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Thorsten Neubert-Preine

Eine „allen Beyfalls würdige Societaet“

Festschrift aus Anlass des 250-jährigen Gründungsjubiläums der Brandkasse für die Grafschaften Hoya und

Nienburg 2006

Thorsten Neubert-Preine

Eine „allen Beyfalls würdige Societaet“

Festschrift aus Anlass des 250-jährigen Gründungsjubiläums der Brandkasse für die Grafschaften Hoya und Diepholz

Nienburg 2006 Die Herausgabe dieses Werkes wurde gefördert durch die VGH Versicherungen, Hannover

Herausgeber: Hoya-Diepholz’sche Landschaft Leinstraße 4, 31582 Nienburg

Korrektur: Brigitte Neubert, Bomlitz

Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk sowie einzelne Teile desselben sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zulässigen Fällen ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Autors nicht zulässig.

© Thorsten Neubert-Preine, Bomlitz

Druck: Hahn-Druckerei Hannover Inhalt Seite Geleitwort 5 „Eingeeschert und von den Soldaten gantz abgebrand“ – Die Bedrohung durch Brandkatastrophen. 7 Das „einer dem andern sie tragen helfe“ – Die Vorläufer der Feuerversicherungen. 8 Ein „ersprießlich und gedeyhlich Werk“ – Die Gründung der Calenberger Brand-AssekurationsSozietät. 10 „Zur Beförderung des gemeinen Besten“ – Die Zusammenarbeit der Calenberger mit der Hoyaschen Landschaft in der neuen Sozietät. 14 „Eine besondere Brand-Assecurations-Societaet errichten“ – Die Entstehung der Brandkasse für die Grafschaften Hoya und Diepholz. 20 „Die mehresten Häuser ... boßhafter Weise angezündet“ – Die Bewährung der Hoyaschen Brandkasse. 24 „Damit ... diese wohlthätige Anstalt ihren Fortgang haben möge“ – Die Brandkasse unter französischer Besetzung. 28 „Interessenten der Hoyaschen Brand-Versicherungs-Societät“ – Die Ausweitung der Brandkasse. 32 „Dem ... gesteigerten Ausgabebedürfnisse zu genügen“ – Die Entwicklung der Hoya-Diepholz’schen Feuerversicherung bis zur Vereinigung mit der Vereinigten Landschaftlichen Brandkasse zu Hannover. 34 Anmerkungen und Bildnachweise 44

Geleitwort

Auch wenn der 30-jährige Krieg Den schwierigen Anfang, die Ent- (1618–1648) ca. 100 Jahre zurück- stehung und die wechselvolle Ent- lag, also ungefähr 3 Generationen, wicklung der Hoyaer Sozietät hat mit all seinen Schrecken und Ver- Herr Thorsten Neubert-Preine aus wüstungen, so sind doch Brand- vielen Quellen mit großer Sach- schatzungen mit all ihrem Unge- kenntnis und Engagement nachge- mach in der Erinnerung der damali- forscht und zusammengestellt. gen Bevölkerung geblieben. Feuers- Dieses Werk zu erstellen, hat uns brünste waren und sind aber auch unsere „Tochter“, die Landschaft- ohne Kriege immer eine Bedro- liche Brandkasse bzw. die VGH hung. Hannover, ermöglicht, die hiermit einen ihrer Ursprünge aus den his- Große Not oder gar Gefährdung der torischen Landschaften darstellen Existenz lassen sich vermindern kann. durch eine Brandversicherung. Diese Einsicht wuchs zusehends, Ihnen beiden sei ganz herzlich Dank wenn auch die Vorbehalte Neuem gesagt, dass wir das 250-jährige gegenüber damals wie heute groß Gründungsjubiläum der Hoyaer waren. Außerdem musste Vertrauen Brandkassen-Sozietät mit dieser aufgebaut werden, sich dieser ge- Schrift bereichern können. nossenschaftlichen Versicherungs- idee anzuschließen. Nach Genehmi- gung durch Kurfürst und König J. Stegemann Georg II. ist auch in unserem Gebiet Präsident der Hoya-Diepholz’schen der Hoya-Diepholz’schen Land- Landschaft schaft am 1. Februar 1756 eine eigene „Brandkassen-Societät“ ent- standen.

Seite 5 Seite 6 „Eingeeschert und von den Soldaten gantz abgebrand“ – Die Bedrohung durch Brandkatastrophen.

Immer wieder trieben schwere werk, die Burgmannshöfe und Not, weil sie durch den langwieri- Brandkatastrophen Haus- und Hof- andere Gebäude in der Umgebung gen Krieg „nicht allein auf etliche besitzer in die Verschuldung und des Schlosses“ zum Opfer. Die Tausend Taler in Schuld, Schaden nicht selten in den Ruin. Vor allem Pracht vieler Gebäude konnte und Nachteil geraten“ sind, sondern in den Städten und Flecken führte danach nicht wieder hergestellt es waren auch teilweise „die Wohn- die dichte Bebauung zu verheeren- werden.1 häuser neben anderen Gebäuden den Großbränden. In Kriegszeiten eingeäschert und von den Soldaten kam es besonders häufig zu Brand- Es waren wiederum dänische Trup- ganz abgebrannt worden“.4 stiftungen feindlicher Soldaten, die pen, die am 8. Juni 1627 große Teile ganze Orte und einzelne Hofstellen des Fleckens Drakenburg in Schutt Manche Orte wurden sogar mehr- oftmals über Jahre in schwere Not und Asche legten. Auch wenn so- fach heimgesucht. Nachdem Steyer- stürzten. Ein gutes Beispiel hierfür gleich mit dem Wiederaufbau be- berg bereits 1625 geplündert und ist der Dreißigjährige Krieg, in dem gonnen wurde, blieben viele Schä- in Brand gesteckt worden war, ließ marodierende Soldaten brandschat- den, sowie etliche wüste Wohnplät- der schwedische General Leste 1636 zend durchs Land zogen. Davon wa- ze jahrzehntelang als Zeugen die- den Flecken „größtenteils in Asche“ ren auch die Grafschaften Hoya und ses Brandes deutlich sichtbar.2 Ein legen.5 Diepholz betroffen. So steckten weiterer großer Ort der Grafschaft dänische Besatzungstruppen 1626 Hoya, der in den Wirren des Drei- Teile von Hoya in Brand, bevor sie ßigjährigen Krieges schwere Brand- sich vor den heranrückenden kai- schäden erlitt, war der Flecken , serlichen Soldaten unter dem Heer- den Graf von Tilly 1628 anzünden führer Johann Tserclaes Graf von ließ.3 Tilly (1559–1632) zurückziehen mussten. Den Verwüstungen fielen Auch abgelegene Gehöfte blieben der „Vorhof des Schlosses, das Vor- von den Brandschatzungen nicht verschont. Im Juni 1633 beklagten beispielsweise die Siebenmeier im Amt Hoya beim Landesherrn ihre

Seite 7 Das „einer dem andern sie tragen helfe“ – Die Vorläufer der Feuerversicherungen.

Es ließen sich noch unzählige Bei- einem größeren Gemeinwesen spiele für Brandkatastrophen auch Norddeutschlands die erste deut- in Friedenszeiten anführen, die viel sche Feuerversicherung gegründet Leid über die Betroffenen brachten, wurde. Nach mehreren Groß- gleich ob Bauer oder Edelmann. bränden verabschiedeten der Rat Lange Zeit gab es keine oder nur und die Bürgerschaft der Stadt geringe Hilfe für die Brandopfer. Hamburg am 30. November 1676 Lokal entstanden bereits im Mittel- die „Puncta der General Feur-Ord- alter genossenschaftliche Brand- nungs-Cassa“.8 Diese Versiche- gilden, deren Mitglieder im Brand- rungsgründung nahm sich der fall die Geschädigten zumeist mit Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Naturalleistungen unterstützen Leibniz (1646–1716) zum Vorbild für mussten. Dazu gehörten Bau- seinen 1678 erstmalig vorgestellten materialien, Lebensmittel, Hand- Plan einer „Assecurations-Casse und Spanndienste und andere samt dazu gehöriger Feuer- und materielle Hilfen.6 Darüber hinaus Wasser-Ordnung“ im Herzogtum stellte die Landesherrschaft nicht Hannover.9 selten so genannte Brandbriefe aus, mit denen die „abgebrannten“ Familien betteln gehen konnten. Auch mit „Brandkollekten“ wurde versucht, das Elend der Opfer ver- heerender Brände zu lindern.7 Es dauerte aber noch bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts, bis in

Seite 8 Leibniz war seit Anfang 1676 han- noverscher Hofbeamter und hatte in dieser Funktion einen guten Zu- gang zu seinen Dienstherren und Fürsten.10 Sein Streben war nach eigenem Bekunden immer darauf gerichtet, dem „allgemeinen Bes- ten“ zu dienen. Über Jahre hinweg versuchte er in mancherlei Denk- schriften die Herzöge in Hannover, aber auch den Kaiser in Wien für eine Feuerversicherung zu interes- sieren, durch die Unglücksfälle „gleichsam gemein gemacht werden und einer dem andern sie tragen helfe“. Es gelang Leibniz aber nicht, die Herrschenden jener Zeit von dem sozialen Fortschritt zu überzeugen, den sein Plan zweifel- los gebracht hätte.11 Doch sollten seine Vorstellungen etwa 70 Jahre später erneut aufgegriffen werden, und wieder war die „Beförderung des gemeinen Besten“ für die Handelnden ein wichtiger Beweg- grund.12

Hilfe für „abgebrannte“ Familie

Seite 9 Ein „ersprießlich und gedeyhlich Werk“ – Die Gründung der Calenberger Brand-Assekurations-Sozietät.

Mitte des 18. Jahrhunderts kam die des „Ersten Landstands“ im Fürs- Idee einer Feuerversicherung in tentum Calenberg. Darüber hinaus Hannoverschen Landen wieder auf war er Vorsitzender im Finanzaus- den Tisch. Die Anregung hierfür gab schuss, dem so genannten Schatz- Albrecht Christoph von Wüllen kollegium. Es handelte sich dabei (1713–1789), seinerzeit Landrent- um den „wichtigsten Ausschuss der meister, d.h. oberster Kassenwart Landschaft“, der über alle Aktivitä- der Calenberger Landschaft. ten mitzuentscheiden hatte. Der Abt Georg war aber nicht nur der In der so genannten Landschaft Dienstherr des Landrentmeisters waren die Landbesitzenden organi- von Wüllen, sondern auch dessen siert. Ihr gehörten die Gutsbesitzer Onkel. Somit bestand zwischen und Abgeordnete der Klöster und diesen beiden Männern ein beson- Städte an. Diese ständisch organi- deres Vertrauensverhältnis, das sierte Institution vertrat die Bevöl- sicher mehr Raum für die Erörte- kerung eines Landesteils gegen- rung von Ideen bot, als dies ge- über dem Herrscherhaus und durfte meinhin üblich war. Abgaben (Steuern) einziehen. Die Calenberger Landschaft war eine Die Anregung zur Gründung einer der bedeutendsten und einfluss- Feuerversicherung fiel beim Abt reichsten Landschaften, an deren offenbar auf sehr fruchtbaren Spitze seit dem Mittelalter der Abt Boden, denn er machte sich schon des Klosters Loccum stand. bald an die Ausarbeitung eines ersten Entwurfs.13 Ende 1748 war Seit 1732 bekleidete Georg Wilhelm die Idee soweit gereift, dass Abt Ebell (1696–1770) das Amt des Georg seine Kollegen im Schatzkol- Abtes zu Loccum und damit auch legium der Calenberger Landschaft, „dem auch das Fürstenthum Göttin- gen unterstand“, zu einer Sitzung

Seite 10 Georg Wilhelm Ebell (1696–1770), Abt zu Loccum

Seite 11 am 18. Januar 1749 zusammen- meiden. Ebell sah in einer Umlage rufen konnte, um ihnen seine „vor- nach jedem Brand die vertrauen- läufigen Gedancken von einer im erweckendere Vorgehensweise.15 Fürstenthum Calenberg zu errich- tenden Brand-Assecurations- Das Schatzkollegium billigte das Societaet“ zu unterbreiten. Die Vorhaben einstimmig und nach ent- Feuerversicherung sollte demnach sprechenden Beratungen in den nicht nur auf das Fürstentum Calen- übrigen Gremien der Landschaft berg beschränkt bleiben, sondern wurde bereits am 18. März 1749 der auch auf die Fürstentümer Göttin- ausgearbeitete Vorschlag an die gen und Grubenhagen ausgedehnt Regierung des Kurfürstentums werden.14 Hannover übersandt. Da sich die Herren vom Schatzkollegium bereit In der Planung für die Versicherung erklärten, die zu gründende Brand- hatte Georg Ebell den freiwilligen kasse nebenbei mitzubetreuen, also Beitritt der Interessenten vorgese- keine zusätzlichen Personalkosten hen. Dieses Vorhaben war zu jener entstehen würden, war die Zustim- Zeit durchaus ungewöhnlich, konn- mung durch die Regierung kaum te aber eventuell aufkommendes mehr als eine Formsache. Sowohl Misstrauen rasch überwinden. Ob beim leitenden Minister, Großvogt zu diesem Zeitpunkt bereits daran Gerlach Adolf Freiherr von Münch- gedacht war, diese Freiwilligkeit nur hausen (1688–1770), als auch bei für die Städter und nicht für die den übrigen Ministern fand der Plan Bauern zu gewähren, wie es später „großen Beyfall“. Mit Brief vom beschlossen wurde, ist nicht be- 28. März 1749 empfahlen sie dem kannt. Eine regelmäßige Prämie Kurfürsten und König Georg II. sollte nicht erhoben werden, um den Eindruck einer Steuer zu ver-

Seite 12 (1683–1760) die Genehmigung der Nun konnten sich alle Gebäudebe- Brand-Assecurations-Sozietät, die sitzer als Interessenten für die neue er am 8. April dann auch erteilte. Er Feuerversicherungsgesellschaft ein- sah den Plan als „ein unseren Lan- schreiben lassen. Doch war der Zu- den und Leuten ersprießlich und spruch weit geringer, als von den gedeyhlich Werk“, das zu befürwor- Vertretern der Landschaft erwartet. ten sei.16 Das mag mit ein Grund dafür ge- wesen sein, den Wirkungsbereich Doch bei aller Zustimmung gingen der Sozietät auszuweiten. Bereits die Vorbereitungen nicht ganz am 30. Dezember 1750 wurde die ohne Gegenwehr über die Bühne. Aufnahmebedingung, dass die Ge- So weckten die erforderlichen bäudeeigentümer in eine der drei Kataster-Angaben, zu denen u. a. Fürstentümer Calenberg, Göttingen auch die Wertschätzung der Gebäu- oder Grubenhagen ansässig sein de gehörte, den Argwohn einzelner müssen, wieder aufgehoben. Da- Bürger. Offenbar bestand die Be- raufhin durften sich auch Interes- fürchtung, dass die Regierung diese senten anderer Landesteile des Angaben zur Erstellung von Steuer- Kurfürstentums Hannover in die listen oder dergleichen nutzten Brand-Assekurations-Sozietät ein- würde. Letztlich konnte der Fort- schreiben lassen.18 Nach entspre- gang des Projekts aber nicht mehr chender Werbung stieg das Interes- aufgehalten werden. Nachdem die se deutlich an und schon bald war Details in den drei Landschaften das angestrebte Ziel einer angemel- Calenberg, Göttingen und Gruben- deten Schadenssumme in Höhe von hagen geklärt worden waren, bestä- 4 Millionen Talern erreicht, so dass tigte Georg II. die Endfassung der die Brandkasse am 1. Juli 1751 offi- Verordnung „die Brand-Assecura- ziell eröffnet werden konnte.19 tions-Societaet betreffend“ am 16./27. März 1750.17

Seite 13 „Zur Beförderung des gemeinen Besten“ – Die Zusammenarbeit der Calenberger mit der Hoyaschen Landschaft in der neuen Sozietät.

Auch aus den Grafschaften Hoya Auch sonst bestanden zum Teil und Diepholz meldeten sich sofort enge Beziehungen zur Grafschaft eine große Anzahl Einwohner zur Hoya. Dorothea Ebell, geb. Willich, Aufnahme in die neue Feuerversi- die Mutter der Brüder Ebell, war die cherung. Die „subskribierten“, also Tante des Rechtsberaters der Hoya- eingeschriebenen Gebäude kamen schen Landschaft, des Land- zusammen auf eine Schadens- syndikus Georg Wilhelm Willich summe von 345.900 Reichstalern, (1718–1792) in Nienburg.21 Er be- wobei die Grafschaft Hoya mit etwa gleitete später die gesamten Ver- 234.900 Reichstalern den größten handlungen zwischen der Calenber- Anteil daran hatte. ger und der Hoyaschen Landschaft, sowie der Regierung in Hannover in Zu den ersten, die sich im Amt Syke Hinblick auf die Zusammenarbeit in für die neue Versicherung melde- der Feuerversicherung. Nach sei- ten, gehörte auch ein Bruder des nem Ausscheiden als Landsyndikus Abtes Georg. Der Leibmedikus machte er am Oberappellationsge- Dr. Ernst Christoph Ebell (1690 bis richt in Celle noch eine eindrucks- 1761) besaß den so genannten volle Karriere. Vom Kanzleisekretär Plackenhof in Syke, den er mit 1500 avancierte er 1759 zum Oberappel- Reichstalern eintragen ließ.20 Die lationsrat und wurde 1765 in den Brüder Ebell dürften sich sehr nahe Adelsstand erhoben. Er bekleidete gestanden haben, waren sie doch ab 1786 bis zu seinem Tod das Amt beide mit Schwestern aus der des Vizepräsidenten an diesem Familie Bötticher verheiratet, Ernst höchsten Gericht des Kurfürsten- Ebell seit 1720 mit Ilse Margarethe tums Hannover.22 Bötticher (1703–1748) und Georg Ebell seit 1739 mit Clara Henriette Nachdem die Versicherungssumme Bötticher. Anfang 1752 allein in der Grafschaft Hoya um weitere 70.000 Reichstaler

Seite 14 Wappen von Georg Wilhelm Willich (1718–1792)

Seite 15 angestiegen war, wandte sich Abt dafür, dass die Anlage eines Katas- Georg am 17. Februar 1752 an die ters „einige Zeit erfordern werde“, Verantwortlichen der Hoyaschen doch mahnte er höflich, aber un- Landschaft. Der Abt und die Calen- missverständlich die erforderliche berger Landschaft wollten gerne Erklärung an.24 Erst nach dieser Er- „auf alle weise zur Beförderung des innerung trat der größere Aus- gemeinen Besten“ beitragen. schuss der Ritter- und Landschaft Jedoch sahen sie sich bei dem Hoya zur weitergehenden Beratung „großen Umfang“ nicht mehr im- zusammen. Zu diesem Gremium ge- stande, weitere Interessenten aus hörte auch Christian Heinrich Louis der Grafschaft Hoya aufzunehmen, von Ompteda (1700–1762), der ohne von der Hoyaschen Landschaft nicht nur Landrat der Hoyaschen unterstützt zu werden. So verlangte Landschaft, sondern auch Ober- Abt Georg von den „Hochgeehrtes- hauptmann und Titularlanddrost ten Herren“ der Grafschaft Hoya der Grafschaft Diepholz war. Damit eine Erklärung, „daß aus dortiger kam ihm die Rolle eines wichtigen Landschaftlicher Casse der Beytrag Bindeglieds zwischen beiden Graf- sämmtlicher Societaets-Genoßen ... schaften zu. Er musste jedoch durch in einer Summe an hiesige Land- Landsyndikus Willich schriftlich um schaft bezahlet“ und „ein accurates seine Meinung gebeten werden, da Catastrum von allen in dortiger ihn ein lästiges Gichtleiden einige Landschaft-District belegenen Ge- Zeit ans Bett fesselte.25 bäuden“ angefertigt werde.23 Die Beratungen in der Hoyaschen Mitte April 1752 lag immer noch Landschaft scheinen ohne große keine Antwort aus Hoya vor, so dass Kontroversen vonstatten gegangen sich der Abt genötigt sah, „um de- zu sein und so bedankte sich Land- ren Beschleunigung ... ergebenst rat Hieronimus Wiegand von Quiter anzusuchen.“ Er hatte Verständnis (1718–1788) am 18. Mai 1752 im

Seite 16 Namen seiner Kollegen dafür, dass ter, Sophie Christine, hatte 1724 den die Calenberger Landschaft bereit Oberamtmann zu Ratzeburg war, an der „so vortheilhaften, ge- Christian Ludwig Ebell (1694–1747), meinützigen und allen Beyfalls wür- ein Bruder des Abts Georg, geheira- digen Societaet denen mit Gebäu- tet.27 den versehenen Einwohnern der hiesigen Grafschaft geneigten An- Es sah so aus, als ob die Vereinba- theil zu gönnen“. Die geforderte Er- rungen zwischen der Calenberger klärung wurde abgegeben und der und der Hoyaschen Landschaft Landrentmeister Georg Christian nicht viel mehr als eine notwendige Kotzebue (1706–1779) mit der Formalität sein würden. Doch bahn- Anfertigung des Gebäudekatasters ten sich schon zu diesem Zeitpunkt beauftragt. Alles weitere sollte der Kontroversen an, die später zur Be- Landrentmeister dann mit dem endigung der Zusammenarbeit füh- 1751 zum Calenberger Landsyndi- ren sollten. Die Hoyasche Land- kus aufgestiegenen Albrecht schaft wünschte zwar, dass sich ihre Christoph von Wüllen „privatim“ Gebäudebesitzer bei der Calenber- klären.26 ger Brandassekurations-Sozietät einschreiben können, jedoch sollte Es dürfte kein Zufall gewesen sein, „die Subscription wie überhaupt, dass Georg Christian Kotzebue mit also auch besonders in Ansehung dieser Aufgabe betraut wurde, be- derer Bauer-Gebäude auf dem plat- standen doch auch in seinem Fall ten Lande etwas gantz willkürli- engste familiäre Beziehungen zum ches“, d. h. Freiwilliges bleiben.28 In Kloster Loccum und der Familie der Brandassekurations-Ordnung Ebell. So war der Großvater des war aber gerade für die Bauernhöfe Landrentmeisters, Johann Kotzebue ein Einschreibezwang vorgesehen. (1616–1677), Abt zu Loccum gewe- Da bei einer Zusammenarbeit auch sen, und Georg Kotzebues Schwes- die bis dahin verbreiteten Brand-

Seite 17 kollekten verboten werden sollten, die Bauern einverstanden, bean- würden die nicht versicherten Bau- tragte aber, dass für deren Gebäude ern im Brandfall „von aller Beyhülfe die Höhe der Versicherungssumme gäntzlich ausgeschlossen seyn“. auf „zweyDrittel des Wehrts festge- Deshalb bestand Minister Gerlach setzet“ wird.31 Diesem Antrag Adolf von Münchhausen darauf, dass stimmte die Königliche Regierung jeder Bauernhofbesitzer „in die schließlich am 8. Februar 1753 zu Schuldigkeit gesetzet werde, seine und gab den Beamten der Graf- Gebäude nach gewissen Principiis schaft Hoya den Auftrag, mit der einschreiben zu lassen.“29 Anlage des Katasters mit den Schätzwerten für die Gebäude nun Nach dieser Zurückweisung wollte endlich zu beginnen.32 der Landschaftsausschuss in Hoya das weitere Vorgehen nicht selbst- Der mit der Zusammenstellung aller herrlich entscheiden, sondern ließ Hoyaschen Kataster betraute Land- Boten mit einem Rundschreiben rentmeister Kotzebue bemühte sich, von Hof zu Hof gehen, auf dem die seinen Auftrag zu erfüllen, doch Gutsherrn und Hofbesitzer ihre Zu- Ende November 1753 musste er stimmung oder Ablehnung zur ge- resigniert feststellen, dass noch planten Einschreibepraxis bis An- „kein einziges Catastri, als das vom fang August 1752 quittieren Amte und Flecken Bahrenburg ein- sollten.30 Obwohl sich alle Guts- gegangen“ war. Wenn das Gesamt- und Bauernhofbesitzer einverstan- kataster bis zum Jahresende nicht den erklärten, kam es immer noch in Hannover vorliegen würde, nicht zu einer Vereinbarung mit der konnte der Versicherungsschutz Calenberger Landschaft. Ende No- erst ab 1755 gewährleistet werden, vember 1752 erklärte sich die Hoya- „wodurch denen Unterthanen ein sche Landschaft zwar mit dem auf- sehr großer Schade zuwachsen erlegten Versicherungszwang für könnte, wenn über ein oder den an-

Seite 18 dern Ort in der Grafschaft in dem Calenberger Landschaft die Aushän- Jahre 1754 ein Unglück verhenget digung „der von den Interessenten sein sollte.“33 Trotz dieser Ermah- ausgestellten Original-Aufnahme- nung konnte das vollständige scheine zu ihrer Sicherheit.“ Zu- Kataster erst im Laufe des Jahres gleich beanspruchte sie den „Ersatz 1754 eingereicht werden. Dabei der durch die Wiedereinsammlung zeigte sich, dass die eingeschriebe- der Vorschüsse entstehenden Kos- ne Versicherungssumme deutlich ten, da diese als allgemeine Aus- abgenommen hatte, was sicherlich gaben der Casse zu betrachten auch auf die zurückliegenden Que- seien.“35 Auch sonst fühlten sich die relen zurückzuführen war. Außer- Hoyaschen Vertreter gegenüber der dem fehlte es offensichtlich an Ver- Calenberger Vorherrschaft benach- trauen in der breiten Bevölkerung, teiligt. Da sich die streitenden Par- denn die weitaus meisten einge- teien nicht einigen konnten, wand- schriebenen Gebäude waren Ritter- ten sie sich an die Regierung in güter und freie Höfe, deren Besitzer Hannover, die am 5. Juli 1755 zu- als stimmberechtigte Mitglieder der gunsten der Calenberger Land- Hoyaschen Landschaft angehörten. schaft entschied. Gleichzeitig emp- So kam, was kommen musste. Ein fahl sie der Hoyaschen Landschaft Brand zerstörte 1754 16 Häuser in für den Fall, dass sie sich „hierüber Stolzenau von denen nur 2 versi- beruhigen zu können nicht vermey- chert waren.34 net, vor dasige Grafschaften eine ei- gene Brand-Societät zu errichten in Obgleich beide Seiten keine Zweifel Bedacht nehmen“ sollte.36 Dieser an der Nützlichkeit der Versiche- Satz wirkte gleichsam wie eine Initi- rung hatten, nahmen die Meinungs- alzündung, auf die in ungewöhnlich verschiedenheiten immer weiter zu. kurzer Zeit die Gründung einer selb- Nach der Einsendung ihres Katas- ständigen Brandkasse für die Graf- ters verlangte die Hoyasche von der schaften Hoya und Diepholz folgte.

Seite 19 „Eine besondere Brand-Assecurations-Societaet errichten“ – Die Entstehung der Brandkasse für die Grafschaften Hoya und Diepholz.

Kurz nach Erhalt der Gründungs- treibende Kraft gewesen sein, die erlaubnis vom Juli 1755 veranlasste auf die „Einschließung der Graf- die Hoyasche Landschaft eine schaft Diepholz“ in die neu zu grün- „Untersuchung über die Zweckmä- dende Gesellschaft hingewirkt hat. ßigkeit“ einer selbständigen Feuer- versicherung. Zwar war man sich Bereits am 13. August 1755 teilte darüber im Klaren, dass bei einer Landrat Christian Ludwig Ernst von großen Zahl von Versicherten der Hitzfeld (1704–1783) der Regierung Beitrag des Einzelnen im Brandfalle in Hannover die Ergebnisse der Be- geringer sei und es der kleinen ratungen in der Hoyaschen Land- Grafschaft Hoya schwerer fallen schaft mit. Demnach sollte für die würde, „einen großen Schaden zu Grafschaften Hoya und Diepholz „ei- vergüten“. Doch wurde diese Gefahr ne besondere Brand-Assecurations- als gering eingeschätzt, weil in der Societaet“ errichtet werden, die am Grafschaft „weniger Flecken vorhan- 1. Februar des kommenden Jahres den, die Häuser in den Dörfern weit mit der Arbeit beginnen wolle. Da- auseinandergebaut seien, über- mit war ein sauberer Rechnungsab- haupt nicht so viele ansehnliche schluss mit der Calenberger Land- und kostbare Gebäude existiren, schaft und reibungsloser Übergang wie im Calenbergschen“.37 Bei die- der Versicherten möglich.38 ser Untersuchung und den nachfol- genden Gesprächen scheint die Am 23. September 1755 erteilte Grafschaft Diepholz immer schon Minister von Münchhausen die Ge- mitberücksichtigt worden zu sein. nehmigung für die Verselbständi- Das lag sicherlich an der bereits er- gung, forderte aber zugleich die wähnten Doppelfunktion von Einsendung einer „auf die dortige Christian Heinrich Louis von wie auch die Grafschaft Diepholz Ompteda als Hoyascher Landrat und Diepholzer Landdrost. Er dürfte die

Seite 20 Ausschnitt aus der Verordnung vom 24. Dezember 1755

Seite 21 besonders gerichtete Brand-Asse- die Möglichkeit einer erneuten Zu- curations-Verordnung“.39 Die ab- sammenarbeit in der Zukunft.40 schließenden Regelungen zur Tren- nung von der Calenberger Land- Schließlich konnte die Hoyasche schaft erfolgten rasch und äußerst Landschaft die geforderte Verord- harmonisch. Beide Seiten waren nung am 26. November 1755 fertig- offensichtlich über die Entschei- stellen und auf den Weg schicken. dung, getrennte Wege zu gehen, Sie war inhaltlich im Wesentlichen sehr zufrieden. Am 8. November an die Calenberger Verordnung von 1755 führte Abt Georg abschließend 1750 angelehnt. Nun stand einer aus: „Gleichwie wir uns übrigens ein raschen Verabschiedung eigentlich Vergnügen daraus gemacht, die nichts mehr im Wege, doch aus un- dortigen Landes-Eingesessenen an erfindlichen Gründen kamen die unsern Anstalten Theil nehmen zu Unterlagen erst am 15. Dezember in lassen; So werden wir auch ferner Hannover an. Nach eingehender nichts unterlassen, was wir zu Durchsicht unterzeichnete Minister unserer Hochzuehrenden Herren Gerlach Adolf von Münchhausen am Beqvemlichkeit in diesen und an- 24. Dezember 1755 im Namen des dern Stücken beyzutragen vermö- Königs und Kurfürsten die „Verord- gend sind.“ Die Tür war also nicht nung wegen der in der Grafschaft endgültig zugeschlagen und die Hoya u. Diepholtz errichteten Unterstützungszusage signalisierte Brand-Assecurations-Societät“ und übersandte dieses „Weihnachtsge- schenk“ unverzüglich an die Hoya- sche Landschaft. Nach dieser Ver- ordnung ist „das Werck auf den

Seite 22 Credit des Hoyaschen Schatz-Aerarii gegründet“, d. h. der grafschaft- lichen Schatzkasse, die namhafte Steuern einziehen durfte. Die Ver- waltung der Feuerversicherung übernahmen die Landräte und Schatzverordnete der Grafschaft Hoya.41

Wie geplant, nahm die neue Gesell- schaft am 1. Februar 1756 ihren Be- trieb auf. Der erste Aufnahmeantrag wurde bereits am 29. Januar von Johann Ludolph Grisebach, dem Gutsverwalter „des Herrn Cornets von Behr“ († 1757) in Lohe, gestellt.42 Die meisten Interessen- ten meldeten sich aber ab dem vor- gesehenen Stichtag am 1. Februar.

Aufnahmeantrag für das Hoyasche Brand-Sozietäts-Kataster vom 29. Januar 1756

Seite 23 „Die mehresten Häuser ... boßhafter Weise angezündet“ – Die Bewährung der Hoyaschen Brandkasse.

In der ersten Periode des Bestehens bei Hastenbeck, nahe Hameln. Es nahm die Hoyasche Brand-Asseku- folgte die Besetzung der Hannover- rations-Sozietät „einen zwar lang- schen Lande, so auch der Grafschaft samen, aber doch stetigen Auf- Hoya im August 1757.44 schwung“. Auch viele Einwohner der Fleckensgemeinden, die nicht Anfang 1758 gelang es Herzog zum Eintritt in die Versicherung Ferdinand von Braunschweig-Bevern verpflichtet waren, baten um (1721–1792) die Franzosen über Aufnahme in die Gesellschaft.43 den Rhein zurückzudrängen. Sein Sohn Erbprinz Karl Wilhelm Eine erste Bewährungsprobe hatte Ferdinand von Braunschweig (1735 die neue Feuerversicherung wäh- bis 1806) führte am 23. Februar den rend des Siebenjährigen Krieges Angriff auf Hoya. Der französische (1756–1763) zu bestehen. Von der Kommandant, Graf von Chabot, be- britisch-französischen Gegnerschaft fahl beim Heranrücken der Preußi- war natürlich auch das in Personal- schen und Hannoverschen Truppen, union mit Großbritannien befind- die östliche Weserseite Hoyas liche Kurfürstentum Hannover be- niederzubrennen. Seine Soldaten troffen. Im Juli 1757 drangen die warfen ihre Gewehre weg und Franzosen unter Marschall Louis brachten „Stroh und andere leicht Charles César Letellier Herzog brennbare Stoffe in die Häuser“ und d’Estrées (1697–1771) in das Kur- zündeten „beyihrem plötzlichen fürstentum ein und besiegten die Abzuge die mehresten Häuser von Wilhelm August Herzog von dißeits der Brücke boßhafter Weise Cumberland (1721–1765) geführten an“.45 Der Versuch eines französi- Truppen am 26. Juli in der Schlacht schen Offiziers, auch die Weser- brücke in Brand zu stecken, konnte durch den Hoyaer Schiffer Peter

Seite 24 „Specificatio der am 23ten Febr. 1758 bey der geschehenen Anzündung dieses Fleckens [Hoya] von den französischen Trouppen in Feuer aufgegangenen Wohn- und Neben-Häuser“

Seite 25 Fincke vereitelt werden, der die an- Ein erheblich kleinerer Brand in kommenden preußischen Husaren Lohe am 5. September 1766, durch durch lautes Rufen auf den Übel- den zunächst ein Versicherungs- täter aufmerksam machte. Die schaden von gut 2958 Reichstalern Löscharbeiten kamen nicht gut vor- entstand, löste eine Kontroverse an, „da bei der allgemeinen Verwir- zum Thema Unterversicherung aus. rung weder Spritzen noch Lösch- So hatten die Loher Einwohner mannschaften herbeizuschaffen Johann Jobst Rosenwinckel und waren.“46 Christoph Radecken „ihre Wohnhäu- ser, weil sie gantz veraltet und Bei der Hoyaschen Brandkasse niederfällig gewesen, von Grund auf wurde eine Schadenssumme von neu erbauet“. Das neue Rosen- 27.650 Reichstalern geltend ge- winckel-Haus wurde bereits ab macht. Den weitaus größten Scha- 1764, das Radecken-Haus ab 1765 den hatte der Rittergutsbesitzer bezogen. Die Bauarbeiten waren Friedrich von Behr (1732–1782) zu aber offenbar noch nicht ganz ab- beklagen, der alle seine Gebäude, geschlossen, so dass die Eigen- außer dem Schafstall, bei diesem tümer keine bzw. nur eine münd- Brand verlor. Seine „eingeäscherten liche Mitteilung über den höheren Gebäude“ hatte er „anfänglich in Wert der neuen Gebäude beim dem Calenbergschen und nachge- Landrentmeister Kotzebue machten. hends in dem Hoyaschen Brand- Als sie nun „eben damit fertig ge- Societaets-Catastro zu 15.000 Tha- worden sind“, gingen diese Wohn- lern einverleiben und assecuriren häuser „durch die Feuers-Brunst laßen“, auch wenn der tatsächliche verlohren“. Die Vertreter der Hoya- Schaden wohl deutlich höher war.47 schen Landschaft waren geneigt, die „von Wercksverständigen Ge- schworenen“ geschätzte höhere Be-

Seite 26 wertung zu akzeptieren. Allerdings rechnen.“ Von „diesem für die Inter- mussten sie hierfür die Genehmi- essenten sehr vortheilhaften Ver- gung der Landesregierung in Han- fahren“ wich die Brandkasse „nur nover einholen.48 Der zuständige bei außergewöhnlichen Unglücks- Minister von Münchhausen vertrat fällen ab.“ Ein solcher Unglücksfall zwar die Auffassung, dass „diesen war der große Brand von Stolzenau Abgebrandten ein mehrers nicht, am 29. August 1794, die bis dahin als wofür ihre Häuser in der Brandt- größte Brandkatastrophe seit Auf- Casse vorhin eingeschrieben ste- nahme der Versicherungsarbeit in hen, zu vergüten sey“, doch ließ er den Grafschaften Hoya und Diep- sich von Landrat von Quiter davon holz. Das in einer Scheune der überzeugen, dass in diesem beson- Familie Husemann ausgebrochene deren Fall eine Ausnahme gemacht Feuer zerstörte innerhalb von vier werden könne. Um „künftigen Irre- Stunden 40 Wohnhäuser, 24 Neben- gularitaeten“ zu begegnen veran- gebäude und ein Gerichtsgebäude. lasste der Minister am 2. März 1767 Der gemeldete Versicherungsscha- den Erlass einer verschärften Ver- den betrug über 29.822 Reichstaler, ordnung, die ein solch kulantes Ver- was die Schatzkasse zu sehr bean- halten erschwerte.49 sprucht hätte. Aus diesem Grund beschloss die Hoyasche Landschaft Im Allgemeinen konnten die gesam- mit Genehmigung der Landesregie- ten Jahresausgaben der Hoyaschen rung, „eine Anleihe bis zum Betrage Brandkasse aus der Schatzkasse der von 15.000 rtr. aufzunehmen.“ Da- Grafschaft geleistet werden. Dieser mit konnte der Schaden dann zügig Vorschuss wurde dann im Folgejahr beglichen werden. 50 von den Versicherten wieder einge- sammelt, „ohne dafür Zinsen zu be-

Seite 27 „Damit ... diese wohlthätige Anstalt ihren Fortgang haben möge“ – Die Brandkasse unter französischer Besetzung.

Im ausgehenden 18. Jahrhundert lität der hannoverschen Regierung bahnten sich in Folge der Französi- begannen die französischen Trup- schen Revolution neue kriegerische pen mit der Besetzung des Kurfürs- Auseinandersetzungen zwischen tentums.52 Die letzten Kampfhand- den europäischen Großmächten an, lungen fanden zwischen Borstel und die auch in den Grafschaften Hoya statt und endeten mit der und Diepholz und ebenso in der ge- Konvention von Sulingen am 3. Juni meinschaftlichen Brandkasse tief- 1803, die eine faktische Kapitula- greifende Änderungen nach sich tion Hannovers bedeutete.53 ziehen sollten. Bereits 1795 tauch- ten erste versprengte französische Mit der französischen Besetzung ab Einheiten in der Grafschaft Hoya auf 1803 mussten die bis dahin durch und sorgten für Unruhe. Es folgten die Schatzkasse im Brandfalle zwischen 1797 und 1800 z. T. lang geleisteten Vorschusszahlungen anhaltende Einquartierungen von eingestellt werden, weil die Graf- preußischen Truppen.51 schaft nunmehr keine Steuerein- künfte mehr hatte. Die Verwaltung Die napoleonische Expansions- der Brandkasse blieb aber bis 1807 politik führte zu einer immer stärker bei den Land- und Schatzräten der werdenden Rivalität zwischen Eng- Grafschaft Hoya. Die Ausgaben land und Frankreich, die zwischen mussten „lediglich durch die Bei- 1799 und 1802 mehrere militäri- träge der Interessenten bestritten sche Auseinandersetzungen nach werden.“54 sich zog. Obgleich die streitenden Parteien sich am 27. März 1802 im Unterdessen versuchten die euro- Frieden von Amiens zunächst einig- päischen Großmächte die zuneh- ten, eröffnete Napoleon Bonaparte mende Vorherrschaft Napoleons in (1769–1821) am 18. Mai 1803 er- Europa militärisch zurückzudrän- neut die Kriegshandlungen gegen gen. Doch blieb dem französischen England. Trotz der erklärten Neutra- Regenten, der sich am 2. Dezember

Seite 28 1804 zum Kaiser der Franzosen ge- tion gezwungen „am 30. April 1808 krönt hatte, das Kriegsglück vorerst eine außerordentliche Sammlung ... erhalten und er konnte sowohl auszuschreiben“. Dadurch konnten Preußen, als auch Russland erfolg- im September 1808 zunächst reich zurückschlagen. Nach dem 26.000 Reichstaler abgetragen wer- Frieden von Tilsit im Juli 1807, den, während der Rest 1809 be- durch den Preußen seine Besitzun- glichen wurde.58 gen westlich der Elbe an Frankreich abtreten musste, wurden die Graf- Mit Dekret vom 14. Januar 1810 er- schaften Hoya und Diepholz unter folgte die Vereinigung der bisher französische Kriegsverwaltung ge- unter Kriegsverwaltung stehenden stellt.55 Mit der Verwaltung der nördlichen Landschaften, zu denen Brandkasse beauftragte die franzö- auch die Grafschaften Hoya und sische Zentralbehörde eine „Sub- Diepholz gehörten, mit dem von delegation der Commission des Napoleon geschaffenen Königreich Gouvernements“, die schon bald Westfalen. Doch schon im Dezem- einen schweren Brandfall zu bear- ber 1810 veranlasste der französi- beiten hatte.56 sche Kaiser eine weitere Gebiets- reform, durch die die Grafschaften Am 2. April 1808 kam es zu einem Hoya und Diepholz dem französi- verheerenden Brand in Syke, dem schen Reichsgebiet einverleibt und 83 Gebäude zum Opfer fielen.57 Mit den Departements Wesermündung dem enormen Versicherungsscha- und Oberems zugeteilt wurden.59 den von 40.175 Reichstalern war Für die Brandkassen waren die Prä- die Hoyasche Brandkasse gänzlich fekten der beiden Departements zu- überfordert, so dass eine Anleihe ständig, die im August 1811 den beantragt wurde. Da das Gouverne- Unterpräfekten des Arrondisse- ment die Genehmigung hierfür ver- ments Nienburg, F. Eisendecher, mit weigerte, sah sich die Subdelega- der „Aufsicht über die in den ehe- maligen Grafschaften Diepholz und

Seite 29 Rundschreiben des Unterpräfekten des Arrondissements Nienburg vom 22. August 1811

Seite 30 Hoya existirt habende und noch Der Widerstand gegen die französi- fortdauernde Brandassecurations sche Fremdherrschaft hatte seit Gesellschaft“ beauftragten. 60 ersten Aufständen und Revolten im Jahre 1809, so u. a. von einigen Durch die territoriale Neuordnung Regimentern in Norddeutschland, waren auf dem Gebiet des Departe- kontinuierlich zugenommen. Die ments Wesermündung „wenigstens nationalen Kräfte in Preußen dräng- fünf Feuerversicherungen tätig“, ten den König Friedrich Wilhelm III. wodurch es nicht zuletzt zu (1770–1840) Anfang 1813 zu einem Schwierigkeiten bei der Einziehung Bündnis mit dem russischen Zaren, der Beiträge und Vergütung von das am 28. Februar in Kalisch ge- Brandschäden kam.61 Aus diesem schlossen wurde. Die Kriegserklä- Grund gab die Präfektur am 26. Ja- rung Preußens gegen Frankreich am nuar 1813 ihren Beschluss bekannt, 16. März 1813 und der am folgen- alle Brandkassen des Departements den Tag in Breslau erlassene Aufruf formell zum 1. Februar zu vereini- des Königs „An mein Volk“ löste gen. Eine so kurzfristige Neuord- eine Welle nationaler Begeisterung nung war natürlich nicht möglich, gegen die französische Besatzung so dass übergangsweise „die alten aus.63 Nach der entscheidenden Reglements der verschiedenen bis- Niederlage Napoleons in der Völker- herigen Anstalten ... beibehalten“ schlacht bei Leipzig vom 16. bis werden sollten. Die Landschaftsbe- 19. Oktober 1813 mussten sich die amten verzögerten aber offensicht- Franzosen über den Rhein zurück- lich die Umsetzung dieses Be- ziehen. Im November 1813 wurden schlusses, der dadurch nicht wirk- die Grafschaften Hoya und Diepholz sam wurde.62 wieder dem Kurfürstentum Hanno- ver unterstellt.

Seite 31 „Interessenten der Hoyaschen Brand-Versicherungs-Societät“ – Die Ausweitung der Brandkasse.

Nach dem Ende der französischen unterstanden diese Ämter bis dahin Besetzung verwaltete von 1814 bis der am 27. April 1767 gegründeten 1820 die provisorische Regierungs- Kurhessischen Brandkasse.64 Be- kommission bzw. die Provinzial-Re- reits Anfang Februar 1816 bemühte gierung in Hannover die Hoyasche sich der Amtmann Isenbart zu Hoya Brandkasse. In dieser Zeit veränder- um die Aufnahme der drei Ämter in ten sich die Grenzen der Grafschaf- die Brandkasse der beiden Graf- ten Hoya und Diepholz und damit schaften.65 Allerdings waren die auch der Zuständigkeitsbereich Brandsteuer-Kataster nach anderen ihrer Feuerversicherung erheblich. Kriterien angelegt worden, als dies nach der Brandkassenverordnung Nach der Schlacht bei Waterloo ver- vom 24. Dezember 1755 erfolgen einbarten die europäischen Groß- sollte. Zudem wurden während der mächte im Zweiten Pariser Frieden französischen Besetzung die Haus- vom 20. November 1815 umfangrei- nummern neu vergeben, die mit che territoriale Veränderungen, zu denen im Kataster nicht überein- denen auch die Abtretung der hes- stimmten, wodurch „bedeutende sischen Ämter Uchte, Freudenberg Irrungen“ entstanden.66 Dennoch und Auburg an das Königreich Han- entschloss sich die Regierungskom- nover gehörte. Anfang 1816 erfolg- mission am 6. Juni 1816 dazu, „daß te dann die Angliederung der Ämter die Eingesessenen der 3 Aemter Uchte und Freudenberg an die Graf- Freudenberg, Uchte und Auburg, schaft Hoya und des Amts Auburg soweit ihre Besitzungen in den an die Grafschaft Diepholz. In Feu- ältern hessischen Cadastern sich erversicherungs-Angelegenheiten aufgezeichnet finden, zwar als Inter- essenten der Hoyaschen Brand-Ver- sicherungs-Societät vom 1. Februar

Seite 32 1816 an, zu betrachten, daß in- dessen von ihnen nicht eher ein Beytrag zu erheben sey, bis ihre Cadaster gehörig geordnet worden sind.“

Nach dieser Angliederung gab es nur noch eine Insel in der Grafschaft Hoya, die noch eine andere Obrig- keit hatte. Das Kirchspiel Twistrin- gen gehörte vor 1803 zur Herr- schaft des Bischofs von Münster und wurde nach der Auflösung der geistlichen Fürstentümer durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 in das Herzogtum Oldenburg einverleibt. Im Jahre 1817 erfolgte dann die Herauslösung des Kirchspiels aus der oldenburgischen Herrschaft und die Zuordnung an das Amt Ehren- burg in der Grafschaft Hoya.68 Damit hatte die Hoyasche Brandkasse ihre größte Ausdehnung erreicht.

Die Grafschaften Hoya und Diepholz im 18. Jh. mit den Ämtern Auburg, Freudenberg und Uchte, sowie dem Kirchspiel . Entwurf: Th. Neubert-Preine, Ausführung: B. Neubert

Seite 33 „Dem ... gesteigerten Ausgabebedürfnisse zu genügen“ – Die Entwicklung der Hoya-Diepholz’schen Feuerversicherung bis zur Vereinigung mit der Vereinigten Landschaftlichen Brandkasse zu Hannover.

Im Jahre 1821 übernahm wieder der Grundlage geschaffen worden war. Engere Ausschuss der Hoyaschen Dies erfolgte dann mit dem Gesetz Landschaft die Leitung der Brand- vom 24. August 1849, in dem „das kasse, auf die bereits im Folgejahr Recht der Brandcasse auf verzins- „durch bedeutende Brände in liche Vorschüsse aus der Landes- und Steyerberg“ erheb- casse festgestellt“ wurde.69 liche Forderungen zukamen. Aus diesem Grund wandten sich die Dem Reformgesetz von 1849, das Landräte an die Generalsteuerkas- weitaus mehr regelte, als die Vor- se, um wenigsten das alte Prinzip schusszahlungen, ging eine lange der zinslosen Vorschusszahlung im Zeit von Verhandlungen voraus. Be- Brandfalle wieder einzuführen. Dies reits 1828 hatte die Hoyasche Land- erschien nicht zuletzt deswegen ge- schaft begonnen, mit der Regierung rechtfertigt zu sein, da die Rechte über Reformen der seit ihrer Grün- und Pflichten der früheren Schatz- dung unverändert gebliebenen kasse (Aerar) der Grafschaft Hoya Brandversicherungsanstalt zu ver- auf die Landeskasse übergegangen handeln. So wurden u. a. die Klassi- waren. Da auch die Ständever- fikation der Gebäude und die Schaf- sammlung „ihre Geneigtheit aus- fung einer Mobiliarversicherung gesprochen hatte, in außerordent- thematisiert.70 Vertreter der Graf- lichen Fällen Vorschüsse zu gewäh- schaft Diepholz waren an diesen ren“, konnte sich die Regierung in Verhandlungen allerdings nicht be- Hannover diesem Wunsch nicht ver- teiligt. Das lag zum einen daran, schließen. So gewährte sie in den dass es dort eine geordnete land- Jahren 1821 bis 1846 mehrfach un- schaftliche Vertretung offenbar nie verzinsliche Darlehen. Erst ab 1847 gegeben hat, sondern sich zumeist beanspruchte die Landeskasse für die Beamten der Ämter Diepholz Vorschüsse erstmalig Zinsen, ob- gleich dafür noch keine gesetzliche

Seite 34 und Lemförde um die Geschäfte der weglichen Gegenständen, Entschä- Diepholzschen Landschaft kümmer- digung“ geleistet werden. Hingegen ten.71 Ein weiterer Grund war blieben die Schäden „durch Bom- sicherlich der zu diesem Zeitpunkt bardement in Kriegszeiten oder bereits geplante Zusammenschluss durch Brandstiftung während eines der beiden Landschaften, der am Aufruhrs“ fortan „von der Vergütung 21. Januar 1832 sogar angeordnet ausgeschlossen.“ Auch bei Brand- wurde, aber aufgrund des Ein- stiftung durch den Eigentümer hat- spruchs der Hoyaschen Landschaft te dieser keinen Anspruch auf Ent- noch nicht zustande kam.72 Da sich schädigung. Zur Förderung „der die Verwaltung der Brandkasse Hülfe in Brandfällen, waren von der ohnedies in den Händen der Hoya- Gesellschaft Spritzenprämien und schen Landschaft befand, kann der Fuhrkosten zu zahlen.“ Die Mitglie- Verzicht auf Diepholzer Vertreter derbeiträge wurden „einfach nach nicht wirklich verwundern. dem Jahresbedarfe und der Versi- cherungssumme“ bestimmt. Der zu- Mit dem Reformgesetz, das ab dem nächst geplanten Klassifikation der 1. Januar 1850 gültig war, traten Gebäude nach Feuergefährlichkeit zahlreiche Neuerungen in Kraft. So widersprach die Hoyasche Ritter- wurde „der bis dahin bestehende schaft. Sie wollte nicht, dass die Beitrittszwang aufgehoben“, weil Rittergutsbesitzer gegenüber „den die Regierung dies als nicht mehr Versicherten des platten Landes zeitgemäß ansah. Neben dem Ge- wegen der dort weniger feuersiche- bäudeschaden konnte nun „auch für ren Gebäude“ besser gestellt wären. durch Löschmaßregeln veranlaßte Mit dieser solidarischen Haltung Beschädigungen an nicht versicher- wollte die Hoyasche Landschaft ver- ten Gebäuden und sonstigen unbe- mutlich ein Stück weit der Konkur- renz durch die seit 1848 in großer

Seite 35 Zahl zugelassenen privaten Versi- Grundsatz der Gebührenfreiheit für cherungsgesellschaften begeg- die Arbeit der Brandkasse aufgeho- nen.73 ben wurde.76 In diese Zeit fiel auch der endgültige Zusammenschluss Damit die Brandkasse von dem der beiden Landschaften zur Hoya- Recht auf verzinsliche Vorschüsse Diepholz’schen Landschaft, deren keinen Gebrauch machen musste, gemeinschaftliche Verfassung beantragte die Hoyasche Land- König Georg V. (1819–1878) am schaft bei der Regierung, der Bil- 3. Mai 1863 genehmigte.77 dung eines Reservefonds zuzustim- men, um „dem durch mehrfache Nachdem sich die Zahl der versi- größere Brände außerordentlich ge- cherten Gebäude und damit die Ver- steigerten Ausgabebedürfnisse zu sicherungssumme der Hoya-Diep- genügen.“74 Mit Gesetz vom 9. Ok- holz’schen Brandkasse in den ers- tober 1850 durfte die Hoyasche ten Jahren ihres Bestehens recht Landschaft dann „die Sammlung langsam vergrößerte, kam es ab eines Reservefonds bis zur Summe 1799 zu einem deutlichen Anstieg, von 50.000 Rthlr. aus festen Jahres- der bis 1869, also 70 Jahre lang un- beiträgen der Versicherten“ vorneh- gebrochen anhielt. Bis dahin belie- men.75 Damit konnten auch große fen sich die Beiträge der Versicher- Brandschäden weiterhin zügig ent- ten im Jahresdurchschnitt immer schädigt werden. unter 2 Promille des eingeschriebe- nen Versicherungswertes. Dagegen Weitere gesetzliche Veränderungen stiegen die Beiträge infolge größe- erfolgten am 12. Dezember 1857 rer Brandkatastrophen in den Jah- und 11. Mai 1863, in denen u. a. die ren 1869 und 1870 auf je 5 Promille Abschätzung in Brandfällen gere- gelt, aber vor allem der bisherige

Seite 36 und blieben auch in den beiden Brandkassenregelements, in dem Folgejahren überdurchschnittlich vor allem die Einführung von 5 Ge- hoch. Dadurch sank der Versiche- bäudeklassen vorgesehen war, ver- rungsbestand bis 1872 dramatisch sprach auch keine wirkliche Besse- um ein Drittel ab. Der 1870 begon- rung der Lage. nene Versuch einer Revision des

Entwicklung der Versicherungssumme in der Brandkasse für die Grafschaften Hoya und Diepholz

30

25

20

15

10 Millionen Reichstaler

5

0 1751 1754 1759 1785 1799 1820 1835 1840 1850 1854 1860 1869 1872 1873 Jahreszahlen

Entwurf: Th. Neubert-Preine78

Seite 37 Die Abwärtsentwicklung wurde Jahren bot.“79 So war es nahe lie- stattdessen durch die zunehmende gend, „vorzugsweise den Anschluß Konkurrenz der privaten Versiche- an die benachbarte vereinigte land- rungsgesellschaften verstärkt. Die schaftliche Brandkasse“ in Hanno- Hoya-Diepholz’sche Landschaft be- ver ins Auge zu fassen, „welche bei fürchtete deshalb, dass mit dem größerer Ausdehnung in gedeih- weiteren Absinken der Mitglieder- licher Entwicklung sich darbot“.80 zahl zu rechnen sei und sich vor Zunächst machte sich der Regie- allem die Besitzer von besseren Ge- rungsrat Georg David Carl Stege- bäuden bei den Privatgesellschaf- mann († 1885) Mitte 1871 über die ten billiger versichern würden. Das „Modalitäten für eine Verbindung ... hätte für die verbleibenden Mitglie- mit der vereinigten landschaftlichen der wiederum ein weiteres Anstei- Brandcasse zu Hannover“ kundig.81 gen der Beiträge zur Folge gehabt, Sein wichtigster Gesprächspartner die dann irgendwann nicht mehr war dabei auf Seiten der Calenberg- bezahlbar gewesen wären. Grubenhagenschen Landschaft der Regierungsrat Witte. Um in diesem harten Wettbewerb zu überleben, sah die Hoya-Diep- Georg Stegemann war Regierungs- holz’sche Landschaft als einzige rat in Blumental und Eigentümer Möglichkeit den „Anschluß an eine des Ritterguts Dörrieloh. Er hatte andere öffentliche Anstalt, die sich bereits seit 1867 als Fachmann durch ihre Einrichtung die Gewähr für das Brandversicherungswesen richtigerer Vertheilung der Bei- hervorgetan und maßgeblich an der tragslast und durch ihren Umfang Gründung des Verbandes der öf- und die Größe ihrer Rücklagen die fentlichen Feuerversicherungsan- Gewähr nachhaltiger Sicherheit stalten in Deutschland mitgewirkt. auch in ungünstig verlaufenden Die Pläne für diesen Verband wur- den erstmalig Ende Januar 1867

Seite 38 veröffentlicht. Regierungsrat Nach seinen Sondierungen empfahl Stegemann war als Delegierter der Georg Stegemann der Hoya-Diep- Hoya-Diepholz’schen Landschaft holz’schen Landschaft in ihrer Sit- von Anfang an in die Beratungen zung am 28. August 1871 eine Kom- eingebunden und begleitete sie bis mission einzusetzen, die mit der zur Genehmigung des Verbands- Calenberg-Grubenhagenschen reglements am 22. Mai 1872 durch Landschaft Verhandlungen über ei- König Wilhelm von Preußen (1797 ne Vereinigung der beiden Brand- bis 1888). In diesen Jahren hatte kassen führen sollte. In die Kommis- er bereits eng und vertrauensvoll sion wurden neben Regierungsrat mit Regierungsrat Witte zusammen- Stegemann der „Dirigent“ für die gearbeitet, der als Vertreter der ver- Brandkassenangelegenheiten, einigten landschaftlichen Brand- Landschaftsrat Friedrich von kasse ebenso eifrig an der Bildung Bothmer († 1878), Bürgermeister des Verbandes beteiligt war.82 Mohrhoff zu Hoya und Ortsvorsteher Cordes zu Döhlbergen gewählt.

„Feuerspritzen“, um 1870.

Seite 39 Ausschnitt aus dem Vertrag vom 12. Oktober 1871

Seite 40 Nachdem sich die Calenberg- wegen Vereinigung der Hoya-Diep- Grubenhagensche Landschaft am holz’schen Brandcasse in Nienburg 25. September mit der Aufnahme mit der vereinigten landschaftlichen von Verhandlungen einverstanden Brandcasse in Hannover“ mit Erlass erklärt und eine eigene Kommission vom 4. Oktober 1872, so dass der gebildet hatte, wurden Gespräche nunmehr für das Inkrafttreten vor- für den 11. Oktober 1871 verein- gesehene Termin eingehalten wer- bart. Bereits am folgenden Tag, also den konnte.84 am 12. Oktober, konnte eine Verein- barung geschlossen werden, die ei- Laut Vertrag trat „die Hoya-Diep- ne Vereinigung der Hoya-Diepholz’- holzsche Brandversicherungsan- schen mit der Calenberg-Gruben- stalt durch Anschluß an die Calen- hagenschen Brandversicherungsan- berg-Grubenhagensche Gesell- stalt zum 1. Juli 1872 vorsah. schaft ... mit einem Versicherungs- bestande von 13.959.575 Rthlr. in Obgleich die Hoya-Diepholz’sche den Verband der vereinigten land- Landschaft am 15. November 1871 schaftlichen Brandkasse“ ein. Damit und die Calenberg-Grubenhagen- wurden die Gebäudeeigentümer der sche Landschaft am 28. Februar beiden Grafschaften „zu einheimi- 1872 dem Vertragsentwurf zu- schen Interessenten der Calenberg- stimmten, kam es zu Verzögerun- Grubenhagenschen Anstalt“, deren gen, weil noch einige rechtliche Fra- Statuten nun auch im Bezirk der gen mit der Regierung in Hannover Hoya-Diepholz’schen Brandkasse geklärt werden mussten. Dadurch Gültigkeit bekamen. Wie auch die wurde die Verschiebung des An- Hildesheimer und Lüneburger Land- schlusstermins auf den 1. Januar 1873 notwendig.83 Schließlich ge- nehmigte der König „den Vertrag

Seite 41 schaft, die sich bereits 1850 bzw. Dem Schritt der Hoya-Diepholz’- 1851 der Brandkasse in Hannover schen Landschaft waren 1878 die angeschlossen hatten, durfte auch Osnabrücker Gebäude-Brandversi- die Hoya-Diepholz’sche Landschaft cherungsanstalt und 1882 die Bre- zwei Deputierte als stimmberech- men- und Verdensche Brandkasse tigte Mitglieder in den Brandkas- gefolgt, so dass sechs historische senausschuss der Calenberg-Gru- Landschaften des 1866 aufgelösten benhagenschen Landschaft entsen- Königreichs Hannover der Vereinig- den – eine Regelung, die bis heute ten Landschaftlichen Brandkasse Bestand hat. Auf das vereinbarte angehörten.86 Auch heute noch en- Kündigungsrecht „von 15 zu 15 gagiert sich die Hoya-Diepholz’sche Jahren“ wurde schließlich 1911 ver- Landschaft zusammen mit den an- zichtet, so dass seither ein fester deren niedersächsischen Land- Verbund innerhalb der Landschaft- schaften für die Interessen dieses lichen Brandkasse Hannover be- großen Versicherungsverbundes. steht.85

Seite 42 Versicherungsbescheinigung mit dem Briefkopf der Vereinigten Landschaftlichen Brandkasse zu Hannover, wie er nach dem Anschluss der Hoya-Diepholz’schen Brandkasse eingeführt wurde.

Seite 43 Anmerkungen

1 Heinrich Gade, Historisch-geographisch-statistische Beschreibung der Grafschaften Hoya und Diepholz, Bd. 1, Nienburg 1901, S. 474. 2 Vgl. Bernd Ulrich Hucker, Drakenburg. Weserburg und Stiftsflecken, Residenz der Grafen von Wölpe (Geschichte des Fleckens Drakenburg Bd. 2), Drakenburg 2000, S. 17ff. 3 Vgl. Gade, Bd. 2, S. 309f. 4 Brief der Siebenmeier vom 2. Juni 1633, Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv Hannover (NHStA Hanno- ver), Celle Br. 72 Nr. 620, „nicht allein uff etzliche tausent Thaler in schuldt, schaden und nachtheil gera- then“, sondern es waren auch teilweise „die Wonheuser nebenst Andern gebewden eingeeschert und von den Soldaten gantz abgebrand worden“. 5 Gade, Bd. 2, S. 247. 6 Vgl. L. Ernst du Bois, Die Vereinigte Landschaftliche Brandkasse zu Hannover. Ein Beitrag zur Geschichte der öffentlichen Feuerversicherung in Deutschland. Festschrift zur Feier des 150jährigen Bestehens der Anstalt am 1. Juni 1901 (Sonderdruck aus den Mittheilungen für die öffentlichen Feuerversicherungs- Anstalten, Jg. 1901, Nr. 6) Merseburg 1901, S. 3. 7 Eike Christian Hirsch, „... ein sehr herlich werck“, in: 250 Jahre Landschaftliche Brandkasse Hannover (Teil 1), Hannover 2000, S. 8; vgl. Landsyndikus Schönian „Bemerkungen zur Geschichte der Hoyaschen Brandcasse“, Nienburg November 1867, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1620. 8 Geschichte der Hamburger Feuerkasse; Zeittafel zur Geschichte; www.hamburger-feuerkasse.de. 9 Eike Christian Hirsch, Der berühmte Herr Leibniz. Eine Biographie, München 2000, S. 156; ders., 250 Jahre, S. 12. 10 Vgl. Hirsch, Leibniz, S. 79. 11 Ebd., S. 156; ders. Brandkasse, S. 12f. 12 Brief des Abts Georg Ebell vom 17. Februar 1752, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 13 Hirsch, 250 Jahre, S. 5ff.; vgl. auch Joachim Lampe, Aristokratie, Hofadel und Staatspatriziat in Kurhannover, Bd. 2, Göttingen 1963, S. 176. 14 du Bois, S. 4f. 15 Vgl. Hirsch, 250 Jahre, S. 14f. 16 Ebd., S. 16ff. 17 du Bois, S. 5; vgl. Hirsch, 250 Jahre, S. 19. 18 Vgl. du Bois, S. 6, und Hirsch, 250 Jahre, S. 20f. 19 Vgl. Hirsch, 250 Jahre, S. 23. 20 Vgl. du Bois, S. 48; Aufstellung der Versicherungssummen in der Grafschaft Hoya 1751/1752, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 21 Vgl. Lampe, Bd. 2, S. 67 und 176f. 22 Vgl. ebd., S. 484. 23 Brief des Abtes Georg vom 17. Februar 1752, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 24 Schreiben des Abts Georg vom 14. April 1752, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 25 Vgl. Schreiben des Landrats von Ompteda vom 28. April 1752; NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 26 Brief des Landrats von Quiter an die Calenberger Landschaft vom 18. Mai 1752, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 27 Vgl. Lampe, Bd. 1, S. 296, und Bd. 2. S. 176.

Seite 44 28 Schreiben des Landrats von Quiter an die Königliche Regierung vom 18. Mai 1752; NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 29 Brief des Ministers von Münchhausen an Landsyndikus Willich vom 7. Juni 1752, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 30 Vgl. Rundschreiben des Landrats von Quiter vom 10. Juni 1752, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 31 Protokoll des Landschaftlichen Größeren Ausschusses und Brief des Landrats von Quiter an die König- liche Regierung vom 11. November 1752, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 32 Vgl. Schönian, Bemerkungen, a.a.O., und Brief des Ministers von Münchhausen vom 8. Februar 1753; NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 33 Memorandum des Landrentmeisters Kotzebue vom 23. November 1753, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 34 Vgl. Schönian, Bemerkungen, a.a.O., und Bericht des Abts Georg vom 16. Juni 1755, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 35 Schönian, Bemerkungen, a.a.O. 36 Brief der Regierung vom 5. Juli 1755, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1178. 37 Schönian, Bemerkungen, a.a.O. 38 Brief des Landrats von Hitzfeld vom 13. August 1755, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1179. 39 Brief des Ministers von Münchhausen vom 23. September 1755, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1179. 40 Brief des Abts Georg vom 8. November 1755, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1179. 41 Verordnung vom 24. Dezember 1755, NHStA Hannover, Dep. 107 Nr. 289, und vgl. Brief des Ministers von Münchhausen vom gleichen Tag, Dep. 106 Nr. 1179. 42 Aufnahmeantrag vom 29. Januar 1756, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1201, S. 16. 43 Schönian, Bemerkungen, a.a.O. 44 Vgl. Günther Deking, Estorf. Ein Dorf an der Mittelwese im Spiegel seiner 900jährigen Geschichte, Estorf 1996, S. 138. 45 Heinrich Gade, Geschichte des Fleckens Hoya an der Weser, Hoya 1866, S. 63; Brief von Ernst Christian Friedrich von Staffhorst vom 20. März 1758, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1182. 46 Gade, Geschichte, S. 65f. 47 Brief von Friedrich Behr vom 16. März 1758, und vgl. Brief der Hoyaschen Bediensteten von Strube und Hüpeden vom 10. März 1758, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1182. 48 Brief der Amtmänner Chappuzeau und Schlüter vom 1. November 1766; vgl. Brief des Landrats von Quiter vom 20. Juni 1767, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1215. 49 Briefe des Ministers von Münchhausen vom 12. Januar und 8. Juli 1767, vgl. Briefe des Landrats von Quiter vom 16. Dezember 1766 und 20. Juni 1767, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1215. 50 Schönian, Bemerkungen, a.a.O. 51 Vgl. Deking, S. 160. 52 Vgl. Karl Wilhelm Böttiger, Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes., Leipzig und Stuttgart 1835, S. 403 und 406. 53 Vgl. Achim Krümmel, 1294–1994. Ein Rückblick auf 700 Jahre wechselvoller Geschichte, Siedenburg 1994, S. 49. 54 Schönian, Bemerkungen, a.a.O. 55 Vgl. Eike Christian Hirsch, Dokumentation und Darstellung der Geschichte der LH und PH, Ergebnis 2005, Teil 1.VIII.3, S. 276. 56 Schönian, Bemerkungen, a.a.O.

Seite 45 57 Vgl. Gade, Bd. 2, S. 309f. 58 Schönian, Bemerkungen, a.a.O. 59 Vgl. Hirsch, Dokumentation, S. 277. 60 Brief des Unterpräfekten Eisendecher vom 22. August 1811; Archiv der Landschaftlichen Brandkasse Hannover, Brandkasse Hoya-Diepholz, ZF 5, Dok. Nr. 103. 61 Hirsch, Dokumenation, S. 277. 62 du Bois, S. 49; vgl. Schönian, Bemerkungen, a.a.O. 63 Vgl. Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1800–1866. Bürgerwelt und starker Staat, München 1983, S. 83. 64 Vgl. „Churhessische Verordnung“ vom 27. April 1767, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1283, S. 17-26. 65 Vgl. Brief der provisorischen Regierungskommission vom 16. Februar 1816, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1283, S. 36. 66 Brief des Amtmanns Jacobi zu Auburg vom 1. April 1816, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1283, S. 54f. 67 Verordnung der provisorischen Regierungskommission vom 6. Juni 1816, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1283, S. 7. 68 Vgl. Otto Bach, Frühgeschichte des Twistringer Raumes, Twistringen 1997, S. 20f. 69 Schönian, Bemerkungen, a.a.O. 70 Vgl. Schönian, Bemerkungen, a.a.O. und du Bois, S. 49. 71 Vgl. Matrikel der Hoya-Diepholz’schen Landschaft, Vorwort, Landschaftshaus Nienburg, S. 17f. 72 Vgl. ebd., S. 24. 73 du Bois, S. 50. 74 Schönian, Bemerkungen, a.a.O. 75 du Bois, S. 50. 76 Vgl. Schönian, Bemerkungen, a.a.O. 77 Vgl. Gade, Bd. 1, S. 62f. 78 vgl. du Bois, S. 51f. und Übersichten der Einnahmen und Ausgaben der Brand-Assecurations-Societät in den Grafschaften Hoya und Diepholz, Archivder Landschaftlichen Brandkasse Hannover, Brandkasse Hoya-Diepholz, Historische Unterlagen, ZF5, Dok. Nr. 94. 79 du Bois, S. 51. 80 Bericht der Calenberg-Grubenhagenschen Landschaft vom 27. Mai 1972, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1630. 81 Protokoll der Landschaftssitzung vom 28. August 1871, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1630. 82 Vgl. Akte im NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1620. 83 Vgl. Bericht der Calenberg-Grubenhagenschen Landschaft vom 27. Mai 1872, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1630. 84 Brief des Oberpräsidenten der Provinz Hannover vom 12. Oktober 1872; NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1630. 85 du Bois, S. 52; vgl. Schreiben der Hoya-Diepholz’schen Landschaft an Generaldirektor Schrader vom 30. November 1911, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1667. 86 Vgl. Hirsch, 250 Jahre, S. 67.

Seite 46 Bildnachweise

Titelseite: Brandassecurationssocietäts-Siegel, NHStA Hannover, Dep. 107 Nr. 289; mit dem Wappen der Hoya-Diepholz’schen Brandkasse aus dem Einband der Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum der Verein- igten Landschaftlichen Brandkasse zu Hannover von Ernst du Bois, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1654.

S. 9: Hilfe für „abgebrannte“ Familie, Rückseite des Einbands der Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum der Vereinigten Landschaftlichen Brandkasse zu Hannover von Ernst du Bois, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1654.

S. 11: Georg Wilhelm Ebell, Abt zu Loccum (Ölgemälde), Archivdes Klosters Loccum, Foto: Th. Neubert- Preine.

S. 15: Wappen von Georg Wilhelm (von) Willich, das vom kaiserlichen Hofwappenmaler in Wien gezeichnet worden sein soll; Sammlung Werner von Willich, München.

S. 21: Ausschnitt aus der Verordnung vom 24. Dezember 1755, NHStA Hannover, Dep. 107 Nr. 289.

S. 23: Antrag auf Aufnahme in die Hoyasche Brandkasse von 1756, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1201.

S. 25: „Specificatio“ von 1758, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1182.

S. 30: Anweisung des Unterpräfekten von 1811, Archiv der Landschaftlichen Brandkasse Hannover, Brand- kasse Hoya-Diepholz, ZF 5, Dok. Nr. 103.

S. 39: „Feuerspritzen“ aus Beilage zu Nr. 8 der „Zeitschrift für Feuerlöschwesen.“, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1620.

S. 40: Ausschnitt aus dem Vertrag von 1871, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1630.

S. 43: Versicherungsschein von 1877, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 569, S. 53.

Rückseite: Ausschnitt aus dem Einband der Festschrift zum 150jährigen Jubiläum der Vereinigten Land- schaftlichen Brandkasse zu Hannover von Ernst du Bois, NHStA Hannover, Dep. 106 Nr. 1654.

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Ausschnitt aus der Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum der Vereinigten Landschaftlichen Brandkasse Hannover.