Erläuterungsbericht zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Stadt

Inhalt:

1. Vorwort

2. Grundlagen und Ziele des Flächennutzungsplanes ( Seite 1 )

2.1 Allgemeines 2.2 Landesplanung 2.3 Anlass zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes 2.4 Allgemeine Ziele 2.5 Lage im Raum 2.6 Grenzen der Stadtteile 2.7 Allgemeine Übersicht 2.8 Relief und Gewässer 2.9 Geologie und Boden 2.10 Klima

3. Bevölkerung ( Seite 17 )

3.1 Bevölkerungsentwicklung allgemein 3.2 Einwohnerentwicklung 3.3 Geburten und Wanderung 3.4 Bevölkerungsverteilung 3.5 Religionszugehörigkeit

4. Strukturelle Grundlagen ( Seite 24 )

4.1 Kurort Bad Berleburg 4.2 Landwirtschaft 4.3 Forstwirtschaft 4.4 Industrie und Gewerbe 4.5 Dienstleistung, Handel und Fremdenverkehr

5. Verkehr ( Seite 30 )

5.1 Klassifiziertes Straßennetz 5.2 Bahnanlagen (Schienenpersonennahverkehr) 5.3 Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

6. Siedlungsentwicklung ( Seite 38 ) - 2 -

7. Bauflächen ( Seite 44 )

7.1 Wohn- und gemischte Bauflächen 7.1.1 Bestand 7.1.2 Änderungen 7.1.3 Planung 7.2 Gewerbliche Bauflächen 7.2.1 Bestand 7.2.2 Änderungen 7.2.3 Planungen

8. Sonderbauflächen ( Seite 49 )

9. Gemeinbedarfsflächen ( Seite 51 )

10. Grünflächen ( Seite 53 )

11. Ver- und Entsorgung ( Seite 56 )

11.1 Wasserversorgung 11.2 Stromversorgung 11.3 Gasversorgung 11.4 Post- und Fernmeldewesen 11.5 Abwasserbeseitigung - Deponien 11.6 Abfallbeseitigung 11.7 Windkraftanlagen

12. Schulen und Kindergärten ( Seite 65 )

13. Sportstätten ( Seite 65 )

14. Bergbau ( Seite 67 )

15. Natur- und Landschaft ( Seite 69 )

15.1 Naturschutzgebiete 15.2 Landschaftsschutzgebiete 15.3 FFH-Gebiete

16. Agenda 21 ( Seite 73 )

17. Gewässer- und Schutzgebiete ( Seite 74 )

18. Denkmalschutz ( Seite 77 )

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Erläuterungsbericht zur Neuaufstellung des Flächennutzungs- planes der Stadt Bad Berleburg

1. Vorwort

Durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes /Paderborn (Sauerland/Paderborngesetz vom 05.11.1974 GV.NW. S. 1224) wurden mit Wirkung vom 01.01.1975 die amtsfreie Stadt Bad Berleburg mit den ehemaligen Gemeinden Alertshausen, Arfeld, Aue, Beddelhausen, Berghausen, Diedenshausen, Dotzlar, Elsoff, Girkhausen, Hemschlar, Raumland, Richstein, Rinthe, Sassenhausen, Schüllar, Schwarzenau, Stünzel, Weidenhausen, Wemlighausen, Wingeshausen und Wunderthausen des Amtes Berleburg zur heutigen Stadt Bad Berleburg zusammengefasst. Vier Gemeinden (Birkefehl, Birkelbach, Balde, Womelsdorf) kamen zur Gemeinde Erndtebrück und drei Gemeinden (Neuastenberg, Mollseifen, Langewiese) zum . (Siehe Anlagepläne Verwaltungsgrenzen vom 01.07.1966 und Sauerland-Paderborn-Gesetz vom 01.01.1975) Lediglich die frühere Stadt Bad Berleburg besaß einen genehmigten Flächennutzungsplan. Da aber gem. § 5 Abs. 1 BBauG im Flächennutzungsplan für das ganze Gemeindegebiet die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung in den Grundzügen darzustellen ist, wurde eine Neuaufstellung für die neugegliederte Stadt Bad Berleburg erforderlich. Der am 12.02.1980 genehmigte Flächennutzungsplan wurde am 24.04.1980 wirksam und besteht in seinen Grundzügen auch nach einer Vielzahl von Änderungen noch heute.

2. Grundlagen und Ziele des Flächennutzungsplanes

2.1 Allgemeines

Aufgabe der Bauleitplanung ist es, die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstücke in der Gemeinde nach Maßgabe des § 1 Abs. 1 des BauGB vorzubereiten und zu leiten. Grundlage dazu sind unter Einhaltung der Ziele der Raumordnung die Aufstellung von Bauleitplänen. Das sind:

ƒ der Flächennutzungsplan als vorbereitender Bauleitplan und ƒ der Bebauungsplan als verbindlicher Bauleitplan

Bauleitpläne sind aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Ein Anspruch auf die Aufstellung besteht nicht.

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Auf den Bürger wirken die Aussagen des Flächennutzungsplanes nur indirekt, d. h., dass ihm aus den Darstellungen keine direkten Rechte oder Einschränkungen erwachsen. Lediglich öffentliche Planungsträger, die am Verfahren beteiligt wurden, haben ihre Planungen dem Flächennutzungsplan insoweit anzupassen, als sie dem Plan nicht widersprochen haben (s. § 7 BauGB).

Außerdem ist der Flächennutzungsplan bei der Bearbeitung von Baugesuchen im Innen- und Außenbereich zu beachten. Durch die Aufstellung des Flächennutzungsplanes mit seinen Darstellungen sind Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten, die innerhalb des Gemeindegebietes an geeigneter Stelle ausgeglichen und zugeordnet werden müssen.

2.2 Landesplanung

Der Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP NRW), bekanntgemacht am 11.05.1995, stellt Bad Berleburg als Mittelzentrum dar mit einem Versorgungsbereich von mindestens 25.000 Einwohnern dar. Bad Berleburg liegt an einer überregionalen Entwicklungsachse, gebildet durch die Bundesstraße 480. Weitere Grundlagen ist der am 10. Oktober 1989 als Ziel der Raumordnung und Landesplanung bekanntgemachte Gebietsentwicklungsplan Teilabschnitt Oberbereich Siegen. Im regionalen Ordnungssystem bildet Bad Berleburg gemeinsam mit Erndtebrück ein Mittelzentrum mit 25.000 - 50.000 Einwohnern im Mittelbereich. Eine Entwicklungsachse 2. Ordnung ist im GEP für die Neuführung der B 62 mit B 508 als Anbindung des Mittelzentrums an die Verbindung Nord- und Mittelhessens mit dem Oberzentrum Siegen gedacht. - 7 -

2.3 Anlass zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes

Um die städtebauliche Entwicklung der Stadt Bad Berleburg zu ordnen, war ein dringendes Ziel die Aufstellung des Flächennutzungsplanes. Der seit dem 24.04.1980 wirksame Flächennutzungsplan stellt die aus damaliger Sicht beabsichtigte Entwicklung und die sich daraus ergebende Art der Bodennutzung dar. Viele Ziele, die zur Zeit der Aufstellung noch ihren Sinn ergaben, lassen sich heute so nicht mehr verwirklichen, denn die bei der Bauleitplanung grundsätzlich zu berücksichtigenden Belange haben teilweise einen anderen Stellenwert eingenommen (z. B. Natur- und Landschaftsschutz, Straßenbau und Verkehrsplanung u. a.). Ebenso werden die voraussehbaren Bedürfnisse der Stadt Bad Berleburg heute anders eingeschätzt. Außerdem wurden für den bestehenden Plan bereits mehrere Änderungsverfahren durchgeführt bzw. eingeleitet, so dass durch die Vielzahl der Änderungspunkte die Eindeutigkeit und Lesbarkeit des Planes nicht immer gewährleistet ist. Ebenso haben sich seit 1980 die Planungen der Träger öffentlicher Belange geändert und verschiedene Projekte wurden anders durchgeführt als vor ca. 20 Jahren beabsichtigt waren. Eine Neuaufstellung ist ebenfalls erforderlich, da sich die Ziele der Landesplanung durch den GEP von 1989 und dem LEP von 1995 geändert haben und diese in den Flächennutzungsplan einfließen sollen. Wie unter Pkt. 4.3 Forstwirtschaft beschrieben, sind 68,5% des Stadtgebietes mit Wald bedeckt und damit ist sie eine der waldreichsten Kommunen in Nordrhein-Westfalen. 26,5%des Stadtgebietes sind Flächen für die Landwirtschaft und nur 3,0% sind Bauflächen. Obwohl 97,0% des Stadtgebietes als Freiraum anzusehen sind, bestehen erhebliche Schwierigkeiten Flächen zu finden, die sich als Bauflächen eignen. Das liegt zum Teil an der schwierigen Topografie, dem Waldabstand und der nicht immer verkehrsgerechten äußeren Erschließung. Es hat sich inzwischen herausgestellt, dass die damals geplanten Baulandreserven teilweise nicht bebaut werden können, da sie mit den heutigen Gesetzen von Natur-, Landschaft- und Wasserschutz nicht mehr übereinstimmen. Da diese Reserveflächen jetzt entfallen sollen, ist es schwer an anderen geeigneten Stellen einen Ausgleich zu finden. In verschiedenen Stadtteilen kann nicht der landesplanerisch ermittelte Bedarf dargestellt werden. Mit zu den vordringlichsten Aufgaben der Stadt gehört es, auch für die wirtschaftliche Entwicklung geeignete und bezahlbare Bauflächen zur Verfügung zu stellen. Dabei sind unter Beachtung des § 1 Abs. 5 BauGB von allen verantwortlichen Seiten Kompromisse erforderlich.

Im Rahmen von Informationsveranstaltungen zur "Agenda 21" hat sich gezeigt, dass Bürger und Organisationen ebenfalls für ein ausgewogenes Verhältnis von wirtschaftlicher Entwicklung und Umwelt eintreten (s. Pkt. 16, Agenda 21).

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Da der Mangel an geeigneten Gewerbeflächen für den gesamten Altkreis Wittgenstein zutrifft, wurden in dem "Regionalen Entwicklungskonzept" von 1992 und der Siegerlandkonferenz 1999 größere gemeinsame Gewerbe- und Industrieflächen - auch für Wittgenstein - befürwortet. Zur Verwirklichung dieser Ziele wurde der Zweckverband "Industriepark Wittgenstein" gegründet zur interkommunalen Zusammenarbeit zwischen Bad Berleburg, und Erndtebrück. Obwohl der erhebliche Fehlbedarf an Gewerbeflächen zunächst im Nahbereich der Stadtteile abgedeckt werden soll, muss auch unter Berücksichtigung des geplanten Gewerbegebietes Weidenhausen ein erheblicher Anteil der fehlenden Gewerbeflächen dem "Industriepark" zugeordnet werden. Die Gemeinde Erndtebrück hat im Rahmen der 17. Änderung ihres Flächennutzungsplanes die planerischen Voraussetzungen für den Industriepark geschaffen. Man ist sich jedoch auch darüber einig, dass der Industriepark für Bauwillige nur attraktiv ist mit einem verkehrsgerechten Anschluss an das überregionale Verkehrsnetz. Wie aus den dargestellten Wohn- und Mischbauflächen zu erkennen ist, sollen der Siedlungsschwerpunkt Berleburg / Berghausen / Raumland und der geplante SSP Aue-Wingeshausen entsprechend gestärkt werden. Der Ortsbereich Aue-Wingeshausen verfügt mit über 3.000 EW über den größten Teil der erforderlichen Dienstleistungseinrichtungen sowie über Gewerbebetriebe und ist erschlossen über die Schiene sowie die L 553 und K 42. Die Bauflächenerweiterungen sollen möglichst vorhandene Baugebiete erweitern um einer Zersiedelung der Landschaft entgegenzuwirken und die vorhandenen Erschließungen zu nutzen. Für die übrigen Stadtteile sind größtenteils nur Abrundungen mit teilweise kleineren Erweiterungen vorgesehen.

2.4 Allgemeine Ziele

Wie bereits erwähnt, haben sich die Ziele der Stadt Bad Berleburg, aber auch die Gewichtung der bei der Bauleitplanung zu berücksichtigenden Belange teilweise geändert. Bei der Neuaufstellung wurden neben den landesplanerischen Zielvorgaben des Gebietsentwicklungsplanes, Teilabschnitt Oberbereich Siegen, die im Rahmen von frühzeitigen Bürgerbeteiligungen, die für die Stadtteile zur besseren Information getrennt abgehalten wurden, und die bei der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange eingegangenen Anregungen und Bedenken berücksichtigt.

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Weitere Planungskriterien sind:

ƒ Herausnahme von nicht erschließbaren Bauflächen ƒ Anpassung der Bauflächen an die Abgrenzungssatzungen nach § 34 BauGB (bzw. BBauG) ƒ Herausnahme von Bauflächen aus den erhaltenswerten Landschaftsräumen (offene Tallagen) oder prägenden Landschaftsbestandteilen ƒ Herausnahme von Planungszielen, die aus heutiger Sicht nicht mehr realisierbar sind ƒ Abdeckung vorhandener Bebauung durch Anpassung der Bauflächen ƒ Darstellung der Bauflächen entsprechend der tatsächlichen Nutzung ƒ Darstellung von Planungszielen in einem überschaubaren Zeitraum von etwa 15 Jahren ƒ Übernahme von Pflichten und Nutzungsregelungen, die nach anderen gesetzlichen Vorschriften festgesetzt sind (z. B. Leitungstrassen, Naturschutzgebiete, Straßenplanungen, Windparkanlagen u. ä.) ƒ Berücksichtigung der landesplanerischen Ziele und Vorgaben sowie die Darstellung eines Siedlungsschwerpunktes für Bad Berleburg / Berghausen / Raumland und in Aue-Wingeshausen. ƒ Berücksichtigung von Planungswünschen aus der Bevölkerung, soweit sie realisierbar sind.

2.5 Lage im Raum

Die Stadt Bad Berleburg liegt im Nordosten des Kreises Siegen-Wittgenstein. Seine Westgrenze ist gleichzeitig Kreisgrenze zum Kreis Olpe mit den Gemeinden Kirchhundem und Lennestadt, während sich im Norden der Hochsauerlandkreis mit den Städten , und Hallenberg anschließt. Die Ostgrenze von Bad Berleburg bildet die Landesgrenze zu Hessen mit den Kreisen Waldeck - Frankenberg und - Biedenkopf. Nachbarn auf hessischer Seite sind hier die Gemeinden , Battenberg, Hatzfeld und Biedenkopf.

Im Süden schließt sich Bad Laasphe und im Südwesten Erndtebrück an. Die Entfernung zu den Nachbargemeinden Schmallenberg, Winterberg, Bad Laasphe und Erndtebrück beträgt ca. 15 km Luftlinie, die Entfernung zur Kreisstadt Siegen ca. 30 km Luftlinie. Durch die Topografie mit seinen Tälern und Bergen vergrößern sich die Straßenkilometer noch ganz erheblich.

Aus der Skizze lässt sich der große Abstand von Bad Berleburg zu den Hauptverkehrsadern (Autobahnen )erkennen. .

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Der sich seit über 30 Jahre hinziehende Planungsprozess der A 4 ist für lange Zeit ins Stocken geraten. In Erkenntnis der Notwendigkeit hat jedoch der Bundestag und Bundesrat 1993 den A 4 Lückenschluss in dem Bundesverkehrswegeplan 1992- 2012 mit der höchsten Dringlichkeitsstufe versehen.

Inzwischen ist die Machbarkeitsstudie für die A 4 zwischen Krombach und Hattenbach im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen fertiggestellt. Es wurden vier verschiedene Varianten untersucht, wovon zwei direkt an der A4 anschließen und zwei an der A45 südlich von Siegen. Eine Entscheidung für eine Variante oder gegen alle Varianten ist noch nicht gefallen.

Um Bad Berleburg von einer wirtschaftlichen Entwicklung nicht völlig abzukoppeln, ist der weitere Ausbau des vorhandenen Straßennetzes besonders dringlich.

2.6 Grenzen der Stadtteile (s. Anlageplan Stadtteile)

Die im Nordosten des Kreises Siegen-Wittgenstein liegende Stadt Bad Berleburg wurde am 01.01.1975 in ihrer jetzigen Form zu einer Größe von 275,24 km² zusammengefasst und besteht aus 22 Stadtteilen.

Alertshausen, Arfeld, Aue, Bad Berleburg, Beddelhausen, Berghausen, Diedenshausen, Dotzlar, Elsoff, Girkhausen, Hemschlar, Raumland, Richstein, Rinthe, Sassenhausen, Schüllar, Schwarzenau, Stünzel, Weidenhausen, Wemlighausen, Wingeshausen und Wunderthausen. In der 3. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 28.08.1975 wurde beschlossen, im Bereich des Stadtteiles Elsoff, Christianseck als selbständigen Stadtteil abzutrennen.

2.7 Allgemeine Übersicht

Die Stadt Bad Berleburg zählte am 31.12.2000 nach Ermittlungen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NRW 21.219 Einwohner. Das entspricht bei einer Flächengröße von 275,24 km² einer Bevölkerungsdichte von 77,0 Ew/km², Kreis Siegen-Wittgenstein 262,7 EW/km², Nordrhein-Westfalen 525,1 EW/km² und Deutschland 228 EW/km². Von der Zahl der Einwohner her liegt Bad Berleburg von den 11 Städten und Gemeinden des Kreises Siegen-Wittgenstein hinter Siegen (109.225 EW), Kreuztal (32.250 EW), Netphen (25.048 EW) und Wilnsdorf (21.704 EW) an fünfter Stelle, während es flächenmäßig mit 275,24 km² vor Netphen mit 137,36 km² und Bad Laasphe mit 135,76 km² weit an erster Stelle liegt. Bad Berleburg ist damit die zweitgrößte Flächengemeinde des Landes Nordrhein-Westfalen.

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2.8 Relief und Gewässer (s. Anlageplan Topographie)

Das Gebiet der Stadt Bad Berleburg ist durch eine stark gegliederte Topographie gekennzeichnet. Der höchste Punkt des Stadtgebietes liegt mit ca. 790 m Höhe im Bereich der Gemarkung Wunderthausen unterhalb der Wallershöhe, die niedrigste Stelle im Edertal in der Gemarkung Beddelhausen mit ca. 350 m, so dass sich ein Höhenunterschied von 440 m ergibt. Den größten Teil des Gemeindegebietes bildet die Ober-Eder-Kammer mit ihrem nordöstlichen Ausläufer der Odebornsenke. Die nördliche Grenze bildet der Rothaarkamm, der eine natürliche Barriere zum angrenzenden Sauerland darstellt und nur von wenigen Verkehrslinien überquert wird, die Südgrenze die Eder-Lahn-Schwelle.

2.9 Geologie und Boden (Ausarbeitung des Geologischen Landesamtes NRW)

2.9.1 Geologie

Die im Stadtgebiet Bad Berleburg zutage tretenden Festgesteine bildeten sich vor ca. 390-350 Mio. Jahren während der Devon- und Karbon-Zeit aus Ablagerungen eines Meeres, das den Verwitterungsschutt des angrenzenden Festlands aufnahm und weitere Teile Mitteleuropas bedeckte. Während des Unterdevons ergossen sich episodisch vulkanische Schmelzen (Quarzkeratophyre) am Boden des flachen Schelfmeeres. Die Ausbildung der Gesteine wie auch die in den Sedimentgesteinen als Fossilien eingeschlossenen ehemaligen Meeresbewohner lassen erkennen, dass sich dieses Flachmeer an der Wende zum Mitteldevon zu einem tieferen, außerhalb des Schelfs gelegenen Meeresbecken wandelte. Zum Ende der Karbon-Zeit, vor ca. 300 Mio. Jahren, wurden die Meeresablagerungen geschiefert und an Verwerfungen flachte sich im Verlauf der weiteren Erdgeschichte das Faltengebirge zum Rumpfgebirge ab. Im Stadtgebiet treten Ton-, Schluff- und Sandsteine des Unterdevons mit Einlagerungen von Quarzkeratophyren und ihren Tuffen, Ton-, Schluff- und Sandsteine und Quarzite des Mitteldevons, Ton-, Schluff- und Sandsteine, Kalksteine und Kalkknotenschiefer des Oberdevons und Kieselschiefer und Kieselkalke des Unterkarbons an die Oberfläche. Zeugen jüngster geologischer Vergangenheit - eiszeitliche Lockergesteine mit einem Alter von höchstens 2 Mio. Jahren - bedecken vor allem in den Tälern, zum Teil auch den Rothaarhöhen, die Festgesteine. Sie entstanden durch den mehrfachen Wechsel von Kalt- und Warmzeiten während des Eiszeitalters. Auch die über dem heutigen Talniveau der Eder liegenden Talböden mit Resten von Flussablagerungen stammen aus dieser Zeit.

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2.9.2 Grundwasser

Im Bereich von Bad Berleburg überwiegen Gesteine ohne nennenswerte Grundwasserführung. Besonders grundwasserarm sind die Ton- und Schluffsteine, mäßig wasserführend die übrigen Festgesteine. Größere Grundwassermengen in den Festgesteinen treten nur im Bereich von stärker geklüfteten Störungszonen sowie im Kontakt zu Vulkangesteinen auf. In geringem Umfang lassen sich auch die eiszeitlichen Lockergesteine im Edertal zur Förderung von Grundwasser nutzen. Die Wasserversorgung wird durch die Nutzung dieses Vorkommens sowie durch zahlreiche kleine Quellfassungen im Bereich der Festgesteine sichergestellt.

2.9.3 Lagerstätten

Über 400 Jahre wurde im Gebiet von Raumland Dachschiefer gewonnen. Die in die Raumland-Schichten eingeschalteten spaltfähigen Tonschiefer wurden zunächst im Tagebau, später nur noch untertägig abgebaut. Im Jahre 1973 stellte als letzte Raumländer Grube die Grube Heßlar ihren Betrieb ein, da ihre Wirtschaftlichkeit nicht mehr gesichert war. Das blähfähige Haldenmaterial eignet sich zur Herstellung von Leichtbaustoffen. Zur Herstellung von Straßenbaumaterial und für die Befestigung von land- und forstwirtschaftlichen Wegen werden vor allem in der Umgebung von Raumland Sandsteine und Quarzite der Raumland-Schichten abgebaut. Die Gewinnung von Quarzkeratophyren, Tuffen, oberdevonischen Sandsteinen und unterkarbonischen Kieselschiefern als Wegebaumaterial ist heute weitgehend aufgegeben.

2.9.4 Böden

Aus dem schluffrig-lehmigen Lockergestein bildete sich Braunerde als der im Stadtgebiet vorherrschende Bodentyp, der in Kuppen- und Hanglage flach- bis mittelgründig entwickelt ist und forstlich oder als Grünland genutzt wird. In Mulden und an Unterhängen liegt tiefgründige Braunerde vor, die Ackerbau erlaubt. Wo Sandstein, Kieselschiefer oder Keratophyr den Untergrund bildet, liegt zum Teil Podsol-Braunerde aus stark sandigem Lehm bis lehmigen Sand vor, kleinflächig auch Podsol. Nur stellenweise kam es durch den Stau zu Staunässeboden (Pseudogley). In den Bachtälern liegt unter Grundwassereinfluss entstandener Boden (Gley), der einen typischen Grünlandstandort darstellt. Nur kleinflächig kommt vereinzelt Niedermoor vor, dessen Torfschicht bis etwa 1 m mächtig ist. In den Auen der Eder und der Odeborn entstand durch periodische Überflutungen aus angeschwemmtem Bodenmaterial fruchtbarer Auenboden.

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2.9.5 Baugrund

Der von zahlreichen Trennflächen durchzogene Fels aus Ton-, Schluff-, Sand- und Kalkstein sowie vulkanischen Gesteinen ist im allgemeinen sehr gut tragfähig und daher für Bauwerksgründungen generell gut geeignet. Auch im Verwitterungsbereich dieser Gesteine können Gründungen entsprechend den Bedingungen und Vorgaben der DIN 1054 "Zulässige Belastung des Baugrunds" vorgenommen werden. In Hanglagen kann teilweise Bodenersatz oder Pfeilergründung bis in den Fels notwendig sein. Im Auenlehm der Talbereiche sind nur geringe bis mäßige, in kiesigen Lagen aber auch größere Belastungen des Baugrunds möglich. Hochstehendes Grundwasser in den Talbereichen ist zu berücksichtigen.

2.10 Klima

Die mittlere Jahrestemperatur liegt in Bad Berleburg je nach Höhenlage zwischen 5 - 7° C, während die durchschnittliche Niederschlagsmenge, die im Bereich westlich von Aue-Wingeshausen und am Albrechtsplatz bei über 1.300 mm liegt, von Westen nach Osten abnimmt und in Beddelhausen ca. 850 mm beträgt.

Trotz dieser hohen Niederschlagsmengen sind die Voraussetzungen für eine gleichbleibende Wasserversorgung nicht günstig, da der Boden keine tiefgründigen wasserführenden Schichten enthält und die jahreszeitlich sehr unterschiedlichen Niederschlagsmengen durch die Wasserläufe sehr schnell abfließen.

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3. Bevölkerung

3.1 Bevölkerungsentwicklung allgemein (s. Auflistung und Tabellen)

Das heutige Gemeindegebiet der Stadt Bad Berleburg zählte im Jahre 1939 = 13.381 Einwohner. Bis zum Jahre 1975 stieg die Bevölkerung auf 20.415 Einwohner (LDS), das ist eine Zunahme von 7.034 EW = 52,5 %, innerhalb von 36 Jahren jährlich 1,46 %. Bis zum Jahre 1986 ging die Bevölkerung auf 19.680 EW (LDS) zurück, das sind einer Abnahme von 735 EW = 3,6 % innerhalb von 11 Jahren oder jährlich 0,33 %. Wie auch bei den meisten anderen Gemeinden im Kreisgebiet war die Bevölkerungsentwicklung in der ersten Hälfte der 80er Jahre rückläufig. Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Veränderungen, aber auch der altersstrukturellen Bedingungen ist seit dieser Zeit ein ständiger Zuwachs zu verzeichnen.

Der GEP geht am 01.01.1986 von einer Bevölkerung von 19.763 Einwohner aus und prognostiziert für das Jahr 2000 eine Bevölkerung von 19.100 EW, das sind 663 EW weniger.

Aus dieser vorgenommenen Entwicklung wurde damals ebenfalls ein Flächenbedarf ermittelt, der heute nicht mehr als realistisch angesehen werden kann. Tatsächlich betrug die Bevölkerung am 31.12.1996 jedoch schon 21.210 EW (LDS), das ist seit 1986 eine Steigerung von 1.530 EW = 7,77 % oder jährlich 0,78 %.

Bis zum 31.12.2000 änderte sich die Bevölkerung geringfügig um 19 EW auf 21.219 EW (LDS). Die KDZ ermittelte eine Einwohnerzahl von 23.119 EW. Hier musste im Rahmen der landesplanerischen Abstimmung aufgrund der anders verlaufenden Bevölkerungsentwicklung eine neue Bedarfsermittlung durchgeführt werden.

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3.2 Einwohnerentwicklung der Stadt Bad Berleburg

Jahr Einwohnerzahlen Stichtag 31.12. LDS NW KDZ 1975 20.145 1976 20.321 1977 20.359 1978 20.321 1979 20.205 1980 20.196 1981 20.160 1982 19.986 1983 19.914 1984 19.776 1985 19.763 1986 19.680 1987 19.543 1988 20.080 1989 20.229 1990 20.471 1991 20.911 1992 21.111 22.955 1993 21.255 23.114 1994 21.265 23.145 1995 21.289 23.174 1996 21.210 23.139 1997 21.156 23.112 1998 21.177 23.067 1999 21.190 23.059 2000 21219 23.119

Von den 23.119 EW ( KDZ ) am 31.12.2000 waren 11.296 EW = 49% Männer und 11.823 EW =51% Frauen Der Ausländeranteil betrug 760 EW =3,29% (408 EW Männer =53,7% und Frauen = 46,3%) aus insgesamt 59 Ländern.

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Bevölkerungsentwicklung in Bad Berleburg

Jahre Fläche Bevöl- Bevölkerungsbewegung Wanderungsbewegung Bevölkerungentwicklung kerungs- stand Lebendgeb. Sterbefälle Zuzüge Fortzüge gegenüber dem Vorjahr in km² ins- ab- je 1000 ab- je 1000 ab- je 1000 ab- je 1000 Ge- Wan- ins- % gesamt solut Ein- solut Ein- solut Ein- solut Ein- burten- derungs- gesamt- wohner wohner wohner wohner bilanz saldo absolut

1990 275,2 20.471 251 12,26 241 11,77 898 43,87 666 32,53 10 232 242 1,18 1991 275,2 20.911 249 11,91 245 11,72 1116 53,37 680 32,52 4 436 440 2,10 1992 275,2 21.111 224 10,61 226 10,71 998 47,27 796 37,71 -2 202 200 0,95 1993 275,2 21.255 216 10,16 225 10,59 888 41,78 735 34,58 -9 153 144 0,68 1994 275,2 21.265 230 10,82 273 12,84 785 36,92 732 34,42 -43 53 10 0,05 1995 275,2 21.289 218 10,24 267 12,54 736 34,57 663 31,14 -49 73 23 0,11 1996 275,2 21.210 213 10,04 248 11,69 657 30,98 701 33,06 -35 -44 -79 -0,37 1997 275,2 21.156 221 10,45 250 11,82 627 29,64 652 30,82 -29 -25 -54 -0,25 1998 275,2 21.177 225 10,62 236 11,14 641 30,27 609 28,76 -11 32 21 0,10 1999 275,2 21.190 202 9,53 224 10,57 681 32,14 646 30,49 -22 35 13 0,06

Einwohnerentwicklung

24000

23500

23000

22500

22000

21500

Einwohner 21000

20500

20000

19500

19000 1975 1980 1985 1990 1995 2000

Jahr

LDS NW KDZ

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3.3 Geburten und Wanderung (s. Tabelle)

Während in den Jahren 1962 bis 1970 noch ein erheblicher Geburtenüberschuss zu verzeichnen war, nimmt dieser Trend ab 1970 deutlich ab. Die Zahl der Lebendgeborenen je 1.000 EW ging von 21,1 im Jahre 1962 auf 10,5 im Jahre 1975 zurück und pendelte sich auf diesem niedrigen Wert ein. Wie aus der Tabelle ab 1990 ersichtlich, überstiegen ab 1992 die Sterbefälle die Geburten. 1996 konnte die bis dahin positive Wanderungsbewegung, die seit 1992 negative Geburtenbilanz nicht mehr ausgleichen, so dass bei - 35 Geburtenbilanz, - 44 Wanderungssaldo die Einwohnerzahl erstmalig seit 1987 wieder gesunken ist (79 EW). Wie aus der Tabelle ersichtlich, pendelte sich die Bevölkerungs- entwicklung bis zum 31.12.1999 auf einem niedrigen Niveau ein mit einer Geburtenbilanz von - 22 und einem Wanderungsalter von 35, was gegen- über dem Vorjahr 0,06 % beträgt. Der Höchstwert der Zuzüge mit 1.116 EW 1991 liegt seit einigen Jahren zwischen 600 und 700 EW. Wie in ganz Deutschland wirkt sich auch für die Zukunft von Bad Berleburg die geringe Anzahl der Kinder in den Familien aus. So haben von den 23.119 EW am 31.12.2000

3.449 Familien 1 Kind 1.085 Familien 2 Kinder 920 Familien 3 Kinder 253 Familien 4 Kinder 37 Familien 5 Kinder 18 Familien mit mehr als 5 Kinder

Aus der dargestellten “Alterspyramide” lässt sich der starke Rückgang der Jugendlichen ab 1970 ablesen. Der Anteil der unter 15-jährigen ist von 23 % auf 17 % gefallen mit gleichzeitigem Anstieg der Personen über 65 Jahre von 13 % auf 16 %. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung erhöhte sich von 36 Jahren auf 40 Jahre. Wenn sich auch die Geburtenrate auf einem niedrigen Niveau eingependelt hat, wird sich die Überalterung der Bevölkerung wie überall in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten noch fortsetzen. Im oberen Teil der “Pyramide” spiegelt sich die kriegsbedingte hohe Männersterblichkeit wider sowie die geringere Sterblichkeit der Frauen.

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Altersaufbau der Bevölkerung am 31.12.2000 in Bad Berleburg

250

200

150

100

50

0 bis 1 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 über

Anzahl der Personen der Anzahl -50

-100

-150

-200

-250

Alter männlich weiblich

Erl-bericht 07.2002 - 22 -

3.4 Bevölkerungsverteilung am 31.12.2000 (23.119 EW)

Die Einwohner der Stadt Bad Berleburg verteilen sich wie in der nachfolgenden Übersicht dargestellt auf die einzelnen Ortsteile. Bei den verwendeten Daten handelt es sich um die von der KDZ erfassten Einwohnerzahlen

EW in % 1 B.-Alertshausen 337 1,48 2 B.-Arfeld 990 4,30 3 B.-Aue 1097 4,76 4 Bad Berleburg 7690 33,28 5 B.-Beddelhausen 518 2,25 6 B.-Berghausen 1632 7,07 7 B.-Diedenshausen 378 1,64 8 B.-Dotzlar 809 3,51 9 B.-Elsoff + Christianseck 824 3,56 10 B.-Girkhausen 1052 4,56 11 B.-Hemschlar 366 1,58 12 B.-Raumland 1415 6,15 13 B.-Richstein 379 1,66 14 B.-Rinthe 152 0,68 15 B.-Sassenhausen 255 1,12 16 B.-Schüllar 280 1,23 17 B.-Schwarzenau 867 3,77 18 B.-Stünzel 80 0,37 19 B.-Weidenhausen 471 2,07 20 B.-Wemlighausen 876 3,82 21 B.-Wingeshausen 1933 8,39 22 B.-Wunderthausen 633 2,76 Gesamtsumme 23119 100,00

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Bevölkerungsverteilung am 31.12.2000 (23.119 EW)

22 1 2 21 3

20 19 18 17 16 15 14 13 4 12

11

10

9 8 5 7 6

3.5 Religionszugehörigkeit am 31.12.2000 (23.119) EW)

ƒ Evangelisch 17.237 EW = 74,55 % ƒ Katholisch 2.732 EW = 11,82 % ƒ Andere 3.150 EW = 13,63 % 23.119 EW 100 %

Andere (3150)

Katholisch (2732)

Evangelisch (17237)

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4. Strukturelle Grundlagen

4.1 Kurort Bad Berleburg

Die waldreiche Mittelgebirgslandschaft mit dem reizmilden Klima und seinen Baudenkmälern wird seit Anfang des Jahrhundert therapeutisch genutzt. 1971 bekam die Stadt die Bezeichnung "Heilbad". 1987 wurde entsprechend der Kurorte-Verordnung ein Kurgebiet festgelegt (siehe Anlageplan Kurgebiet). Innerhalb des Kurgebietes befindet sich das prächtige barocke Schloss der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein im Mittelpunkt der historischen Altstadt, die noch heute das Stadtbild prägt. Der schöne Schlosspark mit dem jahrhundertealten Baumbestand dient dem Kurort heute als Kurpark. Obwohl sich die Kosteneinsparung im Gesundheitswesen auch hier erheblich bemerkbar macht, haben sich inzwischen mehrere Kliniken in Bad Berleburg angesiedelt.

Das sind:

1. Kliniken der Wittgensteiner Kliniken-Allianz (WKA) mit ca. 1.020 Mitarbeitern 1.1 Herz-Kreislauf-Klinik - Zentrum für Kardiologische Rehabilitation 1.2 Baumrainklinik - Klinik für Orthopädie, Kardiologie und hörgeschädigte Patienten 1.3 Odebornklinik - Klinik für Neurologie und innere Medizin 1.4 Rothaarklinik - Klinik für psychosomatische Medizin und 2. Klinik Wittgenstein - Krankenhaus für psychosomatische, psycho- analytische und sozialpsychiatrische Medizin mit ca. 180 Mitarbeitern.

Damit stellen die Kliniken mit ca. 1.200 Mitarbeitern für Bad Berleburg einen erheblichen Wirtschaftsfaktor dar.

Erl-bericht 07.2002

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Seit dem 04.04.1996 besteht eine unbefristete Genehmigung gem § 6 Luftverkehrsgesetz (LuftVG) zur Anlage und zum Betrieb des Hubschraubersonderlandeplatzes Herz-Kreislauf-Klinik Bad Berleburg. Der HSLP dient dem Hubschrauberverkehr für Krankentransporte und Rettungsflüge nach Sichtflugregeln (VFR) am Tage. Durch die Neuausweisung von Bauflächen, insbesondere im Bereich des Sengelsberges, ist die erforderliche Hindernisfreiheit nicht negativ berührt. Die Herz-Kreislauf-Klinik wurde im Rahmen der Beteiligung als Genehmigungsinhaber ebenfalls angeschrieben und hat keine Bedenken zu den Darstellungen geäußert.

Alle wichtigen Fragen über den Kurort Bad Berleburg können auf 350 Seiten jetzt auch im Internet unter www.bad-berleburg.de abgefragt werden. So kann man nun per E-Mail zu Detailfragen leicht mit dem zuständigen Sachbearbeiter in Verbindung treten.

4.2 Landwirtschaft (Ausarbeitung der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe (Kurzfassung)

Ein Viertel des Stadtgebietes (ca. 6.000 ha) werden landwirtschaftlich genutzt, dabei überwiegt das Grünland mit einem Anteil von über 90 % gegenüber dem Acker mit unter 10 %.

Wegen des hohen Waldanteils (ca. 68,5 % der Katasterfläche) kommt den landwirtschaftlichen Flächen mit 7203 ha (26%) eine große Bedeutung für die Erhaltung der Kultur- und Erholungslandschaft in Bad Berleburg zu. Wenn überhaupt, können nur im Zuge der landwirtschaftlichen Nutzung die schmalen Täler und oftmals hängigen Flächen offengehalten werden.

Derzeit wirtschaften auf den 6.000 ha 423 Betriebe ab 2 ha Fläche; sie werden zu 75 % (= 319 Betriebe) im Nebenerwerb und zu 25 % (= 104 Betriebe) im Haupterwerb geführt. Die Hofstandorte selbst finden sich überwiegend in den Ortslagen, aber auch als Einzelhoflagen im Außenbereich.

Auch in der Rindfleisch- und Milcherzeugung, die hier in Bad Berleburg im Vordergrund stehen, sind die Landwirte einem starken Wettbewerb mit anderen Räumen in der EU ausgesetzt, die oftmals über bessere Produktionsbedingungen verfügen. Insgesamt ist mit einem weiteren Strukturwandel in der Landwirtschaft zu rechnen. Das gilt auch angesichts der derzeitigen Möglichkeiten zur Grünlandförderung in Mittelgebirgen, zur Teilnahme am Vertragsnaturschutz bzw. der Direktvermarktung.

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Es bestehen aber Chancen, den Charakter der Kultur- und Erholungslandschaft auf absehbare Zeit zu sichern, wenn der Bestand der landwirtschaftlichen Betriebsstandorte und ihre Entwicklungsmöglichkeiten im Zuge der Bauleitplanung angemessen berücksichtigt werden.

Die Neigung der Landwirte, ihre Flächen auch weiter landwirtschaftlich zu nutzen, hängt aber auch wesentlich davon ab ob es gelingt, Natur- und Umweltschutz in Bad Berleburg auf kooperativem Wege umzusetzen.

Einzelheiten zur landwirtschaftlichen Situation sowie ihren Entwicklungs- und Planungserfordernissen können dem Fachbeitrag der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe zu diesem Flächennutzungsplan entnommen werden.

4.3 Forstwirtschaft (Ausarbeitung des Forstamtes Hilchenbach)

Mit 18.882,72 ha (68,54%) Wald gehört die Stadt Bad Berleburg zu den waldreichsten Kommunen Nordrhein-Westfalens. Die Waldflächenbilanz weist für die letzten zehn Jahre eine Zunahme von 110 ha (0,6 %) auf. Weitere Aufforstungen in Größenordnung von ca. 15 ha/Jahr werden erwartet. Hauptbaumart ist die Fichte mit 75 % der Fläche, Douglasie und Lärche stocken auf 2 % des Waldbodens. 23 % des Waldes sind Laubholz, wobei die Buche einen Anteil von 21 % einnimmt.

96,7 % des Waldes befinden sich in privatem Eigentum, 3,3 % sind Kommunalwald. Der Kleinprivatwald ist zu großen Teilen in fünf Forstbetriebsgemeinschaften organisiert. Für mehr als 2.400 Privatwaldbesitzer stellt der Wald eine wesentliche Einkommensquelle dar. Trotz des Einschlags von jährlich über 100.000 m³ (f) Holz steigt der Vorrat der Bestände stetig an. Damit ist nicht nur die nachhaltige Bereitstellung des umweltfreundlichen Rohstoffes Holz gesichert (CO2-Speicher), zugleich werden auch Schutz- und Erholungsfunktionen erfüllt. Besondere Bedeutung kommt hier dem stadtnahen Wald des Zentrums Bad Berleburg zu. Als von Umwelteinflüssen nur gering beeinflusster Bereich bietet der Wald vielen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum. Die immissionsbedingten Waldschäden entsprechen derzeit mit 36 % geschädigter Bäume (Fichte), 60 % (Buche) und 70 % (Eiche) etwa dem Landesdurchschnitt. Aufgrund seiner Bedeutung für die Umwelt sollte der Wald nur dann für Planungen in Anspruch genommen werden, wenn sich keine Alternativflächen finden. Die Umwandlung von nicht standortgerechten Nadelholzbeständen in Tallagen im Rahmen von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wirkt sich hingegen vorteilhaft auf den Naturhaushalt und das Landschaftsbild aus.

4.4 Industrie und Gewerbe

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Der gesamte Raum Bad Berleburg hat, wohl in erster Linie durch seine ungünstige Verkehrslage bedingt, abseits der industriellen Entwicklung des 19. Jahrhunderts gestanden. Auch der am 18. Juli 1816 erfolgte Anschluss an Preußen erbrachte nicht den erhofften wirtschaftlichen Aufstieg. Schon seit Jahrhunderten wurde Holzkohle aufbereitet, die größtenteils für die Eisenerzeugung im Siegerland benötigt wurde. Nachdem sich im Siegerländer Raum die Eisenerzeugung auf Steinkohle umgestellt hatte, ging dieser Haupterwerbszweig verloren und es konnte nur noch Grubenholz für die Bergwerke geliefert werden. In den letzten Jahrzehnten entstanden in Bad Berleburg Gewerbe- und Industriebetriebe, die einen Großteil der Arbeitnehmer binden konnten und damit auch die Zahl der Auspendler abbauen konnte. Diese Betriebe haben sich in für sie damals günstige Standorte angesiedelt, sind jedoch jetzt durch Natur- und Landschaftsschutz, sowie Wasserrecht in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigt. Für verschiedene Betriebe besteht überhaupt keine Expansionsmöglichkeit mehr, so dass sie in ihrer Existenz gefährdet sind. Mehrere Betriebe haben durch das fehlende Flächenangebot ihren Standort in Bad Berleburg verlassen und sich in Nachbargemeinden angesiedelt. Dadurch sind der Stadt große Einnahmeverluste entstanden. Insgesamt gab es 1995 - 9.166 Erwerbstätige. Davon waren 3.133 im verarbeitenden Gewerbe und 609 im Baugewerbe tätig.

4.5 Dienstleistung, Handel und Fremdenverkehr

In der Stadt Bad Berleburg sind inzwischen ausreichende Handel- und Dienstleistungsbetriebe ansässig, die von einem Mittelzentrum erwartet werden. Das Oberzentrum Siegen kommt wegen seiner Entfernung von ca. 50 Straßenkilometern und 1 Stunde Fahrzeit mit dem PKW oder 1 1/2 Stunden Fahrzeit mit der Bahn nur sehr begrenzt in Frage. In einigen Ortsteilen ist das Dienstleistungsangebot jedoch gering, so dass es bei wenig mobilen Personen zu Engpässen kommen kann.

Für den Bereich von Aue-Wingeshausen mit über 3.000 EW sind zusätzliche Dienstleistungseinrichtungen erforderlich. Betrug der Anteil der Erwerbstätigen im Dienstleistungsbereich nach Aussagen des GEP 1984 für Bad Berleburg noch 47 %, so ist er 1995 auf 53 % gestiegen.

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Ein erheblicher Wirtschaftszweig ist der Fremdenverkehr. So lag die Zahl der Übernachtungen 1997 bei insgesamt 476.177, davon 3.952 = 8,3 % aus dem Ausland. Damit wird die Zahl der Betten bei einem durchschnittlichen Aufenthalt von 14 Tagen zu 58 % ausgelastet. Bei der Ermittlung des Bedarfs an Wohn- und Mischbaufläche wurde für den Fremdenverkehr ein Zusatzbedarf von 7,0 ha angesetzt. Aus den Zahlen lässt sich die Bedeutung des Fremdenverkehrs erkennen, der größtenteils auf Gesundheit und Erholung ausgerichtet ist. Weiter werden angeboten:

ƒ 800 km Wanderwege u. Radwanderwege ƒ 110 km gespurte Loipen ƒ 4 Natursprungschanzen ƒ 30 Sportstätten ƒ 10 Grillplätze und Freizeitanlagen ƒ 24 Wanderparkplätze, Schutzhütten

Nicht nur für den Fremdenverkehr, sondern auch für die Bürger der Stadt ist es sehr wichtig, entsprechende Freizeitmöglichkeiten anzubieten; besonders auch für Bürger, die mangels Geld nur einen sehr geringen Aktionsradius haben. Durch die herrlichen Wälder, die fast überall an landwirtschaftliche Flächen anschließen, in Verbindung mit den Ortsteilen, ist Bad Berleburg einschließlich der sie umgebenden Städte und Gemeinden ein Wanderparadies. Viele gezeichnete Wanderwege und Radwanderwege sind vorhanden, mehrere Fernwanderwege kreuzen oder berühren die Stadt, z. B. der “Ederhöhenweg” mit 231 km, der “Lahnhöhenweg” mit 78 km, der “Wittgensteiner Panoramaweg” mit 154 km, der “Rothaarsteig” mit 160 km sowie der “Europäische Fernwanderweg”. Innerhalb der Stadt befinden sich als Radwanderwege die Tour 32 als Berleburger Westroute mit 40 km, die Tour 33 Schieferschaubergwerk Raumland mit 34 km, die Tour 34 als Berleburger Ostroute mit 34 km sowie der Ederauen-Radweg als Fernradwanderweg mit 180 km.

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5. Verkehr

5.1 Klassifiziertes Straßennetz

Die Stadt Bad Berleburg ist nicht unmittelbar an das Autobahnnetz angeschlossen. Die Entfernungen zu den nächsten Autobahnauffahrten (Dillenburg ca. 50 km, Siegen ca. 60 km) bedeuten bei der Topographie und dem Ausbau der Straße für PKWs ca. 1 Stunde Fahrzeit. Für LKWs ist die Fahrzeit noch länger. Diese teuren Zeitverluste schrecken Investoren teilweise ab, so dass dadurch die Entwicklung des Raumes stark beeinträchtigt ist. Auch unter Würdigung der ökologischen Probleme sollte eine vertretbare Trasse für die A 4 gefunden werden, um den gesamten Raum verkehrsgerecht zu erschließen damit er von einer wirtschaftlichen Entwicklung nicht abgekoppelt wird und die Bevölkerung entlang der Verkehrsadern etwas entlastet werden. Dabei geht es ebenfalls um die Erhaltung sowie die Neuansiedlung von Arbeitsplätzen. Denn es hat sich im Altkreis Siegen gezeigt, dass Gewerbe- und Industriegebiete im Bereich von Autobahnanschlüssen sehr gefragt sind von Betrieben, die aus den Wohnsiedlungsbereichen aussiedeln wollen oder müssen sowie auch bei auswärtigen Betrieben, die einen guten Verkehrsanschluss benötigen. Wie schon unter Pkt. 2.5 beschrieben, ist inzwischen für die A 4 zwischen Krombach und Hattenbach im Auftrag des Bundesministers für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen die Machbarkeitsstudie fertiggestellt worden. Es wurden vier Korridore entwickelt, von denen zwei direkt an die A 4 anschließen und zwei Anschlüsse an der A 45 südlich von Siegen im Bereich Wilnsdorf beginnen. Die beiden letzteren Lösungen würden auf der A 45 auf einer Strecke von ca. 26 km eine erhebliche Zusatzbelastung bringen. Nach der Studie bringt der Neubau der A 4 eine erhebliche Verbesserung der Erreichbarkeit und der Entwicklungsmöglichkeiten des Planungsraumes mit sich sowie eine Zeitverkürzung zwischen den Gebieten Rhein-Ruhr und Thüringen-Sachsen. Auch Sachsen und Thüringen haben sich für eine Verbesserung der Ost-West-Achse im Zuge der A 4 ausgesprochen. Der Kreistag des Kreises Siegen-Wittgenstein sowie die Städte und Gemeinden des Kreises haben sich ebenfalls für einen zügigen Lückenschluss der A 4 zwischen Krombach und Hattenbach ausgesprochen, da ein hoher volkswirtschaftlicher Nutzen für die Region Siegen-Wittgenstein gesehen wird. Deshalb sollte die Maßnahme unverzüglich in den "vordringlichen Bedarf" des Bedarfsplanes bei Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes aufgenommen werden.

Obwohl noch keine eindeutige Entscheidung gefällt worden ist und damit auch keine Darstellung im Flächennutzungsplan erfolgen kann, bringt jede

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Lösung schwerwiegende und unvermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft mit sich, die soweit wie möglich ausgeglichen werden müssen. Unabhängig davon ist eine verkehrliche Verbesserung der Verkehrsanbindungen zwischen dem Wittgensteiner Raum und dem Siegerland sowie notwendige Verbesserungen der jeweiligen innerörtlichen Verkehrsverhältnisse durch den Bau von Ortsumgehungen und den Ausbau der B 508 / B 62 vordringlich. Die Notwendigkeit dieser Vorhaben steht nicht im Gegensatz zu einem Weiterbau der A 4, sondern ist eine eigenständige notwendige verkehrliche Maßnahme.

Hauptverkehrsader durch Bad Berleburg ist die B 480, abzweigend von der B 62 in Leimstruth über Winterberg, nach Paderborn. Von den Bundesstraßen B 62 und B 236 wird Bad Berleburg lediglich tangiert. Die Landstraße L 553 verbindet die Ortsteile im Edertal mit Kirchhundem nach Lennestadt im Kreis Olpe, sowie Hatzfeld und Frankenberg im benachbarten Hessen. (s. Anlagepläne Verkehrsnetz, Verkehrsbelastung).

Weitere klassifizierte Straßen (siehe Anlageplan) in der Stadt Bad Berleburg sind:

L 717 Bad Berleburg - Hallenberg L 718 Bad Berleburg - Laasphe L 721 Abzweigung B 480 - Girkhausen - Züschen L 877 von Diedenshausen nach Elsoff L 902 Elsoff-Schwarzenau L 903 Arfeld - Richstein - Puderbach - Laasphe L 906 Bad Berleburg - Raumland K 39 Bad Berleburg - Kühhude K 40 Laibach - Elsoff - Landesgrenze (Dodenau) K 42 Birkefehl - Aue - Wingeshausen - Jagdhaus K 43 Schwarzenau - K 40 K 44 Laibach - Latzbruch - Schwarzenau K 45 Sassenhausen - Weidenhausen - Hemschlar - Rinthe - Schameder K 46 Balde - Weidenhausen - Stünzel - Sassenhausen K 47 Balde - Rinthe - Berghausen K 48 Weidenhausen - Rinthe K 49 Birkefehl - Berghausen K 50 Meckhausen - Arfeld - L 903 K 51 Wemlighausen - Wunderthausen K 52 Girkhausen - Hoheleye K 53 Beddelhausen - Richstein - Hülshof - L 718 K 55 Elsoff - Landesgrenze - L 553

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5.2 Bahnanlagen (Schienenpersonennahverkehr) (s. Anlagepläne ÖPNV - Linien, Bedienungshäufigkeit)

Es zählt zu den Zielen der Landesplanung, dass der schienengebundene Personennahverkehr Vorrang vor dem straßengebundenen Personennahverkehr haben soll. Bei unbefriedigend genutzten Schienenstrecken soll darauf hingewirkt werden, dass alle Möglichkeiten zur Verbesserung des Verkehrsangebotes genutzt werden. Im Bereich der Stadt Bad Berleburg befindet sich die Bahnstrecke (Rothaarbahn), eine Nebenstrecke von Siegen-Kreuztal abgehend über Erndtebrück nach Berleburg, sowie die stillgelegte Strecke Bad Berleburg- (Eder). An den Werktagen, Montag bis Freitag, wird die Strecke Nr. 443 (Rothaarbahn) mit 14 Zügen in jeder Richtung bedient. Samstags und Sonntags verkehren 7 Züge in jeder Richtung. Ergänzt wird der Schienenverkehr durch ein schienenparalleles Busverkehrsangebot. Weder Bahn noch Bus kann die Flächengemeinde Bad Berleburg bedarfsgerecht erschließen, so dass der PKW hauptsächlich für die Mobilität der Bürger herangezogen werden muss. Man kann es auch daran erkennen, dass der Motorisierungsgrad am 01.07.1995 in Bad Berleburg 536 PKW + Kombi je 1.000 EW betrug (Kreis Siegen-Wittgenstein 511 und Land NRW 486 PKW + Kombi). Die der Bahn durch ein Planfeststellungsverfahren gewidmeten Flächen werden auch als Bahnanlagen nachrichtlich in den Flächennutzungsplan übernommen. Bezüglich der stillgelegten Strecke Berleburg-Allendorf/Eder hat die Deutsche Bahn inzwischen Anregungen unterbreitet wie diese Bahnflächen zukünftig dargestellt werden könnten. Die Stadt wird versuchen die Vorstellungen der Deutschen Bahn AG mit den Planungsvorstellungen der Stadt abzustimmen, um sie in den Flächennutzungsplan übernehmen zu können. Die Deutsche Bahn- Immobiliengesellschaft mbH Köln könnte dann auf Antrag das notwendige Entwidmungsverfahren einleiten. Bezugnehmend auf stillgelegte Streckenabschnitte in Arfeld und die damit verbundenen Eigentumsverhältnisse bleibt festzuhalten, dass das Eisenbahn-Bundesamt mit Schreiben vom 03.05.2000 mitgeteilt hat, dass die Strecke funktionslos geworden ist, so dass die Planungshoheit auf die Stadt Bad Berleburg übergegangen ist. Für den Wechsel der Planungshoheit ist eine förmliche Entwidmung für diesen Bereich nicht mehr erforderlich.

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5.3 Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) (s. Anlagepläne)

Neben dem schienengebundenen Verkehr wird Bad Berleburg durch Buslinien der Westfalen Bus GmbH und Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd AG abgedeckt. Nach dem Fahrplan 2001 - 2002 handelt es sich um folgende 11 Linien:

Linie R 27 Siegen - Erndtebrück - Balde - Bad Berleburg (und zurück) Linie R 28 Bad Berleburg - Winterberg (und zurück) Linie R 29 Bad Berleburg - Aue - Erndtebrück (und zurück) Linie R 31 Bad Laasphe - Bad Berleburg (und zurück) Linie R 33 Bad Berleburg - Dotzlar - Arfeld - Hatzfeld (und zurück) Linie R 34 Bad Berleburg - Elsoff - Hatzfeld (und zurück) Linie L 190 Bad Berleburg - Altenheim (und zurück) Linie L 191 Bad Berleburg - Hallenberg (und zurück) Linie L 192 Bad Berleburg - Stünzel (und zurück) Linie L 193 Bad Berleburg - Sassenhausen - Bad Laasphe (und zurück) Linie L 194 Richstein - Arfeld (und zurück)

Die Bedienungshäufigkeit der einzelnen Streckenabschnitte durch den ÖPNV ist in den Anlageplänen dargestellt.

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6. Siedlungsentwicklung

Die Besiedlung des Gemeindegebietes von Bad Berleburg erfolgte erst verhältnismäßig spät. Dazu dürften in erster Linie die ungünstigen klimatischen Verhältnisse dieses unwegsamen Berg- und Waldlandes beigetragen haben. Eine erste Besiedlung erfolgte entlang der Flussläufe aus dem hessischen Raum, was sich auch aus den ersten urkundlichen Erwähnungen (Arfeld 800 + 815, Raumland 802 + 817) ablesen lässt, wie überhaupt die ersten Siedlungen in Tälern und geschützten Talmulden entstanden.

Anschließend wird stichwortartig die Entwicklung der einzelnen Ortsteile von der ersten urkundlichen Erwähnung an aufgezeigt.

Berleburg

Im Jahre 1258 überlässt das Kloster Grafschaft dem Grafen Sigfrid von Wittgenstein und Adolf von Grafschaft den Berg mit der Berleburg. 1259 einigten sich die beiden auf den gemeinsamen Besitz der Burg. Burg und Mauerwerksbau werden erwähnt. Im Jahre 1322 erreicht Graf Sigfrid II. den Verzicht Widekinds von Grafschaft auf Berleburg und ist seit diesem Zeitpunkt Alleinbesitzer von Berleburg. Eine städtische Verfassung ist seit 1330 nachweisbar. 1488 brannte Berleburg ab, 1522 erneut bis auf 2 von 48 Häusern. Ein dritter Brand im Jahre 1534 verschonte nur 6 Häuser. 1547 ereignete sich eine vierte Brandkatastrophe. Beim Wiederaufbau erweiterte sich die Stadt mit der Bebauung der "Struth" erstmalig bis ins Tal. Seit 1497 ist Berleburg als Pfarrgemeinde bekannt. Der 1575 am Markt errichtete Kirchenbau wurde 1859 abgebrochen und durch die heutige Kirche ersetzt. Die noch heute bestehende Friedhofskapelle wurde 1632 erbaut und im Jahre 1707 die Ludwigsburg. Der mittlere Renaissance-Bau des Schlosses wurde 1733 durch Graf Casimir vollendet. 1825 brannte erneut die ganze ca. 230 Häuser zählende Stadt bis auf das Schloss und seine nächste Umgebung ab. Der Neuaufbau erfolgte nach einem für damalige Verhältnisse großzügigen Plan von Daniel Krämer, der noch heute vorliegt. Von 1806 - 1816 gehörte Berleburg zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt, ehe es 1816 zu Preußen kam. 1840 wurde mit dem Bau der heutigen B 480 begonnen und 1890 die Bahn bis Raumland gebaut. 1911 erfolgte der Weiterbau bis Berleburg und der Strecke Hörre-Frankenberg.

1258 = Berneborg 1522 = 48 Häuser 1766 = 1.404 Einwohner 1974 = 7.000 Einwohner 2000 = 7.690 Einwohner

Alertshausen

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1059 Aldolveshusen gehörte ursprünglich zur Vogtei Elsoff und ebenso zum Kirchspiel Elsoff 1661 = 17 Häuser 1819 = 35 Häuser und 254 Einwohner 1900 = 311 Einwohner 1974 = 335 Einwohner 2000 = 337 Einwohner

Arfeld

800 Arahafeld (Vorort eines Unterbezirks) 815 Harafelden marca 1232 ist ein Rittergeschlecht zu Arfeld belegt. 1258 Seit ist das Dekanat Arfeld nachweisbar, welches Wittgen- stein und Siegen umfasste 1391 Gericht zu Arfeld in Pfandschaft von Hatzfeld 1662 = 24 Häuser 1819 = 39 Häuser und 375 Einwohner 1900 = 390 Einwohner 1974 = 948 Einwohner 2000 = 990 Einwohner

Aue

1624 Awen 1819 = 25 Häuser und 229 Einwohner 1900 = 218 Einwohner 1974 = 1.133 Einwohner 2000 = 1.097 Einwohner

Beddelhausen

1059 Bedelenhusen 1662 = 16 Häuser 1819 = 36 Häuser und 225 Einwohner 1900 = 218 Einwohner 1974 = 512 Einwohner 2000 = 518 Einwohner

Berghausen

1173 Berchusen 1624 = 24 Häuser 1819 = 52 Häuser und 536 Einwohner 1900 = 566 Einwohner 1974 = 1.388 Einwohner 2000 = 1.632 Einwohner

Diedenshausen

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1194 Dithennishusen Diedenshausen war Sitz eines Rittergeschlechtes, das jedoch gegen Ende des 14. Jahrhunderts ausstarb. Reste einer Burg fanden sich in der Nähe der heutigen Kapelle. 1624 = 12 Häuser 1819 = 21 Häuser und 153 Einwohner 1900 = 227 Einwohner 1974 = 337 Einwohner 2000 = 378 Einwohner

Dotzlar

1418 Dotzlar 1624 = 11 Häuser 1819 = 30 Häuser und 220 Einwohner 1900 = 401 Einwohner 1974 = 717 Einwohner 2000 = 809 Einwohner

Elsoff

1059 Elsaphn Buobo erwirkt für seine Eigenkirche zu Elsoff die Pfarrkirchenrechte vom Probst von St. Martin zu Mainz und somit die Lösung von der Urpfarre Raumland 1194 ist zum ersten Male die Vogtei Elsoff belegt. 1736 rd. 400 Einwohner 1819 = 68 Häuser und 447 Einwohner 1854 = 93 Häuser und 744 Einwohner 1900 = 551 Einwohner 1974 = 794 Einwohner 2000 = 824 Einwohner

Girkhausen

1220 Gerhattinkusen Sitz eines Rittergeschlechtes 1624 = 15 Häuser 1819 = 58 Häuser und 486 Einwohner 1900 = 632 Einwohner 1974 = 951 Einwohner 2000 = 1.052 Einwohner

Hemschlar

1504 Hemslar

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1624 = 5 Häuser 1819 = 10 Häuser und 105 Einwohner 1900 = 224 Einwohner 1974 = 285 Einwohner 2000 = 366 Einwohner

Raumland

802 Rumelingene Raumland ist die Urpfarre des Wittgensteinischen Edergebietes. Für ihr hohes Alter spricht der heilige Martin als Patron. Schon der Elsoffer Urkunde von 1059 wird Raumland als die Mutterkirche von Elsoff erwähnt. Ebenso können Girkhausen, Schüllar, Odeborn, Wingeshausen, Weidenhausen, Birkelbach und auch Arfeld als Tochterkirchen von Raumland angesehen werden. 1624 = 10 Häuser 1819 = 25 Häuser und 183 Einwohner 1900 = 287 Einwohner 1974 = 1.059 Einwohner 2000 = 1.415 Einwohner

Richstein

1384 Rischenstein 1384 erhält Johann I. von Wittgenstein das Schloss Richstein von Landgraf Hermann von Hessen für treue Dienste zum Lehen. Seit 1490 ist das Schloss in dauerndem Wittgenstein'schen Besitz. Seit dem 16. Jahrhundert ist Richstein Sitz eines Landgerichtes sowie Amtssitz. 1662 = 19 Häuser 1819 = 37 Häuser und 344 Einwohner 1900 = 308 Einwohner 1974 = 398 Einwohner 2000 = 379 Einwohner

Rinthe

1338 Ryntene 1624 = 6 Häuser 1819 = 9 Häuser und 114 Einwohner 1900 = 166 Einwohner 1974 = 151 Einwohner 2000 = 152 Einwohner

Sassenhausen

1395 Sassenhiusen 1662 = 11 Häuser

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1819 = 21 Häuser und 178 Einwohner 1900 = 167 Einwohner 1974 = 206 Einwohner 2000 = 255 Einwohner

Schüllar

1332 Schoinlair 1624 = 9 Häuser 1819 = 17 Häuser und 154 Einwohner 1900 = 204 Einwohner 1974 = 294 Einwohner 2000 = 280 Einwohner

Schwarzenau

1059 Swarcenows 1732 = 52 Häuser 1819 = 77 Häuser und 476 Einwohner 1900 = 399 Einwohner 1974 = 915 Einwohner 2000 = 867 Einwohner

Stünzel

1711 Stünzel 1732 = 4 Häuser 1819 = 10 Häuser und 90 Einwohner 1900 = 80 Einwohner 1974 = 98 Einwohner 2000 = 80 Einwohner

Weidenhausen

1421 Wydenhusen 1662 = 10 Häuser 1819 = 23 Häuser und 222 Einwohner 1900 = 156 Einwohner 1974 = 331 Einwohner 2000 = 471 Einwohner

Wemlighausen

1173 Wandboldenchusen 1624 = 15 Häuser

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1819 = 41 Häuser und 321 Einwohner 1900 = 404 Einwohner 1974 = 560 Einwohner 2000 = 876 Einwohner

Wingeshausen

1370 Wenegiskusen Schon 1332 ist die Kirche zu Wingeshausen belegt 1624 = 24 Häuser 1819 = 75 Häuser und 623 Einwohner 1900 = 686 Einwohner 1974 = 1.592 Einwohner 2000 = 1.933 Einwohner

Wunderthausen

1303 Wandirdihusen 1624 = 14 Häuser 1819 = 41 Häuser und 338 Einwohner 1900 = 462 Einwohner 1974 = 615 Einwohner 2000 = 633 Einwohner

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7. Bauflächen

7.1 Wohn- und gemischte Bauflächen

7.1.1 Bestand

Der wirksame Flächenutzungsplan der Stadt Bad Berleburg stellt zur Zeit

550,96 ha Wohnbauflächen und gemischte Bauflächen dar.

Davon sind 33,62 ha ungenutzt. Von den 33,62 ha entfallen 11,49 ha auf Baulücken, die noch theoretisch zur Verfügung stehen. Insgesamt wurden als Bestand 521 Baulücken gezählt. Bei der Ermittlung der 11,49 ha Freiflächen ist man für Berleburg, Berghausen und Raumland von 700 qm durchschnittlicher Größe der Baugrundstücke und einer Verfügbarkeit von 30 % ausgegangen, Bei den übrigen Stadtteilen von 900 qm durchschnittlicher Größe der Baugrundstücke und einer Verfügbarkeit von 25 %. Weiter hat sich herausgestellt, dass die vorhandenen Baulandreserven teilweise nicht mehr bebaut werden können, da sie mit den zukünftigen Planungsvorstellungen der Stadt, sowie den heutigen Gesetzen von Natur-, Landschaft- und Wasserschutz nicht mehr übereinstimmen.

Wie in Abschnitt 3.1, Bevölkerungsentwicklung, beschrieben, prognostiziert der GEP bei 19.763 EW am 01.01.1986 für das Jahr 2000 eine Einwohnerzahl von 19.100 EW. Tatsächlich ist jedoch die Bevölkerung bis zum 31.12.1996 schon auf 21.210 EW (LDS) gestiegen, das ist eine Steigerung von 1.530 EW. Bis zum 31.12.2000 stieg sie jedoch lediglich auf 21219 EW (LDS). Die im wirksamen Flächennutzungsplan dargestellten Bauflächen gingen von dieser geringeren Bevölkerungsentwicklung aus. Diese Flächen sind inzwischen größtenteils bebaut oder stehen für eine Bebauung nicht zur Verfügung. Die Darstellung von Baulandreserven soll bedarfsorientiert auf das Jahr 2015 abgestellt werden. Bereits 1996 wurden von der Bezirksregierung für Bad Berleburg auf der Grundlage der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung der Bedarf an Bauflächen festgelegt, einschl. einem Zuschlag für Fremdenverkehr von 7,0 ha. Im Oktober 1999 erfolgte die landesplanerische Abstimmung zur Anpassung der Bauleitplanung an die Ziele der Raumordnung und Landesplanung gem. § 20 Landesplanungsgesetz NW. Im Sommer 2000 erfolgte die vorgezogene Bürgerbeteiligung nach Stadtteilen getrennt, sowie 2001 die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Die 1. öffentliche Auslegung erfolgte in der Zeit vom 01.02.2002 bis 02.04.2002

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7.1.2 Änderungen

Entsprechend den landesplanerischen Zielen erfolgt die Bauflächenerweiterung hauptsächlich in den Siedlungsschwerpunkten, die nach den Grundsätzen der Raumordnung und Landesplanung (§§ 6 und 24 Abs. 1 LEPro) von der Gemeinde im Rahmen der kommunalen Planungshoheit festzulegen sind. Ausgewiesen werden sollen für Bad Berleburg als Siedlungsschwerpunkte ƒ Siedlungsschwerpunkt Berleburg/Berghausen/Raumland ƒ Siedlungsschwerpunkt Aue-Wingeshausen.

Dieser Ortsbereich Aue-Wingeshausen verfügt mit über 3.000 EW über den größten Teil der erforderlichen Dienstleistungseinrichtungen. Aue-Wingeshausen verfügt über Gewerbebetriebe und ist erschlossen über die Schiene sowie die L 553 und K 42. Die Entfernungen zu den Siedlungsschwerpunkten Bad Berleburg und Erndtebrück betragen jeweils ca. 10 Straßenkilometer.

Jedoch auch in anderen Ortsteilen muss eine Weiterentwicklung möglich sein, damit insbesondere der ortsansässigen Bevölkerung die Möglichkeit eines Verbleibens mit der ganzen Familie im Heimatort bleibt. Der z. Zt. noch wirksame Flächennutzungsplan unterteilt die gemischte Bauflächen in Dorfgebiete und Mischgebiete. Diese Unterteilung soll in der Neufassung nicht mehr vorgenommen werden. Wie aus der Aufstellung entnommen werden kann, sind einige Stadtteile aus topografischen Gründen nicht in der Lage den Flächenbedarf zu decken. Die fehlenden Flächen werden den Siedlungsschwerpunkten zugeordnet. Die Wohnbauflächen und gemischten Bauflächen betrugen 1995 insgesamt 550,96 ha einschl. 33,62 ha Freifläche. Insgesamt wurde bis zum Jahre 2015 ein Flächenbedarf von 70,50 ha einschl. einem Fremdenverkehrszuschlag von 7,00 ha ermittelt. Der Flächennutzungsplanentwurf 2002 stellt insgesamt 654,64 ha an Wohnbaufläche und gemischter Baufläche dar, was eine Mehrausweisung von 106,68 ha bedeutet. In die diesen Flächen sind außer den neuen Freiflächen die seit 1995 bebauten Flächen, sowie die Bereiche die 1995 als Randbebauungen oder Splittersiedlungen nicht dargestellt waren, enthalten.

Die relativ großzügigen Erweiterungen wurden notwendig, um ƒ langfristig Flächen zur Siedlungserweiterung zu sichern, ƒ der steigenden Bevölkerungsentwicklung bei gleichzeitiger Verkleinerung der Haushaltsgrößen gerecht zu werden, ƒ den erhöhten Flächenbedarf durch notwendige Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen abzudecken, ƒ bei nicht absehbaren Planungskonflikten auf Alternativflächen zurückgreifen zu können.

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gegenüber der beabsichtigten Aufstellung des Landschaftsplanes eine sinnvolle Abgrenzung zu finden, da sich Änderungen des Landschaftsplanes später oft als sehr schwierig herausstellen.

7.1.3 Planung

Der Entwurf zur Neufassung des Flächennutzungsplanes der Stadt Bad Berleburg stellt insgesamt

654,64 ha Wohnbaufläche und gemischte Baufläche dar.

Die Verteilung der Flächen auf die einzelnen Ortsteile, sowie die planungsrechtliche Zuordnung ist im Detail der Flächenbilanz Wohn- und gemischte Bauflächen zu entnehmen. Diese ermittelten Flächengrößen geben noch keinen Aufschluss darüber, welche Flächen tatsächlich zur Zeit oder zukünftig und in welcher Reihenfolge für eine Bebauung zur Verfügung stehen. Anhand der Flächenbilanz, Freiflächen und Baulücken, gegliedert nach Ortsteilen und dem planungsrechtlichen Status wird deutlich, welche Bauflächen noch zur Verfügung stehen. Gleichzeitig sind in der Tabelle die im Erfassungsraum noch vorhandenen Baulücken aufgelistet. Dabei ist in dem Siedlungsschwerpunkt Bad Berleburg / Berghausen / Raumland von 700 m² Grundstücksgröße und 30 % Verfügbarkeit und den übrigen Ortsteilen von 900 m² Grundstücksgröße und 25 % Verfügbarkeit ausgegangen worden. Die über den ermittelten Flächenbedarf hinaus dargestellten Freiflächen sollten vor dem Hintergrund der in den Abschnitten 7.1.1 Bestand und 7.1.2 Änderungen aufgeführten Kriterien betrachtet werden. Entscheidend für die weitere Siedlungsentwicklung der Stadt Bad Berleburg ist jedoch, dass durch verbindliche Planungen (Bebauungspläne etc.) und Erschließungsmaßnahmen, Bauflächen zur Verfügung gestellt werden, denn zur Zeit sind neben den Baulücken nur noch geringe Flächenpotenziale vorhanden. Es sollten auch ausreichende Baugrundstücke angeboten werden können, um so Bauinteressenten zu verhältnismäßig günstige Baugrundstücke

7.2 Gewerbliche Bauflächen

7.2.1 Bestand

Der wirksame Flächennutzungsplan stellt für das Stadtgebiet insgesamt

137,1 ha gewerbliche Baufläche dar.

Der größte Teil dieser Flächen ist bebaut oder liegt in sensiblen Bereichen. Das sind Flächen, die aufgrund ihrer hohen ökologischen Wertigkeit nicht mehr in Anspruch genommen werden können. Teilweise sind es auch Flächen, die von den Ansiedlungswünschen der ehemals selbständigen Gemeindeteilen übernommen wurden und jetzt mit den Zielen der

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Landesplanung sowie den Planungsvorstellungen der Stadt nicht mehr übereinstimmen.

7.2.2 Änderungen

Die Stadt beabsichtigt, diese freien Flächen soweit wie möglich aus dem wirksamen Flächennutzungsplan herauszunehmen und an geeigneter Stelle Ersatzausweisungen vorzunehmen. Topografie und Landschaftsschutz setzen jedoch hier ganz enge Grenzen, so dass es schwer wird, den Bedarf innerhalb der Stadt zu decken. Von den 137,1 ha gewerbliche Baufläche sind 105,6 ha bebaut. Von den 31,5 ha unbebaute Fläche sind 4,85 ha betriebsgebunden unmittelbar an die Betriebe anschließend. Von den restlichen 26,65 ha werden 26,0 ha bei der Neuaufstellung von gewerblicher Baufläche in Fläche für die Landwirtschaft, Grünfläche oder Ausgleichsfläche umgewandelt, sodass nur noch ca. 0,65 ha frei verfügbar sind. Die ca. 6,0 ha gewerbliche Bauflächen in Beddelhausen entfallen vollständig. Ca. 18 ha entfallen in Berghausen-Raumland. Diese Bauflächen sollten bei der Aufstellung des noch wirksamen Flächennutzungsplanes den Flächenbedarf decken.

7.2.3 Planung

Die Neufassung des Flächennutzungsplanes (Stand Juni 2002) stellt

125,18 ha gewerbliche Baufläche einschl. "Weidenhausen" dar.

Die Lage der Flächen in den einzelnen Ortsteilen, sowie ihre planerische Zuordnung kann dem Flächennutzungsplan entnommen werden. Diese ermittelten Flächengrößen gaben noch keinen Aufschluss darüber, welche Flächen tatsächlich zur Zeit oder zukünftig für eine Bebauung zur Verfügung stehen.

Anhand einer Flächenbilanz zur Landesplanerischen Abstimmung, gegliedert nach Ortsteilen, wurde deutlich, welche Freiflächen noch vorhanden sind. Dabei ist zu unterscheiden, welche Bereiche durch Betriebsgebundenheit oder durch fehlende planerische Voraussetzungen gegenwärtig nicht zur Verfügung stehen und welche tatsächlich derzeit bebaut werden können. Aus dem Flächennutzungsplanentwurf und der Bilanzierung war zu erkennen, dass für Neuansiedlungen praktisch keine geeigneten Flächen angeboten werden können. Da entsprechend der landesplanerischen Abstimmung als Bedarf an gewerblicher Baufläche 25,0 ha in Ansatz gebracht werden können, sind noch 24,35 ha in Bad Berleburg darzustellen.

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Bei der Aufstellung des inzwischen rechtsverbindlichen Bebauungsplanes "Berghausen-Raumland" widersprachen Überschwemmungsgebiete, sowie ökologische Prioritäten einer künftigen Bebauung, so dass nur noch eine verhältnismäßig kleine inzwischen bebaute Gewerbefläche übrig blieb.

Um die Entwicklung der Gemeinde sicherzustellen, ist die Bereitstellung von gewerblicher Baufläche erforderlich. Es stellt sich daher grundsätzlich die Frage, ob und an welcher Stelle eine gewerbliche Entwicklung stattfinden soll. Bei den Überlegungen zur Darstellung eines Bedarfs von 25 ha sollte berücksichtigt werden, dass die Stadt ihre gewerbliche Flächen zunächst um 26,0 ha gegenüber dem wirksamen Plan reduziert.

Auch unter Abwägung der in § 1 BauGB aufgeführten Belange kann es durchaus vorkommen, dass einer notwendigen Bebauung Vorrang vor den ökologischen Belangen eingeräumt werden muss.

Zur Zeit werden immer noch Untersuchungen angestellt, wo diese Flächen innerhalb der Gemeinde ökologisch vertretbar und leicht zu erschließen dargestellt werden können.

Diese Untersuchungen sind für lange Zeit ins Stocken geraten, da im Januar 1995 die Änderung des Gebietsentwicklungsplanes beantragt wurde mit der Darstellung eines Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereiches "Weidenhausen" mit ca. 11,58 ha unter gleichzeitiger Reduzierung des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes "Berghausen-Raumland" um 18,0 ha. Diese GEP-Änderung wurde im Juni 1998 genehmigt und ist damit Ziel der Landesplanung. Für diesen Bereich hat die Stadt vorab die seit Dezember 1999 wirksame 28. Änderung des Flächennutzungsplanes aufgestellt sowie den ebenfalls seit Dezember 1999 rechtsverbindlichen Bebauungsplan "Industriegebiet in der Schlenke"; mit der Erschließung wurde inzwischen begonnen.

Es ist jedoch beabsichtigt, dass zumindest diese ca. 26,0 ha Gewerbegebiete aus dem wirksamen Flächennutzungsplan an geeigneter Stelle, soweit wie möglich innerhalb der Gemeindegrenzen für den kurz- und mittelfristigen Bedarf zur Verfügung gestellt werden können. Diese notwendigen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen und werden auch weiter fortgeführt.

In einigen Stadtteilen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten Gewerbebetriebe im Außenbereich angesiedelt. Obwohl sich diese Standorte teilweise als Fehlentwicklung herausgestellt haben, ist für diese Betriebe nach Rücksprache mit ihnen für den Eigenbedarf eine eng abgegrenzte gewerbliche Baufläche dargestellt worden. Auch unter Berücksichtigung der Erhaltung von Arbeitsplätzen müssen bauliche Maßnahmen in diesen städtebaulich und ökologisch sensiblen Bereichen mit den Trägern öffentlicher Belange besonders abgestimmt werden.

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Da diese Flächen nur der reinen Bestandssicherung dienen, sind sie landesplanerisch nicht relevant. Wie aus den Ermittlungen hervorgeht, sind von den 125,18 ha dargestellten Gewerbeflächen nur noch 16,43 ha einschließlich der betriebsgebundenen Flächen verfügbar.

Wie schon unter Pkt. 2.3 beschrieben, soll der geplante "Industrie- und Gewerbepark Wittgenstein" die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Altkreises Wittgenstein erhöhen. Die Voraussetzung für die Inanspruchnahme dieser Großfläche wurde inzwischen geschaffen. Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit haben die Kommunen Erndtebrück, Bad Laasphe und Bad Berleburg in der konstituierenden Sitzung am 09.06.1997 in Bad Laasphe den "Zweckverband Industriepark Wittgenstein" gegründet. Vorteile dieser Zusammenarbeit sollen neben der Attraktivitätssteigerung der Region Wittgenstein auch die reduzierte Belastung für die einzelnen kommunalen Haushalte, sowie für Umwelt, Natur und Landschaft sein. Das Plangebiet liegt 8,0 km südwestlich von Bad Berleburg, 4,0 km nordöstlich von Erndtebrück und 11,0 km nordwestlich von Bad Laasphe im Ortsteil Erndtebrück-Schameder. Die Gesamtfläche des Plangebietes beträgt nach den Ermittlungen der 17. Flächennutzungsplanänderung der Gemeinde Erndtebrück 70,0 ha. Insgesamt müssen 100 ha Ausgleichsflächen außerhalb des Plangebietes dargestellt werden; davon wird ein Großteil in drei Teilflächen im Bereich der Stadt Bad Berleburg dargestellt. (siehe Anlageplan Ausgleichsmaßnahmen)

Es sind die Bereiche

Bad Berleburg 1 (Rindelsbach, Fainsgrund und Brüdergrund), Bad Berleburg 2 (Preisdorf und Fehlbach), sowie Bad Berleburg 3 (Seitental des "Guten Wasser").

Die planerischen Voraussetzungen für den geplanten "Gewerbe- und Industriepark Wittenstein" hat die Gemeinde Erndtebrück inzwischen durch die 17. Änderung des Flächennutzungsplanes geschaffen, die am 30.09.1999 wirksam wurde. Zur Zeit werden die Bebauungsplanentwürfe für das Plangebiet erstellt.

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8. Sonderbauflächen

Insgesamt sind in Bad Berleburg 67,63 ha als Sonderbaufläche dargestellt worden, 46,05 ha davon befinden sich im Stadtteil von Bad Berleburg.

Um den Erfordernissen des Kurbetriebes in dem Kneipp-Heilbad Berleburg gerecht zu werden, sind die vorhandenen Kliniken und Sanatorien ( siehe Abschnitt 4.1) mit ca. 1.200 Mitarbeitern als Sonderbaufläche dargestellt.

Im einzelnen handelt es sich um:

1. Kliniken der Wittgensteiner Kliniken-Allianz (WKA) mit ca. 1.020 Mitarbeitern

1.1 Herz-Kreislauf-Klinik - Zentrum für Kardiologische Rehabilitation 1.2 Baumrainklinik - Klinik für Orthopädie, Kardiologie und hörgeschädigte Patienten 1.3 Odebornklinik - Klinik für Neurologie und Innere Medizin 1.4 Rothaarklinik - Klinik für psychosomatische Medizin und 2. Klinik Wittgenstein - Krankenhaus für psychosomatische, psychoanalytische und sozialpsychatrische Medizin mit ca. 180 Mitarbeitern

Ebenfalls als Sonderbaufläche dargestellt wurde im Mittelpunkt der historischen Altstadt das Ortsbild prägende barocke Schloß der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein, sowie aus dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan “Auf dem Stöppel” die Bereiche für Schule und Hallenbad.

Inzwischen wurde für die Stadt ein Einzelhandelsgutachten erstellt. Es wurde darin festgestellt, dass sich der innerstädtische Einzelhandel in einer bandartigen Entwicklung von ca. 1,0 km hauptsächlich entlang der Hauptdurchgangsachse Poststraße/Ederstraße erstreckt und mit Einschränkungen in dem parallel verlaufenden Straßenzug Schulstraße/Bahnhofstraße mit Querverbindungen.

Wenn auch im zentralen Bereich auf fußläufig kurzen Wegen ein größerer Einkaufsbereich fehlt, kann jedoch durch die dezentralen Verkaufsangebote der Bedarf der Bevölkerung von Bad Berleburg abgedeckt werden. Alle Überlegungen und Aussagen des Gutachtens werden jedoch erst in den nächsten Jahren nach eingehender Überprüfung der Möglichkeiten in der Bauleitplanung berücksichtigt werden können. Nach noch nicht abgeschlossenen Überlegungen für die zukünftige Nutzung des WIPOMA-Geländes mit seiner Umgebung ist mittelfristig die Überplanung durch einen Bebauungsplan beabsichtigt. Zur Zeit wird für den Bereich “Unterm Limburg” ein Bebauungsplan aufgestellt , wobei ein Teilbereich der bisher im Flächennutzungsplan

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dargestellten gewerblichen Baufläche in eine Sonderbaufläche für einen “LIDL-Markt” entsprechend den Festsetzungen des Bebauungsplanes umgewandelt wird.

In Girkhausen befindet sich ein 2,98 ha großes inzwischen vollständig bebautes Wochenendhausgebiet.

In Sassenhausen wurde eine 134 ha große Fläche für eine 18-Loch Golfanlage dargestellt. In ihr befindet sich eine 3,73 ha große Sonderbaufläche für ein Clubhaus mit Hotel. Die 16. Änderung des Flächennutzungsplanes wurde im Dez. 1995 wirksam. Weitere Bauleitplanungen sind nicht erfolgt.

Für Beddelhausen wurde 1974 der Bebauungsplanentwurf Nr. 3 “Sondergebiet Altenheim” mit 3,79 ha aufgestellt, jedoch nicht genehmigt. . Inzwischen sind jedoch einige bauliche Anlagen mit Altenzentrum und Pflegeheim entstanden.

Für Dotzlar wurde 1967 der Bebauungsplan Nr. 2 aufgestellt, der ausser Wohnbaufläche eine 1,02 ha große Sonderbaufläche festsetzt. Diese Fläche ist inzwischen bebaut.

In Wemlighausen befinden sich insgesamt 10,05 ha Sonderbaufläche. Inzwischen bebaut ist die Fläche für das Ferienhausgebiet des Bebauungsplanes Nr. 2“Am Bockshorn”. Weiter befinden sich in Wemlighausen die seit 1974 rechtsverbindlichen Bebauungspläne “Am Wernsbach” und “Schmidtskopf”. Beide setzen für Teilbereiche Sondergebiete fest. In dem Bebauungsplangebiet “Am Wernsbach” sind inzwischen Jugendfreizeiteinrichtungen der evang. Kirche errichtet worden. Nach den Festsetzungen des Bebauungsplanes sind noch Hallenbad, Sauna und Solarium und für die Rodelbahn ein Kampfrichterhaus vorgesehen.

Der ca. 25,0 ha große Bebauungsplan “Schmidtskopf”im Anschluß an den Bebauungsplan “Am Wernsbach” setzt eine ca. 1,5 ha große überbaubare Fläche als Sondergebiet für Sanatorium, Kurhotel und Häuser für Ärzte, Verwaltung und Patienten fest. Bauliche Anlagen sind bisher noch nicht entstanden. Die übrigen Flächen sind Wald und Flächen für die Landwirtschaft.

Obwohl z. Zt. keine Überlegungen angestellt werden, die damals geplanten Anlagen noch weiter zu verwirklichen, möchte die Stadt in diesem Verfahren kein Parallelverfahren zur Aufhebung der Bebauungspläne durchführen. Es soll zunächst der weitere Bedarf für Kuren, sanfter Tourismus, Rothaarsteig usw. abgewartet werden. Sollten sich bei zukünftigen Planungsabsichten der Stadt jedoch Änderungswünsche ergeben, können der Flächennutzungsplan und auch der Bebauungsplan geändert werden.

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9. Gemeinbedarfsflächen

Bei den insgesamt 32,21 ha handelt sich hier in erster Linie um Flächen für bereits bestehende öffentliche Gebäude, Kultur- und Bildungseinrichtungen insbesondere für Schulen, Kindergärten und Kirchen. Ferner sind zu erwähnen die Flächen für das Rathaus, das Kreiskrankenhaus, das Amtsgericht, die Feuerwehr und die Post.

10. Grünflächen

Bei den 236,50 ha dargestellten Grünflächen handelt es sich hauptsächlich um Friedhöfe und Sportanlagen. Besonders zu erwähnen ist das Sportzentrum auf dem Stöppel, wo neben Sportplatz auch Hallenbad, Mehrfachturnhalle, Freibad, verschiedene Kleinspielfelder sowie ein Kleinkaliberschießstand vorhanden ist. Von besonderer Bedeutung für das Kneipp-Heilbad Berleburg ist der Schlosspark, der als Privatbesitz der Fürsten zu Sayn Wittgenstein-Berleburg von diesen für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt worden ist und als Kurpark dient. Weiterhin zu erwähnen ist der markante Geländevorsprung zwischen Ober- und Unterstadt, der mit alten Bäumen bewachsen ist und ebenfalls als Grünfläche dargestellt wurde. Ansonsten stehen im waldreichen Bad Berleburg ausreichend Flächen als Erholungsraum zur Verfügung, so dass eine Notwendigkeit zur Darstellung von weiteren Grünflächen nicht geben ist.

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11. Ver- und Entsorgung

11.1 Wasserversorgung (s. Anlageplan Wasserversorgung)

Die Versorgung des Stadtgebietes erfolgt durch den Wasserverband Siegerland, dessen Mitglied die Stadt ist. Die für den Wasserverband Siegerland erforderlichen Wassergewinnungs- anlagen und Schutzzonen wurden in die Pläne übernommen. Die ehemals privaten und städtischen Wassergewinnungsanlagen wurden soweit wie bekannt ebenfalls übernommen. Die Anlagen der öffentlichen Wasserbeschaffungsverbände sowie der größeren privaten Wasserinteressengemeinschaften der Stadt Bad Berleburg wurden ebenfalls soweit bekannt, übernommen.

Im einzelnen sind es: ƒ Wasserwerk Bad Berleburg, Sählingstr. 28b, 57319 Bad Berleburg ƒ Wasserbeschaffungsverband Alertshausen, Im Rosengarten 11, 57319 Bad Berleburg-Alertshausen ƒ Wasserbeschaffungsverband Steinert-Helle, Diedenshausen, Johannes-Althusiuus-Str. 3, 57319 Bad Berleburg-Diedenshausen ƒ Wasserbeschaffungsverband Raumland, Wittgensteiner Str. 3, 57319 Bad Berleburg-Raumland ƒ Wasserbeschaffungsverband Wemlighausen, Heidehof 1, 57319 Bad Berleburg- Wemlighausen ƒ Wasserbeschaffungsverband Aue-Wingeshausen, Kappelstr. 10, 57319 Bad Berleburg-Aue und An der Helle 1, 57319 Bad Berleburg-Wingeshausen ƒ Wasserbeschaffungsverband “Hallenberger Straße”,Hallenberger Straße 46, 57319 Bad Berleburg ƒ sowie die private Wasserinteressengemeinschaft Rinthe, Im Dorf 10, Bad Berleburg-Rinthe

11.2 Stromversorgung (s. Anlageplan Stromversorgung)

Die Versorgung der Stadt mit elektrischer Energie erfolgt durch das RWE Net. Betreut werden die 110 KV-Freileitung Berghausen- Bad Berleburg 110 KV-Freileitung Berghausen-Bad Laasphe 110 KV-Freileitung Fleckenberg-Berghausen Weiter befinden sich auf dem Stadtgebiet die 110 KV-Station Berghausen 110 KV-Station Bad Berleburg Diese Leitungen und Stationen sind in den Flächennutzungsplan übernommen worden Die örtliche Versorgung des Stadtgebietes erfolgt über das Mittelspannungsnetz von 10 KV.

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11.3 Gasversorgung (s. Anlageplan Gasversorgung)

Die innerhalb des Stadtgebietes verlaufende Gasfernleitung wurde nach Angaben des Versorgungsunternehmens, der RWE Gas nachrichtlich in den Plan übernommen. Das örtliche Verteilernetz ist nicht dargestellt. Versorgt werden z. Zt. die Stadtteile Bad Berleburg, Berghausen, Raumland, Aue, Wingeshausen und Wemlighausen. Ebenso wurde die durch Bad Berleburg verlaufende Ruhr-Gas-Leitung eingetragen.

11.4 Post- und Fernmeldewesen (s. Anlageplan Richtfunktrassen)

Die Standorte der bestehenden Postämter, sowie die vorhandenen Fernmeldeeinrichtungen sind mit dem Planzeichen "Post" gekennzeichnet. Die im Stadtgebiet verlaufenden Richtfunkverbindungen (Richtfunktrassen) sind mit Angabe der zulässigen Bauhöhe in den Flächennutzungsplan übernommen worden.

11.5 Abwasserbeseitigung (s. Anlageplan Abwasserbeseitigung)

Bedingt durch die topographischen Gegebenheiten erfolgt die Abwasserbeseitigung in verschiedene Richtungen. In den Stadtteilen Diedenshausen, Wunderthausen, Stünzel und Rinthe wird die Klärung der Abwässer z. Zt. noch mittels Kleinkläranlagen und anschließender Untergrundverrieselung bzw. Einleitung in einen Vorfluter vorgenommen.

Für das Stadtgebiet stehen fünf Kläranlagen zur Verfügung. ƒ Bad Berleburg für Berleburg, Wemlighausen, Schüllar, Girkhausen ƒ Aue für Aue und Wingeshausen ƒ Raumland für Raumland, Berghausen, Hemschlar und Weidenhausen Stünzel soll in 2003 und Rinthe in 2004 angeschlossen werden ƒ Beddelhausen für Beddelhausen, Sassenhausen, Schwarzenau, Arfeld, Dotzlar, Elsoff, Richstein und Alertshausen. Diedenshausen und Wunderthausen werden in den Jahren 2003/2004 angeschlossen.

Die vorhandenen Kläranlagen können nach Überprüfung der Stadt noch zusätzliche Abwässer aufnehmen. Bis zum Jahre 2005 sollen alle Berleburger Stadtteile an das städtischen Kanalnetz angeschlossen werden. Dann ist eine Abwasserbeseitigung für den gesamten Stadtbereich möglich.

In den Ortschaften oder Stadtteilen, wo z. Zt. eine Vollkanalisation fehlt, ist nur eine Lückenbebauung mit einer abwassermäßigen Erschließung mittels Kleinkläranlage, die den allgemein anerkannten Regeln der Technik

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entspricht, zulässig. Es darf sich dabei lediglich um örtliche Einzelbaumaßnahmen handeln. Bei der Abwasserbeseitigung des Niederschlagswassers ist jedoch § 51a LWG zu beachten. Hierbei ist Niederschlagswasser, soweit es nicht unter die Ausnahmeregelung gem. § 51a Abs. 4 LWG fällt, vor Ort mittels Hausentwässerung oder Regenwasserkanal eines Trennsystems zur Versickerung, Verrieselung oder zur Einleitung in ein oberirdisches Gewässer zu bringen. Um die Möglichkeit der Versickerung des Niederschlagswassers auf den geplanten Baugrundstücken entsprechend den Vorgaben des § 51a LWG beurteilen zu können, werden möglicherweise Bodengutachten erforderlich Mit großer Wahrscheinlichkeit wird bei dem teilweise stark hängigen Gelände eine Versickerung des Niederschlagswassers ohne Beeinträchtigung des Wohles der Allgemeinheit nicht in allen Fällen möglich sein. Es muss weiter überprüft werden ob die Einleitung in ein Gewässer wegen großer Entfernungen, kreuzen von Straßen und Privatgrundstücken finanziell und vom Verfahrensaufwand her vertretbar ist. Die Möglichkeit der Regenwassernutzung für den Garten liegt im Ermessen der Hauseigentümer. Eine schriftliche Bewertung der neu ausgewiesenen Bauflächen soll erst detailliert erfolgen, wenn alle Neubauflächen bekannt sind.

Die Stadt Bad Berleburg erstellt derzeit ein aktuelles Abwasserbeseitigungs- konzept. Die Beschlussfassung darüber wird vermutlich in der 1. Jahres- hälfte 2003 gefasst.

11.6 Abfallbeseitigung - Deponien

Die ehemaligen Deponien der einzelnen Stadtteile stammen noch aus der Zeit vor der Zusammenlegung und sind inzwischen geschlossen. Sie wurden in Karten aufgenommen, lassen sich jedoch wegen ihrer teilweise geringen Flächengröße nicht im Flächennutzungsplan darstellen.

Im einzelnen handelt es sich um ehemalige Deponien in Stünzel, Weidenhausen, Hemschlar, Raumland, Dotzlar, Richstein, Beddelhausen, Schwarzenau, 2 x Elsoff, Alertshausen, Wunderthausen, Girkhausen, Schüllar, Wemlighausen, Berleburg, Rinthe, Wingeshausen, Müsse, Aue und Berghausen.

Staubfreie Abfallbeseitigung ist für alle Stadtteile vorhanden. Für eine ordnungsgemäße Beseitigung ist der Kreis Siegen-Wittgenstein zuständig. Sie erfolgt zu den entsprechenden kreiseigenen Mülldeponien bzw. den Recyclingunternehmen.

Gemäß der Satzung des Kreises Siegen-Wittgenstein über die Abfallwirtschaft vom 07.12.2001 ist die Stadt Bad Berleburg nach § 8 Abs. 2 an die Zentraldeponie Netphen-Herzhausen (Winterbach) und die Erdaushubdeponie der Firma Steinwerk Raumland Böhl GmbH in Bad Berleburg-Raumland angeschlossen.

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11.7 Windkraftanlagen

Mit der Neufassung des Baugesetzbuches vom 01.01.1997 haben die Städte und Gemeinden die Möglichkeit erhalten für Windenergieanlagen Flächenausweisun- gen vorzunehmen, um sie an anderer Stelle auszuschließen. Die Darstellung der Konzentrationszonen richtet sich nach dem vorhandenen Windangebot, den topografischen Gegebenheiten, der Standorterschließung, der Entfernung zum Netz usw. Zusätzlich ausgeschlossen sind durch die Änderung des GEP

ƒ Bereiche für den Schutz der Natur ƒ Waldbereiche (s. Windenergie-Erlass vom 03.05.2002 ƒ Bereiche für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher Bodenschätze ƒ Bereiche für Abfalldeponien und Aufschüttungen

Zur Findung von geeigneten Konzentrationszonen ist durch ein Büro für Umweltplanung eine umfangreiche Untersuchung durchgeführt worden. Als Ergebnis der Untersuchungen wurden die Standorte Altenberg Osterholz Stünzel als geeignete Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen ermittelt. Im März 1998 wurden diese Flächen landesplanerisch abgestimmt, jedoch das Verfahren nach der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange sowie der Bürgerbeteiligung im Rahmen der 27. Änderung des Flächennutzungsplanes eingestellt. Für die geplante Einrichtung von Windkraftanlagen im Bereich Garsbach wurde die beantragte landesplanerische Anpassung durch die Bezirksregierung verneint. Die Stadt betreibt nun ein Verfahren zur Ausweisung einer Konzentrationsfläche für Windkraftanlagen im Rahmen der 32. Änderung des Flächennutzungsplanes für den landesplanerisch abgestimmten Bereich “Osterholz” in den Gemarkungen Weidenhausen und Sassenhausen. Die Ausweisung wird wegen des umfangreichen Beteiligungsverfahrens jedoch nicht mehr im Rahmen dieser Neuaufstellung erfolgen. Die Beschlussfassung dazu erfolgt jedoch in Kürze. Da der bestehende Flächennutzungsplan aus 1980 mit Inkrafttreten der der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes seine Rechtskraft verliert, wird die Bezeichnung des Änderungsverfahrens zur Ausweisung einer Konzentrationszone für Windkraftanlagen umbenannt in die 1. Änderung des wirksamen Flächennutzungsplanes der Stadt Bad Berleburg aus 2003. Diese Verfahrensweise ist mit der Bezirksregierung Arnsberg als zuständige Genehmigungs- behörde/Höhere Verwaltungsbehörde abgestimmt.

Bei einem Verzicht auf die Darstellung von Konzentrationsflächen, würde die planungsrechtliche Beurteilung von Windkraftanlagen gem. § 35 Abs. 1 Nr. 6 BauGB in Verbindung mit Abs. 3 erfolgen. Die Beurteilung der Zulässigkeit eines Antrages für Windkraftanlagen erfolgt dann durch eine Einzelprüfung. Der Hinweis auf Zulässigkeit an anderer Stelle kann einem Antrag nicht mehr entgegengehalten werden. Sie ist damit planungsrechtlich zulässig, sofern andere öffentliche Belange nicht entgegenstehen.

Gemäß § 14 Luftverkehrsgesetz (LuftVG) bedürfen alle Windkraftanlagen, die eine Höhe von 100 m über Grund überschreiten, der Genehmigung der

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Luftfahrtbehörden. Gleiches gilt für Anlagen von mehr als 30 m Höhe auf natürlichen oder künstlichen Bodenerhebungen, sofern die Spitze dieser Anlage um mehr als 100 m die Höhe der höchsten Bodenerhebung im Umkreis von 1,6 Kilometer Halbmesser um die für die Anlage vorgesehene Bodenerhebung überragt. Im Umkreis von 10 Kilometer halbmesser um einen Flughafenstützpunkt gilt als Höhe der höchsten Bodenerhebung die Höhe des Flughafenstützpunktes.

12. Schulen und Kindergärten

In der Stadt Bad Berleburg gibt es insgesamt 8 Grundschulstandorte, und zwar in Berleburg, Berghausen, Aue-Wingeshausen, Dotzlar, Elsoff, Girkhausen, Schüllar-Wemlighausen und Wunderthausen.

Ferner sind im Stadtteil Berleburg eine Hauptschule, eine Realschule, ein Gymnasium und eine Sonderschule vorhanden.

Insgesamt 12 Kindergärten, die von der Arbeiterwohlfahrt oder der evangelischen Kirche mit insgesamt 26 Gruppen betreut werden, sind in den Stadtteilen Arfeld, Aue, Berghausen, Diedenshausen, Dotzlar, Elsoff, Schwarzenau, Wingeshausen sowie 4 in Berleburg vorhanden.

Weiter sind im Stadtteil Berleburg ein Waldorf-Kindergarten mit einer Gruppe sowie ein Kinderhort der Wittgensteiner Kliniken Allianz mit 2 Gruppen und eine AWO-Kindertagesstätte mit 3 Gruppen vorhanden.

In Aue befindet sich außerdem noch ein Sonderpädagogischer Kindergarten mit einer Gruppe.

13. Sportstätten

Sportstätten sind in den Stadtteilen in ausreichender Anzahl und Größe vorhanden.

Bad Berleburg 3-fach Turnhalle 1 2-fach Turnhalle 1 Schulturnhallen 3 Gymnastikhalle 1 insgesamt ca. 3.447 qm

Aue-Wingeshausen Schulturnhalle ca. 282 qm Schwarzenau Schul- u. Mehrzweckhalle ca. 180 qm Dotzlar Sport- u. Kulturhalle ca. 700 qm Elsoff Schulturnhalle ca. 300 qm Arfeld Turnhalle ca. 307 qm Berghausen Schulturnhalle ca. 405 qm Raumland Sporthalle ca. 653 qm Girkhausen Gymnastikhalle ca. 150 qm Wunderthausen Gymnastikhalle ca. 104 qm Beddelhausen Gymnastikhalle ca. 128 qm

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Schüllar Turnhalle ca. 405 qm

Insgesamt stehen an Turn- und Sporthallen für Bad Berleburg ca. 7061 qm zur Verfügung.

In der Stadt Bad Berleburg stehen nachfolgende Sportplätze zur Verfügung:

Bad Berleburg Tennenplatz mit umlaufender Laufbahn ca. 15.570 qm Aue-Wingeshausen Tennenplatz mit umlaufender Laufbahn ca. 6.660 qm Berghausen Tennenplatz ca. 5.890 qm Raumland Kunstrasenplatz ca. 7.100 qm Dotzlar Tennenplatz ca. 4.950 qm Arfeld Tennenplatz ca. 4.250 qm Schwarzenau Tennenplatz ca. 5.866 qm Beddelhausen Naturrasenplatz ca. 6.200 qm Elsoff Naturrasenplatz ca. 4.700 qm Diedenshausen Tennenplatz ca. 5.880 qm Girkhausen Naturrasenplatz ca. 5.000 qm Wemlighausen Tennenplatz ca. 4.000 qm Weidenhausen Tennenplatz ca. 7.350 qm Sassenhausen Naturrasenplatz ca. 4.640 qm

Insgesamt stehen in Bad Berleburg Sportplätze verschiedener Art von ca. 88.056 qm zur Verfügung.

An Spiel- und Bolzplätzen sind innerhalb der Stadt Bad Berleburg vorhanden:

Berleburg Spielplätze 8 Bolzplätze 3 insgesamt 3.200 qm Berghausen Spielplätze 2 insgesamt 650 qm Raumland Spielplätze 2 insgesamt 1.150 qm Dotzlar Spielplatz 1 150 qm Arfeld Spielplätze 2 insgesamt 400 qm (davon 1 zum AWO-Kindergarten) Schwarzenau Spielplätze 2 insgesamt 400 qm (davon 1 zum AWO-Kindergarten) Beddelhausen Spielplätze 2 insgesamt 250 qm Elsoff Spielplätze 2 insgesamt 750 qm

Alertshausen Spielplatz 1 Bolzplatz 1 insgesamt 800 qm Diedenshausen Kindergarten-Spielplatz 400 qm Wunderthausen Spielplatz 1 200 qm Bolzplatz im Naturpark Rothaargebirge Wemlighausen Spielplätze 2 Bolzplatz 1 insgesamt 800 qm Schüllar Spielplatz 1 200 qm Girkhausen Spielplatz 1 400 qm Aue Spielplätze 2

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Bolzplatz 1 insgesamt 1.000 qm Wingeshausen Spielplätze 2 Bolzplatz 1 insgesamt 1.400 qm Weidenhausen Spielplatz 1 100 qm Hemschlar Spielplatz 1 180 qm Sassenhausen Spielplatz 1 350 qm

Insgesamt stehen somit an Spiel- und Bolzflächen in Bad Berleburg 7.110 qm zur Verfügung.

Als weitere Sportstätten sind die Reithallen in Wingeshausen und Schwarzenau zu nennen. Den Wintersportlern stehen Sprungschanzen in Girkhausen und Wunderthausen zur Verfügung, ebenso werden in diesen beiden Stadtteilen schneesichere Langlauf-Loipen gespurt. Der Ski-Abfahrtslauf hat wegen der unmittelbaren Konkurrenz der günstiger gelegenen Höhendörfer Langewiese, Neuastenberg sowie der Stadt Winterberg keine herausragende Bedeutung erlangt.

Den Sportschützen in den zahlreichen Schieß- und Schützenvereinen stehen mehrere Luftgewehr- und Kleinkaliberschießanlagen zur Verfügung.

14. Bergbau (s. Anlageplan Bergbau)

Im Bereich der Stadt Bad Berleburg ist nach Unterlagen des Landesoberbergamtes NRW umfangreicher oberflächennaher Bergbau verschiedener Bergwerke durchgeführt worden, der sich auch heute noch schädigend auf die Tagesoberfläche auswirken kann. Die betroffenen Bereiche sind im Flächennutzungsplan und dem Anlageplan gekennzeichnet. Wegen des Umfanges sind eingehende Untersuchungen, -in wieweit der bekannte Abbau sich noch auf die Tagesoberfläche einwirken kann,- im Rahmen der Aufstellung von verbindlichen Bauleitplänen durchzuführen.

In den Plänen wurden 4 größere Flächen gekennzeichnet unter denen der Bergbau umgegangen ist. In den v. g. Flächen sind zahlreiche verlassene Tagesöffnungen vorhanden, über deren Verfüllung und Sicherung nichts bekannt ist.. Als Bergbau-Altlast-Verdachtsflächen wurden in diese Pläne nach Auskunft des Landesbergbauamtes eingetragen:

ƒ Halde, stillgelegtes Bergwerk Hörre II (unter Bergaufsicht) ƒ Halde, stillgelegtes Bergwerk Heßler (unter Bergaufsicht) ƒ Halde, stillgelegtes Bergwerk Eisenstein ƒ Halde, stillgelegter Tagebau Fredlar ƒ Halde, stillgelegtes Bergwerk Raumland ƒ Halde, stillgelegtes Bergwerk Hörre I

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Unter Aufsicht des Bergamtes Recklinghausen befinden sich folgende Betriebe:

ƒ Blähschieferwerk Raumland, Fa. Leca Deutschland GmbH & Co. KG. (südwestlich und südöstlich der Ortschaft Markhausen) ƒ Besucherstollen "In der Delle", Fa. Steinwerk Raumland Böhl GmbH (südlich der Ortschaft Raumland)

15. Natur und Landschaft

Die allgemeinen Ziele der Landes- und Regionalplanung, insbesondere der Erhalt von landschaftlich und in ihrer Erholungsfunktion wichtigen Tal- und Auenräume im Siedlungsnahbereich (-Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen § 2 LEPro-), sind zu beachten. Dies betrifft auch die landesplanerischen Ziele des “NATUR 2000”-Leitbildes des Ministers für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, wonach für das Sauer- und Siegerland die Freihaltung von Tallagen/Talauen und charakteristischen Wiesentälern einen besonderen Stellenwert einnimmt. Wie aus den dargestellten Grenzen des Landschaftsschutzgebietes (LSG) “Rothaargebirge” ersichtlich, befinden sich einige Teilbereiche der Bauflächen innerhalb dieses Gebietes. Da eine Überplanung des Gebietes nicht möglich ist, wird ein Antrag auf Änderung der LSG-Abgrenzung bei der Bezirksregierung Arnsberg erforderlich. Der Kreis Siegen-Wittgenstein wird im Rahmen des Beteiligungsverfahrens hierzu eine Stellungnahme abgeben.

Der § 21 des Bundesnaturschutzgesetzes bestimmt das Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht. Danach ist der Verursacher eines Eingriffs verpflichtet, vermeidbare Beeinträchtigungen in Natur und Landschaft zu unterlassen oder unvermeidbare Beeinträchtigungen innerhalb einer bestimmten Frist durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen. Durch die Darstellung von Neubauflächen sind Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten, die durch geeignete Maßnahmen ausgeglichen werden müssen.

Die Stadt ist bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes bestrebt, den erhöhten Belangen des Natur- und Landschaftsschutzes soweit wie möglich gerecht zu werden. Konfliktpunkte mit anderen Belangen müssen abgewogen werden. Die Stadt hat einen ökologischen Fachbeitrag erstellen lassen zur Überprüfung wie stark die einzelnen Neubauflächen die Natur beeinträchtigen und wo innerhalb von Bad Berleburg ein Ausgleich geschaffen werden kann.

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Das Planungsbüro Uwe Meyer hat für die Stadt die Ausgleichsmaßnahmen, die für die Neuschaffung der Bauflächen erforderlich sind, ermittelt. Danach ist der Wertverlust durch die Eingriffe in Natur und Landschaft durch den Wertzuwachs auf den gesicherten Flächen ausgeglichen. Die Überschüsse können einem Ökokonto zugeführt werden. (Gutachten als Anlage beigefügt). Die auf der Grundlage des Gutachtens ermittelten Ergebnisse und Ausgleichsflächen werden im Planverfahren berücksichtigt, ebenso wie die 48 ha Ausgleichsflächen für den “Gewerbe- und Industriepark Wittgenstein”. Ebenso ist auf der Grundlage der Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und des Gutachtens eine Überarbeitung der Bauflächen erfolgt.

Bei städtebaulichen und sonstigen Maßnahmen soll versucht werden, auch die Uferzonen der Bachläufe - soweit wie möglich - von einer Bebauung freizuhalten. Sie sind in ihrer natürlichen Eigenart zu gestalten, fußläufige Verbindungen anzulegen, um so den Erholungswert der Stadt zu steigern. Außerdem enthält der Flächennutzungsplanentwurf alle Naturschutzgebiete sowie das Landschaftsschutzgebiet.

Es handelt sich dabei um:

15.1 Naturschutzgebiete

ƒ Großer Keller Verordnung v. 22.04.65 ƒ Am Kerstall Verordnung v. 11.07.66 ƒ Auf dem Gebrannten Verordnung v. 22.04.65 ƒ Grubengelände Hörre Verordnung v. 07.02.89 ƒ Finkental Verordnung v. 15.01.91 ƒ Fredlar Verordnung v. 01.07.97

15.2 Landschaftsschutzgebiet

ƒ Rothaargebirge Verordnung v. 04.12.84

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Der Flächennutzungsplanentwurf enthält außerdem alle Naturdenkmale und geschützten Landschaftsbestandteile des Innen- und Außenbereiches. (Die Liste mit aktuellem Stand der geschützten Objekte wird im endgültigen Genehmigungsverfahren dem Erläuterungsbericht eingefügt.) Von der LÖBF wurden Untersuchungen über die nach § 62 LG besonders zu schützenden Flächen durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden, soweit sie vorlagen, größtenteils bei der Planung berücksichtigt. Der Kreis Siegen-Wittgenstein untersucht z. Zt. ebenfalls die Flächen nach § 62 LG, die dann abgestimmt, öffentlich ausgelegt und dann rechtsverbindlich werden können. Da dieses Verfahren voraussichtlich erst Ende 2002 abgeschlossen sein wird, werden die Unterlagen dem Flächennutzungsplan dann beigefügt. In den Fällen mit Überschneidungen der Biotope mit Bauflächen bedürfen diese Flächen im Rahmen der Aufstellung von Bebauungsplänen einer erneuten bzw. ergänzenden Prüfung.

15.3 FFH-Gebiete

Der Rat der Europäischen Gemeinschaft hat im Jahre 1992 einstimmig die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und damit die Umsetzung des EU-weiten ökologisch vernetzten Schutzgebietssystems “Natura 2000” beschlossen. Unter dieser gesetzlichen Vorgabe wurden Flächen ermittelt, die diesen Ansprüchen genügen. Sie dienen der Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. Das Auswahlverfahren für diese Gebiete für den Kreis Siegen-Wittgenstein wurde nach umfangreichen Untersuchungen durch die LÖBF/LAfAO verbindlich festgelegt, nachdem im Jahre 2000 die Beteiligungen der Bürger und Träger öffentlicher Belange durchgeführt wurden. Bis zum 15. Oktober 2000 mussten die Unterlagen dem Umweltministerium NW und bis zum 31.12.2000 dem Bundesumweltministerium vorliegen. Obwohl die Ziele des vernetzten Schutzgebietssystems grundsätzlich begrüßt werden, können sie in diesen Gebieten Auswirkungen auf die Zulässigkeiten von Projekten und Plänen haben. Nach § 16c Abs. 1 Satz 1 BNatSchG ist vor Durchführung von Maßnahmen in diesen Bereichen eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchzuführen, um die Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen des Gebietes zu überprüfen. Sofern keine besonderen Anhaltspunkte vorliegen, kann davon ausgegangen werden, dass eine Beeinträchtigung des FFH-Gebietes bei Einhaltung eines Mindestabstandes von 300 m nicht vorliegt. Innerhalb des Mindestabstandes von 300 m ist jeweils eine Einzelfallentscheidung erforderlich.

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Die in dem beigefügten Plan aufgeführten 8 FFH-Gebiete sind für den Bereich der Stadt Bad Berleburg gemeldet worden. Sofern die EU die gemeldeten Gebiete für nicht ausreichend ansieht, wird möglicherweise eine Gebietsergänzung erforderlich.

DE - 4816-302 Schanze 6.162 ha DE - 4817-301 Hallenberger Wald 2.253 ha DE - 4916-301 Eder Zwischen Erndtebrück und Beddelhausen 134 ha DE - 4916-302 Borstgrasrasen am oberen Steinbach 17 ha DE - 4916-303 Grubengelände Hörre 10 ha DE - 4916-304 Schieferbergwerk Honert 0 ha DE - 5016-301 Finkental und Magergrünland bei Didoll 55 ha DE - 5016-304 Buchenwälder und Wiesentäler bei Bad Laasphe 1.708 ha

Die von den Naturschutzverbänden 1998 erstellte sogenannte “Schattenliste” soll in diesem Verfahrensstand noch keine Berücksichtigung finden.

16. Agenda 21

Aufgrund der gemeinsamen Abstimmung in der Ortsbehördenkonferenz am 19.10.1998 hat der Kreis Siegen-Wittgenstein die Aufgabe übernommen gemeinsam mit den Städten und Gemeinden des Kreises Informationsveranstaltungen über diesen komplexen Themenkreis durchzuführen. Inzwischen wurden mehrere Informationsveranstaltungen durchgeführt in denen Referenten aus Modellregionen über ihre Erfahrungen referierten mit dem Tenor, dass bei einer guten Koordination und Aufklärungsarbeit auch in Zeiten immer knapper werdenden Zuschüsse die Bürger für die Bedürfnisse der "Lokalen Agenda 21" zu sensibilisieren sind. Bei den Veranstaltungen berichteten die Vertreter der Städte und Gemeinden über den Stand ihrer eigenen Erfahrungen zu diesem Thema.

Der Umweltausschuss der Stadt hat sich inzwischen öfters mit diesem Thema befasst und dabei festgestellt, dass außer einem angestrebten Wirtschaftswachstum die ökologischen Belastungen reduziert, die Natur und die Gesundheit von Mensch und Tier erhalten werden müssen. Dazu hat die Stadt zunächst mit verschiedenen Organisationen, Vereinen, Schulen und weiteren interessierten Bürgern Gespräche begonnen. Obwohl z.Zt. noch keine Beschlüsse zur Durchführung konkreter Einzelmaßnahmen vorliegen, unterstützt die Stadt nachhaltig die Ziele der "Regionalen Entwicklungskonzepte". Die Stadt unterstützt soweit wie möglich alle Maßnahmen zum Umweltschutz mit den Bereichen Energieeinsparung, CO2-Reduktion,

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Abfallverwertung, Abfallvermeidung, Abfalltrennung, ökologische Gestaltung der Freizeitanlagen, energiesparendes Bauen, Altlastensanierung, Abwasserkanalsanierungen sowie Fertigstellung der Kanalisationen für die gesamte Stadt.

Die Erhaltung von Natur und Landschaft hat für die Bürger der Stadt schon immer einen hohen Stellenwert gehabt. Für viele Bürger stellt sie die Lebensgrundlage dar. Das kann man aus der Zahl der Übernachtungen von 476177 im Jahre 1997 erkennen. Der größte Teil der Touristen in Bad Berleburg bevorzugt den auch von der Stadt unterstützten sanften Tourismus mit einem möglichst ausgewogenen Verhältnis von Umwelt und Wirtschaft. Unterstützt werden Dorferneuerungsmaßnahmen , Aktionen wie "Unser Dorf soll schöner werden", die das Engagement der Bürger und die Eigenverantwortlichkeit der Dorfgemeinschaft stärken , sowie die Aktionen "Zwischen Rubens und Landluft", die den Menschen die regionale Küche mit heimischen Produkten näher bringen sollen.

Der Darstellung von Bauflächenerweiterungen sind durch die freizuhaltenden Tallagen (Natur und Wasser) enge Grenzen gesetzt, so daß meist in den topografisch ungünstigen Hangbereich ausgewichen werden muss. Die Suche nach Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen gestaltet sich ebenfalls schwierig, da große Freiflächen im LEP als "Wertvolle Kulturlandschaften" oder "Gebiete für den Schutz der Natur" dargestellt sind. 65,7 % des Stadtgebietes sind mit Wald bedeckt, von denen sich nur 3,3 % im Kommunalbesitz befinden. Da 75 % der Waldflächen mit Fichten bestanden sind, bemüht sich die Stadt davon Flächenanteile zu übernehmen, um sie möglicherweise als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme in Laubwald umwandeln zu können.

17. Gewässer und Schutzgebiete (s. Anlagenplan Gewässergüte)

Wie aus dem Auszug aus der Gewässergütekarte des Landes NRW 1989/90 hervorgeht, hat sich die Gewässergüte in vielen Bereichen gebessert. Eingetragen wurde die Eder mit ihren Zuläufen Odeborn und Elsoff. Die Wasserqualität ist für die Wasserwirtschaft, sowie für Biotop- und Artenschutz und die Erholung von großer Bedeutung. Es muss auch weiter versucht werden durch den Bau von Kläranlagen sowie Aufklärung in der Bevölkerung die Belastung der Gewässer durch Haus- und Industrieabwässer und der Landwirtschaft noch zu senken, da die Selbstreinigungskraft der Gewässer auch begrenzt ist.

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Bei der Planung neuer Bauflächen sind die aus den wasserrechtlichen Vorgaben des § 32 Wasserhaushaltsgesetz und die aus den verbindlichen landesplanerischen Zielen sich begründeten Belange des vorbeugenden Hochwasserschutzes und des Hochwasserabflusses im Sinne einer vorsorgenden und flussgebietsorientierten Ausrichtung umfassend zu beachten. Besonders ist das in § 32 Abs. 2 Wasserhaushaltsgesetz vorgegebene Erhaltungsgebot für natürliche Überschwemmungsräume als Planungsleitsatz zu berücksichtigen.

In den hochwassergefährdeten Bebauungsbereichen, insbesondere in den Ortslagen von

Raumland Arfeld Schwarzenau Beddelhausen

ist aus wasserrechtlicher Sicht allgemein festzuhalten, dass unabhängig von der Darstellung einer Baufläche im Flächennutzungsplan erst bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes oder im Baugenehmigungsverfahren entschieden wird, ob und in welchem Abstand von Wasserläufen eine Bebauung bzw. Geländeaufhöhung zugelassen werden kann. Gemäß den Vorgaben und Ausführungsbestimmungen des Landes NRW zum Vollzug des § 32 Wasserhaushaltsgesetz (Quelle: Überschwemmungsgebiete § 32 WHG, MURL IV B 5 - 50 35 30, Februar 1999) wurden in dem Flächennutzungsplan als feste Vorgaben zeichnerisch dargestellt.:

Überflutungsbereiche, die den Charakter von natürlichen Überschwemmungsflächen haben

Überflutungsbereiche, bei denen aufgrund ihrer bestehenden Nutzungsstruktur und einer vorhandenen und verfestigten Bebauung keine natürlichen Rückhaltefläche vorliegt

Die planungsrechtlichen Festsetzungen, die Gewässerräume und Überschwemmungsbereiche tangieren, unterliegen gesonderten fachplanerischen Zulassungsregelungen nach den wassergesetzlichen Bestimmungen.

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18. Denkmalschutz

Nach dem Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Baudenkmäler im Lande Nordrhein-Westfalen (Denkmalschutzgesetz - DSchG) vom 11.03.1980 sind Denkmäler zu schützen, zu pflegen, sinnvoll zu nutzen und wissenschaftlich zu erforschen und getrennt nach Baudenkmälern, ortsfesten Bodendenkmälern und beweglichen Denkmälern in die Denkmalliste einzutragen.

Bei Bodeneingriffen können Bodendenkmale (kultur- und/oder naturgeschichtliche Bodenfunde, d.h. Mauern, alte Gräben, Einzelfunde, aber auch Veränderungen und Verfärbungen der natürlichen Bodenbeschaffenheit, Höhen und Spalten, Zeugnisse tierischen und/oder pflanzlichen Lebens aus erdgeschichtlicher Zeit) entdeckt werden. Die Entdeckung von Bodendenkmalen ist der Stadt als Untere Denkmalbehörde und/oder dem Westfälischen Museum für Archäologie/Amt für Bodendenkmalpflege, Außenstelle Olpe, Tel. 02761-93750, Fax 02761-2466, unverzüglich anzuzeigen. Die Entdeckungsstätte ist mindestens drei Werktage in unverändertem Zustand zu erhalten (§ 15 und § 16 Denkmalschutzgesetz NW), falls diese nicht vorher von den Denkmalbehörden freigegeben wird. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe ist berechtigt, das Bodendenkmal zu bergen, auszuwerten und für wissenschaftliche Erforschungen bis zu 6 Monaten in Besitz zu nehmen (§ 16 Abs. 4 Denkmalschutzgesetz NW).

Wie aus der nachfolgenden Liste zu ersehen ist, sind 10 Bodendenkmäler bis zum heutigen Zeitpunkt (Dez. 2000) eingetragen worden. (s. Anlageplan Bodendenkmäler)

Wie das Amt für Bodendenkmalpflege mitteilt, liegen neben diesen abgeschlossenen bzw. noch laufenden Verfahren im Stadtgebiet Bad Berleburg eine Reihe von weiteren Fundpunkten, bei denen noch keine Denkmalwertprüfung stattgefunden hat, bei denen es sich aber um Bodendenkmäler im Sinne des § 2 Abs. 1 und 5 DSchG handeln kann. Eine Einzelfallprüfung wird aller Wahrscheinlichkeit erst dann erfolgen können, falls Planungen diese Bereiche erfassen sollten. Es ist im Einzelfall nicht auszuschließen, dass archäologische Maßnahmen vor einer möglichen Überbauung erforderlich werden könnten, bei denen auch finanzielle Kosten entstehen können, die vom Verursacher zu tragen wären.

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In dem Verzeichnis des zu schützenden Kulturgutes der Stadt Bad Berleburg sind 522 Baudenkmäler inventarisiert, wovon bis jetzt (Stand 31.12.1999) 91 in die Denkmalliste eingetragen worden sind. Von allen Baudenkmälern sind genaue Beschreibungen über das Alter, den baulichen Zustand, bauliche Veränderungen sowie den denkmalwerten Besonderheiten aufgeführt. Diese umfangreichen Untersuchungen einschließlich Lageplänen können bei der Stadt Bad Berleburg (Untere Denkmalbehörde) sowie dem Kreis Siegen-Wittgenstein (Obere Denkmalbehörde) eingesehen werden. Die Unterlagen sollen nicht in den Flächennutzungsplan übernommen werden, sondern werden fortgeführt und dem wirksamen Flächennutzungsplan beigefügt.

Siegen, im Juli 2002 Kreis Siegen-Wittgenstein Amt für Raumordnung und Städtebau

Aktualisiert und ergänzt:

Bad Berleburg, im Dezember 2002 Stadt Bad Berleburg Planungs- und Hochbauamt Susanne Sauer

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