Drang in Die Ferne Schubert-Lieder Und Volkslieder Aus Island

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Drang in Die Ferne Schubert-Lieder Und Volkslieder Aus Island Drang in die Ferne Schubert-Lieder und Volkslieder aus Island Benedikt Kristjánsson, Tenor Tillmann Höfs, Horn · Alexander Schmalcz, Klavier Drang in die Ferne Schubert-Lieder und Volkslieder aus Island Benedikt Kristjánsson, Tenor Tillmann Höfs, Horn * Alexander Schmalcz, Klavier ** 01 Fagurt er í fjörðum isländisches Volkslied . (01'34) 02 Drang in die Ferne, D 770 ** von Franz Schubert (1797–1828) . (03'39) 03 Der Wanderer an den Mond, D 870 ** von Franz Schubert . (02'25) 04 Der Schiffer, D 536 ** von Franz Schubert . (02'08) 05 Tunga mín vertu treg ei á isländisches Volkslied . (01'26) 06 Dass Sie hier gewesen, D 775 ** von Franz Schubert . (03'11) 07 Der Neugierige, aus Die schöne Müllerin, D 795 Nr. 6 ** von Franz Schubert . (04'22) 08 Versunken, D 715 ** von Franz Schubert . (02'18) 09 Stóðum tvö í túni isländisches Volkslied . (01'04) 10 Du bist die Ruh, D 776 ** von Franz Schubert . (04'46) 11 Erstarrung aus Winterreise, D 911 Nr. 4 ** von Franz Schubert . (03'15) 12 Sofðu unga ástin mín isländisches Volkslied . (02'07) 13 Vögguvísa, Op. 14a Nr. 2 ** von Jón Leifs (1899–1968) . (02'53) 14 Der Jüngling an der Quelle, D 300 ** von Franz Schubert . (01'54) 15 Kysstu mig, hin mjúka mær isländisches Volkslied . (01'02) 16 Die böse Farbe aus Die schöne Müllerin, D 795 Nr. 17 ** von Franz Schubert . (02'13) 17 Willkommen und Abschied, D 767 ** von Franz Schubert . (03'40) 18 Blástjarnan isländisches Volkslied . (01'17) 19 Des Fischers Liebesglück, D 933 ** von Franz Schubert . (06'50) 20 Ísland farsælda frón * isländisches Volkslied . (00'42) 21 Auf dem Strom, D 943 * ** von Franz Schubert . (10'38) Gesamtspielzeit . (63'34) Drang in die Ferne ensible und romantische Gemüter gab und gibt es allerorten . Seit jeher eint sie der Drang in die Ferne, eine unstillbare Sehnsucht nach dem Unbekannten und dem hoffnungsvoll Lichten. Sie suchen die Abgeschiedenheit und den Zauber S der Natur und fühlen Dankbarkeit und Demut angesichts der Schöpfung Gottes . Ihre Liebe ist gleichsam tief wie schmerzvoll und bei Verlust suchten die Romantiker nicht selten den Tod als rettenden Anker. Als in Island geborener Sänger ist es mir ein Anliegen, in meiner Debüt-CD Volkslieder meiner Heimat mit den Liedern eines der größten Liedkomponisten zu vereinen: Franz Schubert. Das Programm ist wie ein Liederzyklus angelegt: zwei Sprachen, zwei unter- schiedliche Gesangsstile, aber immer dieselben Geschichten von Sehnsucht, Liebe, Leid und Naturreichtum. Dafür habe ich Lieder gesucht, die sowohl inhaltlich als auch melo- disch zusammenpassen, und ich habe die Tonart des Volkslieds dem jeweils darauffolgen- den Schubert-Lied angepasst. Das Volkslied Fagurt er í fjördum (Schön sind die Fjorde) mit einem Text von Látra- Björg (1716–1784) beschreibt beispielsweise die Schönheit der heimatlichen Natur. Doch mit dem Winter, so heißt es, gibt es „keinen schlimmeren Ort auf Erden“, denn Tier und Mensch seien dem Tod nahe. Wer hegte da nicht den Wunsch nach (Zu-)flucht. Verknüpft mit dem Schubert-Lied Drang in die Ferne, D 770 legt es diesen durchaus nahe . Das Gedicht Karl Gottfried von Leitners (1800–1890) erzählt von einem Mann, der sich nach 4 einem neuen Land sehnt. „Vaterlands Felsental/Wird mir zu eng, zu schmal/Denn meiner Sehnsucht Traum/Findet darin nicht Raum.“ Obwohl er Vater und Mutter „herzlich lieb“ habe, so überkomme ihn doch beim Anblick der Wolken und des Flusses eine solche Unru- he, dass es ihn in die Ferne ziehe. Den Eltern ruft er zu, sie sollen nicht böse sein und keine Angst haben. Falls er nicht zurückkehrte, mögen sie denken, er habe ein schöneres Land gefunden . Mit Vögguvísa (Wiegenlied) findet auch ein isländisches Kunstlied mit Klavierbeglei- tung Eingang in das Programm. Komponiert von Jón Leifs im Jahr 1930, erinnert es an seine Tochter Líf, die das Gedicht als ein Taufgeschenk von seinem Freund Jóhann Jónsson (1896–1932) bekam. Líf ereilte ein trauriges Schicksal, denn mit 17 Jahren ertrank sie im Meer. Mit der Vertonung dieser einst so liebevoll gemeinten Zeilen ist es nun, als ob eine düstere Wolke über ihnen aufzöge. Schlafe und ruh’. Schweigen hüllt alles ein. Meer deckt die Sonne zu. Schlafe in milder Ruh’. Wir wachten lang genug. Schließe die Äugelein. Schlafe und ruh’. Schweigen hüllt alles ein. Als ein weiteres trauriges Wiegenlied erklingt das Volkslied Sofðu unga ástin mín (Schlaf, mein junges, liebes Kind). Gedichtet von Jóhann Sigurjónsson (1880–1919), berich- tet es von einer Mutter, die mit ihrem Mann geächtet und bald festgenommen werden soll. Sie singt ihr Kind in den Schlaf und wirft es dann in einen Wasserfall, damit das irdische Elend nicht seine Zukunft werde. Isländische Mutter singen dieses Wiegenlied noch heute für ihre Kinder . 5 Die Aufnahme schließt mit zwei Liedern, die mit einem Horn zusammen erklingen. In Ísland farsælda frón „singen“ Stimme und Horn in parallelen Quinten. Dieser zwei- stimmige Gesangsstil ist auch gegenwärtig in Island noch eine beliebte Art des gemein- schaftlichen Singens. Der nachdenkliche Text dazu stammt von einem der bekanntesten isländischen Dichter, Jónas Hallgrímsson (1807–1845). Island, glückseliges Land, du reiche, schneeweiße Mutter. Wo ist dein früherer Ruhm, deine Freiheit und tapfere Taten? Dieses Lied erklingt in Kombination mit Auf dem Strom, D 943 . Es ist das einzige, das Schubert für Horn, Gesang und Klavier geschrieben hat. In der letzten Strophe von Lud- wig Rellstabs (1799–1860) Gedicht ist von Heimat, den Meeres- oder Landesgrenzen keine Rede mehr. Auf der Suche nach dem Glück, so die tiefe Einsicht, lohne nicht der Blick auf die Weltkarte, denn in jedem Land schauen in klaren Nächten die Sterne auf uns herab und offenbaren, was immer wir erstrebt und gesucht haben. Kann des Auges sehnend Schweifen Keine Ufer mehr ergreifen, Nun so schau’ ich zu den Sternen Auf in jenen heil’gen Fernen! Ach, bei ihrem milden Scheine Nannt’ ich sie zuerst die Meine; Dort vielleicht, o tröstend Glück! Dort begegn’ ich ihrem Blick. 6 Die Künstler Biografische Anmerkungen er Tenor Benedikt Kristjánsson wurde in Húsavík, Island geboren. Sei- nen ersten Gesangsunterricht mit 16 Jahren erhielt er bei seiner Mutter, Mar- grét Bóasdóttir an der Reykjavík Akademie für Gesang. Er war Mitglied und D häufiger Solist in dem renommierten Jugendchor Hamrahlíðarkórinn unter der Leitung von Thorgerdur Ingolfsdottir. Er studierte bei Scot Weir an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin und besuchte Meisterkurse bei Peter Schreier, Christa Ludwig, Elly Ameling, Robert Holl, Thomas Quasthoff, Andreas Schmidt und Helmut Deutsch. Er ist 1. Preisträger des Internationalen Gesangs-Wettbewerbs cantateBach! in Greifswald und Publikumspreisträger des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs in Leip- zig. Solistische Engagements führten ihn zahlreiche Konzertsäle der Welt, zum Beispiel ins Wiener Konzerthaus, in die Berliner Philharmonie, Chapelle Royal in Versailles, Walt Disney Concert Hall in Los Angeles und Concertgebouw Amsterdam. Er arbeitete mit namhaften Orchestern wie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Gaechinger Cantorey, Hofkapelle München, Nederlandse Bachvereniging, Dresdner Barockorchester, Akademie für Alte Musik Berlin und dem Freiburger Barockorchester sowie mit Dirigenten wie Jos van Veldhoven, Andreas Spering, Christoph Spering, Václav Luks, Reinbert de Leeuw, Reinhard Goebel und Hans-Christoph Rademann zusammen. 7 Sowohl barockes als auch modernes Repertoire sang Benedikt Kristjánsson an der Staatsoper in Berlin, im Theater Kiel und im Staatstheater Braunschweig. Regelmäßig wird er zu Festivals wie dem Musikfest Stuttgart, den Thüringer Bachwochen, der Bachwoche Ansbach, den Händel-Festspielen in Halle und zum Festival Oude Muziek in Utrecht eingeladen . www.kristjansson-tenor.com Schon frühzeitig in seiner Karriere trat der Pianist Alexander Schmalcz mit Sängern wie Peter Schreier, Edita Gruberová und Grace Bumbry auf. Zu den Sängern der heutigen Generation gehören vor allem Matthias Goer- ne, mit dem ihn eine langjährige Zusammenarbeit verbindet, sowie Daniel Behle, Konstantin Wolff, Eva Mei und Chen Reiss. Kammermusikpartner sind unter anderem Céline Moinet, Albrecht Mayer, Dimitri Ashkenazy. Neben Auftritten bei Musikfestivals wie den Salzburger Festspielen, dem Schleswig- Holstein Musik Festival, Tanglewood Festival, Prager Frühling und den Schwetzinger SWR Festspielen gastiert der gefragte Liedbegleiter in den großen Musikzentren Europas, Amerikas, Japans und Koreas. Konzerte führten ihn unter anderem in die Mailänder Scala, Wiener Staatsoper, Wigmore Hall in London, Tokyo Opera City Concert Hall, Kioi Hall in Tokio, Kölner Philharmonie, Bayerische Staatsoper, das Théâtre du Châtelet in Paris, Amphithéâtre der Opéra Bastille, Seoul Arts Center, Concertgebouw Amsterdam und das Gewandhaus Leipzig. Sein umfangreiches Repertoire ist dokumentiert durch zahlreiche CDs sowie Aufnahmen für internationale Rundfunk- und Fernsehanstalten. Im Auftrag von Matthias Goerne instrumentierte Alexander Schmalcz Lieder von Franz Schubert. 8 Benedikt Kristjánsson 9 Erste musikalische Erfahrungen sowie seinen ersten Klavierunterricht erhielt Alexander Schmalcz als Mitglied des Dresdener Kreuzchores. Er studierte an der Musikhochschule Dresden, wechselte für zwei Jahre an das Utrechter Conservatorium und vollendete seine Studien bei Iain Burnside und Graham Johnson an der Guildhall School of Music and Dra- ma in London. Alexander Schmalcz ist Professor an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und unterrichtet weltweit in Meisterkursen.
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