Kärntner Landesgeschichte Von Den Anfängen Bis 1918
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Kärntner Landesgeschichte Von den Anfängen bis 1918 Dr. Evelyne Webernig Dr. Wilhelm Wadl Dr. Wilhelm Deuer Bahnhofplatz 5/3, 9020 Klagenfurt, Tel.: 050 536-22872-22876 e-mail: [email protected] http://www.verwaltungsakademie.ktn.gv.at INHALTSVERZEICHNIS I. Grundzüge der Kärntner Landesgeschichte (Anfänge bis 1918) ......................................... 3 1. Vorgeschichte und Antike ........................................................................................... 3 2. Karantanien. Das frühe Mittelalter bis 976..................................................................... 4 3. Das Herzogtum Kärnten im hohen Mittelalter ................................................................ 6 4. Das Herzogtum Kärnten im späten Mittelalter ............................................................... 8 Die ständische Epoche .....................................................................................................10 5. Landesfürstlicher Absolutismus und Zentralismus .........................................................11 6. Franzosenzeit und Vormärz ..........................................................................................12 7. Vom Jahr 1848 bis zum Ende der Monarchie ................................................................13 II. Grundzüge der Kärntner Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte .................................14 Landesfürst und Stände (15.–18. Jahrhundert) .................................................................16 Staatliche Landesverwaltung zur Zeit Maria Theresias .....................................................17 Staatliche Landesverwaltung 1782–1849 Grundherschaft ................................................18 Die Bedeutung der Revolution des Jahres 1848 ...............................................................20 1848 – Beginn moderner Verwaltung ................................................................................21 Stadtverwaltung vor 1848 .................................................................................................23 „Die Grundfeste des freien Staates ist die freie Gemeinde“ ...............................................24 Staatliche Landesverwaltung 1849–1918 ..........................................................................26 Autonome Landesverwaltung 1861–1918 .........................................................................27 Verfassungsformen 1918-1925 .........................................................................................29 III. Kulturgeschichtliche Aspekte der Kärntner Landesgeschichte .........................................31 1. Spätantike und Frühmittelalter: bis zum 8. Jh. n. Chr. ...................................................32 2. Hochmittelalter (Karolinger bis zum Ende der Spanheimer): spätes 8. Jh. – 1269 ........33 3. Spätmittelalter (Gotik): 1269 – ca. 1500 ........................................................................34 4. Frühe Neuzeit (Humanismus, Renaissance, Reformation): 16. Jh. – ca. 1629) .............35 5. Gegenreformation und Absolutismus (Barock und Rokoko): 17. – 3. V. 18. Jh. ............37 6. Aufklärung, Romantik und Biedermeier: 4. V. 18. Jh. – 1848 ........................................39 7. Neoabsolutismus, Liberalismus und Gründerzeit (von 1848 – 1918) ............................41 8. Erste Republik (1918 - 1938) ........................................................................................42 9. Nationalsozialismus (1938-1945) ..................................................................................44 10. Zweite Republik (seit 1945) .........................................................................................45 Grundzüge der Kärntner Landesgeschichte I. Grundzüge der Kärntner Landesgeschichte (Anfänge bis 1918) 1. Vorgeschichte und Antike Ca. 30.000 – Altsteinzeit bis Jungsteinzeit: älteste Spuren menschli- Ende 3. Jtsd. chen Lebens in den Tropfsteinhöhlen des Burgberges in v. Chr. Griffen Um 2000 v. Ende der Jungsteinzeit: erste größere und feste Siedlun- Chr. gen finden sich am Maria Saaler Berg, am Kanzianiberg, am Strappelkogel/Lavanttal. 750 – 250 v. Hallstattkultur: Das große Gräberfeld mit ca. 300 Brand- Chr. gräbern von Frög bei Rosegg mit Grabbeigaben (Bleifi- guren) ist von europäischer Bedeutung. Um 250 v. Keltische Stämme besiedeln den Ostalpenraum (Latène- Chr. – Christi kultur), überschichten die illyrische Vorbevölkerung und Geburt gründen das Königreich Noricum mit der Hauptstadt auf dem Magdalensberg. 113 v. Chr. Die nach Süden ziehenden germanischen Kimbern schlagen bei Noreia erstmals die einheimischen Noriker und ein römisches Heer. 15 v. Chr. Die Römer +besetzen das norische Königreich. Sie er- richten ihr Verwaltungszentrum unterhalb des Magda- lensberggipfels. Norisches Eisen hat Weltruf und wird nachweisbar exportiert. Um 45 n. Noricum wird römische Provinz, Virunum auf dem Zoll- Chr. feld wird Hauptstadt und Sitz des Statthalters. Eine durchgreifende Romanisierung des Landes ist die Folge, die Höhensiedlungen werden allmählich verlassen, es folgt ein planmäßiger Ausbau des Städtewesens in Vi- runum und Teurnia. Um 300 n. Die erste Christianisierung in Kärnten erfolgt vom Patriar- Chr. chat Aquileja aus. Virunum und Teurnia werden Bi- schofssitze; die Provinz Noricum wird unter Kaiser Di- Webernig © 2008 3 Grundzüge der Kärntner Landesgeschichte okletian geteilt, Virunum wird Hauptstadt von Binnennori- cum. Es folgt der allmähliche Niedergang der provinzial- römischen Kultur und des Städtewesens. 5. Jh. Völkerwanderung; Germanenstämme fallen in Binnenno- ricum ein (West-, Ostgoten); Bischofs- und Friedhofskir- che in Teurnia (berühmter Mosaikboden). Auf dem Hem- maberg entsteht ein frühchristliches Pilgerheiligtum (rei- che Mosaike). Ende des Weströmischen Reiches (476), germanische Nachfolgereiche in Italien. Kärnten wird Grenzprovinz des Ostgotenreiches in Italien. 2. Karantanien. Das frühe Mittelalter bis 976 Ab 591 Teurnia wird 591 zum letzten Mal in einer antiken Quelle genannt. Um 600 wandern slawische Stämme in den Kärnt- ner Raum ein und gelangen im Westen bis ins Pustertal. Das Zentrum des slawischen Fürstentums entsteht auf dem Zollfeld in Karnburg. Um 700 Der Name „Carontani“ (=die Karantanen) taucht beim „Geo- graphen von Ravenna“ auf; um 800 beim langobardischen Geschichtsschreiber Paulus Diaconus die Form „Caran- tanum“ für Kärnten. Um 740 Der karantanische Slawenfürst Boruth ruft die Bayern unter Herzog Odilo gegen die Awaren zu Hilfe. Dies ist der Be- ginn der bayrischen, seit 788 der fränkischen Oberherr- schaft über die Karantanerslawen. Um 757 Unter Bischof Virgil von Salzburg erfolgt die zweite und endgültige Christianisierung Karantaniens. Er schickt Missi- onare ins Land, darunter den Chorbischof Modestus. Dieser weiht u. a. die Kirchen Maria Saal (beim ehemaligen Vi- runum) und St. Peter im Holz (beim ehemaligen Teurnia). Das Chorbistum Maria Saal existiert bis ca. 945. 772 Herzog Tassilo III. von Bayern wirft einen Aufstand der Ka- rantanerslawen nieder. 788 Karl der Große setzt Herzog Tassilo III. ab; Bayern wird fränkische Provinz; Karantanien wird unter die Oberhoheit des Frankenreiches gestellt. Webernig © 2008 4 Grundzüge der Kärntner Landesgeschichte 811 Karl der Große bestimmt die Drau als Diözesangrenze zwi- schen dem Erzbistum Salzburg und dem Patriarchat Aquileja. 817 – 823 In Karantanien wird die fränkische Grafschaftsverwaltung eingeführt; die einheimischen Fürsten werden durch Reichsbeamte (Markgrafen) ersetzt. 9. Jh. Beginn der bayrischen Kolonisation und Christianisierung in Karantanien. Unter den mit Königsgut Beschenkten befindet sich auch das Bistum Freising, das schon im 9. Jh. Maria Wörth und das Gebiet zwischen Trixen und Griffen besitzt. Um 870 wird in Salzburg eine Bekehrungsgeschichte der Bayern und Karantanen abgefaßt. 876 König Karlmann überträgt seinem illegitimen Sohn Arnulf von Kärnten die Verwaltung Karantaniens. Arnulf wird 887 König des ostfränkischen Reiches, 896 Kaiser. 888 König Arnulf (von Kärnten) feiert das Weihnachtsfest in der karolingischen Pfalz zu Karnburg. Webernig © 2008 5 Grundzüge der Kärntner Landesgeschichte 3. Das Herzogtum Kärnten im hohen Mittelalter 976 Kärnten wird aus der Personalunion mit Bayern herausge- löst und selbständiges Herzogtum. Kärnten ist somit die äl- teste historisch-politische Individualität unter den heutigen österreichischen Bundesländern. In der zweiten Hälfte des 10. Jhs. bilden sich drei Grafschaften: Lurn in Oberkärnten, Friesach in Mittelkärnten und Jaun in Unterkärnten. 996 Bruno, der Sohn Herzog Ottos von Kärnten, wird der erste deutsche Papst Gregor V. 1007 Das Bistum Bamberg erhält reichen Besitz in Kärnten (Hof Villach, Gebiet um Arnoldstein und Tarvis; im Lauf der Zeit wird Wolfsberg zum Sitz des bambergischen Vizedoms in Kärnten. 11. Jh. Beginn der Kärntner Klostergründungen: Nonnenstifte St. Georgen am Längsee (um 1010) und Gurk (1043), Benedikti- nerklöster Ossiach (vor 1028), Millstatt (um 1070), St. Paul (1091). 1011 – Adalbero von Eppenstein wird Kärntner Herzog und begrün- 1035 det damit erstmals eine einheimische Herzogsdynastie. Die Eppensteiner lösen die Herzöge von Kärnten aus verschie- denen bayrischen, schwäbischen und fränkischen Ge- schlechtern ab. 1072 Das Bistum Gurk wird vom Salzburger Erzbischof Gebhard errichtet, erst 1131 erhält es einen bescheidenen Diözesan- sprengel. Unter Bischof Roman I. wird ca. 1140 mit dem Bau des Gurker Domes begonnen. 1122 Die Herzogsdynastie der Eppensteiner stirbt aus. Die Steier- mark (Kärntner Mark)