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Gitta Connemann (A)(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Interessante gesetzes und der Flächenerwerbsverordnung (C) Zahlen, die hier genannt werden! – Gabriele (Zweites Flächenerwerbsänderungsgesetz – Lösekrug-Möller [SPD]: Es spricht eben viel 2. FlErwÄndG) für einen Mindestlohn!) – Drucksache 17/3183 – Ich könnte weitere nennen. Es sind alles Tarifverträge, Beschlussempfehlung und Bericht des Haushalts- die aktuell vom DGB, von der IG Metall oder von Verdi ausschusses (8. Ausschuss) abgeschlossen worden sind. – Drucksache 17/4236 – In allen diesen Betrieben werden Zeitarbeitnehmer eingesetzt. Ihre Forderung nach Equal Pay würde für Berichterstattung: diese Arbeitnehmer bedeuten, dass sie in der untersten Abgeordnete Lohngruppe nicht mehr 7,60 Euro, sondern eben zum Beispiel nur noch 6,18 Euro bekommen. Das ist die Wirklichkeit. Auch das muss an dieser Stelle einmal ge- Dr. Gesine Lötzsch sagt werden. Stephan Kühn (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- Dazu liegen je ein Entschließungsantrag der Fraktion neten der FDP) Die Linke und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vor. Das ist das Gefährliche bei Forderungen zum Beispiel Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die nach einem undifferenzierten Equal Pay. Man sollte dif- Aussprache eine halbe Stunde vorgesehen. Gibt es Wi- ferenzieren, und genau das wird beispielsweise mit dem derspruch dagegen? – Das ist nicht der Fall. Dann ist das Gesetzentwurf der Bundesregierung getan. Das Einzige, so beschlossen. was mir an Ihrem Antrag wirklich gefällt, ist die Über- schrift: „Missbrauch der Leiharbeit verhindern“. Das Ich eröffne die Aussprache und erteile als erstem Red- wollen auch wir. Im Gegensatz zu Ihnen tun wir das ner Norbert Brackmann von der CDU/CSU-Fraktion das auch, Wort. ( [SPD]: Machen Sie sich (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) nicht lächerlich!) Norbert Brackmann (CDU/CSU): indem wir jetzt einen Gesetzentwurf vorlegen, mit dem Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und wir Fällen wie zum Beispiel Schlecker und Schleckers Kollegen! Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf wollen (B) Genossen entgegentreten. Ich finde, dass der Fall der wir endlich Gerechtigkeit für die Menschen schaffen, die (D) AWO, der heute hier von Peter Weiß präsentiert worden zwischen 1945 und 1949 durch die Bodenreform in der ist, einem den Atem stocken lassen kann. Aber ich habe damaligen sowjetisch besetzten Zone enteignet wurden. von Ihnen immer noch nichts in Bezug auf Ihre Beteili- gung an Medienverlagen gehört, die genau das machen, (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und was Sie hier kritisieren. Da stehen Sie persönlich in der der FDP) Verantwortung. Ich würde mir wünschen, dass Sie sich Warum beschäftigt uns das heute noch? Nach der dieser Verantwortung endlich stellen. Wiedervereinigung 1990 sind diese Flächen, die damals (Beifall bei der CDU/CSU) enteignet wurden, in einem Flächenpool des Bundes zu- sammengeführt worden. Es hat dann sehr schwierige ge- Nicht nur schöne Worte, sondern gute Taten sind ent- sellschaftspolitische, damals auch agrarpolitische – das scheidend. Genau dafür stehen wir mit diesem Gesetz- ist heute nicht unser Thema – entwurf. Ich kann Ihnen nur empfehlen: Stimmen Sie einfach zu! (Dr. [DIE LINKE]: Doch, das ist unser Thema!) (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) und auch allgemeinpolitische Diskussionen gegeben. Vizepräsident Dr. : Bund und Länder haben seinerzeit den Kompromiss ge- funden, einen begünstigten Flächenerwerb für die Altei- Ich schließe die Aussprache. gentümer vorzusehen. Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf Damals wurde durch Gesetz festgelegt, dass die Altei- Drucksache 17/4189 an die in der Tagesordnung aufge- gentümer nach einem komplizierten Berechnungsverfah- führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein- ren circa 34 Hektar begünstigt erwerben können sollten. verstanden? – Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung Viele, die meisten, gingen damals davon aus, dass das so beschlossen. ganze Verfahren nach vier, fünf, spätestens zehn Jahren Ich rufe jetzt den Tagesordnungspunkt 38 auf: beendet sein würde; denn man wollte 2005, nach 50 Jah- ren, endlich den Rechtsfrieden in Deutschland wieder- Zweite und dritte Beratung des von den Fraktio- hergestellt haben. nen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung Heute schreiben wir das Jahr 2010, und nach wie vor der Vorschriften zum begünstigten Flächen- sind Tausende von Ausgleichsleistungsbescheiden von erwerb nach § 3 des Ausgleichsleistungs- den Landesbehörden in den neuen Ländern unbearbeitet Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9215

Norbert Brackmann (A)geblieben. Alles spricht dafür, dass es ausschließlich gen Aufwand erfordert, und es schafft größere Sicherheit (C) politische Gründe waren, weshalb das Gesetz nicht mit für alle Beteiligten. dem nötigen Nachdruck umgesetzt wurde. Die Sachver- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) ständigenanhörung hat gezeigt, dass es sachliche Gründe für eine solche Verzögerung nicht gegeben hat. Das ist Darüber hinaus haben wir viertens eine Erweiterung ein wirklicher Skandal; der Möglichkeiten zur Übertragung des Erbrechts auf Verwandte vorgesehen; denn durch die eingetretenen (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Verzögerungen ist in vielen Fällen die erste oder zweite denn diese Form der Behördenwillkür hat eine schlei- Generation nicht mehr vertreten. Erbrecht gilt für alle. chende Enteignung der Alteigentümer zur Folge. Dabei darf es keine Unterschiede geben. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) 1999 hat die damalige rot-grüne Bundesregierung die Ausgleichsleistung an die Bodenpreise gekoppelt, so- Die christlich-liberale Koalition löst mit dem Gesetz- dass die Alteigentümer heute im Durchschnitt keine 34, entwurf ein Versprechen ein, das der Bund und die Län- keine 24, oft nicht einmal 14 Hektar erwerben können. der gemeinsam 1994 gegeben haben. Es ist unverant- Das liegt daran, dass die Ausgleichsbescheide die wortlich und töricht, wenn jetzt von der SPD und von Grundlage für den Flächenerwerb sind. Mit dem Be- den Linken die berechtigten Interessen der Alteigen- scheid kann sich der Alteigentümer an die Bodenverwer- tümer auf Wiedergutmachung durch eine Neiddebatte tungs- und -verwaltungs GmbH wenden und aus dem diskreditiert werden sollen. Flächenpool Grund und Boden im Wert des im Bescheid (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- genannten Betrages erwerben. Genau diese Bescheide neten der FDP – Christian Lange [Backnang] wurden aber von den Landesbehörden extrem schlep- [SPD]: Das ist ideologisch!) pend erteilt, mit der Auswirkung, dass bei seit 2004 ver- doppelten Bodenpreisen heute im Durchschnitt nur noch Der Gesetzentwurf hat ausschließlich das Ziel, die die Hälfte der Fläche erworben werden kann. Nachteile für Alteigentümer aufgrund der langsamen Bearbeitung und der exorbitanten Preissteigerung auszu- Durch die gewaltigen Verzögerungen bei der Aus- gleichen. Wir treten für diese Verbesserung ein, die – das gleichsbescheidung stehen die Betroffenen nun vor ei- möchte ich vor allem der Opposition deutlich machen – nem großen Problem, für das sie selbst nichts können. keine Besserstellung bezogen auf das Jahr 1994 bedeu- Wir schließen mit dem vorliegenden Gesetzentwurf tet, sondern ausschließlich die Ansprüche erfüllt, die diese Gerechtigkeitslücke. 1994 gewährt worden sind. (B) (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Die Stichtagsregelung bewirkt lediglich einen Aus- (D) gleich dafür, dass die Alteigentümer infolge jahrelanger Wir führen damit nicht mehr und nicht weniger als vier Regelungen ein. Ich betone das, weil ich weiß, dass hier Untätigkeit der Landesbehörden seit dem Jahr 1994 Schaden erlitten hatten. Gemeinsam mit der SPD hätten wieder eine ganz andere Debatte angestoßen werden wir diese Ungerechtigkeit bereits in der vergangenen Le- soll. gislaturperiode ändern können. Obwohl diese Ungerech- Erstens führen wir eine Stichtagsregelung ein. Als tigkeit jedem unmittelbar ins Auge springt, war das mit Stichtag ist der 1. Januar 2004 vorgesehen. Das heißt, der SPD nicht zu machen. Man könnte der SPD daher der Kaufpreis für begünstigt zu erwerbende Flächen glatt den Namen „Ungerechtigkeitspartei“ geben. Das wird anhand der zum 1. Januar 2004 geltenden Boden- wäre jedenfalls treffender als Ihr Vorwurf uns gegenüber, preise berechnet. Damit stellen wir sicher, dass Behör- es handele sich um Klientelpolitik. den diesen Anspruch nicht mehr durch Verschleppung (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) mindern können, weil er auf der Basis von 2004 erhalten bleibt. Gemeinsam mit unserem Koalitionspartner räumen wir nun diese Ungerechtigkeit aus. (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Danke schön. Zweitens. Im Sinne einer Gleichbehandlung aller Be- (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- troffenen wird die Stichtagsregelung auch auf bereits ge- neten der FDP) schlossene Kaufverträge ausgedehnt. Damit erhalten diejenigen, die in den letzten Jahren einen Vertrauens- Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms: schutz erworben haben, eine rückwirkende Erwerbs- Das Wort hat jetzt der Kollege Rolf Schwanitz von möglichkeit. der SPD-Fraktion. Drittens. Wir beenden die umstrittene Praxis, einseitig (Beifall bei der SPD – Christian Lange [Back- nach Abschluss des Kaufvertrages noch Sachverständi- nang] [SPD]: Jetzt kommt die Wahrheit auf gengutachten einzuholen, sodass man bei Abschluss des den Tisch!) Kaufvertrages nicht weiß, wie viel Geld man letztlich zu bezahlen hat, indem wir die veröffentlichten Wertansätze Rolf Schwanitz (SPD): für Ackerland und Grünland zugrunde legen. Das trägt Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und zudem zur Entbürokratisierung bei, weil es keinen riesi- Herren! Die sozialdemokratische Bundestagsfraktion 9216 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010

Rolf Schwanitz (A)wird den Gesetzentwurf heute ablehnen. Ich will die drei (Philipp Mißfelder [CDU/CSU]: Kein einziges (C) wichtigsten Gründe dafür nennen. Loch!) Erstens. Die Begünstigung, die mit dem Gesetzent- – Na gut, kein einziges Loch. Sie haben selber von wurf der Koalition gegenüber den nicht wirtschaftenden 370 Millionen Euro gesprochen. – Sie gehen davon aus, Alteigentümern – diese Betonung ist durchaus notwen- dass nur 20 Prozent der Berechtigten diese neuen Mög- dig – vorgenommen wird, wird keinen Rechtsfrieden lichkeiten in Anspruch nehmen. Die Betroffenenver- schaffen. Sie schafft vielmehr neue Ungerechtigkeiten. bände hingegen sagen selber: Nahezu alle, nämlich 100 Prozent der Alteigentümer, werden sich diese Ver- Mit der falschen Behauptung – das ist gerade bei mei- doppelung des Wertes ihrer Ansprüche nicht entgehen nem Vorredner noch einmal angeklungen –, dass der Ge- lassen. – In Wahrheit liegt der Ausfall bei 1 bis 2 Milliar- setzgeber quasi eine Erwerbsgarantie für eine bestimmte den Euro, die Ende Dezember quasi hinübergereicht Mindestfläche gegenüber den Alteigentümern ausge- werden. sprochen habe, werden jetzt, mit einer Kaufpreisgaran- tie, die den maßgeblichen Verkehrswert zum Stichtag (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Schöne 1. Januar 2004 zugrunde legt, neue, exorbitant hohe Weihnachten!) finanzielle Begünstigungen für Alteigentümer durchge- Diese Situation ist unzumutbar für die Betroffenen, setzt. Das entspricht in etwa einer Verdoppelung der schlecht für die ostdeutschen Agrarstrukturen und für Ausgleichsleistungen, die der Gesetzgeber ursprünglich den Steuerzahler. Deswegen sage ich: Heute ist eigent- vorgesehen hatte. Der Flächenerwerb durch die BVVG lich ein Schwarzer Freitag für die Steuerzahler und für wird dadurch zum Durchlauferhitzer für die Ausgleichs- die ostdeutschen Bauern. leistungsansprüche degradiert, zum Wertmaximierer für die Alteigentümer. Das werden wir nicht unterstützen. (Beifall bei der SPD und der LINKEN) (Beifall bei der SPD und der LINKEN – Eine letzte Bemerkung. Die Bundesregierung hat im Cornelia Behm [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- August eine Veranstaltung mit dem Titel „20 Jahre Eini- NEN]: Das ist doch Unfug!) gungsvertrag“ durchgeführt. Hier sind die historischen Leistungen, insbesondere im Eigentumsbereich, gewür- Damit wird ein zentraler Baustein des Entschädi- digt worden. Ich finde, Sie sollten sich angesichts des- gungs- und Ausgleichsleistungsgesetzes von 1994 zer- sen, dass Sie nur zwei Monate später einen derartigen schlagen, nämlich die Gleichgewichtigkeit zwischen den Gesetzentwurf eingebracht haben, solche Veranstaltun- Ausgleichsleistungen auf der einen Seite und den Ent- gen künftig sparen. schädigungsleistungen auf der anderen Seite. Künftig (Beifall bei der SPD und der LINKEN) (B) wird es Betroffene erster und zweiter Ordnung geben. (D) Diejenigen, die nach 1949 enteignet worden sind und wegen der Unmöglichkeit der Restitution auch nur auf Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms: Entschädigungsleistungen angewiesen sein werden, wer- Das Wort hat der Kollege Hans-Michael Goldmann den in wenigen Wochen und Monaten bei Ihnen vor der von der FDP-Fraktion. Tür stehen und ihre Rechte einklagen; Sie haben den (Beifall bei der FDP) Rechtsfrieden zerstört.

Zweitens. Der Gesetzentwurf schafft eine massive Hans-Michael Goldmann (FDP): Benachteiligung der ostdeutschen Bauern beim Flächen- Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und erwerb. Wir wissen, dass nach den Verabredungen der Kollegen! Zu Beginn möchte ich eine kleine Einführung BVVG und der Bundesregierung mit den ostdeutschen geben: Ich komme aus dem Nordwesten Niedersachsens, Ländern etwa 150 000 Hektar für den Erwerb durch etwa acht Kilometer von der niederländischen Grenze. Pächter in Ostdeutschland, die langfristig pachten, vor- Als ich die Aufgabe des agrarpolitischen Sprechers für gesehen sind. Das wird nicht nur infrage gestellt; es wird die FDP übernahm, habe ich mich um viele Dinge ge- vielmehr unmöglich gemacht. Die Privilegierung, die kümmert, die ich bis dahin nicht kannte. Ich wusste Sie mit dem Gesetzentwurf herbeiführen, erzwingt eine nicht, was die BVVG ist. Ich wusste auch nicht so ge- Umverteilung von Flächen zugunsten der Alteigentümer. nau, wie die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg in Dadurch werden die ostdeutschen Bauern zum Schluss den neuen Ländern war. Ich finde aber, dass wir alle das Nachsehen haben. Sie werden kaum noch Chancen heute Veranlassung haben, aus dem – vom Vorredner so haben, an diesem Flächenerwerb teilzunehmen. bezeichneten – Schwarzen Freitag einen Zukunftsfreitag Drittens. Ihr Vorhaben ist ein Klientelgeschenk, das und einen Rechtsfreitag zu machen. Denn es gibt weder neue Löcher in den Bundeshaushalt reißt. für den Steuerzahler noch für die Bauern in den neuen Ländern an irgendeiner Stelle etwas, was ihnen einen un- (Otto Fricke [FDP]: Kein einziges Loch! – Zu- zumutbaren Schaden zufügt. Ganz im Gegenteil sorgt ruf von der CDU/CSU: Das stimmt vorne und der Gesetzentwurf dafür, dass wir eine Rechtssituation hinten nicht! – Gegenruf der Abg. Dr. Kirsten herstellen, auf die wir meiner Meinung nach in der Bun- Tackmann [DIE LINKE]: Ganz schön groß!) desrepublik Deutschland immer Wert legen. Das will ich als Haushälter nicht verschweigen. Sie als Es geht hier nicht darum, ob die Umsetzung 370 Mil- einbringende Fraktionen haben gesagt: Das Ganze kostet lionen, 420 Millionen oder 150 Millionen Euro kostet. 370 Millionen Euro. Es geht hier darum, ob denjenigen Menschen Unrecht Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9217

Hans-Michael Goldmann (A)geschehen ist, denen in den Jahren 1945 bis 1949 das steht den Leuten vor Ort, die Flächen erwerben wollen, (C) Land weggenommen wurde. Es kam ein anderer und überhaupt kein Nachteil. räumte alles ab, nach dem Motto: Ihr seid die Reichen in diesem Land, diejenigen, die während des Zweiten Welt- Ich finde, es geht völlig an der Sache vorbei, wenn kriegs möglicherweise die falsche Partei unterstützt ha- hier immer wieder der Vorwurf erhoben wird – bei Kol- ben. legin Wolff und Kollegin Gleicke in einer Sprache, die ich nicht ganz nachvollziehen kann –, dass hier etwas (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Was zerstört wird, dass den Menschen etwas genommen meinen Sie mit „die falsche Partei“?) wird, dass hier etwas geschieht, was dem Rechtsfrieden Ist diesen Menschen Unrecht geschehen oder nicht? Ih- insgesamt nicht dient. nen ist eindeutig Unrecht geschehen! Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir dank der Un- (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – terstützung der Haushälter und all derjenigen, die an der Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Das ist Sache orientiert sind, in der Lage sind, hier zu einer Lö- aber alliiertes Recht!) sung zu kommen, die meiner Meinung nach absolut rich- tig und notwendig ist und die das zementiert, was nach Deswegen wurde ein Gesetz auf den Weg gebracht meinem Verständnis einen Rechtsstaat ausmacht: Wenn (Weiter Zuruf der Abg. Dr. Kirsten Tackmann jemand Rechte hat, dann muss man dafür sorgen, dass er [DIE LINKE]) diese Rechte in Anspruch nehmen kann. Die Menschen, denen zu Unrecht Land weggenommen worden ist, sind – liebe Kirsten Tackmann, ganz langsam! –, das dieses jetzt in der Lage, ihren Rechtsanspruch geltend zu ma- Unrecht korrigieren sollte. chen. Darüber bin ich froh; es handelt sich um ein gutes (Rolf Schwanitz [SPD]: Darum geht es über- Gesetz. haupt nicht!) Es wird in der Diskussion immer wieder behauptet, – Doch, Herr Schwanitz; genau darum geht es. hier werde das Kind mit dem Bade ausgeschüttet; es handele sich um Bedienpolitik. Dieses Gesetz ist ein Rechtsbestandteil war, dass diese Menschen einen Kompromiss; die Vorstellungen vieler gingen weiter. Bescheid in der Hand halten mussten, um ihre Ansprü- Die Entscheidung für dieses Gesetz beruht ein Stück che geltend zu machen. In diesem Gesetz hat es einen weit darauf – Herr Schwanitz, Sie waren bei der Anhö- Konstruktionsfehler gegeben: Der Bund durfte die Zin- rung dabei –, dass sich diejenigen, die jetzt in den Ge- sen zahlen, die fällig wurden, weil die Bauern ihre Flä- nuss des Erwerbs von Flächen kommen, selbstverständ- chen nicht nutzen konnten. Die Länder haben die zustän- lich mit den Pächtern unterhalten; das haben sie immer (B) digen Behörden unzureichend ausgestattet, sodass die getan. Hingegen haben sich die LPGs und die LPG- (D) Menschen, die einen solchen Bescheid anstrebten, nicht Nachfolgebetriebe häufig nicht mit den Alteigentümern in den Genuss ebendieses Bescheides kamen. Das war unterhalten. der Grund. Ende der Durchsage! Deswegen konnte der Rechtsanspruch von Tausenden bis heute nicht bedient Herr Schwanitz, Sie waren in den neuen Ländern un- werden. Das Ganze hat also überhaupt nichts mit Wert- terwegs; Sie sind dort sogar beheimatet. Dann wissen maximierung zu tun; vielmehr wird ein Rechtsanspruch Sie doch ganz genau: Man kann davon ausgehen, dass auf der Basis des Jahres 2004 umgesetzt. die LPG-Nachfolgebetriebe – um es vorsichtig auszu- drücken – ordentlicher von der BVVG bedient worden Der Vorwurf, das zerstöre den Frieden vor Ort, ist sind als diejenigen, die Alteigentümeransprüche hatten überhaupt nicht berechtigt. Es gab schon öfter die Situa- oder Wiedereinrichter waren. Wenn Sie diesen Eindruck tion, dass Bauern, die eine Zeit lang nicht vor Ort waren, nicht gewonnen haben, dann empfehle ich Ihnen, einfach in die ländliche Region zurückgekehrt sind; das hat zu einmal BVVG-Geschäftsstellen in den einzelnen Län- überhaupt keiner Störung des ländlichen Friedens ge- dern zu besuchen. Wir sind hier auf einem guten Weg. führt. Ganz im Gegenteil: Diese Bauern wurden vor Ort sehr positiv aufgenommen; sie konnten dort ihre Interes- (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Gehen sen verwirklichen. Das hat also überhaupt nichts mit ei- Sie mal zu den Betrieben!) ner Zerschlagung des Rechtsfriedens oder der dörflichen Struktur zu tun. – Frau Tackmann, das wissen Sie genauso gut wie ich. Es hat auch überhaupt nichts mit Wertmaximierung Es ist interessant, dass die Grünen, die durchaus Wur- zu tun; denn die Bauern vor Ort, von denen Sie, Herr zeln in den neuen Ländern haben, das gleiche Rechts- Schwanitz, meinen, sie kämen jetzt nicht mehr in den empfinden und das gleiche Ziel haben wie die Koali- Genuss der Flächen, können diese Flächen natürlich tionsfraktionen. Es wird also keine Klientelpolitik kaufen, möglicherweise von denjenigen, die sie jetzt ver- betrieben, sondern es geht schlicht und ergreifend um günstigt erworben haben. Das ist ein Vorteil für die Bau- die Sicherstellung einer guten Rechtssituation. ern vor Ort, die bis jetzt nicht richtig behandelt worden Herzlichen Dank. sind, aber kein Nachteil; denn wenn sie die Flächen von der BVVG kaufen müssten – die BVVG verfügt, neben- (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – bei bemerkt, noch über genügend Flächen, um entspre- Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Wo ha- chende Kaufwünsche zu bedienen –, müssten sie den ben denn die Grünen Wurzeln in den neuen Preis zahlen, den der Markt heute hergibt. Insofern ent- Bundesländern?) 9218 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010

(A)Vizepräsident Dr. h. c. : NEN]: Das ist eine Vermischung unterschied- (C) Das Wort hat nun Kirsten Tackmann für die Fraktion licher Sachverhalte! – Otto Fricke [FDP]: Sie Die Linke. waren noch nie Eigentümer!) (Beifall bei der LINKEN) Fragen Sie sich einmal, wie das auf die 70 000 ostdeut- schen Bodenreformerben wirkt, die nach bundesdeut- Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE): schem Recht entschädigungslos enteignet wurden, nur weil sie nicht landwirtschaftlich tätig waren. Das sind Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und die Alteigentümer heute auch nicht; aber sie werden be- Kollegen! Liebe Gäste! Für viele Menschen in Ost und günstigt. Das ist eine grobe Ungleichbehandlung. West ist das heutige Thema sehr emotional – Sie merken das sicherlich –; denn Bodeneigentum hat eine beson- (Beifall bei der LINKEN) dere Bedeutung: Boden ist Grundlage für ein existenziel- les Gut der Menschheit, nämlich die Nahrungsmittel, Damit die Alteigentümer trotz stark gestiegener Bo- und Boden ist nicht vermehrbar. Im Gegenteil: Wir ver- denpreise mehr Fläche kaufen können, soll der Boden- lieren noch heute jeden Tag 100 Hektar Ackerboden, preis vom 1. Januar 2004 gelten. Für den kommenden beispielsweise durch den Straßenbau. Boden wird also Bundeshaushalt bedeutet das – das ist schon gesagt wor- dringend gebraucht. Er ist knapp, und er kann nur einmal den – mindestens 370 Millionen Euro weniger Einnah- verteilt werden. Deshalb war und ist die Bewirtschaftung men. der eigenen Scholle eine der sensibelsten Fragen der Dabei ist das Problem hausgemacht: Die drastischen Menschheit. Preissteigerungen für ostdeutsche Äcker kommen zu- (Otto Fricke [FDP]: Der eigenen!) stande, weil die Koalition nichts gegen spekulative Bo- denkäufe tut, obwohl im Koalitionsvertrag die Überprü- Wir tragen als Gesetzgeber an dieser Stelle große Verant- fung der gegenwärtigen Verkaufspraxis der BVVG wortung. vereinbart ist. Ein Motor der extremen Bodenpreisstei- gerung ist das politisch verordnete Preisfindungssystem Gemessen an diesem strategischen Anspruch an die der BVVG. Sie verkauft im Auftrag des Bundes ehemals Bodenpolitik ist die vorliegende Gesetzesnovelle ein Ar- volkseigene Äcker in Ostdeutschland zum Höchstgebot mutszeugnis dieser Regierung; nach europaweiter Ausschreibung. Das heißt, aktive (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- Landwirtschaftsbetriebe konkurrieren beim Flächenkauf neten der SPD) mit landwirtschaftsfremdem Kapital, das nur nach siche- ren Renditen sucht. (B) denn sie begünstigt nicht landwirtschaftlich tätige Alt- (D) eigentümer gegenüber aktiven Landwirtschaftsbetrieben Ich gebe Ihnen einmal zwei aktuelle Beispiele für das, in Ostdeutschland beim Bodenerwerb, und das ohne Not. was dabei herauskommt: In meiner Heimat, der Prignitz, Der Bundestag hatte 1994, auch wenn es schwierig war, gingen gerade knapp 23 Hektar mit recht mageren eine Regelung gefunden: Alteigentümer können als Aus- 35 Bodenpunkten für fast 15 000 Euro pro Hektar über gleichsleistung begrenzt verbilligt ostdeutschen Acker den Tisch der BVVG. In der Uckermark kosteten knapp erwerben. Das können sie noch heute, wenn auch zeit- 47 Hektar mit 45 Bodenpunkten 21 000 Euro pro Hektar. lich verzögert. Das sind Boden- und Pachtpreise, die durch landwirt- schaftliche Arbeit nicht mehr erwirtschaftet werden kön- Die PDS hatte diese Regelung damals als Einstieg aus nen. dem Ausstieg aus der Bodenreform abgelehnt. Offen- sichtlich hatte sie damals recht. Heute ist es eine (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Was hat das schwarz-gelb-grüne Koalition, die das weiterverfolgt mit den Alteigentümern zu tun? Haben die das und die Bodenreform infrage stellt. Ich sage für die gekauft?) Linke an dieser Stelle ganz klar: Wer die Bodenreform infrage stellt, der legt die Axt an eine der wesentlichen Es gibt nur einen gerechten Weg aus dieser schwierigen Grundlagen des Einigungsvertrages. Das ist nicht hin- Situation: die Verhinderung spekulativer Bodenkäufe, nehmbar. und zwar in Ost und in West. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- neten der SPD) neten der SPD) Zum Beispiel können die Alteigentümer nicht zur Stattdessen verschenkt Schwarz-Gelb heute an Alteigen- Hälfte, wie ursprünglich, sondern in voller Höhe der tümer und ihre Nachkommen Weihnachtsgutscheine Ausgleichsleistungen Boden erwerben. Ab heute können für „Ostäcker zum Schnäppchenpreis“, wie selbst die sogar Erben bis zum vierten Verwandtschaftsgrad Boden Financial Times Deutschland schreibt. erwerben. (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Ihr seid ( [CDU/CSU]: Die volle eben Altsozialisten!) Höhe haben Sie aber beschlossen! – Hans- Das lehnt die Linke ab. Sie fordert ganz klar: Kein Michael Goldmann [FDP]: Das ist nicht die Bauernland in Spekulantenhände! Verwandtschaft, das ist Erbschaftsrecht! – Cornelia Behm [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- (Beifall bei der LINKEN) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9219

Dr. Kirsten Tackmann (A)Wie das geht, steht in unserem Entschließungsantrag. Der Versuch der Linken, die Menschenrechtsverlet- (C) Beenden Sie endlich Ihre Klientelpolitik zum Nachteil zungen bei der Bodenreform als Kriegsfolge zu relativie- der aktiven Landwirtschaft in Ostdeutschland! ren, trägt nicht. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Kirsten (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeord- Tackmann [DIE LINKE]: Ungeheuerlich! Die neten der SPD – Otto Fricke [FDP]: Kein Wort Bodenreform war Ergebnis des Krieges! – Ge- über das Unrecht!) genruf des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das haben Sie doch im Ausschuss ge- Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse: sagt! – Gegenruf der Abg. Dr. Kirsten Das Wort hat nun Cornelia Behm für die Fraktion Tackmann [DIE LINKE]: Das habe ich nicht Bündnis 90/Die Grünen. gesagt!) Auch die häufig geäußerte Meinung, die Enteignung Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): habe schon die Richtigen getroffen, die allermeisten Verehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kol- seien aktive Nazis und Kriegsverbrecher gewesen, ist legen! Trotz Kritik im Detail trägt Bündnis 90/Die Grü- schlicht falsch. nen den Entwurf des Zweiten Flächenerwerbsänderungs- (Otto Fricke [FDP]: Sehr wahr!) gesetzes im Grundsatz mit; denn es geht um die Wiederherstellung legitimer gesetzlicher Ansprüche für Ein rechtsstaatlicher Prozess, in dem diese Schuld hätte eine Gruppe von Opfern des Stalinismus. festgestellt werden können, fand nicht statt. Denken Sie 20 Jahre zurück: Bei der Abfassung des (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Einigungsvertrages 1990 haben die beiden deutschen bei der CDU/CSU und der FDP – Arnold Regierungen den von der Bodenreform in der sowjetisch Vaatz [CDU/CSU]: Sehr richtig!) besetzten Zone Betroffenen die Rückgabe ihres Eigen- Im Übrigen bekommen diejenigen, denen man heute tums verweigert. Später, 1994, hat die Bundesregierung nachweisen kann, dass sie aktive Nazis waren, gar nicht ihnen, soweit sie keine Nazis waren, über das EALG ei- erst einen Ausgleichsleistungsbescheid. nen geringen Ausgleich dafür zugesichert, dass sie in den Jahren 1945 f. völkerrechtswidrig enteignet wurden. (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Richtig!) (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Minimal!) Wenn es bei der Bodenreform um Gerechtigkeit und (B) um das Umverteilen von Großgrundbesitz gegangen (D) Jetzt geht es um die Gleichstellung der Alteigentümer, wäre, dann hätte man den sogenannten Junkern und die noch heute auf ihren Ausgleichsleistungsbescheid Großbauern wenigstens 100 Hektar Land lassen können, warten, mit denen, die bereits vor Jahren ihren gesetzli- wie anderen Bauern auch. chen Anspruch auf Flächenerwerb einlösen konnten. (Beifall des Abg. Hans-Georg von der Viele mag es verwundern, dass wir Bündnisgrüne uns Marwitz [CDU/CSU]) für Alteigentümer einsetzen. Als Bürgerrechtlerin, die über Bündnis 90 in die Politik kam, sage ich dazu: Für Dass sie nichts behalten durften, zeigt doch, dass es we- eine Bürger- und Menschenrechtspartei ist und bleibt es niger um die Beseitigung des Großgrundbesitzes ging als inakzeptabel, wie im Stalinismus mit den Menschen um- vielmehr um die Beseitigung der Großgrundbesitzer. gegangen wurde. Das gilt auch für die Bodenreform; (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, denn den Opfern wurde nicht nur alles Eigentum genom- bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Kirsten men. Nein, sie wurden sogar innerhalb von Stunden mit Tackmann [DIE LINKE]: Das war aber alliier- nur einem Koffer in der Hand und bar jeglicher Wertge- tes Recht!) genstände von ihrem Hof und aus ihrer Heimat vertrie- ben. Dass SPD und Linke noch immer der Legende von der gerechten Bodenreform anhängen, macht mich wirk- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, lich betroffen. Nichts anderes ist Grundlage ihrer popu- bei der CDU/CSU und der FDP – Arnold listischen Kampagne gegen den Flächenerwerb durch Vaatz [CDU/CSU]: Genau so war das!) Alteigentümer. Das wiederum zeigt, dass die gesell- Manch einer wurde anschließend interniert. Viele haben schaftliche Aufarbeitung dieses Kapitels des Stalinismus all das nicht überlebt. noch aussteht. (Beifall bei Abgeordneten der FDP) ( [CDU/CSU]: Auch das ist richtig!) Noch heute glauben viele Menschen an die Argumente für die Bodenreform aus der Stalin-Ära. So kann und darf man mit Menschen nicht umgehen. Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Menschenrechte sind Als Bürgerrechtlerin sage ich klar und deutlich: Es unteilbar. Das gilt auch für die Nachkriegszeit. geht nicht um eine Revision der Bodenreform. (Manfred Grund [CDU/CSU]: Richtig!) (Otto Fricke [FDP]: Richtig!) 9220 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010

Cornelia Behm (A)Es geht um einen Diskurs in der Gesellschaft, in dem die (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- (C) Geschichte aufgearbeitet und die Opfer von Willkür und neten der FDP) Stalinismus rehabilitiert werden. Herr Kollege Schwanitz, wer sich das EALG von (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, 1994 anschaut, sieht, dass es keine Flächengarantie gab. bei der CDU/CSU und der FDP) Alles, was Aussagekraft hat – sowohl die Ertragsmess- zahlen als auch die halbe Ausgleichsleistung –, war an Dieser Diskurs hat mit dieser Debatte über das Zweite Fläche gebunden. Übrigens haben Sie selber 1999, nach- Flächenerwerbsänderungsgesetz vielleicht begonnen. dem die EU-Kommission den Direktverkauf an die (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Pächter EU-beihilferechtlich infrage gestellt hatte, die bei der CDU/CSU und der FDP) volle Ausgleichsleistung eingeführt, um den Flächenan- spruch von 34 Hektar zu erhalten. Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse: (Rolf Schwanitz [SPD]: Aber nicht darüber Das Wort hat nun Eckhardt Rehberg für die CDU/ hinaus!) CSU-Fraktion. Aber damals konnten Sie nicht voraussehen, dass die (Beifall bei der CDU/CSU) Preise für Grund und Boden in den neuen Bundesländern ab 2004 dermaßen ansteigen und der Flächenanspruch durch die Kopplung von Bodenwert mit Bodenpreis Eckhardt Rehberg (CDU/CSU): heute teilweise auf ein Drittel reduziert ist. Wenn man Herr Präsident! Meine Damen und Herren Abgeord- hier davon spricht, dass wir jemanden begünstigen, muss nete! Frau Kollegin Behm, ich möchte mich bei Ihnen ich entgegnen: Nein, wir stellen die Gerechtigkeit, die ganz ausdrücklich für Ihre Worte zur Bodenreform be- durch den schwierigen politischen, gesellschaftlichen danken. Ich glaube, es ist besonders wichtig, dass diese Kompromiss aus dem Jahr 1994 gewährleistet werden Worte 20 Jahre nach der deutschen Einheit und 65 Jahre sollte, wieder her; nicht mehr, aber auch nicht weniger. nach Ende des Krieges im Deutschen Bundestag gefallen sind. Wer die Bodenreform weiterhin, so wie Linke und (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie SPD, für einen Akt der Gerechtigkeit, für einen Akt bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE rechtsstaatlicher Politik hält, GRÜNEN) (Rolf Schwanitz [SPD]: Erzählen Sie doch nicht so Jetzt sage ich noch etwas zu dem Märchen, man stelle einen Unsinn! So ein Blödsinn!) die Agrarstrukturen der neuen Bundesländer infrage. Seit dem Jahr 1990 bis heute sind etwa 370 000 Hektar geht darüber hinweg, Herr Kollege Schwanitz, dass weit von der BVVG veräußert worden. Der Direktverkauf an (B) (D) mehr enteignet worden ist – in Sachsen-Anhalt waren Pächter gliedert sich folgendermaßen auf – jetzt hören viele Höfe mit unter 100 Hektar betroffen –, und lässt Sie gut zu –: 125 000 Hektar an Wiedereinrichter, weitere Umstände – auch Vergewaltigung, Mord und 100 000 Hektar an Neueinrichter und 145 000 Hektar an Drangsalierung spielten in diesem Zusammenhang eine juristische Personen, also an Nachfolgebetriebe der ehe- Rolle – außer Acht. Es war nur ein kleiner Akt der maligen DDR. Lediglich 18 000 Hektar, also 4,6 Prozent, Gerechtigkeit, 1994 auch den nicht wirtschaftenden Alt- sind an nicht wirtschaftende Alteigentümer gegangen. eigentümern eine Wiedergutmachung in Höhe von Daher können Sie nicht sagen, dass die Agrarstruktur im 34 Hektar zuzugestehen. Dies war ein schwieriger ge- Osten dadurch infrage gestellt wird. Diese Zahlen zei- sellschaftspolitischer Kompromiss. Nur dem werden wir gen, dass Sie hier die Unwahrheit gesagt haben. heute gerecht; es geschieht nicht mehr, aber auch nicht weniger. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Ich will noch auf Mecklenburg-Vorpommern zu spre- chen kommen. In Mecklenburg-Vorpommern haben wir Was mich bei SPD und Linken besonders enttäuscht eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 1,3 Millionen hat: Keiner der beiden Redner, weder Frau Tackmann Hektar. Der sogenannte sachverständige Minister noch Herr Schwanitz, ist auf die Ursachen eingegangen. Dr. Backhaus hat am Montag vor elf Tagen ausgeführt, dass er damit rechnet – es war sehr interessant, dass er (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Doch!) keine konkreten Zahlen vorlegen konnte –, Wie würde es Ihnen, Herr Schwanitz oder Frau (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Er wusste Tackmann, gehen, wenn Sie vor 15 Jahren bei einer Be- nichts!) hörde einen Antrag auf Geltendmachung eines An- spruchs gestellt hätten, der Ihnen gesetzlich zusteht, und dass, wenn alle Anträge positiv beschieden würden, Sie bis heute keinen Bescheid dazu bekommen hätten? 50 000 bis 60 000 Hektar den nicht wirtschaftenden Alt- Die Ursache dieses Problems liegt ganz allein darin, dass eigentümern zur Verfügung gestellt werden müssten. innerhalb von 15 Jahren von den Ämtern zur Regelung Das sind 5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche offener Vermögensfragen in den neuen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommerns. nicht einmal 20 Prozent der Anträge beschieden worden (Zuruf der Abg. Dr. Kirsten Tackmann [DIE sind. Hier bin ich völlig beim Kollegen Brackmann: LINKE]) Egal welche politische Farbe in dem jeweiligen Land die politische Spitze gebildet hat, man kann vermuten, dass – Frau Tackmann, ich habe das Gesicht Ihrer Kollegin politische Motivation hinter diesem Handeln steckte. Gesine Lötzsch am Montag vor elf Tagen gesehen, nach- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9221

Eckhardt Rehberg (A)dem sie dem Sachverständigen, den Sie geladen hatten, (Otto Fricke [FDP]: In der sozialen Debatte (C) ihre Frage gestellt hatte. Ich zitiere einmal – ein hochin- sagten Sie genau das Gegenteil!) teressantes Zitat –: auch nicht mit einer Änderung des Flächenerwerbs nach Ich kann nur davor warnen, dass man das Kompro- 20 Jahren deutscher Einheit. misspaket wieder aufschnürt; denn dann wird der Rechtsfrieden infrage gestellt. Ganz viele Familien, auch meine Familie, hatten an Ich will mich sehr deutlich positionieren: Zum 1994 den Folgen des Zweiten Weltkriegs zu leiden; das ist in geschlossenen Kompromiss – sein Zustandekom- dieser Debatte schon gesagt worden. Mein Vater, gebo- men hat lange gedauert; er wurde immer wieder ren im heutigen Tschechien, meine Mutter, geboren im von verschiedenen Seiten beklagt – sollte man ste- heutigen Polen, waren beim Bau der Mauer leider zur hen. Man sollte im Hinblick auf den Erwerb von falschen Zeit am falschen Ort. Wer beurteilt, ob es ge- Flächen durch nicht wirtschaftende Alteigentümer, recht ist, dass meine Eltern nicht im freiheitlichen der aufgrund von wie auch immer zu verantworten- Deutschland leben durften und dass ich nicht im freiheit- den Verzögerungen nicht zustande kommt, für ei- lichen Deutschland aufwachsen durfte? Was ist Gerech- nen Ausgleich sorgen, indem man zu einer Stich- tigkeit? Ich glaube, wir müssen uns heute an realen Ge- tagsregelung zurückkehrt. Das betrachte ich gebenheiten orientieren und dürfen keine neuen Gräben ebenfalls als eine Frage der Rechtssicherheit. auftun. Weiter: Im Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz wurde nach langem, schwerem Ringen ein Kompromiss Ich stehe auch dazu, dass für mich ein Alteigen- geschlossen. Halten wir uns doch daran! Das ist von tümer, der über Flächen mit einer Größe von 12, 15 meinen Vorrednern doch schon gefordert worden. oder 25 Hektar verfügt und nicht ortsansässig ist, (Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Das tun wir also die Flächen nicht selbst bewirtschaftet, viel- doch! Genau das tun wir, Frau Wolff!) leicht ein besserer Verpächter ist als jemand, der das nur durch die fiskalische Brille sieht. – Nein, Sie halten sich eben nicht daran, weil Sie Ände- rungen vornehmen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) (Beifall bei der SPD) Ich glaube, besser kann man diesen unseren Kompro- Wenn es so wäre, dass Sie sich darauf beschränken, miss nicht beschreiben. Ich sage Ihnen noch, wer das ge- die Antragsflut einzudämmen und den Alteigentümern, sagt hat: Wolfgang Jaeger, über anderthalb Jahrzehnte (B) die ihre Ansprüche geltend gemacht haben, weiterhin zu (D) Hauptgeschäftsführer des Bauernverbandes von Meck- Bedingungen von 2004 einen begünstigten Flächener- lenburg-Vorpommern. werb zu gewährleisten, dann hätten Sie selbstverständ- lich auch bei der SPD offene Türen eingerannt. Danke schön. (Cornelia Behm [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) NEN]: Könnten! Könnten!)

Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse: Aber Sie wollen die nicht selbst wirtschaftenden Altei- gentümer nachträglich begünstigen. Deshalb erweitern Das Wort hat nun Waltraud Wolff für die SPD-Frak- Sie über eine Änderung von § 3 Abs. 5 des Ausgleichs- tion. leistungsgesetzes den Kreis der Berechtigten bis hin zu Erben des vierten Ranges. Ehrlich gesagt, musste ich erst Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD): einmal nachschauen, bis hin zu wem genau diese Erwei- Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und terung reicht. Kollegen! Meine Damen und Herren! Wenn man dieser Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Genau damit schü- Debatte folgt, könnte man meinen, wir hätten in dieser ren Sie neue Interessenkonflikte zwischen den ansässi- Frage keine Rechtssicherheit. 65 Jahre nach dem Zwei- gen und wirtschaftenden Bauern und den nicht wirt- ten Weltkrieg, 20 Jahre nach der deutschen Einheit tut schaftenden Alteigentümern. Das ist doch der Punkt. man einfach so, als gäbe es keinen Einigungsvertrag. Diesen Vertrag haben meines Wissens Herr Schäuble (Beifall bei der SPD und der LINKEN) und Herr Krause geschlossen. Gab es denn keine Ent- schädigung? Wenn wir heute Recht schaffen müssen, Für mein Bundesland, Sachsen-Anhalt, spricht das dann heißt das doch, wir leben im Unrecht. Genau so ist Bundesministerium der Finanzen von zurzeit 70 000 es eben nicht. Hektar freiverkäuflicher Flächen. Für die Neuregelung würden aber nur circa 10 000 Hektar gebraucht. Als ich (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der fragte: „Woher wissen Sie das?“, hieß es: Alle Anträge LINKEN – Zuruf von der CDU: Das ist eine müssen doch schon gestellt sein. Da frage ich mich: Ist Frage der Gerechtigkeit!) noch nicht durchgedrungen, dass man neue Anträge stel- len darf? Wissen sie das selber noch nicht? Durchaus – Sie sagen, es ist eine Frage der Gerechtigkeit. Leider – denkbar ist, so sagt die BVVG, das sage ich reinen Herzens – gibt es keine absolute Ge- rechtigkeit, (Otto Fricke [FDP]: Wer genau?) 9222 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010

Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (A)dass in Sachsen-Anhalt vielleicht auch nur 6 000 bis die damit verbundenen Schwierigkeiten aufmerksam ge- (C) 8 000 Hektar übrig bleiben. macht. Wir werden diesem Gesetzentwurf nicht zustim- men. (Otto Fricke [FDP]: Wer genau sagt das?) Ich will damit nur deutlich machen, dass wir uns in ei- (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN) nem spekulativen Bereich bewegen. Keiner kann wirk- lich handfeste Aussagen treffen. Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse: (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Ach nein? Ich schließe die Aussprache. Dann müsst ihr mal zuhören! Dazu hat es eine Anhörung gegeben!) Wir kommen zur Abstimmung über den von den – Ja, genau. Da wurden aber auch nur Spekulationen an- Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten gestellt. Entwurf eines Zweiten Flächenerwerbsänderungsgeset- zes. Der Haushaltsausschuss empfiehlt in seiner Be- (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Nein! Da schlussempfehlung auf Drucksache 17/4236, den Ge- habt ihr die richtigen Antworten gekriegt! – setzentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP Gegenruf der Abg. Dr. Kirsten Tackmann auf Drucksache 17/3183 in der Ausschussfassung anzu- [DIE LINKE]: Nein! Das stimmt nicht! Das nehmen. Ich bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf in war Blindflug!) der Ausschussfassung zustimmen wollen, um das Hand- Wir erwarten, dass diese Regelungen zu Verwerfun- zeichen. – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der gen in der Agrarstruktur führen. Wer bis jetzt noch kei- Gesetzentwurf ist damit in zweiter Beratung mit den nen Antrag auf Kauf des verbilligten Bodens gestellt hat, Stimmen von CDU/CSU, FDP und Grünen gegen die kann das Angebot mit Blick auf die Ahnentafel schon Stimmen von SPD und Linksfraktion angenommen. einmal aufgreifen. Dritte Beratung (Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Man kann und Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem keine Anträge mehr stellen, Frau Wolff! Was Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. – erzählen Sie denn da? Es ist ein Märchen, dass Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Gesetzent- noch Anträge gestellt werden können!) wurf ist mit den gleichen Mehrheitsverhältnissen wie zu- Man muss das Land nicht einmal selber bewirtschaften vor angenommen. wollen. Ich frage Sie: Wer greift da nicht gerne zu? Zu- Wir kommen zur Abstimmung über die Entschlie- (B) zugreifen, das ist doch verständlich. ßungsanträge. (D) (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Aber man Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke auf kann keine neuen Anträge mehr stellen!) Drucksache 17/4254. Wer stimmt für diesen Entschlie- Wir befürchten einen Anspruchs- und Flächenerwerbs- ßungsantrag? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – tourismus. Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen des Hau- ses gegen die Stimmen der Fraktion Die Linke abge- Warum spreche ich von Verwerfungen in Ostdeutsch- lehnt. land? Ganz einfach: weil der Flächenentzug in diesen Größenordnungen der letzte Anstoß dafür sein kann, aus Entschließungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die der Tierproduktion auszusteigen. Anzeichen dafür gibt Grünen auf Drucksache 17/4255. Wer stimmt für diesen es schon. Wenn es zu solchen Reaktionen kommt, be- Entschließungsantrag? – Wer stimmt dagegen? – Enthal- deutet das auch Arbeitsplatzabbau in den ländlichen Re- tungen? – Der Entschließungsantrag ist mit den Stimmen gionen der neuen Bundesländer. des Hauses gegen die Stimmen der Grünen abgelehnt. (Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Etwas Düm- Ich rufe nun den Tagesordnungspunkt 39 auf: meres habe ich noch nicht gehört!) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be- Eine Diskussion mit der Koalition war bei diesem richts des Ausschusses für Arbeit und Soziales Thema nicht möglich. Sie haben nicht einmal die be- (11. Ausschuss) zu dem Antrag der Abgeordne- rechtigten Forderungen des Bauernverbandes berück- ten , Matthias W. Birkwald, Diana sichtigt, Sie haben keine Regelung zum Fortbestand der Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion Pachtverträge getroffen, und Sie haben keine Regelung DIE LINKE zur Begrenzung des Erwerbstourismus getroffen. Das werfen wir Ihnen vor. Sozialkassen vor Beitragsverlusten bewahren – Drucksachen 17/3042, 17/3732 – Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse: Frau Kollegin, Sie müssen zum Ende kommen. Berichterstattung: Abgeordneter Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD): Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die Ich komme zum Schluss. – Dennoch verabschieden Aussprache eine halbe Stunde vorgesehen. – Ich höre Sie hier und heute diesen Gesetzentwurf. Wir haben auf keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.