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NUMMER 452 31.1. – 13.2.2018 Wiener Häfen Tour Seite 18

Mit der Zeitung der alten Schmiede 2 inhalt, editorial | 452 | eingSCHENKt 3

Das Alter ist kein Pappenstiel

ch sagte zu ihm: «Du bist eh sehr kräftig.» Der Schrift- höchstens ein paar Stunden pro Tag finanziert. Die Palet- steller Arno Geiger hat das Altwerden seines Vaters te der Angebote müsste von Besuchsdiensten über Kurzzei- beschrieben. Dieser grinste und antwortete: «Es taufenthalte und Teilzeitbetreuung bis zur Übergangspfle- reicht bei mir nicht mehr, jemanden in den Schnee ge reichen. Diese Dienstleistungen können hervorragend

INHALT zu stecken, aber ich bin auch kein Pappenstieler.» mobile, ambulante und stationäre Angebote kombinieren.

IJa, nur, weil das Alter gekommen ist, sollten wir Leute nicht Es braucht eine gute Versorgung mit Familiengesundheits- unterschätzen. Das Alter ist kein Pappenstiel, und ältere pfleger_innen, die Umfeld, Familie und Angehörige in den tun & lassen vorstadt art.ist.in dichter innenteil Menschen sind keine «Pappenstieler». Auch, wenn Pflege Mittelpunkt stellt. Die «Family Health Nurse» kommt in

notwendig wird, möchten sie individuelle Arrangements die Familie, koordiniert und hilft schwierige Betreuungs-

Soziale Sicherheit für Reiche Kleine Wiener Häfen-Tour «Ich mag es, radioaktiv zu sein» Das geht an alle, die … und ein möglichst normales Alltagsleben. Dafür braucht es situationen zu bewältigen. Es Arbeit, Armut, Haftanstalten – Knastarbeit und Häfenalltag Die radikale Twitteratur der Eine Erzählung von Sahar A. aber gute, leistbare und ausgebaute soziale Dienstleistungen. braucht weiters ein gutes Acht- Mehr Investitionen was plant die Regierung? Seite 6 hinter Gittern Seite 18 Ianina Ilitcheva Seite 28 Seite 36 Mehr Investitionen in Pflege und Betreuung sind möglich Stunden-Betreuungsangebot.

und wünschenswert: sowohl volkswirtschaftlich, weil Jobs Tagespflege ermöglicht es älte- in Pflege und

entstehen, als auch sozialpolitisch, weil Lücken geschlos- ren Menschen, den Tag gemein- «Warum nicht enteignen?» 8 Im Westen nichts Neues 22 «Spiel doch für die anderen Gleisfahrten 35 Betreuung sind Ein Interview mit der Stadtplanerin und Über Bahnhofsrestaurationen, Teil 4 Kinder» 30 Ein Gedicht von Nives Kramberger sen werden, sowie auch familienpolitisch, weil mehr so- sam mit anderen zu verbringen Architektin Gabu Heindl Ein Treffen mit Augustin-Testimonial möglich und Calle Ánimas 1008 24 Adele Neuhauser Nuriye is dying 38 ziale Dienstleistungen im Haushalt erfolgen und Betreu- und gleichzeitig versorgt und Her mit der Reservearmee 10 Verfallenes und Bizarres im Centro Çağla Cömert über die Literaturdozentin ung mit Beruf und Familie besser vereinbart werden kann betreut zu sein – abends oder Lohnsteigerungen durch Zuwanderung Habana Poesie des Widerstands 31 Nuriye Gülmen wünschenswert Kunst und Aktivismus des Oliver Ressler mit allen interessanten «Nebenfolgen» wie einer höhe- nachmittags kehren sie wieder Als die Revolution in «Ich habe triumphiert» 26 Zur Beleuchtung der üblichen Österreich ankam 11 Lokalmatador: der 98-jährige Zeitzeuge Pop nicht nicht machen! 32 Unverdächtigen 39 ren Geburtenrate oder einer geringeren Frauenarmut. In nach Hause in ihre Wohnung zu- 100 Jahre Jännerstreik Eric Sanders Musikarbeiter unterwegs … Nadine Kegele zu #metoo den europäischen Ländern mit ausgebautem Dienstleis- rück. Ein weiterer großer Vor- mit PÆNDA into Future Bass, Trap & EDM Zweibeiner und Vierbeiner 12 vorstadt magazin 27 Der gute Mensch von tungssektor ist die Frauenarmut am geringsten und die teil dieses Angebots ist die Entlastung der pflegenden An- Das neue MAG 166 Gesundheitszentrum art.ist.in magazin 33–34 Sezuan 40 Aus der KulturPASSage Geburtenrate am höchsten. Und das Pflegegeld könnte gehörigen. Und es braucht alle Arten von Wohnen. Vom Trix und Flix 13 sein Versprechen, Wahlfreiheit zu erhöhen, besser einlö- betreuten und betreubaren Wohnen über Wohngemein- Immo Aktuell: Showdown am Donaukanal Dort, wo man singt … 41 Chilip in Druk Yul, Teil 5 sen, wenn es ein leistbares, differenziertes, wohnort- und schaften bis hin zu Hausgemeinschaften und Wohnstiften. tun & lassen magazin 14–16 Gehirnjogging 43 haushaltsnahes Angebot an Pflegebetreuung gäbe. Und Geigers Vater lebte in den letzten Jahren seines Lebens Gottfrieds Tagebuch wenn es den Frauen, die fast hundert Prozent der An- mit Demenz. Arno Geiger: «Das Alter als letzte Lebens- Kolumnen & Rubriken: eingSCHENKt 3, Gustl 3, Phettbergs Fisimatenten 4, Fanpost 4, Impressum 4, denkbar 17, Tonis Bilderleben 40, Herr Hüseyin 41, Herr Groll auf Reisen 42, mittig unsere Programmbeilage Die Strawanzerin zum Herausnehmen gehörigen-Pflege übernehmen, auch Wahlfreiheit lässt. etappe ist eine Kulturform, die immer wieder neu erlernt Österreich liegt mit seinen Sozialdienstleistungen un- werden muss. Und wenn es einmal so ist, dass mein Vater ter dem EU-Durchschnitt. Hier gibt es viel ungenütz- seinen Kindern sonst nichts mehr beibringen kann, dann tes Potenzial, das wir nicht brachliegen lassen sollten. zumindest noch, was es heißt, alt und krank zu sein. Auch Aktuell und super-sauber 70 Prozent der Ausgaben in der Pflege fließen via Steu- dies kann Vaterschaft und Kindschaft bedeuten, unter gu- ern und Sozialversicherung an die öffentliche Hand zu- ten Voraussetzungen. Denn Vergeltung am Tod kann man rück, sagt das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo. nur zu Lebzeiten üben.» tadtrundgänge sind zurzeit groß in Mode. Selbst ab- Dagegen legte die neue Regierung ein Programm vor, das in seits ausgetretener Tourist_innenpfade kann sich einigen Bereichen in Richtung Verbrechen gegen die Mensch- Es braucht leistbare mobile Dienste. Derzeit werden Martin Schenk das Angebot mittlerweile sehen lassen. Etwa die lichkeit geht. Lisa Bolyos hat es sich, trotz Karenz, nicht nehmen S lassen, Expert_innen in Sachen Straf- und Arbeitsrecht zum Re- Vienna-Ugly-Tour von Eugene Quinn. Der gebürtige Bri- te führt zu architektonischen Geschmacksverirrungen gierungsprogramm zu befragen (S. 6) Die Antworten sind alar- und Bausünden in Wien – und erhielt deswegen schon mierend – besonders für jene, die sowieso nicht auf die Butter- EDITORIAL Klagsdrohungen von so manchen Besitzer_innen der seite des Lebens gefallen sind. Apropos Karenz: Auf prominenter Seite fünf stellen wir Lisas

Freiluft-Exponate, wie der Kurier kürzlich berichtete. Den Themenrundgang Wohnungslosigkeit bie- Vertreter vor. Mit Samuel Stuhlpfarrer haben wir einen Kolle- gen gewonnen, der gleich in seiner ersten Redak- ten gegenwärtig in Wien sogar schon drei ver- tionssitzung Konzepte, Ideen und Beiträge aus schiedene Agenturen an: Neben den «Super- Das Rote Wien dem Ärmel schüttelte. Uns alteingesessenen Re- tramps» und den «Shades Tours» reiht sich hier hat an Glanz dakteur_innen blieb nur noch zu staunen und zu auch noch der Augustin mit seiner «Strawan- jubeln. Samuel hat sich in jüngerer Vergangen- zerei» ein (zugegeben, wir hätten uns einen hip- verloren heit unter anderem intensiv mit Fragen zu Stadt- peren Projektnamen einfallen lassen können). entwicklung beschäftigt und ist somit die Ideal- Unser Radio- und Printmitarbeiter Karl Wei- besetzung für unsere neue Serie «Immo Aktuell» dinger ist noch ein bisschen weitergegangen, in (S. 13). Wir beleuchten darin (Fehl)Entwicklun- Richtung Crime (den Sex überlassen wir ande- gen im öffentlichen Raum, in der Stadtplanung ren). Er präsentiert in Bild, Ton und Wort die und im Wohnbereich. An Stoff wird es bestimmt «Kleine Wiener Häfen-Tour» (S. 18), die wir gerade jenen Le- nicht mangeln, denn das international viel gerühmte und oft zi- ser_innen und Radio-Augustin-Hörer_innen ans Herz legen tierte Rote Wien hat schon ordentlich an Glanz verloren. – Da möchten, die noch nie den Fuß im Kriminal hatten. Der gu- kommt mir schön langsam eine (Geschäfts)Idee: Stadtrundgän- ten Ordnung halber sei hier noch erwähnt, dass Karl Weidin- ge durchs neoliberale Wien. ger super-sauber ist. Reinhold Schachner 4 fanpost | 452 452 | augustiner_innen 5

Phettbergs rsprünglich komme ich aus der Obersteier- Zwei Schultaschen so unbescheiden, wenn die/der gegen die Deckelung der Min- mark, aus einem kleinen 3000-Einwohner- Fisimatenten Jüngste in der Familie nicht im- destsicherung starten. Dorf in der Nähe von Judenburg. Das ist so für vier Kinder mer das Gewand der älteren Ge- Herzliche Grüße eine Gegend, da gibt es industrielle Inseln und Betrifft: «Mindestsicherung schwister austragen möchte? Gabriela Reidinger rundherum viel Landwirtschaft. Dort bin ich Das Schlafen des neu», Nr. 451 Irgendwie Bei der Deckelung der Min- Uaufgewachsen und nach Matura und Zivildienst bin ich heiligen Josef Liebes Augustin-Team, destsicherung finde ich auch She was a champion nach Graz gegangen. Ich habe Geschichte studiert, aller- sehen wir doch auch einmal arg, dass eine WG scheinbar als dings nicht zu Ende. Nach dem ersten Studienabschnitt u dem Schwarzweißphoto vom Ka- Betrifft: Zum Tod von Ute Bock ist mir alles ter «Moses», den ich jeden Tag seh, die Vorteile einer Deckelung der Bedarfsgemeinschaft (wie auch ist mein Sohn zur Welt gekommen und ich bin in Karenz Zbevor ich einschlafe, weil das Bild Mindestsicherung. Beim Essen immer das definiert wird) gese- Ms Ute Bock, gegangen. Da war ich 24 Jahre alt. Mittlerweile habe ich genau vor meinem Bett hängt und mir sitzt endlich wieder die Familie hen wird. Wenn ich mir statt 400 I compare Ms Ute Bock to a auch zwei Töchter. passiert vollen Frieden eröffnet, haben sich anläss- an einem Tisch und löffelt aus für eine Wohnung nur 200 Euro book. You know in human his- Von 2011 an habe ich in der Parteiakademie der stei- lich meines 65. Geburtstages eine ganze einer Schüssel – das spart Ge- für ein warmes Zimmer leisten tory without books, history is rischen KPÖ in Graz gearbeitet. Ich habe diesen Job – im Reihe Porträts meiner, gemalt von Verena schirr und fördert den Gemein- kann, habe ich doch trotzdem silent, literature dumb, science Wesentlichen war ich mit meinem Kollegen für die Pro- Rotky, ein paar hübsche Jeansboys sowie schaftssinn (ok, bei der gemein- mein eigenes Essen, Handy oder crippled, thoughts and specula- grammierung des Veranstaltungsbetriebs zuständig – fünf eine Ansichtskarte von Chartres von mei- samen Familienzahnbürste wird Klopapier. Nur, weil mehrere tions at a standstill. Jahre lang mit viel Freude gemacht. Irgendwann hatte ich ner neuen, herzlieben Nothelfin Nelly ge- es hygienisch etwas schwieri- Menschen hinter einer gemein- She was an engine of change, dann aber schon das Gefühl, dass etwas zu Ende geht und sellt. Und da sie mich Kapriziösen auch ge- ger). Wenn sich vier Kinder zwei samen Wohnungstüre, statt hin- a window to the world, a light- die Arbeit in einer Partei nicht unbedingt das ist, was ich nau erkannt hat, schenkte sie mir auch ein «Kapritzerl», mit 52 Waschgutscheinen, Schultaschen teilen, könnte der ter einem gemeinsamen Haustor house erected in the sea of time. ein Leben lang brauche. die dieses Kapritzerl waschen heißen. Was Schulbesuch tageweise alternie- wohnen, wird dann dem/der Ei- She was a champion, a Zu schreiben begonnen habe ich eigentlich noch zu für göttliche Glücke mir bereitet werden! rend stattfinden, das freut alle, nen mit der Mindestsicherung teacher, a treasure of the mind, Schulzeiten. Zum Broterwerb habe ich es dann nach mei- die eh nicht so gerne in die Schu- das Einkommen der anderen above all a humanity in print. ner Karenzzeit betrieben. Ich schrieb für verschiedene lin- From: Nelly le gehen. angerechnet? What her soul is doing now, ke Zeitschriften, wie etwa das Grazer Monatsmagazin kor- To: Hermes Phettberg Aber Galgenhumor beiseite Ich bin leider juristisch nicht is dancing, clapping and walking so oder die Berliner Tageszeitungen Junge Welt oder Neues Subject: Schlafe, Hermes, schlafe... – jeder weiß, was Kinder brau- geschult um zu wissen, wie man on a street of gold, where the glo- Lieber Hermes, chen, der Schulbeginn im Herbst gegen diese Pläne vorgehen kann ry of god is the light. dass du so gerne schläfst, wie du in ist für viele Eltern (auch bei der und politisch wirksame Initiati- Ute, we shall meet on that Samuel Stuhlpfarrer deinem Text beschreibst, das beschert Billigstausstattung) ein großer ven organisiert. Aber wenn die beautiful shore and depart no dir schließlich auch deine originellen Träume! Brocken, Kinder wachsen und neue Regierung auf Bürgerbe- more. Ich habe in der Kathedrale von Chart- es sind jedes Jahr z.B. neue Win- teiligung setzt, könnte man das Isaac, Augustin-Verkäufer Eine wunderschöne Arbeit res an Portalen terstiefel nötig. Ist es wirklich erste Volksbegehren ja gleich in der Längenfeldgasse und vor allem auf Was für Deutschland und zwar über innen- und außenpolitische Glasfenstern mehre- Themen und im Feuilleton. Intensiver beschäftigt habe ich re Darstellungen der göttliche Glücke mich abseits von Texten, die in verschiedenen Zeitschrif- «Heiligen Familie» mir bereitet gesehen, bei denen Kontaktanbahnung ten und Zeitungen erschienen sind, mit Krisenfragen und Josef eindeu- werden! mit Fragen von sozialen Bewegungen – dazu habe ich auch drei Sammelbände mitherausgegeben. Letzten Herbst ist tig schlief! Man Herausgeber und Medieninhaber: Mitarbeiter_innen dieser Ausgabe: TV Augustin: würde meinen, Verein Sand & Zeit. Cover: Bernhard Kerbl Verantwortlich: Christina Steinle mein Gesprächsbuch «Kommen. Gehen. Bleiben. Andrej Herausgabe und Vertrieb der Fotos: Natalie Deewan, Christopher Glanzl, 5., Reinprechtsdorfer Straße 31 der alte Mann Straßenzeitung Augustin. Chris Haderer, Nadine Kegele, Lisbeth Kovačič, Tel.: (01) 587 87 90-15 Holm im Gespräch» erschienen. hat die Ereignis- Vereinssitz: 5., Reinprechtsdorfer Straße 31 Mario Lang, Gerhard Schmolke, sole noir, Karl [email protected] Den Augustin habe ich im Grunde genommen eher als Weidinger se um sich herum verschlafen, aber nein, Internet: IllusTRATIONEN: Karl Berger, Anton Blitz- Inserate: Konsument verfolgt. Ich habe ja längere Zeit in Graz ge- er hat im Traum wichtige Botschaften www.augustin.or.at stein, Çağla Cömert, Thomas Kriebaum, Carla Tel.: (01) 587 87 90 lebt und mir immer gedacht, ich hätte gern so eine Stra- Updating: Claudia Poppe Müller, Eva Schuster [email protected] erhalten (z.B. dass er mit seiner Fami- Text: Sahar A., Martin Birkner, Lisa Bolyos, ßenzeitung wie den Augustin in der Stadt. Ein Medium, lie vor Herodes flüchten muss), und er Vertrieb und soziale Arbeit: Çağla Cömert, Bärbel Danneberg, Christian Egger, Druck: das nicht nur aus einem karitativen Antrieb heraus arbei- hat die Traumbotschaften ernst ge- Kathrin Gräble, Andreas Hennefeld, Mehmet Emir, Robert Foltin, Gottfried, Rainer Herold Druck- und Verlagsgesellschaft Sonja Hopfgartner, Bernhard Wernitznig Hackauf, Chris Haderer, Isaac, Frank Jödicke, 3., Faradaygasse 6 tet, sondern auch einen redaktionellen Anspruch hat, dort nommen und sie umgesetzt! Ich hoffe, 5., Reinprechtsdorfer Straße 31 Gudrun Klein, Nives Kramberger, Rainer Krispel, hinzuschauen, wo sonst niemand mehr hinschaut. Es gibt du schläfst gut auf dem frischen Kaprit- Tel.: (01) 54 55 133 Marisa Kröpfl, Mario Lang (lama), Rudi Lehner, Verlagsort: Wien Fax: (01) 54 55 133-33 Uwe Mauch, Christa Neubauer, Andreas Pavlic, bestimmte Haltungen, die ich habe und von denen ich fin- zerl, und ich sende dir ganz liebe Grüße! [email protected] Phettberg, Lisa Puchner, Erwin Riess, Martin Information: Nelly Schenk, Eva Schörkhuber, Karl Weidinger, Kurto AUGUSTIN: Die nächste Nummer de, dass sie beim Augustin ganz gut aufgehoben sind. Eine Redaktion: Wendt erscheint am 14. Februar 2018 herrschaftskritische Haltung, eine solidarische, eine an- Karl Berger, Lisa Bolyos (dzt. Karenz), Jenny LEKTORAT: Hannah Menne Auflage dieser Nummer: 25.000 Herzliebe Nelly, in der Tat, dieses wirk- Legenstein (JL, DW: 12), Evi Rohrmoser (DW: tikapitalistische. Ich habe tatsächlich noch so etwas wie lich süße, von Dir gestiftete und erneut 10), Reinhold Schachner (reisch, DW: 13), Sa- Strawanzer_in: Mitglied des International muel Stuhlpfarrer (sts, DW: 16), Ruth Weis- Verantwortlich: Claudia Poppe Network of Street Papers eine Sehnsucht nach utopischen Vorstellungen, wie man gewaschene Kapritzerl lässt mich wirklich mann (RW, DW: 11) 5., Reinprechtsdorfer Straße 31 [email protected] Abo-Tel.: (01) 587 87 90 anders und besser miteinander leben könnte. Wenn man besser schlafen als der alte kleine Pols- 5., Reinprechtsdorfer Straße 31 [email protected] eine formale Übersetzung für diese Haltungen sucht, dann Tel.: (01) 587 87 90 www.augustin.or.at/abo ter. Ich glaube, das Schlafen des heiligen Fax: (01) 587 87 90-30 Radio Augustin: ist der Augustin eine gute, ich würde fast sagen, eine exklu- Josef in Chartres könnte auch das Ent- [email protected] Verantwortlich: Aurelia Wusch 5., Reinprechtsdorfer Straße 31 http://www.facebook.com/ sive Adresse im österreichischen Printbereich. stehen Jesu' meinen, denn wir heutigen Tel.: (01) 587 87 90-14 augustin.boulevardzeitung Menschen hätten kein Problem, wenn ein [email protected] Ich hab keine bewusste Erinnerung an einen Berufs- «Liebhaber» käme und die heilige Maria wunsch in der Kindheit. Ich wollte wohl nie Feuerwehr- mit Jesus schwängerte. Dieser «Gott», der mann werden. Polizist ohnehin nicht. in der Gestalt Jesu' im Dom von Chartres Irgendwie ist mir alles passiert. Und so würde ich es dargestellt wird, ist WAHRLICH HERZIN- Bankverbindungen BAWAG: iban AT97 1400 0050 1066 6211, bic bawaatww weiter machen. Ich weiß, was ich gern mache – ich schrei- NIG! Ich sah gestern Konrad mit seinem PSK: iban AT80 6000 0000 9205 1517, bic OPSKATWW be gern, ich bearbeite gern Texte, ich habe grundsätzlich Sohn Lion, doch Lion, sein frischgebore- Freude daran, ein Heft zu komponieren und mir zu überle- AUGUSTIN erhält keinerlei Subventionen. Wir finanzieren das Projekt durch den Zeitungsver- ang nes Baby hat mich dabei äußerst skeptisch gen, was formal aber auch inhaltlich zusammenpasst. Ich L angeschaut. Bis du einen Lion zu einem in- kauf (70%), durch 333 Liebhaber_innen und private Spenden (20%) schließlich auch noch durch Inserate, finde Zeitungmachen ist eine wunderschöne Arbeit und ario : M nigst Vollziehenden erweckst … ■ Beilagen, Kalender, T-Shirts usw. (10%). Wir bedanken uns bei allen, die dieses Projekt unterstützen. ■ oto das trifft sich dann irgendwie. F 6 452 452 | tun & lassen 7

Wer Arbeit hat oder Arbeit Arbeit, Armut, Haftanstalten – was plant die Regierung? sucht, sollte sich von der neuen Regierung nicht Soziale Sicherheit für Reiche vertreten fühlen

Die neue Regierung ist nicht die erste, die die Rechte der Feiertagsarbeit. Fällt das Kumula- Staatsbürger_innen selbst inhaftieren. Man von sogenannten Arbeitgeber_innen und Unternehmen tionsprinzip, gilt der sechzehnfache kennt diese Idee aus der Debatte über Flücht- stärkt. Aber die Radikalität, mit der sie den Markt dereguliert, bei Verstoß nur noch einmal pro Unter- lings-Anhaltelager. Es geht nicht um Einspa- den Ärmsten kürzt und den Justizapparat stärken möchte, ist von nehmen. Aber es kommt noch dicker: rung finanzieller Mittel durch geringere Häft- neuer Qualität, erfuhr Lisa Bolyos von Expert_innen des Arbeits- und Werden bisher bei unzureichender An- lingszahlen, sondern um die Möglichkeit der des Strafrechts. Foto: Lisbeth Kovačič meldung die Unternehmen zur Verant- Abschiebung bei Straffälligkeit – eine langjäh- wortung gezogen, soll es künftig «Sank- rige Forderung der FPÖ. tionen auch für Arbeiter, die sich am Erleichtert wird auch die Kriminalisierung eniger Beschäftigten- dem Mist der ÖVP-FPÖ-Regierung ge- Sozialbetrug beteiligen» geben. Mit von Asylwerber_innen: Neue Straftatbestände schutz, Steuererleich- wachsen. Schon die SPÖ-ÖVP-Koaliti- «Sozialbetrug» ist, so Haslinger, «das sollen entstehen, und zwar im Fall von «Tatbe- terungen für hohe Ein- on wurde für beinahe deckungsgleiche vorsätzliche Vorenthalten von Sozial- gehungsweisen, die gesellschaftlich besonders kommen, Stärkung der Forderungen angegriffen: «Da wurde versicherungsbeiträgen gemeint, also Schenk in seiner Kolumne «eingSCHENKt» es zukünftig «ausschließlich bei Wegfall der Ge- verpönt» seien; – und die bisher zum Groß- unternehmerischen eine Liste vorgelegt, welche Schutzbe- das ‹Nicht-Anmelden›.» Ein typischer in der letzten Ausgabe des Augustin eindrück- fährlichkeit» geben. Laut Drechsler «nach der- teil strafrechtlich irrelevant sind zu denen ge- Freiheit.W Das Regierungsprogramm liest stimmungen abgeschafft werden sol- Fall: Eine Küchenhilfe wird geringfü- lich beschrieben. Verarmung findet aber auch zeitiger Judikatur nicht notwendig und auch hört wenig überraschend «Behördentäuschung sich wie der Wunschzettel der Industrie len, weil sie ‹Aufwand› verursachen», gig in der Gastronomie angemeldet, durch Neuerungen im Arbeitslosenbezug statt: nicht möglich: Ein kalkulierbares Restrisiko durch Alterslüge» (gemeint ist die Angabe der ans Christkind. Über die Streitfrage, ob erzählt Haslinger. In der neuen Partei- obwohl sie wesentlich mehr arbeitet. Bei Frühpensionierungen sollen in Zukunft wird es bei Menschen immer geben». Minderjährigkeit zum Schutz gegen Dublin- auch die «Erbschaftssteuer für Arme» enkombination haben sich die letzten Nicht nur Sozialversicherung und Fi- aus Zeiten der Arbeitslosigkeit nur noch ma- Anders als das Arbeits- folgt das Strafrecht Abschiebung im Erstgespräch zum Asylver- kommt, wie der Zugriff aufs Vermögen Widerstände in Luft aufgelöst und so nanz werden hier betrogen, der Arbeit- ximal zwei Jahre für die Pension angerechnet im Regierungsprogramm kaum Profitinteres- fahren), «Asylbetrug, Schlepperei sowie ille- von Langzeitarbeitslosen spöttisch ge- auch der Mythos, die FPÖ wahre irgend- nehmerin fehlen auch u.a. Pensions- werden; Folge ist eine entsprechend geringere sen, sondern in erster Linie ideologischen Maß- gale Einreise und Aufenthalt, Erschleichung nannt wird, stolpern die Regierenden ein Vertretungsinteresse des «kleinen», zeiten. Diese einzuklagen, wird mit der Pension – und damit einhergehend ein erhöh- stäben: Zu einer autoritären Regierung gehört von internationalem Schutz etc.». «Hier geht vorerst noch. Sozialministerin Hartin- vulgo lohnarbeitenden Menschen. neuen Regelung unattraktiv: «Arbeit- tes Risiko, im letzten Lebensdrittel zu verar- eine harte Justiz, dazu passt, dass etwa für die es offenbar darum, besondere Erschwerungs- ger-Klein (FPÖ) würde das gern blei- Zwar musste die Regierung in punc- nehmer_innen könnten durchaus da- men. «Entschiedene Bekämpfung der Alters- Gleichstellung von jungen Erwachsenen und gründe für Fremde zu schaffen», kommentiert ben lassen, immerhin geht es für ihre to Kammermitgliedschaft einen Rück- vor zurückschrecken, wenn sie für ihre armut» sieht anders aus. Erwachsenen im Strafrecht plädiert wird. Oliver Scheiber. «Ich halte das für unangemes- Partei anders als für Koalitionspartne- zieher machen, der direkte Angriff auf Niederschrift bei der Gebietskranken- Als «bedauerlich und gegen den internatio- sen, und in der Sache für unnötig – das Straf- rin ÖVP um einen handfesten Angriff die Rechte der Lohnabhängigen ist kasse selbst sanktioniert werden.» Für Mehr Waffen, weniger Nachsicht. Gearbeitet nalen Trend», bezeichnet das der Wiener Rich- recht ist flexibel, schon jetzt können und wer- auf die Stammwähler_innen. Die aller- aber alles andere als subtil: Schwä- Haslinger ist klar, woher diese Schlag- wird auch im Gefängnis, und auch hier darf man ter Oliver Scheiber. «Es bewährt sich, im ju- den verschiedenste Umstände als mildernd dings sollten sich – ob sie nun Lohnar- chung des Kollektivvertrags bei gleich- seite des Regierungsprogramms rührt: damit rechnen, dass arbeitsrechtliche Forde- gendlichen Alter noch mehr auf Unterstützung oder erschwerend gewertet.» Man dürfe außer- beit haben oder suchen – von der neu zeitiger Entschärfung des Lohn- und «Googelt man bestimmte Formulierun- rungen kein Gehör finden. «Da wäre zum Bei- statt auf Strafe zu setzen. Ein Schritt zurück dem nicht vergessen, so Scheiber, «dass viele angetretenen Regierung ohnehin nicht Sozialdumping-Gesetzes, ausgehöhl- gen, so kommt man schnell drauf, dass spiel die seit Langem geforderte Einbindung ar- wird hier im Ergebnis wohl höhere Rückfall- Menschen in Not nur durch illegale Grenzüber- vertreten fühlen. te Interessensvertretungen und erhöh- die eins zu eins von Wirtschaftskam- beitender Gefangener in das Pensionssystem», raten bedeuten und das Entstehen langjähri- tritte ihr Leben retten können – gerade Öster- te Höchstarbeitszeit; Letzteres sei, so mer, Industriellenvereinigung oder dem sagt Markus Drechsler, Obmann der Selbst- ger krimineller Karrieren tendenziell fördern.» reich mit seiner Geschichte sollte hier behut- Deregulierter Interessensausgleich. Haslinger, nicht nur auf individueller Fachverband Metalltechnische Indust- und Interessensvertretung zum Maßnahmen- Ein weiteres pikantes Detail: der Wunsch nach sam agieren und illegal eingereiste Menschen Am 1. Jänner waren es 45 Jahre, seit das Ebene, sondern «natürlich auch für den rie kopiert wurden.» vollzug. Dabei kann er manchen Vorschlägen einer «Modernisierung des Waffengebrauchs- nicht kriminalisieren.» «Jugenvertrauensrätegesetz» in Kraft Arbeitsmarkt kontraproduktiv. Schon durchaus etwas abgewinnen: «Eine Moderni- rechts» der Justizwache – das heißt nichts Gu- Ob Verpönung ein guter Maßstab für das getreten ist. Seither haben auch Lehr- die derzeitige Überstundenleistung, Ein Gespenst schummelt sich durch in sierung der Anstalten, die Einbindung in die tes für die Gefangenen und Markus Drechs- Strafgesetzbuch ist, sei dahingestellt. Eben-

TUN & LASSEN linge und jugendliche Lohnabhängige mit der Österreich EU-weit auf Platz Europa … Soweit zu jenen, die Lohn- gesetzlichen Krankenversicherungen, die Er- ler sieht darin einen Schritt in die ganz falsche so, ob es nicht weit verpöntere Tatbegehungen ihre Interessensvertretung im Betrieb. drei ist, vernichtet selbst nach sehr kon- arbeit haben. Aber was ist mit den an- weiterung der Fußfessel, Verbesserungen bei Richtung: «Deeskalationsmaßnahmen wären gibt, die straffrei bleiben – etwa den vorsätz- Wenn es nach der ÖVP-FPÖ-Regierung servativen Schätzungen 30- bis 40.000 deren? Über das Gespenst des «Durch- Haftentschädigung und eine Senkung der Un- zielführender.» lichen Betrug am Staatshaushalt, der die Pri- geht, soll die nun ersatzlos abgeschafft Vollzeitjobs. Entsprechend wäre es lo- schummlers» wurde zur Genüge terbringungszahlen im Straf- und Maßnahmen- vatisierungsgeschäfte unter Schwarz-Blau I werden. «Das werden wir uns nicht ge- gisch, Überstunden zu reduzieren, nicht polemisiert, es wird zum Unwort des vollzug werden von uns begrüßt. Aber eine Rei- Alles Heimat. Geschlagene 540 Mal steht das und II begleitet hat. Die Novellierung des Wirt- fallen lassen», ist der knappe Kommen- auszuweiten». Jahres gekürt werden und dann wie- he von Maßnahmen fehlen.» Verlängerte und Wort «Österreich» im Regierungsprogramm, schaftsstrafrechts wird zeigen, wohin es in Zu- tar der Juristin Susi Haslinger, die in der der in der Versenkung verschwinden. strengere Haft klingt vielleicht im Sinne des viel selbst im Strafvollzug spielt die Heimat eine kunft gehen soll. Produktionsgewerkschaft für den Be- Eine Strafe für sechzehn Verbrechen. Zu verhindern bleibt, dass die Not- bemühten subjektiven Sicherheitsgefühls plau- Rolle: «Haft in der Heimat» heißt das Pro- Heimat und Kapital (oder, anders betrach- reich Sozialpolitik zuständig ist. Ein anderes Beispiel expliziter Unter- standshilfe abgeschafft wird. Tritt das sibel, aber gerade bei Maßnahmenvollzugshäft- gramm, das bereits Justizminister Brandstet- tet: Rassismus und Armutsgefährdung) schei- Unter den Stichworten «Entbüro- nehmensfreundlichkeit: das Ende des ein, wird – Ausnahmeregelungen hin lingen brauche es, so Drechsler, dringend eine ter (ÖVP) initiiert hatte und das vorsieht, zu Ge- nen die zwei Grundfesten des Regierungspro- kratisierung», «Fairness» und «Inter- Kumulationsprinzips. Nehmen wir an, oder her – massiv Verarmung produ- «zeitnahe Behandlung in forensischen Zentren fängnisstrafen Verurteilte ohne österreichische gramms zu sein. Die Juristin Susi Haslinger essensausgleich» geht es einer ganzen eine Baufirma beschäftigt sechzehn Ar- ziert. Wie sich der Zugriff auf bestehen- statt in Hochsicherheitsanstalten ohne The- Staatsbürgerschaft in eine Haftanstalt des Her- rechnet mit «vielen Angriffen, die nicht alle ex- Reihe hart erkämpfter Arbeitsrechte an beiter_innen und alle sechzehn werden des Vermögen in Form von Wohnung, rapiemöglichkeit». Ob die unbefristeten An- kunftslandes zu überstellen. Gegenüber Dritt- plizit im Programm erwähnt sind». Einigen we- den Kragen. Allerdings ist die Deregu- dazu angehalten, am Feiertag zu arbei- Haus, Auto und Erspartem auf Gesund- haltungsmöglichkeiten im Maßnahmenvoll- staaten wird als Goodie der «Einsatz finan- nigen, meint sie, wird man auf juristischer Ebe- lierung von Arbeiter_innen- und Ange- ten. Dann verstößt der oder die Arbeit- heit, Bildung und soziale Sicherheit zug unter Schwarz-Blau III ein Ende finden? zieller Mittel» angedacht – die Länder sollen ne begegnen können – dem Großteil aber nur stelltenrecht und -schutz nicht erst auf geber_in sechzehn Mal gegen das Verbot ganzer Familien auswirkt, hat Martin Kaum zu erwarten. Denn eine Enthaftung soll also Zuwendungen bekommen und dafür ihre mit Mobilisierungskraft. ■ 8 tun & lassen | 452 452 | tun & lassen 9

Stadtplanerin und Architektin Gabu Heindl: Der Trubel des Stadt- «Warum nicht enteignen?» wachstums macht eben einige reich und viele arm

zusammen. Das ist eine neoliberale Raumauf- In Wien ist Wohnraum knapp. Und teuer. Über die Herausforderungen einer Angelegenheit gesehen werden. Man könnte ar- teilung, die der Rechtspopulismus dazu inst- wachsenden Stadt, coole Parks in Simmering und den utopischen Horizont einer gumentieren, dass Enteignungen im Sinne der rumentalisiert, die vielen davon Nicht-Profi- solidarischen Stadt Wien sprach Kurto Wendt mit der Architektin und Stadtplanerin Menschenrechtskonvention, wonach Wohnen tierenden gegeneinander auszuspielen. Wenn Gabu Heindl. Fotos: Christopher Glanzl für jede_n ein Menschenrecht ist, im öffentli- wir es schaffen, diese Zusammenhänge unter chen Interesse liegen. den vielen schon existierenden Teilbewegun- gen und den zahllosen unzufriedenen Men- Was passiert, wenn die Stadt nicht eingreift? schen deutlich zu machen, wird es eine breite u bist Stadtplanerin und Architektin. Die Deregulierung des Wohnungsmarkts Bewegung für die Demokratisierung der Stadt- Wie geht’s dir, wenn du durch Wien führt fast automatisch zu Preisexplosionen. entwicklung geben. gehst? Deshalb sind Mieterschutz, aber auch fixe An sich ist Wien ein super Ort zum Mietpreise im Bestand, im Gemeindebau und Wenn du 2020 Bürgermeisterin würdest, no- DLeben – für die meisten. Viele wohnen noch re- im sozialen Wohnbau so wichtig. Viele wach- miniert von einer fiktiven Partei, was würdest lativ leistbar, man braucht kein Auto, es gibt sende Städte sehen Wien als Beispiel für eine du stadtplanerisch umsetzen? Was würde so- schöne Orte, die leicht und auch noch kosten- Stadt, die es historisch gut gemacht hat. In Van- fort gehen? Und was wäre dein utopischer Ho- frei oder günstig erreichbar sind. Das ist Frei- couver etwa ist die Innenstadt perfekt heraus- rizont einer demokratischen, solidarischen heit. Zugleich sehe ich eine Menge Wohnungs- geputzt – und praktisch entvölkert, Wohnungen Stadt Wien? neubau, der aber für viele nicht mehr leistbar sind dort zu gestapelten Sparbüchern verkom- Schöne Frage, auch weil sie in Stufen formu- sein wird. Eher eine Beton-Goldbubble. Woh- men. In Basel dagegen müssen Investor_innen, liert ist. Ich denke hegemoniepolitisch, also in nungen für Leute, die schon mehr als eine ha- die in attraktiven Lagen mit Widmungsgewinn möglichst radikalen, aber machbaren Schrit- ben, und noch eine zur Wertanlage dazu wollen. Projekte verwirklichen, eine Mehrwertabgabe ten, über den Alltag und die Kultur des Zusam- Ich sehe viele Schanigärten. Die sind gut für das von 50 Prozent des Mehrwerts zahlen, die für menlebens nach, ohne dabei den Blick auf den öffentliche Leben, andererseits bedeuten sie Grünanlagen und öffentlichen Raum – auch in utopischen Horizont zu verlieren. Da kann frau mehr Privatisierung öffentlichen Raums mit weniger attraktiven Stadtteilen – zweckgewid- viel lernen von der Steuer- und Wohnbaupolitik Konsumationspflicht. Auffällig ist, dass es im Gabu Heindl ist Architektin und Stadtplanerin. Sie beschäf- met ist. In Wien müssen Investor_innen bei des vergangenen Roten Wien. Allerdings brau- Vergleich etwa zu Berlin wenig Grün gibt. Das tigt sich schwerpunktmäßig mit städtebaulicher Planung und Umwidmungen jetzt auch was für den öffentli- chen wir viel demokratischere Möglichkeiten wird auch so bleiben: Kein einziger Häuserab- forscht zu Planungspolitik und öffentlichem Raum. chen Raum rund um ihr Projekt tun, allerdings der Selbstinitiative und der Selbstverwaltung. bruch schafft eine Grünfläche. Es gibt auch -im werten sie damit vor allem ihr eigenes Projekt ist ein klarer Angriff auf Wien, wo ein Großteil Verhältnis von Freiraum zu Gastronomie in Viele Leute haben Ideen für solidarisches Zu- mer mehr Obdachlose und Bettler_innen. Die Was wäre denn dafür die beste Lösung? auf. Wien braucht aber Umverteilungsmaßnah- der Mieter_innen Österreichs lebt. kleinen und temporären Formen: keine Groß- sammenleben, aber keinen Zugang zu zentra- Schere zwischen Arm und Reich, die viel mit Es bräuchte eine aktivere Boden- und Wohn- men, die die leeren Stadtkassen auffüllen, da- strukturen, die aus der Uferzone ein Big Busi- len städtischen Flächen oder Häusern, um sie Stadtentwicklung zu tun hat, wird sichtbar. Der baupolitik. Es gibt ja das Modell des geförderten mit coole Parks auch in Simmering errichtet Du bist ja auch an der Gestaltung des Donau- ness machen wollen. Central Garden, Hafen- umzusetzen. Daher bräuchte es mehr Teilhabe Trubel des Stadtwachstums macht eben einige Wohnbaus. Das größte Problem ist aber, dass werden – und zwar nicht privat. kanals mitbetraut. Der Rechnungshof hat zu kneipe und auch der City Beach würden dem für Wohnende und Nutzer_innen des öffentli- reich und viele arm. die Grundstückspreise zu hoch sind. Ein Preis Eine 50-prozentige Abgabe heißt im Übrigen Recht die geringen Pachtgebühren für dortige entsprechen. Das, was der Ausschreibung der chen Raums und weniger Teilnahme von In- von 250 Euro pro Quadratmeter Wohnnutzflä- nicht, dass Investor_innen etwas weggenom- Unternehmer_innen kritisiert. Die neue Aus- Stadt zufolge nun zum Zug kommen müsste, tut vestor_innen an Planungsprozessen, also eine Könnte man da eingreifen? che wäre für geförderten Wohnbau möglich. Ak- men wird. Sie bekommen einfach nur mehr die schreibung würde aber v.a. kleinere Nischen- es nicht! Also unterstütze ich den Widerstand, Umkehrung der jetzigen Situation. Als eine So- Politik und Planer_innen können immer in- tuell liegt der Preis in Wien aber bei 600 bis zu Hälfte geschenkt! Wenn wir schon dabei sind: Initiativen wie Central Garden oder Hafen- der sich soeben entwickelt. fortmaßnahme würde ich eine hohe Leerstands- tervenieren. Das Dilemma der Architekt_innen 2.000 Euro pro Quadratmeter. Große Grundstü- Wenn Eigentum durch Umwidmung im Wert kneipe bedrohen. Was ist deine Strategie? abgabe einführen. Ich wäre für eine aktive Bo- selbst ist, dass es meist nicht sie sind, die die cke haben auch die ÖBB, die allerdings darauf steigt, ist das genauso ein Eingriff ins Eigen- Da wird der Kritik an neoliberalen Zuständen Wie schätzt du die Bedeutung von Initiativen denpolitik, dafür also städtische Grundstücke Bedingungen des Planens abstecken. Aber ich beharren, dass das keine öffentlichen Flächen tum, wie im umgekehrten Fall bei einer Wid- mit noch mehr Neoliberalismus geantwortet. wie Recht auf Stadt oder Urbanize ein? Bleibt zu vergesellschaften anstatt sie zu privatisieren. kann auf jeden Fall bei gewissen Entwicklungen sind. Das ist absurd, zugleich aber das Ergebnis mungsabgabe oder einer Enteignung. Bloß jam- Jeder Quadratmeter Kaifläche am Donaukanal das eine Avantgarde, oder lässt sich daraus Darüber hinaus würde ich den Mieterschutz nicht mitmachen und meine Expertise nutzen, einer Entwicklung, die die ÖBB dazu bewegen, mert da niemand. hat einen Wert, dessen Preis für Unternehmen eine breitere Bewegung für die Demokratisie- ausweiten, die Privatisierung öffentlicher Güter um Interventionen zu unterstützen. privatwirtschaftlich unternehmerisch zu agie- nicht zu gering sein soll. Die Pachtgebühr hat rung der Stadtentwicklung formen? stoppen und Private-Public-Partnership-Pro- ren. Hier müssten politisch Verantwortliche ei- Ist Privatbesitz an großen Miethäusern in aber per se nichts damit zu tun, wie klein oder Ich schätze diese Initiativen sehr und bin ja jekte, die von öffentlich zu privat umverteilen, Was besprechen die politisch gentlich direkt eingreifen. Städten nicht insgesamt unmoralisch? Da wer- groß und kommerziell Unternehmen am Donau- teils selbst darin involviert. Konkrete Bewegun- unterbinden. Und, um das Wichtigste nicht zu Verantwortlichen? Generell braucht die Politik mehr Mut. Es den alle Kosten des Besitzes wie die Grundsteu- kanal sein sollen. gen im Stadtraum passieren aber dann, wenn vergessen: Solidarisierung gegen Rechts. Ich gehe einmal davon aus, dass sie mit Si- gibt etwa das Instrument der Enteignung. Für er über die Betriebskosten an Mieter_innen Grundsätzlich ist der Donaukanal für alle es brennt, so wie im Jahr 2015 im Fall der Do- Was den utopischen Horizont betrifft, so cherheit die Wohnungsnot besprechen. Jähr- Infrastrukturprojekte wird darauf wie selbst- umgewälzt. Wiener_innen wertvoll, also ein klassisches Ge- naukanalwiese. Die Zivilgesellschaft hat diese würde ich mir ein neues Verhältnis zwischen lich wächst Wien um eine Zahl von rund 20.000 verständlich zurückgegriffen, warum nicht Das Dilemma beim Übertragen dieser Kos- meingut. Damit soll niemand spekulieren, we- Wiese gerettet. So wie sich Leute an Bäume am Regierenden und denen, die als Nutzer_innen Menschen. Da spricht auch nichts dagegen. auch dann, wenn es um geförderten Wohn- ten auf Mietende gibt es allerdings bei allen der private Unternehmen noch die öffentliche Donaukanal ketten würden, um die Kommer- die Stadt weiterentwickeln wünschen. Eines, Städte, die infrastrukturell gut erschlossen raum geht? Enteignung bedeutet ja nur, dass die Steuern und Abgaben. Die türkis-blaue Regie- Verwaltung. zialisierung einer Innenstadtwiese zu verhin- das ohne Paternalismus auskommt, in Richtung sind, sollen, ja, müssen mehr Menschen Raum Grundstücke zu einem festgelegten Preis abge- rung stellt sich ja Menschen grundsätzlich als Das Gestaltungs- und Entwicklungsleitbild dern, so hoffe ich aber auch, dass es starke Be- «feminisierter Munizipalismus» geht und allen geben, denn Städte haben immer größeres Po- löst werden und Besitzer_innen nicht aus der Eigentümer_innen vor. Also sagt sie: «Eigentum «Donaukanal Partitur», das Susan Kraupp und wegungen gibt, die die Errichtung von Lagern Wahl- und Teilnahmerechte bietet, die in der tenzial für Gerechtigkeit, Kollektivität und Not anderer noch Extraprofite lukrieren kön- muss sich wieder lohnen!», und will Schutzpa- ich im Auftrag der MA19 geschrieben haben, für Refugees am Stadtrand verhindern. Beide Stadt leben – unabhängig von Herkunft, Klas- Diversität. nen. Dafür müsste aber Wohnen als öffentliche ragrafen im Mietrecht außer Kraft setzen. Das bezieht klar Stellung für ein ausgeglichenes Entwicklungen hängen nämlich unmittelbar se, oder Geschlecht. ■ 10 tun & lassen | 452 452 | tun & lassen 11

Obacht, bitte: Zuwanderung kann zu Lohnsteigerungen führen 100 Jahre Jännerstreik Her mit der Reservearmee Als die Revolution in Österreich ankam

Befreit aus den Zwängen großkoalitionärer Einbindung von zugewanderten Angestellten aus. Die eigene Mit- Eine dreiviertel Million ​ Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk. immer, für Montag, den 21. Jänner, eine Zweisamkeit arbeitet die SPÖ eifrig daran, ihr Arbeitern – und Frauen, die von gliederzeitung «Horizonte» er- Menschen befand sich Darüber hinaus verlangten die Arbeiter_ Wiederaufnahme der Arbeit durchzuset- Profil als Oppositionspartei zu schärfen. Und kramt vielen Männern anfangs als Lohn- scheint in sechs Sprachen: Spa- zwischen dem 14. und dem innen, die sich keineswegs einschränken zen. Es dauerte noch weitere drei Tage bis dabei in der Frage von Arbeitsmarkt und Migration rassisti- drückerinnen angesehen wurden. nisch, Portugiesisch, Türkisch, 22. Jänner 1918 im Streik. Für lassen wollten, auch die Einführung des fast überall wieder gearbeitet wurde. sche Abschottungsrhetorik hervor. Doch führt Zuwanderung Die einfache Gleichung lautete: BKS, Albanisch und Polnisch. Brot und Frieden. Robert Foltin Acht-Stunden-Tags und nicht zuletzt die tatsächlich zu Lohnverlusten? Rainer Hackauf ist der Frage Um höhere Löhne und bessere Ar- Die Unia bietet ihren Mitgliedern blickt zurück. Freilassung Friedrich Adlers. Der Sohn des Vertane Möglichkeiten. Wären der Sturz nachgegangen und in der Schweiz auf solidarische Antworten beitsbedingungen durchzusetzen, Sprachkurse an und unterstützt Parteigründers der Sozialdemokratie, Vic- der Monarchie und ein Ausstieg Österreich- gestoßen. müssen Gewerkschaften dazu in Mitglieder, wenn es um die Einbür- tor Adler, hatte im Oktober 1916 den k.k. Ungarns aus dem Kriegsgeschehen mög- der Lage sein, ausreichend zu orga- gerung geht. Auch in gesellschafts- Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh er- lich gewesen? Die sozialdemokratische Ge- nisieren. Das gilt auch heute noch. politischen Debatten meldet sich schossen und war seither in Haft gesessen. schichtsschreibung räumte nach dem Krieg die Gewerkschaft immer wieder nfang 1918 verhandelten die Mit- «Die Arbeiter (…) wollten zum Kaiser ge- ein, dass die von der Sozialdemokratie er- Neue Methoden. Ein gutes Beispiel zu Wort. Recht selbstbewusst be- telmächte in Brest-Litowsk nach hen, um die Enthaftung des Friedrich Adler reichten Zusagen bloß vage – «nach dem ie Nachricht über die ge- dafür gibt etwa die Schweizer Ge- zeichnet sie sich heute als «größ- dreieinhalb Kriegsjahren mit den zu erwirken, weil er nach Brest-Litowsk ge- Krieg» – waren und nicht im Geringsten plante Ausweitung der werkschaft Unia ab. Die Unia ist te Migrant_innenorganisation» in Bolschewiki über einen Frieden. schickt werden müsse, um die Friedensver- erfüllt wurden. Gleichzeitig hätte die So- Mangelberufsliste muss in eine branchenübergreifende Ge- der Schweiz. «Die gewerkschaftli- AmA 14. Jänner 1918 protestierten die Ar- handlungen zum Ende zu bringen», berich- zialdemokratie aber durch das Abbrechen der Löwelstraße zu beängs- werkschaft, die Arbeitnehmer_in- che Position lautet, dass alle, die beiter_innen der Daimlerwerke in Wiener tet etwa ein Spitzel der Polizei am 22. Jänner der Streiks einen Einsatz der Armee ver- Dtigenden Szenen geführt haben. «Die nen in Industrie, Gewerbe, Bau und hier arbeiten, die gleichen Rech- Neustadt gegen die Ankündigung verrin- 1918. Und weiter: «Wenn sie das nicht er- hindert. Retrospektiv liegt die Möglichkeit, FPÖ holt 150.000 Zuwanderer ins privatem Dienstleistungsbereich te haben sollen», so Vania Alleva, gerter Lebensmittelrationen. Einem spon- reichen könnten, würden sie es mit Gewalt den Ersten Weltkrieg entscheidend zu ver- Land», schnaubte der eben erst frisch organisiert. Mit rund 200.000 Mit- die der Unia seit 2015 als Präsiden- tanen Demonstrationszug schlossen sich die durchsetzen.» kürzen, zumindest nahe. Außerhalb Wiens, installierte Bundesgeschäftsführer gliedern ist sie die größte Gewerk- tin vorsteht. «Gleiche Rechte, das Beschäftigten vieler anderer Betriebe der in Ungarn und in Böhmen erreichten die der SPÖ, Max Lercher, Mitte Jänner schaft in der Schweiz. Im Vergleich bedeutet auch die Legalisierung Stadt an. Überall wurde in Versammlungen Abbruch gegen Widerstände. Am Samstag Streiks erst in der Folgewoche ihren Höhe- und ortete einen freiheitlichen «Ar- zu Österreich gibt es in der Schweiz der Sans-Papiers, die erleichter- über die Forderungen diskutiert: Brot und den 19. Jänner streikten rund 550.000 Ar- punkt. Ende Jänner streikten Hunderttau- beiterverrat». Überhaupt, twitterte In schwierig zu einen viel höheren Anteil an Mig- te Einbürgerung (...). Was die Mig- Frieden. In Wien beteiligte sich die Florids- beiter_innen in der österreichischen und sende im Deutschen Reich. Auch das Militär Lercher, würde «Jörg Haider heu- organisieren- rant_innen am Arbeitsmarkt – ein rantinnen und Migranten aber am dorfer Lokomotivfabrik am Dienstag den 200.000 in der ungarischen Reichshälfte blieb nicht unberührt. Durch Streiks in der te wahrscheinlich SPÖ wählen». So- Viertel der Lohnabhängigen hat meisten wollen, das weiß ich von 15. Jänner als Erste am Ausstand , der sich der Monarchie. Die sozialdemokratischen Seefestung Pola drohte erstmals auch das weit wollte SPÖ-Chef Christian Kern den Branchen keinen Schweizer Pass. Vor diesem meiner Herkunft, ist vor allem ei- flächenbrandartig in der ganzen Stadt fort- Funktionär_innen hatten sich am gleichen Übergreifen auf die Besatzungen der dort dann doch nicht gehen. In der Sa- Hintergrund und angesichts anhal- nes: Respekt.» Nebenbei führt das setzte. Verbreitet wurde die Nachricht vom Tag mit den zuständigen Ministern zusam- ankernden Kriegsschiffe und Anfang Feb- che allerdings stellte sich Kern hin- wie dem Bau tend starker Mitgliederverluste in auch zu erfolgreich geführten Ar- Streik durch Demonstrationen von einer Fa- mengesetzt, um diesen «ehrliche und ent- ruar revoltierten die Matrosen in Cattaro. ter Lerchers Warnungen. Selbst Karl hat die Unia den 1990er-Jahren entschied sich beitskämpfen. In schwierig zu or- brik zur nächsten, aber auch über die per- schiedene» Zugeständnisse in den Mund Selbst Polizei und Militär wären wohl zu Marx musste dafür herhalten, als der die Unia für eine neue Strategie ge- ganisierenden Branchen wie dem sönlichen Kontakte vieler Frauen in Fabri- zu legen. Danach trafen sich neuerlich die schwach gewesen, um einen andauernden SP-Chef in einem Interview mit dem nicht trotz, werkschaftlicher Organisierung. Bau hat die Unia nicht trotz, son- ken und Wohnumgebung. Vertrauensmänner – zu diesem Zeitpunkt Streik niederzuschlagen. Das legt zumin- Standard die – im Übrigen quanti- Anstatt auf eine Abschottung des dern «dank Migranten» wieder schon als Arbeiterrat von Wien. Nach einer dest der Umstand nahe, dass die österrei- tativ haltlosen – Behauptungen er- sondern «dank Arbeitsmarkts zu setzen, wurden an Kampfkraft gewonnen, erzählt Weitreichende Forderungen. Die Sozialde- bis in die frühen Morgenstunden gehenden chisch-ungarische Armee an der «Operation neuerte und nachdrücklich auf die Migranten» bei der Unia neue Methoden der etwa Andreas Rieger, einer von mokratie wurde wie die Regierenden von Debatte wurde schließlich eine Resoluti- Faustschlag», dem deutschen Vormarsch ge- Gefahr einer «Reservearmee» hin- Mitgliedergewinnung eingeführt. zwei Ko-Präsidenten der Gewerk- der Bewegung überrascht. Aber sie war fä- on zur Einstellung der Streiks beschlossen. gen das revolutionäre Russland, nicht mehr wies. Fast hätte man glauben kön- wieder an Plötzlich wurde Gewerkschafts- schaft. Und in der Tat hat die Unia hig zu reagieren. Die Wiener Partei berief Die Vertrauensleute mussten diese Re- teilnehmen konnte. Die Möglichkeiten stan- nen, es wären billige Arbeitskräfte arbeit wieder verstärkt als Bewe- seit 2004 Gesamtarbeitsverträge für den 17. Jänner 1918 ihre Vertrauens- solution in ihre Bezirksversammlungen ein- den demnach nicht allzu ungünstig. Dass sie aus Drittstatten, die in aufreibenden Kampfkraft gung verstanden und orientierte für über eine Million Beschäftigte leute zu Bezirkstreffen ein. Dort wurden bringen. Gegen den massiven Widerstand nicht ergriffen wurden, dafür trägt die Sozi- Verhandlungsrunden den Lohn ös- sich zuerst an den Interessen der mit teils bemerkenswerten Ergeb- die Ziele der Bewegung vereinheitlicht und «radikaler Elemente» gelang es ihnen nicht aldemokratie die Verantwortung. ■ terreichischer Arbeiter_innen drü- gewonnen eigenen Mitglieder. Bis dahin war nissen abschließen können. auf vier Forderungen beschränkt. 1. Der cken – und nicht etwa Unternehmer_ es auch in der Schweiz üblich ge- Frieden von Brest-Litowsk dürfe nicht an innen, die nach dem größtmöglichen wesen, dass sich die Position der Kein Ausschluss. Ohne Frauen und gleich welchen territorialen Forderungen Profit trachten. Gewerkschaft zunächst einmal Migrant_innen würden heute vie- scheitern. 2. Der Verpflegungsdienst müs- an der Politik der SP auszurich- le Branchen auch in Österreich se reorganisiert werden. 3. Das gleiche und Einfache Gleichung. Hat man in der ten hatte. Außerdem lernte man nicht mehr funktionieren. Wollen direkte Wahlrecht auch für Frauen auf Ge- SPÖ die Entstehungsgeschich- die Kolleg_innen in den wachsen- Gewerkschaften hierzulande ihre meindeebene müsse eingeführt werden. te der Arbeiterbewegung bereits den Branchen mit besonders un- Mitgliederverluste stoppen, wer- Und schließlich 4. Die Betriebe müssten vollkommen vergessen? Schon von sicheren Arbeitsbedingungen und den sie ähnliche Antworten wie die entmilitarisiert werden. Noch am gleichen mehr als hundert Jahren ging es schlechten Löhnen in der Mutter- Unia finden müssen. Erste, zarte Nachmittag wurden diese Forderungen in den Gewerkschaften darum, durch sprache und «vor Ort» – also am Ansätze dafür gibt es bereits. Zu Hunderten Massenversammlungen der die solidarische Organisierung al- Arbeitsplatz – anzusprechen. solidarischer Organisierung ge- ganzen Stadt eingebracht und diskutiert. ler Arbeitenden größtmögliche Heute hat mehr als die Hälf- meinsam mit der «Reservearmee» Allerdings fanden auch weiterreichende

Verhandlungsmacht zu erringen. te der Gewerkschaftsmitglie- hat übrigens schon Karl Marx ge- Forderungen auf den Versammlungen gro- erger B

Aus diesem Grund setzten die Ge- der keinen Schweizer Pass. Ähn- raten. Von einem Ausschluss hin- ßen Zuspruch, wie etwa die nach der Bei- ar l : K

■ i l d werkschaften alsbald auch auf die lich sieht es bei den hauptamtlich gegen hielt er nichts. ziehung von Arbeiterdeputierten zu den B 12 tun & lassen | 452 452 | tun & lassen 13 Das neue MAG 166 Gesundheitszentrum Showdown am Donaukanal IMMO Zweibeiner und Vierbeiner Trix und Flix AKTUELL

Der Augustin beleuchtet in einer Betreiber jeweils nur mehr eine Liegen- explodieren die Mieten in dieser Stadt. Dazu «Wohnst du noch, oder lebst du schon?», einbezogen. Neben der Linderung von Gürtel. Für obdachlose und armutsge- neuen Serie, was sich aktuell im schaft erlaubt sein. Zur Irritation vieler fin- kommt eine exzessive Befristungspraxis, die fragte die Werbung knapp nach der Jahrtausendwende. Leid und Entbehrung sollen körperliche fährdete Menschen – mit und ohne Kampf um eine Stadt für alle det sich darin allerdings auch kein einziger die Mietverhältnisse immer unsicherer gera- Ein paar Jahre früher begann die Geschichte der Gesundheit und eine persönliche Stabi- E-Card bzw. Sozialversicherung. Das tut. Diesmal: der Donaukanal zwischen Hinweis auf die künftige Einbindung klei- ten lässt. Wer heute mehr als die Hälfte sei- Neunerhaus-Bewegung. Karl Weidinger (Text und lisierung die soziale und berufliche Inte- «MAG 166» zog ins Erdgeschoß. Drei of- Profitinteressen und nicht kommerziel- nerer, weniger kommerzieller Initiativen. nes oder ihres Einkommens – sofern eines Foto) liefert einen aktuellen Einblick. gration fördern, um ein Leben in Würde fene Portale führen zur allgemein- und len Freiräumen. Ein Auftakt von Frank Als unrühmlich erweist sich auch der Rech- da ist – für die Versorgung mit Wohnraum zu ermöglichen», erläutert Daniela Un- zahnmedizinischen Versorgung sowie Jödicke und Samuel Stuhlpfarrer nungshof, der sich im Falle des Donaukanals aufwenden muss, ist längst nicht davor ge- terholzner den damals neuen Weg. Ge- zur sozialen Beratung. Bei der ebenfalls zum Anwalt neoliberaler Interessen macht. feit, alle drei oder fünf Jahre umzuziehen – iens politische Führung ver- meinsam mit Elisabeth Hammer leitet im Haus untergebrachten tierärztlichen Die Argumentation des Rechnungshofbe- oder zu erhöhter Miete wohnen zu bleiben. trat 1998 noch die Ansicht, sie jetzt als Geschäftsführerin das ope- Versorgung kümmert sich ehrenamtli- richts ist teils nachvollziehbar. Tatsächlich Beginnend mit dieser Ausgabe wollen wir dass Obdachlosigkeit in rative Tagesgeschäft. «Mit dem Ziel, be- ches Fachpersonal um die ständige Be- sind die Vergabekriterien am Kanal intrans- diesen und ähnlich gelagerten Fragen im Wien kein Thema sei. Bür- dürftigen Menschen ein Zuhause zu ge- gleitung von Menschen in Einrichtun- parent, tatsächlich klaffen die Pachtpreise Rahmen unserer neuen Serie «Immo Aktu- germeisterW Michael Häupl erklärte die ben, das diesen Namen auch verdient. Bis gen der Wiener Wohnungslosenhilfe. as passiert, wenn der öf- fallweise erheblich auseinander. Dass die ell» nachgehen. Wir werden über drohende 5.500 Betroffenen für gut versorgt und es so weit war, hatten es Paare oder Ob- «Durch die Anhebung der Hygiene-Stan- fentliche Raum verloren- Stadt Wien die Preise aber nun am höchst- Delogierungen berichten und über spekula- ortete einen Rückgang der Zahl jener dachlose mit Tieren schwer, einen Heim- dards sind die gleichwichtigen Aspekte in geht, lässt sich gut anhand möglichen Ertrag orientieren will, stimmt tive Geschäfte mit Grund und Boden, über Menschen, die von Wohnungsverlust platz zu bekommen. Außerdem war die der Mensch- und Tiergesundheit leich- des Bahnhofs Wien Mitte il- bedenklich. Wenn vornehmlich die Höhe von allgegenwärtige Verdrängungsprozesse und bedroht sind. Wiens Obdachlosenheime Bleibe meist zeitlich begrenzt», sagt Niki ter zu bewerkstelligen», weiß die Leite- lustrieren.W Der darf als eine Art steinge- Pacht und Investitionen für den Zuschlag über die Privatisierung öffentlichen Raumes. wären gar nicht ausgelastet, so die offi- Kunrath, der für Kommunikation und rin der tierärztlichen Versorgungsstelle wordene Gemeinheit gelten. Die bahn- ausschlaggebend ist, dann werden nur gro- Wir möchten uns aber auch dem Widerstand zielle Sichtweise. Der Augustin, den es Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Also Dr. Eva Wistrela-Lacek. Hilfe bedeutet hofsüblichen, allgemein zugänglichen ße Unternehmen zum Zug kommen. gegen umstrittene Projekte widmen und die schon seit 1995 gibt, zeichnete ein ande- eher ein temporäres Dahinvegetieren, hier, dass Tiere von wohnungslosen und Funktionsbereiche, wie Fahrkartenautomaten, Bemühungen und Kämpfe um eine Stadt für res Bild. Immer mehr und immer jünge- um aus dem Gröbsten draußen zu sein. bedürftigen Menschen kostenlos behan- U- und S-Bahnabgänge befinden sich auf ei- Zunehmend verzweifelt. Der Bahnhof Wien alle in den Blick nehmen. Ab sofort, in jedem re Menschen fanden sich auf der Straße delt werden. nem windigen Vorplatz, der vor Kälte und Mitte und der aktuelle Disput um die Neu- Augustin, an dieser Stelle. ■ wieder, um dort zu leben und auch woh- Richtung Normalität. Sobald es wärmer Regen nur leidlich durch einen darüber lie- vergabe der Pachtflä- nen zu müssen. wurde, zogen viele Betroffene das «Cam- Grätzl-Building. In drei Neunerhäusern genden, auskragenden Gebäudeteil schützt. chen am Donaukanal Wohnen und Leben. Engagierte Bür- pieren» im öffentlichen Raum den streng und etwa 80 Housing-First-Wohnpro- Ein eigentliches Bahnhofsgebäude existiert – siehe dazu auch das ger_innen des 9. Bezirks wollten das nicht geführten Obdachloseneinrichtungen jekten werden mittlerweile rund 500 nicht mehr, der hinter Glastüren geschützte Interview mit Gabu hinnehmen und wurden aktiv. So ent- vor. Wer sich arrangieren konnte, kam Menschen betreut. Mehr als 4000 Pati- Bereich markiert die Grenze zur Shopping- Heindl auf den Seiten Kauft den Augustin stand noch vor der Jahrtausendwen- nur zum Übernachten. Es herrschten ent_innen frequentieren die (Zahn-)Arzt- Mall. Aus dieser darf vertrieben werden, wer 8 und 9 – stehen exem- bitte bei unseren de das erste Neunerhaus rund um den Verbote: Menschen mit Alkoholproblem praxis jährlich. Augenärzt_innen und Gy- den dortigen Hausherr_innen nicht gefällt. plarisch für eine Ent- Kolporteur_innen. Franz-Josefs-Bahnhof – und später die waren ausgeschlossen und mussten ihre näkolog_innen ergänzen das Angebot der Hinsetzen, ausruhen, insbesondere für Men- wicklung, die selbst Pyramide mit der Kaskade an fallenden Radio Augustin sendet am Sucht gut tarnen und verstecken. Mit der Hilfestellung, wie auch das mobile Team schen, die seit Längerem auf Durchreise sind Wien längst eingeholt 19. Februar um 15 Uhr auf Buchstaben als Logo «n-eu-ner-haus». Orange 94,0 eine Reportage Initiative zum Neunerhaus änderte sich «neunerhausarzt». – gibt es nicht mehr oder nur gegen Geld in hat. Wenn jeder Qua- «Die Wünsche und Bedürfnisse der Be- übers Neunerhaus. vieles. Wie auch in der Vinzi-Gemein- Und nun wurde Bilanz gezogen. Es einem gastronomischen Betrieb. dratmeter Stadt bloß Wenn das troffenen wurden ins Betreuungskonzept www.neunerhaus.at schaft wurden Alkohol und Tiere erlaubt. gab einen Blick hinter die Kulissen des noch an seinem poten- nicht geht? Das sorgte für mehr neuen MAG 166. Der Tag der offenen Tür Zeitsprung. Im Sommer 2008 wollte sich ziellen Ertragswert be- Sie können sich Wohnlichkeit bei den stand unter dem Motto «Hereinspaziert!» die Stadt Wien mit dem Supa-Dupa-Event messen wird, bleibt für oder anderen individuellen Bedürf- Eigentlich wäre der neue Standort ein Fußball-Europameisterschaft der Herren die mit dem kleinen nissen. Ein Schritt in «Fünferhaus», der Funktionalität wegen. schmücken. An jeder Ecke winkten die bei- Börsel wenig übrig. ein Abo Richtung Normalität. Erstens Gesundheitszentrum, weil den Corporate-Identity-Lümmel «Trix und Das betrifft die Rast- schenken! Erst Wohnen mit Al- das ist das Wichtigste: Zu helfen, wo Flix» den Besucher_innen krampfhaft fröh- Suchenden auf Bahn- kohol und Tieren er- (Erste) Hilfe vonnöten ist. Zweitens lich zu. Wer kurz vor dem Mega-Event durch höfen und die von Ver- 1 Jahr Augustin möglicht ein richti- ein Sozialzentrum für angewandte Be- die Stadt wanderte, begegnete vor allem ei- drängung bedrohten um 95 Euro ges, normales Leben. treuung: Unterstützung in die richtigen nem neuen Stadtmöbel: dem Zaun. Überall kleinen Gewerbetrei- Im September Bahnen zu lenken. Drittens ein Nachbar- war der Zugang plötzlich privilegiert und li- benden auf boomenden 2017 erweiterte das schaftszentrum, das ein «Grätzl-Buil- mitiert. Zumindest der Donaukanal sollte Gastromeilen genau- Neunerhaus sein Ge- ding» ermöglicht: Die sozialen Schwel- ein Gegenmodell sein. Statt großer Areale im so, wie die elf Freunde, sundheitszentrum in len niedrigzuhalten. Viertens kommt das Klammergriff der Sponsoren, sollten kleine, die vergeblich nach öf- der Margaretenstra- Café als Treffpunkt hinzu – eine kons- feine und niederschwellige Projekte die Viel- fentlichen Sport- und ße an der Ecke zum umfreie Zone, mit wirklich gutem Mit- falt der Stadt dokumentieren. Vom weitge- Freiflächen Ausschau Zu jedem Abo gibt es ein kleines Geschenk von uns. tagstisch und Barista-Kaffee: Um die hend misslungenen Großevent redet heute in halten. Vor allen Din- Sie können zwischen zwei Büchern und einer Single-CD auswählen: Die Straßenfront ist Rechnung braucht sich keine_r Sorgen Wien niemand mehr. Der Donaukanal aber gen trifft es aber die Thomas Fatzinek: Tobias Batik, Julia Dragosits: Stimmgewitter Augustin: Die Stärkeren Das Volk will es so Es tröpföt aum Asphoit entscheidend fürs zu machen – bezahlt wird, was jede_r ist seit der EM ein lebendiges Freizeitareal. vielen Mieter_innen, Ein Bericht von Hermann Lang- Über das Leben als «geistig ab- Single-CD, LILI Records 2016 «Grätzl-Building»: Mit will. Fünftens und garantiert keine Ne- Jetzt, zehn Jahre später, laufen viele die an den Preisen am bein, Bahoe Books 2017 normer Rechtsbrecher» Mandelbaum Verlag 2017 der Übersiedlung des bensache: Tierärztlichen Support für die Pachtverträge aus. Und die Neuausschrei- Wohnungsmarkt zu- Gesundheitszentrums ins Erdgeschoß ging Begleitung des in Not geratenen Men- bung hat es in sich. Zwar soll fortan die Wei- nehmend verzwei- Abo-Tel.: (01) 587 87 90 / [email protected] / www.augustin.or.at/abo eine Öffnung einher schen zu sichern. ■ tergabe der Pacht verboten werden und pro feln. Längst schon 14 tun & lassen | magazin 452 | tun & lassen 15 Geht’s mich was an? Zivilcourage lernen VOLLE Bitte seien Sie achtsam! KONZENTRATION Wirb fair! ieses Jahr hat für all jene, die mei- eute, die glauben, schwarz-blau 2.0 würde waren im Wagon, niemand tat etwas. Nur eine alte nen, Rassismus sei Schnee von nicht so schlimm, weil wir das letzte im- Frau, die direkt daneben saß, stand auf und ver- Kickl merhin auch überlebt hätten. Für mich suchte, zu beschwichtigen. Dass jemand derart gestern, schlecht begonnen: Ein «L Es vergeht kein Tag, an dem man D war es nicht lustig», schrieb Menschenrechtsak- angegriffen wird und es keinen kümmert, werte- Werbesujet des schwedischen Mode- sich nicht zumindest ein Mitglied hauses H&M sorgte gleich Anfang Jän- tivistin Sara Hassan auf Twitter. Das war am 13. te die Freundin als genau jenes Kippen der Stim- der österreichischen Bundesregie- ner für angeregte Diskussionen. Zu se- September 2017, also kurz vor der österreichischen mung, das auch Sarah Hassan beschreibt. Das Kip- rung in die Produktion wünschte. hen war ein schwarzer Junge, der einen Nationalratswahl. In mehreren Tweets erzählt sie, pen der Stimmung, das im Kultfilm Innenminister Herbert Kickl hat Pullover mit der Aufschrift «coolest mon- dass sie ganz selbstverständlich und überall als «Der Bockerer» so gut eingefangen hat. Normali- sich dafür zuletzt gleich mehrfach key of the jungle» trägt. Die vermeintli- «Tschuschenkind» beschimpft wurde. Auf die Fra- sierung kann alles Mögliche bedeuten. Etwa, dass empfohlen. Anfang Jänner teilte che Assoziation von Menschen afrika- ge eines Users, ob es nach der schwarz-blauen Re- Menschen es normal finden, einfach jemanden an- er seine Absicht mit, Asylwerber_ nischer Herkunft mit Affen wurde von gierungsperiode wieder besser wurde, antworte- zugreifen, mitten in der U-Bahn. Warum sie selbst innen künftig in Massenlagern, die vielen Seiten umgehend verurteilt, aber er «Grundversorgungszentren» te sie: «Ja, es wurde danach besser und vor allem nichts getan hat, um dem Mann zu helfen, woll- auch heruntergespielt. H&M hätte nicht nennt, unterbringen zu wollen. Die aus böser Absicht gehandelt. Ungewoll- weniger selbstverständlich, …». Die Stimmung in te ich wissen. Ihre Antwort: «Ich schaue ja selbst Formulierung, die er dafür wählte, ter Rassismus sei gar kein Rassismus. einem Land kann schnell kippen. Das, was unter- nicht aus wie eine weiße Österreicherin, ich hat- hatte es in sich. «Konzentriert» wol- Jahrhundertelang wurden Menschen schwellig da war, wird normal. Dinge werden nicht te Angst.» Und: Deutsch ist nicht ihre Mutterspra- le er die geflüchteten Menschen ang afrikanischer Abstammung von weißen mehr infrage gestellt. Und dann finden es mehr che, was man schnell hört. L fürderhin halten. Zwar versicher-

Europäer_innen als minderwertig, un- und mehr Menschen einfach ok, andere aufgrund Verständlich, es ist nicht immer einfach, wenn ario te Kickl auf Nachfrage, dass seine : M Wortwahl mit Nazi-Sprech nichts

zivilisiert und ohne Intelligenz darge- von Hautfarbe, Herkunft oder ähnlich Willkür- (rassistische) Gewalt im Spiel ist, nicht immer ist oto stellt und wie Tiere behandelt. Dass nie- lichem zu beschimpfen, zu hassen, zu Sünden- direktes Eingreifen die beste Idee, oft auch sitzt F zu tun habe, bloß: Glauben tut ihm mand bei H&M über die historische, auf böcken zu machen. Eine Freundin erzählte mir zuerst einmal der Schock. Aber es gibt Möglich- das niemand. sogenannten «Rassen» basierende Hi- kürzlich schockiert von einem Erlebnis in der U- keiten, wenn sich die Anwesenden zusammentun. Die Flüchtlingshelferin verstarb am 19. Jänner erarchisierung Bescheid wusste, ist Bahn: Ein Mann ging durch die Wagons, mit ei- Hier blieb nur eine alte Dame, die sich traute. Am In die verwunderlich. nem Schild in der Hand auf dem stand er brau- Ende ging die Freundin doch zu demjenigen, der Adieu, Ute Bock! Wir können uns natürlich auch vor Ort che Geld. Ein Refugee. Plötzlich stand ein älterer, angegriffen worden war, und gab ihm Geld, wäh- Keine zwei Wochen nach dieser Un- umsehen: Zurzeit ist auf den Straßen appetitlichkeit ließ der Innenmi- wohl betrunkener Mann auf, fing an den um Geld rend die Fahrgäste weiterhin vor sich hinstarr- mog sie schon, sonst wär i net do. I mog a die der Auflage, künftig keine Flüchtlinge afrikanischer Wiens ein Plakat der Wiener Linien zu nister 31 Personen via Charterflug sehen, das Teil der Kam- Bittenden rassistisch zu beschimpfen (auf Öster- ten. Beim nächsten Mal liebe Mitmenschen, sei- Gfraster», sagte Ute Bock vor fast 20 Jahren Herkunft in der Zohmanngasse aufzunehmen. nach Tschetschenien abschieben, pagne «Fahr fair! Rück- reichisch, wie die Freundin erzählte), schubste en Sie bitte achtsam. «Iin einem Feature der Ö1-Journalistin Corne- Nach ihrer Pensionierung im Jahr 2000 verlegte darunter den mehrfachen österrei- sicht nehmen ist in!» Wir können ihn und spuckte ihm ins Gesicht. Einige Fahrgäste RW lia Krebs. «Sie», das waren zunächst vorwiegend die 1942 in Linz geborene ihr Engagement auf eh- chischen Staatsmeister in Taekwon- ist. Es zeigt einen jun- uns natür- junge österreichische Männer, die die Jahre zwi- renamtliches Terrain. Der 2002 gegründete und von do und den Klassensprecher der gen Mann mit afrikani- Neues von Frau Gschistibohavitschek schen Kinderheim und eigener Wohnung im Gesel- einer Vielzahl privater Spender_innen und ehren- 2b in der Sportmittelschule in der schen Wurzeln und ei- lich auch lenheim in der Zohmanngasse 28 verbracht haben. amtlich Tätiger getragene Verein Flüchtlingsprojekt Wiener Pastorastraße. Letzterer war nem Smartphone in vor Ort Flexibler Wohnbau Anfang der 1990er-Jahre fanden hier im 10. Bezirk Ute Bock versorgte bald mehrere hundert Flüchtlin- mit seinen Eltern und den drei Ge- der Hand. Auf dem Pla- auch vermehrt Kriegsflüchtlinge aus den Nachfol- ge in privat angemieteten Wohnungen. Vier Jahre schwistern schon am 2. Jänner aus umsehen der Wiener Wohnung in ein Contai- kat steht: «Für alles of- or einiger Zeit hat mich die Monatszeitung Nutzungsdauer geräuscharm und staubfrei in sich gestaaten Jugoslawiens Unterschlupf und ab Mitte später eröffnete man im Karmeliterviertel im 2. Be- fen. Nur nicht für lau- nerlager am Flughafen Schwechat der Stadt Wien mit einem Artikel eher ver- zusammenfallen? Und falls ja: Wie lebt es sich in so der 1990er-Jahre wurde das Haus zur Anlaufstel- zirk ein Beratungszentrum und im Jahr 2012 wurde bugsiert worden. Einem aufrech- tes Telefonieren». Was wirrt als informiert. Im August 2017 stand einer Hütte nach acht oder neun Jahren (zu einem le für geflüchtete junge Männer aus den Ländern das ehemalige Gesellenheim in der Zohmanngasse die Wiener Linien uns V ten Bleiberechtsantrag und zahl- unter dem Thema Stadtpolitik die Überschrift Zeitpunkt, an dem ja immer noch mindestens die- Afrikas. Bock, die die Einrichtung von 1976 an lei- nach Renovierung und Umbau schließlich als Ute- reichen Interventionen zum Trotz sagen möchten: Im öf- «Schnell bauen, günstig wohnen». Das habe ich ja selbe Miete eingehoben wird wie acht oder neun tete, unterschied nicht. Wer Hilfe brauchte, be- Bock-Heim seiner Bestimmung übergeben. Hier wurde die Familie am 23. Jänner fentlichen Verkehr leise abgeschoben. sein und andere nicht durch Lärm stö- noch verstanden. Im Artikel war dann von einem Jahre zuvor)? kam sie auch. Und wer zu Ute Bock kam, der hatte und in über 60 Mietwohnungen beherbergte man ren! Was die Wiener Linien außerdem flexiblen System zu lesen, das temporäre Wohnun- Und die Grundstücke, die laut Artikel nicht für sie in der Regel bitter nötig. Das Zohmanngassen- bis zuletzt über 300 Personen, die andernfalls auf implizieren: Afrikaner_innen sind laut! gen vor allem für junge Menschen bieten wird. Die Wohnbau gewidmet sind: Werden hier durch die heim galt als letzter Zufluchtsort für diejenigen, der Straße gestanden wären. Weiteren 700 obdach- Produktion Kann es sein, dass es keine böse Ab- Wohnungen werden in Schnellbauweise aus Holz Wohnschachteln flächenplanerische Fakten ge- die nirgendwo mehr unterkamen. losen Asylwerber_innen wurde über das Meldeser- sicht der Wiener Linien war, sich des ur- oder Leichtbeton mit Stahlträgern errichtet. schaffen für eine erzwungene Umwidmung? Oder Im September 1999, unmittelbar vor den an- vice des Vereins die dringend notwendige Behörden- Mehr Milde beweist der Innenmi- alten Stereotyps zu bedienen, demnach Auch in Ordnung: eine Art Containerwohnung verschwinden auch hier die Bauten nach der Nut- stehenden Wahlen zum österreichischen Natio- kommunikation ermöglicht. nister, wenn es um in Verruf gera- Menschen afrikanischer Herkunft weni- mit Pappendeckel-Feeling zum Mini-Preis. Aber zung wieder? Wo sind denn solche Grundstücke nalrat, nahm die Polizei im Zuge der sogenannten Danach gefragt, was denn passieren würde, wenn tene Parteifreunde geht. Nachdem ger zivilisiert seien und deshalb auch dann weiter im Text: «Die Wohndauer ist für ei- überhaupt gelegen? Im Lainzer Tiergarten, auf dem «Operation Spring» rund 30 afrikanische Jugend- es sie einmal nicht mehr gäbe, antwortete Bock in der Falter grob antisemitische und rassistische Texte aus dem Lieder- nicht leise sprächen? Möglich ist es. nen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren angedacht. Stephansplatz oder der Jesuitenwiese? liche unter dem Vorwurf schwerer Drogendelik- einem Interview, das Florian Müller 2011 für den Die Frage bleibt allerdings, warum im buch der Burschenschaft von FPÖ- So können auch Grundstücke genutzt werden, die So oder so, die Baukosten fürs erste Projekt in te in der Zohmanngasse fest. Fast alle wurden auf Augustin aufgeschrieben hat: «Ich weiß es nicht. Niederösterreich-Spitzenkandidat Team, die diese Werbekampagne abseg- nur vorübergehend zur Verfügung stehen oder noch der Siemensstraße sollen etwa bei 18,4 Millionen höchst zweifelhafter Grundlage zu langjährigen Ich hoffe, dass das vorher so ist, dass es nicht mehr nete, keine einzige Person sitzt, die auf Udo Landbauer publik gemacht nicht für Wohnbau gewidmet sind. » Euro liegen. Die vom Bauträger Kallco zu bauende Haftstrafen verurteilt. Dem beispiellosen Justiz- notwendig ist. Das ist eigentlich das Ziel. Ich hät- hatte, beschwichtigte Kickl. Er hal- den problematischen Kontext der abge- Wie darf ich mir das jetzt konkret vorstellen? Anlage wird von der Stadt Wien mit immerhin 7,2 skandal war eine ebensolche Sudelkampagne der te gerne, dass hier eines Tages die Polizei herein te «es ehrlich gesagt für ziemlich bildeten Szene hingewiesen hat? Diese ausgeschlossen», dass gegen Land- Frage stellt sich genauso für H&M, für Handelt es sich hier tatsächlich um temporären Millionen Euro gefördert. Kronen Zeitung vorangegangen. Der damalige In- kommt und sagt: Was machen Sie da? Es kommt ja bauer Ermittlungen geführt wür- Dove, für Nivea und für alle anderen Fir- Wohnbau zum Beispiel auf einem Grundstück, auf Nur mal angenommen: Nach zehn Jahren kön- nenminister Karl Schlögl folgte gehorsamst. Er eh schon seit zwei Jahren niemand mehr her.» Die den. Gewaltenteilung? Brauch ma men, die sich in ihren Werbungen unbe- das in zehn Jahren eine Autobahn gebastelt wer- nen die Wohnungen nicht mehr genützt werden. sitzt heute wieder gemütlich im Bürgermeister- Hoffnung hat sich nicht erfüllt. In den frühen Mor- den wird? Und falls ja: Was passiert danach mit Dann hätte die öffentliche Hand jährlich über sessel von Purkersdorf. genstunden des 19. Jänner ist Ute Bock in «ihrem» net. Nach nur einem Monat im Amt absichtigt rassistischen Gedankenguts lieferte der Innenminister damit den Wohnschachteln? Werden sie abgetragen und 700.000 Euro in den Wind geschossen. Ute Bock selbst wurde wegen Bandenbildung und Haus in der Zohmanngasse nach kurzer, schwerer bedienen. Firmen sind verantwortlich schon den dritten Beweis für sei- dafür Teams zu rekrutieren, die in der an einem neuen Standort wieder aufgebaut? Oder Um diesen Betrag hätte die Gemeinde die betrof- Drogenhandel angezeigt. Von den Vorwürfen blieb Krankheit im 76. Lebensjahr verstorben. ne Ablöseambitionen. Als Augus- Lage sind, fair zu werben und rassisti- direkt entsorgt (vielleicht gleich in den Unterbau fenen Familien genauso gut in einem Wiener Ho- freilich nichts übrig. Zu einer zeitweisen Suspen- sts tin-Verkäufer wäre der Mann frei- sche Stereotype zu vermeiden! der neuen Autobahn – und ist das dann Upcycling tel einquartieren können. Bei höherem Wohnstan- dierung durch die Stadt Wien reichten sie dagegen lich untragbar, aber vielleicht findet Gudrun Klein oder Downcycling?)? Sind die Bauten vielleicht dard, vermutlich. Und die Wiese hätte eine Wiese allemal. Nach deren Aufhebung durfte Bock zwar Für den 2. Februar ruft der Verein Flüchtlingsprojekt Ute Bock zum sich in diesem Land ja ein Fließband Radio Afrika TV solcherart konstruiert, dass sie nach zehn Jahren bleiben können. Christa Neubauer wieder ihrer Arbeit nachgehen, allerdings unter «Lichtermeer für Ute Bock» auf. Start ist um 17 Uhr am Heldenplatz. für den Innenminister. 16 tun & lassen | 452 452 | denkbar 17

Dannebergpredigt Sachbuch: Unsere Lebensweise geht auf Kosten des Südens 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Waagrecht: 1. ganz froh seines Lebens und guter Stimmung 10. englisch ist die Luftfahrtgesellschaft 11. nicht der ganze Rhein (fließt durch Deutsch- Der Kapitalismus muss weg land) 12. dieses Dach ermöglicht zum Beispiel eine Terrasse 15. keine Ahnung haben: «Mein … ist Hase, ich weiß von nichts.» 18. er stieg zu hoch und die Wenn der 10 X X 11 Sonne schmolz das Wachs seiner Flügel und er stürzte ins Meer 19. die Deli- Vater geht tephan Lessenichs verständlich geschrie- vor den Verwüstungen des Kapitalismus Flüch- katesse wird auch shrimp genannt 20. besonderer Weg führt zu einer Behör- benes Buch ist ein wichtiger Betrag zur kri- tenden, aber auch die Folgen des Klimawandels de oder auch innerhalb dieser 22. sehr populäre Musik stammt ursprünglich as ist, wenn der Vater plötz- tischen Soziologie der Gegenwart. Seine werden langsam auch hier im Norden sichtbar. X X 12 13 14 aus Jamaika 24. steht für die Gewerkschaft der Eisenbahner 26. bei uns heißt lich geht? Es bleibt eine S sie eine klare Suppe 27. dümmer, als sie es erlaubt – das ist mehr als dumm! These: Der Kapitalismus lebt auf Kosten eines Noch in einem verschwindend geringen Ausmaß, 30. Nordwest oder doch nächste Woche? 31. stechendes Insekt wird in man- Leere, die schwer zu fassen W vermeintlichen «Außen», nämlich der Länder verglichen mit den Klimawandel-bedingten Ver- 15 16 17 X 18 X chen Bundesländern geschützt 33. das größte Tourismusunternehmen in Eu- ist. Eine Not, die sich plötzlich auftut und Menschen des «Globalen Südens». Von dort heerungen oder den Flüchtlingsbewegungen in- ropa, hier von rechts geschrieben 35. Dateiformat für Multimedia-Dateien und die Zurückgelassenen auf bana- 36. pychische Störung: alles dreht sich ums Essen 38. Teil jeder Neugierde erhält er seine unter unwürdigen Bedingungen nerhalb der armen Länder selbst – aber doch. le Überlebensfragen zurückwirft. Es 19 X 20 21 39. Dank dem, der es gut gemacht hat: sie, wem sie gebührt! 40. der Bock ist gewonnenen Rohstoffe, dorthin verkauft er sei- Unsere reichen Gesellschaften reagieren mit Ab- ein solches, der Kasten und der Barren auch – hier verkehrt muss nicht immer der Tod sein, der Senkrecht: 1. sie und die Breite ergeben verdoppelt den Umfang 2. weich diese Lücke reißt. Manchmal ist es ne Fertigprodukte und zerstört so lokale Märkte, schottung und Verleugnung, garniert mit einer X X X X 22 23 gekocht gehört es zu einem guten Frühstück, oder? 3. Initialen des deutschen auch eine Erleichterung, wenn ein ty- und last, but not least lagert er nach dort auch sei- Prise «grünem Kapitalismus». Unternehmers Robert Bosch 4. ehemals kostbarer Rohstoff gefährdete die Ele- rannischer Patriarch seiner Familie nen Müll aus. Lessenich zeigt anhand typischer Lessenich zeichnet plastisch nach, wie der fanten 5. er ist der längste Fluss der Erde, oder ist es doch der Amazonas? den Rücken kehrt. Die Not aber bleibt. Beispiele, von der Sojabohne über die Alumini- Kapitalismus nach wie vor auf imperialistischen 6. … pace heißt Schneckentempo 7. noch immer hungern viele Frauen, um X 24 25 X X 26 dieses Ziel zu erreichen 8. lautmalerische Nachahmung des Niesens – hier an- 296.000 Einelternfamilien gab es laut umproduktion und -verarbeitung bis hin zu den Prinzipien beruht, und schreckt auch vor den steigend 9. ein solcher Weg ist nur für FußgängerInnen 13. steht auf Halleiner Statistik Austria 2015 in Österreich, zu ostasiatischen Shrimp-Farmen, wie unsere im- Konsequenzen seiner Analyse nicht zurück: Der PKWs 14. früher nannte frau den Estragon so 16. mitten im Saal 17. mit Res- 93 Prozent sind Mütter Alleinerziehen- periale Lebensweise nur aufgrund der massiven Kapitalismus muss weg! 27 28 29 X 30 X pekt, aber nur kurz 21. im Meer lebende Otterart 23. männliches Fürwort de, sagt Maria Stern, Aktivistin und Ob- 24. wahrscheinlich die meist besuchte Internet-Suchmaschine 25. Deutsche Ausbeutung anderer Länder aufrechtzuerhalten Wie, verrät er uns zwar Lebensrettungs-Gesellschaft, abg. 27. köstlich und nahrhaft die vietnamesi- frau des Forums Kindesunterhalt. Sie ist. Wir leben in einer Externalisierungsgesell- nicht, das Warum jedoch 31 32 X 33 34 sche Suppe 28. «Mäh, mäh! Ich bin so satt und mag kein Blatt!», meint dies Tier gehören zu den am stärksten von Ar- schaft, so seine Diagnose, und zwar auf Kosten zeigt er eindringlich und zu ihrem Mann, dem Bock 29. wie der Pfeffer zum Salz gehört er zum Öl mut Betroffenen. Beinahe jedes drit- 32. das Ende des Beines 34. rund um sie: zu jeder Zeit 37. ist in Perigueux, des «Globalen Südens». Daran werden auch gut nachvollziehbar. Frankreich, zu finden 38. vor der Aufführung: sozusagen die Premiere te Kind bekommt zu wenig Unterhalt. gemeinte Projekte von Alternativtourismus bis Martin Birkner 35 X 36 37 Und nun plötzlich Sonnenschein zu ethischem Konsum strukturell nichts ändern. Lösung für Heft 450: EPILEPTIKER am österreichischen Familientisch? Gewonnen hat Michael STRUDL, 1170 Wien Unsere stoffliche Umwelt aber – und damit X X 38 X 39 Der «Meilenstein» der FPÖVP-Regie- W: 1 BERUFSEHRE 11 RUECKSPIEGEL 13 UNI 14 KRIBBELN 15 TUCH 17 LIEN 18 auch deren Zerstörung – macht vor politischen rung, der hochgelobte Familienbonus ACHILLES 20 AMT 21 LHEM 22 LPK 23 SITUPS 24 AA 25 HIS 26 UTA 28 ALU 30 Grenzen nicht halt. Der Autor zeigt, wie die Fol- Stephan Lessenich: Neben uns die Sint- LNK 31 KO 32 EE 33 POWERFRAU 36 THEODOR 38 FISH 39 MOPED 40 NOZTO in Höhe von 1.500 Euro pro Jahr und 40 X gen der jahrzehntelang praktizierten Externali- flut. Die Externalisierungsgesellschaft S: 1 BRUTALITAET 2 EUNUCH 3 REICHENAU 4 UC 5 FKK 6 SSR 7 HIBISKUS 8 REBE Kind bis zum vollendeten und ihr Preis sierungs- und Verdrängungsstrategie nun auch in 9 EGENAMSUKRIZ 10 ALNATURA 12 EL 16 HIM 19 LLIHNWOD 27 TOAST 29 LEHM 18. Lebensjahr, entpuppt Fast jedes Hanser Verlag 2017 30 LODE 33 POP 34 FFO 35 UHU 37 EO sich als Stolperstein. Er die kapitalistischen Zentren überschwappen: Die 224 Seiten, 20,60 Euro wirft seine Strahlen nur dritte Kind Einsendungen (müssen bis 19. 2. 18 eingelangt sein) an: AUGUSTIN, Reinprechtsdorfer Straße 31, 1050 WIEN, oder [email protected] nach oben. Der Malus bekommt zu Um Preise versenden zu können, benötigen wir Ihren vollständigen Namen und Ihre Anschrift. bleibt bei jenen, die kei- Lebensnotwendiges im Winter – rasche Hilfe leisten ne 1.700 Euro im Monat wenig verdienen und diesen Unterhalt Kältetelefon und Wärmespender_innen Bonus voll ausschöpfen können. Es bleibt beim er Winter kann sehr schön sein – wenn Kleidung: DESPERADO-SCHACH von Häm und Bernleitner Familienerhalter-Prinzip. man es warm hat. Für Menschen, die ➤ Carla Die Teilzeitquote betrug kein Obdach haben, kein Geld für Klei- Wien, 5., Mittersteig 10, 2015 bei Frauen 76,4, bei D Tel.: (01) 505 96 37, www.carla-wien.at as sonst wenig bekannte Perenyi- perspektivlos. 12... Dxe5 13.Sf3 De7 war an- dung, Essen und medizinische Versorgung ist Männern 7,6 Prozent. Entsprechend diese Jahreszeit die schwerste und gefährlichs- Memorial in Budapest hatte mit dem gebracht. 13.Dd6 niedrig beziehungsweise hoch sind die Aufwärmen im Tageszentrum (mit te. Was kann ich tun, wenn ich jemanden drau- 8-jährigen Inder Aarav Dengla seine Einkommen. Die prekären Arbeitsfor- Sozialarbeit und Verweisung an D Sensation, der den internationalen Meister Siehe Diagramm men bleiben den Müttern, denen Kin- ßen liegen sehe? Wo kann mensch sich auf- wärmen, übernachten, essen und Kleidung Notquartiere): László Nagy (61) einwandfrei bezwang. derbetreuung und Care-Arbeit zuge- 13… Lxh3?! Ein gefährliches, wenn auch schanzt wird. bekommen? ➤ Gruft: 6., Barnabitengasse 12a, Dengla – Nagy nicht durchschlagendes Opfer. Nach 13... Le6 Auch für die niederösterreichische Tel.: (01) 587 87 54 Budapest 2018 hat Weiß allerdings großen Vorteil. 14.gxh3 ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl- ➤ Leitner stellt sich die Frage, was bleibt, Kältetelefon der Caritas: (01) 480 45 ➤ Das Stern: tgl. 8–18 Uhr, Do, 8–13 Uhr, Dxh3 15.f3 Sichert sich gegen Springeraus- nachdem der Vater gegangen ist. Der 53 – Wer jemanden im Freien schla- 2., Darwingasse 29, 1.e4 d6 2.d4 g6 3.Sf3 Lg7 4.Sc3 Sf6 5.h3 fälle, auch 15.Tfd1 Sg4 16.Sxg4 Dxg4+ 17.Kf1 Patriarch, der 25 Jahre lang Wohl und fen sieht, ruft von Ende November bis Tel.: (01) 795 80 79 00 Ein harmloser, aber sicherer Zug gegen die führte zum Erfolg. 15... Sh5 16.Tf2 f5 Noch Wehe lenkte, ließ einen Berg Schulden Anfang April (rund um die Uhr, sieben Pirc-Verteidigung. 5… 0–0 6.Le3 c6 7.a4 Sa6 einmal sollte Schwarz zu 16... Tab8 greifen. ➤ Josi: tgl. 9–18 Uhr, jeder erste Mi im 8.Lxa6 Eine eigenwillige Interpretation des 17.De6+ Kh8 18.Taf1 Sg3 Zum letzten Mal (pro Kopf 4.900 Euro) und die ungeklär- Tage die Woche) dort an. te Frage zurück, was aus seiner mittler- Monat nur bis 14 Uhr, 8., U-Bahn- kleinen Inders, der Schwarz das Läuferpaar bot sich 18... Tab8 19.Dxc6 Txb2 20.Lc5 an. weile aufgelösten «Dr. Erwin Pröll Pri- überlässt. Bisher sah man fast ausschließ- 19.Td1 Tf6 20.De7 Taf8 Mit 20... fxe4 21.Lc5 Medizinische Versorgung: Station Josefstädter Straße vatstiftung» geworden ist. Wurden die lich 8.Le2 Dc7 9.0–0 e5 10.dxe5 dxe5 11.Lc4 kann Schwarz nicht mehr viel anstellen. 26.Dxg3? exf2+ 27.Dxf2 Dg5+ 28.Sg4 Td8. ➤ Ester (nur für Frauen): Mo, 9–14 Uhr, an das Land Niederösterreich zurück- ➤ AmberMed: Für unversicherte Perso- De7 8... bxa6 9.0–0 Da5 Gut war auch 9... Tb8 21.Lg5 T6f7 22.De6 Dh5? Das kostet Ma- 26... e2 Auf 26... Sf5 tauscht Weiß die Da- gezahlten 300.000 Euro Subventionen Di–So, 10–17 Uhr, 6., Gumpendorfer nen, 23., Oberlaaer Straße 300–306, 10.b3 Sd7 11.Dd2 Te8. 10.Dd2 Dh5 Schwarz terial. 22... Sh5 mit der Drohung Dg3+ nebst men. 27.Te1 Weiß kann natürlich auch sofort samt Zinsen vielleicht für den Ausbau Straße 64, Tel.: (01) 4000 59 295 glaubt, den Knaben am Königsflügel über- Sf4 musste geschehen. 23.Le7 fxe4 Nach 23... 27.Sxe2 spielen. 27... Dxg4 28.fxg4 e4 Ein Tel.: (01) 589 00 847 von Kindergärten verwendet? Seine rumpeln zu können. Solider sieht 10... Tb8 Dh6 kann Weiß mit 24.Lxf8 Txf8 25.Se2 Sxe2+ letzter Versuch. 29.Txg3 Ld4+ 30.Kh1 Nach ➤ Schlafplätze für EU-Bürger_innen Landeskinder warten auf Antwort. «Mir www.amber-med.at aus. 11.Sh2 Mit 11.e5 dxe5 12.Sxe5 erreicht 26.Txe2 fxe4 27.Txe4 vereinfachen. 24.Lxf8 30.Kg2 Lf2 31.Txe2 Lxg3 32.Kxg3 ist die Sa- ist kein Problem zu klein und kein Prob- (ohne sozialrechtliche Ansprüche) wer- Weiß eine gute Stellung. 11... e5 12.dxe5 Und Txf8 25.Dg4 Noch genauer wäre 25.fxe4 Sxe4 che noch einfacher. 30... Lf2 31.Tgg1! Jetzt lem zu groß», meinte die Ex-Ministerin. ➤ Neunerhaus Arztpraxis, 5., Margare- den vermittelt über die Sozial- u. Rück- hier sieht 12.Tfd1 exd4 13.Lxd4 stärker aus. 26.Txf8+. 25... e3 Der Freibauer soll den Kar- ist alles klar. 31... Lxg1 Oder 31... Lxe1 32.Txe1 Alle, die keinen Betreuungsplatz finden, tenstraße 166, Tel.: (01) 990 09 09 500, kehrberatung der Caritas, 10., Triester 12... dxe5 Danach wird das schwarze Spiel ren aus dem Dreck ziehen. 26.Tg2 Und nicht nebst 33.Txe2. 32.Kxg1 1–0 sollen sich bei ihr melden. Bleibt Mikl- www.neunerhaus.at Leitner gar als Alleinerzieherin zurück? Straße 33, Tel.: (01) 522 07 13 18 VORSTADT hinter Gittern verbracht –freiwillig. Es steig» ist. das eineSonderanstalt wieder«Mitter der Hardtmuthgasse inWien Favoriten, mering. Beliebt auch das«Zehnerl»in ist dasSchloss Kaiserebersdorf inSim Wien-Josefstadt. Halb so starkbelegt V Wiener Häfen-Tour gemacht. Wien hatvierJustizanstalten fürdenStrafvollzug. Karl Weidingerhinter Gittern. (Text &Fotos) hat einekleine Blaha kennt siealleundauchdenAlltag sowie dieArbeitsmöglichkeiten Mittersteig abnorme» Rechtsbrecher am Justizanstaltfür«geistigDie Franz Blaha hat schon etwas Zeit richt an der Zweierlinie in en Haus», demLandesge gleich hinter dem «Grau Wien ist die «Wickenburg», orab: Der größte Knast in Arrestantenschließer und und Arrestantenschließer Knastarbeit undHäfenalltagKnastarbeit hinter Gittern Vollzugsstörer - - - - Kaiserliche Kaiserliche auftrag fürentwöhnungsbedürftige bei Räumendes Fachs zurückgegeben. fächer zur Verfügung. Die Münze wird rung derGegenstände stehen Schließ den, sagt die Hausordnung. ZurVerwah Art sowie Mobiltelefone abgegeben wer mer. Vor Betreten müssen Waffen aller lichen Spitznamen«Zehnerl». Favoriten, samt dem imKnastjargon üb Augustin. Dererste führte nachWien- begann mit Schreibworkshops fürden Das Zehnerlhat einenBehandlungs Der Zutritt erfolgt übers Wachzim

Franz ------vom Polizeiprotokoll ab, daswieder auf Ob begutachtet wird hängt oder nicht, Vollzug nicht von derFreiheitsstrafe. me unterscheidet sich impraktischen Die «Unterbringung» inderMaßnah wenn der Häftling nicht kooperiert.» weil daslebenslänglich bedeuten kann, «Ein sehr gefährlicher Rechtssatz, haftierung ungefährlich», meint Blaha. als einDrittel istjaschon beiderIn nen Ungefährlichkeit bescheinigt. Mehr lange eingesperrt werden, bismanih §21)zumEinsatz kommt. zug» (laut wo dergefürchtete «Maßnahmenvoll der «Mittersteig» inWien-Margareten, Eine Sonderanstaltserviert. wie auch Haftplätze sindausgebucht undvorre für Drogenentzug istbegehrt unddie119 Rechtsbrecher. Die zentrale Haftanstalt

«Dadurch können Rechtsbrecher so - - - - - 452 führenden Behörden einzuhalten und Haftbelegung sind die Auflagen der fall plex heißt «Jugenddepartement». Bei und dierichtige Bezeichnung: DerKom auf die«WG-Tauglichkeit» geachtet – gewisse Fluktuation. ImVollzug wird jährlich 6.500 Personen ergibt daseine ren 70 verschiedenen Nationen an.Bei Gomorrha ausbrechen. trennten Vollzug, damitnicht Sodomund sass_innen sind weiblich, im streng ge nicht nur:Acht biszehn Prozent derIn (in denjeweils üblichenSprachen). Aber sind darunter undheißen«Frischfleisch» Jugendliche zwischen 14 und18Jahren ne imAlter von 18bis21Jahren, auch Etwa einZehntel sindjunge Erwachse Eigentummer): Suchtgift, undGewalt. pro Haftraum. Haftsache (wie fast im «Gästen» und bis zu zehn Insass_innen mit über 120 Prozentnisch überbelegt, trägt 85Prozent. DieJosefstadt istchro dung möglich. Vorladung oder telefonischer Anmel persönliche Vorsprachen sind nur nach ren ist ausdrücklich nicht Und erlaubt. geln ins Innere des Vollzugs. Fotografie angeordneten konvexen Spiegelhalbku Überwachungskameras undüberKopf schier endlose Neonröhren-Gänge mit alltag führtinder«Wickenburg» durch zirk Josefstadt. DerWeg indenHäfen- Wiens liegtanderZweierlinie imBe Mitten imAchten. Diegrößte Anstalt Gefangenenhaus. Bezirksgerichts Margareten sowie als baut undfungierte zunächstalsSitzdes 1908 im «historischen Heimatstil» er- le für Gewalt- undSexualstraftäter. die Begutachtungs- undEvaluationsstel Acht Plätze entfallen dortfürdieBEST, der Außenstelle inWien-Floridsdorf. davon 93inderStammanstalt und56in kapazität beläuftsichaufinsgesamt 149, ständig. DieBelags Rechtsbrechern zu rechnungsfähigen tig abnormenzu männlichen geis terbringung von steig istfürdieUn stalt Wien-Mitter nicht zumBesseren. ragrafen an, sicher eine Reform des Pa Derzeit steht wieder oder Wohlwollen. Verhetztheit ren gen beruht undde Zeug_innenaussa

Eher Babylon .DieHäftlinge gehö Die optimale Häfen-Auslastung be Das Gebäude am Mittersteig wurde Die Justizan 452 ------«Wickenburg» sich beimLandesgerichtdergrößte Knastvon Wien –die zuglauben: IndergediegenenJosefstadtKaum befindet ------eventuelle Mittäter_innen sass_innen bedeutet das, wieder in den um halbdrei amNachmittag. Für dieIn Germteigstriezel. DieNachtruhe beginnt klusive, Eckerlkäse mitToastbrot oder gabe deskalten Nachtmahls, halalin sich derTross aufAbendrunde mitAus ter_innen gleich. nen Gewand erkennt man die Hausarbei sicherheitstechnische Gründe–imgrü T-Shirts. Dafürgibteshygienische und übliche Privatkleidung, sondern grüne Gängen unterwegs. Sietragen nicht die sass_innen zurEssensausgabe aufden per und reger Anteilnahme etliche In als 500Vorführungen pro Woche. inderJAgeholt, Josefstadt sinddasmehr Termine vor Gericht oder fürs Spital ab zehn. Danachwerden dieHäftlinge für fe. Körperpflege zwischen acht undhalb ben anAnwält_innen oderprivate Brie sammelt: Schrei AnsuchenansGericht, Frühstück gebracht und die Post einge Sprechanlage. Um viertel acht wird das sieben kommt derWeckruf überdie geht durch und macht Inspektion. Um matisch dasLicht an.DerNachtdienst Häfen-Alltag. 2020. nisiert werden. Baubeginn Krankenanstalt soll moder Hafträume istgeplant, die ern. Eine Verkleinerung der plette Stromnetz zuerneu - (JA) Josefstadt istdaskom schaffen. Inder Justizanstalt zusätzliche Kapazitäten zu tenberg. Dort versucht man, Nach Simmering und Hir Ausweichquartiere verlegt. te» werden schon baldin flissentlich zutrennen. bei Kompliz_innenschaft ge- halb zwölf sind unter lautem Geklap Schon zwei Stundenspäter begibt Tageshöhepunkt Mittagessen. Ab Die mehrals1200«Gäs Um sechs Uhrgeht auto ------arbeit die Knast- ist dieArbeit, Häfenalltag Faktor im wichtiger Ein

(wegen derräumlichen Beengtheit)mit reitschaft, umnotfalls inFünfer-Teams pe involler Montur undinsteter Be schaft ineiner speziellen Einsatztrup Dienst inUniform. Davon eineHundert Bedienstete, davon versehen 440 ihren in derJustizanstalt Josefstadt etwa 600 hier amVerschwinden ist. men nach,wenn auchdasWienerische Seite derZellentür –zumindestdem Na und die Vollzugsstörer auf deranderen «Kaiserlichen Arrestantenschließer» griff . Aber nochgibtessie,die KAS, die wirdführt, einweiterer Tag abgehakt. im Häfenkalender, den jeder irgendwie – geht automatisch dasLicht aus. Und Uhr –falls nichts Gröberes passiert ist schlagen .Acht Stundenspäter, um22 chen zurAuswahl, zumNach- undZu aller Herren LänderundMutter Spra Anstaltsbibliothek etwa 14.000 Bücher nen. Für sanfte Gemüter stehen inder ist diegefährlichste ZeitfürAggressio len oder Lesen beschäftigen können. Das wo sie sich mit TV, Brett- & Kartenspie Hafträumen eingeschlossen zuwerden, Zum reibungslosen Vollzug benötigtes «Justizwache» isteinantiquierter Be Fortsetzung aufSeite 20 | vorstadt 19 ------Interview mitFranzInterview Blaha Orange 94,0das um 15UhraufRadio sendetam5.FebruarRadio-Augustin 297 11., Kaiser-Ebersdorfer-Straße JA Wien-Simmering, Dienststelle 034 8., Wickenburggasse18–20 JA Wien-Josefstadt, Dienststelle 047 5., Mittersteig 25 JA Mittersteig, Dienststelle 055 10., Hardtmuthgasse 42 JA Wien-Favoriten, Dienststelle 053 www.justiz.gv.at Fortsetzung von Seite 19: 20 kommen von in1020 Wien •www.augustin.or.at/shop und Dunkelgrau •Spende: EUR13,-plus4,-Versandspesen •Unsere T-Shirts XXL) undim«Frauen»-Schnitt (S,M,L,XL) indenFarben Schwarz, Rot, Blau, Weiß Das F13-T-Shirt mitderSchwarzen Katze gibtesim«Männer»-Schnitt(S,M,L,XL, Alexander Behr vorstadt | -Autor Schlagstock, Schild und Capsaicin- enden odereineSchnupperlehre Sie können die Pflichtschule be sich sinnvoll die Zeit zu vertreiben. bei derEssensausgabe. dereinigung, in der Bibliothek oder der Instandhaltung oder der Gebäu in, Elektriker_in oderTischler_in, bei Arbeitsplätze: etwa als Installateur_ 350 derEigenversorgung dienende reich (noch)Vorbehalt. schenrechtlichen GründeninÖster der Elektroschock-Taser hat ausmen fen sindimGesperre verboten –auch Reizgasspray vorzugehen. Schusswaf eine weitere Möglichkeit offen, Häfenalltag Jugendlichen steht zudem noch In derJA Josefstadt gibtesetwa - - - - - hige Strafgefangene istverpflichtet, len Wertschätzung. Jeder arbeitsfä in der reinsten Form – der finanziel sondern dient auch der Anerkennung rung steht nicht nurindenStatuten, bei denMädchen Nageldesign. bei denBurschen Staplerfahrer und sche Computerführerschein (ECDL), Kurse wie Erste Hilfe, der Europäi ziehen kann. Besonders gefragt sind ne Rückschlüsse auf die Justizanstalt neutrales Zeugnis, ausdemmankei Haus. Wer diese bekommt schafft, ein Die nötigen Prüfungen sindaußer binder_in, Friseur_in oderanderes. absolvieren, als Schlosser,_in Buch die Menschenrechte. Resozialisie Arbeit ohne Geld verstößt gegen gen. Diemeisten Häftlinge tungen derInsassen getra- genen Arbeiten und Leis durch zehn Prozent von ei tung Der Standard ironisch. sen », schrieb dieTageszei tiert nicht deswegen entlas werden dieHäftlinge garan Messer. Fehlt einesdavon, Neben derTür liegen die Unterschied gibtesjedoch: gleiche wie draußen. Einen bildung. «DieLehre istdie 15 Monate dauertdieAus fünf Jahren versteht. Etwa eine Haftdauer von biszu worunter der Gesetzgeber tellangen Freiheitsstrafen, ring, mitkurzen bismit seit 1978 inderJA Simme intensivausbildung existiert sen undSalzteigwerke. hergestellt, dazu Mehlspei Gebäck werden pro Monat gerichts: biszuzehn Tonnen und einenTeil desLandes für fünfweitere Gefängnisse nicht nurBrot undSemmeln backen biszuzehn Lehrlinge vor demgelockerten Vollzug InderBäckereidet. imHof der JA Simmeringausgebil acht Lehrberufen wird in undGitterstangln. In Salz- Verfügung. ten inmehreren Sparten zur hen verschiedene Werkstät Arbeit zuleisten. Dafürste den Justizanstalten wird Der laufende Betrieb in Die Facharbeiter_innen ------lohn, hallo Ausbeutung. Die Privati seine Richtigkeit. –servus Mindest Somit hätte derVorwurf Knasthotel ein Euro undfünfzigCent pro Stunde. zeichneten Insassen verbleiben also gen. Dem salopp als «Haflinger» be als Vollzugskostenbeitrag abgezo Knasthacklern werden 75 Prozent sions- undSozialversicherung. Den kosten enthalten, auchkeine Pen de. Darin sind keine Lohnneben und siebzig Cent fürdieArbeitsstun nehmen zahlenlautTarif neunEuro ein Kapitel fürsich.Externe Unter fe zu verstehen weiß ist, Franz Blaha. der Entzug der Arbeit auch als Stra als anderswo hinter Gittern. Wobei der Knastarbeit gibtesmehrFreiheit Knastalltag gutzuüberstehen. «Bei Häfenalltag auszublendenundden wollen arbeiten, um den monotonen gang. am Endesteht immer derHäfenaus Häfen-Insider schmunzelnd. Denn Harn benötigt»,sagt Franz Blaha der vorkommen, dass jemandsauberen zu gefährden. Und dannkann esschon Begünstigungen vor Haftende nicht zug undbeimHäfenausgang, umihre geblieben sind,beim gelockerten Voll müssen nachweisen, dass sieclean der saubere Harn. Besonders viele Ein weiteres Zahlungsmittel istauch Währung einenhohenStellenwert. retten undLöskaffee habenals Häfn- eine andere Häfenwährung: «Ziga Franz Aber Blaha. er kennt auch noch schungsmittel verboten sind,weiß tin, weil Alkohol und andere Berau Stimulanzien wieKoffein undNiko sehr beliebt. Verpflegungspackerln immernoch von Besucher_innen mitgebrachten sen einzukaufen.» Deswegen sinddie ne zuoftabsurd überteuerten Prei monopolähnlichen Gefängniskanti speisen geht, isterverpflichtet, inder Franz Blaha:«Wenn derHäftling aus tourliche Lebensmittel einzukaufen. speisung Hygieneartikel undaußer zur Verfügung, umetwa beiderAus Entlassung. Somitbleiben90Euro nannte Rücklage fürdieZeitnachder Die Hälfte davon wandert indiesoge Häfen also etwa 175 Euro im Monat. den USA. sierung winkt von derFerne, wiein Die Verdienstmöglichkeiten sind An oberster Stelle stehen legale imBei einer 30-Stundenwoche ■ ------452 D es aufirgendeine Weise auchwar. Dass nem seriösen Lokal verwechselten –was Gäste ein,diedasEtablissement mitei mittag fanden sichgelegentlich verirrte mal leise, meistens lallend.AmNach vom Feinsten: manch Manchmal laut, hocker stolperten. Der Branntweiner war in dem gute Bürger bisweilen vom Bar lich tafeln konnte, und ein Tschocherl, ein Restaurant, indemmangutbürger- eine Station hatte. Drinnen: zwei Lokale; Vorplatz, aufdemdieStraßenbahnlinie 3 groß,nung: mächtig, miteinemriesigen ersetzte. DerBahnhofwar eineErschei krieg zu gut 70 Prozent zerstört wurde, stammende Anlage, dieimzweiten Welt- das die ursprünglich aus dem Jahr 1858 würdiges Gebäude ausdemJahr 1955, Hauptbahnhof war damals einaltehr zur zweiten Ars Electronica. Der Linzer zwei Jahre vor dem Orwell-Jubeljahr, Stundenkilometern. Spitzengeschwindigkeiten von biszu250 keitsstrecke verlaufen inTunneln. Mit viele Teile der neuen Hochgeschwindig eineinviertel Stunden geschrumpft, und sezeit von Wien nachLinzistaufbiszu bung nicht mehrallzuvielmit:DieRei strecke bekommt man von der Umge stank. SeitdemAusbau derWestbahn le Wolken, ausdenendievoestalpine gen, sah manschon weit vor Linzdunk Krampfadern desWienerwalds durchzo - zu werden; undwo zuerst Luftkurorte die Enns begann nämlichderHimmeltrüb war, musste mit Sanktionen rechnen. Ab vor 36Jahren nochproblemlos möglich Fotos) nicht wirklich. überrascht Chris Haderer(Text & rants aufderStrecke gebliebensind, Bahnhofsrestaudabei dieklassischen Wien nachLinzbefördern soll. Dass einerStunde von inknapp die Reisende ausgebautworden keitsstrecke Jahren zurHochgeschwindig Die Westbahn istindenletzten Im Westen Neues nichts Über Bahnhofsrestaurationen (4/5) 22 1982 kam ichdaserste Mal nachLinz, vorstadt | ein Fenster zuöffnen, was und wer esabEnnswagte fühlte drei StundenbisLinz, serer brauchte Zeit, mange amals, ineinemZugvor un

------,

errichtet Bräustübl neu im Augustiner abgetragen und Foto) wurde (sieheSalzburg Hauptbahnhof Marmorsaal am Der legendäre

werk Café Bistro», indem manrauchen kann man auchempfehlen: das«Stell kale gibt es noch oder wieder, und eines shops, Leberkäse-Imbiss, Geschäfte. Lo üblichen Verdächtigen bespielt:Back stattdessen wird dieSzene jetztvon den Die alten Lokale sind verschwunden, ähnlich, was auchfürdenVorplatz gilt. de sieht dem alten nicht einmal entfernt dem anderen geblieben. DasneueGebäu des Linzer Hauptbahnhofs kein Stein auf Bahnhofsoffensive derÖBBistimBereich Jahr 2004 Geschichte: Bedingt durch die cher fühlenkonnte. Dasallesistseit dem sender imInneren gutbewacht undsi zum Bahnhof, wodurch man sich als Rei nerne Löwen flankierten den Eingang Unter denFlügeln desLöwen. Zwei stei Mazzinghi esausdrückt. italienische Flüchtlingsbetreuer Silvio der Menschen mitHeimweh», wieder ein Bahnhofja« nicht fürsiegedacht war. Immerhinist nen, diesichineinLokal verirrten, das das Lokal jagedacht war, sondern ande unbedingt anderStammklientel, fürdie es bisweilen zuErstaunen kam, lagnicht eine ArtErsatzheimat ------durften. DieTodt-Brücke, benannt nach streppe des Hauptbahnhofs bewachen zwischen 1949 und 2003 die Eingang burg kamen, sondern nachLinz,wo sie dem zweiten Weltkrieg nicht nach Salz te jedoch nurzwei Löwen fertig, dienach wurde) inStein zumeißeln. Adlhart stell cke (die später in Staatsbrücke umgetauft Brückenköpfe derSalzburger Todt-Brü hart denAuftrag, vierSteinlöwen fürdie Hallein verstorbene Bildhauer Jakob Adl das Jahr 1941herum erhieltder1985in sie ihren Ursprung inderNazi-Zeit. Um und wievielesinÖsterreich habenauch bewohnen nochimmerdenBahnhof– Linz ganz schnell zuverlassen… früher oderspäter hat mandenWunsch, Glasfront des Finanzamts vor Augen, und dern unter Tage. Stattdessen hat man die den Zügen nicht mehroberirdisch, son keine Straßenbahn mehr:Dienähertsich den Vorplatz hinaus, sieht manallerdings Loblied wert. SchautmanbeimEssen auf Schnitzel sind im Stellwerk immer ein hervorragende Menüs unddieWiener hofsrestaurants. DieSpeisekarte besingt darf, wieinderguten alten Zeit derBahn Apropos: Diebeiden Löwen ausStein ------452

ten schneller, als Lucky Luke sie drehen Brucknerhaus, errauchte dieZigaret kannte. Wir tranken Wein anderBar im nig darüber, dass ihninLinz niemand sich amVorabend desFestivals einwe den Digitalzeitalters befasste, ärgerte mit denUntiefen desheraufdämmern der sichgemeinsam mitBruceSterling le klassischen «Neuromancer»-Serie, Ars geladen. Der Urheber der mittlerwei Autor William Gibson alsStargast zur neten. Damals war der amerikanische und Bahnhofsreste eindrucksvoll begeg se imJahr 1992, indemsich Cyberpunk lich allesbesser war –wiebeispielswei daran zuerinnern,dass frühernatür Linz zureisen undsichgegebenenfalls ein guter Grund,einmalim Jahr nach ty. Und bisheute istdieArs Electronica der jährlicheKoitus mit derCommuni Zeichen fürdiese Grätsche, dasFestival Electronica Center, isteinpermanentes Das 1996 amDonauufer eröffnete Ars und Bildungdurchaus plakativ vernetzt. wie manTourismus, Kunst, Technologie der Alpenrepublik, es vorgemacht hat, Ars, einesderbestbesuchten Festivals ge zu verdanken, nicht zuletzt weil die die Linzer Stadtentwicklung eineMen abgehalten wird. DerArs Electronica hat terschluss mit der Linzer Klangwolke ca, dasjährlichimSeptember imSchul logie- und Kulturfestival Ars Electroni nicht zuletztdurch dasKunst-, Techno re Stahlstadtwar, istvielpassiert – und voest-Werke nocheinedeutlichfühlba dem Jahr 1982,indemLinzdurch die Cyberpunk meetsBahnhofsreste. Seit mal erwähnt. ach imJahr 1949wurden sienicht ein- bislang zehnten Brücke über die Salz- lich kein Platz war: BeiderEröffnung der nalen der Salzburger Geschichte letzt gefangenen errichtet –fürdieindenAn französischen undsowjetischen Kriegs lawischen Zwangsarbeitern sowie von ter Fritz Todt, wurde übrigens von jugos- dem 1942verstorbenen Rüstungsminis 452 ------Stroh-Rum kennen lernt amBahnhof William Gibson 1992: Cyberpunk Stahlstadt imJahr Ereignis inder Historisches

Saal großen historischen Wert Um hat. weg heftige Bürger_innenproteste, dader gung desMarmorsaals gab esvom Start hofsgebäude integriert. Gegen dieAbtra - und anschließend wieder in das Bahn 2009 abgetragen, inPolen restauriert de Dachkonstruktion wurde imJahr chen. Die unter Denkmalschutz stehen ner durchgehenden Gleisanlage wei am Zentralperron befand, musste ei ten Weltkrieg errichtet wurde undsich der «Marmorsaal», dernachdemZwei ren wurde derBahnhofumgebaut und gefallen In den 2000er/2010er-Jah ist. Bahnhofsinitiative derÖBBzum Opfer nachbarten «Bürgerstube», ebenfalls der volle Räumlichkeit, die – neben der be Hauptbahnhof Salzburg: eineprunk der andenlegendären Marmorsaal am können sichReisende baldauchwie Marmor-Puzzle.Salzburger Erinnern Züge so inErinnerungbleibenwerden. kam. Ich denke, dass ihmLinzundseine wo er zum Bier seinen Stroh-Rum be in Linz.Und auchimTschocherl war er, auf Englisch schwer zubestellen, 1992 sen, um etwas zu essen. Gut war es – aber mittag. ObenimRestaurant sei ergewe Bahnhof sei erauchgewesen, amNach Rum kenne ich», sagte er. Und am Linzer takt mitLinzund Österreich. «Stroh- kann, underzählte von seinem Erstkon ------Gastronomie erfunden.» des Menschen, aber unsere Kultur hat die «Brot undWasser stillenden Hunger je ten von Honoré deBalzac ausdrücken: bisschen kann man dasmitdenWor sich fernab von Ein Geleisen befindet. ist abererhalten geblieben, auchwenn es lich auchtun–einStückBahnhofskultur Preise einstreifen wollen undes tatsäch Neugestaltung neoliberale Architekten verloren –wiejeder Bahnhof, fürdessen lionen Euro teuren Umbau an Charme bahnhof hat durch denknapp270 Mil ausgelöscht wird. DerSalzburger Haupt- rie nicht zwangsläufig von der Moderne rant mehr, zeugt aberdavon, dass Histo fen. Er ist nun zwar kein Bahnhofsrestau Ballsaal undVeranstaltungsort anknüp – undkann damitanseine große Zeitals im April2017 imBräustübl neueröffnet koll. Tatsächlich wurde derMarmorsaal den Salzburger Nachrichten zuProto treter desAugustiner Bräus gegenüber hannes Perkmann als Eigentümerver scheites machenkönnen», gab Abt Jo Wir glauben, dass wir damit etwas Ge «Ja, wirhabendenMarmorsaal gekauft. das Augustiner Bräu in Salzburg-Mülln: blieben. DenZuschlag bekam schließlich Saals biszumJahr 2016 unter Verschluss ÖBB etwas zuwenig, sodass dieTeile des preis von immerhineinemEuro war der stammte. Auch sein symbolischer Kauf Gemeinde Adnet, aus der der Marmor Wolfgang Auer (ÖVP), Bürgermeister der den Zuschlag nicht –genauso wenig wie 80.000 Euro bekam hat, derIndustrielle getragene Marmor einenWert von etwa das MarmorpuzzleDaalleinederab bot. tegrieren wollte – und ganze 100 Euro für den Saalinseinen GutshofinGlanegg fanwärter war Max Mayr-Melnhof, der anderen Erster Ortwiederaufbaut. Kau Käufer zufinden,derdenSaalaneinem dingung des Denkmalschutzes, war einen der ÖBBeingelagert.DerPlan,eineBe Denkmalschutzes abgetragen und von de derMarmor unter Beobachtung des eine gangbare Lösungzufinden,wur um 1860,rechts 1950 links Linzer Hauptbahnhof: Historische Aufnahmen vom | vorstadt 23 ■ ------U fen kreischend herum,dieJungs mitden bohu bricht aus. DieSchüler_innen lau terarme gewickelt haben.Ein Tohuwa Schlangen zurück, die sie um ihre Un ins Haus undkommen mitzwei gelben Sandwiches. Die beiden Jungs laufen niger)und warten aufFruchtsäfte und más nimenos»(Weder mehrnochwe formen stehen unter demSchild«Ni Schüler_innen inroten undbeigen Uni kaufsladen bildet sich eine Schlange. ten Ladas. Vor demkleinenStraßenver torhaube und vertiefen sich in den al die Hand. Gemeinsam öffnensiedie Mo seinem Freund denSchraubenzieher in Auto hervor, springt auf, lacht unddrückt von solenoir(TextReisereportage undBilder) operationen Eine geschrieben. dennochinsGesicht sem Stadtteil istder Verfall trotz einigerSchönheits Altstadtbezeichnet. ter» derberühmten Schwes große Habana alsdie«verwilderte Jürgen SchaeferhatCentro Der Journalist 24 vorstadt | ruft, kriecht erunterruft, dem ihm einzweiter etwas zu liegt einjunger Mann. Als geparkten schwarzen Lada nter dem am Straßenrand ------reiseblog-cubavisa Reise: www.solenoir.org/ sole noirüberihre aktuelle schreibenSchörkhuber als Andreas Pavlic undEva Die - - Calle Ánimas1008 Verfallenes undBizarres imCentro HabanaaufKuba - ander undmacht sichdannaufdenWeg, Haus, wechselt einpaarWorte mitAlex weniger verdient. Reyna kommt ausdem aberinderFabrikstudiert, habeernoch kaum Geldhätten. Metallurgie habeer tel), schlecht dadie Menschen bezahlt, in denHäusern desBarrio(Stadtvier en alle möglichen Handwerkstätigkeiten Glanz indenAugen. dassei SeineArbeit, Hause kommt, oft schon mit einem Rum- der nachmittags von derArbeitnach und einfach erzähltunsAlexander, ist, Centro Habana nicht immerso schön Schattenseiten. das Leben ansich. lindo!», sagt sieoftundmeint damit wohl um dieSchönheitunddasHerz. «Que paar Worte fallen. Es geht ums Wetter, den um den Häuserblock lässtzieht, ein Die Frau, diejedenTag ihre vielenRun der Vater läuftanderLeinehinterher. mit demElektrospielzeugauto herum, mittagsverlauf. DerkleineJunge fährt nehmen wiederihren gewohnten Nach DieEreignissehat. inderCalle Ánimas so schnell vorbei wie es begonnen ist, und kommentieren dasSchauspiel, gängen sitzen Menschen, beobachten Schlangen hinterher. IndenHausein Dass dasLeben hierin ------sich demMalecón entlang, diegroßteils ten Altstadt (Habana Vieja), schmiegt ner_innen. Erliegt östlichderberühm 3,5 km Kuba. Kleinistdieser Stadtteil, kaum namens Havanna, der Hauptstadt von Teil einesweit größeren Universums hof errichtet wurde. Centro Habana ist nannt wird, daesaufeinemalten Fried das Cayo Hueso (Knochen-Viertel) ge- Rande Centro Habanas, ineinemGrätzl, gestirn mit seinen Trabanten, liegt am in demleises Bedauernliegt. men. SieerzähltdasmiteinemLächeln, dann sei einKinddazwischengekom in LaHabana Medizin zustudieren, aber sie damalsausHolguín weggegangen, um mehrfache Großmutter. Eigentlich sei Osten, Reyna lebt. ist 59 Jahre alt und lie, die in Holguín, einer kleinen Stadt im teil ihres Verdienstes geht an ihre Fami te. Siearbeitet hartundviel.EinGroß sind, vor allemEierundgewisse Früch den Verkaufssortiments verschwunden tel aufzutreiben, dievorübergehend aus räumt auf. Lebensmit Ihrgelingt esoft, nen, siebereitet dasFrühstück zuund tet inderCasa Particular, inderwirwoh um dieEinkäufe zu erledigen. Siearbei Die Calle Ánimas, unser Referenz 2 undknappüber100.000 Bewoh------452 ne Arbeitberuht aufeinerintensiven dem einige BilderSalvadors hängen. Sei uns hinunter inein kleinesGewölbe, in finden. Der Mann von der Galerie führt jedem Havanna-Reiseführer istsiezu Heute istdieStraße eineAttraktion. In weniger unddieUnterstützung wuchs. den Jahren wurden die Schwierigkeiten rückt», meint derMann lächelnd.Mit Sitzmöglichkeiten auf. «Und eristver Unmengen halbierter Badewannen als rei, baute seine Skulpturen und stellte Mauern, die Fassaden mitseiner Male zunächst fürverrückt. Erverzierte die wohner_innen undBehörden hielten ihn er seinen Wohnort zugestalten. DieAn ser Künstler inderStraße, 1990begann na verbunden Seit1968 wohnt ist. die dem Namen Salvador González Escalo ihrer Neugestaltung, dieuntrennbar mit dieGeschichtesitzt, dieser Straße und locks undBrille,derneben demEingang lerie erklärtunseinMann mitDread tiefer indiese obskure Welt. InderGa essels. MitjedemSchritt tauchenwir felgen unddemGestell einesCampings be Skulptur aus Stahlstangen, Fahrrad Souvenirgeschäft, vor unssteht einegel hen aneinerBarvorbei, gegenüber ein liegenden Wohnblocks ebenfalls. Wir ge bunt die Fassade bemalt, des dahinter schmalen Gässchens. Die Wände sind vor demgemauerten Eingangstor des um dieEcke. Einige Fahrradtaxis stehen de Hamel. DieÁnimasrauf undeinmal chen wir unsaufden Weg zur Callejón kleid, kurzer Hosen undSchlapfen ma Eine Supernova der Sinne. InSommer del eingenäht. mistücke werden miteinerdicken Na Sie wird gerade repariert. Schaumgum liegt eine Matratze auf einem Gestell. runter gelassen. Neben einerEinfahrt vom zweiten Stock ineinemKorb he geschoß durchs Fenster, diePizzawird Bestelltführte wird Pizzeria. imErd Gemüse verkauft wird. Eineprivat ge kaufsstand, andemsaisonales Obstund einer Ecke einklappriger mobiler Ver Handkarren rufen ihre Waren aus, an der Fernseher Straßenhändler läuft. mit Schaukelstuhl miteinerälteren Person, bunte und üppig dekorierte Zimmer. Ein ter denoffenen Eingangstüren sieht man Haus saniert wird, verfallen zwei. Hin meisten Straßen auch.Während ein artig angelegt. einspurigen Straßen sindschachbrett

Die meisten Häuser sind marod, die 452 ------mehr alsein Kunstprojekt istmittlerweile Callejón Die very of Apple Centro charming Habana. ckelten Papiermaché-Apfel, the small and schenkt unsAmeliaeinenmitGarn umwi serem Grätzl zuschaffen.» Zum Abschied lichere undgesündere Atmosphäre inun geben. «Wir wollen mithelfen eine freund regelmäßig Mal- und Bastelvormittage ge sind mehrKindergekommen undeshat ro habemitihnengelernt. Nach undnach Ihnen habederRaumgefallen undLáza barschaft seien einfach vorbeigekommen. stunden. EinpaarKinderausderNach hier. Begonnen habedasmitNachhilfe lem dieKinder. Siekommen undmalen innenschaft mit einzubeziehen. Vor al dass esihnenwichtig sei, dieNachbar_ cyclings bezeichnet es Amelia und erzählt, voller Fundstücke. AlseineKultur desRe hinzu undzeigt lachendaufdieStellagen «We are makingtrash beautiful», fügter ros Abwesenheit umdenRaumkümmert. den USA, meint Carlos, dersichinLáza lerie zuverwandeln. Momentan sei erin begonnen seine hat, Wohnung ineineGa dina Hernandez, desKünstlers, der2009 Garn. SieistdieTochter von Lázaro Me umwickelt einenPapiermaché-Apfel mit Am großen Arbeitstisch sitzt Amelia und an denWänden, überall liegtKrimskrams. stehen herum,Schreibmaschinen hängen peziert sind. Skulpturen aus Papiermaché Wände ebenfalls mitZeitungscollagen ta dieser Fassade liegen Galerieräume, deren schen Fernsehern montiert sind.Hinter ist undanderMonitore von alten russi Rebelde» (Rebellische Jugend) beklebt der Insel gelandet sind)und«Juventud der Jacht, mitderFidel Castro undCo. auf nach Staatszeitungen «Granma» (benannt gen, diemitSchnipsel ausdenoffiziellen Blicke bleibenaneinerHausfassade hän etwas breitere Calle SanLázero. Unsere Ecke derCalle Ánmiasundüberqueren die Planet Trash. Wir biegen umdieandere nehmer Rückzugsort gleichzeitig. bendiges Paralleluniversum und ein ange schine, eineSupernova derSinne,einle Gasse Havannas, eineverrückte Geldma rist_innen. Sieistwohl dieauffälligste sik, Tanz undeineReisebusladung Tou den Sonntagmittag gibtesKonzerte, Mu und kultureller Treffpunkt des Grätzls. Je munity-Projekt entwickelt, isteinsozialer Kunstprojekt, siehat sichzueinemCom Die Callejón istmittlerweile mehralsein tischer undabstrakter Kunst», erklärter. ist eine Mischung kubistischer, surrealis kanischen Religionen undKulturen. «Sie Auseinandersetzung mitkaribisch-afri- wenige kunstvoll gestaltete (u.) Ausnahme (M.),dafürgibtesnicht sind imCentro Habanadie zeitungen (o.); renovierte Häuser An derFassade Staats- kleben | vorstadt

25 ■ ------bad scheint die Welt für ihn und seinen Knie Auch geholt.» imHietzinger Strand Vorpark: «Dahabeichmiröfters blutige an dasFußballspielen imSchönbrunner Wien. Guterinnern kann ersichnoch dischen Greißlerfamilie imWesten von schwer.» er hinzu:«Naja, istjaauchnicht ganz so mit einerihmeigenen Selbstironie fügt Tod nicht vergessen», sagt Sanders. Und datum. Das werde ich bis zu meinem stellen zudürfen. schenk, ihmeineStundelangFragen innern können. Eswar dahereinGe Machtergreifung derNazis inWien er ten Zeitzeug_innen, diesichnochan Eristzudem einerderletz dieser Stadt. mily inLondonEric,isteingroßer Sohn Eltern Erichgerufen undvon seiner Fa Schwarz inWien geboren, von seinen erzählen. aus seinem ereignisreichen Leben zu chischen Gesellschaft fürExilforschung um beieinerVeranstaltung derÖsterrei der einmalinseiner Heimatstadt –auch, ken Wienzeile vorbei. Daweilte erwie ber desVorjahrs amTheater inderLin sik geraubt hat.» mehr dafürgehasst,weil ermirdieMu mat rausgeworfen wurde. Ich habeihn so sehr gehasst,weil ichausmeinerHei schung beschreibt: «Ich habe Hitler nicht Mischung aus Trauer, Wut und Enttäu 26 W barstes geraubt haben. Von Uwe Mauch(Text) (Foto) undMario Lang Eric Sanders Kindheit? Verbringt derSohneinerjü 12. Dezember 1919? «Mein Geburts Zuletzt kam der Zeitzeuge im Novem Eric Sanders, vor 98Jahren alsIgnaz triumphiert» habe «Ich vorstadt | dieses Gefühl,daserals kommt, spürt er wieder ater anderWien vorbei enn EricSanders amThe kann sich noch gut erinnern: sichnochguterinnern: kann Wie ihmdieNazisseinKost ------auf, dass ichdemconductor imBusden ihn einHorror: «Meine Tante trugmir Englisch istdasAnkommen spricht, für ein EricSanders. Obwohl erpassabel nern: InLondonwird ausErichSchwarz nem Leben kann ersichnochguterin mat verlassen. Andiegrößte Zäsurinsei heute muss erals 18-Jähriger seine Hei derjährigen unbegleiteten Flüchtlinge haben danndieNazis nicht zugelassen.» Künstlerhimmel aufzugehen. «Dochdas min, einneuerStern scheint amWiener dasVertragliche,macht, derAbgabeter ger komponiert.» Allesistschon ausge geschrieben unddazuauchdrei Schla ein StückfürdasTheater anderWien Musik wird –beinahebelohnt: «Ich habe wiederholen.» auch diesiebente Klasse musste ich dort zählt ermitAmüsement. «Diefünfte und lerfolgen in derGoethe-Realschule er noch heilzusein. um zwei Jahre jüngeren BruderFredi in diesem Zusammenhang von einem poniert habe,war überWien.» Erspricht der ersten Lieder, dieichinLondonkom dran alsich damals.» Flüchtlinge heute sindviel schlechter gen zu der Feststellung veranlasst: «Die delsschule besuchen. Was den Zeitzeu Außerdem darferinLondoneineHan und sein Vater dieFlucht nach England. Autobus fallen lassen würde.» warum nicht, michderSchaffnerausdem He willdrop you off. Ich verstand damals Namen der Ausstiegsstelle nennen soll. Wien? Der Zeitzeuge erzählt: «Eines Immerhin schaffen auch seine Mutter Fluchterfahrungen? Sowiediemin Schule? Von seinen mäßigen Schu Die Kunst? Seine Leidenschaft für die ------seiner alten Heimat zeuge in aufBesuch Welcome! DerZeit Augustin. Ausgabe des Porträts injeder erscheinen ihre Jänner2000 Seit beitragen. derStadtGelingen sind Menschen,diezum Lokalmatador_innen - die deutschen Panzer immer näher auf französischen Rennes festsaßen und Angst: «Ich erinnere mich,dass wirim se habeichnicht zurückgehaut.» war icheinFeigling. Biszurzweiten Klas Emotion istgrößer alssein Ego: «AlsBub etwas wie Hass inmirverspürte.» Seine Hitler tun.Ich glaubeauch,dass ichso fer Überzeugung: «Ich wollte etwas gegen Eric Sanders bei der British Army, aus tie schen Luftangriff auf London meldet sich geblieben ist. er fragt, wo dasFahrrad seines Cousins ihn nachdemKrieg eiskalt als auslacht, mit jenemMariahilfer Hausmeister, der söhnung bisheute nicht gelungen.» Etwa chen Menschen inWien istmirdieVer «geografischen» Heimweh: «Mitman ders injenerSchule,ausderihn dieNa triumphiert.» Jetzt hastdudenKrieg überlebt.» versprochen, dass ich auf dichAcht gebe. Paul Lazarsfeld: «Ich habe deiner Mutter Jahren Mitarbeiter von Marie Jahoda und schafter Theo Neumann, inden1930er- ein väterlicher Freund, derSozialwissen erfahren. Amselben Abend erklärtihm ermordet wird, davon soll ererst später Berliner von der SS festgenommen und sein Freund undLandsmannFriedrich dieses Signalnicht kommen kann, weil dem Feindesland, über Österreich.» Dass für unseren Fallschirm-Absprung über wir warteten seit Wochen aufdasSignal ena: «Zunächstwar ichenttäuscht. Denn Sanders inItalien,derGegend umSi sie auchnicht gut.» men, umunszuretten. Und imBett sind «Seht mal, diese Engländer. Sind gekom macht sichdieZivilbevölkerung lustig: genheit indenGesichtern derSoldaten uns zukamen.» Über die Niedergeschla Kopf? «Ich muss sagen, ichhabe Kopf? Brexit hälternämlichnicht viel. tragt einen österreichischen Pass. Vom er imMärz wiedernachWien. Und bean rat Und geehrt. wenn allesgutgeht, fliegt für wurde er auch schon vom Stadtschul innen ausseinem Leben zuerzählen.Da der Astgasse inPenzing, umdenSchüler_ besuchtWien erdasGymnasiumin ist, Gedenktafel Wann enthüllt. immerer in rausgeworfenzi-Schergen haben,eine Angst? Nicht nurFeiglinge haben Baldnachdemersten deut Der Krieg? Und heute? ImJuni 2005 hat EricSan Was genau geht ihmdadurch den Das Kriegsende? Davon erfährt Eric LOKALMATADOR N o 403 iN ■ ------452 D Spielräume selbererschaffen Spielräume Baumeister_innen Ein Semesterferienspielfürjunge magazin Ausgabe 451: von Auflösung jungen Baumeister_innen wurden ermuntert, sondern auch mit Kindern. Mehr noch, die nämlich Abenteuerspielplätze nicht nur für, tur- und Errichtungskollektiv entwickelte Dieses exportiert. britische Architek (AzW) ten SommerinsArchitekturzentrum Wien spirit» undwurde von «Assemble» imletz tet dazu«Better abroken bonethanabroken schon sein. Dasfachspezifische Motto lau den, docheinbisschen Herumbolzen darf zensportler oder eine Spitzensportlerin wer Okay, esmuss nicht ausjedemKindeinSpit damit denGrundstein fürseinen Olympiasieg. ragte, alsSprungschanze nutze. Innauerlegte ternhaus, von dem nur noch dasDachheraus dassnachgesagt, ersein eingeschneites El Tonietwa Ex-Skispringer Innauer. Ihmwird nem gewissen Sinne mit Found Footage. Wie nützen, was sievorfinden, siearbeiten inei der, die am Landleben, nämlich gar keine. Sie bar. Im optimalen Fall brauchen Kin Spielplätzen besonders starkbemerk macht sichbei as Stadt-Land-Gefälle Wiener Anagrammrätsel von Natalie Deewan Geschäfte auSSer Dienst ------

heizten Innenraum. Sorge, liebe Eltern, bloß als Modell im gut ge meinsam einSpielplatz gebaut, aber keine ImAnschluss daran wird ge Kinder› drauf?» rum steht dameist‹Eltern haften fürihre macht einen guten Spielplatz aus? Und wa die besten Spielplätze, dieihrkennt? Was stellungen ausgelotet werden: «Welche sind rige an, in dessen Rahmen folgende Frage en einenWorkshop fürSechs-bisZehnjäh- So bietet esamersten Tag derSemesterferi ganz reif ist. öffentlicher Spielplätze dieZeitnochnicht gress also, für den hierzulande im Bereich ständig weiterzubauen. EinWork-in-Pro was jetzt nicht wirklich überraschend ist. sind schon erkennbar, undzwar imAzW, Aber erste Ansätze in diese Richtung (01) [email protected] Anmeldung erforderlich: Ticket: 4,20Euro 5. Februar, 10–12Uhr

reisch ------Tickets ohne gültige die Personen entschuldigt «Permiso?»Das « Busfahrer das «Permiso?» gewährt, Transport kostenfrei zuermöglichen. ner_innen Santiagos zumindest den Gestatten einerGroßzahl derBewoh stillen Einverständnis beziehungsweise anderem am/anderBusfahrer_in im gung auf Kredit. Und so liegtesunter verschuldet und leben trotz Beschäfti waltigst aus. Viele Chilen_innen sind jedochge Einkommensschere schert stoffen gutda,die makroökonomisch anRoh Ressourcen unddesExports le durch an seinenmassiven Raubbau senziell beanstandet. Zwar steht Chi auch nachEndederDiktatur nicht es vollzogenen Privatisierungen wurden der Diktatur Pinochets inden80ern größtenteils inprivater Hand. Diemit le istderöffentliche Santiagos Verkehr sen. Wie vieleandere Bereiche inChi keineswegs in den öffentlichenKas meintlich verlorene fehlt Geld dabei Das durch diesealltäglichePraxis ver nicht weit(er).ten? oft anstatt Bezahlen mitdiesemGestat kommen Menschen viel befahrenen Straßen zurRush-Hour ge Tickets. Aber auchnicht immer. An entschuldigt die Personen ohnegülti Barriere undlandetaufderdenPas hievt sichhoch,schwingt sichüberdie Auch hier «Permiso?» und der Mann gehaltencket andenScanner wird. hinteren Teil desBusses, bisdas Ti der Fahrer-Kabine denEintritt inden neben einSchranken versperrt Hier «Gestatten?» –ineinemanderen Bus: deutung desPermiso? –aufDeutsch: Situation nicht ganz.Klarer wird dieBe vonstattengehendelichem Verkehr täglich inSantiago deChilesöffent ten Blickerschließtsichmirdieseall teilnahmslos.doch etwas Auf deners – nicht unbedingt gelangweilt, aber rer sitztschweigsam aufseinemPlatz Busfah Der Bus drängende Menschen. gen weitere «Permisos?» undinden zahle nicht Gestatten, ich na P chbari am Busfahrer vorbei; ihrfol ganz selbstverständlich vorn sagt sie und gehtermiso?», | vorstadt

nnenstad niger elegant. Der ter, manchmal we manchmal elegan oder Konstitution Alternach Gepäck, –jeüberwinden zuden Schranken schiedlichste Wege, sos?» sowie unter gen weitere «Permi folBusses. Wieder deswiesenen Seite sagier_innen zuge Lisa Puchner

27 t ------orbanism.com/frohmann 176 Seiten, 19,90Euro Frohmann Formen Kleine 2017 2012–2016 @blutundkaffee Ianina Ilitcheva: 28

ART.IST.IN L spezielle Art. Ende2017sindihre spezielle Art. Twitterprotokolle inBuchform erschie Autorin undKünstlerin IaninaIlitcheva verquickte Leben undKunst auf sind quasischoneineeigeneLiteraturgattung. entstehen, imInternet sozialenPlattformen Texte, dieauf nen. Ruth Weismann Ilitcheva Ianina hat siegelesen.Bilder: der Akademie derbildendenKünste in Leben. IchDigitales habesieoftauf le Unabhängigkeit. te, was sielebte: Leidenschaft undtota treten, dasausstrahl einCharisma, nie, imGegenteil. EineKraft, ein Auf ren. Zerbrechlich aberwirkte Ilitcheva ten imHeimatland unzureichend wa reich, dadieBehandlungsmöglichkei 1991 zog ihre Mutter mitihrnach Öster extrem empfindlich und verletzlich ist. krankheit aufdieWelt, beiderdieHaut in Usbekistan miteinerseltenen Haut schuhen andenHänden. Siekam 1983 Narben imGesicht undstets mitHand hin. Einekleine,zarte, dünneFrau, mit va passte sowieso überall undnirgends lerin zupassen scheint. Aber Ilitche en-Flair nicht zueinerwildenKünst mit seinem kleinbürgerlichen Famili ten amRandeWiens, der einemOrt, ser Partys inihrer Wohnung mitGar- «Ich mag es,radioaktiv mag zusein» «Ich Leider war ichauf keiner die Ianina Ilitcheva sichbewegte. imdemUmfeld,oft, indem sie gegeben! Das hörte man egendäre Gartenpartys hat ------gliert, abermitihremgliert, Entwurf eines Alltagssprache undNetz-Jargons jon struktur formal auseinandersetzte, mit der Schnelllebigkeit undderTimeline menbedingungen von 140 Zeichen,mit einer Autorin, die sich mit den Rah chiv von onlinegenerierter Literatur Jahren zusammen –eindigitalesAr 2012 –2016. der literarische Band:@blutundkaffee ist) legendär, undwiedieser heißt auch ihr Twitter-Account (dernochonline neben ihren Gartenpartys war auch ren Tweets herausgegeben Denn hat. Frohmann Verlag jetzteinBuchmitih Christiane Frohmann vom Berliner Und eristesauch,derzusammen mit sität fürAngewandte Kunst studiert. um nochSprachkunst aufderUniver men hat sienachihrem Malerei-Studi erzählt RickReuther. Mitihmzusam auszustellen und bekannt zu werden», selbst ginges nie darum, möglichst viel Künstler_innen sein wollen, aber für sie Sie fand essüß,wiedieLeute unbedingt «Sie hat das aber immer eher belächelt. Wien gesehen, wo sie Malerei studierte. 35.700 Tweets kamen indiesen vier Real Digital Die Wiener ------

kompromisslosen Subjekts, das zwi lichen Krankheit. Ofterstreckte sich einer unheilbaren undschließlich töd te. Vom Begehren und vom Leben mit aber manchmalgern einenPenis hät eine Frau zusein, die eineFrau sein will, sie selbst sagte, und davon, was es heißt, den Schönheitsidealenentsprach, wie wie Herausgeber Reuther erzählt. und Fremde aufgabelnd, was sieofttat, oder alleinedurch die Nacht wandelnd über Besäufnisse mitFreund_innen kenhausaufenthalte und hübsche Jungs, Schmerzmittel undSteaks, überKran te sie unermüdlich in ihr Handy – über unerschrocken, ehrlichundwitzigtipp Produktiv. Zartundverletzlich, hartund verdampfen, Fucker. ^–^» könnte dichmitmeinemLaserblick für’n paar Stunden. Geiles Gefühl von es, radioaktiv zu sein, wenn auch nur das fad fand, schlief ichein. / Ich mag steckten mich in einen CT, und weil ich spritzten mirradioaktiven Zucker und ein Bericht: nen mehr.» Und dazwischen wieder zum Lachen bringen. / Ich lache in traumatisieren und1retten, als1000 MIR SUSHIS KLEBEN».«Lieber 100 WILL LEBENICHDASS AN «ICHWILLBEBENICHanknüpft. dennoch an «große»zilliert, Literatur schen Autobiografie und Fiktion os Und viel über ihren Körper, der nicht «Also was heute passierte: Sie von Snap-Chat undFoto-Appsvon Snap-Chat gemaltem Blumenkranz imStil mitdigitalhand Selbstportrait ------452 und demInternet nur, wenn notwendig und mum reduziert. Kontakt mit Freund_innen wennpassiert, manKontakt aufein Mini die Inspiration kommt, was ineinemselbst soziale Isolation draufzukommen, woher bes Jahr langein.»DieIdee dahinter: Durch le meinesozialen Interaktionen füreinhal mein Name istIanina Ilitcheva undichstel teil. Vor einigen Jahren schrieb sie: «Hallo, zessiv Leben, aberauchdasradikale Gegen packen, Kunst diesiehat.» machen undex suchte sieso vielwiemöglichindieZeitzu te, dass sie nicht ewig darumver Zeithat, duktiv», erzähltRickReuther. «Siewuss Ilitcheva normal.«Siewar unglaublichpro war klingt, für 70-Stunden-Arbeitswoche und selig verrecken.» undesgeradezumindest, nochhinkriegen Baby würde ichgern machen,es versuchen Bücher unddenke: Scheißaufalles, aberein ichliebe irre auf], belesener machen[lacht diesollen mich irre auf], cher geborgt, [lacht werdet esertragen müssen. DT hat mirBü weiterhin hierallesreinnotieren undihr zentriertes eigenes Schreiben, werde ich kenhaus. Stöhn. Dakein Raumistfürkon sen. Noch nicht drin:Lesungen, Uni, Kran Projekte laufend, drei zustarten, vierRei Geschichte: über mehrere 140-Zeichen Tweets eine

Was hierwiedasProgramm einer «In dennächsten zwei Monaten: sechs 452 ------auch direkt «verarbeitet», indemsieeigene Ihre Haut, ist stets da. Haut hat sie sogar «Oberfläche», der leicht zu verwundenden le spielen.DieAssoziation zuihrer eigenen ckelige Farbe unddaseigene BluteineRol denen zerrissene Papier-Oberflächen, brö Gemälde und Collagen, noch übermalt. in zwischen digitalundhaptisch. Selfies, oft lichkeit und–wieindenTexten –dieWelt halten wird. Indergeht esviel umKörper chevas bildnerische Kunstproduktion bein eine Gesamtausgabe werden, dieauchIlit nem weiteren Buch-Projekt, diesmalsoll es Reuther undChristiane Frohmann anei Trockenmasse. ihr eigene, oftsarkastische, Humor. samkeit, Sehnsüchte und immer wieder der darin undzeigen Alltagstrivialitäten, Ein its undSelfiesausihrem Garten findensich Texte, Zeichnungen, Faksimiles von Post- tralen künstlerischen Medium erkoren hat. eine Social-Media-Plattform zuihrem zen Auge Noch passt. dazuvon einerPerson, die Echt-Zeit-Permanenz wie die Faust aufs & Scheriau,dasgerade inZeiten digitaler «183 Tage», 2015erschienen beiKremayr dem Isolationsprojekt entstand dasBuch von außen kommt, und was von innen. Aus in sichhineinhorchen, herausfiltern, was schäftigung mitdenPflanzen im Garten, minimal, sonst aber:Briefkontakt. DieBe heute nimmer back, aber Ich bringesexy Gerade arbeiten Rick ------na Ilitchevana starb20. am Dezember 2016. mit 0,1% Fett in der Trockenmasse.» Iani Hoffnung ist so nahrhaftwieein Joghurt «Ich konnte mitHoffnung nie was anfangen. gengebracht wurde, unddieauchschrieb die esverachtete, wenn ihrMitleidentge Twitter. Einradikaler Abschied füreine, Follower_innen am20. November 2016 auf nicht multitasken, also Ciao»,lasen ihre und verändern können. hält undwiemedialeFormen ihndarstellen ein Körper zum Außen und zum Innen ver stand dieFrage imRaum,wiesichihrbzw. (siehe diese Seite, Bild links oben). Immer «Bildproduktion» dannweiterverwendete Körperteile aufdenScanner legte unddiese «Sterben undTwittert [sic!]kann man | art.ist.in | art.ist.in ■ - - - 29 « Als Kindwohnte sieinFavoriten wie undhat, die Mutter, so Sehnsucht nachWien hatten.» ben durfte, weil ihre Eltern, beziehungsweise die Griechin,nicht inGriechenlandblei her inWien war ich,fürmeinGefühl,immer gangen. «Dort war ichdieÖsterreicherin, vor Wien istsiesehr jungnachDeutschland wegge den Straßen derHauptstadt, sagt sie,dennaus ihn verkaufen.» nem würdigen RahmenfürdieMenschen, die auf eineSituation unddasgleichzeitig inei sowieso, weil es einAufmerksam-machen ist kann, danntutmandas. DenAugustin magich ist einfach», sagt sie, «denn wenn man helfen machen, war fürsieschnell entschieden. «Es BeiderAugustin-Kampagnesie sagt. mitzu Augustin, denndergehört einfach zuWien, wie Produktionen. Und Adele Neuhauser kennt den und ein Todesfall undvon vielenweiteren TV- kennt maneben –vom Tatort, von Vier Frauen tes Lächelnundbedankt sich.Adele Neuhauser Bibi Fellner. Die lächelt ihr breites, charman- gendwer zurTür herein, sondern Kommissarin Adele Neuhauser. SchauspielerinmitdertiefenStimme–sokennenwir Die wandelbare 30 und mitgeschrieben. nicht, aberRuth Weismann hat, zwar die Augustin-Kampagne geknipst hat zugehört D Spätestens seit 2005sieht siedieZeitungauf hineinzuschlüpfen Charaktere gut tut, inandere dass esmeinerSeele Ich habegemerkt, art.ist.in | art.ist.in betreten. Immerhin kommt nicht ir ner zur Begrüßung, als wir das Café er letzte Tatort war toll!», sagt derKell «Spiel doch für die anderen Kinder» fürdieanderen «Spiel doch Die Stimme hört manaufdenFotos, Die Stimme hört dieGerhard Schmolke für ------Augustin-Testimonial Adele Neuhauser geht, es gibt so viele interessante, wunderbare wünschen, dass esindiese Richtung weiter lung 2005)spielte, liebt siesehr. «Ich würde mir rie die Frechheit der Julie Zirbner, die siein derSe weil sieso realistisch Auch ist. dieChuzpe und Tatort findetsiedeshalbbesonders interessant, viel übermichlernenkann.» DieBibiFellner im obachten anderer vielüber dieMenschen und re hineinzuschlüpfen, unddass ichüberdasBe dass es meiner Seele guttut, in andere Charakte ren getan. Kinder!»Gesagt, «Ich habegemerkt, sagte zuklein Adele: «Spieldochfürdieande mutter stellte Kasperltheaterpuppen her und wusste sie schon mit sechs Jahren. Die Groß rend, dass ichbeimVater blieb.» uns damals oft aufgesucht war hat, es verwir gewöhnlich war das. Auch fürdieFürsorge, die Sie entschied sich,beimVater zubleiben.«Un und Meer – die Eltern dann auch geschieden. Athen, wo sie geboren wurde, weg von Sonne sie so fühlen hatte lassen. Weg aus der Heimat klar, dass es ihre persönliche Situation war, die projiziert». Erst, alssiezurückkam, wurde ihr tuation vielerMenschen damalsaufdieStadt sie sagt «dieKälte unddiebeschwerliche Si Dass sieSchauspielerinwerden wollte, Vier Frauen undein Todesfall (Erstausstrah ------

Frauen. Wenn ichmirdenke, wievieleemanzi um dessen Tierreportagen geht. am 17. Februar im MuthimAugarten –wo es britischen Kultautors Douglas Adams – etwa Adele ­ so der Name derBand,«Kammer-Punk-Jazz». Sohn. DeristGitarristundmacht mitEdiNulz, auf derBühnestehen –derzeit sogar mitihrem kann siesichgutvorstellen. Und auch weiterhin Dasistschade».viel Angst. Weiterzuschreiben «Wir halten so vielzurück,wirhabenvor so leine sei, dasgelte füralle,findet Neuhauser. Es sei wichtig zuwissen, dass mannicht al und sagen: Ich kenne das, mirgeht esähnlich.» schön. Eskommen so vieleMenschen zumir kostet Kraft, aberwas zurückkommt, istsehr so losgeht, damit habe ich nicht gerechnet. Das überhaupt hingekriegt habe, aber dass das dann wältigt. «Für michwar derErfolg, dass ichdas erschien. DerErfolg desBucheshat sieüber war mein größter Feind die2017 geführt hat, Schreiben entdeckt, was zurAutobiografie Ich und lacht ihransteckendes Lachen. da sindsiedannaufmichgekommen», sagt sie 70-Jährige konzipiert, erzähltNeuhauser. «Und Rolle derJulie Zirbnerwar eigentlich füreine am Bildschirm undaufderBühnesehen.» Die ist es um so notwendiger, dass wir solche Frauen wieder oder immer noch so viel Schieflage da ist, zu etablieren undfrei zumachenundnun aber patorische Ansätze notwendig waren, umunsso Abgesehen vom Schauspielenhat siedas Neuhauser interpretiert dazuTexte des Das istdoch2,50Euro oder? wert, und auchkeinePresseförderung. Wir Subventionen erhalten keinerlei im Fokus. und kulturelle mit Geschehen Wien formieren 14-tägig überdaspolitische Welt undin derUnterprivilegierten Blickindie einenjournalistischen TV) ren Redaktionsteams (Zeitung, ­ ➤ ZUMANDERENbieten wirmitunse Schuldenregelungen u. v. m. Rechtsberatung, D-Kurse, Amtswege, können, sieheChor, Fußball, Theater, ­Unterstützung inAnspruch nehmen persönliche 450 Verkäufer_innen nen sozialen Kontext, indemdierund ihrekäufer_in) undei Notzulindern, tung (1,25Euro bleibendem_der Ver Möglichkeit, durchMöglichkeit, den Verkauf derZei ausgeschlossensind,Arbeitsmarkt die die ausverschiedenen Gründenvom ➤ ZUMEINENbieten wirMenschen, Sozial- undMedienprojekt: AUGUSTINDer isteinUNABHÄNGIGES nicht gratis ist. und warum unsere Straßenzeitung tig esist, denAUGUSTIN zukaufen, Wir möchten wiewich daran erinnern, Kampagne der Hintergrund

Radio, - - - ■ ------452 D Haus Wien angeschaut. Haus Wien «How to occupy aShipwreck» imKunst Christian Egger hat sichdieAusstellung und Widerstand. Klimawandel, Wirtschaft nen, besetzten Gebiets. Aktivist_innen erzählen der Nähe desfranzösischen Nantes entstande anlässlich eines geplanten Flughafenbaus in zeit undbeschreibt dieGeschehnisse ineinem ZAD», unterscheidet sich durch längere Lauf lität entsteht. das rein Dokumentarische hinausreichende Qua schen Untertiteln) verstärkt –eineeigene, über se Narration undTextebene (Englisch mitdeut Theoretiker Matthew Hyland entwickelte präzi der wird durch dieinZusammenarbeit mit dem Blockaden selbst wieder. DieWirkkraft derBil sektionen unterstützten Vorbereitungen und die motivierenden Gesänge undmitRhythmus wand geschützten Ziele, geben atmosphärisch lich großen undmitenormemSicherheitsauf in derOrganisation gegen diezumTeil bedroh Unternehmungen, geben Einblick überAbläufe «Klimarächer_innen» bei ihren wagemutigen pas inAmsterdam. re Blockade imzweitgrößten Kohlehafen Euro renzen inParis und«Code Rood» isteineweite kontinuierlich ergebnisarmen UN-Klimakonfe 21» –dageht esumProteste gegen dieüberJahre ckade einesTagebaus inLausitz bei Berlin.«COP len Wirtschaft: «EndeGelände»etwa, eineBlo den umweltzerstörenden Raubbau einerfossi horsams undunterschiedlicher Aktionen gegen tiert Formen desWiderstands, deszivilenUnge Ende Gelände. Jeder Film zeigt unddokumen in derGarage desMuseums zusammensetzt. fallingcoming together whileeverything’s apart» aus seiner 2015 begonnenen Serie «Everything’s stellung, diesichunter anderem ausvierFilmen tivisten Oliver Ressler undseiner aktuellen Aus ge Praxis desösterreichischen Künstlers undAk geeigneter Anknüpfungspunkt für die langjähri durch die Industrie zubewahren.» Ein vielleicht den Überfällen desMenschen unddenSchäden bald in ihm den Wunsch wachgerufen, sie vor ße Achtung, dieerihrentgegenbringt, hat sehr die Quellederuniversellen Harmonie: Diegro cher Oliver Ressler Künstler, AktivistundFilmema

Die vierte der filmischen Arbeiten, «The Die Filme zeigen dieAktivist_innen, diese 452 «Die Natur ist die höchste Wirklichkeit, Ressler unter demStichwort Ökologie: seum Hundertwasser –führtOliver ie Website des Kunst Haus Wien – Mu zeigt Arbeiten zu Poesie des Widerstands Poesie desWiderstands ------

– aufgutDeutsch: Auf- undAusbrechen! form / Break Perimeter Fences, Police Lines (…)» Mantra generiert: «Break theblackpumpplat Texttafel, dieumdasenglische Wort «break» ein aktivismus zuidentifizierende Puppenundeine leicht alsRepräsentant_innen desKlimaschutz gekleidete, auchohneBetrachtung derFilme lungsraum imKunsthaus vierunterschiedlich filmischen Arbeiten befindensichim Ausstel Rückschläge abwechseln können. Neben den orte undAusgangslagen ändern,Erfolge und indemsichAustragungsKlimaschutz handelt, tivistischen und kollektiven Kampf umZeitund standsaufnahmen ineinemfortwährenden ak es sichbeidenFilmen eben umeinzelne Be- falling while everything’s apart»zusein: dass coming together mal derSerie«Everything’s Auf- undausbrechen. Auch dasscheint ein Merk Bewohner_innen. – von Bäckereien bisBibliotheken –undihrer und der sich darin befindenden Infrastruktur teten undgrößten autonomen Gebiets Europas Handhabe inderRäumungdieses selbstverwal Bau. Diesbedeutet nunaberwiederum­ te Präsident Macron unlängst dieAbkehr vom vehement praktizierten Widerstand, verkünde über Jahre von breiten Teilen derBevölkerung ten von ihrem AlltagundLeben. Nach demdort defendre»(zu verteidigende Zone)undberich des Projektes ZAD, eine Abkürzung für «zone á selbst zurLage undzur bewegten Geschichte Kunst undAktivismus Unternehmungen ihren wagemutigen Aktivist_innen bei Filme zeigenDie die leichtere

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zuhalten. Ästhetik desWiderstands zuarbeiten undfest gung zudem verdienstreich an einer Poesie und neben Momenten der aktivistischen Ermächti wie «How to occupy aShipwreck» stehen, istlehrreich undwichtig; Ausstellungen sieren und dadurch wiederHandlungsräume ent sehen, wie Formen des Widerstands sich organi extra hervorgekehrt werden. Zuwissen undzu mengebiete undkünstlerischen Analysen nicht Dringlichkeit dervon Ressler behandelten The laments ohneGrünenundÄhnlichen,muss die nen vom Schlage einesDonaldTrump, einesPar In Zeiten von mächtigen Umweltterrorist_in www.kunsthauswien.com 3., Untere Weißgerberstraße 13 2.April,Bis Kunst Haus Wien Oliver Ressler:How to occupy aShipwreck | art.ist.in | art.ist.in gelingt es aber gelingt esaber 31 ■ ------Z und lebst doch für die Musik.» Schließlich gie. Für das Umfeld «Dubrennst irrwitzig: endesign, studiert danneinJahr Psycholo beginnt Gabriela eineAusbildung inMedi daran zubewahren, anders zuorientieren, um dieMusikzu«schützen» –dieFreude nicht ganz. Um sichberuflich– wie fast, macht aber mannicht»). noch Allesgut, im Jazz (Tatütata, die Jazzpolizei: «Pop ren alsSinger/Songwriterin, Rockerin, die nächsten Stationen. Sich ausprobie ich bisheute amschlechtesten spiele»– nen derGitarre dass –«dasInstrument, erste eigene Song mit zwölf, das Aneig denschaften undTalente. Schulchor, der Bühne» waren dabeischon alsKindLei wo siesein will.«Singen, Tanzen, aufdie künstlerisch genau dort angekommen ist, die Musikerin nachJahren desSuchens lustrieren sollte undkommuniziert, dass von Gabi und PÆNDA hinreichend il to Was beanything butmyself». dieNähe «Evolution» schreibt sie groß «I don’t need bei Wohnzimmer erscheinenden Albums ren Musik.ImBookletdesam2.Februar ser Persona (Geburtsjahr 2015)undde Ego (undviceversa) amAnfang eben die borene Gabriela Horn, PÆNDAs Alter steht fürdie 1988 inderSteiermark ge die endlichausgelebte Liebe zudiesen, Waves. der Pop-90er (undenkbarohnedie80er). zu PÆNDA, einemselbst erklärten Kind Musikarbeiters alslogische Überleitung of Lovers dient dem verqueren Geistdes ans» coverten und«Obsession» von Army Dass Naked Lunch OMDs«Maid ofOrle (…) Ilove my son andIlove my daughter». dann …«We simply give our best every day Naked Lunch unddasrichtig gut– spielt, sondern «Military of the Heart»ist, von nicht nur nicht nervtötend oder cheesy in demdiesgeschieht, einLivemusiker schen. Wenn das gelingt, und in dem Pub, von PÆNDA. Februar Debüt erscheinende «Evolution» heißtdasAnfang Pop machen! nicht nicht …mitPÆNDA unterwegs Musikarbeiter into Future Bass, Trap &EDM 32 (Foto)Lang Von Krispel(Text) Rainer und­­ Dance-Pop mitelektronischen Mitteln. SpiceGirlsundBackstreet Boys, art.ist.in | art.ist.in der Schuleinformell auszutau mit anderen Eltern außerhalb den Elternschaft gehört es, sich u den Freuden der schulbegleiten Zwölf bester Songs Mario ------paendaofficial.com Klangfarbe 24. Februar, 15Uhr Kurz-Gig: (Wohnzimmer Records) PÆNDA: «Evolution» & M.A. ebenen, PÆNDA Fun mitMeta-

lerin EDM,Trap undFuture Bass an.Sagt diversen Mischformen, bietet dieKünst ausformulierten Tracks entwickeln, samt Gesangslinie(n) zuinstrumental fertig Gitarre entstehen («Sign»), mal Text und tische Verortung ihrer Songs, diemalzur rade nochpackt. Alsverbalisierte stilis weil ihr Weltbild eine reine Sängerin ge das allesselber» nicht verkneifen können, manche DudesSätze dumachst wie«Aha, za Geschenkt, selbst. dass sich dennoch ihr Debüt gemeinsam mitJulian Hru Beats auseinandergesetzt, produzierte ronischem Instrumentarium, Soundsund abzukappen, hat sichPÆNDA mitelekt gehend, dieeigenen Wurzeln nicht länger PÆNDAs Musik.Vom Aha-Erlebnis aus niemand ein Ohrwaschl. Urban wie halt, Lokal ineinemHof, dasauchso heißt, blauen Haaren in einemnetten urbanen Haaren besungen, rührt wegen PÆNDAs vinzialität noch die Angst vor grünen mann PÆNDAs ineinerHymne derPro Netz. Hat ein steiermärkischer Lands leichtert das Auffinden im weltweiten ab,Panda(bären) die Schreibweise er Girl.Good DerName leitet sichvom eben nicht nebenbei, PÆNDA. ting macht sie so heute ihre Musik und ist, rin in einem als ideal wahrgenommen Set (von) dereigenen Musik.AlsMusiklehre des «unrealistischen» Traums vom Leben Unterrichten befähigt, reelles Standbein schließt miteinemDiplomab, dassiezum um studiertsieJazz undPopulärgesang, Umdenken. AneinemPrivatkonservatori ------belohnt werden. Ausprobieren! terstützt, soll der«Wille zumTanzen» ter ChristinaanSynth undStimmeun zert», von Bassistin Sarah undSchwes definitiv «nicht das klassische Sitzkon- phisch undemotional.PÆNDA live ist psychedelisch,wieder Realität, philoso blown werden, weil dieasses befreit sind, ter undmetaphysischer wo Ort, Mindsge make your flamesurvive the rain»). sincerly/but thislife’s can’t unlasting/I Lyrics einiges zubieten («you live love speziell gutein,nicht nurdabeihabendie ten). «Identity» etwa fährt diesem Hörer e») und«Waves» (alsBonustrack enthal idealsIchoose form could bepanning/the you good girl/really finditstunning/how nur beidenSingles«GoodGirl»(I’m a recht abstrakt, gleichzeitig catchy, nicht ars too shy to letitthrive»), mitunter sinnlich («flooded by desire/all those ye ist daseinganz schön aufregender Trip, Opener biszumabschließenden «Thrive» in denHintergrund. Vom Titelsong und lution» rücken solche Begrifflichkeiten lehrerin gefragt. Beim Hören von «Evo nen wieFlumeoderOdessa) dieMusik klassisch House-technisch, Künstlerin unddenSound,eben nichtnute-Anzahl dieBeats-per-mi über denBeat definiert, kommend») undFuture Bass (abermals so einHalftime-Ding, aus demHip-Hop istbeiTrapchargeMachining), («dasist etwas (schöner Netzfund: ElectricalDis- ronicDanceMusic genresprechtechisch dem Autoren alsGitarrentrottel Elect- Schon scheint «dieDisco» alskonkre ■ ------452 S Monat statt. GenaueInformationen sindaufder oder «Paprikapoesie» (Mai) und finden einmal im wie «Wortfrüchte» (Februar), (März) «Bio-Storys» Veranstaltungen tragen appetitanregende Namen unter [email protected] anmelden.Die und GudrunBüchlerkönnen sichInteressierte tung derAutorinnen Petra Piuk,Isabella Feimer 19 UhrundSamstagvon 11bisUhr–unter Anlei Für diezweitägigen Workshops –Freitag von 15bis ativen Ausdruck» schreiben die Veranstalterinnen. ben» und«im Vordergrund steht der Spaß am kre bislang keine oderwenige Texte geschrieben ha richtet sichanAnfänger_innen «von 14 bis104, die tor-Adler-Markt aufsuchen. «schreiben am markt» bewegen, sondern einfach denStand129amVik sonstige derSchreibkunst gewidmete Einrichtung sich auchinkein Literaturinstitut, -kolleg oder zu entrichten undwer mitmachen möchte, muss rischen Vorkenntnisse, Kursgebühr ist auch keine Im Standschreiben Literatur produzieren zwischenObstundGemüse magazin nehmer_innen benötigen keine schriftstelle ben! Noch dazueinniederschwelliges: Teil chon wiedereinProjekt fürkreatives Schrei

Foto: Mario Lang ...wos «AUGUSTIN KAFFEETSCHERL Ergänzen SieIhren mitdemA Lesegenuss speziell und kostenlos für den AUGUSTIN. Ein milder Kaffee mit zarter speziell undkostenlos den AUGUSTIN.Säure, für EinmilderKaffee mitzarter Zuwachs im Gesamtkunstwerk AUGUSTIN. Zuwachs imGesamtkunstwerk A Die Cafébrennerei Franze röstet den«Kuba Serrano Lavado» UGUSTIN KAFFEETSCHERL zumPreis von 8Euro je250g honigartiger Noteundeinemleichten von Bouquet Nüssen. honigartiger Durch diese gedeihliche Zusammenarbeit kannDurch das gedeihliche diese angeboten werden:angeboten www.augustin.or.at/shop für einen optimalen Start indenTag! einenoptimalenStart für Geeignet für Espresso für Geeignet undFilter. ------´ ten Augustin). auf Österreichisch gehen (mehrdazuimnächs 12. März um19Uhrundeswird umsSchimpfen es dienächste augustinische Anstaltslektion am einem Margaretener Hinterhof unddrittens gibt nicht an einem quirligen Marktplatz, sondern in hochtrabenden Titel. Zweitens tagtdie«Anstalt» und ohneGebühren zubesuchen,trägt abereinen raturprojekt zwar ebenso ohneVorkenntnisse Nein, dennerstens istunser Schreib- undLite Dichtungen aller Richtungen» des Augustin? benammarkt nachzulesen. Homepage (sieheInfo) undauffacebook/schrei n sunst!» n Ist dasnicht Konkurrenz fürdie«Anstalt UGUSTIN KAFFEETSCHERL – www.schreibenammarkt.at 10.,Stand 129, Ort: Viktor-Adler-Platz Teilnahme kostenlos 13. und14.April 9. und10.März 9. und10.Februar nächste Termine: jeweils am2.Freitag desMonats, undSamstag Februar bisJuni zweitägige Schreibworkshops am Viktor-Adler-Markt «schreiben ammarkt»

JL - - - lassen kann: Lesungam8. Februar um wovon man sich auch live überzeugen aber hiersehr gelungen angewendet, Mare Nostrum. Keine neueMethode, allgemein Politische gehen dividuelle Befindlichkeiten hinaus ins Auseinandersetzungen, dieweit überin- ten» geben den Leser_innen Impulse für Selbstreflexionen des«Universalgelehr ne Rede von Nabelschau sein, denndie kleiner Junge auf. Trotzdem kann kei so taucht daslyrische Ich mitunter als die klargesetzte autobiografische Note, (Heysel-Katastrophe). Auffallend ist medial wahrgenommenen Ereignissen wirkungen von Tschernobyl) bishinzu überErfahrungen (Aus Orte (Venedig) erstrecken sichvon Erinnerungen an matisch breit aufgestellt. DieSujets ein Buch,nichtsdestotrotz istesthe Gedichtband vorgelegt. res undderEingeweide» seinen zweiten dance Wien) mit«DieGerüchedesMee len Verlagsnetzwerk hochroth (Depen er imkleinen,feinen undinternationa mal beschrieben werden. hat, Nun hat wie ihnUwe Mauch indiesem Blatt ein ten Universalgelehrten indieser Stadt», ihm sollte nocheinmal«einerderletz Junge heißtHelmut Neundlinger. Aus / vor denAugen derToten. Derkleine den /fürdas, was sieaufgeführt hatten dem kleinenJungen /Verständnis fan Gesichtern der Spieler, / die einzig in die Freude unddasEntsetzen /inden weise trotzdem durchgeführt! Dann letzte. DasSpielwurde wahnwitziger- Todesopfer undübervierhundertVer forderte 39Brüsseler Heysel-Stadion Eine Massenpanik vor demAnpfiff im sel» indieGeschichte eingegangen ist. re 1985, dieals«Katastrophe von Hey Liverpool undJuventus Turin imJah dazu jene Begegnung zwischen dem FC «Universalgelehrten» Reflexionen eines A Vom Umfang hermehreinHeft als rischer Form festzuhalten – noch kommen: ein Fußballmatch in ly uf die Idee muss man erst einmal Bibliotick | art.ist.in | art.ist.in 28 Seiten, 8Euro hochroth 2017 der Eingeweide Gerüche desMeeresDie und Helmut Neundlinger: Schmiede. 19 UhrinderAlten

­– Beispiel 33

reisch

------34 art.ist.in | magazin 452 35

Irgendwie retro: Ausschnitt Aufg’legt aus dem Werbefilm «From Manner with Love» von LWZ aus dem Jahr 2016 FUCKHEAD «Dislocation» (CD, Vinyl) (Noise Appeal) www.fuckhead.at Keine Kompromisse! Keine Schmerzen! Fuckhead! Die Band um die Herren Bruckmayr, Strohmann, Kern und Jöchtl ist zu sperrig für

: LWZ irgendeine Schublade und das seit mittlerwei- oto F le 30 Jahren! Rabiater Industrial-Lärm, dazu Dienstag ist Kunstfilmtag eine Stimme, wie von einem Ochsenfrosch, Gleisfahrten Narrative Trickfilme die selten singt, da- für immer tönt! Das ei- ienstag ist in Kinos Reihe «kurz & gut», die sonn- von den drei Köpfen des Wie- gentliche Zentrum im Kunstfilmtag. Freund_ tags um 20 Uhr im Programm ner Animationsstudios «Neuer Kosmos Fuckhead ist Gleisfahrten innen des avantgardis- des Community-Senders Okto Österreichischer Trickfilm», die Bühne. Sound und Performance sind eine Von hier nach nirgendwo, D Einheit, doch ihr Brachialklang funktioniert tischen Films haben daher TV zu sehen ist, quasi zur Ein- also von Benjamin Swiczinsky, die Qual der Wahl: Im Wiener stimmung auf die sehr emp- Johannes Schiehsl und Con- auch ohne bewegte Bilder. «Die Sprache ist Auf der Strecke, Filmmuseum läuft immer am fehlenswerte Filmsendung rad Tambour, die auch eigene das (Scheiß-)Haus der Welt – Oida! Nach dem zweiten Tag in der Woche seit «Oktoskop», welche zehn Mi- Arbeiten ins dreiteilige Pro- Sprechen Hände waschen!» Wühlen im Dreck Nie ein Ziel erreichend ... menschlicher Unzulänglichkeiten bereitet den einer gefühlten Ewigkeit das nuten später – und somit noch gramm geschmuggelt haben. Protagonisten einen Heidenspaß. Der mehr- «Zyklische Programm». Das fünf Minuten vor dem Tatort – Den Anfangsblock bilden Ar- sprachige Vortrag (Deutsch/Englisch), be- Stadtkino im Künstlerhaus gestartet wird. (Falls der Tat- beiten von Studierenden. Es gleitet von diffusem Düsterlärm, bewegt sich Getrieben, lädt seit drei Jahren an einem ort unbedingt sein muss, erst folgen Auftragsarbeiten, da- mit Vorliebe am Abgrund ohne abzustürzen. Weiter und weiter, Dienstag im Monat zum «Frei- im Anschluss an das «Okto- runter fallen Musikvideos ge- Der Schlussakt der Untergrund-Operette – en Kino», das uns hier auch nä- skop» via Mediathek anschau- nau so wie Werbefilme. Der «Doom» – ein Kettenbrief der garstigen Rede- Der Erschöpfung her beschäftigen soll. en, Anm. d. Red.) letzte Teil dieses Dienstag- wendungen: «Du Minderleister … hättst wos «Frei» ist im doppelten Doch wieder zurück zum abends wird «freien» Arbei- glernt du Mongo … solaung du deine Fiass Trotzend. Sinne zu verstehen, einerseits «Freien Kino», zum Febru- ten gewidmet – sehr stimmig unta mein Tisch einehängst hoitst de Goschn!» kostenloser Eintritt, anderer- ar-Termin, der «Animierte fürs «Freies Kino». Wenn Bedrohung anfängt einnehmend zu seits «losgelöst von allen Kon- Geschichten» von der «neu- reisch klingen, dann sind Fuckhead am Werk! Ununterbrochen ventionen», wie im Begleittext en Trickfilm-Generation aus 6. Februar, 20 Uhr GRANT Kistenkoffer räumend, zu lesen ist. Kuratiert wird das Österreich», wie es im Unter- «Unter dem Milchwald» (CD) «Freie Kino» von Kurt Braz- titel heißt, bringen wird. Zu- Bei freiem Eintritt Stadtkino im Künstlerhaus (Problembär Records) Emigrantenzüge da und Hubert Sielecki. Letzt- sammengestellt wurde und 1., Akademiestraße 13 www.facebook.com/grantmusik genannter gestaltet auch die moderiert wird dieser Abend www.neuer-trickfilm.at Mit den Köpfen in den Wolken, nur die Bei- In steten Wirren ne schlackern noch in großen Fußstapfen. Vor nicht einmal eineinhalb Jahren haben die fünf Buben aus Klosterneu- Was ist im Innersten VOLLE KONZENTRATION burg ihr Debüt «Grant» vorgestellt. Gitarrenbe- Des Wirbelsturmes? Unsicher Kultur und Erstsprache kommen und in deutscher tonte Indie-Sause mit Sprache schreiben. Für 2018 sind Preisgelder in der unblöder Adoleszenz- Ein überdurchschnittlich hohes Armutsrisiko, unzu- Höhe von insgesamt 14.000 Euro ausgelobt. Einsen- Lyrik. Dabei wurde © la neige en août / Nives Kramberger reichende soziale Absicherung und weniger sozia- deschluss für die Kategorien Prosa und Lyrik ist am den schon etwas grö- le Rechte: Die Kombination aus unselbstständigen 30. April. Die Frist für Schulprojekte und Jugendtex- ßeren Buben – Ja, Pa- und selbstständigen Tätigkeiten mit Phasen der Er- te endet am 30. Juni. nik!, Nino, Wanda und Konsorten – ganz genau werbslosigkeit hat für viele Kunstschaffende genau www.zentrumexil.at auf Finger und Lippen geschaut. Was vor ei- das zur Folge. Eine zweiteilige Studie von Arbeiter- nem Jahr noch zart gewackelt hat, sitzt inzwi- kammer und Kulturrat Österreich hat diese Gemen- schen wie angegossen. Gitarrenarbeit in allen gelage zuletzt aus sozialwissenschaftlicher und ju- Entstellt Tempobereichen, treibender Rock folgt aufge- ristischer Perspektive unter die Lupe genommen. Der Fachverband der Film- und Musikwirtschaft mag kratzter Ballade, folgt angejazztem Wohlfühl- Mittlerweile liegen die Ergebnisse vor. Neben einer auch weiterhin vor der Bundesregierung katzbu- swing. Der Sänger/Texter Dima Braune lieb- Reihe von Maßnahmen, die die aktuelle Situation ckeln, die Diagonale dagegen bleibt ihrer Tradition, äugelt mit dem Spagat zwischen Alltag und abmildern sollen, verlangt der Kulturrat aktuell vor aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen höchst kri- Literatur und spart dabei nicht mit Anspie- allem eines: keine Abschaffung der Notstandshilfe. tisch zu begleiten, treu. Zumal das diesjährige Fes- lungen: Dylan Thomas, Burroughs, Rimbaud, www.kulturrat.at/agenda/sozialerechte/studie2017 tival des österreichischen Films mit «Murer – Anato- Ginsberg, …, vorgetragen mit gemäßigtem mie eines Prozesses» eröffnet wird. Christian Frosch Wiener Mundwerk. Die nächste Generati- Auswärtig rekonstruiert in dem Thriller den Justizskandal um on lokaler Musikarbeiter – zwischen «Wol- den Nazi-Schlächter und nachmaligen steirischen Po- kenschaun» und Träumereien «unter dem Seit 1997 vergibt der Verein Exil in Kooperation mit litiker Franz Murer. Und zwar auf eine Weise, die, so Milchwald». den Wiener Wortstätten und dem Verein Kulturzen- das Intendanten-Duo Höglinger/Schernhuber, «die lama trum Spittelberg die Exil-Literaturpreise «Schreiben österreichische Seele zur Kenntlichkeit entstellt». Die zwischen den Kulturen». Der Wettbewerb dient der Diagonale findet von 18. bis 23. März in Graz statt. «Aufg’legt» für die Ohren gibt es jeden Montag bei Radio Augustin (zw. 15 und 16 Uhr) auf Förderung von Autor_innen, die aus einer anderen www.diagonale.at

Radio Orange 94,0. DICHTER INNENTEIL 36 immer so kämpft, bleibt es Mutter nicht kämpft undihre Mutter nicht Wenn meine haben. Ichhoffe, Siekönnentrotzdem eingutes Leben haben. viele Frauen sindverletzt. Tut mirleidfüralles, gemacht was dieseMänner Am bestenbleiben Siejetztnichtallein. zu denken.Esistbesser, mitjemandemzusprechen. Ichweiß, Sieund dichter innenteil | Das hiergehtanalle, die … W Mann holtsichvon einemMädchen Sex, dann schneidet er heraus. Soistesnicht nurinAfghanistan, imIran auch.Ein zwei, drei Tage im Gefängnis, dannzahlterGeldundkommt Mädchen hat drei Kindervom eigenen Vater. EinMann ist re undeinJunge, alt, 13oder 14, vergewaltigt es. Oderein Mann iststark.ZumBeispieleinMädchen, esist neunJah viele Männer machenes. InAfghanistanistdieKultur: Der Mädchen befreundet sein. chen küssen! Und keinen Alkohol trinken!» Aber erdarfmit ZumeinemSohnsageauch nicht. ich:«Dudarfstkein Mäd diese Männer ausAfghanistan…»Manchmal sage iches nistan kommt, weil dieLeute danndenken: «Ja, immer ja, tigen. Mein Sohnwillgar nicht sagen, dass erausAfgha waltigt wurden, ichschreibe auch an Männer, dievergewal habe ichnicht gewusst. Ich habeimmergedacht, österrei Männer, dieFrauen vergewaltigen? Dasistinteressant! Das muss ichetwas machen.»Esgibtauchösterreichische hen eineFrau mitBikini undsagen: «Wenn ichhinschaue, sie dieHaare draußen?» Manche afghanische Männer se aus demKopftuch draußen sind.Siedenken: «Warum hat ner schauen aberauch,wenn meine Haare einbisschen te einkurzes T-Shirt odereinekurze Hose an.»Diese Män In unserem Landistesnormal, nein,nicht normal,aber schreibe dashiernicht nuranFrauen, dieverge es nicht istesschon mehrmacht, besser. Ja, ich dere –schlecht berühmt. nistan. Afghanische Leute sindberühmter alsan Iran unddavor ausdemberühmten LandAfgha wir habenkein richtiges Land.Ich komme aus dem sche Männer entschuldigen, esistdeinLand.Aber Land sind.Dubrauchst dichnicht fürösterreichi gut füruns.» Warum? Weil wirineinemanderen den Nachrichten gesehen? Dasistjetztnicht so macht reden hat, wirFreundinnen so: «Hast duin etwas machen? mit kurzer Hose imKindergarten –darfjemand chische Männer Meine Tochter sindgut. istjetzt Wenn dashier einafghanischer Mann liestund Wenn wiedereinafghanischer Mann etwas ge nicht unsere Schuld,weil diese Frau hat aber diese Männer denken: «Daswar ten diese Männer sichentschuldigen, sonst Eigentlich niemandmacht. müss habe gedacht, dass ichesmache,wenn es arum ichmichdafürentschuldige? Ich Es istbesser, jetztnicht von SaharA.

------ben, einAuto, einHaus. Vielleicht wollen sieheiraten, aber Ich wünsche mir, dass siestudieren, einen guten Job ha schön. Und schön inmeinemLeben sindmeine Kinder. Dass ichnachÖsterreich gekommen bin,ist trotzdem Daswarimmer Angst. kein Leben. sechs: Zwei Jahre langhatten wirnegative Bescheide und allein. Ich lebe seit acht Jahren inWien –eigentlich nur guten Mann, inÖsterreich keine Familie, ichbinhierganz Ich habekein gutes keinen Leben immernurFlucht, gehabt, aber ichwillnicht mehrkämpfen. Ich habeso vielgekämpft. so. EsgibtimIran und inAfghanistanFrauen, diekämpfen, nicht kämpft undihre Mutter nicht kämpft, bleibtesimmer sein: Männer oben, Frauen unten. Wenn meineMutter Am Ersten nimmt erdasGeldundweg. Sosollte esnicht aufpassen. DerMann kommt heim:Sofa, essen, schlafen. niemand sagt: «Daswar eine.» Siekann«Du musst.» esalsVergewaltigung fühlen,aber leicht sagt dieFrau: «Ich magheute DerMann nicht.» sagt: Abernicht. Vergewaltigung gibtesnicht inderEhe.Viel verheiratet sind,kann manmitdemMann schlafen, sonst Und imIran gibtesKondome. Wenn Mann undMädchen kommen. Ich habelange gesagt: «Ich willnochkein Kind.» ren Mann geheiratet?!» Mein erstes Kindhabeichspät be hat meinSohngesagt,«warum hastdunicht einenande bung habeichihnzumersten Mal gesehen. «OhMama», ne Mutter undseine Mutter habengeredet, beiderVerlo Kind sein können. Ich binverheiratet, seit ich16 bin.Mei dasswill nicht, meineTochter frühheiratet. Man muss ein gefragt. Siewar zwei Jahre älter undwusste esschon. Ich ich geweint. Ich hatte DannhabeicheineFreundin Angst. Man redet nicht überKörper. BeiderPeriode, mit14, habe tan oderIran Vor nicht. derHeirat habeichnichts gewusst. In Österreich gibtesinderSchuleAufklärung, inAfghanis nur Spaß.»Ich habegesagt: «Nein.» sagt: «Ich rufe niewiederan!»Dannhat ergesagt: «Daswar du nicht Geld?Ich brauche nocheineFrau!» Ich habege nem Onkel telefoniert underhat gefragt: «Warum schickst Geld –vielFrauen, vielGeld.Vor Kurzem habeichmitmei Geld.» Man sieht esanvielenFrauen. Wenig Frauen, wenig alle: «Ah,dieser Mann hat Geld!»Man sagt nicht: «Ich habe er hatte Geld.Wenn einMann vieleFrauen wissen hat, viele Frauen nehmen,drei, vier, meinOpahatte vier, weil traurig sein. YouTube, abernicht jedenTag –ichmöchte nicht jedenTag in denNachrichten. Ich schaue persische Nachrichten auf ihm ArmeundBeineabversteckt esimKeller. Daswar Die Frau macht beiuns alles:einkaufen, kochen, putzen, Wenn inAfghanistaneinMann kann Geldhat, ersich Man redet nicht überdenKörper Trotzdem schön ------452

Foto: Nadine Kegele der Universität. Ich habemichimmerumdie Geschwister Schule gehen dürfen. Meine Schwester imIran istsogar auf der. Ich bin dieÄlteste, ichbin34.Dieanderen habenindie tern und einenBruder:28, 24, 20und17. Wir sindfünfKin Meine Familie hatIch nievielGeldgehabt. habe drei Schwes sie auchMarke wollen. bleibt meineTochter billig!Aber ichglaube,inderSchulewird Jahr neueSchuhe,seit derSchulesogar Marke. Hoffentlich Er hat gesagt: «Siebrauchen keine.» Mein Sohnbraucht jedes fragt: «Warum kaufst dunicht aucheinmalKleiderfürsie?» re bezahlen: Lebensmittel, KleiderfürdieKinder. Ich habege Auto. DenRest schickt erseinen Eltern. Ich muss allesande ten. Mein Mann zahltWohnung, Strom, Versicherung fürsein Und ichmöchte denHauptschulabschluss machenundarbei wenn Ich muss meinSohn16 ist. zuerst Geldverdienen dafür. einer. Lass unseinfach inRuhe.»Mein PlanistdieScheidung, anderen?», hat ergefragt. «Nein», habeichgesagt,«mirreicht sogarübermalt, zwei Mal. mir, dasistvon dir.» Erhat weiße Farbe gekauft unddieWand an dieWand geschmissen. Ich habegesagt: «Das istnicht von Thermoskanne,das? –,ja, erhat dieThermoskanne mitTee kaufen, nicht ich.Indervorigen Wohnung hat er–wieheißt putte Tür dorthat auchmeinMann gemacht. Diemuss erneu Mann hat michwiedergeschlagen, ichbinnervös.» Dieka chen später wissen esalle.ZumBeispielwenn ichsage: «Mein fen undruhigsprechen kann. Ich erzähleetwas –zwei Wo Beispiel mitdir. Ich habenicht vieleFreundinnen, wo manof mandem sprechen kann, Deutsch, istaußerdem schön, zum hoffentlich oderauchnicht spät, heiraten. Dass ichmit je

Ich will eine Scheidung, aber er will nicht. «Suchst du einen Ich «Suchstdueinen willeineScheidung,aberernicht. 452 Wenn ichesmiraussuchenkönnte? ------aussuchen könnte? Ich hätte nicht geheiratet, oderschon ge kümmern müssen, meineMutter war krank. Wenn ichesmir Weiß. Und übrigens miteinemKopftuch. katholische Frauen. Ihre Uniform istsehr schön, Schwarz mit dort hat gesagt: «Dasgeht wegen nicht, derReligion.» Essind nung. Ich wollte meineTochter anmelden,aberdieSchwester habe gesagt: «Dasistnicht meineAufgabe.» Er hat gesagt: «Das istnicht unfair, dasisteure Aufgabe.» Ich len Frauen alleszumachen,wenn sie dasnicht selbst wollen? kohol undgeht imSommer fein mitkurzer Hose. Warum sol habe gesagt: «Dasistdochunfair!» ZumBeispieltrinkt erAl Wenn wiralle sagen, siemuss kann nicht, ernichts tun.Ich ihr Brudersagt: «Siemuss Mama nicht. hat genug Kopftuch!» muss sie.»Meine Tochter sagt: «Nein!» Ich sage dasauch.Und se ichkeines tragen. Mein Mann sagt: «Noch drei Jahre, dann lockerer, bisirgendwann gar nicht mehr. Meine Tochter las che dasKopftuch überhaupt weniger, also immer laufe ich in derNacht. OhneKopftuch. Ich ma Kopftuch, esrutscht immerherunter. Manchmal gen Ärmel,esistso heiß,undso schwierig mit kann nurzwei, drei Minuten, dann,puh,dielan Dort istdieDonau.laufe ichauch–aber wir schauen hinunter. Dortistessehr schön. he ichmitihraufderBrücke und beiderU-Bahn Ich muss meineTochter abholen.Manchmal ste GehstdujetztzurU-Bahn?macht. Ich gehe mit. und denAsthabeichauseinemPizzakarton ge Komm, ichzeig dirwas! für Stoffblumen –aberich kann mitjedem Material arbeiten. den. Ich binFriseurin undKüchenhelferin, undDesignerin Ichund selbst. hätte ichwollte studiert, immerLehrerin wer heiratet, aberspäter, undichhätte einenguten Mann gesucht, Der Kindergarten beiderKirche istnäherbeiunserer Woh Das sindSchmetterlinge, ausPlastikmappen, | dichter innenteil - - - - Kopftuch Nacht. Ohne laufe ich inder Manchmal - - - - ■ - -

37 a forest ... be brothers andsisters like free andalonelikeatree and says,a life likeNazımHikmet pression andexploitation, was lefttodie... Nuriye isdying...She 38 honour, alife withoutop wanted to live herlife with in Turkey, onlybecauseshe inprison on hungerstrike dichter innenteil | She was -

W rich man!»SoIlearnt thehard way that life was adir «We are sending youa to therichpeople'sschool, find boy, didnotmy father tell mewithaslapinmy face, first timein my life at theage of seventeen witha‹poor› my white Turkish family andwhenIfell inlove for the other. Asawoman, was Inotalways told to ‹shut up›by in asystem based onexploitation andoppression ofthe reason Irealized itisalmostimpossible to stay human up inprison beingleftto dielike Nuriye? For thevery once leave my country justbecause Iwas afraid to end it was wrong what my father hadsaid anditkept on I gave upmy first love, something in my heart told me ty game, allaboutmoney andpower. However, when Nuriye isdying death? Iamquestioningmyself. DidnotI the priceto behuman,to stay human,be Vienna andIamthinking,why should hile sheisdyinginprison, Iamsitting in -

Bild: Çağla Cömert heart asawoman. That isthereason Iwas called «ver son Ihadso many bruises andscars onmy bodyand telling meallmy life that itwas wrong. That istherea- down, madefunof, Iwas theonewhowas always si discriminated, to be thesecond class, to belooked of pain,what itisto bethe‹Other›,to betheoppressed, the Austrian race. Duringthese years, Ilearnt withalot woman butIamthemotherofasuperior‹race›; that is food». Moreover, healways told meIamadirty Turkish this woman, hereplied, «Onlybecause Ilike Turkish band. Andwhenthey asked himwhy hehadmarried stranger, whoistheslave, thedogofherAustrian hus ty› Turkish woman. Amigrant withnolegal papers. A a little princess, however inAustria, Iwas onlya‹dir once aprivileged white Turkish girlinmy own country, tion myself, andtheTurkish andAustrian society. Iwas to beafraid ofanymore sinceIhave lostmy everything. rything. Iaminaplaceofmy life where Ihave nothing minated society was huge. Ilostmy daughter, my eve an auslaender, for speakingoutagainst the maledo ping silent asawoman, especiallyasamigrant woman, rückte türkische Hexe». ThepriceIpaidfor notkee Protest geht weiter. ca befinden sich in kritischeneinem Gesundheitszustand. Ihr Nuriye Gefängnis ausdem Özak SieundSemih entlassen. pendierungen aufgehoben Anfang werden. wurde Dezember bis diepolitischwollen, motivierten Entlassungen bzw. Sus schullehrer, imHungerstreik, diebeiden so den lange fortsetzen gemeinsam Özakca, mit Semih einem suspendierten Volks schließlich fürlängere Zeit inhaftiert. Seit 1.März 2017 ist sie gierungsmaßnahmen wurde sieoftmals festgenommen und türkische Staatsbedienstete Bei Protesten auch. gegen dieRe Notstandsdekret2016 per entlassen –so wieZehntausende tät Konya, Türkei. Siewurde nach Putschversuch dem imJuli warLiteraturdozentinNuriye Gülmen Universi ander stay humanbedeath inourworld? need any more lies.» lomatic›, my child,donottell lies, theworld doesnot shell Ioncegave her. Iwillsay, «Please don’t be‹dip far away. Ihopeshecan hearmy voice from thesea aningful thingto teach my daughter even thoughIam be oppressed, at leastinthisway, Iwillhave some me hers like aforest, notto oppress anybody andnotto and nofear, to live aloneandfree like atree andbebrot to stay human, to have aclearconscience, aclearheart do notcare any longer. IfthisisthepriceIhave to pay will bedeported, maybe tomorrow Iwillbedeadbut will endupinprison, onthestreet, maybe tomorrow I archal society. Ilostmy daughter. Maybe tomorrow I cause I was against my father, my husband,thepatri life. Yes, shewas Ihave right, ahard life fullofpain.Be shesaid, youshe called ifnot, willhave it, avery hard mother always advised meto tell lies, ‹to bediplomatic› would have locked meinthemental hospital.Andmy lenced. Ihadto keep my otherwise they mouthshut, As Nuriye isdyinginprison, Ican now sitandques Nuriye is dyinginTurkey. Why shouldthepriceto Çağla Cömert, 28th of November, 2017 ------

- red

------452 « Nadine Kegele: «Lieben muss manunfri wird dirabgesprochen werden.» Estherin det. Psychotherapeutdet. will, dass sichdie plimente, weil erFrana, zwölf, geil fin sen. Tretbootverleiher macht Frana Kom Elena hinter der Aktentasche zuwich der Matura. U-Bahn-Fahrgast beginnt vor zösischlehrer belästigtRoxanna während Ingrid aufderStraße andieBrüste. Fran zwischen dieBeine.Unbekannter greift Zeitungsbote greift Maria imStiegenhaus Marias Freundin, dieimGebüsch pinkelt. Wache. Festivalbesucher stürztsichauf Flora vergewaltigen, einanderer steht nahm sichzuwehren). Schulkollege will ge: Schmerzensgeld (weil siesichheraus Versuchte Vergewaltigung. Gegenankla chische Mutter beimHausputz. Anklage: spann überfällt Nehirs türkisch-österrei thon-österreichisches Vater-Sohn-Ge achten, was sieanzieht.» nen Ärger habenwill,muss siedarauf eine Frau nicht belästigtwerden und kei Passant:wollen (wieeinDing). «Wenn er einesZugriffs, Übergriffs, besitzen zu Stillschweigen gezwungen wird. gewaltigt inderKlosterschule hat, zum zur Strafe dafür, dass jemandsiever die Klosterschule muss. Nein, eine,die, mandem vergewaltigt worden zusein, in Nein, eine,die,zurStrafe dafür, von je waltigt wurde, indieKlosterschule muss. Protokollesiert. nachTonband». Nadine Kegelezu#metoo Unverdächtigen Zur Beleuchtungder üblichen fragen, was siegetragen haben: Autoch Ich habefürdieProtokolle vergessen zu Macht genommensiefürdieDau hat, die Frauen* trugen, alsjemandsichdie Kunstausstellung tragen jeneKleidung, Kindergröße bisX L. DieWände einer Rock. Kleid.Lang.Kurz. Jeans. T-Shirt. Eine Jugendliche, die,nachdemsieverge 452 D das verteidigen, dennes Gewalt. Und dannmusst du lernen: Daswar sexuelle u musst essehen undsagen ------

------Klientinnen aufseinen Schoßsetzen. Gy (des Boulevards «Sexaffären») und Das Velwechsern von «Gewalt» re» seien. lose Opfer» und Männer «böse Raubtie Frauenbild» wittern, indemFrauen «hilf «Adults», dieein«antifeministisches in derMetro anihrreibt» oderdurch jene «traumatisiert wenn fühlt, sicheinMann trieben finden, wenn sicheinebereits durch jeneFranzös_innen, dieesüber on anNormbrüchige. Stärkung derNorm Selbstzerstörung durch (Re-)Integrati alle jenseits derNorm. Kommando der einer Gesellschaft.Werteschulung für Normal. Norm. Werteordnung innerhalb sehe. Frau (undauchjedernormale Mann) so» te zubringen, dieohnehinjedenormale «Mut», «trivialeWahrheiten indie Debat wird nunbestraft.») Franz lobt Prolls Blick verspricht. Daserfahren zuwollen Marcus («ObderPopsch hältwas der die können sichjederzeit selber wehren». braucht «starke Frauen» wieProll, «denn auch kein Wunder») Baumgartner suche …erfreulich». Felix («BeiderFigur siefinde«Annäherungsvernie passiert, Proll prahlt, sexuelle Belästigungsei ihr nen darauf, dass Frauen Opfer sind?») stehen eigentlich immerdieFeministin zu Ohren gekommen. Nina(«Warum be kreditiert») Schröcksnadel istnieetwas Präsident («eineganze Gruppe[wird] dis schen Prostituierten …widerfuhr». ÖSV- «komplett wurscht», was «einerpolni wird. DemBoulevardbarden Jeannée ist dessen Vergewaltigungsakt neuaufgerollt denken» desNationalhelden Toni Sailer, eine «miese Kampagne» gegen das«An Der (ohneWorte) Sportminister wertet fel. Ungläubigkeit. Handlungsunfähigkeit. Häufigste Reaktion? Schock.Selbstzwei «Böses Mädchen, böses Mädchen!» u.v.m. näkologe klappstOnaaufdenHintern: ------Tausch dafürOhnmacht zugeben ge über andere also undim nimmt, gibt, Ja, esistRaub, wenn jemandsichMacht des Vorwurfs der«Frigidität») der Sexualitätsfeindlichkeit (derFreund (einvernehmlichem) «Sex»! DerVorwurf die Idee derNorm, selbst. ermächtigt sich imWeitererzählen, gegen «Täter» zusagen, im Erzählen, handelt, verdächtige Opfer, sondern traut sich, schämt, istnicht länger bloßdasübliche Verdinglichung), istwütend statt be #metoo istnicht brav, folgt nicht (dieser Iris Hanika: «Tanzen aufBeton». sein, kein Mensch, sondern einDing»,aus für schämt, einmalso etwas gewesen zu dem, was ihmwiderfuhr, weil essichda rück. Darumspricht esnicht gerne von Scham …Und esfällt aufdasOpfer zu dem erwächst, wem eswiderfuhr, große sind Vergewaltigung undFolter. Aus bei Menschen wieeinDingzubehandeln, Die schlagendsten Beispieledafür, einen werden sieeinDing,sinddraußen … schwinden …MitdemAussprechen, und mußesdochtun,damitsiever «Es gibtDinge, diekann man nicht sagen Recht. verdächtigen sichsicherfühlenundim schummrigen Ecken, wo dieüblichenUn Norm untersagt Zuleuchten ist. injene Zu Sprechen, wo Sprecherlaubnis qua zum Willen zurMacht überandere. nennung derFähigkeit desMenschen Es besteht Notwendigkeit: zurBe dafür. u.s.w. Aber Tiere können eigentlich nichts bodied anMenschen mitBehinderungen Trans*, «Weiße» anpeopleofcolor, able fechter_innen anHomosexuellen oder wachsene anKindern,Heteronormver denkt. SeiesFrauen* anMännern*, Er | dichter innenteil ------■ - 39 von … Sezuan Der guteMensch Aus derKulturPASSage 40 dichter innenteil | N will BrunoMax genau damitdieheutigen treten etwas übertrieben. Vielleicht aber und dasdamitverbundene schrille Auf ter betrifft, fand ichdie Modernisierung wohl, gerade was dieDarstellung derGöt auch alsziemlicharroganten Gott. Ob als auchaufdringliche Bettlerin, als mann J. Kogler, sowohl alsErzkapitalist, Shen Te und alsböser Vetter undHer na Rehm indenRollen alszerbrechliche ben möchte ichbeimeinerKritik Johan gratulieren. Alshervorragend heraushe semblemitglied zueinertollen Leistung fasziniert unddarfjedemeinzelnen En war ichauchdieses Mal vom Bühnenbild Wie beijedemBesuchimScala Theater in Österreich, eigentlich inganz Europa. gen aufdieheutige politische Landschaft grund derAktualität desStoffes –bezo rung imScala Theaterschon auf anlegt, wie BrunoMax seine Inszenie habe, war ichsehr interessiert, Brecht vor drei Monaten gelesen achdem ichdasStückvon Bertolt T onis BILDERLEBEN ------ist fürdieGötter derBeweis ihrer Annah Nacht. Was fürsieeinfach menschlich ist, Shen Te gibt ihneneinQuartierfürdie den nirgendwo eineUnterkunft, einzig Menschen getarnt aufdieErde undfin Siekommenschen gibt. als an sehr wohl auchgute Men dass esinderProvinz Sezu Götter beweisen wollen, alsdreidert sichauchnicht, ren Problemen Dasän hilft. schen daistundihnenbeiih immer fürallihre Mitmen Te, einerProstituierten, die delt dieGeschichte von Shen ziehen. versprechen dieMenschen inihren Bann litiker_innen, diemitParolen undWahl Götter zeigen, Medien, Konzerne undPo nur gutzuverhalten, öffnetShen Te einen chen andieGötter, sichauchinZukunft mit einemVermögen. Mit demVerspre me undentlohnen dieQuartiergeberin «Der gute Mensch von Sezuan» behan ------Gutmenschen Scheitern der der Scheitern www.hungeraufkunstundkultur.at chen. richtungen beifreiem Eintritt zu besu- undKultureinKulturveranstaltungen - niger gutgestellt sind, mittels Kulturpass ermöglicht diefinanziell Menschen, we Die Aktion«HungeraufKunst &Kultur» … oder vom … odervom was inArmutzuleben. esheißt, Shen Te, welche nachvollziehen können, wünscht sichHilfe von Menschen wie Monates kein Geldmehrübrigundman Angst zumachen.Oftistgegen Endedes ner Politik, diedavon denMenschen lebt, von Sozialleistungen sinddasResultat ei zu können. NiedriglöhneundKürzungen in permanenter nicht Angst, überleben Butter vom Brot genommen, vieleleben alle irgendwie? Vielen Menschen wird die den Medien. Prostituieren wirunsnicht in derheutigen ZeitausdemAlltagund ren, teilweise skurrilen Typen, kennt man Stückes genommenauchalleande hat, Prostituierte alsProtagonistin seines auch kein Zufall, dass BertBrecht eine das ersehnte Happy End.Ich denke, esist gibt dochfürvieleMenschen meistnicht die Darstellung derharten Realität.Es Stückes offen. erkannt werden will,bleibtdasEndedes dem diese Tatsache von denGöttern nicht sein undeinfach leben zudürfen. Nach zen. DasSystem lässt esnicht zu,gutzu in dieMenschheit undihrem großen Her zerbricht schließlich anihrem Vertrauen ben fürsiekaum mehrauszuhalten. Sie de gar nicht mehrangehörtistihrLe hat, ren Ladenaufgegeben undvieleBetteln Wasser fällt, obwohl siedafürsogar ih fang anberechnend agierenden Sunins und sogar ihre Hochzeit mitdemvon An Neidern gegen ShenTe geführt werden Herz. Alsdannnochdiverse Intrigen von dieseaber nicht, abzuweisen, zugutistihr bar Hilfsbedürftige wehren, schafft es mehr gegen Hilfsbedürftige undschein kannt, kann sichdieBeschenkte kaum Tabakladen. AlsWohltäterin bereits be Für michbedeutet dieses offene Ende www.theaterzumfuerchten.at/TheaterScala 5., Wiedner Hauptstraße 106 TheaterScala

Rudi Lehner ------■ - - - -

452 E H ich Mut. Ich schnappeich Mut. mirdiegroße Schnaps von derNachbarswohnung Gesang höre, fasse de zusammen, vor allemjeneohneeigene gesehen. Hier, unter mir, findensichalso Freun hatte ichnochkeine_n einzige_n Raucher_in zielle) Handelsschritte verboten. Sowiehier bis hinzurDistributionsindjegliche (kommer von Kultivierung derPflanzen über Werbung chen istverbannt ausdem öffentlichen Raum, mit Nikotin istsehr restiktiv inBhutan,Rau vorsichtigere Frage, ob ichrauche. DerUmgang lächter –was willstdusingen? Balddieetwas in diegesellige Runde.Erleichterung undGe und meineFlasche vor undbitte umAufnahme laut? Möglichst unbekümmert stelle ichmich Tür, seine Freunde blicken michan:Sindwirzu net klopfe ichan.Einjunger Mann öffnetdie flasche von derLavanttaler Tante. So gewapp nalist_innen, dieüberTwitter gegen diesen diesem Einmarsch dieLinieErdoğans. Jour tei, derselber einKurde unterstützt ist, bei Sogar derObmannzweitstärksten Par der Türkei stehen hinter Präsident Erdoğan. dürfen. AlleoppositionellenGroßparteien sich frei undunabhängigäußernkönnen und schon langkeine Journalist_innen mehr, die seit Langem dietürkischen Medien. Esgibt darauf zubombardieren. Hüseyin verfolgt ken denLuftraum. Und diebegannen bald einmarschiert Russland öffnete ist. den Tür sich, dass dastürkische MilitärinSyrien Kein einziger kritischer Allefreuen Bericht. den Namen «Olivenzweig». SoeineIronie! distans. Diese militärische Operation hat das kurdische Gebiet imsyrischen Teil Kur den Einmarsch destürkischen Militärs in türkischen Medien an.Alleberichten über Nachrichten an.AlsErstes schaut ersichdie sche beimKaffee schaut ersichonline die dieandereist, mitdemKaffee. Nach derDu ten. Eineraucht er, bevor derKaffee fertig rettenpackung sindnurnochzwei Zigaret Statt Demokratie undFrieden nurWaffen Die Abenteuer desHerrnHüseyin(96) Dort, wo lass’dichnieder Dort, mansingt, dort Chilip inDruk Yul (5) 452 Aussicht so eintönig ist, wird sie.Alsich ziergängen undBüchern.Soattraktiv die ruhigen Wochenende mitlangen Spa in weiterer Freitag kündigt von einem er sicheinenKaffee. In seiner Ziga durchschlafen. InderFrüh macht ruhig gewesen. Erkonnte nicht üseyin istindieser Nacht sehr un ------Einmarsch sind,werden festgenommen. Hü vor zehn Jahren als«Bergtürken». Und es InderTürkeiriert. bezeichnete mansiebis der Kurden wird inalldiesen Ländernigno Diktatoren. DasSelbstbestimmungsrecht ten. InallenTeilen Kurdistans herrschen und wirtschaftlich nicht gutimNahen Os Seitdem geht esdenKurd_innen politisch Weltkrieg invierTeile aufgeteilt haben. Länder, dieKurdistan nachdemersten nauso wenig Stellungnahmen. Dassindjene Von EnglandundFrankreich hörtmange fen, dievom Westen hingeschickt werden. Erde istdortverbrannt. Auch durch dieWaf Eben biszumEinmarsch derTürkei. Die genen Autonomie einenSchritt nähersei. besiegt wurde, dachte man,dass manderei krieg führten. Nachdem derISvon derPYD mit siefürdenWesten denStellvertreter einzige Partnerin. Man lieferte Waffen, da war siefürdieNato undandere Länderdie tei» bezeichnete PYD gegen denISkämpfte, diese von derTürkei als«terroristische Par PYD, also dieSchwesterpartei derPKK.Als nicht gegen Kurd_innen, sondern gegen die Der Tenor alldieser Menschensiesind ist, versen Medien, dieinderTürkei erscheinen. seyin liestimmerwiederKommentare indi weg, derFreund wagt sichzurückinsZimmer, sument_innen inBhutan*.– Ich wische Sorgen eine Studiemitinsgesamt 1.570 Cannabis-Kon matisiert wird, dokumentierte (relativierte?) hier überall. Was alsexterner Einfluss proble niedrig. Ungeachtet dessen gedeiht diePflanze Toleranz alsRausch- undGenussmittel ist gros aufSchweinefutter; diegesellschaftliche beschränkt sichdieVerwendung von Hanf en nielle Verwendung, wieinTibet oderIndien, Tabak gefragt. Ohnetraditionelle oderzeremo schmitztes Lächeln.Eswird nicht mehrnach der Küche. «Rauchstdu?»,wiederholtsich.Ver kauf unter derHand. Jemand versteckt sichin rer DieZigaretten Sucht. ausIndien,derVer Wohnung, undfrönen demGenuss, wieetwa ih Drogensituation 2016. Österreich ausWeigl, Marion et al (2016):Bericht zur Drugs andControlled Substance für Use inBhutan, ODC, BNCA (2009): National Baseline Assessment of 2,5% inÖsterreich. Zahlenangaben fürBhutan ausUN Bevölkerung imVergleich der rund*D.h. 0,2% zu rund ------

------gab offiziell keine kurdische Sprache. In Sy Scheinen inderHand. mehr ältere Menschen mitLotto-Toto- Hüseyin beobachtet inderTrafik immer warten, abgeschoben. men und,ohnedieGerichtsverfahren abzu Nacht-und-Nebel-Aktionen inHaft genom reich werden täglichAsylsuchende in gemacht. SeitderneuenRegierung inÖster es nureinFilm, wieinHollywood-Studios verpackt, dass alswäre mandasGefühlhat, bereits begonnen. Aber medialwird dasso Hüseyin derdritte meint, Weltkrieg hätte Europa wollen, werden sieauchgehasst. on nurWaffen. Wenn Flüchtlinge nach mokratie undFrieden bekommt diese Regi schen Teil Kurdistans geschickt. Statt De von denDeutschen gekauft indensyri hat, deutschen «Leopard-Panzer», dieTürkei Bevölkerung. Interessanterweise werden die seine Giftgas-Einsätze gegen diekurdische Auch dasSaddam-Regime war berühmt für Iran werden sieöffentlich hingerichtet. Irak: rien bekamen Kurden keine Ausweise. Im Ihr Hüseyin, PYD istdaskurdische Volk inSyrien. Das Leben wird inWien immer teurer. genannt werden. Ausländer_innen imLand des Donnerdrachen Bhutan) vonihren Eindrücken als «Chilip»,wie Marisa Kröpfl schreibt Yul ausDruk (Königreich gerne kommen –undmöglichstlange bleiben. solch netten Nachbarn kann dasWochenende Erschöpft undglücklichfalle ichinsBett. Mit Platten imKlubtanzen, rundetdenAbend ab. Stadt aufeinKonzert gehen undzudenletzten Wandlung. gen anBhutan,diejunge Demokratie in ren undArbeiten imAusland, meineErwartun Land hoffnungslos ausgeliefert –überStudie Bhutan binichmitmeinenwenigen Wochen im in über dieSituation derLGBTQ-Community ven inBhutan–einerunerwarteten Diskussion Liedern. Wir palavern überMusik,Kooperati lerne traditionelle Handbewegungen zuHindi- stolpern überdieselben Stellen imText, ich die Atmosphäre entspannt sich.Wir singen, Dass wir dann auch noch gemeinsam in die Dass wirdannauchnochgemeinsam indie | dichter innenteil Mehmet Emir

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- - ■ - und UteBock Franklin DelanoRoosevelt 42 dichter innenteil | D me Ausfahrten unmöglichwurden. Sogriff sorgte immer wiederdafür, dass gemeinsa Harnwegsinfekte infolge eisiger Witterung denn dieAnfälligkeit seines Freundes für wusstebedeutet, derDozent nurallzugut, Was diesbeiwinterlichen Temperaturen ten undmehrsinddannkeine Seltenheit. erscheint. Wartezeiten von zwanzig Minu passieren lassen muss, bevor einepassende dassdeutet, mandrei odervierGarnituren refreien Tramways durchringen, was be rung derTramways mitmodernen,barrie bis heute nicht zueinerlückenlosen Füh Witterung möglich.InWien kann mansich gen, war dasWarten selbst beischlechter spätnachts zehn Minuten nicht überstie das ausnahmslos. DadieIntervalle auch Busse mitdemRollstuhl befahrbar –und wurde, eswaren von diesem Tag analle einem Tag aufdenanderen umgestellt Innerlondons, dieMarylebone Road*, von wieeinezentralelebt, Durchgangsstraße Zeit inLondongewesen undhatte dorter bar sind.Groll war imJahr 2000längere turen, diefürRollstuhlfahrer nicht benütz Brünnerstraße antike Straßenbahngarni Tramwaymodells ULFverkehren aufder Jahre nachderEinführungdesneueren fahrer unzumutbar, dennselbst fünfzehn Süden Favoritens war füreinenRollstuhl kanal zumBelgradplatz imtiefen Neu-Jedlersdorf amMarchfeld- einem Taxi abholen.DerWeg von er Dozent ließFreund Groll mit Blühendes Land amMeer.Blühendes Land Ventspils, Lettland ------Wollen wirkurz vorbeischauen?» gleich umdieEcke, inderZohmanngasse. fragte derDozent. sie kickten mitLeidenschaft undTalent. nige Bubenspielten ineinemKäfig Fußball, schichte», sagte Groll undsah sichum.Ei Familie.» Andrésiert. Heller isteinSpross der ckerwarenfabrik. Siewurde nach1938ari war einstdieHeller Schokolade- undZu Unddet. hier, dieser riesige Backsteinbau, Konzentrationslager verbracht undermor stammte. 1941wurden die‹Zigeuner› in einer Naturheilerin, dieausderGruppe Pferdehandel, nach.Baranka war derName gingen ihrem angestammten Gewerbe, dem Sintisich hierRoma, undLovara, Letztere ben wirdenBarankapark. Bis1941trafen vertraut», sagte erzurBegrüßung.«Hierha zent, aufsein Rennrad gestützt. währte. AmBelgradplatz wartete derDo Groll aufderFahrt, dieeinegute Stunde man micheinfliegendachte lässt, Herr also einentriftigen Grundgeben, warum rentner zumEssen einladenließ.Esmuss er sichvon seinem Freund undMindest- Knausrigkeit nicht berüchtigt, selten, dass zierte einTaxi. DerDozent war fürseine der Millionärserbe indieTasche undfinan «Ihr offenes Haus fürFlüchtlinge ist Groll nickte. «Sie habenvon Ute Bocks Tod gehört?», «Wo manhinspuckt: österreichische Ge «Ich macheSiemitdenGegebenheiten

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Foto: Mario Lang noch derLeichewillmandenKopf erschla Bock werden Tausende Tode gewünscht, Hasspostings indenSozialen Medien. Frau vor demHaus. in Bewegung. Kurze Zeitspäter standensie lich bleiben? Ich würde nureinRadantrei nende Kerze halten undgleichzeitig beweg Gedenken anUte Bockdabeisein?» ckendes. Werden SiebeimLichtermeer zum schen Patrioten.» chen Hass erklären?» dieren. Wie kann mansichdiesen entsetzli gen, manwillsieertränken, vergiften, ausra nem altennem Platz. se USEmbassy die neue eröffnet. FDR blieb an sei wenigen Tagen wurde Them inNine Elmsander darf mansein Hilfsmittel nicht unterschlagen. Vor körpergestählten Nazis Rollstuhl ausdem besiegte, shington durchgesetzt die der Mann, hat.Einem nische Independent-Living-Bewegung inWa imRollstuhlDelano wiees dieamerika zuzeigen, ter Menschen kämpft seit Jahren Franklin darum, Deutschen Reichs rettete. behinder EineGruppe tödlichen sieausder der BelagerungMann, des – undzeugt Verehrung vonder Briten der fürden Franklin D. Roosevelt –allerdings ohne Rollstuhl mentale Statue amGrosvenor Square präsentiert amerikanische Botschaft anihrliegt. Einemonu sie auch «Little America» genannt, weil dieUS- die Hand schütteln. Von älteren wird Londonern bei Madame Tussauds kannmanCharlie Chaplin schrieb aufHausnummer17 sechs Romane und Sie bedient mehrere Bahnhöfe, Charles Dickens die inMidlandsundnach Nordengland führt. durch dieStadt undmündet indieAutobahn A40, *Die Marylebone Road zieht vonPaddington quer zum Belgradplatz zurück. vor demFlüchtlingsheim undkehrten dann den anseine Griffe lassen.» Joseph sieht dasebenso. Erwürde nieman wegung. «Siewissen, wieichdarüberdenke. Sie können aufmich…» dumm ausschauen.» ben undimKreis fahren. Daswürde schön «Der Anstelle einerAntwort setzte Groll sich «Wie soll einRollstuhlfahrer einebren «Ihre Gelassenheit hat etwas Abschre «So sindsieeben, dieblauenösterreichi Sie standennocheineWeile schweigend Groll machte eineabwehrende Handbe «Sie könnten sichauchschieben lassen. 1., Herrengasse 13 18Uhr Beginn: Niederösterreich ausseinenStücken liestam 6.Februar Riess imKunstraumErwin Standard berichtet von Hunderten

herr 319. auf Erwin Riess reisen groll Folge

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ich Mäci!» undsoweiterundsofort. Heute binich,wie henden Vokabeln daherkommt. «GehstduKino? Bin chen Verwendung dereigentlich zurVerfügung ste es, wenn sieallerdings miteineräußerst übersichtli Sprache ist etwas Schönes. Meistens. Schwierig wird 17.1. wort geben. Ja, Licht! auch Veganes auffindenlässt, kannicheineklare Ant Aufzeug ist. dieFrage, ob sichinmeinemKühlschrank und Predigerinnen, fürdieallesaußerVeganes Teufels staben stopfen. Ich magnurkeine extremen Prediger was sichandere Menschen inihre berühmten 4Buch schiedener Nahrung aufund miristesvöllig einerlei, vegan. Meine Wenigkeit wuchsnochmitallerleiver Veganes Leben istjaderzeit sehr modern.Soweit, so 15.1. ferung in Erwägung. Kenntnis setzen. Muckizieht meinebaldige Einschlä wieder einfallen, werde ichmichdavon umgehend in scheinlich nicht so wichtig gewesen sein. Sollte esmir was ichmirvor 2Minuten gedacht habe.Wird wahr schüssel undweiß schlussendlich nicht mehrwirklich, tertresor seiner katerlichen befülledieFutter Hoheit, noch meinenTeil, begebe michanschließend zumFut 3 Meter zurücklegen musste. Ich denke mirinzwischen tung, daerjetztaufderSuchenachmirimmerhinfast gelüstet esscheinbar nacheinerumgehenden Bewir der Bestandszahl1.«!§$%&/!»Wachhabenden Mucki Einnichtnimmt. wirklichschwieriges Unterfangen bei eine Bestandsaufnahme seiner Mitbewohner vor mindest so lange, bisderdiensthabendebesorgte Kater ne Gedanken. Denn,inderStilleblüht dasDenken! Zu Fall abermacheichmirohnedigitaleGehhilfe so mei betreibe GehirnjoggingoderBrainstorming, aufjeden Ich sitze inderStilledesdazupassenden Örtchens und 13.1. sehr intelligenten Haus- undNutztieres. hen, dasentspräche jaeinerBeleidigungdesdurchaus zischwein» dieRede. Soweit möchte ichnunnicht ge durch diediversen Medien undeswar auchvon «Na schreckend zutage. Natürlich gingeingroßer Aufschrei hier kam seine wahre Gesinnungganz deutlichunder mir persönlich eineandere Wortwahl erwartet, aber unterbringen! Von einemTeilzeitphilosophen hätte ich schaften dochtatsächlich Flüchtlinge «konzentriert» Studienabbrecher derPhilosophie undPolitikwissen wird esauchnicht besser undjetztwilldererfolgreiche ein wenig schmutzig aussieht. Beigenauerem Hinsehen Herbert Kicklzeigt sein wahres daswieüblich Gesicht, nenminister undehemalige Generalsekretär derFPÖ Ich weiß gar was nicht, ichsagen soll, aberderneueIn 11.1. oderBrainstorming Gehirnjogging 452 ------fentlich auch. bum)». Und schon geht esmirwiederbesser. Euchhof ich «Gary Moore –Ballads&Blues1982–1994 (Full Al de undelfMinuten Zeitnehmenwill,demempfehle giert zahlreich aufYouTube. Wer sichetwa eineStun Nach Musiksteht mirderSinn.Diese wiederumlo 25.1. das Gesäß. nachher niegenau, wer gewonnen dasGehirn,oder hat, absolviert, weiß man Beratern eineSitzung(Briefing) wem Ehre gebührt. Übrigens, wenn Trump mitseinen nachtsdekoration imWeißen Haus zuständig!Ehre, onsexpertin (Model). Aber halt!Siewar fürdieWeih doch angeblich einegelernte Bekleidungsdistributi war dapraktisch nullzulesen. DabeiistFrau Trump nischen Zeitungen gestöbert, abervon einer First Lady america hate again!» Ich habevielonlineinamerika wurdedelt, leiderbereits komplett «Make umgesetzt. te, derDonald.SeinWahlkampfslogan, leicht abgewan Das liegtabernicht daran, dass eresnicht versucht hät Welt widerErwarten nochimmernicht untergegangen. demDonald)vor einemJahr,sidenten gibt(laut istdie Nach derbestbesuchten Inauguration, seit esUS-Prä 20.1. ich schon wiederStimmen…nixwieweg! ner_innen damitzutun? Keine Ahnung,außerdem höre ce aufirgendeinen Job. Und was habendiearmenJapa Naja, inderPrivatwirtschaft hätte erjakeinerlei Chan petenz schon reicht, umdenChefspielenzukönnen. bedeuten, dass konzentriertes Vortäuschen von Kom Der sogenannte «neueStil»desHerrn Kurz scheint zu Köstinger, alleohneBefundzumThemaAusbildung. nisterium niemalseinenJob bekämen. Kurz, Kickl, stattdessen verfügen überdiedrei K,dieinihrem Mi sehen. Na dieLeute habenihren gut, Kaiser janoch,wir Haufen habeichjedenfalls schon lange nicht mehrge wie unfair. Aber so vielefröhliche Gesichter aufeinem 190 cmgegen durchschnittliche 160 cm,auchirgend raten dass allezumiraufsehen. bin.Schönist, Naja, ich vor derOperineinejapanische Reisegruppe ge Ich höre vieleStimmen.Vielleicht liegtesdaran, dass 18.1. ger.» Kurt Tucholsky dumm stellen kann. DasGegenteil istschon schwieri «Der Vorteil derKlugheitbesteht darin,dass mansich mir ein,wenn sinnvolle Sprache anihre Grenzen stößt. dann auchwiederenttäuschen? SoeinBlödsinn fällt entsperren. Wenn ichjemandentäusche, kann ichihn spiel etwas versperre, kann ichesanschließend wieder che undihren Sinngestolpert.Also, wenn ichzumBei nicht anders zuerwarten, wiedereinmalüberSpra Gottfried | dichter innenteil ------täuschen? wieder ent- dann auch kann ich ihn täusche, jemanden Wenn ich GOTTFRIEDS TAGEBUCH 43