Samtgemeinde Gellersen Landkreis Lüneburg
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Samtgemeinde Gellersen Landkreis Lüneburg SIEDLUNGSENTWICKLUNGSKONZEPT 2030 Samtgemeinde Gellersen ENTWURF Stand: Januar 2019 Ausgearbeitet im Auftrag der Samtgemeinde Gellersen durch Siedlungsentwicklungskonzept 2030 Dezember 2018 Samtgemeinde Gellersen Inhalt 1. Anlass und Zielsetzung 3 2. Vorgehensweise 3 3. Die Samtgemeinde Gellersen 4 4. Rahmenbedingungen 5 4.1 Landesraumordnungsprogramm (LROP) 5 4.2 Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) 6 4.3 Landschaftsrahmenplan (LRP) 8 4.4 Flächennutzungsplan (FNP) 9 5. Demographische Entwicklung 10 5.1 Ausgangslage 10 5.2 Vergangene und zukünftige Entwicklung der Bevölkerungszahlen 10 5.3 Entwicklung der Bevölkerungszusammensetzung 13 5.4 Veränderte Nachfragegruppen 17 5.5 Herausforderungen an die zukünftige Siedlungsentwicklung 18 6. Krippen, Kindergärten und Grundschulen 19 6.1 Bestehende Versorgungssituation 19 6.2 Bestehende Anpassungsplanungen 22 6.3 Herausforderungen an die zukünftige Siedlungsentwicklung 22 7. Handlungsempfehlungen für die Siedlungsentwicklung bis 2030 23 7.1 Grundsätze der zukünftigen Siedlungsentwicklung 23 7.2 Entwicklungsempfehlungen für die Gemeinden 24 7.3 Neue Wohnformen für neue Bedarfe 30 7.4 Handlungsempfehlungen für die Versorgung mit Krippen, 31 Kindergärten und Schulen 7.5 Monitoring und kleinteilige Siedlungsentwicklung 31 8. Handlungsorte für die Siedlungsentwicklung bis 2030 32 8.1 Innenentwicklungspotentiale 32 8.2 Potentielle Entwicklungsflächen 35 9. Zusammenfassung und Ausblick 41 Anhang: Siedlungsentwicklungspläne 43 Planungsbüro Patt - www.patt-plan.de Seite 2 von 42 Siedlungsentwicklungskonzept 2030 Dezember 2018 Samtgemeinde Gellersen 1. Anlass und Zielsetzung Das vorliegende Siedlungsentwicklungskonzept soll die zentralen Handlungsziele und -strategien für die zukünftige Siedlungsentwicklung der Samtgemeinde Gellersen und ihrer Mitgliedsgemeinden aufzeigen. Es betrachtet dabei die einzelnen Ortschaften Kirchgellersen, Reppenstedt, Südergellersen und Westergellersen sowie die Ortsteile Dachtmissen und Heiligenthal. Als Planungshorizont wird das Jahr 2030 gewählt. Das Entwicklungskonzept befasst sich insbesondere mit der Einwohnerentwicklung der Mitgliedsgemeinden und den Wechselwirkungen mit den bestehenden örtlichen Infrastrukturen wie Krippen, Kindergärten, Schulen oder auch den verkehrlichen Auswirkungen. Es untersucht die vorhandenen Siedlungs- und Bevölkerungsstrukturen, die Leistungsfähigkeit der bestehenden Infrastruktur und bezieht aktuelle Prognosen und Gutachten zum qualitativen und quantitativen Bedarf an Wohnbauland mit ein. Auch gewerbliche Entwicklungen werden berücksichtigt. Die zentrale Fragestellung ist, ob und wenn ja, in welchem Umfang ein Wachstum der einzelnen Gemeinden und Ortschaften sinnvoll ist. Es zeigt dazu Handlungsstrategien und Handlungsorte für eine an der bestehenden Leistungsfähigkeit der Gemeinden ausgerichtete Siedlungsentwicklung auf. Der Auftrag zur Aufstellung gemeindlicher Entwicklungskonzepte ergibt sich aus dem Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Lüneburg. Gleichzeitig stellt dieses Entwicklungskonzept einen Diskussionsbeitrag zur laufenden Neuaufstellung des RROP dar. 2. Vorgehensweise Ausgangspunkt für das vorliegende Entwicklungskonzept ist eine umfangreiche Bestandsaufnahme. Dabei wurden u.a. folgende Aspekte untersucht: - Vorhandene Siedlungsstruktur der einzelnen Ortschaften - Bevölkerungsstruktur (Entwicklung der letzten Jahre, Altersstruktur) - Vorhandene Infrastruktur mit einem Schwerpunkt auf Krippen, Kindergärten und Schulen (derzeitige Leistungsfähigkeit und Auslastung, bestehende Anpassungsplanungen, Potentiale) - Aktuelle Gutachten und Prognosen zur demographischen Entwicklung sowie zum qualitativen und quantitativen Bedarf an Wohnbauland - Derzeitige Aussagen des Landes-Raumordnungsprogramms und des Regionalen Raumordnungsprogramms - Nachverdichtungspotentiale in den vorhandenen Siedlungsbereichen (z.B. Baulücken) Planungsbüro Patt - www.patt-plan.de Seite 3 von 42 Siedlungsentwicklungskonzept 2030 Dezember 2018 Samtgemeinde Gellersen Aufbauend auf der Bestandsaufnahme wurden die zentralen Anforderungen und Herausforderungen an die zukünftige Siedlungsentwicklung der Samtgemeinde identifiziert. Diese bilden die Grundlage für die Formulierung von Handlungszielen und Handlungsstrategien für die zukünftige Entwicklung der Mitgliedsgemeinden hinsichtlich Einwohner-, Gewerbe- und Infrastrukturentwicklung sowie den zentralen Handlungsorten. 3. Die Samtgemeinde Gellersen Die Samtgemeinde Gellersen liegt innerhalb der Metropolregion Hamburg etwa 40 km südöstlich von Hamburg und grenzt direkt an das Oberzentrum Lüneburg an. Naturräumlich gehört die Samtgemeinde zur Luheheide und ist damit Teil der Lüneburger Heide. Zur Samtgemeinde zählen die Gemeinden Kirchgellersen, Reppenstedt (mit dem Ortsteil Dachtmissen), Südergellersen (mit dem Ortsteil Heiligenthal) und Westergellersen. Verwaltungssitz der Samtgemeinde ist Reppenstedt. In der Samtgemeinde leben etwa 13.500 Menschen (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachen, Stand 2017). Die Bevölkerung verteilt sich wie folgt auf die Mitgliedsgemeinden: Mitgliedsgemeinde Bevölkerung* Kirchgellersen 2.461 Reppenstedt 7.334 Südergellersen 1.645 Westergellersen 2.034 * Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachen, Stand 01.07.2017 Planungsbüro Patt - www.patt-plan.de Seite 4 von 42 Siedlungsentwicklungskonzept 2030 Dezember 2018 Samtgemeinde Gellersen 4. Rahmenbedingungen 4.1 Landesraumordnungsprogramm (LROP) Abb. 1: Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (Ausschnitt), Quelle: Die Niedersächsische Landesregierung Das Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) dient dazu mit verbindlichen Aussagen zu raumbedeutsamen Nutzungen (Siedlung, Verkehrswege, Rohstoffgewinnung u. a.) und deren Entwicklungen, die oftmals widerstreitenden wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Interessen an den Raum aufeinander abzustimmen. Es stellt die planerische Konzeption für die zukünftige Landesentwicklung dar. Das LROP stellt in seiner zeichnerischen Darstellung für die Samtgemeinde Gellersen mehrere Vorranggebiete für die Rohstoffgewinnung, Natura 2000- Gebiete und eine Stromleitungstrasse dar. Nächstgelegenes Oberzentrum ist die Stadt Lüneburg. Zur Entwicklung der Siedlungsstruktur formuliert das Landes-Raumordnungs- programm folgende Ziele und Grundsätze: - In der Siedlungsstruktur sollen gewachsene, das Orts- und Landschaftsbild, die Lebensweise und Identität der Bevölkerung prägende Strukturen sowie siedlungsnahe Freiräume erhalten und unter Berücksichtigung der städtebaulichen Erfordernisse weiterentwickelt werden. - Es sollen Siedlungsstrukturen gesichert und entwickelt werden, in denen die Ausstattung mit und die Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge für Planungsbüro Patt - www.patt-plan.de Seite 5 von 42 Siedlungsentwicklungskonzept 2030 Dezember 2018 Samtgemeinde Gellersen alle Bevölkerungsgruppen gewährleistet werden; sie sollen in das öffentliche Personennahverkehrsnetz eingebunden werden. - Benachbarte Gemeinden, deren Siedlungsstrukturen räumlich und funktional eng verflochten sind, sollen zur Stärkung der gemeinsamen Entwicklungspotenziale ihre Planungen und Maßnahmen auf der Grundlage gemeinsamer Ziele und Grundsätze zur regionalen Strukturentwicklung abstimmen. - Die Festlegung von Gebieten für Wohn- und Arbeitsstätten soll flächensparend an einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung unter Berücksichtigung des demografischen Wandels sowie der Infrastrukturfolgekosten ausgerichtet werden. - Die Entwicklung von Wohn- und Arbeitsstätten soll vorrangig auf die Zentralen Orte und vorhandene Siedlungsgebiete mit ausreichender Infrastruktur konzentriert werden. - Planungen und Maßnahmen der Innenentwicklung sollen Vorrang vor Planungen und Maßnahmen der Außenentwicklung haben. Die gezielte Erhaltung und Neuschaffung von Freiflächen in innerörtlichen Bereichen aus städtebaulichen Gründen stehen dem nicht entgegen. 4.2 Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) Das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Lüneburg bildet den administrativ-planerischen Rahmen für die Entwicklung der Samtgemeinde. Es ist aus dem Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen entwickelt. Das RROP befindet sich zurzeit im Änderungsverfahren, welches im Jahr 2022 abgeschlossen werden soll. Das vorliegende Entwicklungskonzept dient somit auch als Diskussionsbeitrag zum laufenden Neuaufstellungsverfahren. Planungsbüro Patt - www.patt-plan.de Seite 6 von 42 Siedlungsentwicklungskonzept 2030 Dezember 2018 Samtgemeinde Gellersen Abb. 2: Ausschnitt aus dem Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Lüneburg, Quelle: Landkreis Lüneburg Das RROP weist die Samtgemeinde Gellersen als Teil des Ordnungsraums Hamburg/Lüneburg aus. Für die einzelnen Siedlungsstandorte der Samtgemeinde werden folgende Aufgaben und Hinweise genannt: Kirchgellersen: Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Versorgungsfunktionen; Grundschulstandort; ausreichende Wohnraumversorgung; Sicherung von Arbeitsplätzen; auf Siedlungsentwicklungsachse; ÖPNV-Versorgung Reppenstedt: Grundzentrum; Grundschulstandort; auf Siedlungsachse gelegen; ÖPNV Versorgung; Schwerpunktaufgabe: Sicherung und Entwicklung von Wohnstätten Südergellersen: Entwicklungsaufgabe Erholung; ÖPNV-Versorgung Westergellersen: Grundschul-Standort; ausreichende Wohnraumversorgung; auf Siedlungsentwicklungsachse gelegen, ÖPNV-Versorgung OT Dachtmissen: besondere Entwicklungsaufgabe „Ländliche Siedlung“; ÖPNV- Versorgung (nur an Schultagen) OT Heiligenthal: besondere Entwicklungsaufgabe