Stachlige Argumente Zeitschrift Des Landesverbandes Berlin / Nr
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stachlige argumente Zeitschrift des Landesverbandes Berlin / Nr. 184 / Winter 2011 17,6 18. SEPTEMBER 2011 – 17, 6 % KÖNNEN 4, 5 % PLUS EIN MINUS SEIN? euroKrise FinanzKrise Grüne Krise Von Solidität und Solidarität Von Schulden und Scheitern Mehr Mut - Grün bleiben Inhalt Editorial DebaTTe TiTelThema: 17, 6 % ParTeileben 4 Raus aus der Eurozonen-Krise 21 Aus Fehlern lernen – 38 Sicherheit geht vor durch Solidität, Solidarität und notwendige Debatten führen – Neuanfang mit den Grünen - nachhaltige Investitionen Oppositionsführerschaft Zählgemeinschaft von Sven Giegold gewinnen in Berlin-Mitte angestachelt ! von Ramona Pop 6 Solidarisch durch die Krise? 39 Hallo, hier kommt Berta! von Elisabeth Schroedter 24 Teilhaben und Teilsein? von Nikolai Wolfert betr.: Euro,- Staatsschulden, Finanz, -Wirtschaftskrise Nicht in diesem Wahlkampf 7 „Entwaffnet die Finanzmärkte“ - von Alexander Klose und 40 Neuköllner Grüne stehen vor Die Bezeichnungen sind vielfältig, aber eines ist allen gemein - Krise. Und das heißt: Handlungsdruck. Vor allem der Bundes- NEIN zu diesem Susanna Kahlefeld echten Herausforderungen regierung, die getrieben werden muss, Schritt für Schritt anzuerkennen, das Europa mehr ist als der Euro, das eine Schulden- EU-Rettungsschirm von Bernd Sczepanski bremse kein Selbstzweck ist und das ein Parlament, hier der Bundestag, ein Königsrecht hat: Das Haushaltsrecht. Mit gezielten von Hans-Christian Ströbele 26 Lieber den Spatz auf dem Dach Desinformationen erzeugt Schwarz-Gelb ein Umfeld, in dem sich alle nur noch Fragen: Was haben wir eigentlich mit Europa als die Taube in der Hand?! 41 Friedrichshain-Kreuzberg zu tun? Und die Kanzlerin gefällt sich als Krisenmanagerin, die tapfer die deutschen Töpfe verteidigt – und dabei wohl 8 „Unsere Grundphilosophie des von Reiner Felsberg, Jürgen bleibt grün! vergisst, dass der deutsche exportgestützte Boom von den jetzt zu stützenden Euroländern mitfinanziert wurde. Programms von 1998 ist Wachsmuth und Matthias Tang von Paula Riester und Wir Bündnisgrüne haben auf der BDK in Kiel dagegen gesetzt: gescheitert!“ Florian Schärdel Solidität und Solidarität im Verbund mit nachhaltigen Investitionen ist unser Ziel, Eurobonds, ein Finanz- und Wirtschaftskom- Ein Gespräch mit Lisa Paus von 28 Ein Blick nach Innen missar auf EU-Ebene, eine Volksabstimmung zur EU, eine sozial-ökologische Finanzreform sowie Investitionsunterstützungen Oliver Münchhoff von Jochen Biedermann 42 Die neue Grüne Fraktion im unsere Mittel. Die Ergebnisse der BDK findet ihr auf gruene.de unter dem Schlagwort: Was wurde entschieden. 11 Euro, der; EZB, die; Abgeordnetenhaus Griechen, die; 29 Unsere Plattform – Alle Texte betr.: Berlin - Grüne Krise? von Oliver Münchhoff 42 Eine Frage an... Viel wurde und wird diskutiert über unsere Verfasstheit. Wir wollen Euch hier eine Plattform bieten für Eure Analysen und 30 Die Piratenpartei und die von Oliver Münchhoff Meinungen zum Wahlkampf und seinen Folgen. Alle hier nicht abgedruckten Artikel werden wir auf gruene-berlin.de/stachli- Grünen – eine Wahlanalyse ge-argumente veröffentlichen. von Christine Dörner 43 Die Landesgeschäftstelle Um den letzten Satz des abschließenden Artikels dieser Serie hier vorwegzunehmen: TiTelThema: 17, 6 % von Catherina Pieroth „hier liegt viel Weg vor uns - gehen wir's gemeinsam an!“ 13 11 Thesen zur Wahl aus der 44 Canvassing – die neue Wahl Auch auf der kommenden LDK am 21. Januar 2012 Froschperspektive ParTeileben kampfstrategie? von Rainer Rudolph von Silke Gebel betr.: Rückseite dieser Ausgabe: Anti-Nazi-Bär aus Mitte und Neukölln 32 Mitte – von allem etwas, 14 Die Arbeit beginnt jetzt! von manchem mehr 46 Große Tombola um einen Unsere Rückseite nimmt sich nicht umfassend eines aktuellen Themas an, sondern wir können es uns erlauben, an dieser Stelle von Bettina Jarasch und von Alessa Berkenkamp Kitaplatz es plakativ auszudrücken. Was andere erst als Schreck empfinden, wenn Aktionen des Nazimobs anscheinend wie aus dem Daniel Wesener von der Kita-AG Nichts zu Tage treten, haben wir immer gesagt: Es gibt eine rechtsradikale Bedrohung, die unseren Alltag und unser Zusam- 36 RotSchwarzGrün – menleben zerstören will und die sehr wohl organisiert ist. 16 „Wir haben zu wenig Mut eine eher seltene 47 Armutsfalle für Allein- Das Plakat ist auch ein Zeichen der Zusammenarbeit: gehabt, Grün zu bleiben“ Farb-kombination erziehende im Prenzlberg Der Bärenentwurf stammt aus dem KV Mitte und der KV Neukölln hat es in Plakatform auf die Strasse gebracht. Ein Gespräch mit Volker Ratzmann von Regina Schmidt von Claudia Lukas Wie sich gezeigt hat auch mit Erfolg: Der Süden des Bezirks wurde regelmäßig „entplakatiert“. von Ronald Wenke Wir sehen uns im Februar in Dresden – und werden auch dort Gesicht zeigen. 36 Rot-Grün in Charlottenburg- 48 Grünes Projekt 19 Drei Gründe für das Verfehlen Wilmersdorf "Fehlende Kita-Plätze" Nun hoffentlich auch Spaß beim Lesen und Euch allen ein Frohes Weihnachtsfest und Guten Rutsch! des Wahlziels von Jürgen Wachsmuth von Eckard Holler 49 Nachruf – Wolfgang Pohner 37 Grüne im Südosten gehen Eure Redaktion 20 It´s the strategy, stupid! Zählgemeinschaft mit SPD 50 Gestern habe ich wieder was Oliver Münchhoff, Ronald Wenke, Ulrike Bürgel von Katrin Schmidberger und CDU ein gelernt – Fundis gefunden von Andrea Gerbode und von Wolfgang Seelbach Peter Groos 2 3 Debatte raus aus Der eurozonen-Krise Durch soliDiTäT, soliDariTäT unD nachhalTiGe inVesTiTionen von Sven Giegold Die Rettungsprogramme für die europäischen Krisenländer Governance-Paket“ enthalten. Sowohl Mitgliedsländer mit haltsdefizite einzuengen und auch den Schuldenstand über werden mit starken Auflagen bei der Haushaltssanierung, wirken nicht wie erhofft. In Griechenland steigt die Gefahr, Überschüssen von Exporten im Vergleich zu den Impor- 60% des BIP konsequent zurück zu führen, ist deshalb zu damit mithaftende Staaten wie Deutschland nicht auf den dass ein Staatsbankrott nicht vermieden werden kann. ten, als auch Staaten mit Defiziten müssen zukünftig einen begrüßen. Verlusten sitzen bleiben. In Griechenland und Portugal ist die Arbeitslosigkeit von Beitrag zum Abbau der volkswirtschaftlichen Ungleichge- 2008 bis 2010 stark angestiegen, in Spanien hat sie sich wichte leisten. Bei Nichthandeln drohen Sanktionen. Län- Jedoch muss bei den Sparanstrengungen die soziale und Die Erfolgsgeschichte der EU beruht auf Lehren, die weit- im Vergleich zum Vorkrisen Niveau von rund 11% (2008) der mit Problemen bei der wirtschaftlichen Leistungsfähig- ökologische Balance gewahrt werden. Bei den bisherigen sichtige PolitikerInnen aus der Geschichte des Kontinents fast verdoppelt auf rund 20% (2010). Außerdem leben in keit müssen Reformen vornehmen und ihre Kosten senken. Sparmaßnahmen in den Krisenländern werden die Lasten nach zwei Weltkriegen gezogen hatten. Frieden, Freiheit, Griechenland und Portugal mittlerweile 20% der Bevöl- Länder mit Exportüberschüssen müssen ihre Nachfrage der Haushaltskonsolidierung vor allem auf den Schultern Demokratie lassen sich besser gewährleisten, wenn nicht kerung unter der Armutsgrenze. In Spanien ist die Anzahl steigern. Es ist wichtig zu beachten, dass Exporterfolge von der Mittelschicht, Geringverdiener und Armen abgeladen. nur nationale Interessen verfolgt werden, sondern die an Menschen, die mit weniger als 530 Euro monatlich Mitgliedern der Eurozone der notwendigen Verschuldung Entsprechend haben Armut und Arbeitslosigkeit zugenom- Staaten Europas politisch und wirtschaftlich immer tiefer auskommen müssen, innerhalb von drei Jahren um eine der Importländer mit Defiziten entsprechen. Aus deutscher men, während die auch in den südlichen Mitgliedsländer zusammenarbeiten. Das Versprechen demokratischer Wer- Million, auf über 9 Millionen, angewachsen. Alle Versuche Sicht hat es sich als unklug erwiesen dreistellige Milliarden- stark gewachsenen Vermögen nicht belastet wurden. te wäre unvollkommen ohne das Ziel sozialer Gerechtigkeit in einer Politik kleiner Schritte „auf Sicht“ aus der Krise Summen risikoreich ins Ausland zu verleihen, anstatt sie in und dem Erhalt der Natur. Auch in der momentanen Krise herauszukommen, sind offensichtlich überfordert. Die Eu- die Zukunft zu investieren. Die Maßnahmen des Grünen Immer deutlicher wird, dass diese Strategie nicht nur sozial, gilt es diese drei Ziele im Blick zu behalten: eine Wirt- ropäischen Grünen schlagen stattdessen eine „Europäische New Deal in Deutschland wie Mindestlöhne, faire Lohnab- sondern auch ökonomisch gescheitert ist. Denn das Wachs- schaftspolitik der Solidität, Solidarität und Nachhaltigkeit Wirtschaftsunion“ vor. Statt Europaskepsis und Renationa- schlüsse und Zukunftsinvestitionen in Bildung und Klima- tum springt nicht an, was die staatlichen Einnahmen wei- führt uns dorthin. lisierung braucht Europa eine Strategie, die aus den Säulen schutz würden unsere Exportwirtschaft kaum schwächen, ter nach unten drückt. Die Neuverschuldung bleibt deshalb Solidarität, Solidität und Nachhaltigkeit besteht und neue aber die Kaufkraft für Importe aus den Partnerländern stei- hoch. Diese Art des Schuldenabbaus schädigt zunehmend Der Autor, MdEP für die NRW-Grünen, ist Koordinator Krisen langfristig vermeidet. gern und damit auch den Euro stabilisieren. die Unterstützung für die Europäische Union selbst. der Grünen im Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europaparlaments. Er ist Mitgründer von Attac VeranTworTunG Für haushalTsDisziPlin unD Zudem müssen ökonomische Statistiken und Haushalts- Deshalb ist es jetzt essentiell, nachhaltige Investitionen in Deutschland und engagiert