Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter- Pfade Entdeckungstouren 3 in Hankensbüttel und an der Ise

Natur erleben

Naturschutz erfahren

Für Radfahrer und Wanderer

Aktion Fischotterschutz e.V. - OTTER-ZENTRUM - 29386 Hankensbüttel Auf den Spuren des Fischotters

Otter-Pfad Hankensbüttel Der Fischotter ist ein sehr seltenes und heimliches Tier. Er Länge 3,5 km (ohne Seerundgang) reagiert sehr empfindlich auf Veränderungen in seinem Le- 1 bensraum. Anders herum ausgedrückt: Wenn Bäche, Flüsse, Bohldamm

2 6 Teiche und Seen in einem guten ökologischen Zustand sind, Parkplatz Wiesenweg werden sie früher oder später vom Fischotter als Lebens-

raum besiedelt. In die Niederung der Ise, 5 einem kleinen Fluss im Landkreis ,

ist der Fischotter aufgrund umfangreicher 3 Klosterstraße Naturschutzmaßnahmen zurück gekehrt. 4 K Emmer Bach Sogar in der Nähe des OTTER-ZENTRUMs 3 4 1 Otter-Pfad Hankensbüttel mit Naturerlebnisbrücke (Station 6)

Infotafel „Spurensuche“ der Gemeinde5 Hankensbüttel. Die Begleitbroschüre ist in Hankensbüttel wurden wildlebende erhältlich im Rathaus, im OTTER-ZENTRUM6 und in der Touristinformation. K Kloster Isenhagen 7 Waldbad Hankensbüttel

Fischotter und ihre Spuren gesehen. Seitenkanal

Elbe-

8 Die Otter-Pfade führen Betzhorn Es gibt vieles zu mit drei Touren kleine 9

2 entdecken und zu und große Naturentde- 1 1 erleben. In diesen ckerInnen in diese Ge- Bahnhof Aktions-Kästen fin- biete, um den Blick für 2 5 den sich Vorschläge zum Natur­ die Lebensräume des 4 3 erleben. Z. B. geht es barfuß in Fischotters zu schär- einen Bach auf die Jagd nach fen. Insgesamt 20 Sta- Flohkrebsen und Libellenlarven tionen laden dazu ein, direkt vor Ort etwas über oder auf eine Vogelsafari. das Leben des Fischotters und den Naturschutz zu erfahren.

Vielleicht finden sich am Flussufer­ die Trittsiegel des Fischotters und mit ganz viel Glück zeigt er sich vielleicht leibhaftig. Im OTTER-ZENTRUM sind Erleb- nis-Rucksäcke entleihbar, die mit einer Forschungsausrüstung für besonders Neugierige versehen sind.

Die Aktion Fischotterschutz wünscht beim Naturerleben viel Spaß und freut sich über neue „Otter-Freunde“!

Um den Weg zu finden, gibt es Wegbeschreibungen zu jeder Station und zu jeder Tour eine Übersichtskarte.

2 Naturschutz Pfade Nr. 1 Inhalts verzeichnis

Der Fischotter - Botschafter für intakte Gewässer...... 4

Otter-Pfad Hankensbüttel...... 5

Impressum Text: Andrea Werneke, Thomas Lucker Naturerlebnis auf der Brücke...... 11 Fotos: Archiv der Aktion Fischotterschutz e. V. Foto Seite 14 (Eisvogel): Andreas Hartl Illustrationen: Natascha Engst-Wrede Otter-Pfade , Übersicht...... 15 Layout: Matthias Hofmann Druck: Druckhaus Harms, Groß Oesingen Gedruckt auf 100% Recyclingpapier Das ISE-Projekt...... 16 2. Auflage, 2009

Redaktions-Adresse Otter-Pfad Wahrenholz, Nord...... 17 Aktion Fischotterschutz e. V. OTTER-ZENTRUM 29386 Hankensbüttel Otter-Pfad Wahrenholz, Süd...... 27 Tel. (05832) 98 08-0 Fax (05832) 98 08-51 [email protected] ISE-LAND - www.otterzentrum.de Naturschutzgerechte Landwirtschaft...... 31

Spendenkonto Sparkasse Hannover Die Aktion Fischotterschutz e.V...... 34 Konto 2 032 910 BLZ 250 501 80 Das OTTER-ZENTRUM Hankensbüttel...... 35 Kartenquelle: Auszug aus den Geobasis- daten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung

Naturschutz Pfade Nr. 1 3 Der Fischotter – Botschafter für intakte Gewässer

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam der Eurasische Fischotter (Lutra lutra) überall dort in Deutschland vor, wo es Wasser gab. Sein Verbreitungsgebiet er- streckte sich von den Küsten bis in die Alpen. Doch innerhalb weniger Jahrzehnte hatte sich sein Vorkommen auf den Norden und Osten Deutschlands verringert. Er zählt noch heute zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten. Fischotter wur- den zwar bis 1975 bejagt, aber der Hauptgrund für ihre Seltenheit ist der Verlust ihrer Lebensräume. Die Flüsse, Bäche, Teiche, Seen und Meeresküsten wurden so stark vom Menschen beeinflusst, dass sie Fischotter und anderen Arten kei- nen Lebensraum mehr bieten.

Die Trockenlegung von Feuchtgebieten, die Kanalisation von Fließgewässern, die Belastung des Wassers mit Schadstoffen, Massentourismus und Straßenverkehr, das sind die Hauptursachen für den Verbreitungsgebiet Rückgang des Fischotters. des Fischotters in Deutschland. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, wurde 1979 die Aktion Fischotterschutz e. V. gegründet. Es ging den Gründungs- mitgliedern jedoch nicht allein um die Rettung des Fischotters. Er war zu einem Symboltier für Gewässer und Feuchtgebiete geworden und zum Botschafter für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, die auf diese Lebens- räume angewiesen sind. Letztlich ist auch der Mensch betroffen. Wenn z. B. Fließgewässer in enge Fluss- betten gezwängt werden, fehlen Überschwemmungsflächen und es kommt häufiger, wie in den letzten Jahren, zu Hochwässern mit kata­ strophalen Ausmaßen.

Durch die Revitalisierung von Ge- wässern und Feuchtgebieten sowie die Schaffung von Wanderwegen breitet sich der Fischotter erfreuli- cherweise langsam wieder aus.

4 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Hankensbüttel Länge 3,5 km (ohne Seerundgang)

1

Bohldamm

2 6

Parkplatz

Wiesenweg

5

3

Klosterstraße 4

K

1 Otter-Pfad Hankensbüttel mit Naturerlebnisbrücke (Station 6)

Infotafel „Spurensuche“ der Gemeinde Hankensbüttel. Die Begleitbroschüre ist erhältlich im Rathaus, im OTTER-ZENTRUM und in der Touristinformation.

K Kloster Isenhagen

Waldbad Hankensbüttel

Otter-Pfad Hankensbüttel Naturschutz Pfade Nr. 1 5 Vorsicht Der Otter-Pfad beginnt im Verkehr! hinteren Teil des Parkplatzes vom OTTER-ZENTRUM. Dort führt ein Fußweg auf den Radweg parallel zur Wittinger Straße. Hier Hier führt die Bun- bitte links abbiegen und desstraße 244 über dem Radweg in Richtung den kleinen Bach Ortskern folgen. Brombeck. Straßen- brücken wie diese sind ein Problem für den Fischotter, denn er schwimmt nicht unter einer engen mit Rohren versehene Bauwerke sind Brücke durch. Wenn er die Brücke, zwar kostengünstig, gefährden aber z. B. auf einem Uferstreifen, nicht tro- an Gewässern lebende Fischotter. ckenen Fußes unterqueren kann, über- quert er die Straße und steigt auf der Um den Straßentod von Fischottern anderen Seite wieder in das Gewässer und anderen wandernden Tierarten ein. Dabei ist die Gefahr, überfahren zu zu verhindern, müssen die Brücken werden, sehr groß. Über 200 Fischot- mit Randstreifen (Bermen) oder Lauf- ter werden pro Jahr von Autos über- stegen ausgestattet sein. So können fahren, und das zumeist in der Nähe Landtiere unter der Brücke hindurch von Brücken. Solche engen und z. T. laufen.

Bei der Umgestaltung dieser Brücke in Emmen hat sich die Aktion Fischotterschutz dafür eingesetzt, dass Uferrand- streifen für den Fischotter und andere Tiere angelegt wurden.

! Tipp zum Weiterlesen: Broschüre „Straßenverkehr und Otterschutz“ von der Aktion Fischotterschutz e.V.

6 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Hankensbüttel Immer Weiter geht es in Richtung Ortskern. Die nächste Straße geradeaus! (Bohldamm) links abbiegen und dann gleich die erste rechts in den Betonweg entlang des Hankensbütteler Der Otterpfad führt an dieser Stelle Baches. Am Ende des Sport- über den Hankensbütteler Bach. Der platzes biegt der Betonweg Bach fließt auch durchs OTTER-ZEN- nach links ab. TRUM und mündet dort in den Isenha- gener See. Ursprünglich hatte der Bach ein ande- res Bett, das er sich selbst geschaf- Hier sind Metallwände (Spundwände) fen hatte. Er floss geradeaus und zu sehen. Diese künstlichen Wände schlängelte sich über die Fläche des sollen das Bachufer befestigen, damit heutigen Sportplatzes, aber er muss- es nicht abbricht. Der Bachlauf wurde te dem Bau des Stadions weichen. So hier künstlich in einer Linkskurve ver- wie dieser Bach heute aussieht, bietet legt. Wenn der Bach viel Wasser führt, er dem Fischotter keinen Lebensraum, z. B. nach einem Gewitterregen, ha- denn es fehlen Bäume und Sträucher ben die Wassermassen durch die Strö- am Ufer, die ihm Versteckmöglich- mung enorm große Kräfte und sie wür- keiten bieten könnten. Außerdem sind den sich ohne die Metallwände durch die Lebensbedingungen für seine Nah- das Ufer graben. rung ebenfalls ungünstig.

Otter-Pfad Hankensbüttel Naturschutz Pfade Nr. 1 7 Kalter Heidebach – Heißer Tipp für den Otter

An dieser Stelle überquert der Otter- der Brücke durchgeführt. Rohr und Ab- pfad den kleinen Bach Bredenbeck. Er sturz waren nicht nur ein Hindernis für entspringt einer kleinen Quelle nicht die Bachforelle, sondern auch für die weit von hier und fließt in den Kleinlebewesen wie Flohkrebse und Emmer Bach. Es ist ein Insektenlarven. Diese Kleinlebewesen typischer Heidebach sind Teil der Nahrungspyramide des mit einer sandigen Fischotters, denn viele seiner Beute- Sohle und kaltem, tiere ernähren sich von ihnen. klarem Wasser, das aus dem Grundwasser Diese Brücke wurde erneuert, damit stammt. Die Gewässer- die Tiere unter der Brücke durch wan- güte des Bredenbeck ist so dern können. Sie ist jetzt so breit, gut, dass hier sogar die Bachforelle dass der Bach ungehindert un- vorkommt. Bis 2007 wurde der Bach ter durch fließen kann und die mittels einer Betonröhre, die ca. 15 Bachbewohner genug Schutz cm über dem Wasser endete, unter auf ihrer Wanderung finden. Außerdem ist hier mit dem Wurzelwerk der Bäume eine natürliche Uferbe- Hinter der Brücke bitte festigung zu sehen. links abbiegen und dem Wiesenweg am Stadion entlang folgen. Der Rechtsbiegung des Wiesenweges folgen bis zum Waldrand. Nun geht es schräg geradeaus auf den Hauptweg in den Wald Hagen.

Flohkrebse und Co. ! Flohkrebse und andere Kleintiere sind auf dem hellen Untergrund leicht zu entdecken. Man kann sie mit bloßem Auge beobachten oder die Becherlupe aus dem Erlebnisrucksack benutzen. Auf der Unterseite von Steinen kann man auch Bachbewohner entdecken. Die Größe, Anzahl der Beine und die Körperform sind hilfreich beim Bestimmen der Tierart. Im Rucksack befindet sich auch eine Bestimmungshilfe. Noch ein Tipp: Am meisten Spaß macht die Bacherkundung barfuß!

8 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Hankensbüttel Je mehr „Unordnung“ desto besser Dieser Bach heißt „Emmer Bach“ und er fließt vom Isenhagener See zur Ise, dem kleinen Fluss an dem noch wei- Der Otter-Pfad tere Otter-Pfade verlaufen. Das Was- folgt dem Hauptweg durch ser des Emmer Baches ist deutlich den Wald bis zum Ende. trüber als das des Bredenbeck (Sta- Dort bitte links abbiegen. tion 3), da er mit Nährstoffen und Al- gen angereichertes Seewasser führt. Bei Niedrigwasser sieht man auch beruhigten Bereichen entwickeln und die schlammigen Ufer. Dieser der Fischotter findet ausreichend Ver- Schlamm stammt aus dem steckmöglichkeiten zwischen hohen Isenhagener See. An den Pflanzen, unter Baumwurzeln und in Ufern des Emmer Baches unterspülten Uferbereichen. Die Bäu- wachsen Bäume, Sträu- me und Sträucher sorgen außerdem cher und üppige Pflan- für kühlenden Schatten. Das Wasser zen. Hier können im Bach bleibt dadurch kühler, sauer- sich die Klein- stoffreicher und bietet so den Kleinst- lebewesen in lebewesen bessere Lebensbedin- strömungs- gungen. 9 cm 7 cm 4,5 cm

Bisam Fischotter

Spurensuche am Ufer ! Bei Niedrigwasser sieht man die schlammigen Ufer des Emmer Baches. Hier lassen sich die Fußabdrücke verschiedener Tiere finden. Vielleicht hat auch ein Fischotter seine markanten Spuren hinterlassen. Neben Größe und Form gibt die Anordnung der einzelnen Abdrücke zur Spur Hinweise auf die heimlichen Bachbesucher wie Bisam oder Steinmarder. Im Erlebnisrucksack finden sich ein Lineal und eine Bestimmungshilfe für diese Aktion.

Otter-Pfad Hankensbüttel Naturschutz Pfade Nr. 1 9 Stilles Wasser voller Leben

Der Isenhagener See ist Le- bensraum für viele Pflanzen und Tiere. Er hat in weiten Teilen ab- wechslungsreiche Ufer mit Bäumen und Sträuchern. Das Besondere an diesem See ist, dass er meh- rere Inseln hat. Hier leben Vögel und Eine besonders große ökologische Be- andere Tiere ganz ungestört. deutung haben die Röhrichtzonen mit Die Fußspuren von Fischottern wur- z. B. Binsen, Schilf und Rohrkolben. den schon mehrmals am Ufer gesich- Diese Übergangsbereiche zwischen tet und es wurden sogar einzelne wild- Wasser und Land bieten Fischen und lebende Otter im See beobachtet. Amphibien Laich-, Aufwuchs-, Nah- rungs- und Deckungsraum. Vögel fin- den hier Brutplätze, Futter und Ver- Jetzt geht es leicht bergauf am steckmöglichkeiten. Für Fischotter Kloster vorbei. Dann über den sind die Röhrichte als Verstecke und 2. Parkplatz links zum Parkplatz Schlafplätze wichtig. Außerdem ist die- des Waldbades. Am Waldrand geht dort ser Teillebensraum wichtig für die in- ein Fußweg in Richtung OTTER-ZEN- takte Nahrungspyramide des Wasser- TRUM rechts ab. Der Otter-Pfad folgt marders. An mehreren Stellen wurden nun rechts dem Ufer des Isen- im Uferbereich Sumpf- und Uferpflan- hagener Sees parallel zur Su- zen eingebracht. Sie sollen sich selbst dendorfallee in Richtung OTTER- ausbreiten, damit die Röhrichtzonen ZENTRUM. im Isenhagener See weiter wachsen.

Vogelsafari ! Im Röhricht, auf der Insel und in den Bäumen und Sträu- chern tummeln sich viele verschiedene Vogelarten. Dort halten sich Singvögel wie Rohrammer und Sumpfrohrsänger auf. Wie viele verschiedene Vogelstim- men sind zu hören? Auf dem See schwimmen Enten und Schwäne, und mit etwas Glück kann man den Eisvogel über das Wasser schießen sehen. Gegenüber der Seeterrasse vom OTTER-ZENTRUM brütet sogar ein Storchenpaar auf der Insel. Im Erlebnisrucksack ist ein Fernglas, mit dem man auch kleine Details im Aussehen der Vögel entdecken kann.

10 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Hankensbüttel Der Isenhagener See wurde ursprüng- lich als Regenrückhaltebecken ange- An der Seeterrasse des OTTER- legt. Auf eine naturnahe Gestaltung ZENTRUMs beginnt die Naturer- wurde damals keine Rücksicht genom- lebnisbrücke, die den Isenhagener men. Um die Ufer natürlicher zu ge- See überquert. Am gegenüberliegenden stalten und den See als Lebensraum Ufer wenden Sie sich nach links. Beim aufzuwerten, wurden von der Aktion Waldbad treffen Sie wieder auf den Rund- Fischotterschutz in Kooperation mit weg, der Sie zum OTTER-ZENTRUM zu- der Hauptschule, der Gemeinde und rückführt. dem Angelsportverein Hankensbüttel rund 400 m Flachufer angelegt und 300 m Röhricht gepflanzt. Naturerlebnis auf der Brücke

Weiße Seerosen und Gelbe Teichrosen Möglichkeit, die Natur ergänzen den Lebensraum See um mit den vielfältigen Le- eine Schwimmblattzone, die von Klein- bensräumen und ihren Bewoh- lebewesen, wie Flohkrebsen, Schne- nern rund um den See kennen zu ler- cken und Libellen- sowie Eintagsflie- nen und zu erleben. Sie verbindet auf genlarven und Fischen, genutzt wird. einmalige Weise das OTTER-ZENTRUM Der Isenhagener See ist damit ein mit dem Kloster Isenhagen und dem gutes Beispiel für einen Lebensraum Naherholungsgebiet Hagen. Im Schau- aus „zweiter Hand“. kasten auf dem Parkplatz des OTTER- ZENTRUMs finden Sie noch mehr Hin- Die Naturerlebnisbrücke bietet mit ih- weise zu touristischen Attraktionen in ren Erlebnisstationen eine großartige unserer Region.

Grundriss Fußtastelement Wackelzone

Beobachtungssteg at z Wasserfühlstelle l p l e i p S

Ruhezone - Storchennest Wasser Eisvogelwand Röhrichtmodell

Die Naturerlebnisbrücke am Isenhagener See mit ihren Erlebnisstationen.

Naturschutz Pfade Nr. 1 11 und Rückenschwimmer le- Vielfalt über ben in der Flachwasserzone, die durch Ufer- und Sumpfpflanzen (Rohr- und unter glanzgras, Teichsimse, Rohrkolben, Gelbe Wasserschwertlilie, Schwanen- Wasser blume) zu einem abwechslungsreichen Lebensraum wird. Einige Libellenarten, Von der Brücke führt ein kleiner Steg wie die zu den Kleinlibellen gehö- bis zur Wasseroberfläche. Vorsicht! rende blaue Azurjungfer, legen ihre Hier können die Füße nass werden. Eier in Pflanzenstängeln ab. Jung- Dieser Steg ist eine ideale Position, fische benötigen den seichten Ufer- um das Leben unter Wasser zu erfor- bereich, um im Schutz der Pflan- schen. Libellenlarven, Wasserasseln zen und Wurzeln aufzuwachsen.

Faszinierende Unterwasserwelt ! Schöpfen Sie mit dem Gefäß ein wenig Seewasser und betrachten Sie durch die transparente Gefäßwand, die sich im Wasser befindlichen Tiere. Mit ein wenig Glück befinden sich Hüpferlinge, Wasserkäfer, Wasserasseln, Libellen-, Eintags- fliegen- oder Käferlarven im Gefäß. Die beiden Drehscheiben am Brückengelän- der weisen auf einige Tierarten hin.

Die Röhrichtzone eines Sees funkti- ßerdem finden sie dort Versteck- oniert wie eine natürliche „Kläranla- möglichkeiten. Stockente, Teich- und ge“, da dem Wasser Nährstoffe für Blässralle, brüten in den geschützten das Pflanzenwachstum entzogen wer- Bereichen mit direktem Zugang zum den und die Bakterien Wasser. Darüber hin- im Wurzelraum zum aus bilden die Stän- Abbau organischer gel des Röhrichts für Substanzen beitra- unzählige wirbellose gen. Otter durchstö- Tierarten, z. B. Spin- bern gerne die Röh- nen und Insekten, richtzone bei der wichtige Überwinte- Nahrungssuche. Au- rungsplätze.

Das Röhricht, ein ideales Versteck ! Fühlen Sie sich wie ein Fischotter und verstecken Sie sich in dem künstlichen Röhricht auf der Brücke. Wie fühlen Sie sich, wenn Menschen vorbeigehen?

12 Naturschutz Pfade Nr. 1 platzes vergrößert worden. In den Nicht verschiedenen Substraten des See- grundes wurzeln nicht nur die Gelbe bodenlos Teichrose und die Weiße Teichrose, sondern es leben dort speziell an die­ Der Boden des Isenhagener Sees se Lebensräume angepasste Tier- ist unterschiedlich beschaffen. Natür- arten. Im Sand und Schlamm leben licherweise besteht er aus Sand und halb eingegrabene Teichmuscheln und Kies mit moorigen Anteilen. In den Schlammröhrenwürmer. In den kie- 1970er Jahren ist der See durch Sand- sigen Bereichen kommen eher Floh- entnahme für den Bau eines Sport- krebse und Eintagsfliegenlarven vor.

Den Grund spüren ! Hier können Sie die Schuhe ausziehen und sich mit geschlossenen Augen über die verschiedenen Materialien führen lassen. Spüren Sie wie unterschiedlich der Gewässerboden beschaffen sein kann? Ein weiterer Erlebnisbereich vermittelt das Gefühl auf schwankendem Boden zu stehen. Hier ist der Gleichgewichtssinn gefragt.

Die Temperatur des Wassers im Isen- anhaltendem Frost eine Eisdecke. Un- hagener See verhält sich ganz anders ter dem Eis weist das Wasser Tempe- als die Lufttemperatur. Im Sommer raturen zwischen 4 und 0 Grad Celsi- werden im See Ma- us auf. Viele Tiere, ximaltemperaturen wie beispielsweise von 26 Grad Celsi- Teichmuscheln, Fi- us gemessen, auch sche, Insektenlar- wenn die Lufttempe- ven und Krebse, raturen auf über 35 ziehen sich in den Grad Celsius klet- Schlamm oder tief- tern. Im Winter bil- ere Stellen zurück, det sich bei lang um zu überwintern.

Die Wassertemperatur fühlen ! Pumpen Sie mit der Handpumpe etwas Seewasser nach oben und schätzen Sie seine Temperatur. Am Thermometer können Sie die Schätzung überprüfen. Die Bänke auf der Brücke laden zum stillen Natur Erleben und Genießen ein.

Naturschutz Pfade Nr. 1 13 Insel direkt neben der Naturerlebnisbrü- Kunterbunte cke. Von April bis August kann das Ver- halten der Weißstörche in ihrem Horst Vogelwelt beobachtet werden. Die Paarung, Brut- pflege, das storchentypische Klappern Der Isenhagener See ist ein Lebens- mit den Schnäbeln, aber auch das laut- raum, der im Laufe des Jahres von vie- lose Schweben der großen Vögel über len Vogelarten aufgesucht wird. Am Auf- die Seeoberfläche vermitteln erhabene fälligsten ist das Storchennest auf der Momente und bleiben unvergessen.

Was machen die Störche heute ? Von der erhöhten Aussichtsplattform, die einem Storchennest nachempfunden wurde, gelingen die Beobachtungen besonders gut, weil dort ein Fernrohr installiert ist.

Im Vergleich zu den Weißstörchen sind chen begattet und zwei Bruten be- die Eisvögel sehr scheue und klei- treut. Die Weibchen können mehrmals ne Vögel (Körperlänge ca. 18 cm). pro Jahr Eier legen (Schachtelbruten). Ihr prachtvolles Federkleid leuchtet im Sonnenlicht hellblau und orange. Der Eisvogel ist der „Vogel des Jah- res 2009“, das Jahr, in dem die Na- turerlebnisbrücke erbaut wurde. Er ist ein sehr schneller Flieger und ernährt sich vor allem von Kleinfischen, Was- serinsekten und Kaulquappen, die er im Stoßtauchen erbeutet. Eisvögel be- ginnen mit der Balz und Brut schon im Februar. Die meisten Eisvögel leben monogam. Aber es kommt vor, dass ein Männchen gleichzeitig zwei Weib-

Eisvögel und weitere Vogelarten des Sees ! Mit etwas Glück können die heimlich lebenden Eisvögel durch die Löcher in der Sichtschutzwand beobachtet werden. Wenn sie gerade nicht zu sehen sind, ge- währt der installierte Guckkasten interessante Einblicke in ihr Leben. Ein zweiter Guckkasten präsentiert weitere Vogelarten, wie z. B. Kormoran und Fischadler, die ganzjährig oder nur zu bestimmten Zeiten auf und über dem See zu beobachten sind.

14 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfade Wahrenholz Übersicht Emmer Bach 3 4

5 6

7

Seitenkanal

Elbe-

8

Betzhorn 9

2 1

1 Bahnhof

2

5 4

3

1 Otter-Pfad Wahrenholz NORD mit Station, Länge ca. 20 km 1 Otter-Pfad Wahrenholz SÜD mit Station, Länge ca. 10 km

Otter-Pfade Wahrenholz Nord und Süd Naturschutz Pfade Nr. 1 15 Das Ise-Projekt - Neue Wege in der Kulturlandschaft

Nur ca. 3 % der Fläche der Bundesrepublik Deutschland stehen unter Natur- schutz. Der restliche Teil ist vom Menschen mehr oder weniger stark beeinflusst, wodurch viele ökologische Prozesse und Kreisläufe gestört sind. Gerade hier sieht die Aktion Fischotterschutz e.V. größten Handlungsbedarf, um Naturschutz in den ungeschützten Landschaftsbereichen zu praktizieren. Mit dem von ihr 1987 gestarteten Ise-Projekt („Revitalisierung in der Ise-Niederung“) wurde in Deutschland erstmalig ein großflächiges Naturschutzprojekt in einer stark vom Menschen geprägten Landschaft umgesetzt. Dabei geht es nicht um die Auswei- sung von Schutzgebieten, sondern um die Suche nach Lösungsmöglichkeiten für Natur und Mensch.

Die Ise wurde seit über 150 Jahren kontinuierlich ausgebaut. Am stärksten fan- den Begradigungen und Verlegungen in den 50er, 60er sowie den 70er Jahren im Rahmen von Flurbereinigungen und durch den Bau des Elbe-Seiten-Kanals statt. Die Ise-Niederung war eine intensiv genutzte und denaturierte Landschaft mit einem hohen Anteil an Ackerflächen. Damit einher ging ein gleichförmiger Flusslauf durch ein festgelegtes Flussbett und eine jährlich zweimalige Mahd der Ufer und der Wasserpflanzen, die Belastung des Flusses mit Schadstoffen aus den Kläranlagen und der Landwirtschaft, eine Artenarmut bei Tieren und Pflanzen durch die intensive landwirtschaft- liche Nutzung und Strukturarmut der Landschaft.

Seit 1990 wurden Maßnahmen am Gewässer und in der Niederung umgesetzt, um natürliche Entwicklungen zu initiieren: Umwandlung gewässernaher Ackerflächen in extensiv genutztes Grünland, Schaffung von Strukturen durch Ufergehölze, Hecken, Gehölzinseln sowie min- destens 5 m breite ungenutzte Uferrandstreifen und Wegraine, Reduktion der Gewässerunterhaltung (Mahd), Entfernen von Uferbefestigungen und Rohren, Ausgleich von Gewässerstufen durch Steinschüttungen (Sohlgleiten).

Die seit 1987 kontinuierlich durchgeführten wissenschaftlichen Begleituntersu- chungen zeigen, dass sich die Wasserqualität der Ise verbessert und mehr Tier- und Pflanzenarten an und in der Ise leben. Sogar der Fischotter kehrte nach über 20 Jahren zurück. Das ! sind alles Beweise dafür, dass sich der ökologische Zustand in der Ise-Niederung deutlich verbesserte und noch weiter verbessert.

16 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Wahrenholz NORD Länge ca. 20 km

Emmer Bach 3 4

5 6

7

Seitenkanal

Elbe-

8

Betzhorn 9

2 1

Bahnhof

1 Otter-Pfad NORD mit Station

Rastplatz

Otter-Pfad Wahrenholz Nord Naturschutz Pfade Nr. 1 17 Die Kleintiere im Fluss benötigen grobe und feinere Untergründe in der Sohle zum Schutz vor der Strömung.

Hand

(Sohlgleite) ausgeglichen. Jetzt kön- in Pfote nen die Tiere wieder den Fluss im Be- Für den Betrieb der Wassermühle gab reich der Mühle durchwandern. Zusätz- es ursprünglich ein Wehr mit einer Stu- lich entstand mittels einer Metallwand fe von 1,70 m zum Anstauen des Was- ein Triebwerkskanal an der Mühlen- sers für das Mühlenrad. Wehre und seite, durch den das Wasser für den Staustufen stellen unüberwindbare Hin- dernisse für Fische und Kleintiere dar, die zur Vermehrung und Nahrungs- suche in die kleineren Nebengewäs- ser oder den Oberlauf wandern. Aus diesem Grund wurde im Rahmen des Ise-Projektes von der Aktion Fischot- terschutz e.V. das marode Wehr ent- fernt und die Stufe durch eine flach- geneigte 70 m lange Steinschüttung

Schaubetrieb der Mühle läuft. So wur- Startpunkt ist der Bahnhof Wah- den im Rahmen einer Naturschutzmaß- renholz. Am Ende der Straße, die nahme die Bedingungen für die touris- vom Bahnhof kommt, links abbie- tische Nutzung der Mühle verbessert. gen in die Bahnhofstraße. Am Ende rechts Durch den Tourismus können zusätz- in die Schützenstraße. An der nächsten liche Einkommensquellen erschlossen größeren Kreuzung rechts in werden. Ein gutes Beispiel dafür, dass Richtung . Der Straße Naturschutz und Ökonomie Hand in bis zur Wassermühle folgen. Hand gehen können.

18 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Wahrenholz Nord Braunes Nun geht es zurück in Richtung Ortsmitte. An der Sparkasse rechts in Richtung „Groß Oesingen“ Wasser abbiegen. Vor der Bäckerei geht es rechts ab in die Wiesenstraße. An dieser Stelle mündet der Bach Bru- no in den Fluss Ise. Bruno bedeutet übersetzt „braunes Wasser“. Die Bru- no entspringt im Oerreler Moor und ist sehr eisenhaltig – daher die Farbe. Da so Abflusshinder- Der Bachverlauf ist begradigt und sei- nisse entstehen, wird ne Ufer sowie der Bachgrund werden der Sand gelegentlich regelmäßig gemäht, damit die Pflan- mit einem Bagger ent- zen den Wasserabfluss nicht behin- fernt. Nicht nur für die dern. Die Bruno ist ein gutes Beispiel Kleinlebewesen ist so ein dafür, dass Bäche und Flüsse häufig Eingriff katastrophal und tödlich. nur in ihrer Funktion zum Abtransport von Wasser und nicht als wertvolle Le- Fischotter nutzen übrigens Sandbänke bensräume betrachtet werden. Hier zur Reviermarkierung mit ihrem Kot. gibt es keine Versteckmöglichkeiten für den Fischotter; auch seine Beu- tetiere finden in so einem Gewässer ungünstige Lebensbedingungen vor.

Die Bruno transportiert viel Sand und anderes Bodenmaterial mit sich. An der Einmündung gelangt der Sand in die Ise und lagert sich in Form von Sandbänken ab.

Fliegende Juwelen ! Bei sonnigem und wa mem Wetter kann man hier Pracht- libellen sehen. Vielleicht sind sie bei der Paarung oder der Eiablage zu beobachten. Ihre Larven leben übrigens im Wasser und ge- hören zur Nahrungskette des Fischotters.

Otter-Pfad Wahrenholz Nord Naturschutz Pfade Nr. 1 19 Woher kommt das Wasser

Der Otter-Pfad führt hier über den Em - der Ise? mer Bach, welcher nach ca. 100 m in die Ise mündet. Er fließt in der Nähe des OTTER-ZENTRUMs Hankens- Ise büttel aus dem Isenha- Fulau Hankensbüttel gener See. Die Ise Wittingen Isebeck wird gespeist aus Emmer Bach dem Wasser zahl- Knesebach reicher Bäche und

Gräben. Das ge- Oerrelbach samte Gewässer- system der Ise hat eine Länge von ca. Bruno Elbe-Seiten- Kanal 450 km Wasserlauf (die Ise ist nur Ise 42 km lang). Ein Fischotter be- nötigt ein sehr großes Revier, welches er häufig durchstreift. Beberbach Hierfür nutzt er auch die Neben- gewässer eines Flusses. Nur eignen sich

große intakte Gewässersysteme Platendorfer deshalb als Moorgraben Otterrevier. Da- her ist es not- Bitte dem Weg weiter wendig, dass sich folgen. An seinem Ende auch die Nebenbäche überquert der Otterpfad der Ise wieder in einen die kleine Teerstraße. Es folgt ökologisch guten Zustand ein kurzes Stück Kopfstein- entwickeln. Die Aktion Fisch- pflaster. Bis zur Station 3 sind otterschutz e.V. hat bereits entspre- es auf diesem Weg chende Maßnahmen in Abschnitten ei- noch ca. 8 km. niger Bäche umgesetzt.

Flohkrebse und Co. ! Diese Station eignet sich gut für eine Bacherkundung. Man kann die Flohkrebse, Insektenlarven und andere Kleintiere gut mit der Becherlupe aus dem Erlebnis- rucksack betrachten. Auf der Unterseite von Steinen und zwischen Pflanzen kann man auch Bachbewohner entdecken. Die Größe, Anzahl der Beine und die Körperform sind hilfreich beim Bestimmen der Tierart. Im Rucksack befindet sich auch eine Bestimmungs- hilfe hierfür. Noch ein Tipp: Am meisten Spaß macht es barfuß!

20 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Wahrenholz Nord Von der Abflussrinne

Seit dem 19. Jahr- zum Lebensraum hundert wurde die Ise, wie viele andere zur Belastung der Flüsse und Bäche, kontinuierlich aus- Ise durch Pestizide gebaut. Der Fluss befand sich 1987 in und Dünger. Bachfloh- einem naturfernen Zustand und war für krebs viele Pflanzen- und Tierarten, z. B. den Zahlreiche Äcker wur- Fischotter, nicht mehr als Lebens- den im Rahmen des raum geeignet. Ise-Projektes wieder in Wiesen und Weiden um- Die moderne technisierte Land- gewandelt, sowie die Ufer wirtschaft forderte größere mit typischen Baum- und Straucharten Ackerflächen bis an die Ufer, bepflanzt. Außerdem wird in vielen was die Begradigung der Ise nach Bereichen auf einem 10 m breiten sich zog. Darüber hinaus wurden die Uferrandstreifen die Natur sich selbst Pflanzen im und am Fluss entfernt, überlassen. Durch diese und andere Eintags- ­ damit das Wasser ungehindert abflie- Maßnahmen wurden die Rahmenbedin- fliegen­- ßen konnte. Aus diesem Grund wurde gungen dafür geschaffen, dass die Ise larve die Ise auch mehrmals im Jahr sich wieder natürlich entwickeln kann. ausgebaggert und gemäht. Die Voraussetzung für die Um- wandlung von Wiesen und Wei- Dem Weg weiter fol- den in Ackerland war die Entwäs- gen. Nach einer leich- serung von Mooren und Feuchtwiesen. ten Rechtskurve geht Einerseits gingen so wichtige Feuchtle- es rechts ab in einen Strudel­- bensräume verloren, andererseits kam Waldweg. wurm es durch die intensive Landwirtschaft

So sah die Ise 1990 an dieser Stelle fluss- aufwärts aus.

Otter-Pfad Wahrenholz Nord Naturschutz Pfade Nr. 1 21 Öde Wasserstraße

Der Elbeseitenkanal ist Dem Weg weiter 115 km lang und ver- folgen. An seinem bindet den Mittelland- Ende geht es rechts kanal mit der Elbe. Der auf den Parallelweg zum Kanal ist eine künstli- Elbe-Seitenkanal. che Bundeswasserstra- ße für Frachtschiffe. Da- mit die Kanalstrecke möglichst kurz ist und somit für die Frachtschiffe drastische Kürzung des Iselaufs mit kurze Fahrtzeiten bringt, hat sie einen sich brachte. Zusätzlich werden die Ise geraden Verlauf. Um dieses zu errei- und mehrere Nebenbäche unter dem chen, wurde der Lauf der Ise strecken- Elbeseitenkanal hindurch geführt. So weise verlegt und begradigt, was eine eine Untertunnelung (Düker) stellt für alle wandernden Tier- arten ein starkes Hindernis dar. An dieser Otter-Pfad Station ist auch so eine Unter­ tunnelung eines Baches zu seh- en, der in die Ise fließt.

Damit das Kanal- wasser nicht aus- läuft, sind die Ufer befestigt und baum- und strauchlos, da- mit das Wurzelwerk keine Löcher in der Kanalwand hervorruft. Beim Betrachten des Kanals wird deutlich, dass er für den Fischot- ter keinen Lebensraum bietet. Hier findet er we- der Nahrung noch Ver- steckmöglichkeiten.

22 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Wahrenholz Nord Bäume am Wasser

Natürlicherweise säumen Bäume und dichte Wurzelwerk bildet Sträucher die Ufer von Bächen und eine natürliche Uferbefesti- Flüssen. Die Ufer der Ise waren jedoch, gung und bietet dem Fischotter bedingt durch die Nutzung der angren- Versteckmöglichkeiten. Die über dem zenden landwirtschaftlichen Flächen, Wasser hängenden Zweige dienen bis 1990 nahezu baumfrei. Im Rahmen dem Eisvogel als Ansitzwarten. Ande- des Ise-Projektes pflanzten die Aktion re Vogelarten finden in der Krone Nist- Fischotterschutz e.V. und das zustän- möglichkeiten. Im Sommer beschattet dige staatliche Forstamt auf einer das Blätterdach das Gewässer, was Flusslänge von 28 km Erlen, Weiden, Ulmen und verschiedene Sträucher, wie an dieser Station zu sehen ist. Dem Weg weiter folgen, Der Hauptbaum an den Gewässern in dann den nächsten den Niederungen ist die Schwarzerle Weg rechts ab. (Alnus glutinosa). Ihr Laub ist die Leib- speise vieler kleiner Pflanzenfresser im Gewässer, wie der Bachflohkrebs, und bewirkt, dass das Wasser kühler ist ist u. a. die Basis in der Nahrungs- und somit mehr Sauerstoff aufnehmen pyramide des Fischotters. Das kann. Darüber hinaus verhindert der Schatten ein übermäßiges Wachstum der Wasserpflanzen. Deshalb wird die Ise inzwischen nur noch selten gemäht, um den Wasserabfluss zu gewährleisten.

Schwarzerle (Alnus glutinosa)

Otter-Pfad Wahrenholz Nord Naturschutz Pfade Nr. 1 23 Auf zu neuen Ufern!

Im Rahmen des Ise-Pro- mit Sumpf- und Krautpflanzen. Solche jektes wurde an mehre- Sumpfbereiche sind für viele Pflanzen ren Stellen wie hier die und Tiere wichtig. Z. B. klettern Libel- Ufer der Ise abgescho- lenlarven aus dem Wasser auf Stängel ben. Dadurch wurden und Blätter der Pflanzen, damit das er- die Ufer flacher und sie wachsene Fluginsekt schlüpfen kann. erhielten ein abwechs- Aber auch zur Eiablage werden die lungsreiches Profil. So Pflanzenteile genutzt, die unter Was- entstand ein Übergangs- ser liegen. Diese Abflachungen von bereich zwischen Wasser und Land Menschenhand waren sinnvoll, um die Entwicklung zu naturnäheren Verhält- nissen an der Ise einzuleiten. Generell Jetzt geht es zurück in Richtung sollte der Mensch jedoch möglichst Kanal. Am Wegende rechts abbie- wenig an der Ise eingreifen, damit die gen. An der nächsten Wegekreu- Eigenkräfte des Flusses überall dort, zung geht es nach rechts. Rechterhand wo es geht, wirken können. ist ein schöner Rastplatz am Ise-Ufer. Hin- ter dem Rastplatz rechts abbiegen So sahen die Ufer flussab- in Richtung Hankensbüttel. wärts vor den Naturschutz- maßnahmen aus. Das linke Ufer wurde zusätzlich mit Erlen bepflanzt.

24 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Wahrenholz Nord Nun geht es wie- der zurück. An der Kreuzung rechts abbiegen. Nach ca. 1 km an der Kreuzung rechts halten. Der Weg Ein Trampel- geht in eine Teerstraße pfad führt zu über. Am kleinen Wäld- einer Stelle, an chen rechterhand bitte der man gefahr- rechts in den Feldweg ab- los ans Wasser biegen. kommt

Wiesen und Weiden für den Naturschutz

Die Flächen linkerhand der Ise (wenn mäht werden, damit die man flussabwärts schaut) unterhalb Wiesenvögel ihre Jungen und oberhalb der Brücke wurden bis aufziehen und sich wieder sel- 1992 als Ackerland genutzt. Jetzt sind tene Kräuter ansiedeln können. Aus es Wiesen. demselben Grund dürfen auf Weiden nur 2 Rinder pro Hektar bis zu diesem Die Aktion Fischotterschutz kaufte Zeitpunkt weiden, danach 3 Rinder. knapp 500 ha Land entlang der Ise auf Auch ist die maximale Düngermenge und verpachtete es an die Landwirte je nach Nutzungsart vorgegeben. Die­ mit bestimmten Auflagen. Ein großer se Nutzung ist naturschonender als Teil dieser Flächen wurde in Wiesen die intensive Bearbeitung von Acker- und Weiden umgewandelt. Diese­ dür- land mit Pflanzenschutzmitteln und mit fen z. B. nicht vor dem 15. Juni ge- hohen Düngermengen.

Hautnaher Kontakt mit der Ise ! Flussabwärts am linken Ufer der Ise ist hinter der kleinen Baumgruppe eine Stel- le, an der man an das Wasser herankommt. Man kann barfuß im Wasser waten und mit der Strömung spielen. Wenn man sich auf den Boden setzt und die Au- gen schließt, öffnen sich die Ohren für Wasser- und Windgeräusche und Vogelgesang.

Otter-Pfad Wahrenholz Nord Naturschutz Pfade Nr. 1 25 Neuer Altarm

Hinter dem Picknick- Es geht wieder zurück zur Teer- platz führt ein Tram- straße und dort rechts nach pelpfad an ein kleines Schönewörde. An der Straßen- Gewässer. Es wurde kreuzung geht es rechts in Richtung vom örtlichen Angel- Betzhorn. Dann die nächste rechts in die verein als Brutstätte Feldstraße. Nun immer gerade- für Fische angelegt. Ein aus. natürlicher Fluss verändert ständig seinen Lauf. Wenn eine Flussschleife (Mäander) vom Hauptstrom durch- Rahmen der Flurbereinigung wurden stoßen wird, entstehen Altarme. Das die Altarme abgeschnitten. Um mehr sind Strecken, die an einem Ende vom Fläche für die Nutzung zu erhalten, Fluss abgeschnitten sind. Auch die Ise wurden sie schließlich entwässert und hatte ursprünglich solche strömungs- zugeschüttet. Heute sind z. T. sehr auf- armen Bereiche. Hier konnten Fische wändige und teure Maßnahmen nötig, laichen, denn es gab keine Strömung, um diese Fehler wieder auszugleichen, welche die Eier fortträgt. Auch die wie hier mit einem künstlichen Altarm. Jungfische halten sich in Altarmen auf, denn das Wasser ist wärmer, sie finden ausreichend Nahrung und sie Der kleinen Straße sind vor Feinden geschützt. Durch die weiter folgen. Nach Begradigung und Verlegung der Ise im ca. 1 km an der We- gekreuzung links auf den bekannten Weg vom Anfang des Otter-Pfades.

So könnte sich der Lauf der Ise entwi- ckeln, wenn man ihr genug Platz ließe.

26 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Wahrenholz Nord Emmer Bach

Otter-Pfad Wahrenholz SÜD Länge ca. 10 km

1 Bahnhof

2

5 4

3

1 Otter-Pfad SÜD mit Station

Rastplatz

Otter-Pfad Wahrenholz Süd Naturschutz Pfade Nr. 1 27 Häuser am Fluss

Hier am Ortsrand von Wahrenholz sind einige Häuser dicht an den Fluss Der Start des Otter- gebaut. Für die Bewohner ist diese Pfades ist der Bahnhof Lage mit dem Risiko verbunden, dass in Wahrenholz. Am es bei Hochwasser zu Überflutungen Ende der kleinen Straße, die kommt. Um dieses Risiko zu minimie- vom Bahnhof führt, ren und die Wassermassen geht es nach rechts. zügig abzuleiten, ist die Ise an dieser Station noch relativ stark heimliche dämmerungs- und nachtak- ausgebaut. Eine na- tive Tiere und sehr störungsempfind- türliche Entwicklung lich. der Ise würde jedoch bedeuten, dass der Fluss sich wieder aus- dehnen kann und größere Überschwemmungsflächen bekommt. Da gleichzeitig die Sicherheit der Anwohner gewährleistet sein muss, können hier Naturschutzmaßnahmen nur in geringem Umfang umgesetzt werden. Zum Vorteil von Mensch und Natur soll- Hasel ten in den Flussauen jedoch zukünftig keine Häuser mehr entstehen.

Obwohl diese Stelle noch in der Ortschaft liegt, kommt hier der Fischotter vor. Sei- ne Reviermarkierungen finden sich häufig unter der Brücke, denn trotz der schrägen Ufer kann er sie gefahr- los unterqueren. Fischotter sind sehr Rotauge

Ausschau nach Fischen ! Von der Brücke aus kann man mit etwas Glück und Geduld Fische im Fluss beob- achten. Vielleicht sind hier heute Rotaugen und Hasel zu sehen.

28 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Wahrenholz Süd Hauptgericht

Fischotter sind Raubtiere und aus- Fisch schließlich Fleischfresser. Sie ernäh- ren sich von Tieren, die im, am und auf Der Otter- dem Wasser leben: z. B. Krebse, Mu- Pfad folgt der scheln, Schnecken, Frösche oder Rat- Straße weiter in ten. Ihre Hauptnahrung besteht aber, Richtung „Weißes Moor“. In wie ihr Name verrät, aus Fischen. Die der Linkskurve geht es rechts Zusammensetzung des Speiseplanes auf einen befestigten Weg, des Wassermarders hängt davon ab, der an seinem Ende einen was am leichtesten erbeutet werden Graben überquert. Dort bitte kann. Diese Station befindet sich an links abbiegen. einer Teichanlage, in der Speisefische wie Karpfen und Forellen gezüchtet werden. Wenn so eine reich gefüllte Speisekammer im Revier eines Otters Eine Kombination aus Maschen- liegt, wird sie für ein ausgie- draht- und Elektrozaun kann Fisch- biges Mahl besucht. Das ge- otter und andere Raubtiere von den schieht sehr zum Leidwesen Teichen fernhalten. der Teichbesitzer, besonders, wenn sie vom Fischverkauf le- ben müssen. Um die Verluste für die Teichwirte möglichst gering zu halten und Konflikte mit dem Fischotter zu verhindern, entwickelt die Aktion Fischotterschutz e.V. in Zusam- menarbeit mit den Betroffenen Lösungen. Eine Möglichkeit, Fischotter von Teichen fern zu halten, sind spezielle Zäune, die in den Fischotter-Gehe- gen im OTTER- ZENTRUM getestet wurden.

Otter-Pfad Wahrenholz Süd Naturschutz Pfade Nr. 1 29 Wollige Naturschützer

An dieser Station befindet sich ein Stall- gebäude, das zu einer Schäferei gehört. Weiter geht es den Waldweg Auf den Grünlandflächen sind manch- über die kleine Holzbrücke. mal auch die Schafe, Dann rechts in die kl. Teerstra- genauer gesagt sind ße einbiegen. An der Kreuzung geht es Moorschnucken, es rechts und sofort wieder links. In zu sehen. Die Wan- der Linkskurve der Teerstraße rechts derschäferei Pau- auf den Sandweg abbiegen. An dessen lus pflegt mit der Ende geht es rechts ab. Dem Sandweg Herde hauptsächlich nach links bis zum Stallgebäude folgen, das Naturschutzge- dann rechts auf die Brücke. biet „Großes Moor Gifhorn“, das hier benachbart ist. So bewirken die tie- rischen Naturschützer, dass die Heide- sekten, Amphibien- und Vogelarten und Moorflächen frei gehalten werden, Lebensraum bieten. und sich dort kein Wald entwickelt. Die Schnucken weiden aber auch auf den Die Schäferei ist Mitglied der Vermark- Grünlandflächen an der Ise, die nicht tungsgemeinschaft ISE-LAND, die als Mähwiesen oder Rinderweiden Fleisch von den Tieren anbietet, die genutzt werden können. So bleiben auf den extensiv bewirtschafteten Flä- Feuchtwiesen erhalten, die vielen In- chen an der Ise weiden.

Wollige Naturschützer bei der Arbeit.

30 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Wahrenholz Süd ISE -LAND Naturschutzgerechte Landwirtschaft

Viele der Flächen an der Ise werden heute naturschutzgerecht bewirtschaftet. Pflanzenschutzmittel werden nicht mehr ausgebracht und es wird nur noch gering gedüngt. Entweder werden die Flächen erst spät im Frühsommer gemäht oder es stehen nur wenige Tiere auf den extensiven Weiden. Die landwirtschaftliche Produktion verteuert sich dadurch.

Deshalb haben sich Rinder- und Schweinehalter sowie eine Schäferei aus dem Bereich der Ise zu der Vermarktungsgemeinschaft ISE-LAND zusam- mengeschlossen, um gemeinsam höhere Preise für ihr naturschutzgerecht erzeugtes Fleisch zu er- zielen. Über Fleischerfachgeschäfte in der Region wird das Naturschutz-Fleisch vermarktet und zum Beispiel im OTTER-ZENTRUM zu schmackhaften Gerichten verarbeitet (www.iseland.de).

Naturschutz Pfade Nr. 1 31 Grüne Lebensadern

Mit der Industrialisierung der Land- wirtschaft einher ging die Der Otter-Pfad folgt Vergrößerung der Acker- dem Weg, der an flächen und die Entfer- den Bahnschienen nung von Hecken und rechts abknickt. Feldgehölzen, damit die Flächen mit großen Landmaschinen besser beackert werden kön- Tierarten, wie dem Fischotter, neue nen. 1987 waren in weiten Reviere zu erschließen. Bereichen der Ise-Niederung kaum noch Hecken zu finden, was zu einer An dieser Station ist ein Stück von ins- Verarmung der Landschaft auch unter gesamt 6 km neu angepflanzter Feld- ästhetischen Gesichtspunkten führte. hecken zu sehen, die als Teil des Ise- Projektes entstanden. Ergänzt durch Hecken bieten bis zu 1.800 Tierar- 5 - 10 m breite Uferrandstreifen an der ten Verstecke, Nahrung, Windschutz, Ise und den Nebenbächen sowie un- Schatten und Nistmöglichkeiten. genutzte Raine an den Grund- Außerdem verbinden sie Le- stücksgrenzen und Gehölzin- bensräume und ermögli- seln entstand ein „grünes chen es wandernden Netz“, das Lebensräume miteinander verbindet.

32 Naturschutz Pfade Nr. 1 Otter-Pfad Wahrenholz Süd stehen Schleifen (Mäander). Durch die Alles Begradigung und den Ausbau der Ise wurden diese dynamischen Prozesse im Fluss gestoppt. Ein Ziel des Ise-Pro- Der Otter-Pfad macht einen jektes ist es, Rahmen- Abstecher der sich lohnt! Die bedingungen zu schaf- nächste Möglichkeit geht es fen, damit der Flusslauf rechts ab zur Brücke. wieder in Bewegung kommt. Von der Brücke aus kann man flussabwärts Natürliche Bäche und Flüsse im Flach- sehen, dass die Ise wieder eine Eigen- land verändern ständig ihren Lauf. An dynamik hat, durch die ganz langsam einigen Stellen wird Material abgetra- Ausbuchtungen im Flusslauf entste- gen, an anderer Stel- hen. Neben den Wur- le abgelagert. Durch zeln und überragenden Wasserpflanzen leiten diese Prozesse ent- Ästen der Bäume und die Strömung an die Ufer, Sträucher am Ufer sind wodurch dort Material die Wasserpflanzen abgetragen wird. Vor und hierfür verantwortlich. zwischen den Pflanzen ist Die­se Pflanzen, wie die Strömung verlangsamt der flutende Hahnen- – Sand setzt sich ab. fuß, der hier zu sehen ist, sind nicht nur für die Gewässerdynamik wichtig. Sie rei- chern das Wasser mit Sauerstoff an und bieten Fischen und Kleinlebewe- sen Brut- und Versteckmöglichkeiten. Davon profitiert auch der Otter, denn hier findet er ausreichend Nahrung.

Jetzt geht es zurück auf die Parallelstraße zu den Schienen. Sie führt ca. 2 km geradeaus. Am Ende geht es links zum Bahnhof zurück.

Eintauchen und Entspannen ! Von der Stationsmarkie- rung führt ein Trampelpfad zu einem versteckten Platz am Ise-Ufer. Hier lässt es sich gut schauen, lauschen und entspannen! Außerdem befindet sich hier ei- ne Kanu-Anlegestelle.

Otter-Pfad Wahrenholz Süd Naturschutz Pfade Nr. 1 33 Die Aktion Fischotterschutz e.V.

Die Aktion Fischotterschutz ist ein eingetragener und gemeinnütziger Verein und ein nach § 29 Bundesnaturschutzgesetz staatlich anerkannter Naturschutzver- band. 1979 in Braunlage/ auf Initiative von Claus Reuther gegründet, hat der Verein derzeit über 15.000 Mitglieder und Förderer in der ganzen Bundes- republik.

Der Verein und die ihm angegliederte GN-Gruppe Naturschutz GmbH beschäf- tigen rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 7 Zivildienstleistende, 2 TeilnehmerInnen am Freiwilligen Ökologischen Jahr sowie eine Reihe von Wis- senschaftlerInnen unterschiedlichster Disziplinen. Die Aktion Fischotterschutz ist damit die größte selbstständige Otterschutz-Organisation Europas.

Sie finanziert sich ohne institutionelle Förderung des Staates. Mitgliedsbeiträge, Eintrittsgelder für den Besuch des OTTER-ZENTRUMs, Sponsoring-Kooperati- onen, Erträge aus dem Restaurant und dem Otter- Shop und natürlich Spenden sind die wirtschaftliche Grundlage der Arbeit.

Ziel ist die Rettung des in unserer Heimat vom Aus- sterben bedrohten Fischotters und die Erhaltung der natürlichen Lebensräume. Inzwischen gehen das Pla- nen und das praktische Wirken weit über den reinen Fischotterschutz hinaus.

Die drei wesentlichen Auf- gabenfelder des Vereins bil- den die Forschung, Biotop- entwicklung (Erhaltung und Wiederherstellung von Le- bensräumen) und die Natur- schutzbildung.

! Tipp zum Weiterlesen: Broschüre „Die etwas andere Art des Natur- schutzes“ von der Aktion Fischotterschutz e.V.

34 Naturschutz Pfade Nr. 1 Das OTTER-ZENTRUM Hankensbüttel

Das in Europa einmalige OTTER-ZENTRUM ist ein Projekt der Aktion Fischotterschutz e. V. Es zeichnet sich durch besondere Kinder – und Familienfreundlichkeit aus.

Auf dem über 60.000 qm großen Freigelände am Isenhagener See bieten neun naturnah ge- staltete Tiergehege mit Fischottern, Dachsen, Baum – und Steinmardern, Hermelinen und Il- tissen, sowie zahlreichen Spiel –, Experimen- tier– und Erlebnisbereichen die Möglichkeit, Natur zu erleben und verstehen zu lernen. Bei Schaufütterungen und anderen Aktionen ma- chen die MitarbeiterInnen mit der Lebenswei- se der Tiere und der „etwas anderen Art des Bei den Schaufütterungen Naturschutzes“ vertraut. im OTTER-ZENTRUM gibt es spannende Informationen Mit dem Hauptgebäude aus Holz und Glas, in dem über einheimische Raubtiere der „Pavillon der Region“, die Kasse, der Otter- zu hören und zu sehen. Shop sowie eine Großvideowand untergebracht sind, und mit dem gemütlichen Restaurant offeriert das OTTER-ZENTRUM einen attraktiven und familienfreundlichen Service. Der Wasserspielplatz vor dem Res- taurant bietet Groß und Klein allerhand Spaß.

Im Restaurant, mit großer Terrasse direkt am See gele- Im OTTER-ZENTRUM gen, werden Speisen aus heimischen Produkten zu sind auch die wieselflin- erschwinglichen Preisen angeboten. ken Hermeline zu finden. Restaurant und Otter-Shop befinden sich außerhalb des Freigeländes und kön- nen ohne Eintritt genutzt werden. Die „Otter-Pfade“ sind Teil des Projektes „Erleben des Fischotters und seiner Le- bensräume im Isenhagener Land“, welches mit Mitteln des Niedersächsischen Umweltministeriums im Rahmen des Programmes „Natur Erleben in Niedersach- sen“ gefördert wurde.

Die Naturerlebnisbrücke wurde gefördert von:

Projektförderung aus Erträgen von BINGO! Die Umweltlotterie

Aktion Fischotterschutz e.V. OTTER-ZENTRUM 29386 Hankensbüttel Tel. (05832) 98 08-0 Fax (05832) 98 08-51 E-Mail: [email protected] Internet: www.otterzentrum.de