Wassersport Und Naturschutz
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Wassersport und Naturschutz am Bodensee Impressum: Herausgeber: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Projektleitung: Karl Weinmann, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Projektdurchführung: Achim Beule, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Bernd Puhl, Arbeitsgruppe „Sport und Umwelt“ Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Redaktion: Achim Beule, Bernd Puhl (3. überarbeitete Auflage) Layout: Peter-M. Zettler, Stiftung Sport in der Schule Druck: Bräuer GmbH, Otto-Hahn-Str. 19. 73235 Weilheim/Teck 3 Wassersport und Naturschutz am Bodensee Seite I Vorwort 4 II Wassersport und Naturschutz auf dem Bodensee 6 II.1 Grundpositionen 6 II.2 Der organisierte Wassersport auf dem Bodensee 7 II.2.1 Kanusport 8 II.2.2 Motorbootsport 8 II.2.3 Rudern 10 II.2.4 Segeln und Surfen 11 II.2.5 Tauchen 12 II.3 Bodenseeschifffahrtsstatistik 13 III Rechtliche Rahmenbedingungen 14 III.1 Rahmenbedingungen durch EU-Recht 14 III.1.1 Natura 2000-Schutzgebietssystem 14 III.2 Rahmenbedingungen durch Bundesrecht 14 III.2.1 Wasserhaushaltsgesetz 14 III.2.2 Bundesnaturschutzgesetz 15 III.3 Rahmenbedingungen durch Landesrecht 15 III.3.1 Naturschutzgesetz 17 III.3.1.1 Ausweisung von Schutzgebieten: Verfahrensabläufe 17 III.3.2 Wasser- und Schifffahrtsrecht 18 III.3.3 Bodenseeuferpläne 19 III.3.4 Bodenseeschifffahrtsordnung 20 IV Befahrensregelungen und –verbote für Natur- und Landschaftsschutzgebiete Baden-Württembergs und ergänzende Regelungen der Bodenseeanrainerstaaten 22 V Verhaltensregeln für Wassersportler: Selbstverpflichtungen, Empfehlungen 26 V.1 Tailfinger Erklärung von 1998 26 V.2 Zehn goldene Regeln für das Verhalten von Wassersportlern in der Natur (1980) 27 V.3 Internationaler Bodensee-Motorboot-Verband (IBMV): Grundregeln für Bootsfahrer 28 V.4 Deutsche Umweltstiftung: Verhaltensregeln für umweltbewusste Wassersportler 29 VI Anhang 30 VI.1 Bodenseeleitbild (Auszüge) 30 VI.2 Entwurf Verordnungsmuster Naturschutzgebiet 31 VI.3 FFH- und Vogelschutzgebiete am Bodensee 34 VI.3.1 Flächen nach FFH-Richtlinie 34 VI.3.2 Flächen nach Vogelschutzrichtlinie 36 VI.4 Wasserschutzpolizei, Seepolizei 37 VI.5 Schifffahrtsbehörden 38 VI.6 Wetterdienst und Wasserstandsmeldungen 38 VI.7 Sturmwarndienst 39 VI.8 Wassersporttreibende Vereine 40 VI.8.1 Kanuvereine 40 VI.8.2 Motorboot- und Wasserskivereine 40 VI.8.3 Rudervereine 41 VI.8.4 Segel- und Surfvereine 41 VI.8.5 Taucheinstiege und Tauchsportvereine 44 VI.8.6 Sonstige Wassersportvereine und –zentren 45 VI.9 Quellen und Literatur 46 4 Wassersport und Naturschutz am Bodensee I Vorwort port gehört heute zu den selbstverständlichen Lebens- Durch die hervorgehobene Bedeutung des Bodenseeraumes formen des Menschen. Er erfüllt eine Reihe von Funk- als Lebensraum für die heimische Bevölkerung, für Tourismus, Stionen, die eng mit der Gestaltung einer anregungs- Erholung, Freizeit und Sport hat sich in vielen Bereichen, auch und erlebnisreichen Lebenswelt verbunden sind. Sport findet im Wassersport, eine Konzentration ergeben. Solche Konzen- in eigens dafür erbauten und eingerichteten Sportanlagen oder trationen erfordern, vor allem wenn sie dynamisch sind, Steue- in der freien Landschaft statt. Zu Wasser, zu Land und in der rungs- und Lenkungsmaßnahmen, wenn ein Überschreiten der Luft kann Sport ausgeübt werden, der nichts weiter als die ei- Belastungsgrenzen vermieden werden soll. So haben notwen- gene Muskelkraft oder die Kräfte der Natur benötigt. Dabei dige Maßnahmen zum Schutz der Natur dazu geführt, dass der drückt sich die Verbundenheit des Menschen mit der Natur bis Wassersport Beschränkungen und Reglementierungen erfahren heute auch in einem naturverträglichen Sporttreiben aus. hat. Das Prinzip der Nachhaltigkeit als Grundlage aller Wassersport ist an die Gewässer des Landes gebunden; er Handlungsweisen und Schritte bei der Suche nach einer aus- wird hauptsächlich in den Sommermonaten betrieben und kon- gewogenen Balance zwischen dem Schutz der Natur am Bo- zentriert sich auf die geeigneten und beliebten Wassersportre- densee und der Nutzung des Sees wird von allen Menschen ak- viere. Der Bodensee bietet in vielerlei Hinsicht beste Mög- zeptiert und unterstützt – über das Wie gibt es unterschiedliche lichkeiten für die Ausübung aller Arten von Wassersport. Auffassungen. 5 Wassersport und Naturschutz am Bodensee Die Idee der nachhaltigen Entwicklung will Bedürfnisse In der Phase der Entstehung der vorliegenden Broschüre, der lebenden Generation erfüllt sehen, ohne zukünftigen Gene- die nach den Rheinauen von Rastatt bis Mannheim ein weite- rationen die Basis für ihre Bedürfnisbefriedigung zu entziehen. res bedeutendes Wassersportrevier beschreibt, sind die Argu- Wie beim Konzept des sanften Tourismus geht es auch beim mente der Wassersport treibenden Verbände auch in die An- Sport um ein Ausbalancieren von Zielen der Umwelt- und So- hörungs- und Genehmigungsverfahren eingegangen – in den zialverträglichkeit mit dem Anliegen wirtschaftlicher Wert- Schutzgebietsverordnungen neuerer Zeit hat dies seinen Nie- schöpfung und optimaler Erholung. derschlag gefunden. Nachhaltige Entwicklung will offene, flexible und anpas- Dargestellt wird die augenblickliche Situation von Wasser- sungsfähige Gestaltungsmöglichkeiten fördern. Damit solche sport und Naturschutz am See. Diese Informationen können be- Möglichkeiten eröffnet werden können, bedarf es der einge- hilflich sein, bei zukünftigen Entwicklungen im Naturschutz und henden Information aller Beteiligten über den aktuellen Sach- im Wassersport Augenmaß zu entwickeln und die Bereitschaft stand und zukünftige Erwartungen und Vorstellungen. Trans- für einen dialogorientierten Lösungsansatz zu fördern. parenz des Sachwissens und der Handlungsziele schafft eben- Darüber hinaus kann durch die Diskussion über die von Na- so Vertrauen wie die Bereitschaft, sich gemeinsam der Aufga- turschutz- und Sportverbänden geäußerten Positionen die Er- be einer nachhaltigen Gestaltung der natürlichen Lebensräume kenntnis und der Wunsch entstehen, gegebenenfalls weiter- zu widmen. Hinzu kommt die Notwendigkeit, lokales Han- gehende Folgerungen zu ziehen oder gemeinsame Absprachen, deln in einen überregionalen, nach Möglichkeit in einen globalen Regelungen und Verpflichtungen in Sachen Naturschutz und Zusammenhang zu stellen. Wassersport in anderen, verbindlicheren Plänen niederzule- Die vorliegende Broschüre Wassersport und Naturschutz am gen. Damit die weitere Entwicklung im Bereich Wassersport und Bodensee dient der Bereitstellung von vielfältigen Informatio- Naturschutz auf mehr Miteinander statt Gegeneinander hin- nen über das Sporttreiben am Bodensee in Bezug auf Natur und ausläuft, ist diese Broschüre entstanden. Sie folgt damit dem Bo- Umwelt. Neben den aktuellen Regelungen für das Befahren des denseeleitbild (1995), in dem die Anrainerländer und -kanto- Bodensees durch Sportboote und -schiffe, wie sie sich aus den ne der Bodenseeregion gemeinsam erklärt haben: „Die Gestal- unterschiedlichen Gesetzen, Verordnungen und Regelungen ab- tung der Bodenseeregion verlangt enge Kooperation. Die glei- leiten, sind auch Leitbilder, Profile und Erklärungen enthalten. che Sprache, das Wissen um die gemeinsame Geschichte, um Selbstverpflichtungen von Sportlerinnen und Sportlern bzw. ih- die kulturellen und landschaftlichen Werte der Region ver- rer Organisationen machen deutlich, wie wichtig es den Sport binden die Menschen, aber auch die Verantwortung für diesen treibenden Personen ist, sportliches Tun und Schutz von Na- attraktiven und zugleich sensiblen Raum. Das gemeinsame Be- tur und Umwelt im Einklang zu halten. Diese Selbstverpflich- wusstsein der Bürger dafür soll gestärkt werden“ – Sport und tungen sind zum Teil von den Sportverbänden selbst aufgestellt Naturschutz sind für diese Aufgabe vorbereitet. und den Mitgliedern aufgegeben; mit der Tailfinger Erklärung liegt aber auch eine Äußerung vor, die in Abstimmung zwischen den Naturschutzverbänden, den Sportverbänden und den zuständigen Ministerien des Landes wird und die Bestrebungen, einen wirkungsvollen Umwelt- und Naturschutz zu erreichen und dabei die übrigen Funktionen der Natur (z. B. Erholung) angemessen zu berücksichtigen, in trag- und konsensfähigen Lö- sungen ihren Niederschlag finden werden. 6 Wassersport und Naturschutz am Bodensee II Wassersport und Naturschutz am Bodensee II 1 Grundpositionen Naturschutz, Wohnen, Siedlung und Erholung, Arbeit und Wirtschaft, Verkehr und Kommunikation sowie Bildung, Wis- uf politischer Ebene hat sich 1994 aus den Ländern senschaft und Kultur betreffen mittelbar und unmittelbar den Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, den Kan- Wassersport auf dem Bodensee. Die wichtigsten Auszüge fin- Atonen Appenzell-Ausserrhoden, Appenzell-Inner- den sich im Anhang VI.1. rhoden, Sankt Gallen, Schaffhausen und Thurgau die Inter- Die Dachorganisationen des organisierten Sports und des pri- nationale Bodenseekonferenz (IBK) gegründet, um der Viel- vaten Naturschutzes, der Landessportverband (LSV) und der schichtigkeit der Situation am und um den Bodensee politisch Landesnaturschutzverband (LNV), haben Vorstellungen ent- angemessen begegnen zu können. Sie hat als Grundlage ihrer wickelt, wie aus ihrer jeweiligen Sicht Wassersport in der Na- Arbeit das Bodenseeleitbild entwickelt, dessen Ziel es ist, die tur ausgeübt werden kann. Es gibt Gemeinsamkeiten und ge- wechselvolle Eigenart und Besonderheit des Raumes unter den gensätzliche Auffassungen. Der organisierte Sport anerkennt, europäischen Regionen zu erhalten und sie im