Jahreshefte Des Vereins Fr Vaterlndische Naturkunde In
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ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg Jahr/Year: 1916 Band/Volume: 72 Autor(en)/Author(s): Eggler Artikel/Article: Beiträge zur Laub-, Torf- und Lebermoosflora von Württemberg, 121-196 ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Beiträge zur Laub-, Torf- und Lebermoosflora von Württemberg, näherhin von Rottweil, Spaichingen, Ehingen, Blaubeuren, Münsingen, Biberach a. R. und weiterer Umgebung. Von Prof. Eggrler, Ehingen a. D. Vorbemerkung. Der Zweck der Arbeit ist, einen Beitrag zu den Oberamts- beschreibungen von Rottweil, Spaichingen, Ehingen, Blaubeuren, Mün- singen, Biberach a. R. zu liefern , wobei die Grenzen der Oberamts- bezirke nicht immer genau eingehalten werden. Rottweil, seinen früheren Wirkungsort, mit Spaichingen durchforschte der Verfasser von i 1901 — 1905, Ehingen, Blaubeuren, Münsingen 1905—1916, Biberach, seine Heimat, in einem Teil der Ferien 1901 — 1916. Da die be- treffenden Gegenden geologisch und klimatisch sehr verschieden sind (Rottweil: Muschelkalk, Keuper und diluviale Schotter; Spaichingen: Jura, besonders Weißjura; Ehingen, Blaubeuren, Münsingen: Weißjura und Tertiär, ein Teil von Ehingen und Blaubeuren auch Diluvium; Biberach: Tertiär und Diluvium), so zeigen sich in der Besiedlung durch Moose große Unterschiede, nicht nur in dem Vorkommen und ! Fehlen sowie in der Häufigkeit, sondern bei einzelnen Arten sogar in der mehr oder weniger häufigen Ansetzung von Früchten. Die Moosflora des Schwenninger Zwischenmoors wurde von G. Schlenker in der Beilage zu diesen Jahresheften 1908 behandelt und deshalb nicht in die Arbeit einbezogen. Die Lettenkohle wurde aus pflanzengeographischen Gründen vom Keuper getrennt. Da das Tertiärgebiet von Biberach wenig Örtlichkeiten aufweist, welche der Entwicklung von Moosen günstig sind, und somit in ihm wesentlich nur das Moränengebiet in Betracht kommt, überdies ein Unterschied in der Moosvegetation nicht festgestellt werden konnte, so wurden beide Gebiete nicht geschieden. Das Tertiärgebiet von Ehingen, Blaubeuren und Münsingen, in dem Kalke und besonders Sande die Unterlage bilden, fällt durch Armut auch an anderswo gewöhnlichen Arten auf. „Heide" ist im Sinne von Gradmann, Das Pflanzenleben der Schwab. Alb, 2. Aufl. 1900, I. S. 115/116, gefaßt. Wenn unter dem Namen des Mooses ein Bezirksname fehlt, so wurde das Moos in dem Bezirk I : nicht gefunden. Herrn Forstmeister Stier in Ehingen ist der Verfasser zum Dank verpflichtet für die Zustellung von Kartenmaterial , Herrn Professor Dr. Seh ad in Ehingen für manche geologischen Auskünfte, dem R. Statistischen Landesamt für Überlassung geologischer Karten. ; ; ; ; ; ; ; ;; —— ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — 122 — Quellen. Der Stoff ist geordnet — mit manchen Änderungen — nach Migula, Kryptogamenflora Bd. I, 1904. Benützt wurden außer kleineren Werken auch noch: Roth, Europäische Laubmoose 1904 und l 1905, Torfmoose 1906. — Rabenhorst, Kryptogamenflora von Deutsch- • land etc.: Bd. IV, Laubmoose, von Limpricht 1890 1904; Bd. VI, — , Lebermoose, von K. Müller seit 1906. — Engler und Prantl, Die i natürlichen Pflanzenfamilien : Hepaticae (Lebermoose) von Schiffner, Musci (Laubmoose) von Brotherus u. a. 1909. — Kryptogamenflora der Mark Brandenburg: Warnstorf, Leber- und Torfmoose 1903, Laubmoose 1906. — Warnstorf in Engler, ,,Das Pflanzenreich": Sphagnales Sphagnaceae, 1911. — Laubmoose Badens von Dr. Th. Herzog, 1906. Abkürzungen. .b. = Berg per. = Perianth ; ; B. = Oberamt Biberach . .r. = Ried; ; Bl. = Oberamt Blaubeuren; R. = Oberamt Rottweil; dil. Seh. = diluviale Schotter; s. = selten; E. = Oberamt Ehingen Schi. u. .schl. = Schlucht; ; F. u. ..f. == Fels; Sp. = Oberamt Spaichingen; Fr. = Frucht; spg. = Sporogon fr. = fertil, fruchtend st. = steril J. u. .j. = Jura; Swk. = Süßwasserkalk Kp. = Keuper Sws. = Süßwassersand Lk. = Lettenkohle s. z. = sehr zerstreut M. = Oberamt Münsingen . .t. = tal, außer bei Ortsnain« ; Mk. = Muschelkalk W.u.. .w. == Wald ; Ms. = Meeressande; Wj. = Weißjura; Ngf. = Nagelfluh ; z. = zerstreut. Bendelsbachschlucht bei R(ottweil) heißt in der Umgegend die große, von Bösingen ausgehende, sich auf die Oberndorferstraße südlich von Epfendorf hinabziehende Schlucht. A. Musci. Laubmoose. I. Bryales. 1. Cleistocarpae. Familie Ephemer aceae. Ephemerum senatum Hampe, auf Äckern, besonders Kleeäckern, Wiesen, Waldwegen, Gräben usw. auf verschiedenen Bodenarten, immer fr. R. z., bis 680 m. Beim Beckenhölzle mit Anthoceros punc- tatus; vorderer Eichwr ald; Zimmern; Zimmern—Horgen; Boilershof, Wildenstein mit Fossombronia cristata Linde.; Kotesteig. E. s. ; Berg Nasgenstadt, Wiesengraben; Gamerschwang, var. subulatum Boulay, Obermarchtal, Waldrand. B. s., bis c. 650 m: Mettenberg; Jordan; Winterreute, Jungholz; beim Laurenbühl. — ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — 123 — Ephemerella recurvifolia (Dicks.) Schimp. E. Merzenberg, Klee- acker c. 570 m mit Astomum crispum Hampe, fr. Familie Physcomitrellaceae. Physcomitrella patens (Hedw.) Br. u. Sch. B. Rißegg, Gemeindew. auf feuchtem Waldwege und in einem Graben ziemlich zahlreich; fr., wieder verschwunden. Familie Phascaceae. Acaulon muticum (Schreb.) C. Müller. Auf Äckern und an Waldrändern auf verschiedenen Bodenarten: R. s. Hausen; Wildenstein: Horgen mit Phascum Floerkeanum W. u. M., überall Mk. E. Steinbruch beim Schiff, Swk. B. Laurenbühl und Schönebuch, Grabenrand, ebenso Tannwinkel. Phascum Floerkeanum Web. u. Mohr. R. s. z. auf Mk. und Lk. bis c. 620 m, meist fr. Mulde Hegniberg—Dunningerstr. ; Talhausen, Waldabhang beim Fischweiher; Feldweg Boller shof—Horgen; Acker bei Horgen. E. s. z., meist fr., 540—560 m. Schwemmland an der Donau, Äcker Galgenberg—Hausen, Gamerschwang— Öpfingen, Allmendingen, Ausgang der Hechthalde. Phascum cuspidatum Schreb. Überall häufig auf Äckern, Wiesen, Waldrändern, Wegen, auf allen Bodenarten, var. mitraeforme Limpr. E. Rechtenstein, spärlich, Straßenböschung. Phascum piliferum Schreb. R. s. s. Horgen, Kapf c. 710 m. E. s. auf Äckern, an der Ulmerstr. ; beim Katzensteigle; Reichenstein, Rotenei, hier mit Riccia ciliata: fr. Phascum curvicollum Ehrh. R. z. auf Mk., am liebsten auf Trigonodus-Dohmit, bis c. 700 m, mehrfach mit Pottia minutula, P. Star- keana, Pyramidula; immer fr.; Straßenböschung Rottenmünster Bühlingen; erdbedeckter F. Talhausen—Fischweiher; Äcker, besonders Klee und Esparsette, der Markungen Zimmern, Hausen, Horgen, Stetten, Lackendorf; Schwenningen—Villingen. E. nur Untermarchtal, erd- bedeckter Jf., spärlich mit Barbula vinealis, Pottia cavifolia und lan- ceolata. Müdeella oryoides Limpr. (Phascum Dicks.). Nur E. s. Erdblöße beim Wolfert; Kleeacker bei Nasgenstadt; Swk., c. 540 m, Bahndamm bei | Rechtenstein; überall fr. Astomum crispum Hampe. R. s. Mk. und Lk. Kleeacker beim ; Hochturm; Rain bei Hegniberg; Waldrand Talhausen—Fischweiher; Bendelsbachschl. erdbedeckter F. E. s. z. Äcker und Wegböschungen. besonders im W.; Merzenberg, Reichenhof, Eichhau; Weitent; Kas- ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — 124 — perb.; Mochental. Bahndamm Recht enst ein. Überall fr. B. s. s. Hoch- stetterhof und Sandgrube bei Winterreute fr. Familie Bruchiaceae. Pleuridium nitidum Rabenh. Kur B. auf Waldwegen und Graben- rändern, hier manchmal zahlreich. W. um Rißegg; Winterreute (Jung- holz); Groterr.; Grafenwald (Wasserghau); überall fr. Pleuridium altemifolium Rarenh. B. z., viel seltener als PI. subulatum in W. auf Wegen, an Grabenrändern, hie und da mit subulatum. Reute, Forst; Voggenreute; Moosweiher; Jordanberg; Tannenwinkel; Jungholz; Winterreute, Krettlesghau. Pleuridium subulatum Rabenh. Um R. z. auf Kp., Lk., dil. Seh., Gräben, Waldwege, Äcker. Rotesteig; Boilershof; vorderer Eichwfl Tann; Herrenzimmern; Bendelsbachschi. E. s., nie auf Kalk, und meist spärlich; Heufelden, Asang, Lehm; Dischingen—Ringingen und Ringingen, Härtlesw., Ms.; Griesingen, Taxisw., Sws., zahlreich; Obermarchtal, Sws. ; Rechtenstein, dil. Seh.; Mühlhausen, Käferb., Sws. B. zieml.h., manchmal auf abgeholzten Waldstellen und an Gräben Massenvegetation, dann wieder verschwindend, Fohrhäldele; Wolfental; Jordanberg; Mittelbiberach; Reute; Voggenreute; Ummendorf, Buchw.; Hochstetterhof; Königshofen etc. 2. Stegocarpae. I. A c r o c a r p a e. Familie Weisiaceae. Hymenostomum microstomum R. Brown. Nur B. Reute, Weg- bö schling mit Bryum atropurpureum. Hymenostomum tortile Schwgr. Nicht auf Mk. ; im weißen Jura: Sp. Jf. bei Böttingen st., c. 900 m. Charaktermoos im Weißjuragebiet des Donaukreises c. 515—710 m; an trockenen, mit Vorliebe gegen West und Süd gerichteten Felsen, oft fr. E. Ehingen, Dettingen, Neu- burg am Bahndamm; Untermarchtal; unteres Läutert, bis Laufen- mühle; Schmähent. ; Jörgenberg bei Mittenhausen; Brielt. ; Weitent.; Teuringshofen. Bl. um Schmiechen; Schelklingen (Schloßb., Litzelb., Schelklingerb., Zwe*renbuch, Erzb., Längelesb., Sindelt.); unteres Tiefent. spärlich; um Blaubeuren mehrfach (Blaub., Hörnle, Felsenlabyrmth); Weiler, Dölle, Bruckf. ; Höllent; Gerhausen; Altent.; Kiesent. ; Herr- lingen; Arneggert.; Ulmer Läutert. M. Emeringen, Unterwilzingen und von da bis ins obere Läutert. (Weiler, Gundelfingen, Hundersingen); ; ; ©Biodiversity Heritage Library, www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at — 125 - Zwiefalten, Tobelt.; oberstes Acht,; oberstes Tieft, bei