BYZANZ UND DAS ABENDLAND III. STUDIA BYZANTINO-OCCIDENTALIA Antiquitas • Byzantium • Renascentia XV
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ANTIQUITAS • BYZANTIUM • RENASCENTIA XV. (BIBLIOTHECA BYZANTINA III) BYZANZ UND DAS ABENDLAND III. Studia ANT I U YZ M B Byzantino-Occidentalia R E S N A A T S I C U E N Q I T T I A N Studia Byzantino-Occidentalia A MMXIII BYZANZ UND DAS ABENDLAND III: EÖTVÖS-JÓZSEF-COLLEGIUM ETL E Byzanz_III_borito.indd 1 2015.11.23. 6:34:52 BYZANZ UND DAS ABENDLAND III. STUDIA BYZANTINO-OCCIDENTALIA Antiquitas • Byzantium • Renascentia XV. Bibliotheca Byzantina III Herausgegeben von Zoltán Farkas László Horváth Tamás Mészáros Eötvös-József-Collegium 2015 Byzanz und das Abendland III. Studia Byzantino-Occidentalia Herausgegeben von Erika Juhász Eötvös-József-Collegium Budapest 2015 Herausgegeben im Rahmen des vom Nationalen Forschungsfonds Ungarn geförderten Projekts OTKA Nr. 104456 Verantwortlicher Herausgeber: László Horváth, Direktor des Eötvös-József-Collegiums Anschrift: ELTE Eötvös-József-Collegium H-1118 Budapest, Ménesi út 11-13 © Eötvös-József-Collegium und die einzelnen VerfasserInnen, 2015 Alle Rechte vorbehalten ISBN 978-615-5371-44-8 ISSN 2064-2369 Druck: Komáromi Nyomda és Kiadó Kft. H-2900 Komárom, Igmándi út 1 Generaldirektor: Kovács János Inhaltsverzeichnis Vorwort .........................................................................................................11 Peter Schreiner Geschichte und Geschichten aus dem Osten Die frühe westliche Historiographie und Byzanz (6.-9. Jh.) ..................13 Filippo Ronconi Nec supersit apud quemlibet saltem unus iota, vel unus apex L’autodafé d’où naquit la Bibliothèque de Photius ....................................31 Hermann Harrauer Austern und andere Luxusspeisen in Papyri ............................................53 Anastasia Maravela Alphabetic Verses and Cipher Alphabets fromWestern Theban Monasteries: Perspectives on Monastic Literacy in Late Antique Egypt .................................................................................67 John Tolan Graeculus dixit: Byzantium as Intermediary between Islam and Latin Europe?..............................................................85 Nicolas Drocourt La perception du milieu naturel dans le cadre des relations diplomati- ques entre Byzance et l’Occident chrétien (VIIe-XIIe siècle) ...........................95 Gyula Mayer Zur Sprache des Archimedes ...................................................................117 Zoltán Farkas In memoriam Gyula Czebe (1887–1930) ...............................................125 Tamás Mészáros Once Upon a Time in The East Moravcsik versus Darkó: The History of a Controversy ......................147 8 Inhaltsverzeichnis Srđan Pirivatrić Byzantine-Hungarian Relations in 1162–1167 and the Deposition of Serbian Grand Župan Desa ...............................159 Iván Tóth Preliminary Investigations into Kritoboulos’ Idea of History .............167 Christian Gastgeber Das Chronicon Paschale und der Megas Chronographus Marginalnotizen im Codex unicus Vaticanus gr. 1941 .........................179 Erika Juhász Olympiaden in der Osterchronik ............................................................199 Martin Hurbanič A Neglected Note to the Naval Defense of Constantinople during the Avar Siege: the Position of σκαφοκάραβοι in the Golden Horn ...211 Vratislav Zervan Βιτέζης – Wortgeschichte und Herkunftsbestimmung.........................221 Vlastimil Drbal Spätantike Heilkulte in Palästina und in Ägypten zwischen Heidentum und Christentum .................................................233 Péter Ekler Greek and Byzantine Authors and Augustinus Moravus Olomucensis Part One: Plato and Bessarion .................................................................247 István Kovács Brief eines Legionärs aus Pannonien (P. Tebt. 2.583) Philologische und Gattungsanalyse ........................................................257 Ágnes T. Mihálykó Christ and Charon: PGM P13 in Context ..............................................283 Patricia Szikora An Interpretation of Similes in Corippus’ In laudem Iustini ...............293 Vorwort Zwischen dem 24.–28. November 2014 fand im Budapester Eötvös-József- Collegium die nunmehr dritte internationale Konferenz Byzanz und das Abendland statt. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des vom Nationalen Forschungsfonds Ungarn geförderten Projekts OTKA NN 104456 (Classical Antiquity, Byzantium and Humanism. Critical Editions of Latin and Greek Sources with Commentary) auch diesmal mit der gleichzeitigen freundlichen Unterstützung der Budapester österreichischen, französischen und italieni- schen Kulturinstitute organisiert. Für die nachhaltige Förderung der Byzanz und das Abendland-Reihe gebührt den Institutsleiter/innen nach wie vor unser besonders herzlicher Dank. Ähnlich den Vortragsmaterialien von 2012 und 2013, die vorletztes bzw. letztes Jahr im Druck erscheinen konnten, werden im vorliegenden Band (Serie Antiquitas – Byzantium – Renascentia, Bd. XV – Unterreihe Byzanz und das Abendland, Bd. III) die Beiträge der vorjährigen Konferenz veröffentlicht. Nach der bewährten Praxis wurden dabei die größeren, nach Kulturgebieten getrennten Sektionen der Konferenz in einzelnen Sammelbänden für Gallica (französische Studien; Hrsg. Emese Egedi-Kovács), Germanica (deutsch; Hrsg. Balázs Sára) und Mediterranea (italienisch, spanisch und neugriechisch; Hrsg. Ágnes Ludmann) untergebracht und sind gleichzeitig im Druck erschie- nen (die genauen bibliographischen Angaben s. am Ende des Bandes unter Bisher erschienene Bände der Reihe). Einen besonderen Block unter den Vorträgen zur byzantinischen Geschichte und Historiographie sowie zur griechischen Paläographie und Kodikologie bildeten bei der Konferenz die dem Chronicon Paschale (sog. „Osterchronik“) gewidmeten Sektionen, die – mit Unterstützung des österreichischen FWF- Projekts (P25485; The Chronicon Paschale. Critical Edition and Enhanced Edition Method) – zur Vorbereitung einer neuen kritischen Edition dieser Weltchronik aus dem 7. Jahrhundert beitragen sollten. Über das hohe wissenschaftliche Niveau hinaus haben die Organisator/ innen der Konferenz auch auf die anspruchsvolle fachliche Weiterbildung des Forschungsnachwuchses besonderen Wert gelegt: Unter Leitung der zur Konferenz angereisten Expert/innen fanden auch Seminare für Studenten des Eötvös-Collegiums in fremden Sprachen statt. Zum Schluss der Konferenz wurde – mittlerweile traditionsgemäß – auch dieses Jahr eine Studententagung veranstaltet, von deren Vorträgen drei Studien auch im vorliegenden Band abgedruckt worden sind. Dank schulde ich Herrn Collegiumsdirektor László Horváth für seinen Beistand während der Organisierung der Konferenz und der Redaktionsarbeiten, den Lektorinnen und Lektoren sowie unserem Metteur für ihre selbstlose und hingebungsvolle Arbeit am Zustandekommen des Bandes. Unser herzlichster Dank gilt schließlich sämtlichen Autorinnen und Autoren, die sich an der Konferenz als Vortragende beteiligt und uns ihre Forschungsergebnisse auch in schriftlicher Form zur Verfügung gestellt haben. Budapest, den 27. Oktober 2015 Erika Juhász Peter Schreiner Geschichte und Geschichten aus dem Osten Die frühe westliche Historiographie und Byzanz (6.-9. Jh.) „Byzanz und das Abendland“ ist im Wesentlichen identisch mit dem Begriff „Osten und Westen“, einer Thematik, die in jüngster Zeit an Aktualität zwei- felsohne zugenommen hat. Man kann die Problematik der ost- und südosteu- ropäischen Staaten und die Intentionen ihrer führenden Kräfte nur verstehen, wenn man sie als Nachfolger des byzantinischen Erbes in staatlicher und kirchlicher Ideologie sieht. Gegensätze wurden erstmals evident, als sich im Kaiserreich des Augustus der kulturell griechisch-orientalische Osten mit dem lateinischen, von Rom beherrschten Westen politisch zusammenschloß. Aber das große Römische Reich und die Persönlichkeit vieler ihrer Kaiser hat diese Gegensätze lange nicht offen zutage treten lassen. Zuletzt im 6. Jh. hat noch einmal ein römi- scher Kaiser, Justinian, den „byzantinisch“ zu nennen verfremdend wäre, das Reich so gefestigt, dass auch nach dem politischen Zusammenbruch die ideologische Kraft des Reichsgedankens immer noch ein ökumenisches Zusammengehörigkeitsgefühl oder doch ein Bewusstsein der einstigen Einheit gewährleistete.1 Von dieser Epoche, die im 6. Jahrhundert beginnt und im Verlaufe des 9. Jh. endet, ist im vorliegenden Beitrag die Rede. Quellen sind historiogra- phische Werke in lateinischer Sprache, verfasst von Autoren, die außerhalb 1 Koder, J., Die räumlichen Vorstellungen der Byzantiner von der Ökumene (4.-12. Jahrhundert). Anzeiger der philosophisch-historischen Klasse (der Österr. Akademie der Wissenschaften) 137 (2002) 15–34. Ein herausragendes literarisches Zeugnis ökumenischer Vorstellungen der Byzantiner ist die Schrift De administrando imperio des Kaisers Konstantinos Porphyrogennetos (Moravcsik, Gy. – Jenkins, R. J. H., Washington 1967), entstanden in den Jahren 948 bis 952. Räumliche Vorstellungen spiegeln sich aber auch in den Triumphaltiteln der byzantinischen Kaiser (Rösch, G., Ὄνομα βασιλείας. Wien 1978. bes. 167–170), zuletzt (mit großen Lücken in der Zwischenzeit) belegt unter Kaiser Manuel I. im Jahr 1166 (Mango, C., The Conciliar Edict of 1166. Dumbarton Oaks Papers 17 (1963) 315–330). 14 Peter Schreiner der griechischsprachigen Welt lebten, aber doch diese griechische Welt in individuell unterschiedlicher Form in ihrem Werk berücksichtigten, sich also dazugehörig fühlten. Es soll hier nicht ein „Byzanzbild“ früher westlicher Historiker vorgestellt werden, sondern es ist in angemessener Auswahl an Beispielen zu zeigen,