Ausgabe 02/2015
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Inhalt Impressum Das Magazin des Tourismusvereins Land- kreis Lichtenfels e.V. ist gratis und erscheint 4x jährlich in einer Auflage von 50.000 Ex- emplaren. Die Verteilung erfolgt an alle Haushalte. Außerdem liegen kostenlose Ex- emplare in den Kommunen, in öffentlichen Einrichtungen, Hotels, Pensionen und Gast- stätten, Kliniken und den Tourist-Informa- tionen aus. Die bundesweite Abdeckung erfolgt per Postversand sowie über Messen und Ausstellungen. Herausgeber Tourismusverein Landkreis Lichtenfels e.V. c/o Landratsamt Lichtenfels Kronacher Straße 30 ∙ 96215 Lichtenfels Tel.: 0 95 71/ 1 83 67 ∙ tourismusverein@landkreis- lichtenfels.de Vorsitzender: Christian Meißner, Landrat des Landkreises Lichtenfels Geschäftsführerin: Andrea Musiol Projektbetreuung: Andreas Grosch Redaktion & Layout Mathias H. Walther Am Hang 1 ∙ 96482 Ahorn Tel.: 0 95 65 / 6 14 65 Mobil: 01 72 / 8 43 15 15 [email protected] Christoph Winter, Büro für Kommunikation Gustav-Hirschfeld-Ring 13 ∙ 96450 Coburg Tel.: 0 95 61 / 2 81 63 Mobil: 01 51 / 20 57 72 47 [email protected] Druck Mediengruppe Oberfranken Druckereien GmbH & Co.KG Gutenbergstraße 1 ∙ 96050 Bamberg Tel.: 051 / 18 82 53 [email protected] 3 4 Franken feiern Feste ie sind Franke? Am besten ein Oberfran- Die größten, und über die Landkreisgrenzen ke? Dann wissen Sie ja, wie gerne, wie bekanntesten Feste finden alljährlich in der ausgelassen und wie genussvoll hier gefei- Kreisstadt Lichtenfels statt: das Schützen- und ert wird. Und allen unsere Gästen, die Volksfest der Königlich Privilegierten Scharf- wir hier am Obermain und im Jura gerne als schützengesellschaft (10. bis 19. Juli) und der Freunde willkommen heißen, wollen wir einen Korbmarkt (19. bis 20. September), eine einzig- kleinen Eindruck darüber vermitteln, was es artige Mischung aus Altstadtfest und Spezial- heißt, wenn es die Franken krachen lassen. markt für Korbwarenprodukte. Klar, gute Laune, viel Musik und noch mehr Daneben warten noch Glanzlichter wie das 35. Spezialitäten aus der Genussregion Oberfranken Altstadtfest (24. bis 26. Juli) und das 7. Bier- gehören dazu. Und natürlich unser Bier aus den brauerfest (15. August) in Bad Staffelstein oder kleinen und mittelständischen Brauhäusern – die Schusternacht am 17. Juli in Burgkunstadt vielerorts extra für das Schützenfest oder die auf die Gäste. Kirchweih nach traditionellen Rezepturen ge- braut. Ein Genuss, von dem so mancher Ur- laubsgast später noch bei Freunden schwärmt. Ebenso wie von den Schmankerln, die von emsi- gen, meist ehrenamtlichen Helferinnen und Hel- fern aus den Küchen der Dorfwirtshäuser auf die Tische der Gaststuben und der Biergärten getra- gen werden. Und der Fremde staunt – nicht nur über die Vielzahl der Speisen, auch über so man- che Wortwahl. Aber es stimmt tatsächlich: Bei uns gibt viele leckere „Bräten“. Und die werden auf den Höhen des Jura ebenso serviert wie in Redwitz an der Rodach, beim beliebten Zeulner Freischießen oder bei den Schützen von Ebens- feld oder Bad Staffelstein. 5 Schützen- und Volksfest Lichtenfels vom 10. bis 19. Juli Premieren gegen das Warten ine gepflegte Maß Bier und eine keine Chance mehr. Für die Firmen der einem Pizzabäcker verwöhnen lassen, Grillhaxe beim Lichtenfelser Region bieten die Schützen darüber und allerlei Gegrilltes gibt’s im Grill- Schützenfest verzehren - ohne hinaus am Mittwoch und Donnerstag, haus, das im Hauptversorgungsstand einen freien Tisch suchen müssen. Das 15. und 16. Juli, jeweils einen „Tag der untergebracht ist. Ebenfalls neu im geht bei der nächsten Auflage des be- Speisenangebot sind Hamburger. Für liebten Volksfestes im Juli ganz ent- kürzere Wartezeiten wird ein zweiter spannt. Denn zum ersten Mal in der Ausschank im Biergarten garantieren. Geschichte des Lichtenfelser Schützen- Für den Festplatz hat Platzmeister festes wird es eine telefonische Platzre- Dieter Brandmeier auch in diesem Jahr servierung geben. Und noch mehr hat wieder attraktive Fahrgeschäfte ver- sich die Königlich Privilegierte Scharf- pflichtet. „Night Style“, „Flip Fly“, schützengesellschaft einfallen lassen, „Break Dance“, „Heiße Räder“, die um Anstehen und Wartezeiten zu ver- „Bayern-Wippe“ und „Jumanji“ heißen kürzen: Schon zehn Tage vor dem die Fahrgeschäfte. Im „Night Style“ Schützenfest können Speisen und Bier- überschlägt sich die Gondel mit den marken im Schützenhaus erworben oder Fahrgästen waagerecht, senkrecht und telefonisch vorbestellt werden. Firmen“ an. „Die Öffnungszeiten blei- schräg. Bis zu einem Dutzend Wagemu- Ebenfalls Premiere feiert das Speisen- ben unverändert“, stellt Erster Schüt- tige können der Schwerkraft im „Flip angebot unter der Woche. Auf dem zenmeister Erwin Kalb fest. Die Gäste Fly“ entfliehen. Die Rundum-Über- Festplatz wird es stets ein Mittagessen des Schützen- und Volksfestes können kopf-Schaukel dreht sich um drei Ach- geben. Ab 11.30 Uhr hat der Hunger sich in diesem Jahr zum ersten Mal von sen und schwingt sich bis zum 6 Überschlag auf. Die frei in Sitzschalen und nur von Schulterbügeln gehalte- nen Passagiere können das im freien Fall genießen. Und auch die Zu- schauer können mitfiebern, denn das „Flip Fly“ schwingt quer zur Front direkt über die Köpfe der Zuschauer. Weitere Fahrgeschäfte sind der „Break Dancer“ mit sei- nen gegenläufig rotierenden Gondeln, die „Bayernwippe“ und der Irrgarten „Jumanji“. Speedrolls, Glaslabyrinth, be- wegliche Treppen und Böden, pneumatische gesteuerte Fall- böden, Förderbänder und eine echte Hängebrücke: Der Spaziergang durch „Jumnaji“ bietet ein Feuerwerk an Effekten und zuletzt eine Spiralrutsche mit acht Meter Höhe und danach wird jeder in der "Menschen-Waschstraße" gesäubert. „Heisse Räder“ bietet eine sausende Berg- und Talfahrt. Neu in diesem Jahr auf dem Lichtenfelser Festplatz sind weiter ein Klettergarten für Kinder und eine Nostalgie-Eisenbahn. Etwa 120 Jahre hat diese reisende Eisenbahn schon auf dem Buckel, „die vor vie- len Jahrzehnten schon einmal in Lichtenfels beim Schützenfest war“, erinnert sich Platzwart Dieter Brandmeier. Wie in jedem Jahr laden die Lichtenfelser Schützen Kinder des Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) der Cari- tas auf den Festplatz ein. Die Aktion „Schützenhilfe“ kommt wiederum zwei Kindergärten zugute. Für mobili- tätseingeschränkte Besucher wird ein barrierefreier Toilet- tencontainer auf dem Festplatz aufgestellt. Tischreservierungen und Gutscheinbestellungen täglich von 10 bis 18 Uhr im Schützenhaus unter Telefon 0170 / 52 68 224. 7 Sie gehört dazu und ist längst eine Institution. Ohne sie wäre das größte Fest der Deutschen Korbstadt schon lange nicht mehr so wie früher. Mal ehrlich, so richtig zweifelt doch niemand daran: Hier in Oberfranken weiß man zu genießen. Wer hier über ie Laugenbreze ist ein Ge- war ein bekannter Schütze und Stadtrat die Schützenfeste und Kirchweihen bäck, das eigentlich im süd- in seiner Heimatstadt Schwandorf. Und schlendert – Bratwurst, Grillhaxen deutschen Raum zuhause er war immerhin bayerischer Schützen- oder einen halben Göger (Hähnchen) ist. Am Obermain war sie bis 1927 un- meister geworden. Mit dieser Familien- genießt – wird ahnen, dass Lukull bekannt. Erst der Bäckermeister Josef tradition fanden sich bei der hier am Main aufgewachsen ist. Söllner, den die Liebe nach Lichtenfels Abstimmung in der Königlich Privile- geführt hatte, begründete eine Traditi- gierten Schützengesellschaft mehrheit- on, die bis heute zum Schützenfest der lich weiße Kugeln zugunsten der Königlich Privilegierten Scharfschützen Aufnahme von Josef Söllner. gehört. Wenig später – 1927 – entstand die Idee, für das Lichtenfelser Schützenfest Münchner Laugenbrezen zu backen. Das war kein leichtes Unterfangen. Denn die Laugenbreze ist ein Gebäck, das besonders viel Handarbeit erforder- te. Aber offensichtlich fanden die Söll- Josef Söllner stammte aus einer Bä- ners-Brezen guten Anklang, auch wenn ckerei in Schwandorf und hatte bei sei- die Leute das neue Backwerk erst vor- ner Wanderschaft als Bäcker in sichtig probierten. Seither werden alle München die Laugenbreze kennenge- Jahre zum Lichtenfelser Schützenfest in lernt. Im November 1924 heiratete er der Bäckerei Söllner – inzwischen in der Marie Donath, die Tochter des Lichten- dritten Generation – Brezen gebacken. felser Bäcker- und Müllermeisters Georg 1927 war die Münchner Breze eine sel- Donath, und arbeitete ab da in der Bä- tene Spezialität, heute kann man an je- ckerei mit. So lag es nahe, dass die Bre- der Ecke Laugenbrezen kaufen. Diese ze am Obermain Einzug hielt. Brezen sind industriell als Teiglinge Obwohl – es war seinerzeit gar nicht so vorgelaugt, vorgegart, eingefroren und einfach, das Laugengebäck für das müssen nur noch im gefrorenen Zustand Schützenfest backen zu dürfen. Schließ- in den Ofen geschoben werden. Damit lich war die Königlich Privilegierte sind sie zwar äußerlich schön und frisch, Schützengesellschaft ein besonderer aber haben mit einer handgefertigten Verein. Es war nicht selbstverständlich, Münchner Breze nichts zu tun. Mitglied zu werden. Wer aufgenommen Grundlage für eine Laugenbreze ist werden wollte, musste einen Antrag natürlich erst einmal die Rezeptur. Bei stellen, über den geheim mit weißen und der Teigherstellung sind verschiedene schwarzen Kugeln abgestimmt wurde. Komponenten zu beachten, die in kei- Doch Josef Söllner stammte aus einer nem Fachbuch stehen. Brezenteige Schützenfamilie. Sein Vater, Bäcker- müssen so fest gehalten werden, dass meister und Gewerberat Josef Söllner, nur spezielle Knetmaschinen in Frage 8 kommen. So manche dieser Arbeitsgerä- lange dauern sollte.