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Inhaltsverzeichnis

3 Grußwort Frau von Schachtmeyer 21 Wenn Kinder Hunger haben, drängeln sie. Zu allen Zeiten. 4 Grußwort Herr Dr. Just 22 40 Jahre Marienthal – 23 Jahre war 5 Grußwort Herr Dümmler ich dabei! 6 Grußwort Herr Toetzke 23 Die Anti-AKW-Sonnen sind hoffähig geworden 7 Das Sparkassen-Sparbuch von 1972 24 Das Kollegium des Gymnasiums Marienthal im 8 Vierzig – so alt sind wir schon?! Jahre 1990 13 Wünsche für die Aula 25 Die ewige Kollegiumsliste des Gymnasiums 14 Versteckspiel Marienthal 16 The Times They Are A-Changin, 27 Auflösung des Versteckspiels von Seite 14/15 20 Die Pioniere

Hamburger Abendblatt vom 19.01.1971 2 Grußwort Frau von Schachtmeyer Schulleiterin des Gymnasiums Marienthal seit 2000

Liebe Schülerinnen und Schüler, den letzten 40 Jahren und noch einiges liebe Kolleginnen und Kollegen, mehr. Lassen Sie sich überraschen! liebe Eltern, Hinter solch einer schönen Fest- liebe Freunde der Schule! schrift steckt viel mehr Arbeit, als man denkt. Ich danke herzlich allen Betei- Vor 40 Jahren wurde das Gymnasium ligten, die zum Gelingen beigetragen Marienthal gegründet. Das ist zwar kein haben, den Autoren und Künstlern so- großes Jubiläum wie das 25. oder das wie Herrn Mohr, Herrn Kolfhaus und 50., aber doch ein willkommener Anlass, vor allem Frau Gundermann, die diese inmitten des schulischen Alltags einmal Schrift mit kluger Hand komponiert innezuhalten und einen Blick zurück zu werfen. und redigiert hat. Eine Schule entwickelt, wie ein jedes anderes Ge- Ich wünsche Ihnen und euch eine anregende Lek- burtstagskind auch, eine Persönlichkeit, ein besonderes türe und uns allen ein schönes Geburtstagsfest am Eigenleben, das sie auszeichnet und besonders macht. 26.10.2012. Was kennzeichnet das Gymnasium Marienthal, was hat es in den letzten 40 Jahren geprägt? Ihre Christiane von Schachtmeyer In dieser kleinen Festschrift finden Sie auf diese Fra- gen gleich mehrere Antworten von verschiedenen Au- toren, außerdem Berichte von Ehemaligen, Fotos aus

3 Grußwort Herr Dr. Just Leitender Oberschulrat, Fachaufsicht Gymnasien

Das Gymnasium Marienthal wird 40 Jah- , die Bescheinigung, die ihm später re alt. Ich freue mich, einem überaus er- beruflich neue Wege ermöglicht. Aber er folgreichen Gymnasium die herzlichsten bekommt im Laufe der Zeit noch mehr: Glückwünsche der Behörde für Schule Ihm wird Bildung vermittelt. Das Wort und Berufsbildung zu übermitteln. „Bildung“ klingt inzwischen ein wenig Seit 1972 ist viel geschehen. Die verstaubt. Ich verstehe Bildung als den Zeiten haben sich gewandelt, die Stel- Austausch und den ständigen Umbau lung des Gymnasiums in der Hamburger der emotionalen und intellektuellen Ver- Schullandschaft hat sich erheblich verän- haltensformen. Diese Bildung bringt den dert, die Schülerschaft ist durch eine hohe einzelnen Menschen in den Besitz seiner Heterogenität gekennzeichnet. Dem Gymnasium Mari- Möglichkeiten und führt zu Selbstdistanz, gelegentlich enthal ist es gelungen, sich über den Bezirk Wandsbek zur Selbstkritik, weil in ihr der Wechsel der Perspektiven hinaus einen guten Namen zu machen und ein attraktives eingeübt worden ist. Der Konstanzer Philologe Manfred Profil zu präsentieren, z. B. durch einen gut durchdachten Fuhrmann schreibt in seinem Bändchen „Bildung“: Ganztagsbetrieb, vielfältige Angebote für Leistungsstarke, „Bildung ist kein schichtenspezifischer Standard mehr. Die ein schlüssiges Förderkonzept, systematische schulinterne am Hochkultur-Schema Teilnehmenden sind kein durch Curricula im Methodenlernen und im Medienbereich so- Gruppennormen zusammengehaltenes Kollektiv […] Bil- wie durch eine attraktive Profiloberstufe. dung als Teilhabe an der Kultur ist offensichtlich zu einer Sa- che jedes Einzelnen geworden – man kann wohl auch sagen, Auch das äußere Erscheinungsbild des Gymnasiums zu einer Chance. In der heutigen vom Individualismus zer- Marienthal hat sich in den letzten Jahrzehnten verän- klüfteten sozialen Wirklichkeit kommt es mehr denn je auf dert. Die neue Aula ermöglicht es der Schule, Ergebnis- die Initiative und die Ausdauer dessen an, der noch gewillt se der Unterrichtsarbeit im Bereich Theater und Musik ist, sich in der Welt, in der er lebt, heimisch zu machen.“ der Schulöffentlichkeit vorzustellen. Mit dem deutsch- Das Gymnasium Marienthal unterstützt seine Schülerin- chinesischen Zug ist das Gymnasium Marienthal über die nen und Schüler mit Erfolg dabei, sich in dieser Welt zu Grenzen Wandsbeks hinaus bekannt. Es bietet ein einma- orientieren. Die Abiturientinnen und Abiturienten pro- liges Angebot für deutsche und chinesische Schülerinnen fitieren davon – beruflich, aber eben auch als Persönlich- und Schüler ab Jahrgang 5. keit. Ihnen wird die Teilhabe an der Kultur ermöglicht. Mit den Glückwünschen zum Jubiläum verbinde ich Ich wünsche dem Gymnasium Marienthal, seinen gern den Dank für das Engagement der Schulleitung und Schülerinnen und Schülern, der Schulleitung, den Lehr- der Lehrkräfte. Mehr noch als in anderen Stadtteilen haben kräften und allen an der Schule Beschäftigten und Betei- wir es hier mit individuellen Schülerkarrieren zu tun, die es ligten eine erfolgreiche Zukunft. zu würdigen gilt, auf die sich die Schule einstellen muss. Dr. Michael Just, Wer an dieses Gymnasium kommt, will vor allem das September 2012 4 Grußwort Herr Dümmler Schulleiter des Gymnasiums Marienthal von 1972 bis 2000

Für die Festschrift anlässlich des 40. Ge- die sich sehr uneigennützig im Eltern- burtstages des Gymnasiums Marienthal rat, im Schulverein, im Aula-Förderver- „ein kleines Grußwort“ zu schreiben, ein, in der Schulkonferenz, in der Cafe- war eine Bitte, der ich mich nicht ent- teria und bei vielen spontanen Aktionen ziehen wollte, obschon mir bewusst war, für IHRE Schule, das GYMNASIUM dass mir meine Zusage zwei Probleme Marienthal eingesetzt haben. Dass das bereiten würde. Erstens: Mit dem Attri- „neue“ Gymnasium ein Erfolgsmodell but „klein“ waren mir die Erwartungen wurde, lag am Vertrauen, das sich das an den Umfang vorgegeben. Neben dem Kollegium im Laufe der Jahre bei Eltern obligatorischen Glückwunsch an den Ju- und Schülern engagiert erarbeitet hat. bilar und dem Hinweis, dass das nächste Jubiläum schon Und es waren die Schülerinnen und Schüler, die der ein halbes Jahrhundert umfassen werde, sofern sich die Schule die Treue hielten, und dies trotz fehlender Klas- Schule auch weiterhin gegenüber den schulpolitischen sen-, Fach- und Sozialräume – ich denke dabei besonders Herausforderungen behaupten wird, bleibt nicht viel an die Aula – sowie der besonders in den Anfangsjahren Platz für persönliche Erinnerungen. Zweitens: Seit 2000 großen Fluktuation innerhalb der Lehrerschaft. Hätte bin ich pensioniert. Nur noch selten erreichen mich ich sonst so oft bei den Einschulungen Geschwisterkin- Nachrichten aus meiner alten Schule, was freilich nicht der begrüßen können? An die ersten Schülerjahrgänge verwunderlich ist – denn welcher Kollege kennt über- denke ich besonders, die sich ihrer jungen Schule ver- haupt noch den Gründungsrektor der Schule? pflichtet fühlten und dieses Wir-Gefühl an die nachfol- Eine anekdotische Betrachtung, so reizvoll sie wäre, genden Schülerjahrgänge weitergegeben haben. verbietet sich im Rahmen eines „kleinen Grußwortes“ Auf diese vielen Jahre blicke ich auch heute noch von selbst. Auf einen resümierenden Rückblick auf mei- mit großer Dankbarkeit zurück. Meine Schule der Jahre ne Marienthaler Zeit möchte ich dennoch nicht ganz 1971 bis 2000 hat, wie könnte es anders ein, nur noch verzichten. Sie begann schon 1971 mit fünf sogenann- wenig Ähnlichkeit mit dem Gymnasium Marienthal des ten Vorlaufklassen, die im Gymnasium St. Georg und Jahres 2012. Die vielfältigen pädagogischen Wandlun- der damaligen Mädchenschule, dem Charlotte-Paulsen- gen seitdem haben aber zweifellos die Zukunft der Schu- Gymnasium, für die Neugründung auserkoren waren. le gesichert. Und das freut mich sehr! Daher wiederhole ich hier nur, was ich am 18. Juli Ich wünsche also dem Gymnasium Marienthal und 2000 in der Aula der Bundeswehr-Universität bei meiner allen, die für seine Schülerinnen und Schüler Verant- Verabschiedung sinngemäß gesagt habe: Dass die 1972 wortung tragen, auch für das kommende Jahrzehnt und als Gymnasium Holstenhofweg gegründete Schule die darüber hinaus alles Gute! vielfältigen existentiellen Gefährdungen bestanden hat, Karl Dümmler, verdankt sie in ganz großem Maße engagierten Eltern, August 2012 5 Grußwort Herr Toetzke Schulleiter des Gymnasiums Marienthal von 2000 bis 2009

Wir verließen morgens das Haus zum den großen Schätzen, auf die ich gern Spielen. Wir blieben den ganzen Tag zurückblicke. Ich habe immer gern dort über weg und mussten erst wieder zu gearbeitet, habe die Offenheit im Um- Hause sein, wenn die Straßenlaternen gang miteinander sehr geschätzt, in den angingen. Niemand wusste, wo genau Krisenphasen – mein Gott, wir sind nur wir waren, und wir hatten nicht mal ein zweizügig, jetzt muss Theater ran – mit- Handy dabei. (Die Telefone, ja, die hat- gelitten und mich über besondere Erfol- ten damals noch lustige Drehscheiben.) ge, sei es die Einrichtung des bilingua- Im Jahre 1972 studierte ich selbst im len Zweiges, den Bau der Aula oder die zweiten Semester für das höhere Lehr- Entwicklung von vielversprechenden amt – und ahnte rein gar nichts von der Geburt des Oberstufenprofilen, mit allen anderen gefreut. Gymnasiums Marienthal in , das meine Schu- Langweilig war es jedenfalls nie und so, wie ich den le werden sollte. Schulentwicklungsprozess aus der jetzigen Perspektive sehe, besteht auch in absehbarer Zukunft nicht die Ge- Herzlichen Glückwunsch, du Schöne, du Erfolgreiche fahr, dass Stagnation, Gleichmut oder Desinteresse den und Lebendige! Marienthaler Alltag bestimmen. Nein, Vielfalt ist eine Chance, und der, der etwas will, sucht nach Wegen. 40 Jahre alt bist du in diesem Jahr geworden, hast man- Ich wünsche dem Gymnasium Marienthal mit all chen Sturm erlebt, das ein oder andere Unwetter über- seinen Schülerinnen und Schülern, seinen Kolleginnen standen. Du hast daraus gelernt und bist stets zuverlässig und Kollegen und seinen Eltern eine wunderschöne Ju- einfach da! biläumsfeier und alles, alles Gute auf seinem weiteren Weg. Auch aus der Vogelperspektive der Hamburger Straße ist der Glanz unübersehbar, und die Erinnerungen an Udo Toetzke, September 2012 30 (in Worten: dreißig) Jahre Tätigkeit am Gymnasium Marienthal – das ist mein halbes Leben! – gehören zu

6 Sparen für die Nachwelt Das Sparkassen-Sparbuch von 1972

Im Gründungsjahr des Gymnasiums Marienthal haben Neugierig, ob das Sparbuch bei der Hamburger die Schüler der beiden ersten 5. Klassen bereits an die Sparkasse noch geführt werde, fragte ich in der Filiale an Zukunft gedacht, genauer gesagt an ihre Nachkommen: der Fuhlsbüttler Straße nach und erfuhr, welches Gutha- Ein jeder der Fünftklässler spendete 10 Pfennig. Auf ben auf dem Sparbuch mit der Nummer 3088/062322 diese Weise kamen 7 DM zusammen, die am 17. Mai bis heute angewachsen ist: 17,01 € weist der separate 1972, dem Tag der Grundsteinlegung, auf ein Sparbuch Ausdruck aus. Umgerechnet in DM ergibt sich ein Be- bei der „Neuen Sparcasse von 1864“ auf den Kontoinha- trag von 33,27. Damit hat das Sparbuch weniger Ge- ber „Gymnasium Marienthal“ eingezahlt wurden. winn erzielt, als erhofft: Legt man nur die ungünstigste Der Spar-Ertrag soll nach dem Willen der Grün- Prognose, also den niedrigsten Zinssatz aus der Berech- dungsfüntklässler im Jahre 2072, also 100 Jahre nach nung Herrn Dümmlers zugrunde (4,5 %), so hätte das Schulgründung, „zum Nutzen der Schule und der Schü- Sparbuch heute ein Guthaben von 40,71 DM/20,81 € ler“ verwandt werden, gerne sollen Bücher für die Schul- ausweisen sollen. bücherei angeschafft werden. So ist es in einer Urkunde Die weiteren Auswirkungen des aktuellen niedrigen festgehalten, die Schulleiter Herr Dümmler und seine Zinssatzes von 1,75 % auf den Auszahlungsbetrag im ersten beiden Klassensprecher, Thomas Meyer (5e) und Jahre 2072 sind natürlich beachtlich: Zu erwarten sind Uwe Frickmann (5f), feierlich unterzeichnet haben. damit nur noch 94,21 DM/48,17 € Büchergeld für die Dem Sparbuch beigefügt ist eine Zinseszinsberechnung Nachkommenschar. Aber, so versicherte mir die freund- (Ausschnitt s.u.). Die darin angesetzten Zinssätze von liche Mitarbeiterin der Sparkasse, wir hätten allen Grund 4,5 bis 8 % lassen uns heute nur noch schmunzeln – was zur Freude! Die ExklusivSparer der Hamburger Sparkas- hat man sich da an Reichtümern ausgerechnet! se nämlich erhielten heute nur noch 0,3 % Zinsen. So bleibt zu hoffen, dass der aktuelle exquisite Zins- satz nicht weiter absinkt und die Schüler, die im Jahre 2072 das Gymnasium Marienthal besuchen werden, nach Plünderung des Sparbuchs noch das ein oder an- dere Buch werden erstehen können.

Heike Gundermann

7 Vierzig – so alt sind wir schon?! Ein Rückblick mit Augenzwinkern von Johannes Kolfhaus

Arbeitsbögen in violetter Drucker- beginnt er auch häufiger in der bei Was nach einem Bericht mit dem farbe werden ausgeteilt, beschnup- Schülern und Lehrern unbeliebten Titel „Als wir das Hamburger Schul- pert, erst dann bestenfalls gelesen. 0. Stunde, also um 07:10 Uhr. Da- museum besuchten“ klingt, be- Der Matrizen-Duft erinnert an Mar- zwischen gibt es zwei große Pausen à schreibt unsere Schule, wie ich sie er- zipan, vielleicht an billigen Schnaps. 20 Minuten, aus denen viele Schü- lebt habe, als ich dort zusammen mit Physikunterricht findet in einer ler und Lehrer mit geröteten Augen Michael Schaffer zum 01.02.1977 Holzbaracke auf dem Gelände der zurück in den Unterricht kommen: als Lehrer „eingeschult“ wurde. Nachbarschule statt. Die Stunden Sie haben sich während der großen beginnen, wenn die Geräte einzeln Pause in einem der beiden Raucher- aus dem Haupthaus des Gymnasi- zimmer aufgehalten. Es gibt eines ums, 2. Stock, die Treppen hinunter für Lehrer und eines für Schüler und über den weitläufigen Schulhof über 16. Und weil es bei Rauchern geschleppt worden sind. Anschlie- angeblich gemütlicher ist, sind beide ßend geht’s denselben Weg zurück, Räume oft gerammelt voll, bevölkert bei Sonne, bei Regen, bei Schnee. auch von Nichtrauchern. Chemie-Unterricht gibt es im Hausmeister Schmidt wohnt Der Anfang: im Foyerfußboden verewigt Klassenraum im Nebengebäude. Be- mit seiner Familie im Haupthaus. sonderes Ausstattungsmerkmal: ein Neben der Wohnung liegt sein Büro Viereinhalb Jahre nach Schul- einsam aus dem Fußboden ragender mit den Vervielfältigungsmaschinen gründung waren die beiden ältesten Gasanschluss und eine Asbestplatte. (Wachsmatrize für hohe Auflagen, Parallelklassen schon bis zur Mitte Ein gespenstischer Knochenmann Spiritusmatrize für kleine). Es ist der Klasse 10 vorgedrungen. Viel- wandert unter dem Gejohle des Pau- nur durch eine löchrige Pappwand fach schon 16 Jahre alt, fühlten sich senpublikums über den Schulhof: vom Schulleiterbüro getrennt. Die die Schüler zunehmend erwachsen. Nächste Stunde ist im Klassenraum beiden Herren haben keine Geheim- Einige forderten selbstbewusst die Bio dran, das menschliche Skelett! nisse voreinander – eine Gardine als Anrede per „Sie“ ein, andere mein- Um dessen chemische Zusammen- Trennwand hätte es auch getan. ten, ein mit Lehrern auf Gegensei- setzung geht es bei Herrn Riediger. tigkeit gewechseltes „Du“ sei schon Er stellt seinen privaten Camping- in Ordnung, wo man doch auf dem Gaskocher aufs Lehrerpult, um dort gemeinsamen Raucherhof freund- im Bio-Experiment Rinder-Kno- schaftlich-locker Zigaretten teile. chen in Asche zu verwandeln. Über die ersten viereinhalb Jah- Der einzige Telefonanschluss ist re, die Anfänge mit fünf Kollegen meist besetzt, die Schule hat noch und zwei 5. Klassen in den Räumen keinen zweiten. Der Unterricht endet der Schule Bovestraße, weiß ich nur verlässlich um 13:30 Uhr. Allerdings 1986: Herr Schmidt am Matrizendrucker aus Erzählungen. Ich hatte zu jener 8 Zeit an riesigen Berliner Gesamt- siklehrer der Schule. Dieser verkün- im Winter) in der Pause vor Konfe- schulen mit je 1.200 Schülern un- dete zu jedem Geheimnis, das ihm renzbeginn aus, war der Verlauf sehr terrichtet. Als ich das Marienthaler vom DL oder von der GEW zuge- versöhnlich. Schulgelände betrat, erschien es mir tragen wurde, er werde es aber auch geradezu puppig: Es existierten nur gleich weitererzählen. Dafür liebten Marienthal war als Gymnasium poli- die Häuser A und B (heute AB und ihn alle, „Rechte“ wie „Linke“. tisch umstritten. Einerseits galt diese DE) und besagte Holzbaracken auf Über den drei Lagern regierte, Neugründung im Kerngebiet neben dem Schulhof der Holstenhofschu- allseits respektiert, anerkannt und den beiden schon etablierten Wands- le. Zur Autobahn hin war der Hof in Konferenzen doch oft attackiert, beker Traditionsgymnasien MCG und durch einen Bauzaun abgetrennt. Herr Dümmler, unser Gründungs- CPG als blutjunger Newcomer, frech Dahinter wurde bis 1979 am Fach- schulleiter, an seiner Seite der nicht und unangemessen selbstbewusst. raumgebäude (Haus C) gebaut. weniger gediegen-honorige Stellver- Zum anderen meinte ein Teil der El- tretende Schulleiter Herr Dr. Ingo ternschaft, ihr sei schon bei Gründung Sauerwein. Herr Dümmler war u.a. des Gymnasiums 1972 eine spätere durch sein Studium an der Univer- Umwandlung zur Gesamtschule „in sität Hamburg und seine Dienstzeit Aussicht gestellt“ worden. Den Wahr- als Offizier der Bundeswehr geprägt, heitsgehalt dieses angeblichen Behör- kurz: ein hanseatischer Preuße. Im denversprechens konnte ich nie sicher harten Meinungskampf wussten überprüfen, aber es hätte zum Trend alle, woran sie bei ihm und Dr. Sau- der 70er Jahre gepasst. Haus A und B 1979: noch ohne Aula erwein waren. Dem norddeutschen Die Parole der GEW-Führung Seeklima entsprechend war die At- lautete „Weg mit Gym!“ Doch Ma- Das überschaubare Kollegium, mosphäre oft rau, aber nie beklem- rienthal blieb entgegen dem angebli- ca. 20 Mitglieder stark, zerfiel in mend oder abgestanden. chen Trend aus mehreren Gründen zwei Lager. Diese bekämpften sich, Ca. viermal pro Jahr tagte unter Gymnasium: als ginge es mindestens um Deutsch- Ausschluss der Öffentlichkeit (Schü- 1. Herr Dümmler nutzte sehr ge- lands Zukunft. (Persönlich allerdings ler, Eltern) die Lehrerkonferenz und schickt seine guten Verbindungen konnten alle ganz gut miteinander.) schloss verlässlich um spätestens zu Elternschaft, Medien und Ver- Die Mehrheit, so auch ich, gehörte 16 Uhr. In großen Redeschlachten bänden. der eher links angesiedelten Gewerk- kämpften Schulleiter und die GEW- 2. Die Eltern äußerten sich mehr- schaft GEW an, die Minderheit be- Fraktion ritterlich Mann gegen heitlich sehr deutlich zugunsten kannte sich zum eher gediegen-kon- Mann: Herr Achim Böker, breite der Schulform, in der ihre Kinder servativen Deutschen Lehrerverband Schultern, robuste Lederjacke, als offensichtlich gut gediehen. DL. Und wie es sich zur Zeit des GEW-Vormann, dahinter, gut ver- 3. Das Lehrerkollegium hatte nach damals noch herrschenden Kalten steckt, alle anderen. Schenkte aber damaligem Schulverfassungsgesetz Krieges zwischen Ost und West ge- ein bestimmter sinnenfroher GEW- in solchen Angelegenheiten das hörte, gab es auch einen Blockfreien, Kollege „Konferenzbowle“ (Sekt letzte Wort. Im Sommer 1977 Herrn Peter Wiek, den einzigen Mu- mit Obst im Sommer, Glühwein kam es zum Showdown, zur ent- 9 scheidenden geheimen Abstim- lern/Eltern und Lehrern. Das erklärt und das Kopfsteinpflaster des Bun- mung. Mit einer Stimme Mehr- z. T. die recht hohe Fluktuation im deswehrgeländes in die dortige Aula heit – meiner Erinnerung nach mit Kollegium vor und nach 1980. An- und zurück geschleppt. Danach 11:10 – entschied sich die Leh- dere gingen, Herr Dümmler blieb, klang das arme Instrument, dann rerkonferenz für den Fortbestand und mit ihm die große Mehrheit der „schräger Otto“ genannt, meist des Gymnasiums Marienthal! (Es Schüler und des Kollegiums. recht lustig. muss also auch etliche „Überläu- Dass Marienthal in den po- fer“ der GEW gegeben haben.) litischen Gremien Bürgerschaft, Am Abend dieses ungewöhnlichen Schulbehörde, Deputation und Par- Tages ließ Herr Dümmler den/die teien als Gymnasium nur begrenzt Sektkorken im Freundeskreis einmal gemocht wurde, bekam die Schule richtig knallen. Eigentlich prinzi- auch in den Folgejahren zu spüren. pienfest, entschiedener Gegner der 1979 war zwar Haus C mit seinen Konferenzbrause und überhaupt Fachräumen bezugsfertig – das kein Freund von Alkoholströmen, musste angesichts der gewachsenen 1979: Transport des schrägen Otto hatte er diesmal Grund genug, den Schülerzahl einfach sein –, doch die Etappensieg beim Aufbau „seiner“ dringend benötigte Aula blieb in Marienthal war 1980 erwachsen Schule zu feiern: Mit 35 Jahren hat- weiter Ferne. Schulfeste der Klassen geworden und 3- bis 4-zügig. Eine te er als damals jüngster Gymnasial- 5–13 fanden improvisiert auf dem Aula stand uns somit zu. Dennoch Schulleiter Hamburgs unsere Schule Schulhof oder bei aufgesperrten wurde kein Geld dafür bewilligt, mit anfangs fünf Lehrern und zwei Zwischentüren in den Klassenräu- ganz so, als werde der Schule noch Parallelklassen in heute unvorstellbar men statt. Zu Konzerten und Thea- immer verübelt, dass sie 1977 keine primitiven Räumen gegründet und teraufführungen quetschte man sich Gesamtschule hatte werden wollen. seither alle Kraft für dieses Lebens- in den bedrohlich überfüllten Mu- Sogar das 20. und 25. Bestehen wur- werk eingesetzt. Schulleiter einer siksaal. 1980 gingen wir ins erste Ab- den im gemieteten Zelt gefeiert, das Gesamtschule? Nicht mit ihm! In itur. Die Abi-Entlassungsfeier 1980 vom Bezirksamt freigiebig spendiert den Folgejahren gab es einen kleinen fand, wie noch oft bis 2004, in der und post festum wieder demontiert Exodus der nun unterlegenen Ge- Aula der Helmut-Schmidt-Universi- wurde – für Hamburg noch immer samtschulanhänger unter den Schü- tät statt. (War diese besetzt, musste die billigere Lösung. auch schonmal der Gemeindesaal der Christus-Kirche am Wandsbek Wirklich erwachsen? Oder kam die Markt herhalten.) Über ein Klavier Schule nicht viel eher erst einmal in verfügte Helmut Schmidt allerdings die Pubertät? Dafür spricht neben nicht, und so wurde jedes Mal das dem Verlauf vieler Lehrerkonfe- Klavier aus dem Musikraum in renzen auch dieses beeindruckende Haus C, Erdgeschoss oder 2. Stock, Beispiel: Die beiden Lehrerzimmer von kräftigen Schülern quer über wurden von Schülern bis Anfang der 90er: GEW und DL gegen Bildungsabbau den Schulhof, den Holstenhofweg 80er Jahre als erweiterter Schulhof 10 mit Dach und Polstersesseln hoch mit der Wahl von Herrn Müller- herzte Schülerväter, meldeten beim geschätzt, vor allem im Winter. Brangs auch im Amt des zweiten Amtsgericht einen Aula-Förderverein Wollten sie einen ihrer Lehrer spre- Wachhabenden auf der Brücke eine an und warben fortan um Spenden. chen oder nur mal sehen, schlender- Ära der Kontinuität. Er begleitete Die Bereitschaft aller Beteiligten ten sie zwanglos zwischen den Pau- im Jahr 2000 den Übergang von war überwältigend: Unsere Schüler sierenden herum oder warfen einen Herrn Dümmler zur neuen Doppel- sammelten auf mehreren Sponso- Blick auf den Stand der Korrekturen spitze mit ruhiger Hand. Das gleich- red Walks vierstellige Geldbeträge. und den Inhalt der Aktentaschen. berechtigte Schulleiter-Duo Frau Eltern, Freunde, Lehrer traten dem Eines Tages beriefen sich die Lehrer Christiane von Schachtmeyer/Herr e. V. als fröhlich zahlende Mitglieder jedoch auf das Menschenrecht auf Udo Toetzke war in Deutschland bis bei. Und ein bis heute unbekannter ungestörte Erholungspausen und dato vorbildlos und musste erst in edler Spender versprach, innerhalb brachten am Eingang zum Lehrer- seine neue Rolle hineinfinden. einer bestimmten Frist auf jede ge- zimmertrakt ohne Vorankündigung spendete DM eine weitere draufzu- ein Schnappschloss an: Wer keinen legen. Denn wenn der Verein auch Schlüssel hatte, musste höflich klop- nur die Hälfte der erwarteten Bau- fen. Die Aufregung der Schüler über kosten aufbrächte, könnte sich die diese „Zurückweisung“ war so groß, Schulbehörde nicht länger lumpen dass sie am nächsten Morgen den lassen. Der Unbekannte hielt Wort, Lehrertrakt handstreichartig besetz- die Rechnung ging auf! ten und ihrerseits die Lehrer auf den Klar erkennbar war der Wille der Hof schickten: Nun sollten die Leh- Vorbildlos: das Schulleiter-Duo vS/Toe Marienthaler, nicht länger auf „den rer höflich klopfen … Staat“ zu hoffen, sondern die Sache Während Herr Dümmler als Als Herr Dümmler im Sommer in Eigenregie und unter beträchtli- Gründungsschulleiter die Schule in 2000 auf dem Schulhof – als Bühne chen eigenen Opfern anzupacken. all solchen Wirren von 1972 bis zu dienten die Tische der Schüler – und Eigeninitiative hatten alle Beteilig- seiner Pensionierung 2000 wie ein in der Aula der Bundeswehr-Uni ten schon auf vielen Feldern gezeigt, Fels in der Brandung Schritt für verabschiedet wurde, war der Aula- z. B. bei der Renovierung der Innen- Schritt in die Moderne führte, gab es bau nach 28 Jahren endlich so gut räume, der Schulhofgestaltung, der auf Platz 2 anfangs ein Kommen und wie beschlossen. Die umfängliche Gehen. Ca. 1978 wechselte Herr Dr. Dokumentation der Festschrift „20 Ingo Sauerwein als Fachseminarlei- Jahre Gymnasium Marienthal“ be- ter ins Studienseminar. 1980 ging legt auf zehn kleingedruckten Sei- Frau Hilke Glienke in den Auslands- ten, dass Schulleitung und Elternrat schuldienst. Ich selbst nahm 1983 elf Jahre virtuos auf wirklich allen meinen Hut, freute mich über mehr Klavieren gespielt hatten: 1997 war Zeit für die Familie und habe diesen Schluss mit der Hinnahme der be- Schritt nie bereut. Erst 1983, zwölf hördlichen Hinhalte-Politik. Herr Jahre nach Schulgründung, begann Dammann und Herr Meyer, be- Sponsored Walk für die (P)Aula 1999 11 Begleitung auf Klassenfahrten durch feln auf Smartboards. Wichtige The- Eltern, wenn Lehrer nicht abkömm- men könnten ferner sein der Bau der lich waren. Die beiden Schülerväter zweiten Turnhalle, die Verkürzung konnten der Behörde das Geld auf auf acht Gymnasialjahre, der Über- den Tisch blättern und die staatliche gang zur Fünfzügigkeit, die Einfüh- Seite medienwirksam so stark unter rung der Profiloberstufe und der sanften Druck setzen, dass sie sich wohltuende Einfluss der „Prefects“. bewegte: Im September 2004 wurde Viele der im Rückblick gewalti- die Aula mit dem „Scholical“ „Jo- gen oder heute selbstverständlichen Feierliche Vertragsunterzeichnung 2002 sefsberg – Marienthal“ und einem Innovationen begannen kaum be- Unterricht zu integrieren. Die rauschenden Tanzfest eingeweiht! achtet im Stillen, als kleine Knospen. Idee setzte sich nach längerer An- Die bunten Sperrholzplatten mit Nur drei davon seien hier erwähnt: laufzeit unaufhaltsam durch. Unterschriften der Beteiligten an der • Die Einführung des Computers • Der Aufstieg zur ersten bilin- Rückwand der Aula sind Zeugen. und des Fachs Informatik: Die gualen Schule Deutschlands mit später rasante Entwicklung be- deutsch-chinesischem Zweig, be- Vier Jahrzehnte Marienthal! Der gann im März 1981 mit dem Kauf siegelt durch den Staatsvertrag Rest ist vielen von uns noch in fri- des ersten „Rechners“ für das Fach zwischen dem Hamburger Senat scher Erinnerung und kann aufge- Mathe, eines PET 2001 mit 8 KB und der VR China von 2002: spart werden für die Festschrift „50 Speicher, einer Art Spielzeugtasta- Konzeptionell langfristig ange- Jahre Marienthal“. Da könnte die tur und Kassettengerät für mehr bahnt wurde dieser Erfolg durch Rede sein vom Charme des Neube- als 2.000 DM. Herrn Dümmler, der etwa 1990 ginns unter dem Team von Schacht- eine Privatdozentin der Hambur- meyer/Toetzke, 2006 ergänzt durch ger Uni für den ersten Chinesisch- Herrn Andreas Rudolph, vom ers- Unterricht an unserer Schule ho- ten Schüleraustausch mit unserer len konnte, in deren Unterricht er Partnerschule Min Li Highschool selbst Schriftzeichen lernte. in Shanghai, von der Wandlung zur Ganztagsschule und der Eröffnung Wer als Chronist davon erzählt, ge- der Cafeteria mit warmem Mittag- rät irgendwann ins Stocken: 40 Jah- essen, das erst von Schülermüttern, Informatikunterricht anno 1988 re ist die Schule schon alt?! Und wir dann von einem Profi-Team gekocht Alten sind noch viel älter?! Dann ist wurde. • Die Einrichtung der TuM-Klas- die Schule ja auch ein Stück von uns, Zu berichten wäre auch von der sen (Schwerpunkt Theater und und wir sind ein Stück von ihr! Veränderung der gesamten Arbeit Medien): Als die Schule neue Im- durch die Anschaffung von mehre- pulse brauchte, überraschte Herr Weiterhin alles Gute, euch jungen ren Hundert PCs und Laptops, die Dümmler das Kollegium Anfang Leuten! Funkvernetzung der ganzen Schule der 90er mit einem fertigen Kon- Johannes Kolfhaus, und die Umstellung von Kreideta- zept, um das Theaterspiel in den September 2012 12 Inhalt der im Aula-Grundstein liegenden Kassette: die Traum-Aula von Anika Bussert und Leonie Leberfinger (2003, Ausschnitt)

Auch die Wünsche für die Aula von Svenja Gerlach und Thu-Linh Tran (2003, Ausschnitt) liegen in der Kassette für die Nachfahren 13 Viele Kollegen des Gymnasiums Marienthal waren im Jahre 1972 noch gar nicht auf der Welt. An- dere wiederum lernten gerade lau- fen, gingen zur Schule, steckten im Studium oder fingen als Jung- lehrer an. Wir haben einige alte Fotos aufgetan und wünschen viel Vergnügen beim Zuordnen! Versteckspiel (Bei Ratlosigkeit hilft die Auflösung auf Kollegen im Jahre 1972 Seite 27 dieser Festschrift.) 1

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14 15 16 15 The Times They Are A-Changin’ Christiane von Schachtmeyer über das Gymnasium Marienthal im Wandel der Zeiten

Blickt man zurück auf 40 Jahre gewandelt – und auch das ist gut so! Gymnasium Marienthal, so richtet Schule muss sich gesellschaftli- sich der Blick natürlich einerseits chen Veränderungen und Heraus- auf die individuelle Entwicklung forderungen stellen. Die augenfäl- unserer Schule, die Herr Kolfhaus in ligste Veränderung, die gewaltige seinem Artikel skizziert hat. Ande- Anforderungen an das System Schu- rerseits blickt man auch auf 40 Jahre le stellt, sind die Wandlungen in der Schulentwicklung in der Hansestadt Bevölkerung der Hansestadt Ham- Hamburg zurück – und in diesem burg (und auch in dem kleinen, un- Vielfalt ist unsere Chance! Bereich hat sich, wie Herr Dümmler beugsamen gallischen Dorf namens Schülern, die so unterschiedliche in seinem Grußwort bereits erwähnt Barsbüttel, das uns seit Jahren trotz Lernvoraussetzungen haben, gerecht hat, in den letzten 40 Jahren wirk- aller widriger Anordnungen des rö- werden kann. lich Vieles grundlegend verändert. mischen Provinzstatthalters seine Wir haben es an unserer Schu- Welche Veränderungen besonders Schüler schickt). Dazu ein Beispiel: le aber nicht nur mit vielen unter- prägend für das Gymnasium Ma- 1980 hießen die ersten Abiturienten schiedlichen Kulturen zu tun, son- rienthal waren, will ich hier kurz des Gymnasiums Marienthal Carina, dern auch mit unterschiedlichen schildern. Doch zuerst ein persönli- Silke, Ulrich und Klaus. Heute hei- sozialen Hintergründen. Unsere cher Blick zurück. ßen sie Büsra, Jessica, Henning und Schüler kamen schon immer aus Als ich 1995 meinen Dienst Kailin. Im ersten Abiturjahrgang allen umliegenden Stadtteilen, von in Marienthal antrat, war ich selig. des Gymnasiums Marienthal gab es Marienthal über Jenfeld und Billstedt Ich war nach vielen Jobs und einem keinen einzigen Schüler mit Migra- bis hin zum schleswig-holsteinischen Intermezzo an der Landespolizei- tionshintergrund. In seinem letzten Barsbüttel. Aus meiner Sicht ist dies schule endlich richtige Lehrerin an hatte fast die Hälfte aller Schüler der große Charme unserer Schüler- einem richtigen Gymnasium! Ich mindestens ein Elternteil, das nicht schaft, daher kommt die besondere bekam eine reizende, wilde, lustige Deutsch als Muttersprache spricht. Lebendigkeit und deshalb steht in 8. Klasse und wuchs schnell hinein Damit bildet das Gymnasium Ma- unserem Leitbild auch: „Vielfalt ist in das Kollegium und die Schulge- rienthal die Struktur der hamburgi- unsere Chance“. Man kann das auch meinschaft. Das Kollegium war of- schen Bevölkerung ab: Mittlerweile staatstragender ausdrücken: In ei- fen und herzlich, die Schüler mun- haben über 45 % der in Hamburg nem demokratischen Schulwesen ter, anspruchsvoll und fröhlich. Die lebenden Familien einen Migrati- muss die Schule ermöglichen, dass meisten neuen Kollegen sagen, dass onshintergrund. nur das Potenzial zählt und nicht die sei so geblieben – und das ist gut so! Diese Entwicklung bekam in Herkunft. Das Gymnasium muss Ansonsten hat sich das dreizügige den 90er Jahren eine besondere Dy- also die soziale Vielfalt der Stadt ab- Halbtagsgymnasium, das ich im Jahr namik. Seitdem haben wir uns da- bilden, das ist der Unterschied zum 1995 kennengelernt habe, gewaltig mit beschäftigt, wie man unseren Gymnasium des 19. Jahrhunderts, 16 das ist die besondere Herausforde- das Abenteuer deutsch-chinesischer im notwendigen Umfang vorhanden rung des 21. Jahrhunderts. Dass wir Zweig einzulassen. Dieses Abenteuer ist. Dies hat weitreichende Folgen: die Herausforderung angenommen war mit vielen Stolpersteinen verse- Das dreigliedrige Schulsystem aus haben, zeigt auch ein Blick auf die hen, bis endlich im September 2002 Haupt- und sowie Gym- Abiturienten des Jahres 2012: Von im Hamburger Rathaus das Me- nasium existiert nicht mehr, an seine den acht besten Abiturienten mit morandum zur Einrichtung dieses Stelle sind Stadtteilschule und Gym- Durchschnittsnoten von 1,0 bis 1,9 Zweiges von Bildungssenator Lange nasium getreten. Alle Stadtteilschu- hat die Hälfte einen Migrationshin- und Frau Botschaftsrätin Prof. Dr. len sollen nun auch das Abitur als tergrund. (Zum Vergleich: Von den Liu feierlich unterzeichnet wurde. Abschluss anbieten, und man kann, 45 Abiturienten 2012 hatten 21 Seitdem ist Marienthal ein Stück auch im Interesse des Gymnasiums, einen Migrationshintergrund.) Da- chinesischer geworden: Immerhin nur hoffen, dass dieses Projekt- ge rauf sind wir stolz. 10 % unserer Schüler lernen Chine- lingt. sisch, mittlerweile sogar als 2. Fremd- Seit 2003 sind wir noch ein biss- sprache. Wir feiern das Frühlingsfest chen bunter geworden, und das liegt und die ChinaTime, wir haben ein an unserem deutsch-chinesischen chinesisches Siegel, und der große Zweig. Wie kam dieser Zweig aus- rote Drache von Boltze und Boltze gerechnet nach Marienthal? Dafür schmückt unser Gelände. Die Teil- gab es mehrere Gründe. Zum ei- nahme am jährlich stattfindenden nen hatten wir seit 2001 einen Aus- Austausch mit Shanghai ist für alle tausch mit der Min Li Highschool in Beteiligten eine bereichernde Erfah- Abi 2013: zum Abitur in zwölf Schuljahren Shanghai, dessen Ursprünge noch in rung, was aber auch für die Teilnah- der Ära Dümmler lagen und der über me an den Austauschprogrammen Schon 2004 gab es eine andere Kontakte des ehemaligen Schülers mit Schweden und Frankreich gilt. gewaltige Veränderung: Aus Gy9 Michael Dammann zustande kam. wurde Gy8, das heißt, unsere Schü- Zum anderen gibt es in Wandsbek Das Gymnasium hat sich zur be- ler machen nun bereits nach zwölf sehr viele chinesischstämmige Schü- liebtesten Schulform in Hamburg Schuljahren Abitur. Angesichts des ler. Die BSB suchte eine Schullei- entwickelt, mehr als 50 % der Ham- demografischen Wandels und der tung, die bereit war, sich spontan auf burger Fünftklässler besuchen ein Verlängerung der Lebensarbeitszeit Gymnasium. Das zeigt zum einen, macht diese Entscheidung auf den dass die Hamburger für ihre Kin- ersten Blick nicht so viel Sinn, aller- der einen möglichst guten Schulab- dings muss man dabei bedenken, dass schluss wünschen und dem Gymna- die östlichen Bundesländer schon sium zutrauen, dass ihr Kind dort immer in nur zwölf Schuljahren bis die Hochschulreife erreichen kann. zum Abitur führten und dies auch Zum anderen macht es deutlich, dass ein europaweiter Trend ist. Sieht man das Vertrauen in die anderen Schul- die Stadtteilschule, die das Abitur in Unser chinesischer Drache formen bei den Eltern offenbar nicht neun Jahren anbietet, als Alternative 17 zum Gymnasium, so erscheint mir ler und Lehrer. Gingen die Schüler der Schülerbücherei festlesen, die das Abitur in acht Jahren als sinn- früher von morgens bis mittags in Lesepaten und Lerncoaches betreu- volles Alleinstellungsmerkmal des die Schule, aßen zu Hause zu Mit- en jüngere Schüler, die Prefects be- Gymnasiums. tag und verbrachten den Nachmit- treuen die Kleinen in den Pausen, tag mit Hausaufgaben und Freizeit, die Event-AG bewirtet uns bei allen Dieser Wandel in der hamburgi- so findet der Fachunterricht seit der möglichen Festivitäten, und in der schen Schulstruktur hatte weitrei- Umgestaltung zur Ganztagsschule Aula tobt mittlerweile den ganzen chende Folgen. Das Gymnasium bereits in der Unterstufe auch am Tag über das Leben. Marienthal hat diesen Wandel auch Nachmittag statt: Seit 2005 bleiben als Chance begriffen und ist den Weg Schüler und Lehrer an einigen Tagen zur teilgebundenen Ganztagsschule bis um 16 Uhr in der Schule. Die gegangen. Keine halben Sachen, das Anzahl der Stunden, die in 90-Mi- war unser Motto. Wenn man schon nuten-Blöcken zusammengefasst Ganztagsschule werden soll – was sind, hat sich von ca. 30 auf durch- bei den meisten anderen Gymnasien schnittlich 34 Stunden erhöht. Das „offene Ganztagsschule der besonde- ist eine deutlich höhere Belastung, ren Form“ heißt –, dann bitte rich- auf der anderen Seite ermöglicht die Warten hat sich gelohnt: unsere (P)Aula tig: mit zusätzlichen Mitteln für eine Ganztagsschule eine intensivere und Küche, für Klassenlehrerstunden, für differenziertere Betreuung. Sie ist zum Lebensmittelpunkt eine Sozialpädagogin, für zusätzliche Seit der Schulreform 2010 hat des Gymnasiums Marienthal ge- Förder-, Forder- und Neigungskur- das Gymnasium den Auftrag, die worden: unsere (P)Aula, die 2004 se. Dies ist uns zum Glück gelungen Schüler intensiver zu fördern, an- nach jahrzehntelangem Hoffen und und unser damaliger Schulrat, Herr statt sie eine Klasse wiederholen zu Bangen und nur dank der uner- Hofmeister, hat uns gewaltig dabei lassen. Das ist ein anspruchsvoller müdlichen Bemühungen von Herrn unterstützt. Auftrag, der im klassischen Halb- Dümmler und dem Förderverein der tagsgymnasium gar nicht zu erfüllen Schule entstanden ist. Sie hat sich in gewesen wäre. Aber auch das Gym- den letzten acht Jahren bewährt, sie nasium Marienthal, mittlerweile ein wird heiß geliebt und intensiv ge- alter Hase in der Ganztagsschulland- nutzt. Dafür danken wir allen, die schaft, muss sich angesichts dieser bei unzähligen Sponsored Walks Herausforderungen weiter entwi- und Spendenaktionen den finanziel- ckeln und steckt deswegen nicht zu- len Grundstock dafür gelegt haben. fällig gerade wieder in einer großen Eine Veränderung des Unter- (Nicht immer) geduldiges Anstehen Rhythmisierungsdebatte. richts wie auch der Arbeit der Lehrer Das Leben in der Schule ist seit erfolgte auch durch die Entwicklung Die veränderten Rahmenbe- und auch wegen der Einführung von Kopierer, Computer, Smart- dingungen zeigen sich auch am der Ganztagsschule vielfältiger ge- board und Co. Waren diese Ent- veränderten Tagesablauf für Schü- worden. Schüler können sich in wicklungen zu Gründungszeiten des 18 Gymnasiums Marienthal, in denen buch 2011, dadurch vielleicht nicht noch auf der mechanischen Schreib- mehr, der Unterricht ist jedoch viel- maschine geschrieben wurde und fältiger geworden. Wie wahr! Die der Spiritusgeruch frisch abgezoge- Schüler müssen immer noch selbst ner Matrizen durch die Klassenräu- lernen, wir Lehrer können sie nur me zog – Johannes Kolfhaus hat es bestmöglich unterrichten und so gut beschrieben –, kaum absehbar, so wie möglich begleiten. sind diese Geräte aus dem heutigen Doch wie gut ist der Unterricht? Alltag nicht mehr wegzudenken. Wie gut lernen die Schüler? Zu Be- Aktive Pause: Schüler spielen „Runde“ Der Unterricht der Schüler ginn der 70er Jahre sprach man in und beim Abitur, wir individualisie- in Informatik hielt Einzug in die Deutschland von der Bildungskatas- ren und differenzieren, wir trainieren Stundentafel. Herr Schaffer, der im trophe, weil es einfach zu wenig Abi- die Methoden- und die Lesekompe- Sommer 2011 in den verdienten turienten gab. Deshalb gründete man tenz, wir führen Lernentwicklungs- Ruhestand gegangen ist, hat sich in im ganzen Land Gymnasien, z.B. gespräche, wir fördern und fordern. diesem Bereich mit großem Engage- 1972 die Gymnasien Marienthal, Dies alles hat das Ziel, die Schüler zu ment verdient gemacht. Grootmoor und Osterbek in Ham- besseren Lernergebnissen zu führen. burg. Danach ging man fast dreißig Und wir sind stolz darauf, dass uns Jahre lang stillschweigend davon aus, dies regelmäßig gelingt. dass mit der Bildung unserer Kinder Ist denn aber alles anders ge- im Lande der Dichter und Denker worden? Nein, natürlich nicht. Wir alles gut laufe, doch dann kam 2000 lesen immer noch Faust, Grimms die zweite Bildungskatastrophe, der Märchen und Krabat, die binomi- sogenannte PISA-Schock. schen Formeln bleiben die bino- Die PISA-Studie zeigte, dass mischen Formeln und U ist immer Fünftklässler im Medienraum 15-jährige deutsche Schüler beson- noch R mal l. Unsere Schüler freuen ders in Großstädten wie Hamburg, sich immer noch über Unterrichts- Heute verfügt das Gymnasium und Bremen erhebliche De- ausfall, sie spielen auf dem Bolzplatz Marienthal über eine Vielzahl von fizite z. B. in der Lesekompetenz immer noch Fußball, an den Tisch- Computern und, auch dank des haben. Mit der Aufarbeitung dieses tennisplatten immer noch „Runde“. Kollegen Tobias Langer, über eine Schocks beschäftigten sich die bun- Und das Lehrerzimmer sieht immer zweistellige Anzahl an Smartboards desdeutsche sowie die Hamburger noch aus wie ein Lehrerzimmer. in zahlreichen IT-, Medien- und Bildungslandschaft intensiv und Bei allen Veränderungen: Ich Klassenräumen. SchulCommsy als durchaus mit Erfolg. Seitdem ha- wünsche mir, dass der Geist von virtuelles Schulgebäude mit einer ben wir am Gymnasium Marienthal Marienthal so bleibt, wie er ist. Lang riesigen Datenbank ist heute nicht Lernstandserhebungen mit so schö- lebe das Gymnasium Marienthal! mehr aus unserem Alltag wegzuden- nen Namen wie LAU, LEA oder Ker- ken. Die Schüler lernen, so beschrieb mit, wir haben zentrale Prüfungen Christiane von Schachtmeyer, September 2012 es der Kollege Oliver Huras im Jahr- beim mittleren Bildungsabschluss 19 Die Pioniere Erinnerungen einer Schülerin und Schülermutter

Es war schon komisch, 1971 in ein • Einem Lehrer wurde aus dem 2. Stock Gymnasium eingeschult zu werden, das auf den Kopf gespuckt. zu der Zeit nur auf dem Papier existier- • Brom wurde aus dem Chemieraum te. Die knapp zwei Jahre bis zur Fertig- entwendet. stellung von Haus A des Gymnasiums • Mit einem Vierkantschlüssel wurden Marienthal wurden wir in der damaligen im 2. Stock die Fenster geöffnet. Mädchenschule, dem Charlotte-Paulsen- • Kondome wurden ins Klassenbuch Gymnasium (CPG), unterrichtet. Dies gelegt und an den Kartenständer – den hatte u. a. zur Folge, dass sich die CPG- es heute wohl auch nicht mehr gibt – Mädchen unsere Jungs gern zu Klassen- gehängt. festen ausborgten. • Wir demonstrierten während der Schulzeit für die re- Wir starteten am Holstenhofweg 86 mit Schülern, formierte Oberstufe (um Kunst und Bio als Leistungs- die nicht älter als 12 Jahre waren, und einem sehr jun- kurse wählen zu können). gen Lehrerkollegium unter der strengen Leitung eines • Auf der Tutandenfahrt nach Wiesmoor (nicht Wien!) Direktors auf Lebenszeit. Alles war überschaubar und wurde literweise Karlsquell-Pils getrunken. Vieles existierte noch gar nicht, wie eine eigene Turn- halle, eine Cafeteria, eine Aula. Einiges musste erst ins Es war doch etwas Besonderes, dieser jungen Schule in Leben gerufen werden, z. B. eine Schülerzeitung, eine den 70er Jahren durch ein intensives Miteinander Le- Band, Spanischunterricht und, damals ganz wichtig, ein ben einzuhauchen und Pionierarbeit zu leisten. Meine Raucherraum. Den Abi-Ball unseres Jahrgangs hatten Schwester Astrid (Abi 1991), meine drei Kinder He- wir wohl irgendwie vergessen. len (Abi 2010), Doreen und Tom (Abi vsl. 2017) und Trotzdem fehlte es uns an nichts. Unser Schulskelett auch ich (Abi 1980) haben bis jetzt insgesamt über 32 hieß Anton, der Schulsekretärin erzählten wir unseren Schuljahre auf dem Gymnasium Marienthal verbracht Liebeskummer, und wir machten einen Sitzstreik vor und dabei auch einige Reformen überlebt. Obwohl sich dem Lehrerzimmer – warum weiß ich allerdings nicht Vieles verändert hat, erlebten bzw. erleben wir dort alle mehr. Den männlichen Lehrern gingen die Haare bis zu eine glückliche Schulzeit. den Schultern und wir sezierten im Biologieunterricht einen Hund. Es gab noch Zeit für unbeschwerte Diskus- Carina Wegener, sionen und Streiche. September 2012 Hier einige unserer schlimmsten „Vergehen“, an die ich mich noch erinnere. Das Meiste davon wurde übri- gens mit einem „Blauer Brief“ an die Eltern geahndet, was damals noch Wirkung zeigte: 20 Wenn Kinder Hunger haben, drängeln sie. Zu allen Zeiten. Dorothea Singer, Cafeteria-Mutter von 1982 bis 1991, erinnert sich

Das Gymnasium Marienthal war damals ria für das Essen der Kinder in den Pau- noch recht jung. sen gesorgt haben. Wir trafen uns jeden Ja, und das Kollegium wusste nicht, ob es Morgen zu viert vor 09:00 Uhr in der das Gymnasium nicht lieber in eine Ge- Schule, fingen dann an, die Brötchen zu samtschule umgewandelt hätte. schmieren. Etwa um 09:30 Uhr kamen die Kinder hereingeströmt. Wir machten Sie hatten zwei Kinder an der Schule? die Schiebetür in der Cafeteria auf, und Ja, und die kamen eigentlich ganz gut los ging’s. Es gab Milch, Capri-Sonne, klar in Marienthal, sie gingen recht gerne belegte Brötchen, Frikadellen. Anfangs zur Schule. Beide hatten übrigens in der gab es auch warmes Essen aus der Bun- Oberstufe den Leistungskurs Musik be- deswehr-Uni, das in einer Bain-Marie warmgehalten wur- legt, unsere Tochter hat dann Musik studiert. de. Das ist ein Warmhaltegerät aus Edelstahl. Hätten Sie Ihre Kinder hier gelassen, wenn das Gymnasium Was gab’s denn so? Marienthal eine Gesamtschule geworden wäre? Fleisch mit Kartoffeln, Gemüse, Soße oder Würstchen Niemals! mit Brötchen oder Nudeln, eben immer das, was in der Wo war denn damals die Cafeteria? Bundeswehr-Mensa mittags gekocht wurde. Auf die Bröt- Die Cafeteria war in diesen Jahren in Haus C unten, ganz chen kam Margarine, dann Gouda oder Salami, ein biss- hinten rechts der große Raum (Anm. d. Red.: Das ist heu- chen Gurke. Das Übliche halt. te der Medienraum 4.) Damals ging man von da aus zu Was kosteten denn damals die Brötchen in der Cafeteria? Herrn Wiek in die Musik, die war noch unten im Haus Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich glaube, es waren C. Links von dem Gang war ein kleiner Flur, da war das 50 Pfennig. Die Lehrer machten so ein bisschen Aufsicht Lager der Cafeteria. Die Brötchen wurden früh vom Bä- in dem Raum. cker geliefert, die Frikadellen vom Schlachter. Manchmal waren es 60, manchmal 40 pro Tag, je nach Kaufverhalten Was heißt hier „ein bisschen“? der Kinder. Dazu gab’s auf Wunsch Ketchup. Na, die haben nicht so streng reagiert. Deswegen haben wir dann Barrieren wie im Flughafen eingeführt. Eine Waren unter ihren Kunden auch Lehrer, Frau Singer? richtige Ampel gab es auch, die hing oben an der Wand. Lehrer haben damals nur ganz selten ein Brötchen ge- Die konnten wir in den Pausen einschalten, wenn die kauft. Die waren meist im Lehrerzimmer. In die Bundes- Kinder zu viel gedrängelt haben. wehr-Uni gingen damals keine Lehrer. Interview: Stefan Mohr, Wie war die Cafeteria denn organisiert? August 2012 Insgesamt gab es ungefähr 32 Mütter, die in der Cafete- 21 40 Jahre Gymnasium Marienthal – 23 Jahre war ich dabei! Ein stellvertretender Schulleiter erinnert sich

Mein Gott, ist unsere Schule noch so guter Loyalität zueinander umschiffen jung? Was sind schon 40 Jahre? Trotzdem können. sind natürlich Glückwünsche fällig, und Es war nicht einfach, auch in der die kommen hier gepaart mit einem kur- späteren guten Zusammenarbeit mit zen Umriss meiner Rolle in dieser Zeit. Frau von Schachtmeyer und Herrn Toetzke, dem Druck des „gefräßigen 23 von den 40 Jahren habe ich dem Molochs“ Verwaltung standzuhalten Gymnasium Marienthal als stellvertre- und auch immer wieder die eigene Rol- tender Schulleiter gedient, von 1983 bis le über die Nähe zu allen und das Ver- 2006, und nicht nur im manchmal ver- ständnis für alle in der Schule Tätigen klärenden Rückblick aus der Ruhestandsposition waren zu definieren. es auch 23 schöne, unvergessliche Jahre! Die Klassenlehrer- bzw. die Tutorenrolle war mir 1983 bewarb ich mich, seit 1968 als Lehrer für Eng- stets wichtig – und was kommen da für wehmütige Erin- lisch, Geschichte und Gemeinschaftskunde am Gymna- nerungen hoch an Klassenfahrten in den Schwarzwald, sium Oberalster tätig, für die vakante Stelle des Stellver- den Bayerischen Wald oder nach Puan Klent, an Tutan- treters am relativ jungen Gymnasium Marienthal. Jetzt, den- bzw. Studienreisen nach Dänemark, nach Holland, dachte ich, mit Anfang vierzig, war eine Neuorientie- nach Prag, in die ehemalige DDR oder nach Polen! rung für mich „fällig“. Doch genug der Wehmut! Dem Gymnasium Ma- Ich wurde gewählt – vielleicht kann man ohne Eitel- rienthal steht auch nach 40 Jahren und vielen Verände- keit sagen, dass diese Entscheidung später auch von kei- rungen eine weiter erfolgreiche und gedeihliche Zukunft ner Seite bereut werden musste. Gut, der Gründungs- ins Haus – jedenfalls ist ihm das zu wünschen! schulleiter Herr Dümmler musste hier und da schon mal schlucken, dass da ein alerter „GEWler“ ihm als Dirk Müller-Brangs, gestandenem „DLer“ an die Seite gesetzt wurde, stand September 2012 doch zu jener Zeit in einigen jungen Gymnasien das für viele auch ideologisch besetzte Thema „Gesamtschule“ zur Debatte und spaltete teilweise die Kollegien. Die we- nigen Klippen, die es gab, haben wir aber gemeinsam in

22 Die Anti-AKW-Sonnen sind hoffähig geworden Seit 34 Jahren Lehrerin am Gymnasium Marienthal: Gisela Weigert

In welchem Jahr kamen Sie als Lehrerin Das Verhältnis zur Behörde war z.T. ans Gymnasium Marienthal? recht angespannt. Zwar waren durch Ich kam im Sommer 1978 an die Schule, den sogenannten „Radikalenerlass“ vie- bin also nun seit 34 Jahren dabei. le Konflikte aus den Schulen herausge- halten worden, doch gab es auch neue Wie sah die Schule damals aus? Konflikte. So durften z.B. Autos mit Die Gebäude waren neu gebaut, die dem Aufkleber der damals erstarkenden Anzahl der Klassen, Schüler und Leh- Anti-Atomkraft-Bewegung (Sonne mit rer wuchs kontinuierlich. Das heutige dem Text „Atomkraft? – Nein Danke“) Eingangszentrum mit der Aula bestand nicht auf dem Schulparkplatz parken. noch nicht, ebenso wenig der Bolzplatz Deshalb mussten viele Kollegen, auch solche, die später in seiner heutigen Form. Auch die Zahl der Tischtennis- in der Schulhierarchie aufstiegen, diese Anti-AKW-Son- platten war geringer. Die Einschulungen fanden damals nen von ihren Fahrzeugen entfernen. Heute hingegen in der Turnhalle statt. plant die konservativ-liberale Bundesregierung den Aus- Wie waren die ersten Abiturentlassungsfeiern? stieg aus der Kernenergie und die „Sonne“ ist hoffähig Die Feiern selbst ähnelten denen von heute: Vertreter geworden. von Eltern, Schülern und Lehrern hielten Reden, und Welche besonderen Ereignisse erinnern Sie noch aus Ihrer gelegentlich gab es Sketche aus dem Schüler- bzw. Un- früheren Lehrerzeit? terrichtsleben der Abiturienten. Der damalige Oberstu- Highlights der Schulzeit waren damals wie heute die fenkoordinator, ein Meister der Zahlen, informierte die Klassenreisen, von denen es in den 70ern allerdings Anwesenden mit ausführlichen Statistiken darüber, wie deutlich mehr als heute gab. In fast jedem Jahrgang wur- viel Prozent der neun Jahre zuvor in Jahrgang 5 einge- de gereist. Auch ich als Lehrerin erinnere mich an vie- schulten Schüler das Abitur gerade bestanden hatten, le Ereignisse und Erlebnisse auf den Reisen. So ist mir wie viele die Schule inzwischen verlassen hatten usw. beispielsweise in Erinnerung geblieben, wie wir Lehrer, Wie war das Verhältnis zwischen Schulleitung und Kolle- einer spontanen Idee folgend, unsere in kleinen Holz- gium? häusern untergebrachten Schüler abends als Gespenster Das Verhältnis schien, wie die Gesellschaft insgesamt, überraschten und sie zu unserer Überraschung hinterher hierarchischer als heute. So waren z. B. die Koordinato- z. T. etwas beruhigen mussten. ren nicht so deutlich Mitglieder des Schulleitungsteams Vielen Dank für das Gespräch, Frau Weigert! wie heute. Auch damals gab es Kollegen mit einem mehr und Kollegen mit einem weniger entspannten Verhältnis Interview: Stefan Mohr, zur Schulleitung. September 2012 23 Bitte recht freundlich! Das Kollegium des Gymnasiums Marienthal im Jahre 1990

24 Ein Kommen und Gehen Die ewige Kollegiumsliste des Gymnasiums Marienthal

Name Von bis Name Von bis 1 Dümmler, Karl 01.08.1972 19.07.2000 46 Deutschmann, Sigrid 01.08.1975 heute 2 Wiek, Peter 01.08.1972 30.08.1995 47 Eggert, Helga 01.09.1975 14.06.1986 3 Zieler, Ingrid 01.08.1972 31.01.1979 48 Seel, Günther 01.09.1975 31.10.1975 4 Thies, Irmelin 01.08.1972 31.07.1973 49 Lippold, Franz 11.10.1975 31.07.1977 5 Pinn, Helgard 01.08.1972 20.06.1975 50 Leyhe, Heinrich 06.11.1975 30.01.1976 6 Mundzeck, Gunter 28.08.1972 31.07.1973 51 Böhmert, Heinz-Günther 01.02.1976 31.07.1994 7 Rosenbaum, Cosima 28.08.1972 31.01.1973 52 Doerries, Frauke 01.08.1976 31.07.1985 8 Baufeldt-Höltje, Elisabeth 01.09.1972 01.08.1975 53 Fitschen, Jürgen 02.08.1976 31.01.1975 9 Steffens, Helga 01.09.1972 31.07.1974 54 Kirchmair, Gerda 02.08.1976 31.07.1977 10 Volkmuth, Marion 01.09.1972 31.07.1974 55 Klemm, Peter 01.08.1976 31.07.1994 11 Heindorf, Gertrud 04.09.1972 31.07.1980 56 Klopfleisch, Reinhard 01.08.1976 31.01.1977 12 Storp, Dorothea 14.10.1972 31.07.1973 57 Macready, Lynne 01.08.1976 31.07.1977 13 Lütje, Wolfgang 22.01.1973 31.01.1974 58 Nissen, Holger 01.08.1976 31.01.1977 14 Radatz, Peter 01.02.1973 31.07.1975 59 Paulsen, Helga 01.08.1976 31.07.1983 15 Rüffer, Karen 01.02.1973 31.07.1989 60 Schendel, Jutta 01.08.1976 31.07.1985 16 Broede, Antje 01.08.1973 31.07.1984 61 Spethmann, Wolfgang 01.08.1976 30.09.1976 17 Fricke, Uwe 01.08.1973 31.07.1974 62 Timmann, Hans-Dieter 01.09.1976 31.01.1977 18 Ehlers, Sigrun 01.08.1973 31.07.1974 63 Saefkow, Michael 20.10.1976 31.07.1977 19 Lischke, Kurt 01.08.1973 31.07.1977 64 Kolfhaus, Johannes 01.02.1977 31.07.2009 20 Rehbock, Irmingard 01.08.1973 31.07.1995 65 Pietsch, Anne-Katrin 01.02.1977 31.07.1999 21 Schäfer, Eckart 01.08.1973 31.07.2007 66 Schaffer, Michael 01.02.1977 31.07.2010 22 Hatscher, Frank 20.08.1973 31.01.1975 67 Wolschke, Bernd 01.02.1977 31.07.1978 23 Henze-Dornhege, Heidrun 20.08.1973 31.07.1977 68 Deußen-Dormagen, Dorothee 01.09.1977 31.01.1983 24 Nies-Fricke, Marion 20.08.1973 31.07.1995 69 Keßler, Jürgen 01.09.1977 31.07.1992 25 Paul-Lütjens, Ute 20.08.1973 31.07.2003 70 Meyer, Dieter 01.09.1977 31.01.2011 26 Rüter, Wilfried 20.08.1973 31.01.1974 71 Nehrkorn, Marianne 01.09.1977 28.02.1987 27 O'Neil, Joan 27.08.1973 31.01.1979 72 Riediger, Carsten 01.09.1977 heute 28 Schrader, Dirk 05.09.1973 31.01.1975 73 Hafner-Schwebbach, Hella 12.09.1977 31.10.1977 29 Schneider, Hans-Joachim 01.02.1974 31.07.2005 74 van Deun/Tilse, Annette 01.10.1977 14.01.1998 30 Schmidt-Petersen, Astrid 01.03.1974 31.01.1980 75 Strenge, Bärbel 01.11.1977 11.03.1978 31 Böker, Achim 01.08.1974 31.07.1982 76 Reetz, Dankfried 01.02.1978 31.07.1983 32 Daly, Patrick 01.08.1974 30.06.1976 77 Viole, Jörg 01.02.1978 31.07.1978 33 Gadow, Christine 01.08.1974 30.10.1974 78 Ziegeler-Schulz, Ursula 01.02.1978 31.07.1985 34 Glienke, Hilke 01.08.1974 31.07.1980 79 Adersberger, Johann 01.09.1978 31.01.1993 35 Jessen, Elke 01.08.1974 08.07.1998 80 Moll, Helma-Christ. 01.09.1978 31.07.1984 36 Nagel, Vivi-Ann 01.08.1974 31.01.1976 81 Voigt, Karin 01.09.1978 31.07.2009 37 Paprottka, Irene 01.08.1974 31.01.2007 82 Weigert, Gisela 01.09.1978 heute 38 Sauerwein, Dr. Ingo 01.08.1974 31.07.1983 83 Schulze-Eickenbusch, Monika 01.10.1978 31.12.2003 39 Schulze, Hans-Otto 21.10.1974 08.11.1974 84 Bethmann, Hans-Jürgen 01.02.1979 31.07.1988 40 Grünwald, Horst 01.02.1975 31.12.2004 85 Golecki, Reinhard 01.02.1979 31.07.1981 41 Kegelmann, Dieter 01.02.1975 31.07.1992 86 Westphal, Urike 01.03.1979 31.07.1979 42 Schmidt, Stephan 01.02.1975 31.07.1984 87 Gutzeit, Ralf 20.08.1979 31.07.2012 43 Schröder, Hildegard-Sabine 01.02.1975 31.07.2011 88 Haack-Seelemann, Ingrid 20.08.1979 31.07.1986 44 Wulf, Werner 01.02.1975 30.06.2000 89 van Haaften, Johanna 01.08.1979 31.07.1981 45 Galling, Brigitte 05.02.1975 14.05.1975 90 Lange, Klaus 20.08.1979 31.07.1985 25 Name Von bis Name Von bis 91 Toetzke, Udo 20.08.1979 31.07.2009 139 Piwitt, Ulf 16.08.1993 19.07.2000 92 Vogel, Klaus 20.08.1979 31.07.1985 140 Homann-Hillig, Heidi 01.08.1994 31.01.1995 93 Ring, Dieter 10.09.1979 31.01.1980 141 Mattlinger, Dr. Stephan 01.08.1994 31.01.1995 94 Bartens, Susanne 01.10.1979 31.07.1980 142 Rehder, Susanne 01.08.1994 31.01.1995 95 Thieme, Dr. Günter 01.10.1979 30.05.1980 143 Hoppenau, Dr. Stefan 08.08.1994 31.07.1995 96 Handtmann, Michael 01.02.1980 31.07.1985 144 Klatte, Dr. Klaus 29.08.1994 08.07.1998 97 Streibel, Marina 26.03.1980 heute 145 Hallier, Filippa 02.02.1995 heute 98 Tjandra, Julius 02.05.1980 31.01.1981 146 Borsdorff, Michael 01.08.1995 31.07.1996 99 Tauchert, Wolfgang 01.08.1980 17.08.1989 147 Schachtmeyer, Christiane von 01.08.1995 heute 100 Schaper, Beate 25.08.1980 31.07.1986 148 Backenhaus, Hartwig 01.08.1996 19.07.2000 101 Schöttler, Gabriele 25.08.1980 18.07.2001 149 Bröcker, Christian 01.08.1996 25.07.1997 102 Nickel, Dieter 01.09.1980 31.02.1981 150 Luckhardt, Ermin 14.04.1997 25.06.1997 103 Stein, Hartmut 04.09.1980 27.02.1981 151 Lagershausen, Rolf 01.08.1997 31.07.2003 104 Baghorn, Marianne 01.02.1981 31.01.1983 152 Teckentrup, Dominik 01.08.1997 31.07.2003 105 Reckleben, Karsten 01.02.1981 08.07.1998 153 Vachek, Sigrid Anneli 01.08.1998 31.07.1999 106 Weigt, Thomas 23.03.1981 27.06.1986 154 Pries, Astrid 01.08.1997 19.07.2000 107 Förderer, Beate 01.08.1981 31.07.1993 155 Groehn, Hildegard 01.08.1997 31.07.2004 108 Riedel, Jens-Peter 01.08.1981 31.07.2007 156 Ziebegk, Markus 01.02.1998 heute 109 Kerll, Hans-Joachim 01.02.1982 heute 157 Boltze, Martin 01.02.1998 heute 110 Thiesen, Karin 01.08.1982 31.12.1996 158 Schröder, Dr. Helge 01.02.1998 31.07.2003 111 Steinbeck, Michael 13.08.1982 31.07.1985 159 Vogelsang, Christoph 01.02.2000 31.07.2005 112 Gehrke, Eugen 06.09.1982 31.07.1985 160 Luckner, Frank 05.06.2000 19.07.2000 113 Pahl, Gerhard 01.02.1983 30.06.1983 161 Fimpel, Dr. Eberhardt 01.08.2000 31.07.2002 114 Westermann, Patrizia 01.02.1983 30.06.1983 162 Fremgen, Gisela 01.08.2000 31.07.2002 115 Krawczyck, Johann 02.03.1983 30.06.1983 163 Jasser, Wolfgang 01.08.2000 31.07.2003 116 Müller-Brangs, Dirk 01.08.1983 31.01.2006 164 Knauff, Nanette 01.08.2000 heute 117 Gruber, Dr. Avner 01.02.1984 31.07.1984 165 Martin-Torres, Gracia 01.08.2000 18.07.2001 118 Lange, Dietrich 01.02.1984 31.07.1985 166 Oesterley, Ingrid 01.08.2000 heute 119 Böse, Roland 01.08.1985 31.01.2010 167 Rudolph, Mirjam 01.08.2000 31.07.2011 120 Hackbart, Ingrid 01.08.1985 heute 168 Schack, Burkhard 01.08.2000 31.07.2004 121 Müller, Bernd 01.08.1985 31.07.1988 169 Schlippe, Sieglinde von 01.08.2000 31.07.2008 122 von Staden, Ute 01.08.1985 27.06.1986 170 Schmidt, Olaf 01.08.2000 31.07.2012 123 Tjarks, Britta 01.08.1985 heute 171 Adametz, Ginny 01.08.2001 31.07.2005 124 Wittmann, Hans-Jürgen 01.08.1985 31.01.2006 172 Garde, Wulf 01.08.2001 31.07.2006 125 Prahl, Marion 10.09.1985 27.06.1986 173 Hoyer, Kirsten 01.08.2001 31.07.2005 126 Bollhardt, Peter 01.08.1986 31.01.2007 174 Kohl, Dorothee 01.08.2001 31.07.2002 127 Heitmann, Reinulf 01.08.1986 heute 175 Müller, Reinhard 01.08.2001 31.07.2004 128 Neukamp, Friedemann 01.08.1986 31.07.1991 176 Seeler, Claudia 01.08.2002 31.07.2005 129 Sumfleth, Manfred 01.08.1986 31.07.2002 177 Meding, Peter 01.02.2003 31.07.2010 130 Harten, Detlef 01.08.1987 18.07.2001 178 Hopp, Elmo 01.08.2003 heute 131 Barnbeck, Rüdiger 01.10.1987 31.07.1993 179 Janzen, Sibylle 01.08.2003 31.07.2007 132 Burmester, Margrit 01.08.1988 25.06.1997 180 Krüger, Joachim 01.08.2003 31.07.2004 133 Luther, Dr. Christian 28.08.1989 31.07.1990 181 Krüger, Thorsten 01.08.2003 31.07.2004 134 Hagemann, Jutta 01.08.1991 31.07.2009 182 Mohr, Stefan 01.08.2003 heute 135 Rauter, Irmgard 12.08.1991 31.07.1994 183 Schädtler, Stephan 01.08.2003 heute 136 Haase, Michael 02.12.1991 17.06.1992 184 Sojak, Katja 01.08.2003 31.07.2005 137 Bergen, Anke von 03.02.1992 31.07.1998 185 Vieregge, Hendrik 01.08.2003 31.07.2004 138 Friedrich, Klaus 01.02.1993 31.07.1994 186 Voß, Margrit 01.08.2003 31.07.2010 26 Name Von bis Name Von bis 187 Grosche, Christian 08.09.2003 01.11.2003 235 Mosch, Tamara (Soz.-Päd.) 01.08.2008 31.01.2011 188 Zhang, Dr. Jiehong 29.10.2003 31.9.2005 236 Teuber, Reinhild 01.08.2008 heute 189 Strauer, Jan Dirk 18.12.2003 31.07.2005 237 Gundermann, Heike 01.11.2008 heute 190 Brandenburg, Katrin 01.08.2004 31.07.2010 238 Dalitz, Karin 01.08.2009 heute 191 Deger, Jörg 01.08.2004 31.07.2007 239 Füssel, Franziska 01.08.2009 heute 192 Staats, Susanne 01.08.2004 ca. 2003 240 Schacht, Grit 01.08.2009 heute 193 Bröcker, Sebastian 23.08.2004 ca. 2005 241 Wendling, Peter 01.08.2009 heute 194 Lütke, Dominik ca. 2004 31.07.2009 242 Böhling, Björn 01.11.2009 heute 195 Bennet, Dominik 01.11.2004 heute 243 Dragojlovic, Marco 01.11.2009 heute 196 Andert, Jutta 01.08.2005 25.05.2007 244 Meunier, Nathalie 01.11.2009 heute 197 Christiansen, Nina 01.08.2005 heute 245 Scheller, Svenja 01.11.2009 heute 198 Knopp, Thomas 01.08.2005 31.07.2009 246 Benziger, Dr. Wolfram 01.02.2010 heute 199 Medje-Cheng, Danmei 01.08.2005 31.07.2012 247 Buchmann, Katharina 01.02.2010 heute 200 Menge, Winkelmann,Katrin 01.08.2005 heute 248 Biying, Hou 01.04.2010 30.06.2011 201 Naler, Stefan, Dr. 01.08.2005 31.10.2005 249 Bucher, Johannes 01.05.2010 heute 202 Pache, Gwen 01.08.2005 heute 250 Bruhn, Thomas 01.08.2010 heute 203 Schmidt, Annette 01.08.2005 heute 251 Gillmeister, Dr. Andrea 01.08.2010 31.07.2011 204 Shao, Xubo 01.08.2005 31.9.2007 252 Herzog, Christiane (Soz.-Päd.) 01.01.2011 heute 205 Villafrade-Pöschke, Patricia 01.08.2005 heute 253 Gornitzka, Tina 01.02.2011 heute 206 Westerholt, Waltraud 01.08.2005 31.07.2007 254 Mattischent, Sandra 01.02.2011 heute 207 Busse, Beate 07.09.2005 heute 255 Chen, Yan 01.08.2011 31.07.2012 208 Sommer, Ivonne 01.11.2005 ca. 2006 256 Hansen, Nancy 01.08.2011 heute 209 Langer, Tobias 01.02.2006 31.07.2010 257 Thiemeyer, Philipp 01.08.2011 heute 210 Rudolph, Andreas 01.02.2006 heute 258 Werner, Annike 01.08.2011 heute 211 Bokelmann, Thomas 01.08.2006 31.01.2010 259 Tang, Yuhong 01.09.2011 heute 212 Böttcher, Maren 01.08.2006 heute 260 Bruhn, Florian 01.08.2012 heute 213 Griebenow, Christine 01.08.2006 heute 261 Lu, Jiajun 01.08.2012 heute 214 Tietjen, Hans Peter 01.08.2006 31.07.2011 262 Kaatz, Anna 16.08.2012 heute 215 Lopez Farina, Maria 01.08.2006 heute 216 Winkler, Frauke 01.08.2006 heute 217 Kubitza, Thomas 01.11.2006 heute 218 Delschen, Corinna 01.02.2007 heute 219 Kriebisch, Ingo 01.02.2007 31.01.2011 220 Bürstenbinder, Nina (Soz.-Päd.) 01.08.2007 31.07.2008 221 Chen, Yang 01.08.2007 heute 222 Großmann, Carola 01.08.2007 heute 223 Hoffmann, Andreas 01.08.2007 heute 224 Jensen, Solveig 01.08.2007 31.07.2011 225 Walder, Sonja 01.08.2007 heute 226 Schmidt, Torben 01.08.2007 31.07.2011 227 Piao, Xue Hua 19.09.2007 07.07.2010 Auflösung des Versteckspiels von Seite 14/15: 228 Huras, Oliver 01.11.2007 31.07.2011 229 Schwedt, Marie 01.11.2007 heute 1. Frau Weigert, 2. Frau Busse, 3. Herr Schädtler, 4. Herr Kolf- 230 Christoffers, Ulf 01.08.2008 heute haus, 5. Frau von Schachtmeyer, 6. Herr Riediger, 7. Frau Hal- 231 Ebeling, Claudia 01.08.2008 15.07.2009 lier, 8. Frau Griebenow, 9. Frau Kinnemann, 10. Frau Gunder- 232 Karasch, Sabine 01.08.2008 heute mann, 11. Herr Ziebegk, 12. Frau Winkler, 13. Frau Oesterley, 233 Leuschner, Christine 01.08.2008 heute 234 Mohr, Susana 01.08.2008 heute 14. Frau Treffkorn-Mock, 15. Frau Knauff, 16. Herr Heitmann. 27 Impressum Herausgeber: Christiane von Schachtmeyer (Schulleiterin) Gymnasium Marienthal Holstenhofweg 86, 22043 Hamburg Tel.: 040 4288631-0 E-Mail: [email protected] Redaktion/Lektorat: Heike Gundermann Fotografie: Johannes Kolfhaus, Stefan Mohr Cover: Stefan Mohr Archiv: Johannes Kolfhaus Beratung und Druckvorbereitung: Alexander Szalla Produktion: Alex-Studio