Tod in Der Finsternis in Der Frauenmauerhöhle in Der Steiermark Starben Bei Höhlenunfällen Mindestens Acht Menschen

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Tod in Der Finsternis in Der Frauenmauerhöhle in Der Steiermark Starben Bei Höhlenunfällen Mindestens Acht Menschen HÖHLENUNFÄLLE Eisriesenwelt in Werfen: In Österreich gibt es rund 16.000 Höhlen, davon 31 Schauhöhlen. Dazu kommen unzählige Stollen. Tod in der Finsternis In der Frauenmauerhöhle in der Steiermark starben bei Höhlenunfällen mindestens acht Menschen. Damit ist sie statistisch gesehen die gefährlichste Höhle in Österreich. ranz Rathschüler, Direktor einer unter tragischen Umständen im Juli nert an den Besuch. Die Höhle erhielt FRealschule in Salzburg, brach am 1928 verunglückten Realschuldirektor dadurch zusätzliche Attraktivität. Heute 18. Juli 1928 im Ennstal in der Franz Rathschüler. Seine dankbaren sind etwa 32 Kilometer des Höhlensys - Steiermark zu einer Wanderung auf. Schüler, Kameraden und Freunde“. tems erforscht. Weil der 44-jährige Pädagoge Anfang Ein knappes Jahr nach dem Auffin - 194 Höhlenunfälle. August nicht in der Schule erschienen den der Leiche Rathgebers gab es den Statistisch gese - war, wurden Suchmannschaften aufge - nächsten Toten in dieser Höhle: Anfang hen ist die Frauenmauerhöhle in der stellt. Retter des Deutschen und Öster - November 1929 fanden drei Höhlenfor - Steiermark das gefährlichste Felsloch in reichischen Alpenvereins, Schüler und scher in der Frauenmauerhöhle eine Österreich. Hier verunglückten seit andere Helfer suchten im Ennstal und Leiche. Es handelte sich um den 24-jäh - 1870 mindestens acht Menschen töd - an anderen Orten in der Steiermark nach rigen, als abgängig gemeldeten Robert lich. Das ergab eine Auswertung des dem Verschwundenen. Ein Unfall oder Marko. Der ehemalige Handels- und In - Bundesverbandes der „Österreichischen ein Verbrechen wurde befürchtet. dustrieangestellte hatte sich am 29. Sep - Höhlenrettung“ aller registrierten 194 Fast ein halbes Jahr später, am 2. De - tember 1929 in der Höhle erschossen. Höhlenunfälle in Österreich von 1870 zember 1928, entdeckten zwei Grazer Grund für den Selbstmord war laut ei - bis 2014. Bei diesen Unfällen starben Höhlenkundler an einer tiefen Stelle in nem Abschiedsbrief Verzweiflung, weil 44 Menschen und 119 wurden verletzt. der Frauenmauerhöhle im Hochschwab - er nach seiner Entlassung keine neue Die meisten Unfälle (67) mit Verletzten massiv in der Steiermark eine stark ver - Arbeitsstelle mehr gefunden hatte. wurden in Höhlen in der Steiermark weste Leiche. Sie konnte erst drei Wo - Die Frauenmauerhöhle verzeichnet – mit 22 Toten und 43 Ver - chen später geborgen werden. Bei dem ist eine 644 m letzten. In Oberösterreich gab es bei 50 Toten handelte es sich um den abgängi - lange Durchgangshöhle unter dem Höhlenunfällen 11 Tote und 33 Verletz - gen Franz Rathschüler. Aufgrund der 1.827 Meter hohen Frauenmauer-Berg te. In Salzburg wurden 51 Unfälle mit Abschiedsbotschaften in seinem Notiz - im Hochschwabmassiv. Sie ist Teil des sieben Toten und 31 Verletzten regis - buch ließ sich der dramatische Tod des ausgedehnten Frauenmauer-/Langstein- triert. In diesen drei Bundesländern gibt Realschuldirektors rekonstruieren: Er Höhlensystems. 1820 begingen Berg - es die meisten Höhlen in Österreich. wollte allein mit einer Fackel die Frau - knappen aus Eisenerz vom westlichen Von 1884 bis 1895 wurden vier der enmauerhöhle durchqueren, verirrte sich Eingang die Höhle. Sie vermuteten, fünf Höhlentoten Österreichs in der in einen Nebengang und rutschte in ei - dass es eine Verbindung zur anderen Frauenmauerhöhle verzeichnet. Von nen steil abfallenden Höhlenteil. Aus Seite des Berges gibt. Diese Verbindung 1925 bis 1934 starben fünf Menschen in dieser Schlucht konnte er sich nicht wurde aber erst im frühen 20. Jahrhun - Höhlen, drei davon in der Frauenmauer - mehr befreien. Als in der Finsternis die dert erschlossen. Seither kann man in höhle. Von 1985 bis 1994 gab es zehn R E Z T Lebensmittelvorräte aufgebraucht wa - der Höhle durch den Berg wandern. Tote, davon vier beim Höhlentauchen. I B A ren, schrieb er Abschiedsbriefe an Fa - Die Frauenmauerhöhle wurde bald Von 1975 bis 1984 kamen sieben Men - S R E N milienangehörige und Freunde. zu einem Tourismusziel. Kaiserin Elisa - schen ums Leben und von 1995 bis R E W In der Höhle wurde am 19. Oktober beth und ihre Tochter Marie Valerie be - 2004 sechs Menschen. : S O T 1930 eine Gedenktafel angebracht, mit suchten am 15. September 1885 die Mit Abstand die meisten Unfälle gab O der Aufschrift: „Dem in dieser Höhle Höhle; eine Tafel beim Osteingang erin - es im „Lamprechtsofen“ in den Leogger F 34 ÖFFENTLICHE SICHERHEIT 9-10/18 Steinbergen in Salzburg: Bei 14 Unfäl - teiligten sich am Rettungseinsatz. Sie len wurden hier sieben Menschen ver - richteten Rettungsstrecken ein, instal - letzt und einer getötet. Der „Lamp - lierten Seilbahnen und Flaschenzüge rechtsofen“ ist mit 1.632 Meter Tiefe und elf Tage nach dem Unglück konn - die tiefste Höhle Österreichs. Im oft be - ten sie den Schwerverletzten ins Freie suchten „Taubenloch“ in Niederöster - bringen. reich gab es fünf Unfälle. Zwei Monate später gab es einen In dieser Statistik nicht enthalten ist neuerlichen spektakulären Rettungsein - ein Höhlenunglück, das sich der Über - satz in einer Schachthöhle. Ein 27-jähri - lieferung nach um 1890 in der Frauen - ger Höhlenforscher erlitt am 14. August mauerhöhle ereignet haben soll: Drei 2014 in der Jack-Daniel’s-Höhle im Studenten sollen in der Dunkelheit den Tennengebirge in 250 Metern Tiefe bei Höhlenausgang nicht mehr gefunden einem Sturz einen Beckenbruch, Rip - und sich an einer Felswand entlangge - penbrüche und andere Verletzungen. tastet haben. Es soll sich allerdings um 180 Retter aus Österreich und Bayern einen riesigen Pfeiler gehandelt haben, installierten in der Höhle Flaschenzüge sodass die drei jungen Männer im Kreis und erweiterten Engstellen, um den gegangen und schließlich umgekommen Verunglückten auf der Trage aus der seien. Höhle bringen zu können. Zwei Tage Unfälle in Höhlen nach dem Unfall glückte die Rettung. sind selten, aber Den bisher letzten tödlichen Unfall die Rettung von Verletzten oder Einge - in einer Höhle in Österreich gab es am schlossenen und die Bergung von Toten 30. Oktober 2017. Ein 48-jähriger For - sind meist schwierig und aufwendig. scher aus Tschechien stürzte in einem Das zeigte sich zuletzt bei der Rettungs - Höhlensystem auf dem Hochstadl bei aktion in einem Höhlenkomplex in der Mariazell in der Steiermark 25 Meter in nordthailändischen Provinz Chiang Rai. die Tiefe und erlitt schwere Kopfverlet - Siebzehn Tage lang waren im Sommer zungen. Sein Begleiter aus Niederöster - 2018 zwölf Buben und ihr Betreuer im reich stieg aus der Höhle, um Hilfe zu Höhlensystem gefangen. Die Jugendli - organisieren. Als ein Rettungsteam am chen, Angehörige eines Fußballteams, nächsten Tag zum Unfallort gelangte, waren am 23. Juni in Begleitung ihres war der Forscher tot. Die Bergung der Trainers in die Höhle gestiegen. Sie wur - Leiche war durch die Engstellen im den von einem plötzlich einsetzenden Höhlensystem schwierig. Starkregen überrascht und suchten weit Hauptursachen im Inneren des Höhlensystems Zuflucht . für die Höhlenunfälle Höhlenretter, Ärzte, Einsatztaucher mit Verletzten oder Toten sind laut der und viele andere Helfer konnten die Auswertung des Bundeverbandes der Eingeschlossenen in einer dramatischen „Österreichischen Höhlenrettung“ Stür - Rettungsaktion mehrere Kilometer ze, Abstürze und Ausgleiten, gefolgt durch die teils überflutete Höhle ins von Ausrüstungsmangel und Material - Freie retten. fehlern. Weitere Ursachen sind Felsab - Ende April 1894 wurden in der Lur - bruch, Steinschlag, Einsturz, Siche - grotte bei Semriach in der Steiermark rungsfehler und mangelnde Sicherung. sieben Höhlenforscher eingeschlossen. Bis 1984 war Lichtversagen und der da - Sie waren trotz starker Regenfälle in die mit verbundene Orientierungsverlust Wasserhöhle gestiegen. In einer auf - Hauptgrund für tödliche Unfälle. Beim wendigen Aktion mit Hunderten Knap - Höhlentauchen starben in Österreich pen, Tauchern und anderen Helfern sieben Menschen, alle in den 1980er- konnten die Eingeschlossenen nach und 1990er-Jahren. neun Tagen gerettet werden. Viele Rund 16.000 Höhlen Schaulustige beobachteten die spekta - sind in Öster - kuläre Rettungsaktion. reich erfasst, jedes Jahr werden viele 2014 gab es zwei Höhlenunfälle, bei weitere Höhlen entdeckt. Es gibt 31 denen österreichische Retter im Einsatz Schauhöhlen. Das Schönberg-Höhlen - waren: Ein Höhlenforscher wurde am 8. system im Toten Gebirge in der Steier - Juni 2014 in der Riesending-Schacht - mark ist mit 146 Kilometern Länge die höhle im Untersberg durch herabfallen - längste Höhle in der Europäischen Uni - de Steine am Kopf lebensgefährlich ver - on. Die weltgrößte bisher entdeckte Eis - letzt und lag 1.000 Meter tief unter dem höhle ist die Eisriesenwelt in Werfen in Eingang an einer schwer zugänglichen Salzburg mit 42 Kilometern Länge. Stelle. 750 Helfer aus fünf Staaten be - Werner Sabitzer ÖFFENTLICHE SICHERHEIT 9-10/18.
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