UID Jg. 22 1968 Nr. 6, Union in Deutschland
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-nst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Bonn Nr. 6/68 15. Februar • 1968 22. Jahrgang • • Thema der Woche Die steigende Leistungskraft der Landwirtschaft wird durch folgende Die Leistung Daten gekennzeichnet. HEUTE 9 Gute Ernteergebnisse im Jahre 1966 und Rekordernte im Jahre 1967 Seite unserer 9 Zunehmende Erzeugung von tie- rischen Veredlungsprodukten Es geht wieder 9 Weiterer Anstieg der Produk- aufwärts 2 tionsleistung der landwirtschaft- Landwirtschaft lichen Betriebe NPD zwischen # Erneuter Anstieg der Arbeits- Wahn und produktivität Wirklichkeit Der Bundestag hat am Freitag den Bericht der Bundesregie- ® Höchststand der Nahrungsmittel- rung über die Lage der Landwirtschaft und die Maßnahmen produktion und Selbstversor- Mißvergnügtes der Bundesregierung zugunsten der Landwirtschaft zur Kennt- gungsgrad von gut einem Drei- Wochenende nis genommen. viertel des Gesamtverbrauchs. Diese Entwicklung ist nicht nur Es ist das 13. Mal, daß in Aus- Die Landwirtschaft ist von Jahr das Ergebnis der Eigenanstrengun- führung des Landwirtschaftsgeset- zu Jahr leistungsfähiger geworden. gen der Landwirtschaft und der lang- zes von 1955 der Grüne Bericht der Diese positive Aussage wird aber fristigen Agrarpolitik der Bundesre- breiten Öffentlichkeit eine Übersicht ebenfalls — fast von Bericht zu Be- gierung, sondern gleichzeitig auch über die Entwicklung und Lage der richt — begleitet von der ungün- ein Erfolg aus der Verbesserung der Der Fraktionsvorstand der Landwirtschaft vermittelt. stigen Aussage der sogenannten Agrarstruktur. Disparität der Einkommen. CDU/CSU-Bundestags- Wie in allen bisherigen Berichten Hierzu stellt der Grüne Bericht fraktion befaßte sich muß der Bundesregierung die Folge- Trotz steigender Erlöse in der eindeutig fest, daß auch im Wirt- am 12. 2. mit wichtigen richtigkeit ihrer Agrarpolitik bestä- Landwirtschaft bleibt die Entwick- schaftsjahr 1966/67 die Agrarstruk- tigt werden. Diese Politik ist lang- lung des Einkommens unseres tur an die Gegebenheiten der mo- außenpolitischen Fragen. fristig ausgerichtet und soll die Bauern und der sonst in der Land- dernen Landwirtschaft und an die In der Debatte kam auch Wettbewerbsfähigkeit unserer Land- wirtschaft tätigen Bevölkerung hin- Erfordernisse des Europäischen eine Äußerung des wirtschaft auf dem heimischen Markt ter den vergleichbaren Einkommenn Marktes angepaßt wurde. in der gewerblichen Wirtschaft zu- Bundesaußenministers und auch auf dem Markt der EWG Aber gerade dieser gewaltige zur Sprache, die er auf heben. rück. Strukturwandel ist es, der von der einem Bezirksparteitag landwirtschaftlichen Bevölkerung die größten Anstrengungen verlangt; er der SPD gemacht hatte. löste einen Rationalisierungsprozeß Brandt hatte dort erklärt: aus, der zum Ersatz der fehlenden „Wenn ich daran gehindert Arbeitskräfte und zur Hebung der werde, die in der Arbeitsproduktivität einen großen CDU verstärkt Maschinen- und Geräteeinsatz ver- Regierungserklärung langte. Und diese Tatsache führte festgelegten Grundsätze wiederum zu einem Kapitalbedarf der Außenpolitik und der Hochschulpolitik und einer Verschuldung der Land- Ostpolitik durchzuführen, wirtschaft, die nachteilig auf die Einkommensstituation der Landwirt- auf die wir uns 1966 Der Vorsitzende des neugegrün- Hochschulen von 9000 im Jahre 1960 schaft wirkte. verpflichtet haben, deten CDU-Beirats für Hochschul- auf 20 000 im Jahre 1967. würde ich nicht mehr und Forschungspolitik, Bundesmini- Die Sorgen der Agrarpolitik und Eine Hauptaufgabe des Beirats der Landwirtschaft finden hier eine Außenminister sein." ster Dr. Gerhard Stoltenberg, umriß wird es sein, die Ergebnisse und in der konstituierenden Sitzung die- wesentliche Begründung. Selbstver- Dazu stellte Fraktions- Arbeiten des Wissenschafts- und Bil- ständlich sind auch die Einkommen vorsitzender Dr. Barzel ses Gremiums die vordringlichsten dungsrates „vergleichend zu prüfen Aufgaben des Beirats. Dabei konzen- in der Landwirtschaft gestiegen; sie im Fraktionsvorstand fest: und ihre politische Verwirklichung" sind aber in ihrem Anstieg hinter trierte sich Dr. Stoltenberg auf zwei zu suchen. Entscheidend kommt es Schwerpunkte: Erstens die Stellung der Entwicklung im gewerblichen „Die Bundestags- nämlich zum gegenwärtigen Zeit- Bereich zurückgeblieben. des akademischen „Mittelbaues" an punkt darauf an, in Zusammenarbeit fraktion der CDU/CSU den Hochschulen, also der Assisten- mit den Hochschulen und Ländern Diese Entwicklung wird auch in ten, Dozenten und wissenschaftli- hat nie einen Zweifel die angestrebten Reformen endlich Zukunft die besondere Aufmerk- daran gelassen, daß chen Mitarbeiter, zu verbessern und zu realisieren. samkeit der staatlichen Agrarpoli- zweitens das Mitspracherecht der sie die Außenpolitik Der Beirat will die Kontakte zwi- tik verlangen. Dies um so mehr, als Vertreter der Studentenschaft und unsere Landwirtschaft durch die ge- unterstützt, welche des Mittelbaues in den Organen der schen Politikern, Professoren und Selbstverwaltung gründlich zu disku- Studenten verstärken. In diesem meinsame EWG-Agrarpolitik Preis- in der Koalition tieren und entsprechende Reform- Zusammenhang sind Regionaltagun- senkungen für ihre Erzeugnisse hat verabredet und in der vorschläge zu erarbeiten. gen mit Vertretern der studentischen hinnehmen müssen. Regierungserklärung Selbstverwaltung und demokrati- Der Bundestag und insbesondere des Bundeskanzlers Nach den Vorstellungen Bundes- schen Hochschulgruppen geplant. forschungsministers Dr. Stoltenberg die CDU/CSU-Fraktion werden die- Als natürliche Gesprächspartner der niedergelegt ist. soll eine gesonderte Kommission ser Entwicklung ihre besondere CDU bezeichnete Dr. Stoltenberg die Aufmerksamkeit schenken. Wie in darüber beraten, wie die rechtliche Studentenorganisationen, die sich Es gab und gibt und soziale Stellung der Assistenten einem anderen Grundstoffbereich, keinen Anlaß für die gegen den Radikalismus von links der Kohle, handelt es sich auch bei und Mitarbeiter zu verbessern ist. und rechts zur Wehr setzten. Wie dringlich eine Lösung dieses der Landwirtschaft darum, das ge- Erklärung des Problems geworden ist, zeigt der Im Januar 1969 wird der Beirat steckte Ziel, Erhöhung der Wettbe- Bundesministers sprunghafte Anstieg der wissen- einen CDU-Bundeskongreß über werbsfähigkeit und Sicherung eines des Auswärtigen." schaftlichen Assistenten und Mitar- Fragen der Hochschul-Politik ver- ausreichenden Einkommens mit Er- beiter an den Universitäten und anstalten. folg zu erreichen. Seite 2 Union in Deutschland Nr. 6/68 änderte Nachfrage und Marktlage, Verkehrspolitik denn man kann nicht die Nachfrage an die Struktur der Bundesbahn an- passen." Ausgangspunkt der marktkonfor- Weichen für die men verkehrspolitischen Vorschläge der CDU/CSU ist der Wunsch, glei- che Startbedingungen im Wettbe- werb zu schaffen. Dazu erklärte Dr. Zukunft stellen Müller-Hermann: „Es muß unter- stellt werden, daß der Schwerlast- verkehr seine Wegekosten voll trägt. Bei der großen verkehrspolitischen Debatte im Deutschen Die Beförderungssteuer im Leber- Bundestag waren sich die beiden Fraktionen der Großen Plan will nicht Wegekosten anglei- Montag, 12. Februar: Sitzung Koalition darüber einig, daß eine Neuordnung des gesamten chen, sondern Verkehrsströme um- des Vorstandes der CDU/CSU- Verkehrswesens notwendig ist. In der Aussprache über den lenken. Sie ist steuersystemwidrig, Bundestagsfraktion. EWG-widrig und verfassungswidrig. vom Verkehrsminister eingebrachten Leber-Plan begründete Die von der CDU/CSU vorgesehene Schwerpunkt: Diskussion mit der Verkehrsexperte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Straßenbenutzungsgebühr ist Bundeskanzler Kiesinger über Müller-Hermann, die Ergänzungsvorschläge seiner Fraktion. systemklar und entspricht einer zu- aktuelle außenpolitische Fragen künftigen EWG-Regelung. (s.S.1). Auch zum Werksverkehr hatte die Dienstag, 13. Februar: Sitzung In seinen Ausführungen fand Dr. Dr. Müller-Hermanns das Verkehrs- Müller-Hermann lobende Worte für programm der Bundesregierung CDU/CSU Ergänzungsvorschläge der CDU/CSU-Bundestagsfrak- eingebracht. Im Gegensatz zum Le- tion zur Vorbereitung der Plenar- den Verkehrsminister, der einen zwangsläufig wachstumshemmend Versuch unternommen habe, eine und preistreibend. Die Wirtschaft ber-Plan, der eine bis fünffache Be- sitzung dieser Woche. Bundes- lastung des Werkfernverkehrs vor- ernährungsminister Höcherl un- Lösung der Verkehrsprobleme im brauche aber für langfristige Dispo- Rahmen einer Gesamtschau zu bie- sitionen Ruhe. sieht, will die CDU den Werksfern- terrichtet die Fraktion über den verkehr auf organische Weise ein- Inhalt des Grünen Berichtes und ten. Er erklärte: „Die Vorschläge der CDU/CSU bilden keine Alter- Ausgangspunkt der CDU-CSU- dämmen. die Stellungnahme der Bundes- Bundestagsfraktion ist abseits aller regierung dazu. native um jeden Preis. So werden Zu dem für die Bundesrepublik die Vorschläge von Leber im Aus- Sonderinteressen eine gesamtwirt- brennenden Problem der überfüllten Am Nachmittag debattierte das bau des Verkehrswegnetzes für die schaftliche Betrachtung: u. a. welt- Straßen und der zahlreichen Ver- Plenum in 1. Lesung über das Luftfahrt, die Seeschiffahrt und die weiter harter Wettbewerb, nationale kehrsunfälle führte der Redner der verkehrspolitische Programm der Seehäfen voll bejaht. Dabei wird und internationale Arbeitsteilung, CDU/CSU aus: „Im Mittelpunkt der Bundesregierung und die Er- den Zielsetzungen Lebers weitge- höchstmögliche Produktivität, Verkehrspolitik steht der Mensch. gänzungsvorschläge der CDU/ hend zugestimmt.