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WI Abschlussbericht Teil a ISEK 170523.Indd

WI Abschlussbericht Teil a ISEK 170523.Indd

Stadt

Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen 2030 Sta Inte T ei l d

g A tentwic riertes kl ungs k onzep t I nnenstadt Wittin g e n reich Innerörtlicher Versorgungsbe- Teil C Auftraggeberin und Herausgeberin

Stadt Wittingen Amt für Wirtschaft, Sport und Kultur Bahnhofstraße 35, 29378 Wittingen www.wittingen.eu [email protected]

Auftragnehmer

Ackers Partner Städtebau Prof. Walter Ackers Sandra Morese Adolfstraße 15, 38102 [email protected] www.ackerspartner.de

Projektbearbeitung Prof. Dipl.-Ing. Walter Ackers, Architekt und Stadtplaner Dipl.-Ing. Sandra Morese, Architektin und Stadtplanerin Dipl.-Ing. Christina Kuczyk, Stadt- und Regionalplanerin M.Sc. Christian Plumeyer

Gestaltung Ackers Partner Städtebau

Stand 5. Mai 2017 Stadt Wittingen

Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen 2030 II Vorwort

Einleitung

Teil A Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen 2030

Teil B Entwicklungskonzept und Vorbereitende Untersuchungen Innenstadt Wittingen

Teil C Entwicklungskonzept und Vorbereitende Untersuchungen Innerörtlicher Versorgungsbereich Knesebeck

III Wittingen – Eine l(i)ebenswerte Stadt auf dem Weg in die Zukunft

Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Leserinnen und Leser,

im Sommer 2016 hat die Stadt Wittingen ein neues Kapitel der Stadtentwicklung aufgeschlagen und sich auf den Weg gemacht, ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) aufzustellen und Vorbereitende Untersuchungen (VU) in der Wittinger Innenstadt und im inner- örtlichen Versorgungsbereich Knesebeck durchzuführen.

Das Ziel beider Prozesse ist die Aufnahme Bürgermeister Karl Ridder in die Städtebauförderung. Doch unab- hängig von einer Aufnahme in die Städte- bauförderung stellen ISEK und VU Weichen für die künftige Stadtentwicklung. Dabei geben sie mit der Identifi kation von Stärken und Schwächen sowie Entwicklung ver- schiedener Maßnahmen wichtige Impulse für die zukünftige Arbeit von Politik und Verwaltung.

Abb. 0/1 Kirche in Zasenbeck

IV Abb. 0/2 Arbeitsgruppe aus der Auftaktveranstaltung Abb. 0/3 Präsentation der Lokalen Werkstatt I Wittingen

Wichtig war und ist hierbei die Betrach- heutige Ziele und Erkenntnisse zu über- tung der gesamten Stadt Wittingen. Ent- denken und zu verändern. Die zukünftige wicklungen müssen in einem gesamtstäd- Stadtentwicklung Wittingens ist für mich tischen Kontext gesehen werden. Im ISEK eine spannende und interessante Heraus- wurden zudem die verschiedensten Themen forderung, die ich gerne gemeinsam mit miteinander in Verbindung gebracht. allen Bürgerinnen und Bürgern sowie der Von demographischen Gegebenheiten örtlichen Wirtschaft, Politik und Verwaltung über die Wirtschaft, den Naturraum bis hin annehmen möchte. zu den Verkehrswegen wurden vielfältige Themen in Bezug zueinander gesetzt und Ich möchte mich an dieser Stelle ganz auf das gesamte Stadtgebiet bezogen. herzlich bei allen Beteiligten für ihre Selbstverständlich wurden hierbei auch die Mitarbeit bedanken. Ohne die Beteiligung Ergebnisse bestehender Untersuchungen, der Bürgerinnen und Bürger hätten viele wie das Hafenentwicklungskonzept, das Impulse und Ideen in ISEK und VU nicht Leitbild und das Einzelhandelsentwick- entstehen können. Lassen Sie uns weiterhin lungskonzept berücksichtigt. gemeinsam an einer erfolgreichen Stadt- entwicklung arbeiten und unsere l(i)ebens- ISEK und VU bilden für Wittingen einen werte Stadt auf einem erfolgreichen Weg neuen Anfang der Stadtentwicklung. Nicht in die Zukunft weiterführen. nur beide Untersuchungen, sondern auch die Stadtentwicklung selbst sind Prozesse. So gilt es zukünftig die aktuellen Erkennt- nisse zu überprüfen und ggf. an neue Entwicklungen und Herausforderungen Karl Ridder anzupassen. Dies kann auch beinhalten, Bürgermeister der Stadt Wittingen

V Wittingen – eine Stadt mit viel Landschaft

Am Anfang nähern wir uns der Stadt und dem Land mit unvoreingenommenem Inter esse und offenem Gefühl. Wie lebt man in Wittingen? Was lieben die Wittinger besonders? Und was fällt uns positiv, aber auch vielleicht als negativ auf? Prof. Walter Ackers, Dipl.-Ing. Sandra Morese Fünfundzwanzig Orte und dazwischen freie Landschaft. Weiter Blick, tiefer Horizont und sehr viel Himmel. Chausseen verbinden Arbeitsplatzangebot erweitert. Im Süden die Dörfer und Weiler mit ihren Birken, Knesebecks hat sich die Firma Butting Eschen oder auch Apfelbäumen. Zusammen kontinuierlich zu einem großen Arbeitgeber mit den Wäldern und kleineren Gehölzen, und Global Player herausgebildet, den man mit Wiesen und Feldern ergibt sich ein hier auf dem Lande nicht vermuten würde. reizvolles Landschaftsbild. Diesem wird als zukunftsorientiertem Betrieb mit Expansionsabsichten besondere Alte Hofanlagen, häufi g die prägnanten Aufmerksamkeit gelten. Rundlingsdörfer aus der Frühzeit der Be- siedlung, bilden den Mittelpunkt um einen Während im Rahmen des Integrierten Anger mit Eichenbestand. Das gemein- Stadtentwicklungskonzeptes die gesamte schaftliche Leben scheint intakt mit der Stadt mit allen Ortsteilen betrachtet wird Freiwilligen Feuerwehr, einem Dorfgemein- (ISEK: Teil A), vertiefen sich die Vorberei- schafthaus und manchmal noch einem tenden Untersuchungen auf die Altstadt Bäcker oder zumindest einem Hofl aden. Wittingen (Teil B) und den Kernbereich Noch ist der traditionelle Zusammenhang Knesebecks (Teil C). zwischen Siedlung und Landschaft erhalten. Aber wie weit trägt die wirtschaftliche Auch wenn die Arbeit insgesamt unter Basis, die bäuerliche vor allem? Manche großem Zeitdruck stand, so hat sie uns landwirtschaftlichen Produkte wie von doch Freude bereitet – dank der exzellenten Demeter sind als Marke etabliert. Aber auch Kooperation mit der Verwaltung und in Bauer Banse ist inzwischen ein Begriff mit bester Atmosphäre. Aus den Diskussionen regionaler Wirkung. mit der Bürgerschaft in den verschiedenen Veranstaltungen und Werkstattgesprächen Eine Idylle wie aus dem Bilderbuch? Nicht haben wir wichtige Informationen erhalten, nur. Die Dorfschule ist längst zum Wohn- konnten Probleme besser einschätzen und haus umgebaut. Die Biogasanlage oder die gemeinsam Ziele und Maßnahmen ent- Solaranlage auf den großen Dächern der wickeln. Unser herzlicher Dank gilt daher Scheunen verdeutlichen einen Wandel, der allen Bürgern, die sich hier eingebracht auch die kleineren Orte erfasst auf dem haben, aber mindestens ebenso Frau Weg in die Zukunft. Wie geht man mit Puskeiler und Herrn Kruse für ihre überaus dem anhaltenden strukturellen Wandel in engagierte Unterstützung. der Landwirtschaft um? Ist die Ausrichtung der Landwirtschaft auf erneuerbare Energien verträglich mit den Ansprüchen des Natur- schutzes und des Landschaftsraumes? Denn hier entdecken wir besondere Walter Ackers Qualitäten für Freizeit- und Erholung.

Mit dem Hafen ist gleichzeitig ein ausbau- fähiger Gewerbestandort gegeben, der das Sandra Morese

VI Verfahren Zu Beginn wurde die Öffentlichkeit in Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept einem Auftaktworkshop am 20.10.2016 (ISEK) soll die grundsätzliche Ausrichtung über die Arbeitsmethode und Beteiligungs- der Stadtentwicklung bis zum Jahr 2030 möglichkeiten im Rahmen der Erstellung für Wittingen abstimmen. Mit der ganz- des ISEKs auf gesamtstädtischer Ebene heitlichen Betrachtung im Rahmen informiert. Erste Fragen zur Stadtentwick- des ISEKs sollen langfristige Perspektiven lung wurden präsentiert und mögliche Ziel- und Potentiale analysiert und aufgezeigt setzungen, Stärken und Schwächen durch werden, die Entwicklungskräfte zugunsten die Bürgerinnen und Bürger in Arbeits- einer nachhaltigen Entwicklung aktivieren gruppen erarbeitet und diskutiert. können. Eine vertiefende Betrachtung fand in Stadtentwicklung ist vor allem eine quali- den beiden einwohnerstärksten Ortstei- fi zierte Form der Verständigung über die len Wittingen und Knesebeck statt. In Ziele und Wege in die Zukunft. Begleitet je zwei lokalen Werkstätten wurden im wurde dieser Abstimmungsprozess durch ersten Termin (Wittingen: 07.12.2016; eine verwaltungsinterne Projektgruppe. Knesebeck: 14.12.2016) Rahmenbedin- Sie diente der methodischen und organisa- gungen der Entwicklung vor Ort, beson- torischen Gesamtsteuerung des Projektes. dere Qualitäten und Entwicklungschancen der Ortslagen aufgenommen und erörtert. Die für den ISEK-Prozess eingesetzte Len- Im zweiten Termin (Wittingen: 14.02.2017; kungsgruppe traf vor wichtigen Terminen Knesebeck: 21.02.2017) wurden die Kon- grundlegende Weichenstellungen zu Inhal- zepte und Maßnahmen zur Behebung von ten der Planung und zum Planungsprozess. den identifi zierten städtebaulichen und funktionalen Missständen vorgestellt und Bürgerbeteiligung diskutiert. Die Bürgerinnen und Bürger wurden mittels eines strukturierten Beteiligungs- Im Internet wurden der Prozess, die prozesses in die Erarbeitung von Zielen und Inhalte und die Ergebnisse der einzelnen Konzepten eingebunden: Veranstaltungen der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Abb. 0/4 Projektablauf

Bestandsaufnahme und Auswertung Missstände und Ausarbeitung Beschluss Lösungsmöglichkeiten Vorbereitende Untersuchungen

Politik

Auftaktver- Beteiligung Beteiligung Träger öffent- Lokale Werkstatt I Lokale Werkstatt II anstaltung licher Belange Lenkungsgruppe

Projektgruppe

Analyse Konzept: Maßnahmen und Projekte Ziele und Leitbild Städtebauliche Vertiefung Ausarbeitung Beschluss Integriertes Stadtentwicklungskonzept

VII Lüben

Gannerwinkel

Stöcken Wollerstorf Erpensen Zasenbeck

Darrigsdorf Rade

Glüsingen Wittingen

Kakerbeck

Suder- Eutzen wittingen Eutzen

Hagen Wunderbüttel Mahnburg

Knesebeck

Kakerbeck

Vorhop

Transvaal

Suderwittingen Teil A Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen 2030

1 Grundlagen der Planung 2 1.1 Lage in der Region 2 1.2 Ziele der Regionalplanung 4 1.3 Flächennutzungsplan 7 1.4 Natur und Landschaft 8 1.5 Freizeiteinrichtungen 10 1.6 Bevölkerungsentwicklung 12 1.7 Wirtschaft 12 1.8 Fachplanungen 14

2 Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken 18

3 Räumliches Leitbild 20 3.1 Leitlinie 1: Siedlungsentwicklung - 22 Qualitäten bewahren und Entwicklung fokussieren 3.2 Leitlinie 2: Landschaft als Wirtschafts-, Natur- und 28 Lebensraum pfl egen 3.3 Leitlinie 3: Regionale Verkehrsanbindung stärken 34 und kommunales Radwegenetz ausbauen

4 Projekt- und Maßnahmenkatalog 40 4.1 Wohnen 40 4.2 Gewerbe 48 4.3 Radwegekonzept 54 4.4 Wanderweg: Grünes Band 55 4.5 Landschaftsplanerischer Fachbeitrag 56 4.6 Schlüsselprojekte der Entwicklung 57 4.7 Agenda der Maßnahmen und Projekte 59

Quellen 63

Küstorf

Teschen- Zasenbeck dorf Plastau

Schnefl ingen

Radenbeck

Boitzenhagen 1 Grundlagen der Planung

Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) soll die grundsätzliche Ausrichtung der Stadtentwicklung bis zum Jahr 2030 abstimmen, Maßnahmen aufzeigen und damit besonders zukünftige Projekte optimal in das Stadtgefüge integrieren. Abb. 1/1 Wittingen, Blick Richtung Nordwest Hierzu werden grundlegende raumord- nerische Ziele und Rahmenbedingungen wie Flächennutzungsplanreserven, Bevöl- umrissen. Die einzelnen Zielaussagen der kerungs- und Wirtschaftsdaten bis hin zu nachfolgenden Ziel- und Konzeptkapitel bereits vorliegenden Fachplanungen für basieren auf diesen hier dargestellten die Stadt Wittingen kurz und prägnant Rahmenbedingungen.

1.1 Lage in der Region

Wittingen liegt im Nordosten des Land- an, aber die Autobahnen A 7 und A 39 kreises an der ehemaligen inner- liegen 65 km bzw. 54 km entfernt. Das deutschen Grenze zu Sachsen-Anhalt. Im Oberzentrum Lüneburg im Norden wird Norden grenzt der Landkreis an das über die Bundesstraßen B 244 und B 4 Stadtgebiet an. westlich von Hankensbüttel nach 85 km erreicht. ist 45 km entfernt und über Das Mittelzentrum Wittingen ist Teil des Bundes- und Landesstraßen zu erlangen. Regionalverbandes Großraum Braun- Die Mittelzentren Uelzen im Norden (35 km) schweig. Es stellt für die umliegenden und Gifhorn im Süden (38 km) sind jeweils Grundzentren einen wichtigen Versor- über Landes- und Kreisstraßen angebunden. gungsschwerpunkt dar. Hier ist beson- ders die Versorgung der Bevölkerung mit Am westlichen Stadtrand verläuft der - Waren, Dienstleistungen und Infrastruk- Seitenkanal, der den im Süden gelegenen tur für den gehobenen Bedarf und den Mittellandkanal mit der Elbe im Norden alltäglichen Grundbedarf ansässig. Ein- verbindet. Am Kreuzungspunkt mit der richtungen wie das Krankenhaus, weiter- Bundesstraße B 244 befi ndet sich der Hafen führende Schulen und das Freibad sind in von Wittingen. diesem Zusammenhang zu nennen und befi nden sich nahe der Innenstadt von Die Stadt Wittingen verfügt über einen Wittingen. Bahnhof in Wittingen und Bahnhalte- punkte in Knesebeck und Vorhop der Die Verkehrsinfrastruktur und somit die Deutschen Bundesbahn (DB). Es handelt Anbindung an die umliegenden Oberzentren sich hierbei um Zwischenhalte der Regional- ist als eher schlecht einzustufen. Zwar bahn zwischen Gifhorn und Uelzen im 1 - 2 durchläuft die Bundesstraße B 244 das Stunden-Takt. Stadtgebiet und bindet Wittingen an die Oberzentren nach Westen in Richtung Celle Außerdem ist der Hafen Wittingen an das und nach Südosten in Richtung Güterverkehrsnetz angebunden.

A 2 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Abb. 1.1/1 Knesebeck, Blick Richtung Südosten

Abb. 1.1/2 Lage in der Region

Oberzentrum Mittelzentrum Grundzentrum Stadt mit grundzentralen Teilfunktionen Regionalverband Großraum Braunschweig Stadtgebiet Wittingen Autobahn Autobahn geplant Hauptverkehrsstraße Eisenbahnstrecke Eisenbahnstrecke (Celle-Wittingen) Fließgewässer

A 3 Grundlagen der Planung

1.2 Ziele der Regionalplanung

Das Regionale Raumordnungsprogramm reizvollen, ökologisch hochwertigen Land- von 2008 für den Zweckverband Großraum schaft und der Erholungsnutzung durch Braunschweig stellt Wittingen als Mittel- die Menschen geschaffen werden. Daher zentrum dar. Dieses besteht aus den Orts- sollte bei Planungen zur Entwicklung dieser teilen Wittingen und Glüsingen. Es übt bei Standorte eine naturverträgliche Erholungs- den Themen Versorgung, Wohnen- und nutzung im Mittelpunkt stehen, die sich an Arbeitsplatzstandort für den Verfl echtungs- der Belastbarkeit von Natur und Landschaft raum wichtige Funktionen aus. Dem Hafen orientiert. Wittingen kommt ebenfalls eine mittelzen- trale Bedeutung zu. Die Landesstraße L 286 zwischen Wittingen und Knesebeck, sowie die Kreisstraßen K 18, Zusätzlich übernimmt der Ortsteil Knesebeck K 88, K 17 und K 16 sind als regional be- Versorgungsfunktionen innerhalb des deutsame Wanderwege Radfahren für die Stadtgebietes von Wittingen. Aufgrund Vernetzung mit den umliegenden Gemein- der vorhandenen Gewerbebetriebe (z.B. den in der Region Isenhagener Land von Firma Butting) sind weitere Entwicklungs- besonderer Bedeutung. Entlang der ehe- möglichkeiten im gewerblichen Bereich maligen inner deutschen Grenze ist ein vorgesehen (vgl. RROP Beschreibende Wanderweg (Grünes Band) festgelegt. Darstellung 1.1.1 [7] Sätze 3-5). Die Landwehr bei Rade ist ein verankertes Wittingen und Knesebeck sind Standorte regional bedeutsames kulturelles Sachgut mit der besonderen Entwicklungsaufgabe (vgl. RROP 1.5 (2) Satz 4, S. 13 und Tabelle Erholung (vgl. RROP Tabelle III-27, S. 141). III-9, S. 104). Sie gehört zu den am besten Ziel ist es, eine landschaftsbezogene erhaltenen Anlagen in Niedersachsen und Erholung und wohnumfeldnahe Freizeit- liegt genau auf der früheren innerdeutschen gestaltung und Erholung zu ermöglichen. Grenze. Die Lüneburgische Grenzlandwehr Gleichzeitig soll dies zur Sicherung der wurde im 14. Jahrhundert im Einvernehmen besonderen und überdurchschnittlichen beider Landesherren zur Bekämpfung des Qualitäten vor Ort beitragen. Hierbei Raubrittertums und zur Durchsetzung des soll eine enge Verbindung zwischen der Landfriedens errichtet.

Abb. 1.2/1 Innenstadt von Wittingen, Am Markt

A 4 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Abb. 1.2/2 Regionales Raumordnungsprogramm RROP 2008 ZGB, Ausschnitt Wittingen Mittelzentrum Standort mit besonderer Entwicklungsaufgabe Erholung Vorranggebiet/ Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft Vorbehaltsgebiet Wald Vorbehaltsgebiet Vergrößerung des Waldanteils Vorbehaltsgebiet von Aufforstung freizuhaltendes Gebiet Vorbehaltsgebiet aufgrund bes. Schutzfunktionen des Waldes Vorbehaltsgebiet Rohstoff- gewinnung S= Sand Vorbehaltsgebiet Erholung

R Vorranggebiet Ruhige Erholung in Natur und Landschaft

F Regional bedeutsamer Wander weg F= Radfahren, W= Wandern

Vorranggebiet/ Vorbehaltsgebiet Trinkwassergewinnung Vorranggebiet Wasserwerk/ Wassergewinnungsanlage Vorranggebiet/ Vorbehaltsgebiet Hochwasserschutz Vorranggebiet Sonstige Eisen- bahnstrecke (Regionalverkehr)

Bahnhof mit Verknüpfung zu RegioBussen

Bahnhaltepunkt

I Vorranggebiet Anschlussgleis für Industrie und Gewerbe

Vorranggebiet Autobahn

Vorranggebiet Hauptverkehrsstraße Vorbehalts gebiet Hauptverkehrs- straße Vorranggebiet Schifffahrt Hafen Sportboothafen Windenergienutzung Vorranggebiet Leitungstrasse Vorranggebiet Umspannwerk

G Rohrfernleitung Zentrale Kläranlage Vorhandener Siedlungsbereich/ bauleitplanerisch gesicherter Bereich Gemeindegrenze

A 5 Grundlagen der Planung

Der Elbe-Seitenkanal ist eine wichtige Verbindung für die Binnenschifffahrt und als Vorranggebiet Schifffahrt festgelegt. Neben dem Gewerbestandort Hafen, als starker Wirtschaftsfaktor für Wittingen, befi ndet sich hier der überregional bedeut- same Sporthafen.

Die Autobahn A 39 endet nördlich von Wolfsburg bei Weyenhausen und nördlich von Lüneburg. Der Streckenabschnitt dazwischen ist im RROP als Vorranggebiet für den Lückenschluss festgesetzt. Die Autobahn quert das Stadtgebiet zukünftig in nord-südlicher Richtung. Abb. 1.2/3 Bilck auf den Sportboothafen

Eine südlich vom Ortsteil Wittingen ange- dachte Umgehungsstraße ist als Vorbehalts- gebiet Hauptverkehrsstraße dargestellt. Die Notwendigkeit bei Umsetzung der Autobahn kommend über den Bahnhof Wittingen rückt jedoch weiter in den Hintergrund. nach Südosten festgelegt. Der Abschnitt von Wittingen nach Südosten wird nicht Als Vorranggebiet Anschlussgleis für mehr genutzt und ist bereits stillgelegt. Industrie und Gewerbe ist die Trasse Celle- Eine Eingleisung in den Streckenabschnitt Wittingen von Westen aus Hankensbüttel der DB ist bereits erfolgt.

Abb. 1.2/4 Stillgelegte OHE-Trasse bei Plastau

A 6 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

1.3 Flächennutzungsplan

Der bestehende Flächennutzungsplan (FNP) wurde 1974 nach der Gebietsreform aufgestellt und seither mehrfach geändert.

Im Rahmen des gültigen FNPs sind ins- gesamt rd. 63 ha Baufl ächenreserven in Wittingen und Knesebeck vorhanden. Diese werden mit heutigen und zukünf- tigen Entwicklungszielen abgeglichen und abgewogen. Die Lage der 22,4 ha Wohn- baufl ächen, 5,3 ha Mischbaufl ächen und 35,3 ha gewerblichen Baufl ächen sind in Abb. 1.3/ 1 und Abb. 1.3/ 2 kartiert.

FNP-Reserve Wohnen Mischbau Gewerbe B-Plan-Reserve Gewerbe Abb. 1.3/1 FNP- und B-Plan-Reserven, Ausschnitt Knesebeck

Abb. 1.3/2 FNP-Reserven, Ausschnitt Wittingen

A 7 Grundlagen der Planung

1 .4 Natur und Landschaft: attraktive Dorfstrukturen – eingebettet in die Landschaft

Landschaft Biotopschutz Die verschiedenen Ortslagen betten sich in Am südwestlichen Rand von Wittingen eine attraktive, gegliederte Landschaft ein. befi nden sich Teile eines Landschafts- Das Stadtgebiet liegt in der naturräum- schutzgebietes (LSG): lichen Einheit 5 – Unterregion Lüneburger 1 LSG Ostheide Heide (5.1). Hier fi nden sich »überwiegend sandige Grund- und Endmoränengebiete, Innerhalb des Stadtgebietes gibt es zwei geprägt von Äckern und Wäldern, aber Naturschutzgebiete (NSG): auch den größten Sandheiden Niedersach- 1 »Gagelstrauch«, Gemarkung Vorhop sens. Bezeichnend sind zahlreiche Bäche 2 »Bornbruch«, Gemarkung Knesebeck und kleine Flüsse« (Quelle: NLWKN 2010). Die Ohre ist ein prägendes Fließgewässer Ortsteile am östlichen Rand und als Flora-/ Fauna- Der ländliche Charakter der Stadt Wittingen Habitat-Gebiet (FFH) »Ohreaue« unter ist deutlich ausgeprägt und noch heute Schutz gestellt (Gemarkungen , gut ablesbar. Die insgesamt 25 Ortsteile Plastau, Zasenbeck, Ohrdorf). der Einheitsgemeinde Wittingen sind überwiegend dörfl ich geprägt und in ihrer Weitere geschützte Landschaftsteile befi n- ursprünglichen Form weitgehend erhalten den sich in den Gemarkungen Wittingen, (Rundlingsdörfer, Straßendörfer, Anger- Stöcken, Knesebeck, Glüsingen, Wunder- dörfer). Dies bedeutet zugleich, dass hier büttel (vgl. Abb. 1.4/ 2 Schutzgebiete). Land- und Forstwirtschaft eine bedeutende Rolle für die städtische Wirtschaft spielen und vielerorts Erwerbsgrundlage sind.

Abb. 1.4/1 Knesebach bei Knesebeck

A 8 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Abb. 1.4/2 Schutzgebiete

Biotopschutz Lüben Landschaftsschutzgebiet (LSG) Gannerwinkel Naturschutzgebiet (NSG) Schutzwürdiger Bereich (1 ha und größer)

RROP 2008 Stöcken Gebiet im Schutzgebietssystem Natura 2000 Wollerstorf Erpensen Natura 2000: linienhafte Ausprägung Ruhige Erholung in Natur und Rade Landschaft Darrigsdorf Von Aufforstung freizuhaltendes Gebiet Besondere Schutzfunktion des Waldes

Hochwasserschutz Glüsingen Wittingen Vorranggebiet Vorbehaltsgebiet

Trinkwassergewinnung Suder- wittingen Vorranggebiet Kakerbeck Vorbehaltsgebiet Eutzen

Hagen Ohrdorf Wunder- büttel Mahnburg

Küstorf

Knesebeck Zasenbeck Teschendorf

Plastau

Schnefl ingen Radenbeck Vorhop

Boitzenhagen Transvaal

01234 km

A 9 Grundlagen der Planung

1.5 Freizeiteinrichtungen

In und um Wittingen befi nden sich zahl- reiche Freizeiteinrichtungen und Naherho- lungsmöglichkeiten (vgl. Abb. 1.5/ 4). Durch diese vielfältigen Angebote ist der Freizeit- und Erholungswert besonders hoch einzuschätzen.

In und um die Ortsteile Wittingen und Knesebeck häufen sich die Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten (Altstadt Wittingen, Tennis, Reiten, Modellfl ugplatz, Freibad/ Strandbad, Walderlebnispfad bei Knese- beck).

In vielen Dörfern ist die Kirche mit der Abb. 1.5/1 Schützenhaus in Suderwittingen dazugehörigen Gemeinde neben den zahl- reichen Vereinen wichtiger Anlaufpunkt für die dörfl iche Gemeinschaft.

Das Museum in Lüben gibt einen Einblick in das Leben und Arbeiten der Groß- und Urgroßeltern. Hier ist man darauf bedacht, die historischen Maschinen und Geräte aus dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft sowie der Hauswirtschaft zu erhalten. Daran gekoppelt ist ein Naturerlebnispfad.

Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze fi nden sich neben der Landwehr bei Rade weitere Zeugnisse der einstigen Teilung Deutschlands. Bei Rade ist zudem eine innerdeutsche Grenzanlage mit Abb. 1.5/2 Strandbad in Knesebeck Grenzbahnhof erhalten, und im Dorfge- meinschaftshaus in Zasenbeck befi ndet sich eine Ausstellung mit dem Thema »Geschichte eines Dorfes an der ehema- Abb. 1.5/3 Sportboothafen am Elbe-Seitenkanal ligen Innerdeutschen Grenze«. Im Ortsteil Radenbeck befi ndet sich der sogenannte Wachtberg, der einen guten Überblick über das ansonsten fl ache Land entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze ermöglicht.

Der Sporthafen, als überregionales touris- tisches Potential, bietet Möglichkeiten zum Rudern auf dem Elbe-Seitenkanal an.

A 10 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Abb. 1.5/4 Freizeit- und Erholungseinrichtungen

Lüben Ausfl ugsziele Kirche Gannerwinkel A Altstadt Wittingen F Ferienhaussiedlung M Museum Stöcken Modellfl ugplatz Wollerstorf Freibad/ Strandbad Erpensen Sportboothafen

Darrigsdorf Rade

Glüsingen Wittingen

Suder- wittingen Kakerbeck

Eutzen Ohrdorf Hagen Wunder- büttel Mahnburg

Küstorf

Knesebeck Zasenbeck Teschendorf

Plastau

Schnefl ingen Radenbeck Vorhop

Boitzenhagen Transvaal

01234 km

A 11 Grundlagen der Planung

1.6 Bevölkerungsentwicklung

Analyse Mit der Wende verzeichnete Wittingen einen besonders hohen Einwohnerzuwachs. Abb. 1.6/1 Dem demographischen Wandel begegnen Die Stadt profi tierte aufgrund der Lage im Grenzgebiet von den Wanderungen aus den neuen Bundesländern. Mitte der 1990er Jahre sanken die Wanderungs- Prognose gewinne langsam ab. Bis 2004 bleibt die Der zuvor beschriebene Trend setzt sich Einwohnerzahl relativ konstant bei ca. perspektivisch aufgrund des anhaltenden 13.600 Einwohnern (EW). Seit 2005 ist demografi schen Wandels bis 2030 fort. ein sukzessiver Rückgang der Bevölkerung Zu diesem Zeitpunkt prognostiziert die (13.609 EW) um 8,1% auf 12.427 EW in Bertelsmann Stiftung einen weiteren 2015 zu verzeichnen. Grund dafür ist der Bevölkerungsrückgang auf ca. 11.000 EW negative Wanderungssaldo in Verbindung (-11,5%). Diese Entwicklung kann nur mit der anhaltend negativen natürlichen aufgehalten bzw. abgeschwächt werden, Bevölkerungsentwicklung (seit den 1980er wenn es gelingt den Wanderungssaldo zu Jahren). verbessern.

1.7 Wirtschaft

Mit der Lage im Städtedreieck – prägt im bundesdeutschen Vergleich. Die Hannover – Hamburg liegt die Stadt Beschäftigten arbeiten überwiegend im Wittingen in der Mitte einer wichtigen Einzel- bzw. Großhandel und im Gesund- Wirtschaftsregion. Mit dem Binnenschiff- heits- und Sozialwesen. Der Standort des fahrtshafen am Elbe-Seitenkanal und direk- städtischen Krankenhauses befi ndet sich tem Gleisanschluss (Trasse Celle-Wittingen) zentral gelegen in der Innenstadt von der großen Gewerbestandorte (Hafen und Wittingen. Einen geringeren Stellenwert Firma Butting) sind infrastrukturell gute hat bei dieser Betrachtung die öffentliche Rahmenbedingungen für Investitionen vor Verwaltung. Ort in Wittingen gegeben. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass das produ - Durch den überwiegend dörfl ichen zierende Gewerbe überdurchschnittlich Charakter der Ortsteile sind die Land- und vertreten ist. Zu nennen sind hierbei: Ver- Forstwirtschaft und die Reputation der arbeiter von Edelstahlröhren Firma Butting, landwirtschaftlichen Produkte in der Region Druck- und Verlagsgesellschaft Neef + von großer Bedeutung als Wirtschafts- Stumme GmbH & Co. KG, Bauunternehmen faktor für Wittingen. Die Pfl ege des Orts- Wiesensee GmbH & Co. KG, Privatbrauerei und Landschaftsbildes durch den Betrieb Wittingen, Kartoffelgranulathersteller der Hofstellen mit den dazugehörigen Emsland Food, HSR-Speckhahn Stahl- u. Ländereien ist in diesem Zusammenhang Maschinenbau GmbH, Bauunternehmen ein wesentlicher Aspekt für die zukünftige PS und Pasemann sowie con-slot SCREENS Entwicklung von Wittingen. und Fleischhandelsgesellschaft.

Daneben ist der Dienstleistungssektor für ein Mittelzentrum mit den zugewiesenen Verwaltungsaufgaben eher gering ausge-

A 12 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Produktion, Innovation durch Forschung und Entwicklung sowie Aus- und Weiter- bildung der Arbeitnehmer gelingen an einem Standort.

Hafen Wittingen am Elbe-Seitenkanal Der Hafen von Wittingen ist einer der drei Binnenschifffahrtshäfen entlang des Elbe-Seitenkanals. Der als Gewerbe- und Industriegebiet ausgewiesene Hafen ist mit einer Gesamtgröße von 37,7 ha neben der Firma Butting mit Abstand der größte Abb. 1.7/1 Hafen Wittingen am Elbe-Seitenkanal Standort in Wittingen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Umschlag von Gütern, wie Holz, Getreide, Mineralöl sowie Zellstoffe. Firma Butting Innerhalb von 10 Jahren – zwischen 2005 Die Firma Butting ist mit Abstand der größte und 2015 – hat sich die Umschlagsmenge Arbeitgeber für die Stadt Wittingen. Der von 157 kt auf 305 kt nahezu verdoppelt. Standort ist einer der größten Gewerbe- standorte im Stadtgebiet mit rund 35 ha. Das Besondere an diesem Gewerbestand- Das Traditionsunternehmen ist im Ortsteil ort ist die sogenannte Trimodalität. Dies Knesebeck ansässig und dort auch stark bedeutet, es existiert eine gute verkehrliche verwurzelt. Die Weiterentwicklung des Anbindung zu Wasser durch den Elbe- Familienbetriebes am heutigen Standort ist Seitenkanal und zu Land über die Bundes- für das weltweit agierende Unternehmen straße B 244 und durch das Gewerbe- und von großer Bedeutung und der Betrieb für Industriegleis auf der Strecke zwischen die Stadt ein beständiger Wirtschaftsmotor. Celle und Wittingen.

Abb. 1.7/2 Traditionsunternehmen Firma Butting (Quelle: Butting Gruppe GmbH & Co. KG)

A 13 Grundlagen der Planung

1.8 Fachplanungen

Für die Stadt Wittingen liegen bereits meh- Um diesen Herausforderungen erfolgreich rere Fachplanungen vor, die für die Erarbei- begegnen zu können, wollen wir nachhaltige tung der Grundlagen und Zielaussagen des Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen, die Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes den Landkreis Gifhorn unter Berücksich- herangezogen wurden. Sie bilden gleich- tigung der Belange und Zuständigkeiten zeitig die Basis für die in den folgenden der kreisangehörigen Gebietseinheiten als Kapiteln Leitbild (s. Kap. 3 S. A 20 ff) und Standort festigen und profi lieren. Maßnahmen (s. Kap. 4 S. A 40 ff) dar- gestellten Zielsetzungen und werden hier Dazu gehören: kurz dargestellt. ▪ attraktives und bedarfsgerechtes Wohnen ▪ eine leistungsstarke Wirtschaft Kreisentwicklungskonzept ▪ ein hochwertiges Bildungsangebot sowie Im Kreisentwicklungskonzept wurde im gute berufl iche Perspektiven Juni 2016 ein Zielsystem aus Präambel ▪ ein familienfreundliches, integratives und (Grundsätze), 6 Leitlinien im Leitbild, 21 soziales Miteinander Oberzielen und 46 (Unter-)Zielen für den ▪ alters- und bevölkerungsgruppenüber- gesamten Landkreis Gifhorn erarbeitet. greifend gute Lebensbedingungen sowie ▪ ökologisch, energetisch und fi nanziell »Der Landkreis Gifhorn wird sich im verantwortliches Handeln.« Zusam menwirken mit den gesellschaftlich handelnden Akteuren in den nächsten 10 Regionales Entwicklungskonzept (REK) Jahren insbesondere den Themen demo- Im Rahmen des LEADER+Prozesses haben grafi sche Entwicklung, Stärkung des sich die Samtgemeinden Hankensbüttel, Wirtschaftsstandortes, Umweltschutz und , Brome und die Stadt Wittingen Energiewende sowie der fi nanziellen Situa- zur Nachhaltigkeitsregion »Isenhagener tion der öffentlichen Haushalte widmen. Land« in einer Lokalen Arbeitsgruppe zusammengeschlossen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit wird unter folgender Entwicklungsstrategie weiter fortgesetzt: Abb. 1.8/1 Gebietsabgrenzung der Nachhaltigkeitsregion Isenhagener Land ▪ ein deutliches Profi l im Bereich des länd- lichen Tourismus – unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Kleinode und der Naturerlebnisangebote entwickeln, ▪ die ökologische Entwicklung der Fließge- Samtgemeinde Hankensbüttel wässer, insbesondere vor dem Hintergrund der Anforderungen aus der Wasserrah- menrichtlinie, weiter voranbringen, Stadt Wittingen ▪ die Kompetenzen der Landwirtschaft im Bereich Biomasseerzeugung und -verarbeitung weiter entwickeln, ▪ soziale Netzwerke im ländlichen Raum, Samtgemeinde Wesendorf insbesondere vor dem Hintergrund des Samtgemeinde Brome demographischen Wandels, aufbauen.

Besonders die Zielsetzung »Entwicklung des ländlichen Tourismus« nimmt für Wittingen mit der attraktiven Landschaft und den auch regional bedeutsamen Frei- zeitmöglichkeiten einen hohen Stellenwert

A 14 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

-entwicklung, etc. vorgenommen. Es wur- de eine Unternehmensbefragung durchge- führt, um die Stadt Wittingen aus Sicht der Betriebe zu hinterleuchten. Das derzeitige Gewerbe fl ächenangebot und dessen Ent- wicklung mit besonderem Augenmerk auf den Standort Hafen wurden dargestellt.

Aus diesen Grundlagen zusammen mit einer Stärken-Schwächen-Analyse werden für die Handlungsfelder Wittingen als Wohnstandort, als Wirtschaftsstandort und in Bezug auf das Standortmarketing Hand- Abb. 1.8/2 Fachmarktzentrum südlich der Wittinger Altstadt lungsempfehlungen gegeben, die auch für das ISEK weiterhin Gültigkeit haben.

Wittingen als Wohnstandort: ▪ Stärkung der Kernstadt als attraktives Versorgungs- und Dienstleistungszentrum ▪ Zielgruppenspezifi scher Ausbau des Wohnangebotes und Schaffung neuer Wohnformen ▪ Zielgruppenorientierte Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität ▪ Verbesserung des Wohnstandortmarketings

Wittingen als Wirtschaftsstandort: ▪ Vorausschauende Gewerbefl ächen- und Industriefl ächenvorsorge Abb. 1.8/3 Lange Straße mit Geschäften in der Altstadt von Wittingen ▪ Attraktivitätssteigerung von ausgewählten Gewerbegebieten ein. Über die Nachhaltigkeitsregion hinaus ▪ Wirtschaftsstandortmarketing und inten- arbeitet die Stadt Wittingen im Verbund sivierte Vermarktung der Gewerbefl ächen der Südheide Gifhorn GmbH, um ein kreis- (inkl. fl ankierender Dienstleistungen der weites Tourismusmarketing zu betreiben. Gemeindeverwaltung) ▪ Aufgabenbereiche Bestandsentwicklung Machbarkeitsstudie zur Standortent- und Vermittlung von Wirtschaftsförderungs- wicklung der Stadt Wittingen dienstleistungen in spezialisierten Aufgaben- Im Rahmen des LEADER+Programmes feldern als Schwerpunkte wurde für die Stadt Wittingen durch die ▪ Optimierung der Organisation und Intensi- NORD/ LB mit dem Niedersächsischen vierung von Kooperationen Institut für Wirtschaftsforschung (NIW) eine Mach barkeitsstudie zur Standortentwick- Standortmarketing: lung der Stadt Wittingen in 2006 erstellt. ▪ Standortpolitik für ein attraktives Leistungs- Hierbei wurde eine Situationsanalyse zu profi l der Stadt Wittingen mit Blick auf den Grundzügen der Raum- und Sied- Wirtschaft und Bürger lungsentwicklung, Wirtschaftsstandort ▪ Aufbau einer zielorientierten Kommunika- – Arbeitsmarkt, Bevölkerungsstruktur und tionspolitik mit Blick auf die Vermarktung -entwicklung, Wohnen, Wohnbauentwick- des Wirtschafts- und Wohnstandortes lung und Freizeit, Wirtschaftsstruktur und Stadt Wittingen

A 15 Grundlagen der Planung

Einzelhandelskonzept mit Eine l(i)ebenswerte Stadt Fortschreibung auf dem Weg in die Zukunft Die Stadt Wittingen ist mit Einzelhandels- fl ächen sehr gut ausgestattet. Bedeutende Standorte sind hierbei die Innenstadt von Wittingen, das Fachmarktzentrum südlich Leitbild 2025 der Altstadt, die Einzel- und Großhandels- unternehmen entlang der Celler Straße und der innerörtliche Versorgungsbereich von Knesebeck.

Im Einzelhandelskonzept (Stand: 08/ 2008) Titellayout und dessen Fortschreibung (Stand: 11/ Untertitel 2012) werden Zielaussagen für die Wei- Abb. 1.8/4 Leitbild Wittingen 2025 (Quelle: Arek Marud) terentwicklung der gesamtstädtischen Zentrenstruktur aufgezeigt, um diese auf einer tragfähigen und städtebaulich-funk- tional ausgewogenen Gesamtkonzeption zu gründen.

Beschrieben und bewertet wird die aktuelle Einzelhandelsstruktur für alle relevanten Standorte und für alle angebotenen Warengruppen. Auf Basis dessen wird der zukünftige absatzwirtschaftliche Entwick- Leitbild Wittingen lungsrahmen aufgezeigt und Ziele für die Das Leitbild Wittingen »Eine l(i)ebens- Fortentwicklung der Einzelhandelsstruktur werte Stadt auf dem Weg in die Zukunft« zu Grunde gelegt: formuliert Strategien für drei Themen- schwerpunkte der städtischen Entwicklung 1. Ziel: Schutz und Weiterentwicklung der – Wirtschaft, Stadtmarketing und Wohlbe- Zentren fi nden in moderner Lebensqualität. Es ist ▪ Stärkung des Innenstadtzentrums und des als Projekt aus einem Wettbewerb der Nahversorgungszentrums Knesebeck Modellförderung des Landes »Quartiers- initiative Niedersachsen«(QiN), den die 2. Ziel: Sicherung und Ergänzung der Stadt Wittingen gewonnen hat, erwachsen. wohnortbezogenen Nahversorgung Im Dezember 2013 wurden diese Strate- ▪ Vorrangig in zentralen Versorgungs- gischen Leitbilder und die dazugehörigen bereichen: Innenstadtzentrum und 11 Maßnahmenkataloge nach umfäng- Nahversorgungszentrum Knesebeck licher Bürgerbeteiligung durch den Rat der ▪ Wohngebietsbezogene, kleinteilige Stadt Wittingen beschlossen. Versorgung in integrierter Lage Im Rahmen der Erarbeitung des ISEKs 3. Ziel: Abgewogene Entwicklung wurde angeregt die Zielsetzungen weiter- ergänzender Standorte zuführen, zu überprüfen und ggf. zu ▪ Bereitstellung von Flächen für den groß- aktualisieren. Der Prozess wurde im Januar fl ächigen nicht zentrenrelevanten Einzel- 2017 fortgeführt. Bis voraussichtlich Juni handel 2017 ist die Fortschreibung abgeschlossen.

A 16 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Standortgutachten und Entwicklungs- Wohnraumversorgungskonzept konzept für den Hafen Wittingen Landkreis Gifhorn Das Büro CPL Competence in Ports and Durch das Bonner Büro empirica wird aktuell Logistics hat bis Ende 2016 eine Bestands- ein Wohnraumversorgungskonzept für den analyse, Nachfrageanalyse, eine Funktions- Landkreis Gifhorn erstellt. Die Belange der beschreibung und Entwicklungsperspek- Stadt Wittingen werden in diesem Zusam- tiven für den Hafen erstellt. Außerdem menhang mit untersucht. Das Ergebnis wurde der zu erwartende Planungs- und wurde bereits für Herbst 2016 erwartet, Investitionsaufwand für die benannten Ent- liegt aber aktuell noch nicht vor. Belastbare wicklungsbereiche aufgeführt und für die Aussagen konnten im Bearbeitungszeit- Umsetzung potentielle Förderprogramme raum des ISEKs nicht bereitgestellt werden. identifi ziert. Die wesentlichen Aussagen Aus diesem Grund werden die Wohnbau- und Zielsetzungen sind in Kapitel 4.2 (s. S. potentiale der Stadt Wittingen in Kapitel 4 A 51) in dem Gewerbesteckbrief zum Hafen Maßnahmen (s. S. A 40 ff) aufgezeigt und Wittingen zusammenfassend dargestellt. mit stadtplanerischen Zielsetzungen bewertet.

Abb. 1.8/5 Hafen Wittingen, Blick auf eine der vorhandenen Anlegestellen

A 17 2 Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken

Stärken Schwächen Siedlung und Landschaft - reizvolle Lage zwischen weiter Landschaft und - fehlendes Angebot als Wohnstandort für junge gegliederten Landschaftsräumen Menschen: Mietwohnen und Bauland - zahlreiche Fließgewässer mit Auenlandschaft - Wohnbauentwicklung: Entwicklungshemmnisse - funktionierende ursprüngliche Dörfer in der durch private Grundstückseigentümer Landschaft (Rundlingsdörfer, Angerdörfer) - starke Verkehrsbelastung entlang der Bundes- - ursprüngliche Siedlungsränder mit landwirtschaft- straße B 244, besonders im Ortsteil Wittingen licher Nutzung: intakte Vernetzung von Siedlung - Attraktivitätsverlust in der Innenstadt: und Landschaft zunehmender Leerstand und Verfall von - kurze Wege in die Landschaft (Naherholung) Gebäuden - Innenstadt Wittingen: solide Grundstruktur mit - zahlreiche stark veränderte und überformte mittelalterlicher Prägung und Persönlichkeit – Fließgewässer kleinteilige Parzellenstruktur bis heute ablesbar, zahlreiche identitätsstiftende Gebäude, traditionelle Nutzungsvielfalt Infrastruktur: Freizeit und Soziales - lebendiges Dorfl eben: Dorfgemeinschaften und Vereine - kaum ausgebautes und ausgewiesenes - hoher Freizeit- und Erholungswert: vielfältige Frei- Radwegnetz zeitmöglichkeiten (Baden, Rudern, Tennis, Reiten) - ausbaufähiges Reitwegenetz und Naherholungsgebiete (Naturerlebnispfad - Wegebeziehung zwischen Innenstadt und Lüben, Walderlebnispfad Knesebeck, Grenzpfad Naherholungsgebiet Nachtweide mit Stadthalle Zasenbeck) dezentral im Stadtgebiet verteilt fehlt - Naherholungsgebiet Nachtweide in unmittelbarer - Vermarktung und Vernetzung der Freizeit- Nähe zur Innenstadt von Wittingen möglichkeiten und des kulturellen Angebotes - Sportboothafen: überregionales touristisches ist verbesserungswürdig Potential am Elbe-Seiten-Kanal - strukturelle Schwächen bei den KiTa- - Wittingen (Grundschule, weiterführende Schulen, Betreuungsangeboten vorhanden KiTa), Knesebeck (Grundschule, KiTa) - ergänzende Infrastruktur in den Ortsteilen Ohrdorf (KiTa), Radenbeck (Grundschule) und Vorhop (Bahnhaltepunkt) vorhanden Einzelhandel und Versorgung - sehr gut mit Einzelhandelsfl ächen ausgestattet - hoher Geschäftsleerstand in der Innenstadt (Schwerpunkt Fachmarktzentrum) von Wittingen: sinkende Bedeutung als - zahlreiche Hofl äden als wichtige Quelle der Einzelhandelsstandort Nahversorgung in den Ortsteilen (Land)Wirtschaft und Verkehr Wirtschaft - Binnenhafen: bedeutendes Gewerbepotential mit - brach gefallenes OHE-Gelände in städtisch Anschluss an den Elbe-Seiten-Kanal, die Bundes- attraktiver Lage am DB-Bahnhof straße B 244 und den Güterverkehr (Trimodalität) - Familienunternehmen Firma Butting: traditioneller Arbeitsplatzstandort mit globaler Strahlkraft - Kulturlandschaft: Landschaft ist bis heute bedeutender und gut genutzter Wirtschaftsraum - Vieh- und Landwirtschaft als wichtige wirtschaftliche Grundlage - starke landwirtschaftliche Produkte mit regionaler Bekanntheit - Bundesstraße B 244 und die Anbindung an die Bahn sind das Rückgrat und der Motor für die Siedlungsentwicklung

A 18 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Chancen Risiken Siedlung und Landschaft - Schwerpunkte bei der zukünftigen Entwicklung - zerschnittene Landschaftsräume und setzen durchtrennte Wegeverbindungen durch die - Qualitäten der dörfl ich geprägten Ortsteile als Verlängerung der Autobahn A 39 Wohn- und Arbeitsstandort erhalten - Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch - Ausgleichsmaßnahmen der Autobahnverlänge- weitere Ausbreitung der Energiewirtschaft rung zur Pfl ege des Landschaftsbildes nutzen (Biogasanlagen, Windräder, Umspannanlagen, - Fortsetzung der Maßnahmen zur ökologischen Hochspannungsleitungen) und naturnahen Gestaltung der Fließgewässer Infrastruktur: Freizeit und Soziales - Erweiterung des touristischen Angebotes am - unzureichende Wahrnehmung und Vermarktung Sportboothafen der vorhandenen Freizeitangebote und sozialen - Nachnutzung für die stillgelegte OHE-Trasse fi nden Einrichtungen - Lage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze: Potential für eine touristische Wanderroute nutzen - touristische Potentiale schöpfen: Lüneburgische Grenzlandwehr, Teile der ehem. Mauer bei Rade - Vernetzung zwischen den Ortsteilen verbessern (Radwege – auch abseits von Verkehrswegen) - landschaftsbezogene Erholung und wohnum- feldnahe Freizeitgestaltung und Erholung ist von großer Bedeutung für die Qualifi zierung als Wohnstandort - Förderung der Dorfgemeinschaften - Verbesserung der Familienfreundlichkeit durch ein bedarfsgerechtes und fl exibles Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche - Erweiterung der Freizeitangebote sowie kulturelle und soziale Angebote, insbesondere für junge Menschen Einzelhandel und Versorgung - Attraktivierung der Innenstadt von Wittingen - Sonderstandort Celler Straße ist aufgrund des hohen Anteils an Verkaufsfl ächen ein bedeutender Schwerpunkt und Konkurrenz für die Innenstadt von Wittingen (Land)Wirtschaft und Verkehr - Verlängerung der Autobahn A 39: Stärkung des - Strukturwandel in der Landwirtschaft: Wirtschaftsstandortes Hafen und Verbesserung Ausrichtung der Landwirtschaft auf erneuerbare der Anbindung an die Region Energien widerspricht tlw. den Ansprüchen des - Entwicklung der heimischen Betriebe vor Ort Naturschutzes und des Landschaftsraumes ermöglichen - Landschaft als grundlegenden ländlichen Wirtschaftsraum und als Einkommensgrundlage der ansässigen Landwirte erhalten - Vermarktung regionaler Produkte weiter verbessern - Strukturwandel in der Landwirtschaft (z. T. Aus- richtung auf erneuerbare Energien) angemessen begegnen: Integration der neuen Wirtschaftsform (Biogasanlagen) in das Landschaftsbild - Bahnbrache OHE-Gelände: Potential für die Ent- wicklung eines neuen Wirtschaftsstandortes nutzen

A 19 3 Räumliches Leitbild

Die heutigen und zukünftigen räumlichen Strukturen Wittingens werden in einfachen Focus der Entwicklung: Grundmustern allgemeinverständlich als Wohnen / Arbeiten / Handel räumliches Leitbild veranschaulicht. Das Gewerbe Leitbild verdichtet die städtische Entwick- Abgrenzung Vorbereitende lungspolitik und stellt diese für alle Betei- Untersuchungen ligten sichtbar dar. Es liefert langfristige FNP-Reserven/ Entwicklungspotentiale: Beurteilungskriterien und gibt Orientierung Wohnen bei der Aufstellung von sektoralen und Mischbau lokalen Zielen und Konzepten. Ebenso Gewerbe bildet es eine Basis für spätere Standort- Wittingen: prüfungen bei neuen Stadtentwicklungs- 1 1-Steinhaufenacker projekten oder für eine Neuaufstellung des 2 2-Hinter der Klappe Flächennutzungsplanes. 3 3-OHE-Gelände 4-Nachtweide 5 5- Hafen Die Siedlungsentwicklung im Einklang mit der umgebenden Landschaft ist dabei in Knesebeck: 6 6-Steinkamp die Abwägung der unterschiedlichen An- 6 7 7-Firma Butting sprüche und Bedürfnisse eingefl ossen und 8 8-Fallerslebener Straße berücksichtigt. 9-Radweg ehem. OHE-Trasse prüfen Ortsteile mit besonderer Bedeutung Drei sektorübergreifende Entwicklungsleit- aufgrund vorhandener Infrastruktur linien stecken, kurz und prägnant formu- Ortsteile in der Landschaft liert, den Rahmen der Entwicklungspolitik Vernetzung Siedlung und Landschaft ab: Grünzäsur / Entwicklungsgrenze Leitlinie 1: Siedlungsentwicklung – Allee: Erhalt und Entwicklung Qualitäten bewahren und Entwicklung Grünes Band ehemalige innerdeutsche fokussieren (s. S. A 22) Grenze Landwehr / Grenzanlage Leitlinie 2: Landschaft als Wirtschafts-, Inhaltliche und räumliche Verknüpfung mit Grünem Band: Natur- und Lebensraum pfl egen (s. S. A 28) a-DGH Zasenbeck mit touristischem Informationsraum und Grenzpfad- Leitlinie 3: Regionale Verkehrsanbindung Wanderweg stärken und kommunales Radwegenetz b-Wachtberg Radenbeck ausbauen (s. S. A 34) Grenzüberschreitende Übergänge Elbe-Seitenkanal Sie sind politische Oberziele und geben die Fließgewässer Ausrichtung der zukünftigen Entwicklung Wald vor. Die Leitlinien ergänzen das räumliche Bahntrasse (DB) mit Leitbild mit Zielaussagen zur Siedlungsent- Bahnhof Bahnhaltepunkt wicklung, zum Erhalt und zur Pfl ege der Bahntrasse Landschaft und zur Vernetzung mit der Vorranggebiet Autobahn mit Region. Anschlussstelle Lärmschutz prüfen Erhalt wichtiger Wegeverbindungen Bundesstraße Landesstraße Kreisstraße

A 20 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Lüben

Gannerwinkel

Stöcken Wollerstorf Erpensen

Darrigsdorf Rade 4 2

Glüsingen Wittingen 5 3 1

Suder- wittingen Kakerbeck

Eutzen Ohrdorf Hagen Wunder- büttel Mahnburg

9

Küstorf Zasenbeck 6 8

Teschendorf 7 Knesebeck Plastau

Schnefl ingen

Vorhop Radenbeck

Transvaal Boitzenhagen

01234 km

A 21 Räumliches Leitbild: Leitlinie 1

3.1 Leitlinie 1: Siedlungsentwicklung – Qualitäten bewahren und Entwicklung fokussieren

ZIELE Die 25 Ortsteile der Stadt Wittingen sind überwiegend dörfl ich geprägt und bis heute A Entwicklungsschwerpunkte setzen in ihrem Charakter weitgehend erhalten. ▪ Innenstadt von Wittingen und Ortskern Die Dörfer sind beliebte Wohnorte mit viel- von Knesebeck als Ankerpunkte der fältigen Bezügen zur Landschaft. Landwirt- öffentlichen Daseinsvorsorge sichern und schaftliche Betriebe und Hofstellen werden stärken auch heute noch aktiv betrieben. Die Dörfer ▪ Zuzug junger Familien ermöglichen: sind somit Wohn- und Arbeitsstätte zu- bauliche Entwicklung auf Wittingen und gleich. Diese Nutzungsmischung ist eine Knesebeck fokussieren Qualität, die es zu bewahren gilt. ▪ Handlungsreserven für die Wohnbauent- wicklung vorhalten Einige Ortsteile sind aufgrund ihrer Größe ▪ Angebote für Freizeit und Erholung im und/ oder Versorgungseinrichtungen für Bereich Nachtweide ergänzen und die die städtische Entwicklung und die Versor- Anbindung an die Innenstadt Wittingen gung der umliegenden Dörfer von heraus- verbessern ragender Bedeutung. Durch eine dezentrale ▪ Attraktive, autobahnaffi ne Gewerbefl ächen Verteilung von Gemeinbedarfseinrichtungen anbieten: Gewerbe- und Industriegebiet kann die Versorgung der vielen kleinen Hafen erweitern Dörfer weitgehend bedarfsgerecht erfolgen. ▪ Bahnbrache OHE-Gelände für eine gewerbliche Entwicklung vorbereiten, neuordnen und in das städtische Gefüge einbinden ▪ Entwicklung von heimischen Betrieben vor Ort gewährleisten

B Vorhandene Infrastruktur sichern und weiter qualifi zieren ▪ Besondere Infrastruktur in den Ortsteilen Abb. 3.1/1 Grafi tti beim Jugendtreff Wittingen Ohrdorf (Kindergarten), Radenbeck (Grundschule) und Vorhop (Bahnhalte- punkt) sichern ▪ Versorgungsniveau der Ortschaften erhalten bzw. ausbauen: Güter des täglichen Bedarfs ▪ Bedarfsgerechte Kinderbetreuung in Kindergärten und Kinderkrippen anbieten und ermöglichen ▪ Angebote für Jugendliche in den Ortsteilen Wittingen und Knesebeck erhalten: Standorte der Jugendtreffs hinsichtlich Lage und benötigter Freianlagen prüfen und ggf. verlagern

C Innenentwicklung gewährleisten ▪ Eigenentwicklung in den Ortschaften ermöglichen ▪ Ortsbildprägende Baustrukturen erhalten: Nach- bzw. Umnutzung

A 22 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

A Entwicklungsschwerpunkte setzen nach Bauland in Wittingen zu belegen. Die Rahmenbedingungen als anziehender Innenstadt von Wittingen und Orts- Wohnstandort sind aufgrund der attrak- kern von Knesebeck als Ankerpunkte tiven Lage zur Innenstadt, den damit ver- der öffentlichen Daseinsvorsorge bundenen Versorgungseinrichtungen und sichern und stärken der gleichzeitig direkten Anbindung an Wittingen und Knesebeck sind die beiden die reizvolle Landschaft vielerorts gegeben einwohnerstärksten Ortsteile der Stadt (s. Kapitel 4.1 Wohnen, S. A 40). Wittingen. Durch die vorhandenen öffent lichen und sozialen Eirichtungen in Handlungsreserven für die Wohnbau- Verbindung mit zahlreichen Versorgungs- entwicklung vorhalten und Freizeiteinrichtungen sind hier die Die positive städtische Entwicklung ist Ankerpunkte für die Daseinsvorsorge der von der Aktivierung attraktiver Wohnbau- Einheitsgemeinde Witttingen zu fi nden. potentiale, wie zuvor erläutert, abhängig. Kinderbetreuung, Grundschule und weiter- Die vorhandenen Wohnbaupotentiale (s. führende Schulen, das Krankenhaus und Kapitel 4.1 Wohnen, S. A 40) sind - die öffentliche Verwaltung sind hier ange- dings teilweise durch Privateigentümer und siedelt und übernehmen Versorgungsfunk- deren Interessen in der Entwicklung durch tion für die umliegenden Dörfer. die Stadt Wittingen gehemmt.

Auch im Zusammenhang mit dem Thema Im Rahmen des ISEK wird daher ein großes Einzelhandel sind das Innenstadtzentrum Spektrum an Potentialfl ächen aufgezeigt Wittingen und das Nahversorgungszentrum und die hervorgehoben, die für eine Ent- Knesebeck als zentrale Versorgungs- wicklung herangezogen werden können. bereiche im Einzelhandelsentwicklungs- Zusammen mit den Aussagen aus dem konzept (Stadt+Handel, Stand: 08/ 2008 Wohnraumversorgungskonzept, das aktuell und 11/ 2012) für die Stadt Wittingen durch den Landkreis Gifhorn erstellt wird deklariert. (s. Kapitel 1.8 Fachplanungen, S. A 14), kann die quantitative Entwicklung für die Diese Rahmenbedingungen sollen für die nächsten 10 – 15 Jahren bestimmt werden. positive städtische Entwicklung vor Ort erhalten bleiben und weiterhin gestärkt werden. Abb. 3.1/2 Baugebiet Steinhaufenacker, Wittingen

Zuzug junger Familien ermöglichen: bauliche Entwicklung auf Wittingen und Knesebeck fokussieren Aufgrund der guten, zuvor beschriebenen Versorgung sollte die bauliche Entwicklung auch auf die Ortsteile Wittingen und Knese- beck fokussiert werden. Wie im Kapitel 1.6 Bevölkerungsentwicklung (s. S. A 12) be schrieben, kann die Stabilisierung der Einwohnerzahl durch die Verbesserung des Wanderungssaldos erreicht werden. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, den Zuzug von jungen Familien nach Wittingen aktiv zu ermöglichen. Am Beispiel des aktuellen Baugebietes »Stein- haufenacker« ist eine positive Nachfrage

A 23 Räumliches Leitbild: Leitlinie 1

Angebote für Freizeit und Erholung Attraktive, autobahnaffi ne Gewerbe- im Bereich Nachtweide ergänzen fl ächen anbieten: Gewerbe- und und die Anbindung an die Innenstadt Industriegebiet Hafen erweitern Wittingen verbessern Mit dem geplanten Lückenschluss der Neben dem Park am Junkerteich ist der Autobahn A 39 auf Wittinger Stadtgebiet Bereich der Nachtweide ein innenstadtnahes entsteht ein attraktiver neuer Standort- Naherholungsgebiet für die Wittinger faktor für die gewerbliche Entwicklung der Einwohner. Für die Weiterentwicklung der Stadt. Vor allem die Verkehrsanbindung Naherholung liegt hier ein Schwerpunkt. des Wittinger Hafens wird deutlich verbes- Es sollen folgende Aspekte bei der Ent- sert. Hier entsteht eine Anschlussstelle, zu wicklung der Nachtweide berücksichtigt der das Gewerbe- und Industriegebiet sich bzw. geprüft werden: zukünftig orientieren soll. Im Rahmen des Standortgutachtens werden für den 1. Anbindung zum Park am Junkerteich Hafen Wittingen die aktuellen Entwick- und an die Innenstadt durch neue Wege- lungs optionen untersucht und der verbindung verbessern Entwicklungs bedarf ermittelt. ▪ Variante 1: Grünverbindung über den Bereich Lehmkuhle bei einer potentiellen Bahnbrache OHE-Gelände für eine Wohnbauentwicklung sichern gewerbliche Entwicklung vorbereiten, ▪ Variante 2: Weg im rückwärtigen Bereich neuordnen und in das städtische der Schützenstraße auf privatem Grund Gefüge einbinden prüfen Das ehemalige OHE-Gelände südlich des 2. Teilbereiche aufwerten und Angebote Bahnhofes Wittingen ist bereits seit 2015 ausbauen (zusätzliche Wege, Bänke zum durch die Niedersächsische Landesbehörde Verweilen, Trimmdichweg, Grillplätze, etc.) für Straßenbau und Verkehr freigestellt. 3. Wege- und Sichtbeziehungen zur Stadt- Die Güterverkehrstrasse aus dem Hafen halle aufwerten bzw. herstellen kommend wurde südlich in die DB-Strecke

Abb. 3.1/3 Nachtweide, Wittingen

Grüne Wegever- bindung prüfen/ erhalten

Radfahrempfehlung Radfahrempfehlung Fußweg Bestand NachtweideNachhtweidide Wege aufwerten

Stadthalle ? Wittinger- graben ? SchützenstraßeSScch

ra

) Ehren- ? hain Park am Junkerteich

Bahntrasse (DB) Rathaus B 244

A 24 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Entwicklung von heimischen Betrieben vor Ort gewährleisten Wie im Kapitel 1.7 Wirtschaft (s. S. A 12) dargestellt, gibt es diverse Arbeitgeber in Wittingen. Diese Arbeitsplätze sind ebenso bedeutsam wie ein entsprechendes Wohn- raumangebot, um Einwohner an Wittingen zu binden. Die Rahmenbedingen so zu gestalten, dass sich die ansässigen Betriebe und Unternehmen am Standort weiter- entwickeln und auch wachsen können, ist ständige Aufgabe der Stadt. Die Kommu- nikation zwischen Stadtverwaltung, Politik und Unternehmen sollte daher kontinuier- lich betrieben werden.

Neben dem Hafen von Wittingen mit mehreren Unternehmen ist die Firma Butting, Abb. 3.1/4 Ehemaliges OHE-Bahnhofsgebäude mit aktuell ca. 35 ha Firmengelände, einer der größten Gewerbestandorte im Stadt- gebiet. Die Sicherung des Arbeitsplatz- standortes für ca. 1.900 Angestellte hat besonders hohe Priorität. Nach Rückspra- che mit einem Vertreter der Firma Butting sind die Entwicklungsreserven mit dem Horizont 2030 ausreichend vorhanden. Da der Familienbetrieb stark in dem Ort eingeschliffen. Das Areal um den ehema- Knesebeck verwurzelt ist, ist darüber ligen Bahnhof wird seit Jahren nicht mehr hinaus auch weiterer Entwicklungsbedarf genutzt. Die Strecke Richtung Südosten ist vorgezeichnet. Unter Abwägung ver- ebenfalls stillgelegt und die noch vorhan- schiedener Rahmenbedingungen aus z.B. denen Gleise werden nicht mehr benötigt. dem angrenzenden Wohngebiet und dem Momer Bach sollten potentielle Entwick- Das ca. 6 ha große Areal befi ndet sich im lungsstufen (s. Gewerbesteckbrief Firma städtischen Eigentum und soll für die Butting, S. A 52) geprüft werden. Entwicklung von neuen attraktiven Gewerbe- fl ächen in städtisch integrierter Lage der Abb. 3.1/5 Betriebsgelände Firma Butting Brachfl ächen aktiviert werden. Zur Vorbe- (Quelle: Butting Gruppe GmbH & Co. KG) reitung einer zukünftigen Entwicklung soll eine externe Studie klären, welche Nut- zungen an diesem Standort im Hinblick auf die angrenzende Wohnbebauung denkbar, aber auch verträglich sind und wie das Gelände sinnvoll erschlossen werden kann. Es soll eine Neuordnung des Geländes erfolgen, über die sich das Areal adäquat in das städtische Gefüge einbinden lässt. Rahmenbedingungen hierfür werden im Kapitel 4.2 (s. S. A 48) anhand eines Steck- briefes zum Gewerbepotential dargestellt.

A 25 Räumliches Leitbild: Leitlinie 1

Vorhandene Infrastruktur sichern und B Kindergarten weiter qualifi zieren Kinderkrippe Besondere Infrastruktur in den Orts- Grundschule teilen Ohrdorf (Kindergarten), Oberschule Radenbeck (Grundschule) und Vorhop Wittingen Gesamtschule (Bahnhaltepunkt) sichern Förderschule Neben Wittingen und Knesebeck besitzen die Ortsteile Ohrdorf, Radenbeck und Vorhop je eine besondere infrastrukturelle Ohrdorf Einrichtung, die für die dezentrale Ver- sorgung der Bevölkerung wichtig ist. Sie haben innerhalb des Stadtgebietes eine herausgehobene Bedeutung und tragen Knesebeck zur bislang positiven Entwicklung und dem Erhalt der Einwohner bei.

Während in Vorhop der Bahnhaltepunkt merklich zur Siedlungsentwicklung bzw. Radenbeck Stabilität des Ortsteiles beiträgt, sind es in Radenbeck der Grundschulstandort und in Ohrdorf der Kindergarten. Ziel ist es diese Abb. 3.1/6 Standorte der Kindertagesstätten Infrastruktur zu sichern, um kurze Wege und Schulen in der Stadt Wittingen für die Dorfbewohner und die wesentliche Attraktivität für den Zuzug junger Familien zu erhalten.

Versorgungsniveau der Ortschaften Betriebe veräußert. Da aufgrund der Größe erhalten bzw. ausbauen: Güter des der Ortschaften keine eigenständigen täglichen Bedarfs Nahversorger angesiedelt werden können, In dem Ortsteil Wittingen ist die Versorgung ist diese alternative Form der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs und mit Lebensmitteln von essentieller Bedeu- darüber hinaus an den diversen Einzel- tung für die Qualität als Wohnstandort. bzw. Großhandelsstandorten (Fachmarkt- zentrum, Celler Straße) mit Gütern des Bedarfsgerechte Kinderbetreuung periodischen und aperiodischen Bedarfs in Kindergärten und Kinderkrippen mehr als ausreichend gedeckt. Dazu erfüllt anbieten und ermöglichen der Ortskern von Knesesbeck als Nahver- Die Stadt Wittingen erstellt aktuell eine sorgungszentrum seine ihm zugewiesene Kindertagesstätten-Zukunftsplanung. Versorgungsfunktion auch für die umlie- Im September 2016 hat dazu die erste genden Dörfer. Arbeits gruppensitzung stattgefunden, die die Problematik einer Bedarfsplanung In den übrigen Ortsteilen von Wittingen darlegt und mögliche Lösungsansätze für sind die Landwirtschaft und deren Erzeug- kurzfristige Mehrbedarfe im Betreuungs- nisse, wie Milchprodukte, Kartoffeln, Eier angebot aufzeigt. und saisonales Gemüse, die Basis für die Grundversorgung der ländlichen Bevöl- Um sich zukünftig neu aufstellen zu können, kerung. In Hofl äden, oder auch mit einer müssen nach Aussagen der Arbeitsgruppe »Kasse des Vertrauens« am Straßenrand, zudem weitere Überlegungen stattfi nden werden die Produkte der ansässigen im Hinblick auf:

A 26 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

▪ Wie soll die Ausrichtung der Betreuungs- C Innenentwicklung gewährleisten gruppen aussehen? ▪ Welche neuen Betreuungsgruppen werden Eigenentwicklung in den Ortschaften benötigt? ermöglichen ▪ Soll die derzeitige Struktur in den Hofstellen und Gehöfte mit den angren- bestehenden Einrichtungen beibehalten zenden landwirtschaftlichen Flächen prägen werden? das Erscheinungsbild der Dörfer. Diese ▪ Müssen bestehende Angebote ausge- werden bis heute durch vor Ort ansässige gliedert werden? Landwirte und deren Familien betrieben. ▪ Inwieweit ist es sinnvoll, Räumlichkeiten Der Erhalt des dörfl ichen Ortsbildes ist ein über Bedarf vorzuhalten und zu unterhalten? wesentliches Ziel der Stadtentwicklung. Der vorhandene Eigenentwicklungsbedarf, Angebote für Jugendliche in den durch z.B. Kinder, die in unmittelbarer Ortsteilen Wittingen und Knesebeck Nähe zum Elternhaus ein Eigenheim er- erhalten: Standorte der Jugendtreffs richten möchten, soll aber auch zukünftig hinsichtlich Lage und benötigter möglich sein. Diese kleinteilige Integration Freianlagen prüfen und ggf. verlagern von Bauplätzen, durch ggf. Grundstücks- In Wittingen und in Knesebeck befi nden teilungen, fi ndet unter Wahrung des sich städtische Jugendtreffs. In den Ortstei- Ortsbildes statt. len gibt es keine eigenständigen Standorte, aber zu geplanten Veranstaltungen fi ndet Ortsbildprägende Baustrukturen ein Shuttleservice aus den umliegenden erhalten: Nach- bzw. Umnutzung Ortsteilen statt. Daneben werden bei Durch z.B. einen Generationenumbruch geführten Radtouren die Ortsteile mit und damit verbundenem Leerstand einst eingebunden. intakter Hofstellen kann die Bausubstanz mancherorts gefährdet sein. Durch eine Der Jugendtreff Wittingen befi ndet sich Nach- bzw. Umnutzung dieser wertvollen in dezentraler Lage, außerhalb der Innen- Gebäude sollen ortsbildprägende Strukturen stadt von Wittingen, direkt an der stark erhalten bleiben und das Innenentwick- befahrenen Bundesstraße B 244. In diesem lungspotential der Dörfer genutzt werden. Zusammenhang fehlt es dem Standort an Die Gebäude können zum Wohnen oder adäquaten Freifl ächen. auch zu sozialen Einrichtungen umgenutzt werden. In welche Richtung die Entwick- Der Jugendtreff Knesebeck ist sehr zentral lung geht, hängt vom jeweiligen Bedarf ab. im ehemaligen Rathaus gelegen. Auch hier bedingt die Lage an den Hauptverkehrs- straßen Marktstraße und Wittinger Straße (Landesstraße L 286) ein Fehlen des Abb. 3.1/7 Dörfl iche Baustrukturen in Kakerbeck Außengeländes.

Beide Standorte sind in ihrer Außenwahr- nehmung eher als schlecht einzustufen. Im Rahmen von Entwicklungskonzepten zur Innenstadt Wittingen und dem Ortskern von Knesebeck sollen daher die Standorte der Jugendtreffs hinsichtlich Lage und benötigter Freianlagen geprüft und ggf. verlagert werden. Potentielle Standorte sollen aufgezeigt und deren Entwicklungs- möglichkeiten eingeschätzt werden.

A 27 Räumliches Leitbild: Leitlinie 2

3.2 Leitlinie 2: Landschaft als Wirtschafts-, Natur- und Lebensraum pfl egen

ZIELE

A Tragende Land(wirt)schaftsräume und -elemente sichern ▪ Ortsbildprägende Freifl ächen erhalten ▪ Prägende Ortsränder bewahren und den freien Zugang zur Kulturlandschaft erhalten ▪ Naturlandschaft und ökologische Vielfalt pfl egen ▪ Grünzäsur: Gliederung zwischen Ortsteilen und markanten Siedlungsteilen sichern ▪ Grenzen der Siedlungsentwicklung zum Schutz der Landschaft setzen ▪ Naherholung: Vernetzung zwischen Abb. 3.2/1 Mit Obstbäumen gesäumte Straße bei Siedlung und Landschaft erhalten Darrigsdorf ▪ Alleen zwischen den Ortsteilen erhalten und ergänzen Die Landschaft ist das tragende Gerüst, in B Standorte für die Energiewirtschaft das die 25 Ortsteile von Wittingen einge- landschaftsbildverträglich ansiedeln bettet sind. Sie sind Wirtschafts-, Natur- ▪ Biogasanlagen in die Landschaft inte- und Lebensraum zugleich. Seit Generationen grieren: Eingrünung bestellen Landwirte hier ihre Felder und ▪ Nutzbarkeit von landwirtschaftlichen schaffen somit Lebensgrundlage für die Flächen gewährleisten ansässige Bevölkerung im Einklang mit der C Geschichtlich bedeutsamen Grenz- Natur. weg erlebbar machen und touristisch nutzbar gestalten Heutzutage befi ndet sich die Landwirt- ▪ Wanderroute entlang der ehem. innerdeut- schaft in einem strukturellen Wandel hin schen Grenze ausbauen und ausschildern zu neuen Wirtschaftsformen in dieser alten ▪ Aufenthaltsqualität entlang des Weges Landschaft. Erneuerbare Energien bestim- verbessern men zuweilen die Bestellung der Felder. ▪ Bestehende touristisch verknüpfte Anlauf- Die Verarbeitung vor Ort in Biogasanlagen punkte ausbauen und weitere schaffen prägt das Landschaftsbild neu. ▪ Angrenzende Ortsteile inhaltlich und räumlich verknüpfen Um einen Ausgleich zwischen Tradition und Innovation zu fi nden, werden in die- D Ausbau und Vermarktung der sem Kapitel entsprechende Zielaussagen touristischen Potentiale stärken getroffen.

A 28 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

A Tragende Land(wirt)schaftsräume prägen mit der abwechslungsreichen und -elemente sichern landwirtschaftlichen Nutzung in Form von Nutzgärten, Obstwiesen, Weiden und dorf- Ortsbildprägende Freifl ächen erhalten typischen Gebäuden das Erscheinungsbild Der dörfl iche Charakter der Siedlungen und verfl echten den Ort mit der umge- defi niert sich über das ausgewogene Ver- benden Kulturlandschaft. hältnis zur Landschaft in und um den Ort. Ein gutes Beispiel hierfür sind die typischen Naturlandschaft und ökologische Anger der Dörfer. Sie sind heute markante Vielfalt pfl egen Freiräume innerhalb der Orte. Dieser Platz Wichtig für das Landschaftsbild sind ist seit jeher ein Ort, an dem die Gemeinde Gehölzstreifen, die in vielen Bereichen von zusammenkam, um Feste zu feiern und Wittingen die Landschaft prägen. Sie bieten Ratsversammlungen abzuhalten. Bis heute nicht nur Schutz vor Bodenerosion und prägen sie die Gestalt der Dörfer. Eine Lebensraum für viele Tier- und Pfl anzen- bauliche Verdichtung dieser Bereiche ist arten, sondern lassen vor unseren Augen kontraproduktiv, auch für die besonderen ständig neue Raumeindrücke entstehen. Wohnqualitäten der Dörfer. Gleichfalls sind die Fluss- und Bachläufe, die das Landschaftsbild der Lüneburger Prägende Ortsränder bewahren Heide ausmachen, so naturnah wie mög- und den freien Zugang zur Kulturland- lich zu erhalten und weiterhin zu gestalten. schaft erhalten Die landwirtschaftliche Prägung der Dörfer Grünzäsur: Gliederung zwischen ist auch heute noch charakteristisch für Ortsteilen und markanten Siedlungs- Wittingen. Die vielfältigen Bezüge zur teilen sichern Landschaft lassen sich in den Ortsrändern Die einzelnen Ortschaften in der Stadt ganz deutlich erkennen. Der dörfl iche Wittingen liegen meist weit auseinander Ortsrand ist dadurch gekennzeichnet, dass und landwirtschaftliche Flächen umgeben die historischen Dorfanlagen bzw. Hof- sie. Der Ortsteil Wittingen hat sich aufgrund stellen an die Kulturlandschaft mit ihren seiner herausgehobenen Bedeutung im Äckern grenzen. Die privaten Grundstücke städtischen Gefüge jedoch stark nach

Abb. 3.2/2 Dörfl icher Ortsrand bei Stöcken

A 29 Räumliches Leitbild: Leitlinie 2

Abb. 3.2/3 bei Gannerwinkel

außen entwickelt. Er ist mehr und mehr an Grenzen der Siedlungsentwicklung den Ortsteil Glüsingen herangewachsen. zum Schutz der Landschaft setzen Und im Regionalen Raumordnungspro- Die Firma Butting ist ein weltweit agieren- gramm kommt beiden Orten gemeinsam des Unternehmen mit Entwicklungsbedarf die mittelzentrale Funktion zu. Trotzdem ist am Standort Knesebeck. Bislang sind die es für das Ortsbild von Glüsingen wichtig, vorhandenen Entwicklungsfl ächen ausrei- nicht mit Wittingen, z.B. über die sich aus- chend. Es ist defi niertes Ziel des Betriebes, breitenden Gewerbefl ächen an der Celler den Standort Knesebeck auch über den Straße, zusammenzuwachsen. Der Ort soll Zeithorizont 2030 auszubauen. Hierzu sind auch zukünftig als eine dörfl iche Einheit voraussichtlich weitere Entwicklungsfl ächen ablesbar bleiben. in östlicher und südlicher Richtung in mehreren Entwicklungsstufen notwendig (s. S. A 52). Das Areal der Firma Butting und die nördlich davon befi ndlichen Wohngebiete Wie bei den anderen Dörfern in Wittingen von Knesebeck sind mehr und mehr auf- ist das Umland um Vorhop nicht nur als einander zugewachsen. Das produzierende reizvoller Landschaftsraum zu sehen, Gewerbe bedingt allerdings Emissionen, sondern vor allem auch als unverzichtbarer die die anliegenden Einwohner beeinträch- Wirtschaftsraum der ansässigen Landwirte. tigen. Aus diesem Grund ist es notwendig, Eine fl ächige Entwicklung der Firma Butting das Konfl iktpotential zwischen Wohnen kann somit nicht unendlich Richtung Süden und Gewerbe zu minimieren und ein ver- fortgesetzt werden. Auch hier müssen trägliches Nebeneinander mit ausreichend Entwicklungsgrenzen gesetzt werden. Abstand untereinander zu gewährleisten. Die Arbeitsplätze, die durch das Familien- Naherholung: Vernetzung zwischen unternehmen bestehen, sind unverzichtbar Siedlung und Landschaft erhalten auch für den Wohnstandort, so dass eine Eine bedeutende Qualität für den Wohn- Koexistenz langfristig gesichert werden standort Wittingen ist die Nähe zu Naher- muss. holungsgebieten, verteilt im ganzen Stadt - gebiet. Von nahezu jedem Ort der Sied- Eine vertiefendere Darstellung der lung gelangt man auf kurzem Weg in die Rahmenbedingungen und Zielsetzungen Landschaft. Auch zahlreiche Freizeitein- ist dem Steckbrief zur Firma Butting im richtungen (s. Kapitel 1.5, S. A 10) sind Kapitel 4 (s. S. A 52) zu entnehmen. dezentral verteilt.

A 30 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Diese kurzen Wege sind besonders in den B Standorte für die Energiewirtschaft Ortsteilen Wittingen und Knesebeck zu er- landschaftsbildverträglich ansiedeln halten. Hier ist, anders als bei den Dörfern, die Siedlungsentwicklung vorangeschritten. Biogasanlagen in die Landschaft Der Ortsrand ist überwiegend durch integrieren: Eingrünung Neubaugebiete geprägt. Bei der Realisie- Auch wenn augenscheinlich die Landwirt- rung neuer Baugebiete sollen vorhandene schaft in Wittingen intakt ist, die Felder Wegeverbindungen deshalb erhalten und durch die hiesigen Landwirte bewirtschaftet weiter nach außen geführt werden. werden, ist ein anhaltender struktureller Wandel in der Landwirtschaft spürbar. Alleen zwischen den Ortsteilen Die Ausrichtung der Landwirtschaft auf erhalten und ergänzen erneuerbare Energien ist vor allem an den Die Landschaft im Stadtgebiet von Wittin- diversen Biogasanlagen erkenntlich, die gen ist geprägt von weiter Landschaft sich im gesamten Stadtgebiet befi nden. und gegliederten Landschaftsräumen Diese sind meist nahe den Dörfern und durch Wälder, Gehölze, Flüsse und Alleen. nicht integriert in die Landschaft, sondern Diese baumbestandenen Straßen führen weithin sichtbar. Wenn diese sich als ein von Ort zu Ort und sind ein wesentliches Teil der dörfl ichen Wirtschaft weiter eta- landschaftliches Element. Der Erhalt und blieren, muss auch hier eine angemessene die Ergänzung dieser räumlich markanten Eingrünung zur verbesserten Einbettung in Strukturen soll deren Fortbestand sichern. das Landschaftsbild erfolgen.

Auch hier ist es möglich von den diversen Nutzbarkeit von landwirtschaftlichen Fördermöglichkeiten zu profi tieren. Das Flächen gewährleisten Programm »Landschaftswerte« fördert Die Landwirtschaft ist einer der ältesten Projekte, »die einen nachhaltigen Beitrag Wirtschaftsbereiche und eng mit der zur Bewahrung, zum Schutz und zur För- dörfl ichen Entwicklung verwoben. Die derung des Natur- und Kulturerbes leisten, Dörfer sind bis heute eng mit den bewirt- indem sie die Entwicklung der Natur und schafteten Flächen verbunden. Sie sind Landschaft positiv beeinfl ussen.« Es werden Lebensgrundlage für einen Großteil der »Sicherung und Entwicklung der »grünen Bevölkerung der Stadt Wittingen. Sied- Infrastruktur« zur Erhöhung der Biodiversität, lungsentwicklung und damit einherge- Sicherung der Ökosysteme und ihrer hende Ausgleichsmaßnahmen, aber auch Leistungen für die Gesellschaft und so zum Leitungstrassen engen den Wirtschafts- ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen raum ein und beschneiden ihn sukzessive. Nutzen gefördert.« (aus: Richtlinie Land- Die Nutzbarkeit der landwirtschaftlichen schaftswerte § 1 Zuwendungszweck, Flächen, das bedeutet z.B. Größe, Zuschnitt Rechtsgrundlage) und Erreichbarkeit, müssen auch zukünftig gesichert sein.

Abb. 3.2/4 Biogasanlage bei Plastau

A 31 Räumliches Leitbild: Leitlinie 2

C Geschichtlich bedeutsamen Grenzweg Aufenthaltsqualität entlang des erlebbar machen und touristisch Weges verbessern nutzbar gestalten Das Grüne Band verläuft entlang der gesamten östlichen Stadtgebietsgrenze Wanderroute entlang der ehemaligen von Wittingen. Auch für erfahrene (Rad) innerdeutschen Grenze ausbauen und Wanderer ist dies eine enorme Strecke, ausschildern die es zurückzulegen gilt. Daher sind Im Regionalen Raumordnungsprogramm Ange bote zum Verweilen mit Bänken und ist entlang der ehemaligen innerdeutschen Informationstafeln eine gute Möglichkeit, Grenze ein Wanderweg, auch Radwandern, Aufmerksamkeit für die Stadt Wittingen zu mit hoher nationaler, historischer und auch erzeugen und den langen Weg angenehm ökologischer Bedeutung verankert – das zu gestalten. sogenannte Grüne Band. Einst die Trennung zwischen den beiden deutschen Staaten, Bestehende touristisch verknüpfte soll es zukünftig als eine verbindende Anlaufpunkte ausbauen und weitere Wanderroute fungieren. Bislang fi ndet schaffen dieser Weg kaum Beachtung im Rahmen Entlang der ehemaligen innerdeutschen der touristischen Nutzung und Freizeit- Grenze fi nden sich bei Rade, Zasenbeck gestaltung für die Stadt Wittingen. und Radenbeck Zeugnisse der einstigen Teilung Deutschlands (s. Kapitel 1.5, Ein Ausbau und damit verbunden die S. A 10). Diese bestehenden touristischen Ausschilderung der bedeutsamen Wander- Anlaufpunkte sollen in den Kontext des route können zur Attraktivierung des »Grenzweges« eingebunden werden. Zur Wege netzes der Stadt Wittingen beitragen Steigerung des touristischen Potentials und bei entsprechender Vermarktung die kann eine Aufwertung mit Mitteln des touristische Bedeutung steigern. Programms PFEIL 2014 – 2020 »Ländlicher Tourismus« erfolgen. Das Programm PFEIL 2014 – 2020 bietet im Rahmen der Komponente »Ländlicher In Verbindung damit können z.B. auch Tourismus« hierzu Fördermöglichkeiten, die ehemals versperrten Verbindungen die durch die Stadt Wittingen genutzt zwischen Ost und West betont werden werden können. und als weitere touristische Stationen entlang des Weges ausgebaut werden.

Abb. 3.2/5 Natur-Erlebnispfad, Lüben Angrenzende Ortsteile inhaltlich und räumlich verknüpfen Die Landwehr bei Rade befi ndet sich direkt am Weg des Grünen Bandes. Die Anlauf- punkte in Zasenbeck (Ausstellung im Dorfgemeinschaftshaus) und Radenbeck (Wachtberg) liegen etwas abseits vom Weg, am Rande der Ortsteile. Die inhalt- liche, aber vor allem auch die räumliche Verknüpfung mit dem Wanderweg sind von großer Bedeutung für die Steigerung des touristischen Potentials und sollten daher weiter ausgebaut werden.

A 32 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

D Ausbau und Vermarktung der touristischen Potentiale stärken

Wie bereits in Kapitel 2.3 benannt, ist der Tourismus ein wichtiges Potential für die Stadt Wittingen. Die vielfältige Freizeit- und Erholungslandschaft (s. Kapitel 1.5, S. A 10) soll weiter ausgebaut und aufge- wertet werden. Im Rahmen der Südheide Gifhorn GmbH, der sich die Stadt Wittingen ange schlossen hat, sollen die Belange und tour istischen Anlaufpunkte und Veranstal- tung von Wittingen verstärkt vermarktet werden.

Das Programm PFEIL 2014 – 2020 bietet Abb. 3.2/6 Kirche am Dorfplatz in Ohrdorf im Rahmen der Komponente »Ländlicher Tourismus« Fördermöglichkeiten, um die bestehenden touristischen Destinationen aufzuwerten und zu ergänzen.

Abb. 3.2/7 Haus der Landschaft in Knesebeck

A 33 Räumliches Leitbild: Leitlinie 3

3.3 Leitlinie 3: Regionale Verkehrsanbindung stärken und kommunales Radwegenetz ausbauen

ZIELE Die verkehrliche Anbindung der Stadt Wittingen ist, wie bereits in Kapitel 1 A Verlängerung der A 39 forcieren Grundlagen der Planung (S. A 2) beschrie- und verträglich für den Stadt- und ben, als verbesserungswürdig einzustufen. Landschaftsraum gestalten Auch das Radwegenetz ist kaum ausge- ▪ Flächen für die Entwicklung der potentiellen prägt und hauptsächlich als Radwege- Trasse sichern empfehlung deklariert. Damit gibt es auf ▪ Lärmschutzmaßnahmen für angrenzende regionaler und auch auf städtischer Ebene Ortsteile prüfen Handlungsbedarf, die vorhandenen Struk- ▪ Wichtige Wegebeziehungen zwischen den turen aufzuwerten, auszubauen bzw. zu Ortschaften erhalten bzw. Alternativen ergänzen. prüfen ▪ Ausgleichsmaßnahmen für die weitere Aufwertung und Strukturierung der Landschaft nutzen

B Radwegenetz verbessern und ausbauen ▪ Hauptradwegenetz herausarbeiten und Entwicklungsprioritäten setzen ▪ Ausbaustandards gemäß der Bedeutung im Radwegenetz festlegen ▪ Anbindung der Ortsteile nach Wittingen verbessern ▪ Radwege in der Landschaft entlang von Feldwegen, Fließgewässern und abseits von Straßen ertüchtigen und schaffen

Abb. 3.3/1 Bundesstraße B 244 in Wittingen

A 34 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

A Verlängerung der A 39 forcieren und Wichtige Wegebeziehungen zwischen verträglich für den Stadt- und Land- den Ortschaften erhalten bzw. schaftsraum gestalten Alternativen prüfen Auf regionaler Ebene ist die Autobahn eine Flächen für die Entwicklung der Lebensader. Auf städtischer Ebene ist sie potentiellen Trasse sichern zukünftig eine massive verkehrliche Zäsur. Der Trassenverlauf der geplanten Auto- Sie zerschneidet nicht nur Landschafts- bahn A 39 verläuft in Nord-Süd-Richtung und Lebensräume, auch wichtige Wegebe- durch das Stadtgebiet von Wittingen. ziehungen zwischen den Ortschaften wer- Westlich entlang der VW-Teststrecke, den beeinträchtigt, ggf. unterbrochen. Das zwischen Hagen und Eutzen und westlich räumliche Leitbild sucht diese bedeutenden von Glüsingen, Wollerstorf und Ganner- Anbindungen auch zukünftig zu erhalten, winkel ist ein Vorranggebiet Autobahn um den Austausch und die Erreichbarkeit schon auf regionaler Ebene vorgesehen. zwischen den Ortsteilen zu gewährleisten.

Zwei Anschlussstellen, bei Eutzen und Ausgleichsmaßnahmen für die weitere Glüsingen, sind in Wittingen geplant. Aufwertung und Strukturierung der Hierüber werden die Ortsteile Wittingen Landschaft nutzen und Knesebeck, aber insbesondere der Auch wenn die Autobahn ein Eingriff in Hafen von Wittingen stärker mit der Region die Landschaft ist, kann daraus ein Poten- vernetzt. Diese Trasse für eine Entwicklung tial zum Erhalt der Landschaft an anderer frei zu halten und in absehbarer Zeit zu Stelle genutzt werden. Die erforderlichen realisieren ist ein wesentlicher Baustein für Ausgleichsmaßnahmen sollen daher für die die Attraktivierung nicht nur des Gewerbe- weitere Aufwertung und Strukturierung standortes. Auch als Wohnstandort, für der Landschaft genutzt werden. Ein land- die vielen Auspendler, verkürzen sich Weg schaftsplanerischer Fachbeitrag kann und Zeitaufwand. Da viele Einwohner von hierbei Aufschluss über mögliche Entwick- Wittingen wie von vielen Städten in der lungsbereiche geben. Region bei VW in Wolfsburg arbeiten, wird es zunehmend attraktiver, in der reizvollen Umgebung von Wittingen zu wohnen und Abb. 3.3/2 Verlängerung der Autobahn A 39 bei Wollerstorf nicht zum Arbeitsplatzstandort zu ziehen.

Lärmschutzmaßnahmen für angrenzende Ortsteile prüfen Die Autobahn ist wichtig für die Vernetzung mit der Region, birgt aber zugleich massive Ise Emissionen für die nächstgelegenen Orts- teile. Die benannten Ortschaften Hagen, Eutzen, Glüsingen, Darrigsdorf, Wollerstorf

Elbe-Seitenkanal und Gannerwinkel liegen zukünftig sehr Wollerstorf

nah an der Lärmquelle Autobahn. Die VerlängerungV der Autobahn der A Aut 39 b h Wohnqualität auch weiterhin zu sichern Lärmschutz! und entsprechende Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen steht in diesem Zusammen- hang an vorderster Stelle.

Emissionen

A 35 Räumliches Leitbild: Leitlinie 3

B Radwegenetz verbessern und ausbauen Die Naherholung in der Landschaft ist für den Wohnstandort Wittingen eine beson- ders große Qualität. Die Erreichbarkeit der damit verbundenen Freizeiteinrichtungen ist jedoch stark verbesserungswürdig. Das Radwegenetz sollte daher adäquat ausge- baut werden.

Hauptradwegenetz herausarbeiten und Entwicklungsprioritäten setzen Im Stadtgebiet von Wittingen gibt es eine Fülle von Wegen in der Landschaft. Aus- gewiesene und ausgebaute Radwege existieren vor allem an klassifi zierten Straßen, Abb. 3.3/4 Radfahren auf vorhandenen Verkehrswegen bei Erpensen wie der Landesstraße L 286 zwischen Wittingen und Knesebeck oder an der Kreisstraße K 109 zwischen Knesebeck und Hagen. Der Großteil des Wegenetzes sind lediglich Radfahrempfehlungen. Bedingt durch die landwirtschaftliche Nutzung erschließen zahlreiche Wirtschaftswege die Flur. Auf den in Abb. 3.3/ 5 dargestellten Verkehrswegen, die für eine Nutzung durch den Radverkehr empfohlen werden, bewegen sich die Radfahrer direkt auf der Straße.

Abb. 3.3/3 Bundesstraße B 244 ohne ausgebauten Radweg

A 36 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Abb. 3.3/5 Wegenetz

Lüben ausgewiesene Radwege Radwege Planung Ganner- winkel Radfahrempfehlungen (keine ausgewiesenen Radwege): Entlang von landwirt - schaftlichen Wegen Stöcken Entlang von Verkehrswegen Wollerstorf ehem. OHE-Trasse Erpensen

RROP: Darrigsdorf Rade Radwanderwege 4 Wanderwege 2

Glüsingen Wittingen 5 3

Suder- wittingen Kakerbeck

Eutzen Wunder- büttel Ohrdorf Hagen

Mahnburg

Zasen- beck Küstorf 6 8

7 Teschendorf Plastau Knesebeck

Schnefl ingen Radenbeck

Vorhop

Transvaal Boitzenhagen

01234 km

A 37 Räumliches Leitbild: Leitlinie 3

Im Großen und Ganzen existieren alle schutzstreifen? Welche Mindestbreiten Wege nebeneinander. Eine Hierarchisierung sollten eingehalten werden? Dies alles ist nicht erkennbar und sollte durch führt zu einem Handbuch, auf dessen Basis die Stadt Wittingen im Rahmen eines die Stadt Wittingen Entwicklungspriori- Radwege konzeptes erarbeitet werden. Im täten und Standards für die zukünftige Regionalen Raumordnungsprogramm wird Entwicklung des Radverkehrs zugrunde dazu bereits eine erste Aussage getätigt. legen kann. Radwanderwege mit übergeordneter Bedeutung werden hier abgebildet. Dieser Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass Ansatz soll konzeptionell weiter ausgebaut die Profi lierung der Radwege als Orientie- werden. rungshilfe für die Radfahrer im gesamten Stadtgebiet dienen kann. Gleichzeitig ist Dazu müssen unter anderem Hierarchie- auch die Beschilderung der Wege und stufen festgelegt werden. Bei den vor- Routen von besonderer Bedeutung für ein handenen Wegen muss geprüft werden, effi zientes Wegenetz. welche Handlungsmöglichkeiten für einen Ausbau bestehen. Und die Finanzierung Anbindung der Ortsteile nach über diverse Fördertöpfe (z.B. Ländlicher Wittingen verbessern Wegebau Programm PFEIL 2014 – 2020) Ein großes Potential für die Verbesserung sollte für die Umsetzung herangezogen der Anbindung der Ortsteile nach Wittingen werden. stellt die stillgelegte OHE-Trasse dar. Sie verläuft ausgehend vom ehemaligen Ausbaustandards gemäß der Bedeutung OHE-Bahnhof, am südlichen Ortsrand von im Radwegenetz festlegen Wittingen und führt über Suderwittingen, Für die Hierarchiestufen, im zuvor ange- Ohrdorf, Zasenbeck, Plastau und Raden- sprochenen Radwegekonzept, sollen beck am südöstlichen Rand aus dem Stadt- Ausbaustandards gemäß der festgelegten gebiet heraus. Die Strecke liegt abseits Bedeutung bestimmt werden. Dazu sollten der Bundesstraße B 244. Die Brachfl äche Aussagen über die Führung der Radfahrer ist teilweise gesäumt von Gehölzen und auf oder neben der Straße getroffen werden. landschaftlich attraktiv. Gibt es einen Radweg oder einen Radfahr-

Abb. 3.3/6 Ortsdurchfahrt von Suderwittingen

A 38 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Radwege in der Landschaft entlang von Feldwegen, Fließgewässern und abseits von Straßen ertüchtigen und schaffen Die Stadt Wittingen hat aufgrund ihrer Lage am Rande der Lüneburger Heide, für die zahlreiche Bäche und Flüsse bezeichnend sind, vielfältige Potentiale um Radwege in der Landschaft und abseits von Straßen zu ertüchtigen und zu schaffen. Auch die ein- gangs beschriebenen landwirtschaftlichen Wege sind von besonderer Bedeutung für die Attraktivierung des Freizeitwegenetzes. Abb. 3.3/7 Gleisanlagen der stillgelegten OHE-Trasse bei Wittingen Hier ist eine Ertüchtigung bzw. ein Ausbau für eine kombinierte Nutzung von Land- wirten und Radfahrern von beiderseitigem Vorteil.

Mit 15 km Länge, allein im Stadtgebiet von Neben dem Förderprogramm PFEIL (Länd- Wittingen, ist die eigenständige Realisierung licher Wegebau) kann ggf. als alternative durch die Stadt fi nanziell nicht umsetzbar. Fördermöglichkeit auch das GVFG (Gesetz Auch liegen bereits Planungen vor, an der über Finanzhilfen des Bundes zur Verbesse- B 244 einen Radweg auszubauen über rung der Verkehrsverhältnisse der Gemein- Bundesmittel. Alternative Nachnutzungen den) für eine Umsetzung herangezogen z.B. als Draisinenstrecke oder eine Renatu- werden, um entlang von nicht klassifi - rierung werden aktuell diskutiert. Eine zierten Straßen Radwege zu ermöglichen. abschließende Entscheidung dazu ist jedoch noch nicht erfolgt. Eine Nachnutzung der Bahnbrache als Radweg sollte durch die Stadt Wittingen dennoch weiterhin ver- folgt und geprüft werden.

Abb. 3.3/8 Landwirtschaftlicher Weg bei Darrigsdorf

A 39 4 Projekt- und Maßnahmenkatalog

4.1 Wohnen

Die städtische Entwicklung ist von entspre- 35 chenden Wohnbaupotentialen abhängig, auch wenn der aktuelle Wohnungsbedarf zurzeit nicht in konkrete Zahlen gefasst Friedrichsmühle werden kann. Die Nachfrage nach Wohn- bauland ist vorhanden und lässt sich durch Knesebach Wittinger Straße das aktuelle Baugebiet Steinhaufenacker nicht vollständig decken. Die Ausweisung 34 von neuen Wohnbaugebieten ist uner- Lindenstraße lässlich, um die Abwanderung ins weitere 32 Umland zu verhindern. 33 Gifhorner Straße GartenstraßeKnesebeck Der Handlungsspielraum der Stadt bei privaten Grundstückseigentümern ist stark eigeschränkt. Eine zielführende Stadtent- 31 Schützenstraße wicklung ist dadurch gehemmt. In diesem

Zusammenhang sind Handlungsreserven Kiekenbruchsrönne erforderlich, die sich auf die im Räumlichen Firma Leitbild formulierten Entwicklungsschwer- Butting punkte Wittingen und Knesebeck verteilen.

Für die Potentialfl ächen wurden jeweils Steckbriefe mit Kenndaten, Rahmen- bedingungen und Bewertung dargestellt.

In den anderen Ortslagen sind nur klein- teilige Arrondierungen für die Eigenent- 0 150 300 450 600 750 m wicklung des Ortes vorgesehen. Abb. 4.1/1 Potentialfl ächen Wohnen, Ausschnitt Knesebeck (Nummerierung gemäß Kapitel 4.7 Agenda, s. S. A 61)

FNP-Reserve Wohnen Mischbau 22 Uelzener Str. Potentialfl äche Wohnen Mischbau 21 Fulau

23 85 K 16

Celler Straße Bahnhofstraße Wittingen Salzwedeler Straße Hindenburgwall

Spittastraße Kakerbecker Straße

Knesebecker18 Straße 20

19 17 15 Abb. 4.1/2 Potential- fl ächen Wohnen, Ausschnitt Wittingen (Nummerierung gemäß 0 150 300 450 600 750 m Kapitel 4.7 Agenda, s. S. A 60)

A 40 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Südlich Königsberger Straße/ östlich Kakerbecker Straße [15]

Kakerbecker Straße Kenndaten Fläche: ca. 2,1 ha Südstraße Einheiten: ca. 30 WE [15 WE/ha] Eigentümer: privat Erschließung: nicht vorhanden 20 Planungsrecht: nicht vorhanden FNP-Darstellung: Fläche für die Königsberger Straße Landwirtschaft Tilsiter Straße Stadtentwicklung: Außenentwicklung

ehemalige OHE-Trasse Rahmenbedingungen ▪ Entwicklungsgrenze: ehemalige OHE-Trasse im Süden ▪ Erschließung erfolgt über die Kakerbecker Straße

Bewertung ▪ Sinnvolle Arrondierung des Ortsteils ▪ Kurzfristige Entwicklung: Realisierung fi ndet zeitnah durch einen privaten Investor statt

Hinter der Klappe [16] Nachtweide Kenndaten Fläche: ca. 9 ha Einheiten: ca. 135 WE [15 WE/ha] Innenstadt Eigentümer: privat Erschließung: nicht vorhanden Planungsrecht: vorhanden FNP-Darstellung: Wohnbaufl äche

Stadtentwicklung: Außenentwicklung K85

Rahmenbedingungen ▪ Umfangreiches Flächenpotential ▪ Angebot für junge Familien schaffen ▪ Innenstadtnahe Lage ▪ Wegebeziehungen zur Landschaft erhalten

Bewertung ▪ langfristiges Entwicklungspotential bis 2030

A 41 Projekt- und Maßnahmenkatalog

Steinhaufenacker östl. Aschhorstweg [17] 16

Kenndaten Innenstadt Fläche: ca. 6,2 ha Einheiten: ca. 90 WE [15 WE/ha] Eigentümer: privat Südstraße Erschließung: nicht vorhanden Danziger Straße 18 Planungsrecht: vorhanden 18 Aschhorstweg hhorst FNP-Darstellung: Wohnbaufl äche horst Knesebecker Straße Stadtentwicklung: Außenentwicklung weg g

Rahmenbedingungen 19 ▪ Erweiterung des aktuellen Neubaugebietes ehemalige OHE-Trasse nach Westen ▪ Umfangreiches Flächenpotential ▪ tlw. innenstadtnahe Lage ▪ Angebot für junge Familien schaffen ▪ Nahversorgung in unmittelbarer Nähe

Bewertung ▪ kurzfristiges Entwicklungspotential: Realisierung innerhalb von 5 Jahren

Steinhaufenacker westl. Aschhorstweg [18] 16

Kenndaten Innenstadt Fläche: ca. 2,3 ha Einheiten: ca. 35 WE [15 WE/ha] Eigentümer: privat Erschließung: nicht vorhanden 17 Südstraße Planungsrecht: vorhanden Aschhorstweg hhorstweg FNP-Darstellung: Wohnbaufl äche Stadtentwicklung: Außenentwicklung Knesebecker Straße g se rass E-TETE T Rahmenbedingungen OHO 19 ligigeig ▪ Innenstadtnahe Lage malmala ehemaligeehehe OHE-Trasse ▪ Nahversorgung in unmittelbarer Nähe ▪ Angebot für junge Familien schaffen

Bewertung ▪ kurzfristiges Entwicklungspotential: Realisierung innerhalb von 5 Jahren

A 42 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Östlich Knesebecker Straße/ Innenstadt Nördlich ehem. OHE-Trasse [19]

Kenndaten 17 Fläche: ca. 4,2 ha Einheiten: ca. 65 WE [15 WE/ha] 18 Aschhorstweg Eigentümer: privat

Knesebecker Straße Erschließung: nicht vorhanden eg 252 g Planungsrecht: nicht vorhanden 25 FNP-Darstellung: Flächen für die sese rasass Landwirtschaft 25 E-TETT OHO Stadtentwicklung: Außenentwicklung ligeiigge malma ehemaligeeheeheh OHE-Trasse Rahmenbedingungen ▪ Entwicklungsgrenze: ehemalige OHE-Trasse im Süden

Bewertung ▪ langfristiges Entwicklungspotential bis 2030

Windmühlenacker [20]

Bromer Straße Kenndaten

Kakerbecker Straße Fläche: ca. 1,8 ha

Einheiten: ca. 27 WE [15 WE/ha] Südstraße Eigentümer: privat Erschließung: nicht vorhanden Planungsrecht: vorhanden FNP-Darstellung: Wohnbaufl äche Stadtentwicklung: Außenentwicklung Tilsiter Str. Königsberger Straße

Rahmenbedingungen 15 ▪ Lagerfl ächen in unmittelbarer Umgebung, ehemaligeehehemalmal se OHE-Trasse ige OH Lärmschutz prüfen E-Trasse

Bewertung ▪ Arrondierung des Ortsteils ▪ langfristiges Entwicklungspotential bis 2030

A 43 Projekt- und Maßnahmenkatalog

Lehmkuhle [21]

Uelzener Straße Kenndaten Fläche: ca. 2,4 ha Einheiten: ca. 35 WE [15 WE/ha] Eigentümer: Stadt Wittingen Erschließung: nicht vorhanden Planungsrecht: nicht vorhanden FNP-Darstellung: Schutz, Pfl ege und Nachtweide

Entwicklung von BunzlauerB StraßeStraß Natur und Landschaft Stadtentwicklung: Außenentwicklung

Rahmenbedingungen ▪ Innenstadtnahe Lage Innenstadt ▪ Direkter Zugang zum Naherholungsgebiet Nachtweide und in die angrenzende Landschaft

Bewertung ▪ Wohnbauentwicklung in Zusammenhang mit einer Wegeverbindung zwischen Innenstadt und Naherholungsgebiet Nachtweide prüfen

Westlich Uelzener Straße [22] Uelzener Straße

Kenndaten Fläche: ca. 3 ha Einheiten: ca. 45 WE [15 WE/ha] Eigentümer: privat Erschließung: nicht vorhanden Planungsrecht: nicht vorhanden FNP-Darstellung: Gewerbefl äche Stadtentwicklung: Außenentwicklung Bankhausenstraße

Rahmenbedingungen Nachtweide ▪ Innenstadtnahe Lage 21 ▪ Direkter Zugang zur Landschaft Lehmkuhle

Bewertung ▪ Landschaftlich reizvolle Lage stärker für Wohnen nutzen ▪ Gewerbefl ächenentwicklung auf dem Bereich der Bahnbrache OHE konzentrieren

A 44 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Vor den Röthen [23]

Kenndaten Fläche: ca. 2,6 ha Einheiten: ca. 40 WE [15 WE/ha] Eigentümer: privat Erschließung: nicht vorhanden Planungsrecht: nicht vorhanden FNP-Darstellung: Fläche für die Vor den Röthen Landwirtschaft Stadtentwicklung: Außenentwicklung

Rahmenbedingungen ▪ Lage an der DB-Bahntrasse: Lärmschutz Celler Straße Rothwiesenweg prüfen

Bewertung ▪ Arrondierung der Ortslage

Nördlich und südlich Feldstraße [31]

Fallerslebener Str. Kenndaten Am Steinkamp Fläche: ca. 4,9 ha

Einheiten: ca. 72 WE [15 WE/ha] Am Ziegelkamp Eigentümer: privat Erschließung: vorhanden Planungsrecht: vorhanden FNP-Darstellung: Wohnbaufl äche, Feldstraße 37 Mischbaufl äche Stadtentwicklung: Außenentwicklung

Rahmenbedingungen ▪ Bereich nördlich der Feldstraße: Grundstücke bereits in privatem Besitz, kein Handlungsspielraum für eine weitere Wohnbau entwicklung vorhanden

Bewertung ▪ Entwicklung südlich der Feldstraße ermög- lichen ▪ Entwicklung Richtung Süden abschließen: weitere Konfl ikte zwischen Wohnen und Gewerbe (Firma Butting) vermeiden

A 45 Projekt- und Maßnahmenkatalog

Südlich Gifhorner Straße/ Nördlich Gartenstraße [32] 31

Kenndaten Fläche: ca. 1,5 ha Gartenstraße Einheiten: ca. 20 WE [15 WE/ha] Eigentümer: privat Erschließung: nicht vorhanden Planungsrecht: vorhanden FNP-Darstellung: Wohnbaufl äche, Mischbaufl äche Stadtentwicklung: Innenentwicklung Gifhorner Straße

Rahmenbedingungen ▪ Entwicklungshemmnisse durch private Grundstückseigentümer

Bewertung ▪ Potential für eine kleinteilige Nachverdichtung innerhalb von Knesebeck

Östlich Am Bahnhof [33]

Kenndaten Fläche: ca. 3 ha

Einheiten: ca. 45 WE [15 WE/ha] Am Bahnhof Eigentümer: privat Erschließung: nicht vorhanden BreiterBreBBr WegW Planungsrecht: vorhanden FNP-Darstellung: Mischbaufl äche Stadtentwicklung: Außenentwicklung

GifhornerG StraßeSt Rahmenbedingungen

▪ durch unmittelbare Lage an der DB-Bahntrasse DB-Bahntrasse mit Haltepunkt verkehrsgünstig angebunden: Lärmschutz prüfen ▪ Entwicklunghemmnisse durch private Grundstücks eigentümer

Bewertung ▪ Langfristige Entwicklung

A 46 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Westlich Schützenstraße/ Östlich Wiesenstraße [34]

Kenndaten Fläche: ca. 0,7 ha Einheiten: ca. 10 WE [15 WE/ha] Marktstraße Eigentümer: privat Erschließung: nicht vorhanden Schützenstraße Planungsrecht: vorhanden FNP-Darstellung: Mischbaufl äche Stadtentwicklung: Außenentwicklung

Wiesenstraße Rahmenbedingungen ▪ Nahe dem zentralen Versorgungsbereich von Knesebeck gelegen ▪ Erschließung über die Schützenstraße ▪ Landschaftlich reizvolle Lage ▪ Entwicklungshemmnisse durch private Grundstücks eigentümer

Bewertung ▪ Arrondierung des Ortsteils ermöglichen

Nördlich Seebergweg [35]

Kenndaten Fläche: ca. 0,5 ha Einheiten: ca. 7 WE [15 WE/ha]

Eigentümer: privat Wittinger Straße Erschließung: vorhanden Planungsrecht: vorhanden Seebergweg FNP-Darstellung: Wohnbaufl äche Stadtentwicklung: Außenentwicklung

Rahmenbedingungen ▪ Entwicklungshemmnisse durch private Grundstückseigentümer

Bewertung ▪ Kleinteilige Ergänzung ermöglichen

A 47 Projekt- und Maßnahmenkatalog

4.2 Gewerbe

Im Räumlichen Leitbild werden der Hafen Wittingen und das Areal der Firma Butting als Fokus der gewerblichen Entwicklung herausgestellt. Zusätzlich gibt es Standorte, Friedrichsmühle auf die ein Augenmerk bei der städtischen Entwicklung gelegt werden soll. Wie bei Knesebach Wittinger Straße den Wohnbaupotentialen werden auch hier für die lokalisierten Potentialfl ächen Steckbriefe aufgeführt, die Kenndaten, Lindenstraße Rahmenbedingungen und Bewertung darstellen. Knesebeck Gifhorner Straße Gartenstraße

Schützenstraße 37 38

Kiekenbruchsrönne Firma Butting

36

Momer Bach 0 150 300 450 600 750 m

Abb. 4.2/1 Potentialfl ächen Gewerbe, Ausschnitt Knesebeck (Nummerierung gemäß Kapitel 4.7 Agenda, s. S. A 61)

FNP-Reserve Gewerbe B-Plan-Reserve

Uelzener Str. Gewerbe Potentialfl äche Gewerbe

Fulau K 85 K

Celler Straße Bahnhofstraße Wittingen 24 Salzwedeler Straße Hindenburgwall

Spittastraße Kakerbecker Straße

26

Knesebecker Straße

25 Abb. 4.2/2 Potential- fl ächen Gewerbe, Ausschnitt Wittingen (Nummerierung gemäß 0 150 300 450 600 750 m Kapitel 4.7 Agenda, s. S. A 60)

A 48 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Südlich Celler Straße [24]

Kenndaten

Fläche: ca. 6,6 ha Glüsingen Celler Straße (B 244) Eigentümer: privat Erschließung: nicht vorhanden Planungsrecht: vorhanden FNP-Darstellung: Gewerbefl äche Stadtentwicklung: Außenentwicklung Heinrich-Heine-Straße Rahmenbedingungen ▪ Sonderstandort Einzelhandel in nicht integrierter Lage Wittingen ▪ optimale verkehrliche Anbindung (PKW) über die Celler Straße ▪ wichtiger Einzelhandelsschwerpunkt: Angebot steht in Konkurrenz mit dem Innenstadtzentrum chigem Einzelhandel mit nicht zentren- ▪ Güter des kurzfristigen und mittelfristigen relevantem und nahversorgungsrelevantem Bedarfs Hauptsortiment als Ergänzung des inner- ▪ keine Spezialisierung auf bestimmte Branchen städtischen Einzelhandels setzen oder Branchengruppen erkennbar ▪ Entwicklung verträglich mit der umlie- genden Wohnbebauung gestalten Bewertung Quelle: Einzelhandelsentwicklungskonzept und Fortschreibung, ▪ Priorität auf die Entwicklung von großflä- Dortmund, Stand: 08/ 2008 und 11/ 2012

Wunderbütteler Kirchweg [25]

Kenndaten Fläche: ca. 14,5 ha (1,3 ha, 2 ha, 1,2 ha 2 hhaa 1,2 ha, 10 ha) Emslandsand Eigentümer: privat Foodood Erschließung: vorhanden GmbHmbH Planungsrecht: vorhanden Wunderbütteler1,3 ha Kirchweg FNP-Darstellung: Gewerbefl äche, Mischbaufl äche 10 ha ehemalige OHE-Trasse Stadtentwicklung: Außenentwicklung

Rahmenbedingungen ▪ Wegeverbindung zur stillgelegten OHE- Trasse südlich Wunderbüttler Kirchweg prüfen ▪ teilweise Vernässung der Flächen

Bewertung ▪ langfristiges Entwicklungspotential bis 2030 ▪ Entwicklung verträglich mit der umlie- genden Wohnbebauung gestalten

A 49 Projekt- und Maßnahmenkatalog

Celler Straße e Bahnhofstraße raß

fstf ZOB

nho

BahnhofstraßeBBah

f

hof Realschule ahn

Spittastraße

Am KleinbahnhofKleinb Wittingen

e Sportplatz

hntrasse

DB-Bahntrasse se

ras

E-TE Emsland O OH FFood GGmbHmbbH g igeigi l al

mal e heh ehemaligeehehe OHE-Trasse

OHE-Gelände [26]

Kenndaten ▪ Auf dem Gelände befindet sich das leerste- Fläche: ca. 5,6 ha + 0,6 ha hende OHE-Gebäude (Erhalt wird geprüft) Eigentümer: tlw. Stadt Wittingen und ein Busunternehmen (bestehender Erschließung: nicht vorhanden Pachtvertrag mit der Stadt verlängert sich Planungsrecht: nicht vorhanden immer um 1 Jahr) FNP-Darstellung: Bahnanlagen Stadtentwicklung: Innenentwicklung Bewertung ▪ Entwicklungsstudie für das brach gefalle- Rahmenbedingungen ne Bahngelände (OHE) erstellen, um das ▪ Neugestaltung des direkten Bahnhofsum- Gelände für eine gewerbliche Entwicklung feldes mit Neuordnung des Zentralen vorzubereiten, neu zu ordnen und in das Omnibusbahnhofes (ZOB) angedacht (erste städtische Gefüge einzubinden Planungen liegen bereits vor, Umsetzung ▪ Aufgrund der engen Knotenpunktfol- für 2018/ 19 vorgesehen) ge entlang der Bahnhofstraße (B 244) ▪ Erschließung der Brachfl äche soll über die einschließlich des Bahnübergangs wird Straße Am Kleinbahnhof und nicht länger empfohlen die Leistungsfähigkeit der über den ZOB bzw. die Bahnhofstraße erfol- Anbindung durch ein Verkehrsgutachten gen (vgl. Planungen zum Bahnhofsumfeld) genauer zu betrachten. ▪ Es besteht die Möglichkeit eine ca. 0,6 ha große Fläche der Deutschen Bahn mit einzubeziehen (Abstimmung mit der DB erforderlich, zeitlicher Horizont unklar)

A 50 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Erweiterung der Anlegestellen über eine 600 m lange, kanalbegleitende Spundwand Spundwand Celler Straße (B 244)

1 Potentielles Erweite- 3 rungsgebiet nach Osten Richtung A 39

2 OHE-Trasse

4

Potentielles Erweite- Elbe-Seitenkanal rungsgebiet südlich der OHE-Bahntrasse

Hafen Wittingen [27]

Kenndaten ▪ Annahmen: Fertigstellung A 39 aus Fläche: ca. 22 ha (Nr. 3) Richtung Wolfsburg mit Anschlussstelle Eigentümer: privat Wittingen an der B 244 zw. 2025 – 2030, Erschließung: nicht vorhanden Lückenschluss nach Lüneburg nach 2030 Planungsrecht: tlw. vorhanden ▪ kein zusätzlicher Flächenbedarf aus dem FNP-Darstellung: Gewerbefl äche, direkten Hafenumfeld erkennbar Flächen für die ▪ Flächenbedarf: 15 – 25 ha bis 2030, davon Landwirtschaft 5 – 10 ha bis 2025 Stadtentwicklung: Außenentwicklung Entwicklungsschritte Rahmenbedingungen ▪ Schritt 1: Umwandlung der WSA-Liege- ▪ Einziges Gewerbegebiet in Wittingen mit stelle in eine Kaikante für Hafenumschlag der Flächenausweisung als Industriegebiet ▪ Schritt 2: Errichtung einer Ladestraße für ▪ Gesamtfl äche: 37,7 ha, überdurchschnitt- Ganzzüge liche Flächenauslastung von 72% ▪ Schritt 3: Entwicklung und Erschließung ▪ aktuelle Flächenreserven ca. 10,4 ha, des Erweiterungsgebiets Ost davon sofort nutzbar 8,8 ha (autobahnaffi n) ▪ Gewerbefl ächenangebot der Stadt Wittingen ▪ Schritt 4: Nach 2030 ist ggf. auch eine ist in den letzten 10 Jahren um 5 ha zurück- Erweiterung in Richtung Süden denkbar gegangen, daher steigt u. a. der Entwick- (hafenaffi n) lungsdruck auf das Gewerbe- und Industrie- Quelle: Standortgutachten und Entwicklungskonzept für den Hafen Wittingen, CPL Competence in Ports and Logistics, Lübeck, Stand: 12/ gebiet Hafen 2016

A 51 Projekt- und Maßnahmenkatalog

An der Badeanstalt Knesebeck Feldstraße 31 Wohnbebauung DB-Bahntrasse

lt

EntwicklungsgrenzeEnEntwi k

Entwicklungsgrenze E E E E E E E Ent Ent Ent Ent Ent Ent Ent

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Firma Butting g Abstand halten

g g g g ge gre gre gre gre gre gre gre gre gre gre

g zur Wohnbebauung!

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z

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Entwicklungsgrenze

8 28 ( baurechtlich gesicherter r Entwicklungs-

iff bereich (GI) Gifhorner Str. (L 286)

Fallerslebener Straße (K 29)

Entwicklungs- bedarf bis 20300 - Entwicklungsstufe 1

Regenrück haltung 2,2 ha

Entwicklungsstufe 2

Momer Bach

Entwicklungsgrenze Entwicklungsstufe 3 Entwicklungsziele des ZGB hinsichtlich mög- Abstand hhahaltenlten lichem Vorranggebiet zu Vorhop!op!! für Windkraftanlagen berücksichtigen!

Firma Butting [36] Rahmenbedingungen ▪ Bedeutender Arbeitgeber für die Stadt Kenndaten Wittingen (ca. 1.900 Mitarbeiter) Fläche: ca. 21 ha / 6,6 ha ▪ ggf. Konfl iktpotential (Lärmimissionen) Eigentümer: privat zu der Wohnbebauung in Vorhop und im Erschließung: vorhanden angrenzenden Bereich Feldstraße Planungsrecht: tlw. vorhanden ▪ ggf. Mangel an Ausgleichsfl ächen für die FNP-Darstellung: Gewerbefl äche, zukünftige Entwicklung Flächen für die Landwirtschaft Bewertung Stadtentwicklung: Außenentwicklung ▪ Entwicklung vor Ort gewährleisten

A 52 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Südlich Feldstraße/ Östlich Schützenstraße [37]

Kenndaten

Fläche: ca. 2,3 ha Knesebeck Eigentümer: privat Erschließung: nicht vorhanden Planungsrecht: vorhanden FeldstraßeFirma Fallerslebener FNP-Darstellung: Gewerbefl ächen Kanada-Haus 38 Stadtentwicklung: Außenentwicklung 31 Straße Rahmenbedingungen Schützenstraße ▪ Erweiterungspotential für die Firma Betrieb Bösche Kanada-Haus und den Betrieb Bösche ▪ Entwicklung der Gewerbeflächen unter Berücksichtigung der Belange aus den angrenzenden Wohnbaugebieten prüfen, ggf. Einschränkungen der Immissionswerte im Rahmen der Bauleitplanung / Bauge- nehmigung

Bewertung ▪ Standorterweiterung ermöglichen

Südlich Bromer Straße/ Östlich Fallerslebener Straße [38] Fallerslebener

Kenndaten Fläche: ca. 3,6 ha Straße Bromer Straße Eigentümer: privat Knesebeck Erschließung: nicht vorhanden Planungsrecht: vorhanden Firma Kanada- FNP-Darstellung: Gewerbefl äche Haus Stadtentwicklung: Außenentwicklung 37 Pasemann

Rahmenbedingungen Betrieb ▪ Erweiterungspotential für das Bösche Bauunternehmen Pasemann ▪ Entwicklung der Gewerbeflächen unter Berücksichtigung der Belange aus den angrenzenden Wohnbaugebieten prüfen, ggf. Einschränkungen der Immissionswerte im Rahmen der Bauleitplanung / Bauge- nehmigung

Bewertung ▪ Standorterweiterung ermöglichen

A 53 Projekt- und Maßnahmenkatalog

4.3 Radwegekonzept

Der Wohnstandort Wittingen zeichnet sich durch seine Lage in der Landschaft aus und ist von besonders hoher Qualität in Bezug auf die Naherholung. Zahlreiche Freizeit- einrichtungen befi nden sich in und um die Ortslagen von Wittingen. Deren Erreichbar- keit ist jedoch verbesserungswürdig. Zwar gibt es auch viele Wege in der Landschaft und entlang von Verkehrswegen, aber ein differenziertes Radwegenetz ist nicht vorhanden. Es besteht dringender Hand- lungsbedarf Radwege auszuweisen und entsprechend auszubauen.

Ein Radwegekonzept soll entsprechend den Zielen aus Kapitel 3.3 Leitlinie 3 (s. S. A 34) erstellt werden: ▪ Hauptradwegenetz herausarbeiten und Entwicklungsprioritäten setzen ▪ Ausbaustandards gemäß der Bedeutung im Radwegenetz festlegen Abb. 4.3/1 Attraktivität für Radfahrer steigern ▪ Anbindung der Ortsteile nach Wittingen verbessern (ehem. OHE-Trasse als Radweg prüfen) ▪ Radwege in der Landschaft entlang von Feldwegen, Fließgewässern und abseits von Straßen ertüchtigen und schaffen

Abb. 4.3/2 Radwege ausweisen und ausbauen

A 54 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

4.4 Wanderweg: Grünes Band

Die Stadt Wittingen ist durch die Lage an Bislang fi ndet dieser Weg kaum Beachtung der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Rahmen der touristischen Nutzung und direkt mit der deutschen Geschichte und Freizeitgestaltung für die Stadt Wittingen. der Teilung des Landes verbunden. Bis Im räumlichen Leitbild (s. Kapitel 3.2, S. heute zeugen die Orte Rade, Zasenbeck A 28) werden daher Ziele formuliert, wie und Radenbeck davon. Reste der Grenz- der Weg verstärkt genutzt und ausgebaut anlage, eines Grenzbahnhofes und eine werden kann: Ausstellung zur innerdeutschen Grenze ▪ Wanderroute entlang der ehemaligen erhalten die Erinnerung an ein ehemals innerdeutschen Grenze ausbauen und geteiltes Volk. ausschildern ▪ Aufenthaltsqualität entlang des Weges Auf nationaler Ebene wird die ehemalige verbessern Grenze als Biotopverbund ausgebaut. Von ▪ Bestehende touristisch verknüpfte Anlauf- mehreren Bundesländern werden hier Natur- punkte ausbauen und weitere schaffen schutzmaßnahmen in Form eines »Grünen ▪ Angrenzende Ortsteile inhaltlich und Bandes« ausgeweitet. Begleitet von einem räumlich verknüpfen Wanderweg können Naturbegeisterte hier ein Stück deutsche Geschichte erfahren und erleben.

Abb. 4.4/1 Angrenzende Ortsteile inhaltlich und räumlich verknüpfen

Grünes Band ehemalige innerdeutsche Grenze

Rade Landwehr / Grenzanlage Inhaltliche und räumliche Verknüpfung mit Grünem Band: a-DGH Zasenbeck mit touristischem Informations- raum und Grenzpfad- Wanderweg b-Wachtberg Radenbeck Grenzüberschreitende Übergänge

a Zasenbeck

b

Radenbeck

A 55 Projekt- und Maßnahmenkatalog

4.5 Landschaftsplanerischer Fachbeitrag

Der Landschaftsrahmenplan des Landkreises ▪ Ortsbildprägende Freifl ächen erhalten Gifhorn ist aus dem Jahr 1994 und somit ▪ Prägende Ortsränder bewahren und den stark veraltet. Als zuständige Behörde freien Zugang zur Kulturlandschaft erhalten obliegt es dem Landkreis, einen aktuellen ▪ Naturlandschaft und ökologische Vielfalt Plan zu erstellen, und nicht der einzelnen pfl egen Kommune. Ein Landschaftsplanerischer ▪ Grünzäsur: Gliederung zwischen Ortsteilen Fachbeitrag stellt in diesem Zusammen- und markanten Siedlungsteilen sichern hang ein mögliches Instrument der Zuarbeit ▪ Grenzen der Siedlungsentwicklung zum dar, um kommunale Schutzgüter und Schutz der Landschaft setzen Belange zu erfassen und in den übergeord- ▪ Naherholung: Vernetzung zwischen Siedlung neten Landschaftsrahmenplan des Land- und Landschaft erhalten kreises Gifhorn einfl ießen zu lassen. ▪ Alleen zwischen den Ortsteilen erhalten und ergänzen Die Zielsetzungen des räumlichen Leitbildes (s. Kapitel 3.2, S. A 28) können vertiefend Die fi nanziellen Mittel der Gemeinde betrachtet und genauer bestimmt werden. Wittingen sind jedoch begrenzt und müssen Dies hilft der Stadt Wittingen bei der mit weiteren Zielsetzungen aus dem ISEK Umsetzung von Maßnahmen, die damit bzw. den Vorbereitenden Untersuchungen in Verbindung stehen und auf Ebene des abgewogen werden. ISEKs nicht abschließend dargestellt werden können.

Abb. 4.5/1 Landschaft bei Kakerbeck

A 56 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

4.6 Schlüsselprojekte der Entwicklung

Innenstadt Wittingen zentraler Anlaufpunkt und Fokus für die Die Innenstadt von Wittingen ist ein mittel- Bürgerinnen und Bürger. Aber auch das alterlich geprägter Stadtkern. Die Struktur, Handwerk hat einen angestammten Platz mit der Kirche St. Stephanus als Mittelpunkt, im Zentrum der Stadt. Die Nutzungs- den beiden Marktplätzen, dem System mischung, besonders auch mit Wohnen, aus größeren Straßen und kleinen Gassen zeichnet das Bild eines vielfältigen und und einer kleinteiligen Parzellierung, ist lebendigen Quartiers. Der augenscheinliche bis heute gut ablesbar. Die historischen Zustand der Wittinger Innenstadt ist Wallanlagen sind am südlichen Rand, dem jedoch ein anderer. Ein großer Anteil an sogenannten Hindenburgwall, erhalten. baufälliger Gebäudesubstanz, lückenhafte Das Rathaus auf dem Markt, als damaliger Raumkanten in Teilbereichen, leerstehende Verwaltungssitz, wurde 1960 abgerissen Erd- und Obergeschosse, Mängel in den und an die Bahnhofstraße außerhalb des öffentlichen Räumen, Angebotslücken in historischen Stadtkerns verlagert. Der Gastronomie und Einzelhandel und der strukturelle Wandel und teilweise Funktions- Verlust der kulturellen Bedeutung sind verlust, dem die Innenstadt bis heute unter- Anzeichen für tiefgreifende strukturelle liegt, lässt sich damit bereits vorzeichnen. und funktionale Mängel.

Die Innenstädte spielen damals wie heute Ein Entwicklungskonzept für die Innenstadt eine hervorgehobene Rolle, wenn es um von Wittingen soll die Missstände genau das Thema Handel, Dienstleistungen, beziffern und Maßnahmen aufzeigen diesen Gastronomie und Kultur geht. Sie sind adäquat zu begegnen.

Abb. 4.6/1 Innenstadt Wittingen

A 57 Projekt- und Maßnahmenkatalog

Knesebeck Knesebeck ist der zweitgrößte Ortsteil der Stadt Wittingen und erfüllt mit seinem Angebot an sozialen und Nahversorgungs- einrichtungen die Versorgung der umlie- genden Dörfer. Dies resultiert daraus, dass Knesebeck bis 1974 eine eigenständige Samtgemeinde war. Mit der Gebiets- und Verwaltungsreform entstand das heutige Stadtgebiet von Wittingen. Neben Knese- beck wurden die Samtgemeinden Wittingen und Schnefl ingen sowie die Gemeinden Abb. 4.6/2 Lindenstraße 16, Knesebeck Ohrdorf und Radenbeck zur Stadt Wittingen zusammengeführt.

Knesebeck ist Mitte des 13. Jahrhunderts verlust ist zum Teil auch schon im heutigen entstanden. Das Feuer von 1825 nahm Ortskern angelangt. Die Trennung von gravierenden Einfl uss auf das Erscheinungs- Nutzungen (Wohnen, Handwerk, Gewerbe) bild des Ortes. Die gewachsene Struktur schreitet stetig voran. Vor allem im süd- wurde danach zum größten Teil abgelöst lichen Ortskern überwiegt mittlerweile das durch ein Raster aus rechtwinkligen Straßen Wohnen. und rational angeordneten Grundstücken. Nur im Bereich der Burgstraße ist das Ein Entwicklungskonzept soll daher die ursprüngliche Dorf noch ablesbar. zukünftigen städtebaulichen Rahmenbe- dingungen ausloten und eine zielgerichtete Aktuell befi ndet sich Knesebeck in einem Entwicklung ermöglichen. strukturellen Wandel, weg von den land- wirtschaftlichen Höfen hin zu Einfamilien- OHE-Gelände hausgebieten. Der schleichende Funktions- Das Areal um den ehemaligen OHE-Bahn- hof wird seit Jahren nicht mehr genutzt. Das ca. 6 ha große Gebiet liegt in städtisch integrierter Lage und stellt für die Weiter-

Abb. 4.6/3 OHE-Gelände entwicklung von Wittingen als Gewerbe- standort ein großes Potential dar. Da sich Innenstadt das Gelände im städtischen Besitz befi ndet, obliegt es der Stadt Wittingen die Bahn- brache schnellstmöglich für eine Nachnut- zung zu aktivieren. Eine externe Studie soll klären, welche Nutzungen denkbar, aber auch verträglich sind und wie das Gelände sinnvoll erschlossen werden kann.

Mit der Realisierung dieses Standortes können wesentliche Entwicklungsimpulse für die zukünftige städtische Entwicklung gegeben werden (vgl. Kapitel 3.1, S. A 24 f). Eine Konkurrenz zum GE/ GI-Gebiet Hafen ist nicht beabsichtigt und aufgrund der angrenzenden Wohnbebauung auch nicht zu erwarten.

A 58 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

4.7 Agenda der Maßnahmen und Projekte

Abb. 4.7/1 Verortung der Maßnahmen und Projekte, Grundlage Räumliches Leitbild

Lüben

Gannerwinkel 12

7 Stöcken Wollerstorf 12 Erpensen

Darrigsdorf Rade 12 29 28 14 7 Glüsingen 5 Wittingen 7

Suder- wittingen 8 Kakerbeck 12 Eutzen 2 Ohrdorf Hagen 3, 4, 5, 6 Wunder- büttel Mahnburg 12

7

30 Küstorf Zasenbeck 39 9

Teschendorf

Knesebeck Plastau

Schnefl ingen 10 40 7 Vorhop Radenbeck

11

Transvaal Boitzenhagen

01234 km

A 59 Projekt- und Maßnahmenkatalog

Gesamtstädtisch 10 Radenbeck: Aussichtspunkt und Fest- 1 Radwegekonzept erstellen: platz Wachtberg aufwerten und an abgestuftes Wegenetz für Radfahrer den Grenzwanderweg anbinden entwickeln » PFEIL 2014–2020: Ländlicher Tourismus » Gesetz über Finanzhilfen des Bundes zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Verlängerung der Autobahn A 39 Gemeinden (GVFG) 11 Flächen für die potentielle Trasse » PFEIL 2014–2020: Ländlicher Wegebau sichern 12 Lärmschutzmaßnahmen für angren- 2 Ehem. OHE-Trasse: Nachnutzung/ zende Ortsteile entlang der Autobahn Umnutzung/ Ausbau als Radweg prüfen (Lärmschutzwand bzw. -wall) prüfen » PFEIL 2014–2020: Ländlicher Wegebau 13 Landschaftsplanerischen Fachbeitrag erstellen: schutzwürdige Bereiche Grünes Band entlang der ehemaligen benennen innerdeutschen Grenze 3 Konzept für einen touristisch nutz- Schwerpunkt Wittingen baren Grenzwanderweg erstellen 14 Entwicklungskonzept für die Innen- » PFEIL 2014–2020: Ländlicher Tourismus stadt Wittingen erarbeiten (Förderung anstreben) 4 Grenzweg als Wanderweg ertüchtigen » Städtebauförderung » PFEIL 2014–2020: Ländlicher Tourismus Entwicklungspotentiale: Wohnen 5 Wanderweg mit Informationstafeln 15 Südlich Königsberger Straße/ und Wegweisern aus- und beschildern östlich Kakerbecker Straße » PFEIL 2014–2020: Ländlicher Tourismus 16 Hinter der Klappe 17 Steinhaufenacker östlich 6 Sitzmöglichkeiten zum Verweilen Aschhorstweg einrichten 18 Steinhaufenacker westlich » PFEIL 2014–2020: Ländlicher Tourismus Aschhorstweg 19 Östlich Knesebecker Straße/ 7 Grenzüberschreitende Übergänge nördlich ehem. OHE-Trasse erlebbar gestalten 20 Windmühlenacker » PFEIL 2014–2020: Ländlicher Tourismus 21 Lehmkuhle 22 Westlich Uelzener Straße 8 Rade: Landwehr und Reste der ehem. 23 Vor den Röthen Grenzanlage thematisch in Konzept Grünes Band einbinden Entwicklungspotentiale: » PFEIL 2014–2020: Ländlicher Tourismus Gewerbe und Einzelhandel 24 Südlich Celler Straße: Fokus groß- 9 Zasenbeck: Dorfgemeinschaftshaus fl ächigen Einzelhandel ansiedeln mit touristischem Informationsraum 25 Wunderbütteler Kirchweg und Grenzpfad-Wanderweg aufwer- 26 Bahnbrache OHE-Gelände: ten und an den Grenzwanderweg Entwicklungsstudie erstellen anbinden 27 Hafen: autobahnaffi nes Gewerbe » PFEIL 2014–2020: Ländlicher Tourismus entwickeln

A 60 Kurzfristige Option in 5 Jahren Mittelfristige Option in 5 bis 10 Jahren Langfristige Option in 10 bis 15 Jahren Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen

Entwicklungspotential: 34 Westlich Schützenstraße/ Freizeit und Naherholung östlich Wiesenstraße 28 Entwicklungsstudie zum Naher- 35 Nördlich Seebergweg holungsgebiet Nachtweide erstellen Entwicklungspotentiale: Gewerbe Entwicklungsgrenzen 36 Entwicklungsfl ächen Firma Butting 29 Grünzäszur zwischen Wittingen und 37 Südlich Feldstraße/ Glüsingen erhalten östlich Schützenstraße 38 Südlich Bromer Straße/ Schwerpunkt Knesebeck östlich Fallerslebener Straße 30 Entwicklungskonzept für den innerört- lichen Versorgungsbereich Knesebeck Entwicklungsgrenzen erarbeiten (Förderung anstreben) 39 Grünzäszur südlich der Straße » Dorfentwicklung An der Badeanstalt erhalten 40 Grünzäszur südlich des Momer Baches Entwicklungspotentiale: Wohnen erhalten 31 Nördlich und südlich Feldstraße 32 Südlich Gifhorner Straße/ nördlich Gartenstraße nicht im Plan verortet [1, 13] 33 Östlich Am Bahnhof

Abb. 4.7/2 Wohnstraße in Radenbeck

A 61 Projekt- und Maßnahmenkatalog

W 22

Uelzener Str.

Fulau

W 21 85 K W 16 M 23

Celler Straße Bahnhofstraße Wittingen Salzwedeler Straße G 24 Hindenburgwall

Spittastraße Kakerbecker Straße

G 26

Knesebecker Straße W 18 W 17 W 20

G 25 W 19 W 15 (1-3) G 25.4

0 150 300 450 600 750 m

Abb. 4.7/3 Verortung der Potentialfl ächen, Ausschnitt Wittingen

Abb. 4.7/4 Verortung der Potentialfl ächen, Ausschnitt Knesebeck W 35 Realisierungshorizont Kurzfristige Option Mittelfristige Option Langfristige Option Friedrichsmühle

W Wohnbaupotential Knesebach Wittinger Straße M Mischbaupotential M 34 G Gewerbepotential

Lindenstraße

M 33.2 W/ M 32 M 33.1 Gifhorner Straße GartenstraßeKnesebeck

Schützenstraße W 31 G 37 (1-4) G 38

Kiekenbruchsrönne Firma Butting

G 36.1

G 36.2

G 36.3

0 150 300 450 600 750 m

A 62 Teil A: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittingen Quellen

Allgemein / sektorübergreifend LROP 2008 [Niedersächsische Landesregierung] 05/2008: Novelle des Landes- Raumordnungsprogramms, Hannover, zuletzt geändert am 3. Oktober 2012 RROP 2008 [ZGB Braunschweig] 07/2005: Regionales Raumordnungsprogramm für den Zweckverband Großraum Braunschweig, Braunschweig Landkreis Gifhorn 06/2016: Kreisentwicklungskonzept für den Landkreis Gifhorn 2015/16-2025 Landkreis Gifhorn 09/2007: Nachhaltigkeitsregion Isenhagener Land, Regionales Entwicklungskonzept 2007-2013 zum LEADER-Auswahlverfahren Nord/LB mit NIW 08/2006: Machbarkeitsstudie zur Standortentwicklung der Stadt Wittingen, Hannover Stadt Wittingen: Auszüge des Flächennutzungsplans zu den Ortschaften, mit Änderungen Stadt Wittingen: Übersicht und Bebauungspläne zu den Ortschaften Stadt Wittingen 12/2013: Leitbild 2025 – Eine l(i)ebenswerte Stadt auf dem Weg in die Zukunft mit Anhang Maßnahmenkatalog Stadt Wittingen 2008: Dorferneuerungsplan Darrigsdorf – Glüsingen – Wollerstorf Stadt Wittingen 2006/2007: Dorferneuerungsplan Gannerwinkel – Lüben - Stö- cken Stadt Wittingen 12/2006: Dorferneuerung Verbundplanung Küstorf, Plastau, Schnefl ingen und Teschendorf Wirtschaft Stadt + Handel Dipl.-Ing.e Beckmann und Föhrer GbR 08/2008: Einzelhandelsent- wicklungskonzept für die Stadt Wittingen Stadt + Handel Dipl.-Ing.e Beckmann und Föhrer GbR 11/2012: Fortschreibung des Einzelhandelsentwicklungs¬konzepts für die Stadt Wittingen UNICONSULT Universal Transport Consulting GmbH 10/2008: Entwicklungskon- zept für den Hafen Wittingen – Schlussbericht, Hamburg CPL Competence in Ports and Logistics 12/2016: Standortgutachten und Entwick- lungskonzept für den Hafen Wittingen, Endbericht (Entwurf), Lübeck Verkehr ZGB 2016: Nahverkehrsplan für den Großraum Braunschweig, Braunschweig Bevölkerung und Wohnen Stadt Wittingen 09/2016: Alterspyramide Geburtenjahrgänge 1915 bis 2016 Stadt Wittingen: Einwohnerstatistik mit Haupt- und Nebenwohnsitz 2011-2016, Stand 31.12. jeden Jahres und 30.06.2016 Bertelsmann Stiftung 2011: Demographiebericht Wittingen, www.wegweiser- kommune.de Freizeit, Natur und Landschaft Olaf von Drachenfels in Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 30. Jg. Nr. 4 249-252 04/2010: Überarbeitung der Naturräumlichen Regionen Niedersachsens, Hannover NLWKN 2015: Biotopkartierung auf Grundlage der Topographischen Karte (TK 50) Stadt Wittingen 2016/2017: Freizeitkarte Gemeinbedarf Stadt Wittingen 09/2016: Kindertagesstättenzukunftsplanung, Vermerk zur 1. Arbeitsgruppensitzung Kartengrundlagen Stadt Wittingen 09/2016: Digitale Topographische Karte 1:25.000 (DTK 25) Stadt Wittingen 09/2016: Amtliche Karte 1:5.000 (AK 5) Stadt Wittingen 11/2016: Automatisierte Liegenschaftskarte (ALK) Niedersächsisches Landesverwaltungsamt 1983: Landesvermessung 1960

A 63 Hof in Gannerwinkel

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Der Auftraggeber kann die vorliegende Unterlage für Druck und Verbreitung im Sinne seiner Organisation verwenden; jegliche – vor allem gewerbliche – Nutzung darüber hinaus ist nicht gestattet.

Diese Ausarbeitungen fallen unter § 2, Abs. 2 sowie § 31, Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze der Urheberrechte. Sie sind dem Auftraggeber nur zum eigenen Gebrauch für die vorliegende Aufgabe anvertraut.

Sämtliche Rechte, vor allem Nutzungs- und Urheberrechte, verbleiben bei dem Büro Ackers Partner Städtebau in Braunschweig.

Abkürzungen

BauGB Baugesetzbuch B-Plan Bebauungsplan DGH Dorfgemeinschaftshaus EHK Einzelhandelskonzept EW Einwohner FNP Flächennutzungsplan GE Gewerbegebiet ISEK Integriertes Stadtentwicklungskonzept LG Lenkungsgruppe LROP Landes-Raumordnungsprogramm LSKN Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnik Niedersachsen NBank Investitions- und Förderbank Niedersachsen NIW Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung NLWKN Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NNatG Niedersächsisches Naturschutzgesetz NORD/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr OHE Osthannoversche Eisenbahn PG Projektgruppe RROP Regionales Raumordnungsprogramm WE Wohneinheiten ZGB Regionalverband Großraum Braunschweig www.ackerspartner.de