Ja, 1.000 Abos Für Die Pressefreiheit!

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Ja, 1.000 Abos Für Die Pressefreiheit! 10 FEUILLETON Mittwoch, 30. Juni 2021, Nr. 148 Die Wut des Revolutionärs 1.000 Abos für Der Gitarrist Mdou Moctar fordert auf seinem großartigen Album »Afrique Victime« politische Selbstbestimmung für die Tuareg. Von Hannes Klug die Pressefreiheit! ie Geschichte der Tuareg, der nen lässt. Selbst heterogen organisiert, Energie Bahn, die sich während der fol­ Nomaden aus der nordafrika­ besitzen die Tuareg in Niger, Libyen, genden siebeneinhalb Minuten in einem Dnischen Sahelzone, ist auch Algerien oder Mali Minderheitensta­ irrwitzigen Crescendo dröhnender Gi­ eine der Musik: der Takamba­Tradition, tus und haben entsprechend an allen tarren auftürmt, krachend entlädt und die sich in endlosen Schleifen winden Fronten mit Ausgrenzung und Unter­ zwischendurch an quälende Schmer­ kann und in deren hypnotischen Loops drückung zu kämpfen. So ist das wirt­ zensschreie erinnert: »Afrika, du Opfer sich polyphoner Gesang und auf Sai­ schaftliche Überleben nicht nur der so vieler Verbrechen«, heißt es im Text: teninstrumenten wie der langhalsigen umherziehenden Hirten, sondern auch »Wenn wir schweigen, wird dies unser Tahardent gezupfte Soli ablösen. In der der niedergelassenen Bevölkerungstei­ Ende sein.« elektronischen Abwandlung dieses Stils le zunehmend gefährdet. Daraus ent­ Verhaltenere Stücke wie das sanftmü­ springen den blubbernden Handtrom­ stand in jüngerer Zeit die Forderung tige, behutsam vorgetragene »Tala Tan­ meln peitschende Drumcomputer zur nach einem unabhängigen Nationalstaat nam« oder auch das letzte, akustische Seite, und die akustischen Instrumen­ te weichen verzerrten E­Gitarren. Aus dieser Verquickung von Tradition und Mdou Moctar beklagt die Moderne ist nach dem Ende der franzö­ sischen Kolonialherrschaft in Westafri­ koloniale Ausbeutung des ka in den 1960er Jahren ein mittlerwei­ le auch in der westlichen Hemisphäre afrikanischen Kontinents. Attacken populärer Musikstil entstanden, für den Antichinesische Front, kolonialer jW-Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Seite 16 Anspruch und keine Selbst - Aus aktuellem Anlass: Zur reflexion: Das Treffen der G-7-Außenminister in London sollte sich der Name »Desert Blues« einge­ einen Schulterschluss gegen Moskau und Beijing zelebrieren. Zur Bilanz. Von Jörg Kronauer SEITE 3 bürgert hat. IMAGO IMAGES/PHOTOTHEK IMAGO WWW.JUNGEWELT.DE Seit seinen Anfängen war der Wüs­ mit eigenem Territorium, den die Be­ Stück des Albums, »Bismilahi Atagah«, · PVST A11002 · ENTGELT BEZAHLT 1,90 EURO (DE), 2,10 EURO (AT), 2,60 CHF (CH) tenblues zu gleichen Teilen widerstän­ freiungsbewegung MNLA im Norden kommen zwar sehr viel ruhiger daher, FREITAG, 7. MAI 2021, NR. 105 · Gut und Böse GEGRÜNDET 1947 · Die Autokratie als Feind der Demo- Bus und Porsche kratie? Zur Feinbestimmung Verkehrswende für Reiche: ÖPNV ver- eines Kampfbegriffs Fördern und fordern nachlässigt, dafür gibt es Kauf- dig und sehnsuchtsvoll aufgeladen. Malis einfordert. besitzen jedoch denselben hypnoti­ US-Außenminister dämpft Kiews 12 Horch und Guck Hoffnung auf raschen NATO- prämien für Elektroautos NRW: Landesregierung will Versamm- 9 lungsrecht schleifen. Hardliner 7 Beitritt. Vorwürfe an Russland Mdou Moctar steht im Bann der beiden Die Wut des Revolutionärs, als den schen Sog, der sich aus dem monoton 4 als Sachverständige geladen China weist Kritik der G-7-Außenminister zurück großen leidenschaftlichen Themen von er sich selbst bezeichnet, steckt auch vorwärtsstolpernden Rhythmus und Die Mieten für Neubauwohnungen »Die marxistischesind im vergangenen JahrAusrichtung um mehr der jW wird zusätzlich dadurch Revolution und Liebe, die ihn in seinen in Moctars psychedelischen Gitarren­ den einprägsamen mehrstimmigen Ge­ als fünf Prozent gestiegen IMAGO IMAGES/KYODO NEWS IMAGES/KYODO IMAGO belegt, dass die Zeitung sich mit Ideologien von Klassikern Beijing. Die Volksrepublik China hat Songs immer wieder beschäftigen und gewittern, die nicht von ungefähr an sangspartien zusammensetzt und dabei die Kritik der G-7-Außenminister als »grundlose Beschuldigungen« zurückgewiesen. Die Außenminister unmittelbar mit der Situation der Tu­ die Soli von Jimi Hendrix oder Prince, unwiderstehlich weiter drängt. Wohin? des Marxismus-Leninismus als Grundlage für ihre eigenenhätten sich in Chinas innere Angele- genheiten eingemischt und »Schritte rückwärts gemacht, um eine Block- politik zu verfolgen«, sagte der Spre- areg in Vergangenheit und Gegenwart eines seiner großen Vorbilder, erinnern. Auf »Afrique Victime« stellt Moctar Bestrebungen befasst.« cher des Außenministeriums, Wang Wenbin (Foto) , am Donnerstag vor der Presse in Beijing. »Hongkong, Tibet und Xinjiang sind alles Chinas zusammenhängen. Er stammt ursprüng­ Folgerichtig war es auch Moctar, der seine politische Botschaft unüberhörbar innere Angelegenheiten.« Die »G 7« hatte am Vortag zum Abschluss ihres Außenministertreffens in London in lich aus Agadez, einem der Zentren 2015 in einem staubdurchwehten Sa­ in den Vordergrund, und er tut dies nicht einer Erklärung unter anderem die Aus der Antwort der Bundesregierung auf die Frage, warum angeblichedie Verfolgung der musli- mischen Minderheit der Uiguren in Boom für ImmobilienhaieVon Simon Zeise GUDATH IMAGES/SABINE IMAGO Xinjiang kritisiert. Chinas Außen- der Tuareg­Rebellion der 1990er Jahre hel­Remake des Films »Purple Rain« weniger kämpferisch und poetisch, amtssprecher sagte, die Gruppe der TageszeitungTrotz junge Neubau steigen Welt Preise vom auch Verfassungsschutz während Coronapandemie. Verbände beobachtet fordern siebenwird solle sich besser um die Er- Ausbau von Sozialwohnungen. Regierung weicht Mieterschutz aufDas . Ziel, 1,5 Millionen neue Wohnun- holung der Weltwirtschaft kümmern und »Entwicklungsländern« helfen, in Niger. Seine erste Gitarre baute er (1984), das der US­amerikanische Re­ als dies Abdallah Oumbadougou vor einem Jahr hatte Innenminister Horst gen zu errichten, sei zwar verfehlt wor- anstatt Konflikte in der »internatio- Seehofer (CSU) angekündigt, Kom- den, sagte Hauptgeschäftsführer Felix von rund fünf Prozent, wie das Unter- nalen Gemeinschaft« zu schüren. ezahlbarer Wohnraum ist Man- nehmen am Donnerstag mitteilte. munen sollten mit der Erweiterung Pakleppa. Jedoch seien 1,2 Millionen (dpa/jW) gelware. »Eine zunehmende Auch kleine Hürden für Immobi- kommunaler Vorkaufsrechte und der »schon ein ganz respektables Ergeb- selbst, nachdem er einen Auftritt des gisseur Christopher Kirkley gedreht hat, 60 Jahren zu Zeiten der ersten Tuareg­ Zahl von Mietern kann die Mie- lienhaie wie der Berliner Mietendeckel Umwandlungsbegrenzung von Miet- in nis«. Weitere B Infos unter jungewelt.de/pressefreiheitEigentumswohnungen unterstützt wer- Janine Wissler, Kovorsitzende der te nur noch schwer oder gar nicht bezah- werden kassiert. Das Bundesverfas- Partei Die Linke, die am Wohnungs- BRD für neue len«, sagte der Präsident des Deutschen sungsgericht hatte das Landesgesetz am den. Diese seien im Ergebnis aber deut- ikonischen, im vergangenen Jahr ver­ die Hauptrolle und dabei vor allem sich Aufstände tat. bautag an einer Podiumsdiskussion Mieterbunds, Lukas Siebenkotten, am 15. April kurzerhand für nichtig erklärt. lich »entschärft« worden, kritisierte der EU-Eingreiftruppe Deutsche Mieterbund am Mittwoch. teilnahm, kritisierte am Donnerstag Donnerstag anlässlich des 12. Woh- Mit Folgen: Tausenden Mietern in der jW : »Auch in diesem Jahr Zusammen mit etwa einem Nun könnten die Länder »nach Gus- gegenüber Brüssel. nungsbautags in Berlin. Notwendig sei Hauptstadt drohen Nachzahlungen. Wie Dutzend EU-Mitgliedstaaten hat der Tagesspiegel am Mittwoch berichte- to« festlegen, für welche Art Mietshäu- wurde beim Wohnungsbautag wieder storbenen Gitarristen und Sängers Ab­ selbst spielte. Es war der erste Spielfilm Nachdem er lange auf Sahel Sounds, der Bau von mindestens 80.000 So- sich die Bundesrepublik für die ser die Beschränkung gelte. Denn das klar – wir brauchen mehr bezahlbaren zialwohnungen pro Jahr, erklärte der te, wurde eine Familie im Bezirk Mitte Einrichtung einer schnellen militäri- Gesetz ermögliche eine generelle Be- Wohnraum.« Seit Jahren ändere sich Mieterbund gemeinsam mit Verbän- nur wenige Tage später aufgefordert, die schen Eingreiftruppe ausgesprochen. freiung von der Genehmigungspflicht daran praktisch nichts, denn seit Jahren den der Bau- und Wohnungsbranche Wohnung zu räumen. Nachforderungen Nach ersten Überlegungen solle eine dallah Oumbadougou aus Niger erlebt in Tamasheq, das aber kein Wort für die dem Label von Christopher Kirkley, be­ bei einer Wohnungsanzahl »zwischen werde kein politischer Versuch unter- sowie der IG BAU. Dem Bündnis zu- in Höhe von mehr als 1.600 Euro seien rund 5.000 Soldaten starke Einheit drei und 15, um ›Kleinvermieter‹ zu nommen, die Schaffung von Wohn- folge fehlen bundesweit insgesamt rund nicht beglichen worden. Der Fall ver- geschaffen werden, bestätigten Dip- ich will die Tageszeitungschützen«, kritisierte der Verband. junge Fak- raum nicht einfach demWelt Markt zu 630.000 Wohnungen. deutlicht die soziale Spaltung in der überlassen. »Bauen, bauen, bauen im lomaten am Donnerstag am Rande Unterdessen ziehen die Preise vor Stadt. Profiteur und Miteigentümer tisch würden dadurch Mieter in ange- hatte. Sie zu spielen, brachte er sich Farbe Lila kennt und den violetten Re­ heimatet war, der sich selbst als eine Mi­ Hochpreissegment hilft da nicht. Wir eines Treffens der EU-Außenminis- allem in Großstädten weiter an – des Hauses ist kein geringerer als der spannter Lage, wenn sich viele Woh- brauchen neben der Schaffung von be- ter. Eine Einsatzmöglichkeit
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