Newsletter Dezember 2014 AIKIKAI Schweiz ACSA Association Culturelle Suisse D'aikido Kulturelle Vereinigung Der Schweiz Für Aikido
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ACSA | Newsletter 2014/2 Seite 1 Newsletter Dezember 2014 AIKIKAI Schweiz ACSA Association Culturelle Suisse d'Aikido Kulturelle Vereinigung der Schweiz für Aikido Liebe Mitglieder und Interessierte, dieses Jahr war ein intensives und schönes Jahr mit mehreren Höhepunkten. Sei dies der Winterstage mit Asai Sensei, der gemein- same Stage In Memoriam: 50 Years Tamura Shihan in Europe mit der FSA mit Yoshimitsu Yamada Sensei im Frühling oder dem traditionellen Stage in Saignélegier, wo wir die 150 jährige Beziehung zwischen Japan und der Schweiz mit Tada Sensei und Herr Takashi Teraoka, von der japanischen Botschaft, feierten. Takashi Teraoka hat uns freundli- cherweise seine Rede zur Verfügung gestellt. Sie ist im Newsletter ent- halten. Im September folgte der Jubiläumstage mit Waka Sensei Mitsuteru Ueshiba, der zum ersten Mal in der Schweiz unterrichtet hat! Die zahlreichen Teilnehmer waren alle begeistert. Es war eine tolle Atmosphäre auf den Matten und davon ist in den Berichten vom Präsident der ACSA, Hansruedi Nef, sowie dem ACSA-Mitglied Catlina Schiltknecht zu lesen. Und die Bilder von Stefan von Büren zeigen dies sicher auch. Mein persönlicher Höhepunkt schlechthin war aber der kurze Moment, als ich Ikeda Sensei nach so langer Zeit am Stage von Waka Sensei wieder sah. Er war für mich – wie für viele von uns – eine sehr prä- gende Person in meiner Kindheit und als junge Erwachsene. Ich wünsche Euch für den Jahreswechsel vor allem Mut. Mut Neues zu wagen, Neues zuzulassen, Grenzen zu sprengen und über den eigenen Schatten zu springen. So z.B. an einen Stage zu gehen, obwohl man sich noch nicht wirklich reif dazu fühlt - so wie wir es im Bericht von Janine, einem Kyugrad, lesen können. Denn dies hat mich Ikeda Sensei mit seiner sensiblen und grosszü- gigen Art gelehrt: Man kommt viel weiter als man denkt. In diesem Sinne wünsche ich Euch im Namen des Vorstandes der ACSA einen guten Start ins neue Jahr! Milena PS. Wir erneuern unsere Homepage www.aikikai.ch. Es lohnt sich im neuen Jahr öfters mal vorbeizuschauen. ACSA | Newsletter 2014/2 Seite 2 Der Stage In Memoriam: 50 Years Tamura Shihan in Europe Ein Bericht von Milena Wayllany Es ist schon sehr lange her, da wurde im Juni der Stage In Memoriam: 50 Years Tamura Shihan in Europe organisiert. Shihan Nobuyoshi Tamura Sensei (2.3.1933 – 9.7.2010), 8. Dan Aikikai, ist 1964 nach Europa gekommen und unterrichtete vorwiegend in Frankreich, Deutschland, Ungarn, aber auch der Schweiz. Er wurde als Sohn eines Kendo Lehrers in Osaka geboren. Nach dem Tod seines Vaters, ungefähr mit zwanzig Jahren, trat er ins Honbu Dojo ein und wurde Uchi Deshi von Morihei Uehsiba. Elf Jahre später reiste er dann mit seiner Frau Rumiko, die auch im Dojo trainierte, auf Wunsch von O Sensei nach Frankreich. Bei der Gründung des Verbands Fédération Française d'Aïkido et de Budo wurde er zum Technischen Direktor ernannt. 1999 erhielt er von der französischen Regierung die Auszeichnung „Chevalier de l'ordre National du Mérite“. Das besondere an diesem Stage zu Ehren von Tamura Sensei war, dass der Verband der FSA/SAF die ACSA zur Zusammenarbeit eingeladen hat, was wir sehr gerne angenommen haben. Neben Yamada Sensei, der den Stage leitete, unterrichteten auch vier unterschiedliche Lehrer aus den zwei Verbänden. Eine spannende Sache. So war man in manchen Stunden si- cher mehr „zuhause“, als in anderen, fühlte sich aber auch als „Gast“ sehr wohl. Sicher war es für die Kyugrade ein wenig schwierig, die feinen Nuancen der Lehrenden zu entdecken, aber auch ich, als Fortgeschrittene, ertappte mich dabei, dass ich ab und an in alte Muster zurückfiel. Die Lektionen von Yamda Sensei erinnerten mich ein wenig an die Trainings von Ikeda Sensei, weil oft lange und mit einem flotten Tempo an einer Technik gefeilt werden konnte. Allgemein war der Stage sehr stimmungsvoll und endete mit einem kleinen Fest und gutem Essen im nahgelegenen Gemeindezentrum von Affoltern. Wir danken Hans-Jörg Wettstein, dem Präsident des FSA und dem ganzen OK-Team, für die gute Zusammenarbeit. photography: Stefan von Büren ACSA | Newsletter 2014/2 Seite 3 Ansprache zur Feier der 150 Jahre Beziehungen Japan - Schweiz von Takashi Teraoka Er ist Botschaftsrat der japanischen Botschaft in Bern. Sehr geehrte Frau Regierungsrätin Baume-Schneider, Sehr geehrter Herr Gemeindepräsident Vallat, Sehr geehrter Herr Nef, Sehr geehrter Tada Sensei, Sehr geehrte Damen und Herren, Ich freue mich sehr, heute an diesem offiziellen Anlass des Internationalen Aikido Sommerseminars teilnehmen zu können und bedanke mich für die herzliche Einladung. Wie gerade von Herrn Nef ausgeführt, begehen wir dieses Jahr das hundertfünfzigste Jubiläum der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und der Schweiz. Das gegenseitige Interesse unserer beiden Länder ist derzeit riesig. Dies ist besonders zu bemerken an den vielen Besuchern der zahlreichen Veranstaltungen, die zur Feier unserer Freundschaft in Japan und in der Schweiz stattfinden. Ein bisheriger Höhepunkt des Jubiläumsjahres war der Besuch des japanischen Kronprinzen in der Schweiz im letzten Monat. Gemeinsam mit Bundespräsident Burkhalter besuchte er das Ethnographische Museum in Nêuchatel, wo er sich die Ausstellung „Imaging Japan“ von und über Aimé Humbert, dem Pionier der japanisch-schweizerischen Freundschaft, anschaute. Vor dem Museum wurde der Kronprinz von jungen Aikidoka aus Nêuchatel begrüsst. In ihrer typischen weissen Kleidung winkten sie mit japanischen und Schweizer Fähnchen, worüber sich der Kronprinz gewiss sehr freute. Aikido – so wie auch andere japanische Kampfkünste und Kampfsportarten – ist für viele Menschen auf der ganzen Welt ein Eingangstor zur japanischen Kultur. Besonders Kinder und Jugendliche begeistern sich früh für diese Art der japanischen Tradition und entwickeln davon ausgehend auch auf anderen Gebieten Interesse für unser Land und seine Kultur. Daher ist der Beitrag von Aikido für den Austausch und die Freundschaft zwischen Japan und der Schweiz nicht zu unterschätzen. Aikido ist auch deswegen ein besonders schönes Beispiel für die Beschreibung unserer gegenseitigen Beziehungen, weil das Schriftzeichen AI von Aikido u.a. für Harmonie steht. Und harmonisch ist das Verhältnis von Japan und der Schweiz in der Tat und wird es gewiss auch über dieses Jubiläumsjahr, welches einen gewichtigen Beitrag für das gegenseitige Verständnis und die Vertiefung der Beziehungen leistet, hinaus sein. Mein Dank gilt heute auch der ACSA, dem Aikikai der Schweiz, für Ihre unermüdlichen Bemühungen zur Verbreitung von Aikido in der Schweiz und für die Veranstaltung dieser Seminarwoche. Nun wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend und hoffe, Sie bald wieder an einer der zahlreichen Konzerte, Ausstellungen oder Feste begrüssen zu können, die noch bis Ende Jahr zur Feier des Jubiläums stattfinden. Vielen Dank. photography: Stefan von Büren ACSA | Newsletter 2014/2 Seite 4 Saignelégier – Mit weniger Widerständen und weniger Stolpern Ein Bericht von Janine Eglin Am Sonntagmorgen, während der Fahrt nach Saignelégier, hatte ich noch keine Ahnung, was da in dieser Woche auf mich zukommen würde. Noch nie war ich an einem längeren Stage, geschweige denn in der Vergangenheit in einem Trainingslager gewesen. Ich war zugegeben ziemlich aufgeregt, wenn nicht sogar ner- vös, weil ich weder Leute kannte, noch wusste wie Tada Sensei arbeitete. Die unterschwellige Angst nicht mit- halten zu können, da ich nicht gerade zu den Ausdauerndsten gehörte, hatte mich fest im Griff. Völlig zu Unrecht, wie ich später festgestellte. Saignelégier zeigte sich als schöne, ruhige Gemeinde, mit interessanten Bauten historischer Art und überra- schend vielen Pferdekoppeln, von denen ich mir später sagen liess, dass es solche überall im Jura gibt. Die Strassen waren zwar befahren, aber nicht hektisch. Ein guter Ort um Geist und Körper auf eine Ebene zu brin- gen. Gleich beim ersten Training merkte ich, dass Tada Senseis Trainingsaufbau meiner schlechten Kondition genü- gend Zeit liess, sich während des Trainings zu regenerieren und sogar zu steigern. Tada Senseis Art Aikido zu nutzen und zu verstehen war für mich eine scheinbar neue Welt. Ob gleich ich viel über die Techniken gelernt habe, die er uns während dieser Woche gezeigt hat, war für mich wesentlich ent- scheidender seine Erklärungen zum Zusammenspiel von Geist und Körper. Dass es nicht ausreicht, wenn man nur die Techniken lernt. Wie man die natürliche Energie der Umwelt, des Universums, wie Tada Sensei es nann- te, für sich selber und die Kraft die man braucht, richtig zu nutzen lernt. Atemübungen und Techniken, wie man photography: Stefan von Büren ACSA | Newsletter 2014/2 Seite 5 seinen Geist von Kummer und Sorgen frei machen kann und wie man seinen Körper entspannt. Am Anfang war ich ein bisschen verwirrt über die Art, wie Tada Sensei Aikido, und ich meine nicht die Techniken an sich, vermit- telte. Weil ich es so, auf diese Art nicht kannte. Dennoch musste ich schnell feststellen, dass mein Verständnis für Aikido, durch Tada Sensei, sich stark verbessert hat. Ich habe, nach dieser Woche des Lernens und des In- mich-gehens, das Gefühl einen grossen Schritt weiter gekommen zu sein. Nicht bezüglich der Techniken, das ist ein langwieriger Prozess, den man nicht innerhalb einer Woche aufarbeiten kann. Ich meine wie sich Aikido an- fühlt, wenn man darüber nachdenkt und es ausführt. Es ist als wäre mir in dieser Woche ein Licht aufgegangen. Aikido zu machen fühlt sich jetzt viel natürlicher an. Mit weniger Widerständen und weniger Stolpern, im Verständnis, wie auch in meinen Bewegungen. Ich hatte viele Zweifel bei dem was ich tat, bevor die Woche begann und die haben sich dann nach und nach aufgelöst. Ich bin nicht erleuchtet, oder so. Ich denke nur, dass ich Aikido jetzt besser verstehe. Sonntag in Saignelégier... Ein Bericht von Catalina Schiltknecht An einem gewittrigen Sommersonntag nehme ich den Bus vom Camping Saignelégier in Richtung Centre des Loisirs. Dort steige ich aus und gehe voller Vorfreude auf mein zweites Stage mit Tada Sensei an jungen Pferden und Kühen vorbei, auf den grossen Parkplatz und das Eishallengebäude zu, wo die Trainingswoche stattfinden soll.