminister, Kiel; Dr. Hans Lücke halten. Projekt gibt es einen Projektleiter, Schon jetzt sind 27 Projekte in Adolf Jacobsen, Bonn-Buschdorf; der einen Assistenten erhält. Dabei Angriff genommen. Um eine Vor- Richard Langeheine, Kultusminister! ist es ja nach Lage und Thema stellung über ihren Themenkreis zu Hannover; Joachim Lemppenau, Re- ferendar, Tübingen; Dr. Berthold Martin, MdB, Bonn; Dr. Paul-Chr. Martin, Dipl.-Volkswirt, Beuel; Prof. Dr. , Kultusminister a. D., Düsseldorf;

Fernsehen, Funk, Film Prof. Dr. Dieter Oberndörfer, Frei- burg; Prof. Dietrich von Oppen, Ein aus Teil- und Halbwahrheiten zusammenge- damaligen Bundesparteitag über die Exil-CDU und Wehrda über Marburg; Prof. Dr. setztes und bewußt verzerrendes Mosaik, das nur den Landesverband Oder-Neiße berichtete. Konrad Repgen, Bonn; Werner als gezielter Versuch des Rufmords unter Kollegen Scherer, Kultusminister, Saarbrük- gewertet werden könne, nannte der derzeitige Leiter Über Schwarzkopf hatte Bissinger behauptet, er ken; Wulf Schönbohm, stud, phil., der „Panorama"-Sendungen des Norddeutschen habe sich (nach dem Weggang von Joachim Fest, Bonn; Prof. Dr. Maximilian Steiner, Rundfunks, Peter Merseburger (SPD), einen Bericht d. Red.) selbst zum kommissarischen Chefredakteur Bonn; Dr. Gerhard Stoltenberg, Bun- im „Stern", in dem der frühere „Panorama"-Mit- des NDR-Fernsehens ernannt. Tatsächlich hat desminister für wissenschaftliche arbeiter Manfred Bissinger unter der Schlagzeile Schwarzkopf das Amt auf Vorschlag des Intendanten Forschung, Bonn; Dr. Bernhard „Wer kommandiert unser Fernsehen?" mit dem und unter Zustimmung des Verwaltungsrates nur Vogel, Kultusminister, Mainz; Frau ARD-Fernsehen abrechnete. Bissinger, einst um- vorläufig übernommen. Dr. Hanna Walz, MdL, Fulda; Frau Dr. Helga Wex, MdB, Bonn; Prof. strittener Jungstar des ebenso umstrittenen alten Peter von Zahn qualifizierte der Illustrierten-Autor „Panorama", wollte den Nachweis erbringen, daß Dr. Rudolf Wildenmann, Mannheim als „Werbefilmer für die CDU" ab. Wahr ist, daß von Schloß. die beiden großen Parteien die eigentlichen Herren Zahn nie einen Werbefilm für die CDU produziert in den Funkhäusern seien. Er scheiterte kläglich, hat, daß die ihm zugeschriebene „Windrose"-Produk- sein Bericht wimmelt nicht nur von Teil- und Halb- tion seit längerer Zeit nicht mehr ihm allein, sondern wahrheiten, sondern auch von elementarsten Feh- auch dem Kölner Verlag Dumont gehört. Von Zahn lern. ist im Gegensatz zu Bissingers Behauptung auch Beginnen wir, um nur einige der angegriffenen kein Mitglied der CDU. Rundfunkjournalisten zu nennen, mit Johannes CDU-Agrarforum Gross, Leiter der Abteilung Politik und Zeitge- Die Liste der Fehler könnte beliebig verlängert schehen im Deutschlandfunk. Ihn bezeichnete Bis- werden. Hier wurden zunächst nur einige der Un- Der CDU-Landesverband Nord- singer nicht nur fälschlicherweise als Chefredakteur richtigkeiten aufgezählt, die im Zusammenhang mit Württemberg veranstaltet am 17. Fe- des Senders, er legte ihm auch eine nie gefallene der CDU und ihr verbundenen Persönlichkeiten auf- bruar in Künzelsau ein großes Agrar- kritische Äußerung über den NDR-Fernsehprogramm- gestellt worden waren. Warum hat die Illustrierte forum unter dem Leitwort: „Der direktor Dietrich Schwarzkopf in den Mund. Er ver- die Leserbriefe bisher nicht veröffentlicht, in denen Mensch im ländlichen Raum". An öffentlichte diese Äußerung, obwohl ihn Gross vor- die zu Unrecht angegriffenen Rundfunkjournalisten einem Podiumsgespräch, das sich her auf die Unrichtigkeit aufmerksam gemacht und um Richtigstellung ersucht hatten? Daß der Chef- u.a. mit der Strukturpolitik und der obwohl Bissinger zugesagt hatte, das falsche Zitat redakteur im Ausland sei und sein Brief erst nach EWG-Anpassung beschäftigen wird, nicht zu verwenden. Ähnliche Erfahrungen hatte die der Rückkehr nach Hamburg vorgelegt werden nehmen neben Parlamentariern, CDU übrigens vor zwei Jahren ebenfalls mit Bissin- könne, wie es einem Betroffenen mitgeteilt wurde, Leibfried, der Präsident des Bauern- ger gemacht, als er im Zusammenhang mit dem ist nicht mehr als eine schlechte Ausrede. hwd verbandes Stooß und der CDU-Lan- desvorsitzende Dr. Scheufeien teil. Nr. 6/68 Union in Deutschland Seite 5

binden. Da die NPD sich an an- Parteien derer Stelle leidenschaftlich für eine Verflechtung der Volkswirtschaften und eine Förderung des Exports ausspricht, ist sie nicht in der Lage, NPD zwischen Wahn der Landwirtschaft zu sagen, wie man mit dem Hauptproblem, näm- lich der landwirtschaftlichen Über- produktion in den Industrieländern und Wirklichkeit fertig werden soll. Allen Landwirten, den kleinen, den mittleren und den großen Betrieben, wird die Hilfe der Um lästigen Fragestellern aus dem Wege zu gehen, wollte NPD zugesagt; die Methoden wer- sich die NPD auf ihrem Parteitag in Hannover von einem den verschwiegen. Dilemma befreien: Das bis dahin gültige Parteimanifest wurde Der Abschnitt über die Landes- durch ein Parteiprogramm ersetzt. NPD-Redner hatten in den verteidigung wird mit Bekenntnissen Globalsteuerung: Im Unter- vergangenen Landtagswahlkämpfen immer wieder zu hören eingeleitet. Die Wehrpolitik, so schied zur traditionellen Kon- bekommen: Wo bleibt denn euer Programm? heißt es, die nationale Wehrpolitik, junkturpolitik bedeutet die Glo- müsse auf die Ablösung fremder balsteuerung für die Wirt- Das Programm liegt nun vor. Ob Truppen ausgerichtet sein. Daß die schaftspolitik der Regierung, daß „raus mit den Amerikanern!" ist ge- NPD trotzdem von dem militärischen sich die Mühe gelohnt hat, bleibe blieben. die Öffentlichkeit über die quan- dahingestellt. Das Parteiprogramm Gleichgewicht und von der Notwen- titaven Ziele der Wirtschafts- Es fehlt nicht an Bekenntnissen digkeit der Abschreckung spricht, politik unterrichtet wird, etwa der NPD ist ebenso unverbindlich zur Demokratie. Die NPD hat sich und widerspruchsvoll geblieben wie scheint die Verfasser nicht zu stö- über die angestrebten Verände- auch Gedanken über die Neuord- ren. rungsraten des Volkseinkom- das frühere Manifest — unverbind- nung des Bundesgebietes gemacht lich und widerspruchsvoll selbst Berlin wird nur einmal erwähnt: mens, des Konsums oder des und fordert lebenskräftige Länder. Es soll die Hauptstadt Deutschlands dann, wenn man unterstellt, daß alle Daß die Neugliederung bisher vor Preisniveaus. Sinn der Global- bleiben. Daß diese Hauptstadt nur steuerung ist es, Fehlentschei- Parteiprogramme nur bedingt in der allem deshalb unterblieben ist, um Lage sind, über Ziele und Methoden von den Amerikanern glaubwürdig dungen sowohl im staatlichen nicht die Neugliederung eines ver- verteidigt werden kann, müßten erschöpfend Auskunft zu geben. einigten Deutschlands zu präjudi- als auch im privaten Wirtschafts- zieren, wird dabei verschwiegen. Thadden und seine Gefolgsleute bereich zu vermeiden, das Wie andere radikale Parteien wissen. Wer die Amerikaner aus System der Marktwirtschaft zu auch, versucht die NPD, die Gegen- Kennzeichnend für die Wider- Berlin hinauswirft, opfert zweiein- stärken und der Öffentlichkeit wart schwarz in schwarz zu malen, sprüchlichkeit des Programms ist halb Millionen West-Berliner dem bewußt zu machen, daß eine um die Mitbürger für eine rosige Punkt 12 im Abschnitt „Familie und Kommunismus. Ist dies, so muß aktive Stabilisierungspolitik ge- (NPD)-Zukunft reifmachen zu kön- Volksgesundheit", wo es heißt: „Zur man fragen, eine nationale Tat? trieben wird. nen. Man sammelt alle Wünsche Hebung der Volksgesundheit muß aller Bevölkerungsschichten und die Eigenverantwortung geweckt Bleibt zu bemerken, daß eine nationale Politik sich durch konkrete verspricht, sie zu erfüllen. Jeder werden. Die Organe der öffentlichen Beirat für Raumordnung: Zur Mißstand wird ausgewalzt, irratio- und realisierbare Vorschläge aus- Gesundheitspflege sind hierzu mit Erarbeitung eines räumlichen nale Ressentiments werden ge- ausreichenden Mitteln zu versehen." zeichnen sollte. Eine Partei, die zwi- schen Wahn und Wirklichkeit hin- Zielbildes für die Bundesrepublik schürt. Wem der Schuh drückt, dem Weite Passagen sind der deut- sagt die NPD, daß sie den Druck und herpendelt und sich darauf im Jahre 2000 hat der Bundes- schen Landwirtschaft gewidmet. minister des Innern eine Arbeits- beseitigen kann. Man spricht von Auch hier fehlt es nicht an unver- festgelegt hat, Unzufriedenheit zu Freiheit, Recht, Selbstbestimmung, schüren, kann die Bezeichnung „na- gruppe des Beirats für Raumord- bindlichen Forderungen, an verhüll- nung berufen. Sie hat den Auf- Lebensraum, Gerechtigkeit, Füh- ten Autarkierezepten, die sich mit tional" nicht verdienen. rung, Volkscharakter, Geschichts- trag, sich mit den zukünftigen bewußtsein, deutschem Kulturgut, kräftigen EWG-Bekenntnissen ver- Olaf von Wrangel, MdB Entwicklungen der deutschen Le- von der Nation und von Europa. bensformen und deren räum- lichen Auswirkungen zu befassen Das Programm ist eine Reflek- und darzustellen, welche Alter- tion des Unmuts, der willkürlichen nativen für die Sicherung und Kümmernisse all derer, von denen Entwicklung einer gesunden vermutet wird, daß sie mit den Kommunisten wittern räumlichen Struktur in der Bun- gegenwärtigen Umständen unzufrie- desrepublik möglich sind. den sind, oder von denen man an- nimmt, daß sie durch Umstruktu- Morgenluft In der Arbeitsgruppe wirken rierungen und Umstellungen in eine namhafte Wissenschaftler und besondere Notlage geraten sind Die Kommunistische Partei errichtet würde, die die kennzeich- Sachverständige mit. Zum Vor- und Sorgen, gar Existenzsorgen Deutschlands wittert Morgenluft. nenden Merkmale der Diktatur des sitzenden wurde Professor Dr. haben. Die am 17. August 1956 als verfas- Proletariats trüge. Die Vertreter der Gottfried Müller, Technische sungsfeindlich erklärte Partei, ein Dies gilt - zum Beispiel — für KPD haben das in der mündlichen Hochschule Müchen, gewählt. Ableger der in der Zone herrschen- Verhandlung selbst betont." den Bergarbeiter und für den deut- den SED, ist des 12jährigen Dahin- schen Landwirt, es gilt für den vegetierens in der Bundesrepublik In dem neuen Programmentwurf Handwerker wie für andere Teile müde. Vielleicht haben die erfolg- ist von der Diktatur des Proletariats Pugwash-Bewegung: Ihr Aus- des Mittelstandes. reich lautstark agitierenden links- keine Rede mehr. Dieses Ziel wird gangspunkt sind seit 1955 auf mit folgenden Worten umschrieben: Im Vorwort ist in Gleichmacherei radikalen Gruppen der antidemokra- Initiative und mit finanzieller vom amerikanischen und sowjeti- tischen KP neuen Mut gemacht. „Die Entwicklung in der Bundes- Unterstützung des kanadischen schen Imperialismus die Rede. republik ist reif für den Sozialismus. Millionärs Cyrus Eaton in dem Gleichzeitig verspricht die NPD, Aber auch in gewissen Teilen der Der Sozialismus ist die demokra- kleinen Fischerdorf Pugwash weltoffen zu sein. Sie behauptet, deutschen Öffentlichkeit hat sich in tischste aller bisherigen Gesell- (Kanadisch-Neuschottland) veran- daß die ältere Generation auf der letzter Zeit ein Sinneswandel voll- schaftsordnungen, die Herrschaft staltete Zusammenkünfte vor- Anklagebank sitzt, daß die Kollek- zogen. Man sollte ehrlich prüfen, des Volkes im Interesse des Vol- nehmlich führender internationa- tivschuld die deutsche Politik ge- so hört man hier und da, ob die kes". ler Naturwissenschaftler zu dem Kommunisten heute im Gegensatz Zweck, „sich zu entspannen, lähmt habe. Dieser nicht bewiese- Deutlicher hat dies der Vorsit- nen Behauptung wird hinzugefügt, zu früher auf dem Boden des Grund- Meinungen auszutauschen, das gesetzes stehen. zende der KPD Reimann noch im eigene Denken an dem anderer daß die NPD den Massenmord und Oktober vergangenen Jahres ausge- die Kriegsverbrechen verabscheut. zu schärfen und Formeln zu er- Ein neuer Programmentwurf der sprochen: „Niemals wird die KPD sinnen, die uns allen helfen kön- An anderer Stelle wird dann eine KPD, der kürzlich in Frankfurt ver- ihr Endziel, nämlich die Errichtung Generalamnestie gefordert. nen, in dieser supermodernen teilt wurde, soll für einen angeblich einer sozialistischen Gesellschafts- Welt besser zu leben". 1957 fand Indem die Partei versucht, dunkle demokratischen Läuterungsprozeß ordnung auch in der Bundesrepublik in Pugwash die erste offizielle Flecken in der Vergangenheit künst- Beweis ablegen. Tatsächlich haben aufgeben". In einem Interview mit Konferenz dieser Gruppe statt, lich aufzuhellen, rückt sie selbst die Kommunisten in ihrem neuen der Wochenzeitung „Echo der Zeit" der inzwischen siebzehn weitere eine Generation ins Zwielicht, die Entwurf ausdrücklich erklärt, ihre sagte Reimann auf den Einwand, gefolgt sind. Ihr Hauptthema ist gar nicht ins Zwielicht gehört. Wer Politik „auf dem Boden des Grund- daß sich die KPD wie jede andere der Weltfrieden und das Verbot die Mörder kollektiv freisprechen gesetzes" zu gestalten. Aber das ist Partei auf dem Boden der Verfas- nuklearer Waffen. will, muß sich den Vorwurf gefallen auch das einzig demokratische dar- sung stellen müßte, eine Partei, die lassen, daß er nicht bereit ist, zwi- an. An den Zielen hat sich nichts sich an diese Auflage binden ließe, Die bisher letzte Konferenz schen Idealisten, Verführten und geändert. „wäre, gleich welchen Namen sie fand im September 1967 in Verbrechern zu unterscheiden. Nicht 1956 hat das Bundesverfassungs- trüge, niemals eine kommunistische Stockholm statt. Hier wurden zum die von Thadden geschmähten gericht zu den Gründen, die zu Partei". ersten Mal die Ergebnisse des „Lizenzparteien" kollektivieren einem Verbot der KPD führten u. a. Es kann sein, daß Moskau Rei- Treffens der Öffentlichkeit be- hier, die NPD tut es unbewußt sel- erklärt: „Die Diktatur des Proleta- mann zurückgepfiffen hat, daß Mos- kanntgemacht. Die Delegierten ber. riats ist mit der freiheitlichen demo- kau als Befehlsorgan der KPD eine hatten sich unter anderem auch Die NPD spricht von einem euro- kratischen Ordnung des Grundge- neue Taktik einschlagen möchte für die Anerkennung der So- päischen Sicherheitssystem. Sie for- setzes unvereinbar. Beide Staatsord- und der KPD ein legales Mäntelchen wjetzone und die Aufnahme dert aber nachdrücklich den Abzug nungen schließen einander aus. Es umhängen möchte. Aber deswegen „beider deutscher Staaten" in fremder nichteuropäischer Mächte wäre nicht denkbar, den Wesens- wird sich an dem antidemokrati- die UNO ausgesprochen. vom europäischen Kontinent. Es hat kern des Grundgesetzes aufrechtzu- schen Wesen und den Absichten der sich nichts geändert. Denn der Ruf: erhalten, wenn eine Staatsordnung KPD ganz gewiß nichts ändern. Seite 6 Union in Deutschland Nr. 6 68

gung der Studentenwähler und der Aus den Vereinigungen Zusammenschluß der gemäßigten BRIEFE Kräfte zu Blöcken immerhin erken- nen, daß die Gegner der Linksradi- Durch die Zeitungen ging dieser kalen geweckt seien. Tage die Meldung, man plane die Der RCDS drängt Politiker wie Zeit des Wehrdienstes der beruf- Vorschläge zur Professoren im gleichen Maße, die lichen Ausbildung anzurechnen, um deutschen Hochschulen endlich zu damit eine gewisse Startgleicnheit reformieren. Er hat dazu eine Reihe zwischen den jungen Menschen zu von Gedanken, wie beispielsweise schaffen, die ihren Wehrdienst ab- Mitbestimmung den Aufbau hochschuldidaktischer leisten müssen und jenen, die weiter Zentren formuliert, die es verdienen, im Beruf aufsteigen können. Welche daß man sich mit ihnen beschäftigt! Fortbildungsmöglichkeiten gibt es in Unter Leitung des CDU-Bundes- Bundesgeschäftsführer Hoffmann Das schwierige Problem einer An- der Bundeswehr? Fritz P., Oelde tagsabgeordneten Franz Varelmann sprach u. a. über die Notwendigkei- passung der Lehre und ihrer Metho- stand am vergangenen Wochenende ten, die in naher Zukunft stattfin- den an die Erfordernisse unserer eine Arbeitstagung der Sozialaus- denden Betriebsratswahlen zu einem Antwort: Die Zeit bei der Bundes- modernen Welt lassen sich nur im schüsse West-Niedersachsens. Erfolg werden zu lassen. Hoffmann Zusammenspiel von Universität, wehr kann sehr wohl für den jungen Neben Staatsminister a. D. Kon- setzte sich für die absolute Mitbe- Menschen die berufliche Ausbildung Studenten und Staat lösen. Hieran rad Grundmann und dem Bundes- stimmung bei Entlassungen ein. Es läßt der RCDS keinen Zweifel. vervollkommnen. Sicher haben Sie geschäftsführer der Sozialaus- gelte, das nunmehr 15 Jahre alte schon davon gehört oder gelesen, schüsse, Karl-Heinz Hoffmann, war Betriebsverfassungsgesetz auf den daß die Bundeswehr Jahr für Jahr Bundesschatzminister Schmücker neuesten Stand zu bringen und die hohe Beträge für die Berufsförde- als Referent gewonnen worden. modernen Erkenntnisse aus der Ar- rung ausgibt. Seit 1960 sind immer- Schmücker wandte sich gegen den beitswelt hineinzuarbeiten. Hoffmann hin fast 61 Millionen DM für diesen in letzter Zeit feststellbaren Mei- befürwortete den von der IG-Metall Kontaktgespräch Zweck ausgegeben worden, um dem nungsterror in der Bundesrepublik. vorgelegten Entwurf für ein Rationa- Die weiblichen Abgeordneten der ausscheidenden Soldaten einen Der Wandel in Weltpolitik, Wirt- lisierungsschutzabkommen. Hoff- guten Start in ihr ziviles Berufsleben CDU/CSU hatten am 13. Februar die schaft und Technik habe auch zu mann vertrat die Meinung, daß eine Referentinnen der Bundesbehörden zu geben. Die Bilanz für 1967 sieht einer Änderung in der geistigen Aus- Ausweitung der Mitbestimmung nicht so aus, daß 1396 Facharbeiter und mit Journalistinnen von Presse, Funk einandersetzung geführt. Die Dis- mehr aufzuhalten sei. Die endgül- und Fernsehen zu einem Kontakt- Gesellen sowie 240 Handwerksmei- kussion sei als Mittel des Aus- tige Lösung sollte in einem offenen ster aus der Bundeswehr hervorge- gespräch eingeladen. Die Stellver- tauschs in den Vordergrund gerückt Gespräch mit den Arbeitgebern ge- hen konnten. tretende Fraktionsvorsitzende Aenne worden. Die Debatte müsse jedoch funden werden. Brauksiepe konnte etwa 120 Damen in einer Form geführt werden, „daß Lehrberufe waren vor allem Elek- begrüßen. Die Zusammenkunft ergab man seine Meinung auch sagen eine Fülle von Anregungen, Aus- tromechanik, Elektronik, Radio- und Man denke nicht daran, die Mit- kann". Auch die Frage der Mitbe- tausch und neuen Aspekten für die Fernsehtechnik, Starkstromelektrik, stimmung streifte der Minister in bestimmung etwa auf das Handwerk, Flugzeugmechanik, Kraftfahrzeug- den Bauernhof oder die Geflügel- politische Arbeit der Abgeordneten seiner Rede. Man solle, so war und die Tätigkeit der stetig wach- mechanik sowie Taucher, Koch und seine Ansicht, das Thema breiter zuchtfarm auszuweiten. Es sei eine klare untere Grenze gezogen: 4000 senden Zahl der führenden Mitarbei- Bürokaufmann. Mit den aufgewende- nehmen und aus der engen Mitbe- terinnen in den Ministerien. ten Mitteln wurden weiter 240 Mei- stimmungsdebatte herauslösen. Mit- Beschäftigte, 150 Millionen DM Um- sterprüfungen ermöglicht, 419 bestimmung über das Miteigentum satz oder eine Bilanzsumme von Schweißerpässe, 413 Refa-Grund- sei ein besseres Mittel. 300 Millionen DM. scheine, 290 allgemeine Funksprech- Der frühere Arbeitsminister von zeugnisse und 3464 sonstige Fach- Nordrhein-Westfalen, Grundmann, Dieser Vorschlag werde von den Junge Union prüfungen. vermittelte seinen Zuhörern aus sei- Sozialausschüssen der CDU zuge- ner reichen Erfahrung als Betriebs- leitet, damit er in das Aktionspro- diskutiert Aktions- Die Rückschau des Berufsförde- ratsvorsitzender und Arbeitsminister gramm der Union eingebaut werden rungsdienstes auf das Jahr 1967 er- manche wichtige Hinweise. könne. programm streckt sich aber auch auf weitere Gebiete. So wurden z. B. in 1737 Die Junge Union Berlin fordert die Fällen Maßnahmen zur beruflichen CDU Berlin auf, den Entwurf des Wiederherstellung gesundheitsge- Aktionsprogramms der Christlich schädigter Soldaten finanziert. Nach Demokratischen Union in den Mittel- Beendigung ihrer Wehrdienstzeit er- punkt der Beratungen auf dem kom- hielten 9826 Zeitsoldaten eine Fach- Argumente und Reformen menden Landesparteitag zu stellen. ausbildung auf Kosten der Bundes- Der Landesausschuß der Jungen wehr. Union hat zur Erarbeitung einer kriti- Eine permanente Bereitschaft und Hochschule genüge deshalb nicht, schen Stellungnahme zum Entwurf Auch interessant sind die Zahlen Fähigkeit der verantwortlichen poli- nur Argumente zählten. einen Ausschuß unter Leitung von einer Untersuchung darüber, welche tischen Kräfte in der Bundesrepu- Ein Rückblick auf die jüngsten Gerhard Kunz eingesetzt. blik, sich mit den linksradikalen Stu- Erwartungen diese Zeitsoldaten in Wahlen zu den Studentenparlamen- Die Junge Union wird auf ihrer ihre Berufsausbildung setzen. Eine denten vom SDS hart, aber sachlich ten einiger Universitäten zeigt eine auseinanderzusetzen, forderte der Landeskonferenz am 2. März 1968 Umfrage unter insgesamt 52 240 generelle Mobilisierung der Studen- eine Entschließung zum Aktionspro- Freiwilligen ergab, daß 46,5% eine Ring Christlich Demokratischer Stu- tenschaft, einen Formierungs-Politi- denten (RCDS) in Bonn. Wie der gramm fassen und diese der Partei Weiterbildung im bereits erlernten sierungsprozeß, der, sofern er in zuleiten. Bereits jetzt begrüßt die Beruf wünschten, 35,2% einen Be- RCDS-Vorsitzende Schönbohm er- postive gesellschaftspolitische Bah- Junge Union die im Entwurf nieder- rufswechsel, 15,3% eine Übernahme klärte, weiche der SDS der direkten nen zu lenken ist, durchaus förder- gelegte Herabsetzung des Wahl- als Berufssoldat und 3% einen Zu- Konfrontation aus, wie eigene Er- lich sein kann. Nach Ansicht des alters auf 18 Jahre. lassungsschein für den öffentlichen fahrungen gezeigt hätten. Eine reine RCDS ließe die um zehn bis fünf- Dienst. Antihaltung gegen Linksextreme der zehn Prozent höhere Wahlbeteili- Anerkennung hilft Radikalen Vor dem CDU-Flüchtlings- und Hinweise und Termine Vertriebenenausschuß des rheini- schen Landesverbandes warnte der Bundestagsabgeordnete Dr. Jahn Jakob Kaiser Woche vom 20. 2. bis 9. 3.1968 vor den möglichen Auswirkungen 20. 2. CDU - Bund Bundesausschuß Bonn eines Memorandums des sogenann- Mit den jetzt im Kohlhammer-Ver- ten Bensberger Kreises. Nach bisher lag erschienenen beiden Bänden 28. 2.-3. 3. RCDS - Bund Bundesdelegierten- Königswinter vorliegenden Informationen soll sich über Jakob Kaiser (I. Arbeiterführer, versammlung das Memorandum, ähnlich wie die von Erich Kosthorst; II. Der Wider- Vorausschau März 1968 Ostdenkschrift der Evangelischen standskämpfer, von Elfriede Neb- 1. 3. KPV - Bund Vorstand Bonn Kirche, für eine Anerkennung der gen) wird neben einer umfassenden Oder-Neiße-Linie aussprechen. Es Biografie der Persönlichkeit Kaisers 2. 3. JU Berlin Landestagung Berlin sei an der Zeit, so erklärte Dr. ein wichtiger Beitrag zur Geschichte 2. 3. LV Baden- Gemeinsamer Freiburg Jahn, gegen solche Meinungsäuße- der deutschen Arbeiterbewegung, Württemberg Landesparteitag rungen Stellung zu nehmen. „Wenn speziell der christlich-nationalen Ge- 4. 3. CDU/CSU - Bund Kulturpolitischer Bonn das hineinplatzt in die Wahlent- werkschaften geleistet. Die Untersu- Ausschuß scheidung des nächsten Jahres, chung ihres Verhältnisses zu Politik dann wird es auch im katholischen und Staat im ausgehenden wilhel- 7.-9. 3. Ev. Arbeitskreis Bundestagung Stuttgart Bund Liederhalle Raum Abbruche in den nationalisti- mischen Reich, im Zusammenbruch schen Bereich hineingeben". Wenn der Monarchie und in den verschie- 9. 3. LV Hessen Landesdelegiertentag Friedberg die CDU ihre Position zur Nichtan- denen Phasen der Weimarer Repu- Frauenvereinigung erkennung aufgebe, dann werde blik ist mit zum zentralen Thema 9. 3. LV Württemberg- Landestagung der Weingarten eine Welle zugunsten der NPD aus- dieses Werkes geworden. Hohenzollern Sozialausschüsse gelöst. Nr. 6/68 Union in Deutschland Seite 7 Aus den Landesverbänden Die Berliner CDU forderte in einem Dringlichkeitsantrag den •• Innensenator auf, umgehend ein Feststellungsverfahren gegen Beitrag zur den SDS mit dem Ziel des Ver- IN KURZE bots einzuleiten, weil sich die Tätigkeit dieses Studentenver- Ausbildungsniveaus im Rahmen bandes gegen die verfassungs- der Ausbildungspolitik der EWG mäßige Ordnung richtet. Außer- zu erstellen. CDU-Generalsekre- Universitätsreform dem wird vorgeschlagen, keine tär und Bundesfamilienminister Demonstrationen mehr zu geneh- Heck wird in München zu den migen, bei denen Krawalle vor- Teilnehmern des 1. Leistungs- Am 14. Februar legte die CDU-Fraktion im Berliner Abgeord- auszusehen seien. vergleichs sprechen. netenhaus ihren Entwurf des Universitätsgesetzes vor. Mit * ihrem Entwurf stellt die CDU alle Tabus der traditionellen Uni- Der schleswig-holsteinische Die CDU Schleswig-Holstein versität zur Diskussion. Sie erteilt dem Lehrstuhlprinzip und Kultusminister von Heydebreck wendet sich gegen alle Versuche hält die Bildung von politisch der herkömmlichen Universitätsstruktur eine Absage, hebt die des Sozialistischen Deutschen orientierten Schülergruppen an Studentenbundes und anderer räumliche Einheit von Forschung und Lehre auf und reformiert den Schulen für zulässig. Der linksradikaler Gruppen, die frei- Minister bejaht eine solche Re- das Habilitations- und Berufungsverfahren. Alle Mitglieder der heitlich demokratische Ordnung gelung im Interesse der staats- zu beseitigen und durch ein Universität werden verstärkt an der Selbstverwaltung von For- bürgerlichen Bildung und der Rätesystem zu ersetzen. Sie er- Bindung der Schüler an die de- schung, Lehre und Studium beteiligt. wartet den Einsatz aller rechts- mokratische Grundordnung. staatlichen Mittel, die die Ord- * nung im Staat und in den Ge- Die CDU will die Universität meinden zu sichern vermögen. Ein besonderes Anliegen ist ihm die Der Hamburger CDU-Landes- jedoch nicht auf der Basis von In- Stärkung der Gruppenarbeit in der vorsitzende und Bundestagsab- teressengruppen demokratisieren. Universität und eine intensive Stu- geordnete ap- Die Auseinandersetzung zwischen dentenberatung. Nachdrücklich hat sich die pellierte zum 20jährigen Beste- CDU-Fraktion des Berliner Abge- Wissenschaftsbereichen und deren hen der Freien Akademie der gleichberechtigter Beteiligung in den Der Entwurf löst u. a. das her- ordnetenhauses dagegen ge- kömmliche studentische Disziplinar- Künste in Hamburg an das pri- wandt, daß WDR und NDR die Organen der Universität ist ihr ober- vate Mäzenatentum der Hanse- stes Organisationsprinzip. Die Glie- wesen durch eine gesetzlich näher tägliche Sendung Blickpunkt fixierte Hausordnung ab. Bei schwe- stadt, ein Kulturzentrum zu stif- Berlin absetzen. Diese Sendun- derung der Universität folgt dem ten. Diese Institution solle Sachzwang der Lehre. Sie wird nach ren Verstößen gegen die Ordnung gen hätten eine wichtige gesamt- in der Universität kann der Univer- Künstlern aus allen Teilen der deutsche Funktion zu erfüllen. Wissenschaftsbereichen vorgenom- Bundesrepublik die Möglichkeit men. sitätspräsident Studenten von Amts Sie würden mit dazu beitragen, wegen exmatrikulieren. bieten, zeitweilig ohne materielle das Gefühl der Zusammengehö- Sorgen zu arbeiten und das po- Erstmals erhält die Studenten- Die CDU entscheidet sich in ihrem rigkeit zwischen beiden Teilen schaft die Rechtsform einer rechts- litische Leben der Stadt kennen- Deutschlands zu fördern. In ihrer Entwurf für einen länger amtieren- zulernen. fähigen Körperschaft, der die sozial- den Universitätspräsidenten und da- * Stellungnahme ersucht die Frak- und jugendpolitischen Aufgaben zur mit für die Kontinuität und eine ein- tion die beiden Sender, ihre Ent- eigenen verantwortlichen Gestaltung heitliche Verwaltung an der Spitze Stärkere Kontakte zu däni- scheidung zurückzunehmen. übertragen werden. der Universität. schen Jugenorganisationen will * die Flensburger Junge Union su- In ihrem Entwurf bemüht sich die Maßgebend für den Aufbau der chen. Der stellvertretende Landes- CDU um eine Fülle von Anregungen Universität ist die Vielfalt der Wis- * vorsitzende der hessischen CDU, zur Hochschul- und Studienreform, senschaft. Entgegen der Auffassung Dr. Wallmann (Marburg), kün- So enthält er detaillierte Bestimmun- von der institutionellen Einheit von Die Ausbildungspolitik in der digte in Hanau konstruktive Al- gen über Studienpläne und Prü- Forschung und Lehre gliedert der EWG soll baldmöglichst harmo- ternatiworschläge zum hessi- fungsordnungen, die Promotions- Entwurf die Universität nach dem nisiert werden. Praktische Hin- schen Regierungskurs an. Nach ordnung und das Kontaktstudium. Organisationsprinzip Lehre. weise soll ein Leistungsvergleich Ansicht Dr. Wallmanns sei die der deutschen und französischen SPD in der Schulpolitik bisher Handwerksjugend anläßlich der eine klare Definition der „Ge- Internationalen Handwerksmesse samtschule" schuldig geblieben: am 22. 3. in München liefern. 42 „Ist das Schulzentrum oder die Jugendliche aus sieben Hand- integrierte Gesamtschule ge- werksberufen werden während meint? Die CDU wolle eine ko- der Messe Arbeiten durchführen, operative Gesamtschule, die den Sorge um die Bauern die etwa dem praktischen Teil bisherigen dreiteiligen Schulauf- der Gesellenprüfung entspre- bau beibehält, aber die verschie- Der Landesvorstand der CDU- Behandlung des Grünen Berichtes chen. Eines der Ziele dieser ge- denen Schultypen durch räum- Schleswig-Holstein ist besorgt über im Bundestag bei der gewandelten meinsamen Aktion ist es, Unter- liche Nähe und einheitliche Lei- den weiteren Weg der europäischen europäischen wirtschaftspolitischen lagen für die Angleichung des tung „unter einen Hut" bringe. Landwirtschaft. Das zeigte sich bei Situation neue Richtlinien gegeben einer Sitzung des Landesvorstandes werden, die der Landwirtschaft prak- unter Vorsitz von Ministerpräsident tische Hinweise zur Lösung ihrer Dr. Lemke. Die CDU habe Verständ- Notlage aufzeigen, wobei insbeson- Vermeidung der Bevölkerungsab- nis dafür, daß der Landwirt in seiner dere die Frage der Agrareinfuhren Zonenrandgebiet wanderung aus dem Zonenrandge- Not keinen anderen Weg wisse, als aus den Ostblockstaaten neu zu fördern biet. Das würde auch dazu beitra- sichtbar zu machen, um was es überdenken ist. gen, die Abwanderung von jungen heute gehe: Um das Überleben Arbeitskräften aus dem Zonenrand- der Landwirtschaft. Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe gebiet zu vermeiden. Dieser Entwick- niedersächsischer CDU-Bundestags- lung müsse Einhalt geboten werden Die CDU sei überzeugt, daß die abgeordneter in Zonenrandgebieten, schleswig-holsteinischen Bauern wis- sowohl durch die Schaffung guter Dr. Steinmetz, hat vom Bundeswirt- und sicherer Arbeitsplätze als auch sen, daß sie sich in dieser Zeit nicht Hilfe für schaftsministerium gefordert, bei der radikalen Kräften ausliefern dürften, durch attraktive Lebensbedingungen beabsichtigten Aufstellung von Richt- für die arbeitende Bevölkerung. weil das die völlige politische Isolie- Textilindustrie linien zur Förderung des Zonen- rung der Bauern bedeuten und da- randgebietes die Vorschläge des mit zu noch größeren Schwierigkei- Das münsterländische Textilgebiet Bundestagsausschusses für gesamt- ten führen würde. dürfe nicht veröden, sagte der west- deutsche und Berliner Fragen zu Die CDU hoffe jedoch, wie es in fälische CDU-Vorsitzende Josef Her- verwirklichen. einer Erklärung heißt, daß allen mann Dufhues am 10. Februar auf SPD will nicht außerhalb der ländlichen Bevölke- einer Tagung der CDU-Sozialaus- Aufgrund von Besuchen der Ar- rung klar werden wird, daß die schüsse des Münsterlandes in der beitsgruppe im Zonengrenzland und Der westfälische CDU-Vorsitzende Landwirtschaft nur noch erhalten Textilstadt Rheine. Die CDU werde Besprechungen mit Handels- und Dufhues hat bei einer Arbeitstagung werden und damit auf die Dauer die der Lage der Textilindustrie auch Handwerkskammern sind nach An- der ostwestfälischen CDU in Minden Ernährung unseres Volkes garantie- weiterhin entscheidende Aufmerk- sicht von Dr. Steinmetz u. a. folgende an der Haltung der SPD in der ren kann, wenn die übrige Bevölke- samkeit widmen. Die jungen Men- Punkte in die Förderungsrichtlinien Frage der Wahlrechtsänderung Kri- rung diesen Ernst erkennt. schen in diesem Bereich müßten aufzunehmen: tik geübt. Dufhues erklärte, es habe wieder Vertrauen zur Wirtschaftslage den Anschein, daß die SPD diese Der Landesvorstand der CDU fassen können. In einer Entschlie- Berücksichtigung des Zonengrenz- Entscheidung verzögern wolle. Da- beauftragte den Vorsitzenden, ßung der Sozialausschüsse wurde landes bei der Vergabe von öffent- durch könnten Zweifel aufkommen, Ministerpräsident Dr. Lemke und für die Textilindustrie im Münster- lichen Aufträgen, um die Anbieten- ob die SPD in der Frage des Mehr- den Landwirtschaftsminister Engel- land die gleiche Unterstützung ge- den des Zonengrenzlandes, die bis- heitswahlrechts zu den Abmachun- brecht-Greve auf die Bundesregie- fordert wie für den Bergbau. Das her mit Aufträgen wenig bedacht gen stehe, die bei der Bildung der rung einzuwirken, daß im Zusam- westliche Münsterland müsse zum wurden, in Zukunft zu berücksich- Großen Koalition getroffen worden menhang mit der bevorstehenden Bundesausbaugebiet erklärt werden. tigen. seien. 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sprach in Berlin, und auch er konnte Informationen auf Seitenhiebe gegen den Koali- tionspartner .nicht verzichten: dies- mal wurde die Berliner Mauer als Stichwort Ergebnis der gescheiterten Aden- auer-Politik bezeichnet. Allerdings, Mißvergnügtes so berichtet die Presse, wandte er zum sich auch gegen weitere Vorleistun- gen Bonns gegenüber Ostberlins. Wochenende Freilich: die Liste des Mißvergnü- Wochen- gens geht noch weiter: Wahlrechts- und Notstandsbeschlüsse in einer Reihe von Bezirken und Unterbezir- Nun reden sie wieder. Die Vor- obwohl die Regierungserklärung ken der SPD, SPD-Arbeitnehmer- ende bereitung ihres Bundesparteitages vom 13. Dezember 1966 und eine konferenz in Dortmund, bei der veranlaßt die SPD Prominenz, übers erst unlängst besiegelte Koalitions- Brenner gegen die Notstandsge- Wochenende auf Landes-, Bezirks- absprache ausdrücklich eine Ent- setze wetterte, Flügelkämpfe bei der und Unterbezirks-Parteitagen Mei- scheidung über die Einführung des Berliner SPD. Mehrheitswahlrechtes vor 1969 vor- nung zu bilden. Das ist ihr gutes Auch ein Donnerschlag ist zu ver- Recht, denn niemand will auf einem zeichnen: In Barsinghausen im Han- Parteitag einen Reinfall erleben. Es noverschen Meß der SPD-Vorsitzende Der Chefideologe der radikalen fragt sich nur, auf wessen Kosten Brandt wissen, er werde als Außen- Studenten, Dutschke, will der bei der SPD Meinung gebildet wird. minister zurücktreten, wenn er daran deutschen Öffentlichkeit mit sei- Seit dem Wochenende weiß man es: Ein neuer Grass? gehindert werde, die in der Regie- nen extremistischen Studenten- Auf Kosten des Koalitionspartners. rungserklärung Bundeskanzler Kie- Der Schriftsteller Günter Grass singers festgelegte Außenpolitik trupps einen „heißen Sommer" Da ist zunächst der Bundestags- hat in einem offenen Brief gegen durchzuführen. bereiten. Gewaltaktionen und abgeordnete Jahn, Parlamentari- den „linksradikalen Terror" studen- scher Staatssekretär des Bundes- tischer Kreise protestiert und ihn Die CDU/CSU-Fraktion stellte Störmaßnahmen dieser Junggar- postwendend richtig, daß sie ge- außenministeriums. In dem Städt- mit dem SA-Terror der 30er Jahre den maoistischer Prägung jn chen Offleben im Braunschweigi- verglichen. schlossen hinter der Regierungser- schen erklärte er frank und frei, der klärung stehe und daher zu der- Universität und Öffentlichkeit Führungsanspruch der CDU/CSU sei Grass ist kein Mann, dem man gleichen Äußerungen nicht der ge- sind in der Tagesordnung. als gescheitert anzusehen. Die CDU/ nachsagen könnte, er bekenne sich ringste Anlaß sei. CSU habe das nur noch nicht begrif- vorbehaltlos zur Bundesrepublik. In fen, und sie sei offenbar auch gar der Vergangenheit hat gerade er Die Zielrichtung dieser radika- nicht fähig dazu. sehr häufig bewiesen, daß er recht len studentischen Minderheit kritisch zu unserem Staat steht. Um Nur ein Drittel Zu den diplomatischen Künsten so unverdächtiger ist seine Warnung ist klar: Sie will das gesellschaft- die ein Parlamentarischer Staatsse- an die Studenten, sich vor falscher Die RCDS-Mitglieder des neuen liche System der Bundesrepublik kretär im Auswärtigen Amt braucht, Solidarität mit dem „fanatisch mis- Frankfurter Studentenparlaments mit allen Mitteln ändern. Ohne sionierenden" Rudi Dutschke und scheint das Kopfrechnen nicht zu enthüllten jetzt, daß die Witwe des Umschweife gibt sie das auch zu. gehören. Denn alle Welt weiß, daß seinen Anhängern zu hüten. Man am 2. Juni im Gefolge der Anti- diese Koalition von dem CDU-Kanz- sollte diese Stimme der Vernunft Schah-Demonstration erschossenen Als willkommenen Deckmantel ler Kiesinger geführt wird, der sich bei den Studenten um so weniger Studenten Benno Ohnesorg nur ein benutzt sie dabei allerdings die auf 47,6 Prozent der Wähler von überhören, als Grass sich in der Drittel der spontan gespendeten reformbedürftige Situation im 1965 stützt, und dessen Führungs- Vergangenheit stets für die Belange Mittel erhielt. Je ein Drittel steckten kraft der CDU bei allen Landtags- der Studierenden eingesetzt hat. der AStA von Frankfurt und der deutschen Universitätswesen. wahlen nach 1966 Erfolge brachte. AStA der FU in ihre Kassen. Ins- gesamt waren bei der Sammlung an Dann sprach am gleichen Wochen- der Uni Frankfurt 4266- DM zu- CDU, Bundesregierung und ende in Husum der Staatssekretär sehen. Gelten Koalitionsabsprachen sammengekommen. Auf Antrag der Parlament haben wiederholt im Justizministerium, Prof. Ehmke. für SPD-Staatssekretäre nicht? RCDS soll jetzt geprüft werden, ob Er war der Auffassung, daß die SPD die Spender gewußt haben, daß sie ihren festen Willen bekundet und doch lieber erst 1970 über die Ein- Dann sprach an diesem mißver- mit jeder gespendeten Mark nur auch entsprechende Maßnahmen führung eines neuen Wahlrechts ent- gnügten Wochenende noch der Bun- 33 Pfennige an Frau Ohnesorg eingeleitet, um die Struktur der scheiden sollte. Das schlug er vor, desjustizminister Dr. Heinemann. Er gaben. Hochschule den modernen Erfor- dernissen in Lehre und For- schung anzupassen. Die Einset- zung von Wissenschafts- und Bildungsrat sowie der neuge- Markt ausrufen, weil er damit seine eigene Position schwächt. Die Ver- gründete Beirat der Union für ..Aufgelesen... Auf gelesen... handlungen mit Prag und Belgrad Fragen der Hochschulpolitik lie- haben gezeigt, wie schlecht es uns fern dafür den besten Beweis. bekommt, wenn unsere Verhand- lungspartner wissen, daß der deut- „Brandts außenpolitische Rede- nicht erst in Nürnberg beginnen, sche Außenminister partout einen Bundesregierung und Bundes- freudigkeit hat einen parteiinternen und diesmal ist viel Meinung zu Erfolg will, Die Preise steigen not- Hintergrund: In vier Wochen beginnt bilden. wendigerweise. tag sind sich aber auch darin in Nürnberg der Bundesparteitag einig, daß die rechtsstaatliche der SPD. Die Partei ist unruhig. Wer Brandt beobachtet, gewinnt Brandts Nervosität hat Gründe, Nach wie vor gibt es starke Grup- den Eindruck, daß er überstrapa- und sie ist verständlich. Aber er Ordnung in der Bundesrepublik ziert ist. Die Nervosität seiner Par- muß sich vor ostpolitischer Unge- gegen Gewalttätigkeiten von ra- pen, die der Großen Koalition in tei hat sich auf ihn übertragen. Er Bonn ablehnend gegenüberstehen. duld hüten. Weiß er überhaupt, ob dikalen Minderheiten geschützt weiß nicht, was Nürnberg bringen die Bundesregierung, deren Außen- Sie sähen lieber eine Koalition mit wird, und glaubt, in der Außenpoli- werden muß. Bundeskanzler Kie- der FDP oder würden die Oppo- minister er ist, beim Wahlkampf tik einen Punkt bieten zu können, sitionsrolle vorziehen. Deshalb leh- 1969 - auf den zielt Brandt letzt- singer kündigte vor dem Deut- der in der Partei Selbstvertrauen lich — tatsächlich Erfolge in der schen Bundestag an, der Gesetz- nen sie zum Beispiel die verein- und Ruhe schafft. Brandt will mit barte Form des Wahlsystems ab. Ostpolitik vorweisen kann? Es er- geber werden künftig derartige der Außenpolitik partei-interne Po- weist sich, wie schwierig es ist, litik machen. wenn der Außenminister einer Gro- Auswüchse strafrechtlich ver- Brandt, Wehner, der Fraktions- folgen. Das Interesse der Sozialdemokra- ßen Koalition Parteivorsitzender ist, vorsitzende Schmidt und die ande- der sich im Schatten des Kanzlers ten ist jedoch weniger auf die Ost- ren Spitzenleute der Partei kennen — ebenfalls Parteivorsitzender — die Unruhe der SPD. Deshalb sind politik als vielmehr auf Notstands- gesetzgebung und Wahlrechtsreform fühlt. Die Schwierigkeiten eines Par- Uneingeschränkt gelte bei uns sie an jedem Wochenende unter- teivorsitzenden dürfen sich aber gerichtet. Er wird also dem Partei- die Meinungsfreiheit, sagte Dr. wegs. Die sozialdemokratischen Ka- nicht in der Außenpolitik auswirken. binettsmitglieder haben in den Zei- frieden nicht nützen, aber der Kiesinger. Doch niemandem Außenpolitik und dem Koalitions- Die Belastungen, unter denen seit ten, in denen die SPD auf ihren einiger Zeit die SPD steht, dürfen könne es erlaubt sein, seine Mei- Parteitag vorbereitet wird, einen Klima schaden. Wer in der Ostpoli- nicht auf die Politik übergreifen." harten Job. Der Prozeß der inner- tik Erfolge erringen will, darf diesen nung unter Verletzung von Recht parteilichen Meinungsbildung kann Wunsch nicht auf dem öffentlichen Rheinische Post, 13. 2. 1967 und Gesetz auszudrücken.

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