Feministische Gesellschaftskritik in Friederike Roths Dramen Ritt Auf

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Feministische Gesellschaftskritik in Friederike Roths Dramen Ritt Auf Feministische Gesellschaftskritik in Friederike Roths Dramen Ritt auf die Wartburg. Krötenbrunnen. Die einzige Geschichte. Das Ganze ein Stück und Erben und Sterben. DISSERTATION Presented in Partial Fulfillment of the Requirements for the Degree of Doctor of Philosophy in the Graduate School of The Ohio State University By Rosalinde Girtler, H.A. * * * * * The Ohio State University 1995 Dissertation Committe: Approved by Dagmar C. G. Lorenz Leslie Adelson Va a m &J Adviser Helen Fehervary Def&rtment of Germanic Languages and Literatures UMI Number: 9533975 Copyright 1995 by Girtler, Rosalinde All rights reserved. UMI Microform 9533975 Copyright 1995, by UMI Company. All rights» reserved. This microform edition is protected against unauthorized copying under Title 17, United States Code. UMI 300 North Zeeb Road Ann Arbor, MI 48103 Copyright by Rosalinde Girtler 1995 To my parents Berti and Giovanni ii ACKNOWLEDGEMENTS I wish foremost to thank Dr. Dagmar C. G. Lorenz for guiding and encouraging me through this project and for her consistent promptness in returning draft chapters with critical and insightful comments. Thanks go also to the other members of my dissertation committee, Dr. Helen Fehervary and Dr. Leslie Adelson for their reading and encouragement. I would also like to thank all of my friends and roommates who were there when I needed them, helping me keep my confidence and perspective. VITA May 7, 1 9 6 1 ..................... Born— Br ixen, Italy 1983-1986 ....................... Study of German, English, and American Literature, University of Innsbruck, Innsbruck, Austria 1986 .............................. 1. Diplomprüfung (B.A.), University of Innsbruck, Innsbruck, Austria 1986-1992 ....................... Graduate Associate, Department of Germanic Languages and Literatures, The Ohio State University 1988 .............................. M.A., Department of Germanic Languages and Literatures, The Ohio State University 1993 .............................. Instructor, Earlham College, Richmond, Indiana 1993-Present ..... ........ Graduate Associate, Department of Germanic Languages and Literatures, The Ohio State University FIELDS OF STUDY Major Field: Germanic Languages and Literatures INHALT WIDMUNG ...................................................... ü DANKSAGUNG .................................................... iii VITA ........................................................ iv INHALTSVERZEICHNIS .............................................. V ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ..................................... vii KAPITEL SEITE I. FRIEDERIKE ROTHS WERK UND THEMATIK ............ 1 Einführung ........... 1 Untersuchungsgegenstand . .......................... 24 Überlegungen zur feministischen Theater/Dramen­ kritik und zur Möglichkeit einer "feministischen" Ä s t h e t i k " ............................................ 32 II. RITT AUF DIE WARTBURG ............................ 52 Entstehungsgeschichte: Wirklichkeit und Fiktion . 52 Rezeption (Presse-, Literaturkritik) ............ 57 Ein feministisches Stück? .............. ..... 68 Einstellung der Frauenbewegung gegenüber ......... 78 Frauen und ihr Selbstverständnis ................ 91 Die vier Frauen als Gruppe: Frauen unter sich . 106 Frauen und Wirklichkeitserfahrung ................ 117 Frauen und Männer: Verhältnis zueinander ......... 119 Frauen und ihr bundesrepublikanischer Alltag . 135 Frauen und ihre Erwartungen ........... 142 Frauen und Kultur (Institutionen/Traditionen) . 146 Kirche ..................................................150 F r i s e u r ..................................................157 'Die Wartburg' ...........................................166 v III. KRÖTENBRUNNEN. DIE EINZIGE-,gEBCHIÖHTE , DAS GANZE EIN STÜCK und ERBEN UND BTERBEH ............ 174 Einleitung ............................................174 Rezeption (Presse-/Literaturkritik) ............ 175 Feminismus und Patriarchatskritik . ........... 176 Frauen und ihr Verhältnis zu sich selbst: Die einzige Geschichte ........................... 181 Frauen und Wirklichkeitserfahrung im Patriarchat: Die einzige Geschichte .............................. 199 Beziehungen (Liebe/Sexualität): Die einzige Geschichte ........................... 205 Kröt enbrunnen ...................................214 Frauen und K u l t u r ............. 233 Das Ganze ein S t ü c k ............................ 234 Erben und Sterben .............................. 270 SCHLUSSBETRACHTUNG ....................................... 301 BIBLIOGRAPHIE ........................................... 309 A. Dramen von Friederike R o t h .................... 309 B. Aussagen von Friederike Roth zu ihrem Werk.... 309 C. Rezensionen aus der Tages-, Wochenpresse..... 310 D. Sekundärliteratur zu Friederike Roths Dramen . 312 E. Sonstige Literatur .................................. 313 vi ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS Es folgt eine Liste mit Abkürzungen für die im Dokument wiederholt zitierten Primärwerke. Die Liste ist nach Ab­ kürzungen alphabetisch geordnet. DeG = Friederike Roth, Die einzige Geschichte. Frankfurt/M: Suhrkamp, 1985. DGeS = Friederike Roth, Das Ganze ein Stück. Frankfurt/M: Suhrkamp, 1986. EuS = Friederike Roth, Erben und Sterben. Frankfurt/M: Suhrkamp, 1992. K = Friederike Roth, Krötenbrunnen. Frankfurt/M: Suhrkamp, 1984. RaW = Friederike Roth, Ritt auf die Wartburg. Frankfurt/M: Verlag der Autoren, 1981. vii KAPITEL I FRIEDERIKE ROTHS WERK UND THEMATIK Einführung Gegenstand dieser Untersuchung sind vier der bislang sechs vorliegenden Dramen der 1948 in Sindelfingen geborenen Autorin Friederike Roth, die sich in den achtziger Jahren zu den bekannteren, zeitgenössischen Dramatikerinnen im gesamten deutschen Sprachraum avancierte, obwohl sie mit nur sechs bisher aufgeführten und publizierten Stücken (Klavierspiele. 1980; Ritt auf die Wartburg. 1981; Krötenbrunnen. 1984;, Die einzige Geschichte, 198 5; Das Ganze ein Stück, 198 6; Erben und Sterben, 1992) eigentlich immer noch als Neuling in der Theaterszene gelten muß. Ihr dramatisches Werk brachte sie ins Kreuzfeuer der Kritik1, aber zugleich wurden ihr dafür •ln der Rezeption von Roths Stücken wird immer wieder auf die Schwäche ihres dramatischen und die Stärke ihres lyrischen Talents hingewiesen. So überschreibt z. B. Klaus Wagner seine Rezension zu Klavierspiele in der FAZ (21.02.1981) "Bebilderte Lyrik” und spricht von dem "zartbesaitete(n) Bühnenerstling". Rolf Michaelis bemängelt die Abwesenheit von Dialogen, die "nach einem dramaturgischen Gesetz geführt und gebaut sind,” und beurteilt Krötenbrunnen als auf "dramaturgisch wackligen Beinen" stehend (Die Zeit 02.11.1984). Auch Georg Hensel urteilt in seiner Rezension zu Die einzige Geschichte, "das ist zwar Bewegung, aber noch keine Dramatik. ... Es sind die universalen lyrischen Themen" (FAZ, 19.06.1985). 1 angesehene Literaturpreise, wie z. B. der Gerhart-Hauptmann- Preis2, verliehen, bzw. ihr zweites Drama Ritt auf die Wartburg wurde zum "Stück des Jahres 1983"3 gewählt. Ihr literarisches Talent und ihr unkonventioneller Umgang mit der traditionsschweren Institution Theater4 reflektiert sich in ihrem lyrischen, ungezwungenen, ja oft scheinbar alltäglichen Sprachstil, dem ihr Interesse für das Einfache, Klare und Ausdrucksstarke in der Sprache anzusehen ist. Roths Weg zur Literatur und zum Theater erfolgte nicht direkt, sondern über ihr Interesse für Sprache und Philosophie. In ihrem Studium an der Universität Stuttgart spezialisierte sie sich auf ästhetische Theorie und Texttheorie und entfaltete dabei ein frühes Bewußtsein für literarische Sprache und Texte, als ein besonderes System mit eigenen Regeln und Innenleben.5 Hervorgerufen durch ihre ausführliche Beschäftigung mit Semiotik, kam es dann zur ersten Produktion eigener literarischer Texte, denn, so Roth in einem Interview mit Elisabeth Heinrichs, " (n)ach ein paar 2 Stuttgarter Literaturpreis (1982); Villa-Massimo- Stipendium (1983); Gerhart-Hauptmann-Preis (1983). ^Theater heute führt jährlich bei den Kritikern eine Umfrage durch: Den Titel erhält das Stück mit den meisten Stimmen. 1983 war es Ritt auf die Wartburg trotz der eher negativen Reaktionen in den Presserezensionen. 4E s wird auch traditionell von Männern (Autoren/ Intendanten, etc.) dominiert. sElisabeth Heinrichs, "Sätze bauen, Herzen ausreißen, Köpfe abschlagen: ein Gespräch mit der Dichterin Friederike Roth." Theater heute März 1981: 39. Semestern analytischer Arbeit hatte ich einen großen Drang, synthetisch zu werden, damit meine ich: ich hatte das Gefühl, ich will jetzt selber Sätze machen."6 Der daraus Ende der 60er Jahre zustandegekommene und 1970 in der rot-Reihe veröffent­ lichte Text, war die minimal-erzählunaen7. eine Sammlung von 5 Erzählungen, die in der Tradition der Konkreten Poesie und aus ihrer eigenen linguistischen Arbeit heraus entstanden. Obwohl dieser Erzählband vorerst die einzige Publikation blieb, weist der darin gezeigte experimentelle Umgang mit Sprache schon auf ihr späteres Werk hin. Die Faszination mit Sprache verlegte sich im Laufe der Zeit von einer zuerst nur konkreten Ebene auf eine Ebene, wo kommunikativer Wert und Austausch im Mittelpunkt stehen, wie Roth in einem Interview mit Elisabeth Heinrichs in Theater heute bemerkte". Nach ihrer Promotion im Jahre 1975— mit einer Dissertation zum Thema "Semiotische Analyse der ästhetischen Untersuchungen Georg Simmels"— und während ihrer Tätigkeit als Lehrbeauftragte für Anthropologie und Soziologie an der Fachhochschule in Esslingen (1976-79) betätigte sie sich wieder verstärkt literarisch und schrieb
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