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Wasserkörperdatenblatt Stand Dezember 2016 14002 Ise

Stammdaten Bewertungen nach EG-WRRL, Stand 2015 Synergien

Flussgebiet (4000) Chemie Naturschutz - FFH-Richtlinie (1992/43/EWG ) 14002

Bearbeitungsgebiet 14 /Quelle Gesamtzustand schlecht (3) Ise mit Nebenbächen (DENI_3229-331) Ansprechpartner Überschreitung durch NLWKN Betriebstelle Süd Quecksilber in Biota Naturschutz - EG-Vogelschutzrichtlinie (2009/147/EG14002 ) Geschäftsbereich III, Ökologie Aufgabenbereich 32 Keine Synergien Zustand/Potential mäßig (3) Gewässerkategorie Fließgewässer (RW) Hochwasserrisikomanagement-RL14002 (2007/60/EG) Fische mäßig (3) Gewässerlänge [km] 38,32 Makrozoobenthos Gesamt mäßig (3) Keine Synergien Alte Wasserkörper Nr. 14002 Degradation mäßig (3) Gewässertyp 15 Sand- und lehmgeprägte Sonstige Hinweise (z.B. zur Reihenfolge von Saprobie Tieflandflüsse gut (2) Maßnahmen, Planungsvoraussetzungen) Makrophyten/Phytob.ges. Gewässerpriorität 2 mäßig (3) Überschreitung der TOC-Abweichungsklassen Makrophyten RaKon2015 Schwerpunktgewässer ja mäßig (3) Diatomeen Allianzgewässer ja gut (2) Informationen zu besonders bedeutsamen Arten Phytobenthos Zielerreichungs WK nein unbefriedigend (4) Libellen: Gomphus vulgatissimus, Calopteryx virgo; Phytoplankton nicht relevant (U) Schlammfliegen: Sialis nigripes; Weichtiere: Pisidium Wanderroute nein amnicum, Unio tumidus; Makrophyten: Potamogeton Laich- und Aufwuchshabitat Allgemeine chemisch-physikalische Parameter ja praelongus Status HMWB - erheblich verändert Überschreitung T-Max_unt, TOC Signifikante Belastungen Flussgebietsspezifische Schadstoffe

Diffuse Quellen Überschreitung nein Abflussregulierungen und morphologische Hydromorphologie Veränderungen Detailstrukturkartierung [%] I II III IV V VI VII

0 0 3 26 51 17 1 Wasserkörper kartiert [%] 98

Seite 1 von 5 Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen Die Ise ist stark ausgebaut und begradigt. Im Bereich des -Seitenkanals sind die Ufer durch Wasserbausteine befestigt. In den übrigen Abschnitten ist die Sicherung der Böschungsfüße durch Faschinen weitgehend verschwunden. Im Mittellauf wurde die Auennutzung auf extensive Grünlandnutzung umgestellt und es wurden Randstreifen geschaffen. Die Gewässerunterhaltung erfolgt in diesen Bereichen bereits mit schonenderen Methoden. Kurz vor der Mündung in die Aller wird sie für einen Mühlenbetrieb aufgestaut. Das Einzugsgebiet weist einen hohen Anteil landwirtschaftlicher Nutzung auf. Die biologischen Qualitätskomponenten Fische, Makrozoobenthos, Makrophyten und Diatomeen weisen auf eine hydromorphologische Degradation des Gewässers sowie eine erhöhte Nährstoffkonzentration hin. Die Saprobie ist für den überwiegenden Teil des Wasserkörpers als gut einzustufen. Die Alte Ise stellte eine alte Schleife der Ise dar, die beim Ausbau der Ise von ihr abgetrennt wurde. Durch die geringe Strömungsgeschwindigkeit und die teilweise geringe Wasserführung hat die Alte Ise den Charakter eines stark verkrauteten Stillgewässers. Die Durchgängigkeit ist durch mehrere Durchlässe eingeschränkt. Eine aktuelle Erfassung der biologischen Qualitätskomponenten liegt hier nicht vor. Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Potentials sollten auf die Verringerung der Nährstoffbelastung sowie die Erhöhung der Strömungsdiversität, der Tiefen- und Breitenvarianz abzielen. Da die Nährstoffe (v.a. Stickstoff) vermutlich zum großen Teile aus dem Oberlauf der Ise und weiteren Zuflüssen, insbesondere Gosebach, Emmer Bach und Fulau stammen, sollten Maßnahmen zur Nährstoffreduktion bei diesen Gewässern ansetzen (Verminderung diffuser Einträge durch Extensivierung der Flächennutzung, Emissionsminderung auf ackerbaulichen Flächen, Vernässungsmaßnahmen, Uferrandstreifen). Im Bereich des Elbe-Seitenkanals sollte die Uferbefestigung einseitig entfernt und ein Entwicklungskorridor geschaffen werden. Vorhandene Wanderungsbarrieren sollten entfernt bzw. die Durchgängigkeit durch Wanderhilfen wiederhergestellt werden. Ebenfalls ist es sinnvoll, den Rückstau im Bereich der Mühle bei zu vermindern. Als sinnvolle Maßnahme zur Auenentwicklung bietet sich eine Reaktivierung der Alten Ise an. Hierbei steht eine Erhöhung der Fließgeschwindigkeit und Wiederherstellung der Durchgängigkeit im Vordergrund. Die Maßnahmen sollten die Vorkommen des Langblättrigen Laichkrauts (Potamogeton praelongus) nicht gefährden. Defizitanalyse mit Handlungsempfehlungen für Maßnahmen Relevanzen der Belastungen: 1 fachlich nicht relevant; 2 nicht feststellbar / nicht bekannt; 3 Belastung ist von untergeordneter Bedeutung; 4 Belastung spielt eine wichtige Rolle; 5 Belastung spielt eine entscheidende Rolle 1. Guter ökologischer Zustand / gutes ökologisches Potential erreicht: Nein 14002

Defizit und Ursache/Belastung Relevanz Bemerkung Handlungsempfehlung

Angabe entfällt hier, siehe weiter ab Schritt 2. 2. Wasserqualität; Saprobie und Sauerstoffhaushalt 14002 Defizit und Relevanz Bemerkung Handlungsempfehlung Ursache/Belastung Punktquellen 2 Eintrag aus dem Einzugsgebiet v.a. durch Zuläufe Staueffekte 2 Wehre und Sohlschwellen im Verlauf vorhanden ökologische Durchgängigkeit, bes. Wehr Cardenap / Gifhorn, welche wiederhergestellt werden soll und als Maßnahme aktuell eingereicht wurde Diffuse Quellen 3 Anlage von Gewässerschutzstreifen zur Reduzierung der Nährstoffeinträge

Seite 2 von 5 3. Wasserqualität; Allgem. chemisch- physikalische Parameter 14002 Defizit und Relevanz Bemerkung Handlungsempfehlung Ursache/Belastung Punktquellen 1 Anteil der Kläranlagen an der Nitratfracht < 5%; keine Fischteichanlagen stellen keine relevanten Stoffquellen dar. Diffuse Quellen 3 Landnutzung: Acker 53%, Grünland 10%; Eintrag über Maßnahmen zur Reduzierung der Nährstoffeinträge durch Drainagen aus der Drainagen und Zuflüsse Landwirtschaft Diffuse Quellen 3 Landnutzung: Acker 53%, Grünland 10%; Eintrag über Anlage von Gewässerschutzstreifen zur Reduzierung der Nährstoffeinträge Drainagen und Zuflüsse 4. Flora defizitär 14002 Defizit und Relevanz Bemerkung Handlungsempfehlung Ursache/Belastung Eutrophierung 3 Hohe Nährstoffkonzentration, vor allem Stickstoff intensive 3 Unterhaltung einschränken Unterhaltung

Seite 3 von 5 5. Hydromorphologie; Makrozoobenthos und / oder Fische Wasserkörper Defizit und Rele- Maßnahmengruppe Bemerkung Maßnahmensteckbrief Aktion Handlungsempfehlung bzw. Abschnitt Ursache/Belastung vanz Niedersachsen #Fehler

14002_Gesamt Gewässerverlauf und 5 Begradigt und teilw. mit 1 - Bauliche Maßnahmen 1.1 - Laufverlängerung ja 2.2, 2.3 Bettgestaltung defizitär Wasserbausteinen befestigt zur Bettgestaltung und mit weitgehender Laufverlängerung Wiederherstellung der ehemaligen Krümmungsamplituden und -frequenzen sowie Anhebung der Wsp- Lagen 14002_Gesamt Gewässerverlauf und 5 2 - Maßnahmen zur 2.1 - Gelenkte ja 2.2, 2.3 Bettgestaltung defizitär Förderung der eigendynamische eigendynamischen Gewässerentwicklung Gewässerentwicklung mit (moderatem) Anstieg der Wsp-Lagen 14002_Gesamt Gewässerverlauf und 5 3 - 3.1 - ja evtl. 3.2 Bettgestaltung defizitär Vitalisierungsmaßnahmen Vitalisierungsmaßnahm im vorhandenen Profil en bei weitestgehender Wsp-Neutralität 14002_Gesamt Keine Ufergehölze 2 4 - Maßnahmen zur 4.2 - Entwicklung und Gehölzentwicklung Aufbau standortheimischer Gehölze an Flüssen 14002_Gesamt Festsubstrat defizitär 3 Ansätze der Sohlenstrukturierung5 - Maßnahmen zur 5 nein Verbesserung der Sohlstrukturen durch den Einbau von Festsubstraten 14002_Gesamt Beeinträchtigung durch 3 Einträge aus der Fläche 6 - Maßnahmen zur 6.1 - Reduktion von ja Sand-/ Verringerung der Sand- u. Feinstoffeinträge Feststoffeinträge und - Feinsedimenteinträgen und/oder Verockerung frachten (Sand und aus oberflächigen Feinsedimente / Einschwemmungen Verockerung)

Seite 4 von 5 5. Hydromorphologie; Makrozoobenthos und / oder Fische Wasserkörper Defizit und Rele- Maßnahmengruppe Bemerkung Maßnahmensteckbrief Aktion Handlungsempfehlung bzw. Abschnitt Ursache/Belastung vanz Niedersachsen #Fehler 14002_Gesamt Starke 2 Unbekannt 7 - Maßnahmen zur 7 nein Abflussveränderungen Wiederherstellung eines gewässertypischen Abflussverhaltens 14002_Gesamt Aue beeinträchtigt 4 begradigter Verlauf 8 - Maßnahmen zur 8.2 - Neuanlage von ja Auenentwicklung auentypischen Gewässern (temporäre Kleingewässer, Flutmulden, Altgewässer u. ä.) 14002_Gesamt Aue beeinträchtigt 4 Intensive Landnutzung 8 - Maßnahmen zur 8.3 - Reaktivierung von ja 8.3 Auenentwicklung Altgewässern (Altarme, Altwässer) 14002_Gesamt Fehlende ökologische 4 Ja 9 - Herstellung der 9.1 - Vollständiger ja Durchgängikeit an der Durchgängigkeit linearen Durchgängigkeit Rückbau/Beseitigung Mühle Cardenap wird eines wiederhergestellt Sohlenbauwerkes (Wehr- oder Stauanlage, Sohlenabsturz o. ä.) einschl. Stauniederlegung/Aufhe bung des Rückstaubereiches u. vollständige oder tlw. Wiederherstellung Fließverhältnisse 14002_Gesamt Intensive Unterhaltung 3 Unbekannt ja Entwicklung eines Gehölzsaumes, schonendere Unterhaltung

Seite 5 von 5 Handlungsempfehlungen Schritt 6 Darstellung und Auswertung der Detailstruktur

WK 14002 Ise

Gesamtbewertung Detailstrukturkartierung (DSK)

DSK-Gesamtbewertung im WK gesamt (km und %)

unverändert gering mäßig deutlich stark sehr stark vollständig verändert

0 0km 1,2km 10km 19,5km 6,7km 0,3km

0% 0% 3% 26% 51% 17% 1%

Im Bereich des ESK ist die Struktur der Ise stark bis sehr stark verändert. Hypothetisch wären hier Maßnahmen aus den Gruppen 1/2 vorzuschlagen, wobei dies sich aufgrund der direkten Nachbarschaft zum ESK als sehr schwierig darstellt. In diesem Bereich ist aktuell die Maßnahme „Teststrecke“ eingereicht worden, in der verschiedene „Instream“- Maßnahmen geplant sind. Im weiteren Verlauf finden sich mäßig, deutlich und stark veränderte Abschnitte vor. Bei Westerbeck verläuft die Alte Ise in einer Schleife, welche momentan einen Stillwassercharakter hat und abgetrennt von dem Hauptlauf der Ise. Hier ist der Wiederanschluss der Alte Ise zu empfehlen.

Ise oberhalb Wunderbüttel Ise vor Sauerbach

Bewertung Gewässerstruktur Sohle

Strukturveränderung der Sohle im WK gesamt (km und %)

unverändert gering mäßig deutlich stark sehr stark vollständig verändert

0km 0km 0km 1,2km 9,7km 20,1km 6,7km

0% 0% 0% 3% 25% 52% 17%

Mit 52% ist die Sohle größtenteils sehr stark verändert, Maßnahmen zur Aufwertung der Sohlstrukturen (5.1/5.2/6.1/6.2) sind hier durchzuführen.

Bewertung Gewässerstruktur Ufer

Strukturveränderung des Ufers im WK gesamt (km und %)

unverändert gering mäßig deutlich stark sehr stark vollständig verändert

0km 1,7km 14,7km 13,6km 5,9km 1,8km 0km

0% 4% 38% 35% 15% 5% 0%

Im Bereich des ESK sind die Ufer befestigt und ausgebaut, die Struktur des Ufers ist deutlich bis sehr stark verändert, Maßnahmen zur Aufwertung der Uferstrukturen (2.4/2.5/4.1) sind in den Bereichen deutlicher bis vollständiger Veränderung vorrangig durchzuführen.

Iseufer bei Gamsen Ufer an der alten Ise

Bewertung Gewässerstruktur Land

Strukturveränderung des Gewässerumfeldes bezogen auf den WK gesamt (km und %)

unverändert gering mäßig deutlich stark sehr stark vollständig verändert

1,7km 5,7km 9,5km 8,5km 5,4km 5,1km 1,8km

4% 15% 25% 22% 14% 13% 5%

Der vom ESK betroffene Abschnitt ist sehr stark bis vollständig verändert. Unterhalb von Schönewörde und gibt es kleine, nur als gering verändert eingestufte Abschnitte, hier

ist im Umland das NSG „Großes Moor“.

Umland bei Alt Isenhagen