Mali Und Westlicher Sahel Mali Und Westlicher Sahel Umfangreicher Serviceteil Ergänzen Die Informationen Über Die Ausgewählten Staaten
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Noch vor nicht allzu langer Zeit wussten die meisten Deutschen Wegweiser zur Geschichte kaum etwas über die Länder im westlichen Sahel. Und kaum je- mand war vorbereitet auf den Kollaps Malis und die Destabili- sierung der gesamten Region. Anfang 2012 rebellierten Tuareg- Gruppen in Malis Norden, in der malischen Hauptstadt Bamako putschte das Militär, die Herrschaft von Präsident Amadou Tou- mani Touré ging nach zehn Jahren zu Ende. Malis Norden fiel in die Hände der Aufständischen. Die Rebellen riefen den unab- hängigen Staat »Azawad« aus. Die Kontrolle übernahmen jedoch bald Dschihadisten, von denen viele in den vorangegangenen Jahren ins Land gekommen waren. Die säkularen Rebellen, mit deren Aufstand alles begonnen hatte, wurden verdrängt. Im Jahr 2013 intervenierten Frankreich und mehrere afrika- nische Staaten. Mit ihrer Hilfe konnten die urbanen Zentren Ma- lis zurückerobert werden. Doch langfristige Stabilität stellte sich nicht ein, auch nicht durch die Präsenz einer europäischen Aus- bildungsmission (EUTM Mali) und einer Mission der Vereinten Nationen (MINUSMA). Schlimmer noch, auch Malis Nachbarstaa- ten Burkina Faso und Niger wurden in den vergangenen Jahren immer instabiler. Dieser Band beschreibt die wichtigsten Aspekte der histori- schen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Malis sowie der vier Staaten Mauretanien, Burkina Faso, Niger und Tschad, mit denen Mali seit 2014 die »G5 Sahel« bildet und seit 2017 in der gemeinsamen Eingreiftruppe »Force conjointe du G5 Sahel« mi- litärisch kooperiert. Zahlreiche Karten und Abbildungen sowie ein Mali und westlicher Sahel Mali und westlicher Sahel umfangreicher Serviceteil ergänzen die Informationen über die ausgewählten Staaten. ISBN 978-3-506-76059-3 Eine Publikation des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr zur Geschichte Wegweiser im Verlag Ferdinand Schöningh ZMSBw RABAT Laghouat Gabès Casablanca Mittelmeer Madeira El Oued TRIPOLIS (port.) Ghardaia TUNES. Az- Misrata Ouargla Zawiya Bengasi Marrakesch Tobruk ATLANTISCHER Bechar Bani Walid MAROKKO OZEAN Agadir Kanarische Ins. (span.) ALGERIEN LIBYEN Adrar El Aaiún In Salah Sabha Reggane West- sahara (von Marokko besetzt) 23,5° Dakhla Nördl. Wendekreis 2 908 m Zouérat Tamanrasset 915 m 2 267 m Nouadhibou Atar 3 376 m 3 415 m MAURETANIEN 890 m Arlit NOUAKCHOTT MALI Kidal NIGER Faya-Largeau Oualata 2 022 m Niger Rosso Timbuktu Kiffa Néma Agadez Senegal Kaédi Gao 1 155 m DAKAR Tahoua Tanout TSCHAD Kayes Mopti SENEGAL N’Guigmi Téra Birni-N’Konni Tessaoua Abéché El Maradi Ségou NIAMEY Zinder Diffa Tschad- Geneina 6 Koulikoro BURKINA see San FASO 3 042 m BANJUL BAMAKO Koudougou Dosso Sokoto Koutiala 5 Kano Maiduguri N’DJAMENA BISSAU Bobo- OUAGADOUGOU Am Timan GUINEA Sikasso Dioulasso Ch NIGERIA ari Banfora Kaduna BENIN Maroua Bongor CONAKRY GHANA Pala CÔTE 3 ABUJA Kélo Sarh 4 Ilorin Garoua Doba FREETOWN D’IVOIRE Bouaké Benue 2 042 m Moundou Volta- Anregungen und Nachfragen richten Sie bitte an: 2 419 m Stausee Ibadan 2 460 m 1 Äquatorial-Guinea ZENTRAL- Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften MONROVIA Lagos Benin-Stadt 2 São Tomé und Príncipe YAMOUSSOUKRO Kumasi P 1 420 m AFRIKANISCHE der Bundeswehr (ZMSBw) O Bamenda L C 3 Togo O R Warri REPUBLIK Abidjan A ot T Bafoussam Projektbereich Einsatzunterstützung M 4 Sierra Leone LIBERIA C T o O-NO CR e É nou 4 095 m KAMERUN Oberstleutnant Dr. Helmut R. Hammerich m BANGUI 5 Guinea-Bissau A a Douala Zeppelinstraße 127/128 V Port Berbérati 6 Gambia O 14471 Potsdam Harcourt YAOUNDÉ Gemena Staatsgrenze BAMAKO Hauptstadt Flüsse, periodisch MALABO Telefon (0331) 9714 555 Kribi Bumba Staatsgrenze, umstritten Stadt > 1 000 000 Einwohner Überschwemmungs- ongo BwKz (90) 8529 555 K Fernstraße Stadt > 100 000 Einwohner gebiet Bata 1 D.R. Fax (0331) 9714 507 Eisenbahn Stadt > 50 000 Einwohner Sumpf SÃO 2 LIBREVILLE KONGO E-Mail [email protected] internationaler Flughafen Stadt < 50 000 Einwohner Staudamm TOMÉ KONGO 0° Äquator Seehafen See, periodisch GABUN Mbandaka www.zmsbw.de (auch im Intranet Bw) 0 500 km ©ZMSBw Binnenhafen Salzsee Port-Gentil 08467-02 Mali und westlicher Sahel Wegweiser zur Geschichte Begründet vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Herausgegeben vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Wegweiser zur Geschichte Mali und westlicher Sahel Im Auftrag des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr herausgegeben von Julius Heß und Karl-Heinz Lutz unter Mitarbeit von Torsten Konopka Umschlagabbildung: Auf dem Unabhängigkeitsplatz in Bamako versammeln sich am 19. August 2020 zahlreiche Malierinnen und Malier. Am Tag zuvor hatten Putschisten nach dem Sturz des Präsidenten die Bildung einer Übergangsregierung und baldige Neuwahlen verkündet. (picture alliance/AA) Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk sowie einzelne Teile sind urhe- berrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages nicht zulässig. © 2021 Verlag Ferdinand Schöningh, ein Imprint der Brill-Gruppe (Koninklijke Brill NV, Leiden, Niederlande; Brill USA Inc., Boston MA, USA; Brill Asia Pte Ltd, Singapore; Brill Deutschland GmbH, Paderborn, Deutschland) Internet: www.schoeningh.de Redaktion und Projektkoordination: ZMSBw, Fachbereich Publikationen (0894-01) Koordination, Lektorat, Bildrechte: Michael Thomae Satz und Layout: Carola Klinke Karten und Grafiken: Daniela Heinicke, Leon Hoffmann (Werder/ Havel), Bernd Nogli Druck und Bindung: Druckerei Weidner GmbH, Rostock Printed in Germany ISBN 978-3-506-76059-3 (paperback) Inhalt Vorwort 9 Einleitung 12 I. Historische Entwicklungen Der westliche Sahel in vorkolonialen Zeiten 19 Arno Sonderegger Islam, Herrschaft und Handel: Der westliche Sahel im 19. Jahrhundert 29 Michael Pesek Vom Senegal bis fast zum Nil: Französisch-Westafrika vom 19. Jahrhundert bis 1940 41 Martin Rink Westafrika am Scheideweg: Dekolonisation und Staatengründung 53 Rainer Tetzlaff Demokratisierung, Stabilität und Instabilität seit dem Ende des Kaltes Krieges 65 Siegmar Schmidt Separatistische Bestrebungen der uaregT in Mali 75 Georg Klute und Baz Lecocq Extremismus im westlichen Sahel 89 Marc Engelhardt Mali seit 2013: Gefangen in der Gewaltspirale? 99 Torsten Konopka II. Strukturen und Lebenswelten Die Staaten des westlichen Sahel im Überblick 115 Julius Heß Wirtschaft im westlichen Sahel 127 Katja Werthmann Ethnische Vielfalt und Lebenswelten 137 Gerald Hainzl Religion im Sahelraum 147 Franz Kogelmann Ursachen fragiler Staatlichkeit imestlichen w Sahel 155 Andreas Dittmann und Jonas Schaaf Wetterextreme im Sahel. Herausforderung für Bevölkerungen und Volkswirtschaften 165 Thomas Krings Migration im Sahel 173 Fransje Molenaar und Anna Schmauder Schmuggel und organisierte Kriminalität 183 Rikke Haugegaard Sicherheit im estlichenw Sahel: Ein Versuchsfeld für ungleiche Interventionen 191 Signe M. Cold-Ravnkilde Frankreichs Politik im westlichen Sahel 199 Hans-Georg Ehrhart Deutschland und die G5-Sahelstaaten 209 Thomas Schiller 6 Inhalt Afrikanische Lösungen für afrikanischen Probleme: Von AFISMA zu G5-Sahel 217 Denis M. Tull Städteporträts Bamako, Koulikoro, Gao und Niamey 225 Lucas Michaelis, Thilo Thielke und Dirk Hamann Anhang Geschichte im Überblick 240 Literatur, Film und neue Medien 261 Register 270 Autorinnen und Autoren 279 7 Karten und Übersichten Alte Reiche 20 Handelsrouten in vorkolonialer Zeit 35 Französische Kolonialgebiete im estlichenw Afrika 1936 46 »Azawad« 85 Länderinformationen 122/123 Wirtschaft in den G5-Sahelländern 128/129 Sprachen in den G5-Sahelländern 142/143 Bioklimatische Regionen in estafrikaW 169 Migrationsrouten im westlichen Sahel 177 Infokästen Timbuktu, Afrikas Wüstenperle 24 Das Massina-Reich 32 Reisende durch die Sahara 44 Tirailleurs Sénégalais 50 Thomas Sankara: Ein Präsident wie kein anderer 60 »Weihnachtskrieg« 67 Der Toyota-Krieg 70 Die Kampfweise der Tuareg 77 Tuareg-Rebellionen im Niger 82 Boko Haram – Gewalt am Tschadsee 95 Der Friedensvertrag von Algier 104 Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration 112 Der Westsaharakonflikt 118 Die Rallye Paris–Dakar und ihre Nachfolger 158 Binnenvertriebene, Flüchtlinge und Migranten 175 Die sozialisierende Kraft der Musik 228 Musik und Protest – Rap und Demokratie 232 Vorwort Afrika ist ein faszinierender Kontinent, der uns mit seiner Tier- und Pflanzenwelt immer wieder in den Bann zieht. Afrika ist aber auch ein Kontinent, auf den wir Europäer oftmals sorgen- voll blicken, da die Lage dort sich nicht zu beruhigen scheint: Kriege, Katastrophen, Korruption und unsagbare menschliche Not, Bilder von verzweifelten Menschen, die alles aufgegeben haben und über das Mittelmeer versuchen, ihrem Leid zu ent- kommen, begegnen uns in der täglichen Berichterstattung. Die deutsche Afrikapolitik wie jene der Europäischen Union sind geprägt von dem Leitgedanken der Hilfeleistung vor Ort. Die Entwicklungshilfe alter Art hat ausgedient. Die Bundesre- gierung ersetzte ihr Afrikakonzept von 2011 im Mai 2014 durch die afrikapolitischen Leitlinien mit neuen Grundsätzen, Rah- menbedingungen und Schwerpunkten. Sie wurden zuletzt am 27. März 2019 aktualisiert und fortgeschrieben. Im Kern geht es dabei um eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Damit folgt die