Gemeinde

Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept

Gemeinde Wilnsdorf

Bearbeitungszeitraum: Januar 2018 – Juni 2019

Auftraggeber:

Gemeinde Wilnsdorf Marktplatz 1 57234 Wilnsdorf Tel.: 02739 802-0

Auftragnehmer: Arbeitsgemeinschaft

Arbeitsgruppe Stadt MSP ImpulsProjekt Sickingenstraße 10 Zum alten Hohlweg 1 34117 Kassel 58339 Breckerfeld Tel.: 0561 778357 Tel.: 02338 545381

Bearbeiter: Dr. Jürgen Schewe Dipl. Ing. M.Sc. Nicolai Sieber

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete

Gefördert wird die Ausarbeitung / Aktualisierung von Plänen zur Entwicklung ländlicher Gemeinden (M 7.1) im Rahmen des NRW-Programms Ländlicher Raum 2014-2020 unter Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK)

I Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

INHALT

Vorwort ...... 1 1 IKEK Wilnsdorf - Zielsetzung und Vorgehensweise ...... 2 1.1 Einordnung und Grundlagen ...... 2 1.2 Methodik und Verlauf der Konzeptentwicklung ...... 2 1.2.1 Grundansatz der Bearbeitung...... 2 1.2.2 Bestandsanalyse ...... 3 1.2.3 Leitbild, Ziele und Projektideen...... 9 1.2.4 Umsetzungsstrategie, Leit- und Startprojekte, Verstetigung ...... 10 1.2.5 Abgrenzung von Ortskernen / Fördergebieten ...... 10 2 Gesamtkommunale Bestandsanalyse und -bewertung ...... 12 2.1 Grundstrukturen und Rahmenbedingungen ...... 12 2.1.1 Lage, Gemeindestruktur und Verkehrsanbindung ...... 12 2.1.2 Bevölkerung, Demographischer Wandel ...... 15 2.2 Städtebauliche Entwicklung, Verkehr und technische Infrastruktur ...... 20 2.2.1 Siedlungsstruktur, Ortsbild und Dorfökologie ...... 20 2.2.2 Plätze/Treffpunkte und Grüngestaltung ...... 24 2.2.3 Bauliche Entwicklung, Wohnungsangebot ...... 26 2.2.4 Verkehr, Wegenetz ...... 33 2.2.5 ÖPNV, Mobilitätsangebot ...... 37 2.2.6 Technische Infrastruktur, Ver- und Entsorgung ...... 42 2.3 Soziale Infrastruktur, Bürgerschaftliches Engagement und Bildung ...... 44 2.3.1 Gemeinbedarfseinrichtungen ...... 44 2.3.2 Familienfreundlichkeit ...... 47 2.3.3 Betreuungs-/Pflegeangebot für Senioren ...... 51 2.3.4 Gesundheit und ärztliche Versorgung ...... 52 2.3.5 Bürgerschaftliches Engagement ...... 54 2.3.6 Bildung ...... 55 2.4 Wirtschaft, Versorgung und Energie ...... 59 2.4.1 Wirtschaft ...... 59 2.4.2 Klimaschutz und nachhaltige Energieerzeugung/-versorgung ...... 63 2.5 Landschaft, Tourismus, Kultur und Freizeit ...... 67 2.5.1 Landschaft / Landschaftspflege ...... 67 2.5.2 Tourismus ...... 69 2.5.3 Kultur, Brauchtum und Freizeit ...... 72

II Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

3 Betrachtung und Analyse auf Ortsteilebene ...... 76 3.1 Erläuterungen ...... 76 3.1.1 Aufbau der Ortsteilprofile ...... 76 3.1.2 Ansatz zur Bewertung der Zukunftsfähigkeit ...... 77 3.2 Anzhausen ...... 78 3.3 Flammersbach ...... 84 3.4 Gernsdorf ...... 89 3.5 Niederdielfen ...... 94 3.6 Oberdielfen ...... 100 3.7 Obersdorf ...... 105 3.8 Rinsdorf ...... 110 3.9 Rudersdorf ...... 115 3.10 Wilden ...... 122 3.11 Wilgersdorf ...... 129 3.12 Wilnsdorf ...... 135 4 Leitbild, Handlungsfelder und Entwicklungsziele ...... 142 4.1 Vorbemerkungen / Aufbau ...... 142 4.2 Leitbild und Handlungsfelder ...... 143 4.3 Entwicklungsziele ...... 146 5 Umsetzungsstrategie...... 148 5.1 Vorgehensweise und Grundlagen ...... 148 5.2 Kategorisierung der Projektideen und Prioritätenbildung ...... 148 5.3 Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten ...... 150 5.3.1 Förderung der Integrierten Ländlichen Entwicklung ...... 150 5.3.2 Förderung „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen“ ...... 151 5.4 Projektbeschreibungen, Projektskizzen ...... 152 5.4.1 Handlungsfeld 1 ...... 154 5.4.2 Handlungsfeld 2 ...... 163 5.4.3 Handlungsfeld 3 ...... 167 5.4.4 Handlungsfeld 4 ...... 169 5.4.5 Handlungsfeld 5 ...... 175 5.5 Verstetigung ...... 178 5.5.1 Verstetigung des Prozesses ...... 178 5.5.2 Umsetzung der IKEK-Projekte ...... 179 5.5.3 Evaluierung und Monitoring ...... 180

III

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Vorwort Liebe Wilnsdorferinnen, liebe Wilnsdorfer, das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept für die Gemeinde Wilnsdorf (IKEK) ist fertiggestellt. Das Konzept beinhaltet eine strategische Ausrichtung mit einem Leitbild, mit Handlungsschwerpunkten und mit Zielen zur künftigen Entwicklung der Gemeinde Wilnsdorf und ihrer Ortsteile. Das Konzept ist das Ergebnis eines breit angelegten Planungsprozesses, der allen Interessierten aus Bürgerschaft, Ver- einen, Organisationen und Politik offen stand und ihnen die Möglichkeit bot, Ideen für die Zukunftsge- staltung unserer Gemeinde und der einzelnen Ortsteile einzubringen. Gleichzeitig wurden Wege zur konkreten Umsetzung dieser Ideen erarbeitet. Der gemeinsame Planungsprozess stieß auf reges Inte- resse und rege Teilnahme. Er dauerte weit über ein Jahr und wurde durch die beauftragten Fachbüros und die Verwaltung engagiert und kompetent begleitet und unterstützt. Es geht darum, unsere Gemeinde und ihre Ortsteile zukunftsfähig zu gestalten und auch für neue Her- ausforderungen der kommenden Jahre möglichst gut aufzustellen. Die Gestaltung des Demographi- schen Wandels, der Klimaschutz und der Erhalt und Ausbau der Infrastruktur in den Ortsteilen sind in diesem Zusammenhang wichtige Themen. Ich möchte allen Beteiligten aus der Bürgerschaft, den Vereinen, der Politik und insbesondere den zahl- reichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an den Ortsteilrundgängen, den Bürgerworkshops, der on- line-Befragung und der öffentlichen Foren für ihr Engagement und ihre Mitarbeit herzlich danken. Es ist deutlich geworden, wie wichtig den Wilnsdorferinnen und Wilnsdorfern ihre Ortsteile bzw. unsere Ge- meinde sind. Gerade die Ortsteilrundgänge und die zahlreichen Gespräche und Diskussionen vor Ort haben gezeigt, wo es noch Handlungsbedarfe gibt, denen wir uns in den nächsten Jahren widmen soll- ten. Ein besonderer Dank gilt den von uns beauftragten Fachleuten Dr. Jürgen Schewe (MSP ImpulsProjekt, Breckerfeld) und Nicolai Sieber (AG Stadt, Kassel), die das Konzept federführend erstellt haben. Danken möchte ich auch den Ortsvorstehern, die bei den Ortsteilrundgängen, den Bürgerworkshops, der Abstimmung der Ortsteilprofile und bei der Projektabstimmung mit den örtlichen IKEK-Teams inten- siv mitgewirkt haben. Schließlich gilt mein Dank den Kolleginnen und Kollegen, insbesondere dem Projektteam aus dem Fachbereich 3 - Umwelt und Bauen -. Mit dem vorliegenden Konzept wird auch der Zugang zu öffentlichen Fördermitteln von Bund und Land aufgezeigt, um wichtige in diesem Konzept beschriebene Projekte umsetzen zu können. Die engagierte Mitarbeit aller, die sich bisher schon intensiv und kreativ in den Planungsprozess einge- bracht haben, wird auch bei der Entwicklung weiterer Ideen und der Umsetzung von Projekten ge- braucht. Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingt, die Gemeinde Wilnsdorf als attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort und vor allem als lebenswerte Gemeinde mit ihren Dörfern zu erhalten, zu stärken und weiter zu entwickeln. Zu dieser Mitwirkung lade ich Sie alle herzlich ein.

Christa Schuppler Bürgermeisterin

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 1

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1 IKEK Wilnsdorf - Zielsetzung und Vorgehensweise

1.1 Einordnung und Grundlagen Nordrhein-Westfalen hat zur Stärkung der ländlich geprägten Regionen Handlungsprioritäten im Rah- men des NRW-Programms »Ländlicher Raum 2014–2020« definiert und einen Schwerpunkt auf die „Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten“ gelegt. Das Ministerium für Heimat, Kom- munales, Bau und Gleichstellung (MHKBG) gibt jährlich Fördergrundsätze und Programmvolumen für Maßnahmen der Dorferneuerung bekannt. Mit dem »Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzept« (IKEK) wird eine umfassende und aktuelle Erhebung von Ausgangssituation und Entwicklungspotentialen für alle Ortsteile Wilnsdorfs darstellt. Das im Zusammenwirken von Bürgerschaft, Verwaltung und kommunalen Gremien entstandene IKEK soll sowohl ortsteilbezogen als auch gesamtkommunal die Basis für nachhaltige und zukunftsfähige Pro- jekte und Maßnahmen im Gebiet der Gemeinde Wilnsdorf bilden. Die Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes erfolgte durch eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den beiden Planungsbüros MSP ImpulsProjekt aus Breckerfeld und Arbeitsgruppe Stadt aus Kassel. Das vorliegende Integrierte kommunale Entwicklungskonzept für die Gemeinde Wilnsdorf zeigt langfris- tig angestrebte und mit Bürgerschaft und Verwaltung entwickelte und abgestimmte Entwicklungsziele auf und dient als Entscheidungsgrundlage für zukünftige Entwicklungen. Für die Förderung von (priva- ten) Maßnahmen zum Erhalt ländlicher Bausubstanz wurden in allen 11 Ortsteilen die historischen Orts- kerne als Fördergebiet abgegrenzt.

1.2 Methodik und Verlauf der Konzeptentwicklung

1.2.1 Grundansatz der Bearbeitung Der Fokus der Erstellung des vorliegenden Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) wurde übergreifend auf die Situation und die Zukunftsperspektiven in allen 11 Ortsteilen gerichtet. Der Ansatz der Erarbeitung einer integrierten Gesamtstrategie für die Ortsteile geht über die zumeist gestalterischen Maßnahmen der bisherigen Dorferneuerungsplanung hinaus. Der strategische Ansatz des IKEK bindet wirtschaftliche, soziale, ökologische sowie bildungs- und arbeitsmarktpolitische Be- lange in die Konzeptentwicklung mit ein. Die übergeordneten Querschnittsthemen Klimaschutz, Flächen sparen und Innenentwicklung, demografische Entwicklung und Teilhabe (Integration, Barrierefreiheit, Inklusion) wurden bei allen Bearbeitungsschritten berücksichtigt. Vor dem Hintergrund dieser umfassenden Herangehensweise wurde eine Bestandsaufnahme sowie daraus abgeleitet eine Analyse von Stärken, Schwächen und Herausforderungen auf der räumlichen Ebene der einzelnen Ortsteile sowie gesamtkommunal durchgeführt. Die Erarbeitung des IKEK startete im Januar 2018 mit einer Auftaktveranstaltung. Im Rahmen einer Online-Befragung, Ortsteilrundgängen/-workshops und drei öffentlichen Forumsveranstaltungen wurde die Bürgerschaft sowohl in die Bestandsanalyse vor Ort als auch in die Konzept- und Projektent- wicklung umfassend eingebunden. Folgende aus den Analyse- und Beteiligungsergebnissen abgeleite- ten strategischen Handlungsfelder sind als Ergebnis des Dialogs zwischen Bürgerschaft, lokaler Inte- ressengruppen, Verwaltung und Planern für die Gesamtgemeinde und die einzelnen Ortsteile erarbeitet worden: • Ortskerngestaltung und Gemeinschaftseinrichtungen • Sicherung und zukunftsfähige Gestaltung der städtebaulichen Entwicklung • Mobilität und Versorgung • Soziale Infrastruktur und Freizeitangebot • Natur- / Kulturlandschaftserlebnis und Tourismus.

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Diese Handlungsfelder bildeten in Verbindung mit der Leitbildformulierung den inhaltlichen Rahmen der IKEK-Erarbeitung. Im Zusammenwirken von Bürgerschaft, Gemeindeverwaltung und kommunalen Gremien und unter Anleitung der beiden Planungsbüros wurden für die fünf Handlungsfelder Anpas- sungsstrategien für die gesamte Kommune entwickelt. Ziel ist es, einen dauerhaften Prozess in Gang zu bringen, welcher auch nach der IKEK-Erstellung und dem Abschluss der Planungsphase bestehen bleiben soll und durch die beteiligten Akteure aktiv fortgeführt wird, um selbständig gegenwärtige und zukünftige Entwicklungen bewerkstelligen zu können. Am Ende des bürgerschaftlichen Beteiligungsprozesses wurden insgesamt 24 Projekte in das IKEK aufgenommen, von denen nach Prüfung und z.T. Zusammenfassung insgesamt zwölf als Leitprojekt und drei als Startprojekt identifiziert wurden. Nach finaler inhaltlicher Abstimmung legte die Arbeitsge- meinschaft bestehend aus den Büros MSP ImpulsProjekt und Arbeitsgruppe Stadt den Bericht des IKEK im Juni 2019 vor. Die Erarbeitung des IKEK gliederte sich in drei Arbeitsphasen: • Phase 1: Bestandsanalyse • Phase 2: Leitbild, Ziele und Projektideen • Phase 3: Umsetzungsstrategie, Leit- und Startprojekte, Verstetigung. Die Erarbeitung des IKEK erfolgte in den Monaten Januar 2018 bis Juni 2019. Kurzfristig nach Arbeitsbeginn wurde eine Steuerungsgruppe aus Vertretern der Verwaltung gebildet, die den Gesamtprozess begleitete und in der Umsetzungsphase weitere wichtige Aufgaben übernimmt.

Mitglieder der Steuerungsgruppe Verwaltung Frau Schuppler Bürgermeisterin Herr Eich Fachbereichsleiter 1 Zentraler Service/Bürgerdienste/Schulen/ Kultur/Sport/Soziales/Museum Herr Denkert Fachbereichsleiter 2 Finanzen/Betriebswirtschaft/Steuern/ Gebühren/Beiträge/Gebäudemanagement Herr Klöckner Fachbereichsleiter 3 Umwelt/Bauen/Öffentliche Einrichtungen/ Liegenschaften/Umlegung/Technische Gemeindewerke Planungsbüros Herr Dr. Schewe MSP ImpulsProjekt Herr Sieber AG Stadt Neben der Steuerungsgruppe übernahmen die Ortsvorsteher eine wichtige Funktion im Bereich der Organisation der Mitwirkung der Bürgerschaft in den Ortsteilen, der Prüfung/Abstimmung der Ortsteil- profile (Stärken/Schwächen), der Erstellung von Projektskizzen und vertiefenden Ausarbeitung vorran- gig weiterzuverfolgender Maßnahmen.

1.2.2 Bestandsanalyse Die Bestandsanalyse stützte sich auf drei Säulen: 1. Auswertung vorhandener Datengrundlagen und sonstiger Unterlagen (vorliegende Konzepte und Planungen) 2. Online-Befragung 3. Öffentlicher Beteiligungsprozess (Ortsteilrundgänge/-workshops, Auftaktveranstaltung, Erstes Forum).

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Auswertung vorhandener Grundlagen

Die Arbeiten der Bestandserhebung, die sich auf verfügbare Datengrundlagen stützen, wurden frühzei- tig begonnen und parallel zum Beginn des öffentlichen Beteiligungsprozesses weitergeführt. Berück- sichtigt wurden sämtliche nachfolgend benannten Themenfelder. Diese wurden bezogen auf zwei Be- trachtungsebenen (lokal und gesamtkommunal) bewertet.

Thema Themendetails „Städtebauliche ▪ Siedlungsflächenentwicklung (Flächennutzungen, Baufertigstellungen, keine konkurrie- Entwicklung und renden Baugebiete) Leerstand“ ▪ Innenentwicklung: Leerstand bei Wohn-/Geschäfts-/ Wirtschaftsgebäuden (aktuelle und potenzielle Leerstände), Baulücken, Rückbau, Umbau

▪ Gestaltung von allgemein zugänglichen Freiflächen (z. B. Dorfplätze, Treffpunkte im Freien, Spielplätze) ▪ Ortsbild und Baukultur (u. a. bau- und kulturgeschichtliches Erbe) „Soziale ▪ Gemeinbedarfseinrichtungen (z. B. überörtliche Nutzungskonzepte, Auslastung, Ange- Infrastruktur“ bote für verschiedene Zielgruppen, Sanierungsstand) ▪ Kindergärten (u. a. Auslastung, Erreichbarkeit) ▪ Gesundheit und ärztliche Versorgung ▪ Pflege (z. B. ambulante Pflege und stationäre Einrichtungen, Pflegemix) ▪ neue Wohnformen für verschiedene Zielgruppen (u. a. betreutes Wohnen, Angebote für jüngere Menschen/Familien) ▪ Erreichbarkeit der Einrichtungen der sozialen Infrastruktur (s. auch Thema „Verkehr“) „Bürgerschaft- ▪ bürgerschaftliches Mitwirken und Engagement (z. B. mobile Versorgung, Hol- und Bring- liches Engage- dienste, Nachbarschaftshilfen, soziale und kulturelle Angebote) ment“ ▪ Angebote für Familien und Kinder, Senior/innen sowie Generationen übergreifende An- gebote ▪ Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, Einbindung von Neubürger/innen „Bildung“ ▪ schulische Bildung (qualitative/quantitative Reaktionen auf rückläufige Schülerzahlen) ▪ außerschulische Bildung für unterschiedliche Altersgruppen „Wirtschaft und ▪ Handwerk und Gewerbe Tourismus“ ▪ Nahversorgung (Ladenlokale, mobile Versorgung) ▪ Direktvermarktung ▪ Land- und Forstwirtschaft ▪ touristische Infrastrukturen (z. B. Ausschilderung, Übernachtungen, Gastronomie, Orga- nisation) ▪ Erlebbarkeit des Naturraums (z. B. Naturpark) ▪ Angebote für unterschiedliche Zielgruppen ▪ Service, Qualität „Verkehr“ ▪ Verkehrswege (u. a. Unterhaltung, Rückbau, Verkehrsberuhigung, etc.) ▪ ÖPNV, Bürgerbus, Schülerverkehr, etc. ▪ Elektromobilität ▪ Erreichbarkeiten ohne eigenes Auto „Energie/Klima/ ▪ Klimaschutz und Energieeffizienz Ressourcen- ▪ energetische Sanierung schutz“ ▪ Erneuerbare Energien (Wind, Solar, Biomasse, Wasser) ▪ Fernwärme, Gas „Technische ▪ DSL/ Breitband Infrastruktur“ ▪ Wasserversorgung, Abwasserentsorgung ▪ kommunale Liegenschaften (z. B. Bauhöfe, Feuerwehr) „Dorfökologie und ▪ Dorfgerechte Grüngestaltung in den Orten / an den Ortsrändern Landschaft“ ▪ Landschaft erleben für Naherholung und Tourismus (z. B. landschaftlicher Struktur- reichtum, Biotope) ▪ Landschaftspflege „Kultur/Brauch- ▪ kulturelle Angebote und Feste tum/Freizeit“ ▪ Brauchtum und Traditionen (Erhalt und Weiterentwicklung) ▪ Freizeiteinrichtungen und Treffpunkte im Freien (Sportplätze, Schwimmbad, …) ▪ Freizeitangebote

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Querschnitts- ▪ Klimaschutz aspekte bei ▪ Flächen sparen allen Themen: ▪ demografische Entwicklung ▪ Teilhabe (Integration, Barrierefreiheit, Inklusion,…).

Da die zukünftige Entwicklung in starkem Maße mit Fragen der Bevölkerungsentwicklung in Zusam- menhang steht, wurden unmittelbar zu Beginn Aussagen zur Bevölkerungsstruktur auf gesamtkommu- naler Ebene und für die Ortsteile (bisherige Entwicklung und Prognose der Bevölkerungszahlen, Ände- rungen in der Altersstruktur) zusammengestellt und interpretiert. Die IKEK-Erarbeitung erforderte eine umfassende Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern. Mit dem Ziel einer möglichst straffen und auf die Ortsteile fokussierten Ansprache der Bevölkerung wurde in dieser Arbeitsphase großer Wert auf einen intensiven Austausch »vor Ort« gelegt.

Online-Befragung

Unmittelbar zu Prozessbeginn wurde eine Online-Befragung durchgeführt. Diese gewährleistete eine beschleunigte und breit gefächerte Informationsaufnahme zu allen relevanten Themenfeldern. Gleich- zeitig dienten die Ergebnisse zur Vorbereitung auf die nachfolgenden Ortsteilrundgänge und anschlie- ßende Arbeitstreffen. Durch das Instrument des Online-Fragebogens wurden auch Personen und Per- sonenkreise erreicht, welche mutmaßlich nur in geringem Maße oder gar nicht an den öffentlichen Ver- anstaltungen im Rahmen der IKEK-Erarbeitung teilnehmen. An der Online-Befragung beteiligten sich im Februar 2018 insgesamt 841 Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Wilnsdorf.

Anzahl der Fragebögen nach Ortsteilen 0 20 40 60 80 100 120

Anzhausen 85 Flammersbach 103 Gernsdorf 70 Niederdielfen 73 Oberdielfen 53 Obersdorf 104 Rinsdorf 33 Rudersdorf 39 Wilden 100 Wilgersdorf 93 Wilnsdorf 88

Abbildung 1: Wohnort der Teilnehmer an der Online-Befragung

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Es beteiligten sich Bürgerinnen und Bürger aus allen Altersklassen, wobei die Gruppen der über 40jäh- rigen bis unter 60jährigen überwiegen. Insgesamt nahmen 432 männliche und 403 weibliche Personen an der Befragung teil (6 ohne Angabe).

Alter der Befragten 250

200 204

179 175 150

100 108

76 50 47 28 1 2 0 21 unter 16 16 - 20 20 - 29 30 - 39 40 - 49 50 - 59 60 - 69 70 - 79 80 und keine älter Angabe

Abbildung 2: Alter der Teilnehmer an der Online-Befragung

Knapp 60% der Befragten leben in einem Mehrpersonenhaushalt mit Kindern. Etwa 38 % gaben an, in einem Mehrpersonenhaushalt ohne Kinder zu leben und nur ca. 12 % in einem Einpersonenhaushalt. Die weit überwiegende Zahl der Befragten (630) ist berufstätig, wobei allerdings nur eine Minderheit (185) Wilnsdorf auch als Arbeitsort angeben haben (166 x keine Angabe). 820 Befragte (97,5%) gaben an, im Haushalt über ein privates Kraftfahrzeug zu verfügen. 686 Befragte sind Mitglied in mindestens einem Verein/einer Organisation. Der Hauptteil des Fragebogens bestand aus Fragen zu vier Themenblöcken, die für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Wilnsdorf von Bedeutung sind: • Städtebauliche Entwicklung / Verkehr / Technische Infrastruktur • Soziale Infrastruktur / Bürgerschaftliches Engagement / Bildung • Energie / Wirtschaft / Versorgung • Landschaft / Tourismus / Freizeit / Kultur. Die Ergebnisse der Online-Befragung ermöglichten zu einem frühen Zeitpunkt des Erarbeitungsprozes- ses die Stärken (Potenziale) und Schwächen (Defizite, Probleme) aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger systematisch für alle Dörfer und die Gesamtgemeinde zu erfassen. Darüber hinaus wurde die Möglich- keit gegeben erste Projektvorschläge bzw. –ideen zu äußern, auf welche dann im Rahmen der Termine vor Ort gezielt eingegangen worden konnte. Einzelergebnisse der Befragung fließen an unterschiedlichen Stellen in die Darstellung der Ausgangs- situation (Kapitel 2) und die Konzeptentwicklung ein. Die große Zahl an Einzelhinweisen und Vorschlä- gen für Maßnahmen wurde gesondert in Tabellenform aufgearbeitet und an die Verwaltung übergeben. Unabhängig vom weiteren Fortgang der IKEK-Erarbeitung konnte damit für jeden Ortsteil ein differen- ziertes Meinungsbild zu allen Einzelthemen bereitgestellt werden. Für die Bearbeitung der Bestandsanalyse trugen die Hinweise maßgeblich dazu bei, Stärken und Schwächen zu identifizieren, sowie Handlungsbedarfe und Zielsetzungen zu formulieren.

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Öffentlicher Beteiligungsprozess

Als erste Maßnahme zur Einbindung und Information der Wilnsdorfer Bürgerinnen und Bürger fand am 31.1.2018 eine sehr gut besuchte Auftaktveranstaltung statt. Neben der Vorstellung der Zielsetzung und des geplanten Ablaufs wurde auf die unmittelbar startende Online-Befragung aufmerksam gemacht. Im Rahmen von insgesamt elf Terminen vor Ort in den Ortsteilen mit Rundgän- gen und anschließenden Arbeitstreffen (Workshops) wurde den Bürgerinnen und Bürgern nochmals die Möglichkeit eröff- net, unmittelbar vor Ort vertiefend auf Probleme aufmerksam zu machen oder konkrete Projektvorschläge einzubringen. Im Rahmen der Ortsteilworkshops wur- den die vorliegenden Informationen zu funktionalen und gestalterischen Defiziten sowie Entwicklungsperspektiven weiter vertieft. Durch das aktuelle „Stimmungs- bild“ der lokalen Bevölkerung wurden, er- gänzend zur Online-Befragung, lokale Be- sonderheiten und Schwerpunktthemen nochmals deutlich erkennbar. Ebenso mögliche Beiträge zur Entwicklung der Gesamtgemeinde sowie zur Zusammen- arbeit der Ortsteile und zur gegenseitigen Ergänzung. Die Ergebnisse aus den Rundgängen und Workshops, der Onlinebefragung sowie den weiteren Recherchen bildeten eine fundierte Basis für die Ausarbeitung von Ortsteilprofilen, Identifizierung von Stär- ken/Schwächen und Handlungsbedarf. Die Ortsteilrundgänge wurden anhand von Fotos seitens des Auftragnehmers dokumentiert. Abbildung 3: Plakat Rundgänge

Wilden Wilnsdorf Anzhausen Abbildung 4: Ortsteilrundgänge/-workshops

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Nach Diskussion der Ergebnisse und Festlegung der Schwerpunkt Themen des IKEKs in der ersten Sitzung der Lenkungsgruppe wurde das erste IKEK-Bürgerforum genutzt, um allen Teilnehmern der lokalen Veranstaltun- gen sowie weiteren Interessierten die Ergebnisse der Be- standsanalyse bekannt zu machen. Das Forum fand am 14. Juni 2018 statt. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde im Verlauf der Veranstaltung die Möglichkeit gegeben, die Bedeutung der identifizierten Maßnahmenbereiche zu bewerten. Mit dieser Prioritätenbildung seitens der Bürgerschaft wurde eine erste Grundlage zur Gewichtung vorgeschlagener Projektideen geschaffen.

Abbildung 5: Plakat Forum 1

Abbildung 6: Bewertung der Maßnahmenbereiche Ab dem ersten Forum wurde den Bürgerinnen und Bürgern der Wilnsdorfer Ortsteile die Möglichkeit gegeben, bereits vorhandene Ideen und Vorüberlegungen zu erforderlichen Maßnahmen in einem stan- dardisierten Projektskizzen-Formular darzustellen und der Verwaltung bzw. den Planungsbüros vor- zulegen. Das Formular wurde allen Bürgerinnen und Bürgern über die Homepage der Gemeinde frei zugänglich gemacht. Mit Abschluss der ersten Arbeitsphase lagen folgende Zwischenergebnisse vor:

Output der Phase 1 Strukturierte Sammlung Themenbezogene Aufbereitung und Darstellung zu allen zu berücksichtigenden von Daten/Informationen Themenfeldern: Stärken-Schwächen-Analyse (SWOT), die Bewertung von Ent- wicklungstrends Ortsteilprofile Auf Grundlage aller erhobenen Daten und Informationen zu den relevanten The- menfeldern wurden Profile der Ortsteile zusammengestellt und einheitlich gestal- tet. Gesamtstädtische Stär- Die im Verlauf der Bestandsbewertungen und in den Ortsteilprofilen herausgestell- ken-Schwächen-Analyse ten Stärken und Schwächen werden in einer gesamtkommunalen Betrachtung zu- sammengefasst. Dabei fanden sämtliche vorgegebenen Themenfelder Berück- sichtigung. Handlungsbedarf/Hand- Die Ergebnisse der Diskussion des Handlungsbedarfs und der Festlegung von lungsfelder Schwerpunktsetzungen (Bündelung der Themen) innerhalb der Handlungsfelder im Rahmen des ersten IKEK-Forums wurden strukturiert zusammengefasst.

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1.2.3 Leitbild, Ziele und Projektideen In der zweiten Arbeitsphase wurde eine Vision und Perspektive für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Wilnsdorf aufgestellt (Leitbild) und mit konkreten Zielformulierungen hinterlegt. In einem wei- teren Schritt wurden dann die aus der ersten Phase hervorgegangenen lokalen und gesamtkommuna- len Projektideen den Zielen zugeordnet und vertieft.

Abbildung 7: Schema zu Funktion und Aufbau von Leitbild, Entwicklungszielen und Projektideen (kleine Recht- ecke), eigene Darstellung

Grundlagen für die Formulierung des gesamtstädtischen Leitbildes waren: • Vorhandene Profilierung der Gemeinde Wilnsdorf • Anknüpfungspunkte aus der gesamtkommunalen Stärken-Schwächen Analyse • Anknüpfungspunkte aus der Online-Befragung den Ortsteilworkshops und Gesprächen vor Ort • im Rahmen des IKEK-Prozesses identifizierte Ansatzpunkte für die Festlegung von Entwick- lungszielen Wie in der Grafik dargestellt, wurden zu jedem Handlungsfeld Entwicklungsziele formuliert, welche aus den Ergebnissen der Bestandsanalyse (Stärken/Schwächen) abgeleitet sind und zeitliche Reali- sierbarkeit sowie Messbarkeit berücksichtigen. Die gesammelten Projektideen wurden den Entwick- lungszielen zugeordnet. Mit der Formulierung von Leitbild, Handlungsfeldern und Entwicklungszielen wurden die Leitlinien der angestrebten Entwicklung in den Ortsteilen Wilnsdorfs für die nächsten (ca.) 10 Jahre umrissen. Im Rahmen des zweiten IKEK-Bürgerforums am 25. März 2019 wurden das Leitbild (Zukunftsvision) und die fünf Handlungsfelder mit den zugehörigen Entwicklungszielen öffentlich vorgestellt. Zu ausge- wählten Projektskizzen wurden Problemstellung, Projektziel, Projektbeschreibung zusammengefasst. Mit Abschluss der Arbeitsphase 2 lag folgender Zwischenstand vor: Output der Phase 2 Leitbild Abgestimmtes Leitbild (Zukunftsvision) zur Entwicklung der Gemeinde Wilnsdorf Entwicklungsziele Gesamtübersicht der Ziele mit Angabe zu welchen Zielen gesamtkommunale und/oder lokale Projekte formuliert wurden und wie jeweils der Arbeitsstand und die Bedeutung einzuschätzen sind. (= Grundlage für die Prioritätenbildung und Zeitplanung).

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1.2.4 Umsetzungsstrategie, Leit- und Startprojekte, Verstetigung Mit den seitens der Bürgerinnen und Bürgern sowie der Verwaltung ausgearbeiteten Projektskizzen wurde eine standardisierte Grundlage für die Diskussion der Projektideen und Festlegung von Leit- und Startprojekten geschaffen. Im Ergebnis entstand ein klares Bild, welche Projektansätze sich in die entwickelte Strategie einfügen und eine realistische Realisierungschance haben. Auf dieser Grundlage wurde eine Umsetzungsstrategie mit folgenden Inhalten erarbeitet: • Prioritätenliste für die Projekte (Festlegung von Leit- und Startprojekten) • Ansprechpartner/innen (Projektverantwortliche) • Hinweise zu geeigneten Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für die Umsetzung • Anforderungen an Evaluierung und Monitoring. Zu den Leit- und Startprojekten wurde der aktuelle Stand der Ideenentwicklung/Planung in Projekt- steckbriefen zusammengefasst. Diese beinhalten (soweit bereits verfügbar) folgende Angaben: • Projekttitel • Ortsteil/Lage • Projektziel • Projektbeschreibung • Planungsstatus • Projektverantwortlicher („Kümmerer“) • Ansprechpartner • Projektpartner • Projektkosten • Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Die Beteiligung der Bürginnen und Bürger endete mit dem dritten IKEK-Bürgerforum am 18.06.2019. Hier wurde das Konzept im Gesamtüberblick öffentlich präsentiert und ein Ausblick auf die ersten Schritte der Mittelbeantragung und Umsetzung gegeben. Das fertige IKEK wurde dem Rat der Gemeinde Wilnsdorf am 11.07.2019 zum Beschluss vorgelegt.

1.2.5 Abgrenzung von Ortskernen / Fördergebieten Für die spätere Förderung von privaten Maßnahmen zum Erhalt ländlicher Bausubstanz war für alle Ort- steile ein Fördergebiet (Ortskern) zeichnerisch ab- zugrenzen. Eine Förderung der Umnutzung ehe- mals landwirtschaftlich genutzter Gebäude bleibt dabei aber ausdrücklich unberührt. Zur Festlegung der Fördergebietsgrenze für private Maßnahmen wurde historisches Kartenmaterial aus dem Jahre 1936-1945, welches die Bebauung vor dem zweiten Weltkrieg zeigt, mit aktuellem Karten- material verglichen bzw. überlagert. Dadurch ist eine Identifizierung der historischen Kernbereiche der Dörfer möglich. Auf dieser Basis erfolgte eine Grenzziehung, welche vor Ort nochmals überprüft Abbildung 8: Historische TK 25 (1955) und anschließend der Verwaltung und den Ortsvor- stehern Abstimmung vorgelegt wurde. Die abgegrenzten Bereiche zeigen damit die Ausdehnung des historischen Ortskerns um ca. 1950. Sanierungs-/Instandsetzungsmaßnahmen an historischen Gebäuden innerhalb dieser Bereiche sind, nach erfolgter Prüfung und Förderbewilligung durch die Bezirksregierung, förderfähig.

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Innerhalb der abgegrenzten Bereiche finden sich auch Gebäude jüngeren Baujahrs (Nachkriegsbebau- ung) welche als Ersatzbauten historischer Gebäude oder als Neubauten im Dorfkernbereich errichtet wurden. Diese sind nicht förderfähig.

Abbildung 9: Beispiel für eine Ortskernabgrenzung (Rudersdorf)

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2 Gesamtkommunale Bestandsanalyse und -bewertung Mit dem IKEK wird eine Gesamtstrategie für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Wilnsdorf und ihrer 11 Ortsteile entwickelt. Dies setzt eine differenzierte Analyse und Bewertung der Ausgangssitua- tion in allen relevanten Bereichen voraus. Im ersten Schritt erfolgt hierzu eine gesamtkommunale Dar- stellung, bevor dann der Blick auf die einzelnen Ortsteile gerichtet wird (Kapitel 3).

2.1 Grundstrukturen und Rahmenbedingungen

2.1.1 Lage, Gemeindestruktur und Verkehrsanbindung Die Gemeinde Wilnsdorf liegt im Siegerland im südöstlichen Teil des Kreises Siegen-Wittgenstein. Nachbarkommunen sind Siegen, Netphen, Neunkirchen und Burbach (Kreis Siegen-Wittgenstein) so- wie aus dem Lahn-Dill-Kreis (Hessen). Die Gemeinde entstand 1969 aufgrund einer Gebietsreform aus den damaligen sieben Gemeinden des Amtes Wilnsdorf und vier Gemeinden des Amtes Netphen. Dementsprechend besteht Wilnsdorf heute aus 11 Ortsteilen: Anzhausen, Flammersbach, Gernsdorf, Niederdielfen, Oberdielfen, Obersdorf, Rins- dorf, Rudersdorf, Wilden, Wilgersdorf, Wilnsdorf. Die Gesamterstreckung des Gemeindegebietes be- trägt in Nord-Süd-Richtung rund 10 km und in Ost-West-Richtung rund 11 km. Wilnsdorf wird dem Gemeindetyp »Kleine Mittelstadt« zugeordnet; im Landesentwicklungsplan ist die Gemeinde als Grundzentrum ausgewiesen.

Abbildung 10: Gemeindegebiet im Luftbild; Quelle: www.tim-online.nrw.de

Die Gemeinde ist durch die umgebenden Natur- und Kulturlandschaften des Siegerlandes und des Rothaargebirges geprägt. Höchste Erhebung ist die „Kalteiche“ mit 579,9 m. Das Landschaftsbild der Gemeinde und der naheliegenden Umgebung wird zu großen Teilen von Waldflächen und landwirt-

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schaftlichen Nutzflächen bestimmt. Aufgrund der topographischen Gegebenheiten ist das Gemeinde- gebiet in drei Talabschnitte eingeteilt: Von Südosten nach Norden verläuft das Tal der Weiß, von Süden nach Westen verläuft das Heckenbachtal und im Südwesten des Gemeindegebietes liegt das Wilde- bachtal. Wilnsdorf zeichnet sich durch eine günstige großräumige Verkehrslage aus. Die A45 (Sauerlandlinie) mit eigener Anschlussstelle (AS 23 Wilnsdorf) und die B54 stellen die beiden wichtigsten Verkehrsadern der Gemeinde dar. Über die A45 besteht eine Anbindung bis tief in den Süden an die Ländergrenze Bayern/Hessen, Richtung Norden führt die A45 bis ins Ruhrgebiet mit weiteren Anschlussmöglichkeiten über die A1 und die A40. Siegen ist von Wilnsdorf aus über die B54 ca. 20 Autominuten entfernt. Auch der ÖPNV ist hauptsäch- lich auf eine gute Verbindung Richtung Siegen ausgelegt. Über den Bahnhof im Ortsteil Rudersdorf ist die Gemeinde an das Schienennetz angeschlossen. Von dort fährt die RB 95 nach Dillenburg und Sie- gen, der RE 9 bis nach Gießen und der RE 99 bis nach Frankfurt a.M. Im Jahr 2009 wurde der Bahnhof um eine Park-and-Ride-Anlage erweitert, 2014 erfolgte ein barrierefreier Zugang zum Bahnsteig. Der Flughafen Siegerland liegt nur ca. 15 km entfernt. Das bauliche Erscheinungsbild ist in den Kernbereichen der Ortsteile durch historische Bausubstanz geprägt, daran anschließend finden sich neuzeitlichere Siedlungsbereiche bzw. -erweiterungen, in de- nen das Einfamilienhaus mit umgebendem privatem Freiraum dominiert. Die einwohnerstärksten Ortsteile sind der Hauptort Wilnsdorf sowie Wilgersdorf, Rudersdorf und Niederdielfen.

Abbildung 11: Bevölkerungsverteilung, eigene Darstellung

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Abbildung 12: Der Ortsteil Oberdielfen, gelegen in der waldreichen und bewegten Landschaft des Siegerlandes

Die Einwohnerzahl Wilnsdorfs betrug zum 31.12.2017 21.386.1 Bei einer Gesamtfläche von 72,0 km2 ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 297,0 E/km2. Die Bevölkerungsdichte liegt damit leicht über dem Durchschnittswert des Kreises Siegen-Wittgenstein (244,1 E/km2) und unter dem Landesschnitt NRW (523,7 E/km2)2. Wilnsdorf weist mit 20,2% Siedlungs- und Verkehrsfläche einen deutlich über dem Kreisdurchschnitt (16,0%) liegenden Wert auf. Die landwirtschaftlichen Flächen und Waldflächen addieren sich zu 79,2%, wobei der mit 58,3 % hohe Anteil von Waldflächen dominiert.

Fläche am 31.12.2015 nach Nutzungsarten3 Kr. Siegen- Reg-Bez. Land Nutzungsart Wilnsdorf Wittgenstein NRW ha % % % % Fläche insgesamt 7.204 100 100 100 100 Siedlungs- und Verkehrsfläche 1.453 20,2 16,0 20,6 22,9 Gebäude- und Freifläche, 798 11,1 8,4 11,9 13,4 Betriebsfläche Erholungsfläche, Friedhofsfläche 61 0,8 0,8 1,7 2,3 Verkehrsfläche 594 8,2 6,8 7,0 7,2 Freifläche außerhalb der 5.751 79,8 84,0 79,4 77,1 Siedlungs- und Verkehrsfläche Landwirtschaftsfläche 1.503 20,9 18,7 35,3 48,1 Waldfläche 4.201 58,3 64,4 42,3 26,0 Wasserfläche 24 0,3 0,6 1,3 1,9 Moor, Heide, Unland 19 0,3 0,2 0,2 0,4 Abbauland 1 0 0,1 0,3 0,6 Flächen anderer Nutzung 3 0 0 0 0,1

1 Angaben der Gemeinde Wilnsdorf 2 IT.NRW (Werte mit Stand 31.05.2017) 3 Kommunalprofil IT.NRW (Stand: 31.05.2017), Wilnsdorf

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Veränderung der Fläche nach Nutzungsarten 2004 - 2015

Nutzungsart 2004 2008 2012 2015

Fläche insgesamt 100 100,1 100,1 100,1 Siedlungs- und Verkehrsfläche 100 105,6 106,4 107,2 Gebäude- und Freifläche, 100 107,6 109,1 110,4 Betriebsfläche Erholungsfläche, Friedhofsfläche 100 116,1 116,0 115,4 Verkehrsfläche 100 102,1 102,2 102,4 Freifläche außerhalb der 100 98,8 98,6 98,4 Siedlungs- und Verkehrsfläche Landwirtschaftsfläche 100 95,0 94,4 93,8 Waldfläche 100 100,3 100,1 100,1 Sonstige Flächen 100 101,8 103,9 107,1

Die Siedlungs- und Verkehrsfläche nahm zwischen 2004 und 2015 um insgesamt 7,2 % zu bei einem leicht abnehmenden Anteil der Landwirtschaftsfläche. Auffällig ist die deutliche Zunahme der Erholungs- fläche.

2.1.2 Bevölkerung, Demographischer Wandel Die Entwicklung der Bevölkerungszahl und Veränderung der Bevölkerungsstruktur bildet eine der zent- ralen Rahmenbedingungen für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde und der einzelnen Ortsteile Wilnsdorfs. Die Bevölkerungszahl schwankte in den vergangenen 20 Jahren zwischen 19.693 (1985), 21.637 (2000) und 20.512 im Jahr 2015. Damit war über diesen Gesamtzeitraum ein Plus von 4,19 % zu verzeichnen. Mit dem Höhepunkt der Zuwanderungswelle stieg die Bevölkerungszahl dann bis zum 31.12.2016 auf 21.568. Die weiteren Zahlen klammern das Jahr 2016 aus, da die Daten für dieses Jahr noch nicht im Kommunalprofil (IT.NRW) enthalten sind.

Bevölkerungsentwicklung der größeren Ortsteile 1969 - 2017 3.800 3.600 3.400 3.200 3.000 2.800 2.600 2.400 2.200

2.000

1969 1971 1973 1975 1977 1979 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017

Niederdielfen Rudersdorf Wilgersdorf Wilnsdorf

Abbildung 13: Bevölkerungsentwicklung der größeren Ortsteile

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Die Ortsteile Niederdielfen, Rudersdorf, Wilgersdorf und Wilnsdorf, welche bereits 1969 über 2.000 Ein- wohner zählten, zeigen in der Gesamtschau des Betrachtungszeitraums von 1969 bis 2017 eine positive Entwicklung der Bevölkerung. Wilnsdorf zeigt zunächst das stärkste Wachstum, jedoch sind hier ab der Jahrtausendwende Bevölkerungsrückgänge zu verzeichnen. Niederdielfen, Rudersdorf und Wilgersdorf gingen ca. ab Mitte der 1990er Jahre zu einer Stagnation der Bevölkerungsentwicklung über, für alle drei Ortsteile lassen sich bis 2017 leichte Tendenzen des Bevölkerungsrückgangs erkennen.

Bevölkerungsentwicklung der kleineren Ortsteile 1969-2017 2200

2000

1800

1600

1400

1200

1000

800

1979 1997 1969 1971 1973 1975 1977 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 Anzhausen Flammersbach Gernsdorf Oberdielfen Obersdorf Rinsdorf Wilden

Abbildung 14: Bevölkerungsentwicklung der kleineren Ortsteile

Die restlichen Ortsteile, im Jahre 1969 alle unter der Marke von 2.000 Einwohnern, zeigen unterschied- liche Entwicklungen. Auffällig sind die nahezu unveränderte Einwohnerzahl Rinsdorfs und das ver- gleichsweise starke Wachstum Gernsdorfs und Obersdorfs, das insbesondere auf die Entwicklung neuer Wohnbaugebiete und die Nutzung von Baulücken in bestehenden Wohnbaugebieten zurückzu- führen ist.

Bevölkerungsstand*) 31.12.1985 – 31.12.2015 Veränderung Bevölkerungsgruppe 1985 1995 2005 2015 1985 – 2015 Bevölkerung gesamt 19.693 21.630 21.405 20.512 + 4,19 % Weiblich 10.095 10.861 10.853 10.306 + 2,09 % Nichtdeutsche 421 954 857 1.072 + 12,37 % Quelle: IT.NRW – Kommunalprofil * Die Gliederung „deutsch/nichtdeutsch“ ist durch die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts von 1999 ab dem Berichtsjahr 2000 beeinflusst; bis einschließl. 1986 geschätzte Werte. Die Veränderung wird daher für 1995 – 2015 angegeben.

Die Zahl der „nichtdeutschen“ Bevölkerung war von 1995 bis 2010 um 266 abgefallen, stieg dann aber bis 2015 wieder um 384 an.

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Der „Überschuss der Gestorbenen“ fiel in Wilnsdorf mit – 111 (2014) und – 52 (2015) sehr hoch aus, wird jedoch durch die Wanderungsgewinne von + 43 (2014) und – 433 (2015) wieder aufgefangen. In den Jahren vor 2012 existierten allerdings auch deutliche Wanderungsverluste.

Bevölkerungsstand und -bewegung 2009 - 2015 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Bevölkerung am 31.12 20.991 20.752 20.363 20.249 20.196 20.132 20.512 Nichtdeutsche 727 688 562 608 649 700 1.072 Überschuss der Geborenen - 51 - 25 - 86 - 116 - 86 - 111 - 52 (+) bzw. der Gestorbenen (-) Nichtdeutsche - 3 - 2 - 1 - - 2 + 7 + 10 Überschuss der Zu- (+) bzw. - 1 - 214 - 50 + 10 + 32 + 43 + 433 Fortgezogenen (-) Nichtdeutsche + 26 - 24 + 14 + 68 + 65 + 63 + 372 Gesamtsaldo - 51 - 239 - 389 - 114 - 53 - 64 + 380 Nichtdeutsche + 9 - 39 - 126 + 46 + 41 + 51 + 372 Je 1.000 Einwohner - 2,4 - 11,5 - 19,1 - 5,6 - 2,6 - 3,2 + 18,5 Quelle: IT.NRW – Kommunalprofil Insgesamt wird deutlich, dass die Entwicklung der Bevölkerung in Betrachtungszeitraum stark beein- flusst war von der Zuwanderung „Nichtdeutscher“. Weitere Daten zur Altersstruktur verdeutlichen, dass Wilnsdorf im Vergleich zur Region wie auch zum Land NRW im Wesentlichen ähnliche Werte aufweist. Lediglich der Wert bei der Altersgruppe „65 und mehr“ liegt mit 1,5 % etwas deutlicher über dem Landesniveau.

Bevölkerungsstruktur am 31.12.2015 nach Altersgruppen Gemeinde Kr. Siegen- Reg.-Bez. Land

Wilnsdorf Wittgenstein Arnsberg NRW Anzahl % % % % Bevölkerung gesamt 20.512 100 100 100 100 Davon im Alter von … Jahren Unter 6 1.041 5,1 5,1 5,0 5,3 6 bis unter 18 2.244 10,9 11,0 11,1 11,3 18 bis unter 25 1.638 8,0 9,2 8,3 8,3 25 bis unter 30 1.140 5,6 6,7 6,3 6,4 30 bis unter 40 2.360 11,5 11,4 11,5 11,9 40 bis unter 50 2.834 13,8 13,4 14,0 14,2 50 bis unter 60 3.391 16,5 15,8 15,9 15,8 60 bis unter 65 1.386 6,8 6,5 6,4 6,2 65 und mehr 4.478 21,8 20,8 21,3 20,3 Nichtdeutsche 1.702 5,2 9,8 11,4 11,8 Quelle: IT.NRW – Kommunalprofil

Bei aller Vorsicht, die derzeit den Prognosen (auf Basis der Werte aus 2014) beizumessen ist, muss die für Wilnsdorf abgeleitete Tendenz bei strategischen Überlegungen und Planungen zur Entwicklung der Gemeinde Berücksichtigung finden.

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Gemeindemodellrechnung 1.1.2014 – 1.1.2040 nach Altersgruppen und Geschlecht

Gemeinde Wilnsdorf NRW

2014 2025 2040 2025 2040 Bevölkerung gesamt 20.196 19.423 96,2 17.986 89,1 100,9 99,5 Davon im Alter von … Jahren Unter 6 969 945 97,5 769 79,4 103,3 90,5 6 bis unter 18 2.359 1.944 82,4 1.801 76,3 92,5 90,8 18 bis unter 25 1.581 1.247 78,9 1.073 67,9 86,2 83,1 25 bis unter 30 1.026 1.054 102,7 756 73,7 101,1 86,7 30 bis unter 40 2.201 2.178 99,0 1.730 78,6 115,0 98,3 40 bis unter 50 3.122 2.279 73,0 2.217 71,0 78,8 87,2 50 bis unter 60 3.175 2.894 91,1 2.225 70,1 96,5 84,9 60 bis unter 65 1.448 1.706 117,8 1.078 74,4 131,1 92,5 65 und mehr 4.315 5.176 120,0 6.337 146.9 114,0 140,1 18 bis unter 65 12.553 11.358 90,5 9.079 87,7 98,0 88,6 Quelle: IT.NRW – Kommunalprofil

Von Bedeutung sind hier vorrangig folgende Prognosewerte: 1. Rückgang der Gesamtbevölkerung um 10,9 % bis 2040 2. Starker Rückgang der jüngeren Bevölkerung (unter 30 Jahre) von insgesamt 5.935 auf 4.399, d.h. um rund 26 % 3. Starker Zuwachs der Altersgruppe „65 und mehr“ um 47 %.

Mit den drei Punkten ist die bekannte Grundproblematik des »demographischen Wandels« umrissen. Aus einer anderen Prognose (Bertelsmann-Stiftung) der Entwicklung des „Jugendquotienten“ (unter 20- Jährige je 100 Pers. der AG 20-64) und „Altenquotienten“ (ab 65-Jährige je 100 Pers. der AG 20-64) lassen sich für Wilnsdorf weitere wichtige Aussagen herauslesen. Die Auswertung dieser Prognosen ergibt, dass in Wilnsdorf der Prozess der „Alterung“ der Bevölkerung bis 2030 deutlich wird, und im Vergleich zum Kreis Siegen-Wittgenstein und zum Land NRW für Wilns- dorf erhöhte Werte prognostiziert werden.

2015 2030 Indikatoren Wilnsdorf Kr. Siegen- Land Wilnsdorf Kr. Siegen- Land Wittgenstein NRW Wittgenstein NRW Jugendquotient 30,9 30,7 31,2 31,2 30,7 31,8 Altenquotient 36,5 34,4 34,0 56,4 49,9 47,5 Quelle: Bertelsmann Stiftung; wegweiser-kommune.de

Die in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Indikatoren zum demographischen Wandel machen (nochmals) deutlich, dass die Wanderungsbewegungen in Wilnsdorf überdurchschnittlich stark sind.

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Gemeinde Kr. Siegen- Land Indikatoren Demographischer Wandel 2015 Wilnsdorf Wittgenstein NRW Zuzüge (je 1.000 Ew.) 55,6 (50,0) 52,8 25,5 Fortzüge (je 1.000 Ew.) 49,2 (49,6) 45,5 18,7 Wanderungssaldo (je 1.000 Ew.) 6,4 (0,4) 7,3 6,7 Familienwanderung (je 1.000 Ew.) 14,0 (4,8) 8,8 8,3 Bildungswanderung (je 1.000 Ew.) - 14,2 (- 27,9) 39,0 22,5 Wanderung zu Beginn der 2. Lebenshälfte (je 1.000 Ew.) 1,9 (0,7) - 0,4 0,3 Alterswanderung (je 1.000 Ew.) 0,9 (1,9) - 3,1 -1,2 Quelle: Bertelsmann Stiftung; wegweiser-kommune.de

Für Wilnsdorf werden in Klammern ergänzend noch die Werte für 2014 angegeben, wodurch die derzeit vorherrschende starke Gesamtdynamik nochmals zusätzlich deutlich wird. Die Zuwanderung von Flüchtlingen überlagert damit die in den Vorjahren prognostizierten langfristigen Entwicklungen. Festzuhalten ist dennoch, dass Wilnsdorf im Vergleich zu Kreis und NRW folgende Auf- fälligkeiten aufweist: • Wanderungssaldo unter dem Durchschnitt, jedoch im Bereich der „Familienwanderung“ stark positiv • deutlich unterdurchschnittliche Werte im Bereich der Bildungswanderung • Positivwert im Bereich Alterswanderung. Bei Ausblendung der Zuwanderung von Flüchtlingen würden sich voraussichtlich deutlich negative Werte im Bereich der Bildungswanderung ergeben. Die hohe Attraktivität für Familien scheint aber unabhängig von den jüngsten Entwicklungen grundsätzlich zu gelten. Statistische Daten zu den verfügbaren Einkommen belegen, dass Wilnsdorf innerhalb des Kreises Siegen-Wittgenstein, des Regierungsbezirkes und des Landes NRW über dem Durchschnitt liegt. Im Vergleich aller Gemeinden in NRW (2014) liegt Wilnsdorf hinsichtlich des verfügbaren Haushaltsein- kommens auf Rangplatz 35 von 396.

Primäreinkommen und verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 2014 Gemeinde Kr. Siegen- Reg.-Bez. Land

Wilnsdorf Wittgenstein Arnsberg NRW Primäreinkommen Insgesamt (Mill. EUR) 633 7.628 88.231 450.268 EUR je Einwohner 31.404 27.697 24.821 25.576 Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte Insgesamt (Mill. EUR) 517 6.435 75.533 373.355 EUR je Einwohner 25.656 23.366 21.249 21.207 Quelle: IT.NRW – Kommunalprofil

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Stärken und Schwächen Bevölkerungsentwicklung (gesamtkommunal)

Stärken • Insgesamt stabile Bevölkerungszahl (trotz Schwankungen) • Aktuell keine deutlich negativen Abweichungen in der Altersstruktur gegenüber Kreis/Bezirk/NRW • Familienfreundlichkeit; Zuwanderung von Familien • überdurchschnittlich verfügbares Einkommen der privaten Haushalte Schwächen • Prognose 2040: deutlicher Rückgang der jüngeren Bevölkerung, star- ker Zuwachs der Altersgruppe „65 und mehr“ • Sehr starke Wanderungsdynamik • Negative Ausprägung der Bildungswanderung Herausforderungen / Handlungsbedarf Im Sinne einer positiven Zukunftsentwicklung ergeben sich aus der Analyse vorrangig folgende ge- nerelle Anforderungen: • Bereitstellung guter Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten für junge Erwachsene • Erhalt der Lebensqualität in den Ortsteilen, Ausbau der sozialen Infrastruktur • Erhalt und weitere Steigerung der Attraktivität der Gemeinde für Familien.

Mit Blick auf konkrete Maßnahmen zum Erhalt der Zukunftsfähigkeit der einzelnen Ortsteile ist die jeweilige Bevölkerungsentwicklung vor Ort genauer zu betrachten; vgl. hierzu Daten und Bewertun- gen in den Ortsteilprofilen (Kapitel 3).

2.2 Städtebauliche Entwicklung, Verkehr und technische Infrastruktur

2.2.1 Siedlungsstruktur, Ortsbild und Dorfökologie Die Siedlungsstruktur der Gemeinde Wilnsdorf wurde und wird durch die bergige Landschaft der südli- chen Ausläufer des Rothaargebirges geprägt. Die Region zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Waldflächen aus, welcher sich auf Siedlungsstruktur und Ortsbild auswirkt. Umliegend der weitgehend gleichmäßig im Gemeindegebiet verteilt liegenden Ortsteile befanden und befinden sich landwirtschaft- liche Nutzflächen. Die Gewässerläufe im Gemeindegebiet definierten in vielen Fällen die Entstehungs- bereiche der Ortschaften. Im weiteren Verlauf wuchsen die besiedelten Bereiche dann von den histori- schen Kernen, meist im Bereich der Hauptverbindungsstraßen, so dass sich vielfach die Siedlungsty- pologie eines Straßendorfes ausbildete. Im weiteren Verlauf wuchsen die Siedlungen dann z.T. auch in die Hangbereiche, wo dann das Einfamilienhaus dominiert.

Siedlungsentwicklung

Überlieferungen zur Siedlungsentwicklung sind hauptsächlich für den heutigen Hauptort der Gemeinde Wilnsdorf belegt. Bodenfunde, welche Siedlungspuren und Verhüttungsstätten innerhalb des heutigen Gemeindegebietes belegen, lassen sich bis in die Zeit um Christi Geburt zurückverfolgen. Somit fällt die erste Besiedlung des Wilnsdorfer Raumes in die sogenannte La-Tène-Zeit. Eine erhebliche Steigerung der Siedlungstätigkeit lässt sich im Zeitraum zwischen 800 und 950 nach Christi Geburt nachweisen, der sogenannten „Fränkischen Ausbauperiode“4. Die erste belegbare schriftliche Erwähnung erfolgte im

4 Dieter Pfau: Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein – Früh- und Hochmittelalter 750-1250, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2009; S. 122/123

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Jahre 1185 unter der Bezeichnung Willelmesdorf,5 im Jahre 1542 lässt sich die heutige Schreibweise Wilnsdorf erstmals urkundlich nachweisen.6 Siedlungstypologisch existierten in der Wilnsdorfer Gemarkung neben dem eigentlichen Hauptort meh- rere Höfe und Siedlungen, von denen der Dückerhof mit einer ersten Erwähnung im Jahre 1563 der älteste seine dürfte7. Die Siedlungsentwicklung ist in Wilnsdorf, wie in der gesamten Region des Sie- gerlandes, in ihrer frühen Entstehungsphase an die Verbreitung von Bergbau und Eisenverhüttung ge- koppelt. Die erste urkundliche Erwähnung einer Grube im heutigen Gebiet der Gemeinde Wilnsdorf erfolgte im Jahre 1298, es wurde die Silbergrube Ratzenscheid zwischen Wilnsdorf und Wilden be- schrieben.8 Abraumhalden stellten über Jahrhunderte hinweg ein Zeugnis des mittelalterlichen Berg- baus im Wilnsdorfer Gebiet dar, wurden jedoch um das Jahr 1777/78 abgetragen und als Baumaterial verwendet. Das basalthaltige Material wurde vorwiegend für den Straßenbau im Bereich der Kalteiche eingesetzt. Der heutige Ort Wilnsdorf liegt an der Gabelung zweier bedeutender historischer Wege, welche in ihrem weiteren Verlauf zu den damaligen Gemarkungsgrenzen hin größere Steigungen überwanden. Aus die- sem Grund stieg ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert die Nachfrage der Fuhrleute und Reisenden nach Herbergen und Ställen für die Pferde. Daraus gingen besonders für die lokalen Wirte, Schmiede und Wagner lukrative Verdienstmöglichkeiten hervor. Zur Verpflegung Reisender und natürlich auch der örtlichen Bevölkerung existierte um 1800 eine eigene Brauerei im Ort. 9 Im Zeitraum des frühen 19. Jahrhunderts war ein starkes Siedlungswachstum zu beobachten, haupt- sächlich im Bereich der Wilnsdorfer Hauptstraße in nördliche und südliche Richtung. Haupterwerbs- quelle der sich dort niederlassenden Personen war die Landwirtschaft und das Handwerk, während die Bedeutung des Bergbaus zeitweise immer mehr zurückging.10 Mitte des 19. Jahrhunderts existierten auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Wilnsdorf jedoch etwa 20 größere Gruben, von denen acht industriellen Tiefbau betrieben. Deren Arbeiter sorgten erneut für ein erhebliches Siedlungswachstum im Bereich der heutigen Gemeinde Wilnsdorf. Erst im Jahre 1957 wurde mit der Grube Ameise in Eisern die letzte im Gebiet des damaligen Amtes Wilnsdorf stillgelegt. Im selben Jahr untersuchte die Erzberg- bau Siegerland AG die Hänge der Kalteiche mit Probebohrungen bis zu 800 m Teufe auf Erzgänge. Der Abbau stellte sich jedoch als nicht wirtschaftlich heraus.11 Technische Neuerungen wie Elektrizität, Telefonleitungen und eine erste Buslinie ließen die Einwoh- nerzahl und damit auch die Siedlungsfläche Wilnsdorf selbst in schwierigen Zeiten während der Welt- kriege und der Weltwirtschaftskrise anwachsen. Ende der 1950er Jahre verschwand ein Großteil der Landwirtschaft, die das Gemeindeleben hunderte Jahre lang mitgeprägt hatte. Heute betreiben nur noch einige größere Bauern in der Umgebung Landwirtschaft, der Großteil der Bevölkerung arbeitet in In- dustrie und Handel.

5 Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 16/17 6 Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 29/30 7 Vgl. ebd. S. 143–165 8 Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 20 9 Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 219–228 10 Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 36/37 11 Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 258–262 / 305–314, Elmar Schnei- der: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 78–84

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Nach dem zweiten Weltkrieg war aufgrund von Verbesserungen und Neuerungen im Bereich der Infra- struktur ein erneutes Siedlungswachstum zu beobachten, welches sich mit dem Bau der Autobahn A45 Ende der 1960er Jahre nochmals wiederholte.12

Abbildung 15: Siedlungsstruktur um 1945; Ausschnitt der TK 25 1936-45: Quelle: www.tim-online.nrw.de

Der Kartenausschnitt zeigt beispielhaft die Siedlungsstruktur im Bereich zwischen Oberdielfen, Ruders- dorf, Wilnsdorf und Wilgersdorf um das Jahr 1945. Erkennbar ist die zumeist lineare, als Straßendorf bezeichnete Gestalt der Siedlungen. Am 1. Januar 1969 wurden auf Grund des Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Siegen die zum Amt Netphen gehörenden und bisher eigenständigen Gemeinden Anzhausen, Flammersbach, Gernsdorf und Rudersdorf sowie die zum Amt Wilnsdorf gehörenden Gemeinden Niederdielfen, Ober- dielfen, Obersdorf, Rinsdorf, Wilden, Wilgersdorf und Wilnsdorf zur amtsfreien Gemeinde Wilnsdorf zu- sammengeschlossen und die Ämter aufgelöst. Rechtsnachfolgerin des Amtes Wilnsdorf wurde die neue Gemeinde Wilnsdorf.13 Zwischen 1971 und 1978 wurden ca. 60 Hektar Land baureif gemacht und anschließend als Wohnge- biete erschlossen. Durch die zeitgleiche Erschließung von Industriegebieten mit ca. 2.000 neuen Ar- beitsplätzen erfolgte in dieser Zeit ein deutliches Bevölkerungswachstum.

Ortsbild und Baukultur

Trotz einer deutlichen Veränderung im Bereich der landwirtschaftlichen Erwerbsstruktur, dem Wegfall der Bergbautätigkeit und der Entwicklung vieler Ortsteile hin zu Wohnstandorten, hat sich das Ortsbild in den Kernbereichen weit überwiegend nur in geringem Maße verändert. Die für die Region typischen historischen Gebäude blieben bis heute ortsbildprägend.

12 Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 119–122 13 Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindever- lag, Köln 1970, S. 72

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Wilnsdorf ist im Rheinischen Schiefergebirge gelegen. Der aus den lokalen Gesteinsvorkommen ge- wonnene Schiefer wurde und wird in der gesamten Region des Siegerlandes als Baumaterial verwen- det. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Stroh als Material für die Dacheindeckung genutzt. Die Umstellung von stroh- auf schiefergedeckte Dächer erfolgte aufgrund der hohen Brandgefahr von Stroh und hatte Auswirkungen auf das Ortsbild der Dörfer im Gemeindegebiet. In den 1940ern ver- schwand das letzte Strohdach im Gemeindegebiet Wilnsdorfs. Typisch für historische Gebäude im Bereich Wilnsdorfs ist dementsprechend die Verwendung von Schiefer. Das gräuliche Material wird großflächig als Fassadenverkleidung und für die Dacheindeckung verwendet. Historische Gebäude sind meist zweigeschossige, freistehende Häuser mit Satteldach. Auf- grund der oft vorhandenen Hanglagen der Baugrundstücke sind vielfach sichtbare Sockelbereiche vor- handen, welche meist verputzt sind. Die Eingänge sind dementsprechend oft über Treppenzugänge zu erreichen, vielfach sind die Eingangsbereiche überdacht oder komplett eingehaust und als Gebäudebe- standteile mit der Fassade verbunden. Die Dachflächen werden vielfach durch Gauben gegliedert. Teilweise sind die gesamten Fassadenbereiche der Wohngeschosse weiß verputzt, während Schiefer auf den Dachflächen und den zugehörigen Giebelseiten verwendet wird. Somit ergibt sich, zumindest in den historischen Kernbereichen, ein Ortsbild welches von der anthrazit-grauen Farbe des Schiefers und weißen Putzflächen bestimmt wird. In Ausnahmefällen sind Fassaden mit sichtbarem Fachwerk vorhanden.

Abbildung 16: für das Siegerland typische Bebauung im Ortsteil Oberdielfen Die historischen Gebäude stehen sowohl giebel- als auch traufständig zur Straße, oft sind Reihungen bzw. Ensembles gleicher Ausrichtung zu finden, wodurch Straßenfronten gebildet werden, welche das Ortsbild definieren. In den rückwärtigen Bereichen befinden sich Freiflächen, die früher als Nutzgärten dienten oder für die Tierhaltung genutzt wurden.

Abbildung 17: Reihungen historischer Gebäude in Rudersdorf und Oberdielfen

An historischen Gebäuden mit öffentlichen Funktionen oder historischen Wohngebäuden wohlhabender Besitzer finden sich Schmuckelemente, welche die Fassaden gliedern. Diese sind teilweise aus Schie- ferplatten ausgeführt und als Rauten, Rosetten oder Rundbögen in die Schieferfassade integriert. In Einzelfällen finden sich farblich abgesetzte, horizontal verlaufende Holzelemente oder Fensterläden als Schmuckelemente.

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Im Rahmen der Online-Befragung wurden in den Orten, die über eine Kirche oder Kapelle verfügen, diese Gebäude mehrheitlich als ortsbildprägend bezeichnet, was aufgrund ihrer zentralen Lage und Dimension nicht verwunderlich ist. Darüber hinaus wurden gut erhaltene historische Gebäude, Gemein- schaftseinrichtungen und Gastwirtschaften als prägend für das Ortsbild genannt, soweit sie innerhalb des Ortskerns liegen. Als Negativentwicklungen wurde vereinzelter Leerstand, ungepflegte Privatge- bäude und -grundstücke sowie die ausbleibende Pflege öffentlicher Freiräume aufgeführt.

Stärken und Schwächen Siedlungsentwicklung / Ortsbild

Stärken • gepflegte Ortsbilder, z.T. erhaltener dörflicher Charakter • in Teilen gut erhaltene, identitätsstiftende historische Bebauung, Kapellenschulen, Backhäuser • Insgesamt geringe Leerstandsproblematik • angrenzende attraktive Kultur- und Naturlandschaften Schwächen • in Einzelfällen leerstehende/sanierungsbedürftige historische Bausub- stanz • Fehlende „Ortsmitte“ bzw. mangelnde Gestaltung und Aufenthaltsquali- tät (z.B. Anzhausen, Flammersbach, … • erhöhter Flächenverbrauch durch 1-Familienhaus Bebauung Herausforderungen / Handlungsbedarf In den Kernbereichen der Wilnsdorfer Ortsteile finden sich gut erhaltene und durch historische Be- bauung geprägte Ortsbilder. Die Ortsdurchfahrten befinden sich meist in gutem Zustand, jedoch teil- weise stark vom Durchgangsverkehr belastet. Leerstand und sanierungsbedürftige Bausubstanz sind in allen Ortsteilen in unterschiedlichem Maße zu finden, bilden aber bislang kein gravierendes Prob- lem. Vor dem Hintergrund stagnierender oder rückläufiger Bevölkerungszahlen ist es von großer Bedeu- tung, die historischen, regionaltypischen und überwiegend in Privatbesitz befindlichen Gebäude zu sichern bzw. bedarfsgerecht weiterzuentwickeln, um die Identität der Ortsteile zu bewahren und Leer- ständen in diesen Bereichen vorzubeugen.

2.2.2 Plätze/Treffpunkte und Grüngestaltung Dorfplätze und Treffpunkte im Freien stellen für die Bevölkerung einen zentralen Identifikationspunkt mit dem eigenen Wohnort dar. Zentrale Plätze (oft Dorfplatz genannt) sind innerhalb der meisten Orte vorhanden, jedoch gehen diese meist nicht auf die Entstehungszeit der umliegenden Bebauung zurück, sondern wurden im Zuge von Gestaltungs- und Dorferneuerungsmaßnahmen ergänzt. Im Alltag werden diese Orte aufgrund des hohen Anteils privater Freiräume nur selten als Treffpunkt und zum Aufenthalt genutzt und dienen eher repräsentativen Zwecken bzw. als Veranstaltungsort für Festlichkeiten. Die Bedeutung von Dorfplätzen als Kommunikationsort und Treffpunkt ist in den letzten Jahrzehnten stetig zurückgegangen, als Grund hierfür kann auch die Verlagerung der Kommunikation in den virtuellen Bereich angeführt werden, welche den persönlichen Austausch in Teilen ersetzt hat. Bei der Nutzung des öffentlichen Raums fanden und finden stetig Verlagerungsprozesse statt. Die Betrachtung des Orts- teils Obersdorf zeigt beispielhaft, dass spontanes Treffen, Kommunikation und Austausch innerhalb der Bewohnerschaft nicht mehr auf dem Dorfplatz etc. stattfindet, sondern das Umfeld bzw. der Parkplatz des zentral im Ortsteil gelegenen REWE-Marktes die Funktion eines Kommunikationsortes übernom- men hat.

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Angebote für Spiel und Bewegung sind in Form von Kinderspielplätzen vorhanden, diese finden sich auch innerhalb der Siedlungserweiterungen (Einfamilienhausgebiete). An den Ortsrändern finden sich oftmals weitere Plätze oder Anlagen, welche z.B. für Sport und Freizeit, als Grill- oder Bolzplatz etc. genutzt werden. Auf den demographischen Wandel abgestimmte Angebote im Sinne von "Senioren- spielplätzen" bzw. Bewegungs- und Betätigungsmöglichkeiten für unterschiedliche Altersgruppen fehlen bislang in den Ortsteilen.

Abbildung 18: Gestaltete, jedoch kaum genutzte Plätze und Sitzgelegenheiten in Oberdielfen und Wilgersdorf

Stärken und Schwächen Plätze / Treffpunkte, Grüngestaltung

Stärken • Freiräume und Dorfplätze in allen Ortsteilen vorhanden • hoher Anteil an privaten Freiräumen • Angebote für Spiel und Sport vorhanden Schwächen • geringe Nutzung der öffentlichen Plätze: diese besitzen hauptsächlich repräsentativen Charakter, eine Nutzung erfolgt vorrangig bei Dorffes- ten oder anderen Feierlichkeiten • teilweise Sanierungsbedarf öffentlicher Plätze • nach Altersgruppen differenzierte Bewegungs- und Betätigungsmög- lichkeiten fehlen, keine Angebote für Senioren • fehlende Barrierefreiheit beim Zugang der Freiräume Herausforderungen / Handlungsbedarf Gerade mit Blick auf die “alternde Bevölkerung“, die Gesellschaft und Unterhaltung sucht und für Spaziergänge nicht ohne weiteres die freie Landschaft aufsuchen kann, ist die Bedeutung attraktiver Treffpunkte und Grünbereiche innerhalb der Dörfer nicht hoch genug einzuschätzen. Hier besteht insofern dringender Nachholbedarf im Bereich der bedarfsgerechten Aufwertung/Ergänzung und bes- seren Pflege der öffentlichen Grünflächen. Plätze und Treffpunkte, welche z.B. aufgrund der Lärmbelastung der sich anschließenden Ortsdurch- fahrten nicht genutzt werden, sollten ggf. in Abstimmung mit der örtlichen Bevölkerung zur Disposition gestellt werden.

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2.2.3 Bauliche Entwicklung, Wohnungsangebot Ein wichtiger Aspekt der städtebaulichen Entwicklung liegt im Bereich der Bereitstellung von Bauland bzw. geeignetem Wohnraum für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Unter der Maßgabe der Redu- zierung der Flächeninanspruchnahme sind dabei unbedingt die vorhandenen Potenziale der Innenent- wicklung zu nutzen.

Baufertigstellungen und Baulandpotenzial

Die Zahl der Baufertigstellungen lässt erkennen, dass in der Gemeinde Wilnsdorf eine kontinuierliche Wohnbaulandnachfrage bestand und weiterhin besteht (ca. 30 Gebäude pro Jahr). Auffällig ist zudem eine deutlich steigende Nachfrage, wenn die Gemeinde ein Neubaugebiet erschlossen hat. Dies ist ein klares Indiz für die Attraktivität der Gemeinde Wilnsdorf als Wohnstandort.

Baufertigstellungen in Wilnsdorf 300

250

200

150

100

50

0

Gebäude (Wohn- u. Nichtwohngebäude) Wohnungen (Wohn- u. Nichtwohngebäude)

Abbildung 19: Baufertigstellungen; Quelle: Landesdatenbank

Nach einigen Jahren, in denen die Gemeinde kein Neubaugebiet erschlossen und verstärkt die Schlie- ßung von Baulücken beworben hat, macht sich nun auf dem Markt entwicklungshemmend bemerkbar, dass die anhaltende Wohnbaulandnachfrage aufgrund der nur noch sehr begrenzt zur Verfügung/zur Vermarktung stehenden Wohnbaugrundstücke derzeit nicht befriedigt werden kann. In den vier zuletzt erschlossenen Baugebieten sind insgesamt nur noch 24 Grundstücke unbebaut. Diese Grundstücke befinden sich alle in Privatbesitz und stehen dem Markt aktuell nicht zur Verfügung, sondern werden für eine spätere Nutzung vorgehalten.

Ortsteil Name des Baugebietes Freie Grundstü- Größe der freien Kaufpreis Stand cke Grundstücke pro m² erschlossene, aktuelle Baugebiete Obersdorf Hühnerholz 6 ca. 500 m² - 03/19 Obersdorf Am untersten Johannes 3 ca. 500 m² - 03/19 Niederdielfen Grimbergstraße 2 ca. 500 m² - 03/19 Wilnsdorf Sealegrow 13 ca. 400 m² - 03/19

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zur Erschließung anstehende Baugebiete Flammersbach Auf dem Damm 28 450 m² - 700 m² - 03/19 Rinsdorf Dutenbach 10 ab ca. 400 m² - 03/19 zukünftige Baugebiete Anzhausen Dörrstruth ca. 17 - - 03/19 Oberdielfen Bösenbergstal ca. 20 - - 03/19 Wilden Im Strüthchen II ca. 25 - - 03/19 Wilgersdorf Auf`m Hofacker II ca. 45 - - 03/19 Wilnsdorf Höhwäldchen ca. 100 – 120 - - 03/19

Angaben Gemeinde Wilnsdorf, März 2019

Das Baugebiet „Auf dem Damm“ in Flammersbach (Bebauungsplan rechtskräftig, Umlegung abge- schlossen) steht zur Erschließung an, wenn die Finanzierung der Erschließung durch die Grundstücks- eigentümer sichergestellt wird. Das Baugebiet „Dutenbach“ in Rinsdorf befindet sich aktuell im Umle- gungsverfahren, im Anschluss könnte bei Sicherstellung der Finanzierung über die Grundstückseigen- tümer die Erschließung erfolgen. Die Grundstücksgrößen der erschlossenen und zur Erschließung an- stehenden Baugebiete liegen zwischen 400 m² und 700 m². Die Baugebiete „Dörrstruth“, „Bösenbergstal“, „Im Strüthchen II“, „Auf`m Hofacker II“ und „Höhwäldchen“ befinden sich momentan in der Entwicklung. Hierfür werden die Bebauungspläne erstellt. Im Anschluss an die Erstellung der Bebauungspläne erfolgt die Baulandumlegung. Danach kann bei Sicherstellung der Finanzierung über die Grundstückseigentümer die Erschließung erfolgen. Eine konkrete Zeitschiene für die Planungen und Grundstücksneuordnungen kann noch nicht angegeben werden. Daher lassen sich aktuell weder Aussagen zur Größe der freien Grundstücke noch zum Kaufpreis treffen.

Für die zukünftige bauliche Entwicklung und Schaffung neuen Wohnraums sind somit soweit möglich die momentan in der Entwicklung befindlichen Baugebiete baldmöglichst auf den Markt zu bringen so- wie weiterhin auch Möglichkeiten der Innenentwicklung zu prüfen bzw. zu nutzen.

Innenentwicklung

Unter Bezug auf die Novelle des Baugesetzbuches (vgl. Kasten) kommt der Nutzung von Potenzialen der Innenentwicklung große Bedeutung zu.

Hintergrund: Novelle des Baugesetzbuches zur Stärkung der Innenentwicklung in den Städten und Gemeinden (§§ 1 Abs. 5 und 1a Abs. 2 BauGB) Am 3. Mai 2013 hat die vom Bundestag verabschiedete BauGB-Novelle (Gesetz zur Stärkung der Innenent- wicklung in den Städten und Gemeinden und weiteren Fortentwicklung des Städtebaurechts – Drucksache 17/11468) den Bundesrat passiert. Gesetzgeberisches Ziel der BauGB-Novelle ist die Stärkung der Innentwicklung in den Städten und Gemein- den. Dabei geht es zum einen darum, die Neuinanspruchnahme von Flächen auf der „Grünen Wiese“ zu reduzieren. Zum anderen zielt die Novelle darauf ab, die Urbanität und Attraktivität von Städten und Ge- meinden durch Maßnahmen der Innenentwicklung zu wahren und zu stärken. Um das Ziel der Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme zu unterstützen, werden die im Baugesetzbuch festgehaltenen Planungs- grundsätze um folgende Sätze ergänzt: „Hierzu soll die städtebauliche Entwicklung vorrangig durch Maßnahmen der Innenentwicklung erfolgen.“ „Die Notwendigkeit der Umwandlung landwirtschaftlich oder als Wald genutzter Flächen soll begründet wer- den; dabei sollen Ermittlungen zu den Möglichkeiten der Innenentwicklung zugrunde gelegt werden, zu de- nen insbesondere Brachflächen, Gebäudeleerstand, Baulücken und andere Nachverdichtungsmöglichkei- ten zählen können.“

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In diesem Sinne ist es erforderlich, einen Überblick zu folgenden Punkten zu gewinnen: • Leerstand bei Wohn-/Geschäfts-/Wirtschaftsgebäuden (aktuelle und potenzielle Leerstände) • Baulücken • Nachverdichtungsmaßnahmen.

Die Leerstandssituation in den Ortsteilen ist auf Grundlage der Ortsbegehungen, der Online-Befra- gung und der Leerstandserhebungen der Gemeinde Wilnsdorf wie folgt zu kennzeichnen. Der Leerstand im Bereich der Wohnbebauung stellt bislang insgesamt keine gravierende Problematik dar, wirkt aber in den Fällen störend, wo ortsbildprägende oder zentral gelegene Gebäude betroffen sind, soweit deren Unterhaltung vernachlässigt wird.

Abbildung 20: Leerstandsgebäude im Ortsteil Oberdielfen und Niederdielfen

Die nachstehende Grafik zeigt die Einschätzungen der Bürger aus der Online-Befragung und der Bür- ger-Workshops zum Thema Leerstand.

Veränderung des Leerstands in den letzten fünf Jahren 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Anzhausen Flammersbach Gernsdorf Niederdielfen Oberdielfen Obersdorf Rinsdorf Rudersdorf Wilden Wilgersdorf Wilnsdorf stark abgenommen abgenommen gleich geblieben zugenommen stark zugenommen weiß nicht keine Angabe

Abbildung 21: Einschätzungen aus der Bürgerschaft zur Veränderung des Leerstands in den letzten 5 Jahren; Ergebnis der Online-Befragung

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Seit 2014 führt die Gemeinde Wilnsdorf im Rahmen ihrer städtebaulichen Entwicklungsplanung auch konkrete Leerstandserhebungen durch. Danach liegt der Leerstand bei den Wohngebäuden bei insge- samt ca. 30 im gesamten Gemeindegebiet. Dies entspricht einer Leerstandsquote von ca. 0,5 %. Ent- wicklungstendenzen oder strukturelle Schwerpunkte sind nicht erkennbar. Wesentliche Änderungen ge- genüber 2014 haben sich bis heute nicht ergeben. Der Leerstand von Wohngebäuden in der Gemeinde Wilnsdorf liegt damit auf einem gleichbleibend niedrigen Niveau und stellt kein städtebauliches Problem dar. Dies hängt auch damit zusammen, dass nach den Erfahrungen der Gemeinde Wilnsdorf gebrauchte Immobilien, wenn sie zu zumutbaren Kon- ditionen auf dem Markt angeboten werden, problemlos Nachnutzer finden, die diese Gebäude je nach Alter und Umfang des Sanierungs-/Modernisierungsbedarfes entweder abreißen und ein neues Ge- bäude errichten oder renovieren/modernisieren und beziehen. Die Entwicklung, dass aufgrund geän- derter Familiensituationen zunehmend großflächige, teilweise sanierungsbedürftige Wohngebäude von alleinstehenden Senioren bewohnt werden und sich insofern perspektivisch die Frage der Nachnutzung ergibt, stellt unter Berücksichtigung der deutlichen Nachfrage nach Gebrauchtimmobilien in der Ge- meinde Wilnsdorf absehbar ebenfalls kein städtebauliches Problem dar. Gleichwohl sollte es Ziel sein, zukünftig den vorhandenen Bedarf deutlich auf die „Übernahme“ älterer Gebäude durch die jüngere Bevölkerung zu lenken.

Nachverdichtungsmaßnahmen innerhalb der bestehenden Bebauung erbringen grundsätzlich ökono- misch wie ökologisch positive Effekte: Die komplette Infrastruktur ist bereits vorhanden, Erschließungs- kosten für den Bau weiterer Ver- und Entsorgungsleitungen sowie für Straßenbau entfallen. Bei der Nachbarschaft handelt es sich um gewachsene Ortschaften, keine typischen Neubaugebiete. Eine durchgängige Bebauung erzeugt ein städtebaulich geschlossenes Bild und trägt somit zur positiven Gesamterscheinung der Ortsteile bei, da Raumkanten von Gebäuden definiert und gehalten werden und der Siedlungskörper nicht „ausfranst“ und Einblicke auf Gebäuderückseiten, Erschließungsbereiche und private Gartenflächen freigibt. Für mobilitätseingeschränkte Personen ergeben sich durch Neubau- maßnahmen im Bereich der bestehenden Ortskerne Vorteile durch kurze Wege zu Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen. Nachverdichtungsmaßnahmen können somit grundsätzlich dazu beitragen, die Ausweisung neuer Baugebiete und damit die Zersiedelung der Landschaft zu verringern und auch einen Beitrag zum Klimaschutz und zur innerörtlichen Verkehrsverringerung zu leisten sowie zur Bele- bung der Ortsteile beizutragen. Allerdings gibt es in der Gemeinde Wilnsdorf innerhalb der Ortschaften keine größeren Areale oder Brachflächen, die sich für eine flächige Nachverdichtung ohne zusätzliche Erschließungsmaßnahmen eignen würden.

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Als weiteres Potenzial der Innenentwicklung/Nachverdichtung sind vorhandene, erschlossene Baulü- cken zu sehen. Die Gemeinde Wilnsdorf führt auf der Homepage der Gemeinde eine Baulückenbörse. Die Baulückenbörse listet die bebaubaren und zur Vermarktung stehenden Grundstücke für jeden Orts- teil auf und gibt Auskunft über Lage und Größe der Fläche. Diese Grundstücke stehen theoretisch für Nachverdichtungs- und Innenentwicklungsmaßnahmen zur Verfügung.

Abbildung 22: Planausschnitt der Baulückenbörse für den Ortsteil Rudersdorf (durch Auftragnehmer aktualisierte Darstellung, Stand Dezember 2018)

Die Baulückenbörse auf der Homepage der Gemeinde Wilnsdorf weist aktuell (Stand März 2019) noch 14 in Privatbesitz befindliche und zur Vermarktung zur Verfügung stehende Baugrundstücke in 6 Orts- teilen auf. In den Ortsteilen Anzhausen, Flammersbach, Gernsdorf, Obersdorf und Wilnsdorf sind zurzeit keine gemeldeten, zur Vermarktung bereitstehenden Baulücken vorhanden. Die Abbildung zeigt den Planausschnitt des Ortsteils Rudersdorf, welcher mit 5 Baulücken die höchste Anzahl an Baulücken in der Gemeinde besitzt, was insbesondere durch die Erschließung des großen, mittlerweile aber auch weitgehend bebauten Neubaugebietes „Scholfeld“ bedingt ist. Die Nutzung dieser Baulücken würde einen Beitrag zur Nachverdichtung und Innenentwicklung der bestehenden Wohngebiete leisten. Nach Einschätzung der Gemeindeverwaltung Wilnsdorf gibt es bei den in der Baulückenbörse gelisteten Baugrundstücken allerdings Vermarktungsrestriktionen, da diese entweder eine ungünstige topographi- sche Lage aufweisen, an stark befahrenen Straßen und damit lärmexponiert liegen oder die geforderten Kaufpreise relativ hoch sind. Die Grundstücksgröße der Baulücken variiert zwischen ca. 320m² bis über 900m². Eine weitere Gruppe an Baulücken, deren Vermarktung über die Baulückenbörse von der Ge- meindeverwaltung bereits wiederholt angefragt wurde, von den EigentümerInnen allerdings nicht auto- risiert ist, könnte ebenfalls einen Beitrag zur Nachverdichtung und Innenentwicklung der bestehenden Wohngebiete leisten. Jedoch bestehen seitens der Eigentümer/innen zu großen Teilen Vorbehalte hin- sichtlich eines Verkaufs ihres Grundstücks mit anschließender Bebauung. Wenn eine Veräußerung aus

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wirtschaftlichen Gründen nicht notwendig ist, wird diese meist nicht vorgenommen, da das angrenzende Grundstück als Garten- oder Lagerfläche, zum Abstellen von Fahrzeugen o.Ä. genutzt wird. Auch wer- den der Abstand zur Nachbarbebauung sowie Vorteile bei der Einsehbarkeit und Belichtung der eigenen Wohnräume als Qualitäten angesehen und stärker gewichtet, als der durch den Verkauf entstehende monetäre Vorteil. Aus diesen Gründen werden Maßnahmen der Innenentwicklung durch Schließen von Baulücken auf privatem Baugrund eher selten und meist nur durch Familienangehörige getätigt.

Abbildung 23: Beispiel potentieller innerörtlicher Bauflächen im Ortsteil Rudersdorf

Stärken und Schwächen Bautätigkeit / Innenentwicklungspotential

Stärken • gute Baunachfrage • relativ geringer Anteil leerstehender Wohngebäude • Potenziale zur Nachverdichtung durch Schließen von Baulücken, soweit sie zur Vermarktung stehen • Baulandentwicklungspotenziale im Flächennutzungsplan zur Umset- zung durch Planung/Erschließung von Bauland vorhanden Schwächen • Bedarf an Wohnbauland in allen Ortsteilen kann nicht gedeckt werden • erschlossene Neubauflächen sind derzeit nur begrenzt vorhanden • vorhandene Innenentwicklungspotenziale werden seitens der Grund- stückseigentümer zurückgehalten

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Herausforderungen / Handlungsbedarf Da sich die leerstehenden Gebäude in Privatbesitz befinden, ist von öffentlicher Seite nur eine geringe Einflussnahme möglich, scheint derzeit aber angesichts der niedrigen Leerstandsquote auch nicht erforderlich. Die von der Gemeindeverwaltung in regelmäßigen Abständen bereits er- folgende Bestandsaufnahme aller vorhandenen Leerstände sollte weitergeführt werden, um mög- liche Negativentwicklungen frühzeitig zu erkennen und Einfluss nehmen zu können, soweit dies der Markt nicht selbst regelt. Eine Möglichkeit zur verstärkten Bewerbung der Nachnutzung alter sanierungsbedürftiger Ge- bäude könnte, wenn dies die Marktentwicklung nahelegen sollte, eine Anreizfinanzierung sein, falls dafür finanzielle Mittel bereitgestellt werden können. Eine weitere Möglichkeit könnte die er- gänzende Dokumentation und Veröffentlichung von "best practice Beispielen" darstellen, indem man die durchaus attraktiven baulichen Möglichkeiten einer Sanierung der für das Siegerland ty- pischen historischen Gebäude sowie Fördermöglichkeiten für die Eigentümer kommuniziert. Hier- durch ließen sich ggf. weitere Eigentümer/Interessenten zu baulichen Sanierungsmaßnahmen motivieren. Soweit ältere, sanierungsbedürftige Gebäude unter Denkmalschutz stehen, sind er- gänzend die denkmalschutzrechtlichen Bestimmungen zu beachten. Für denkmalgeschützte leer- stehende und grundlegend sanierungsbedürftige Objekte bedarf es der Entwicklung realistischer Handlungs- und Kaufoptionen, welche einen zeitgemäßen Umbau erlauben und die Objekte somit für potenzielle Käufer attraktiv machen. Die Strategie der Gemeinde, die Vermarktung innerörtlicher Baulandpotentiale, welche sich in Pri- vatbesitz befinden, durch die Baulückenbörse zu unterstützen und dazu die EigentümerInnen von Baulücken wiederholt anzusprechen, ist sinnvoll und sollte fortgesetzt werden. Dabei sollte für die städtebauliche Zielsetzung und die Vorteile der Innenentwicklung/Nachverdichtung geworben werden.

Wohnqualität, Wohnungsangebot und neue Wohnformen Gebäudetypologisch finden sich in der Gemeinde Wilnsdorf vorwiegend Einfamilienhäuser auf Privat- grundstücken. In den Ortskernen bestehen, wie bereits beschrieben, historische Gebäude in meist lo- kaltypischer Bauweise. Mietwohnungsbau findet sich hauptsächlich im Hauptort Wilnsdorf oder in den zentralen Bereichen der größeren Ortsteile, jedoch ist diese Wohnform insgesamt vergleichsweise sel- ten zu finden. Teilweise werden Einliegerwohnungen untervermietet. Entsprechend besteht für Perso- nengruppen wie beispielsweise junge Erwachsene bzw. Singles, welche sich aus finanziellen oder be- ruflichen Gründen nicht an Wohneigentum binden können oder wollen, momentan nur eine geringere Auswahl auf dem lokalen Immobilienmarkt.

Abbildung 24: Beispiel ortstypischer Einfamilienhausbebauung in den Ortsrandlagen von Gernsdorf und Flam- mersbach, Bildquelle: www.tim-online.nrw.de © LAND NRW (2018)

Angebote im Bereich „Betreutes Wohnen“ für Senioren befinden sich im Hauptort Wilnsdorf, in Obers- dorf und in Niederdielfen. Das Seniorenwohn- und Pflegeheim „Haus an der Weiß“ im Ortsteil Nieder- dielfen verfügt über Kapazitäten für 59 BewohnerInnen. Die Wohnungen der Betreuungseinrichtungen

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sind zwischen 20m² und 26m² groß, neben der Vollzeitpflege werden dort auch Kurzzeitpflege sowie Verhinderungspflege angeboten. Im Ortsteil Obersdorf befindet sich das Pflegeheim „Haus der Sonne“. In 7 Doppelzimmern und 10 Ein- zelzimmern ist Platz für 24 pflegebedürftige BewohnerInnen. Die Einrichtung bietet Voll- und Kurzzeit- pflege sowie Verhinderungspflege an. Die Diakonie Südwestfalen leitet das Pflegeheim „Haus Höhwäldchen“ im Ortsteil Wilnsdorf. In der Ein- richtung bestehen Räumlichkeiten für 57 SeniorInnen in Vollzeitpflege, darüber hinaus sind 12 Zimmer zur Kurzzeitpflege vorhanden. Das Angebot des „Betreuten Wohnens“ wird durch mehrere Altenwohnungen ergänzt. Das „Haus an der Weiß“ leitet eine Einrichtung im Ortsteil Niederdielfen, das „Haus Hohenwäldchen“ und die Woh- nungsbaugenossenschaft Hilchenbach eG jeweils eine Einrichtung des altengerechten Wohnens im Hauptort Wilnsdorf.

Stärken und Schwächen Wohnungsangebot

Stärken • Attraktive Wohnlagen in ländlicher Umgebung • mehrere Angebote im Bereich „Betreutes Wohnen“ Schwächen • Verkehrsbelastung der Wohnbereiche an den Ortsdurchfahrten • Defizite im Bereich bedarfsgerechter Mietwohnungen Herausforderungen / Handlungsbedarf Bedarf an Wohnungen für unterschiedliche Zielgruppen besteht in Wilnsdorf grundsätzlich in allen Ortsteilen mit Schwerpunkten im Hauptort Wilnsdorf sowie in den weiteren größeren Ortsteilen (Ru- dersdorf, Niederdielfen und Wilgersdorf). Ziel muss es sein, bezahlbaren, unterschiedlichen Größen- bedarfen entsprechenden Wohnraum zu schaffen. Weiterhin besteht eine Aufgabe darin, die in allen Ortsteilen vorhandene historische bzw. ortsbildprä- gende Bausubstanz soweit möglich als Wohnraum entsprechend den heutigen Anforderungen wei- terzuentwickeln.

2.2.4 Verkehr, Wegenetz Die Gemeinde Wilnsdorf ist zuständig für die Unterhaltung von ca. 161 km Gemeindestraßen (tlw. mit ein- oder beidseitigen Gehwegen sowie Grünstreifen o.ä.). Innerhalb des Gemeindegebietes befinden sich darüber hinaus ca. 9 km Kreisstraße, ca. 42 km Landesstraße, ca. 11 km Bundesstraße und ca. 6 km Bundesautobahn.

Abbildung 25: Gemeindestraßen unterschiedlichen Ausbaustandes, Beispielbilder aus Oberdielfen und Rudersdorf

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Verkehrsbelastung

Die Ortsteile der Gemeinde Wilnsdorf sind aufgrund der topographisch bewegten Landschaft des Sie- gerlandes und der daraus resultierenden Bündelung des PKW- und LKW-Verkehrs im Bereich der Tal- sohlen von einem erhöhten Verkehrsaufkommen betroffen. Eine Reduzierung des Durchgangsverkehrs durch Ortsumgehungen ist für die sehr stark belasteten Ortslagen Nieder-/Oberdielfen und Wilden vom Land NRW als Bedarf anerkannt und als Ziel im Regionalplan verankert. Für die Ortsumgehung L 893 Niederdielfen ist die Linie bereits bestimmt und der Straßenentwurf als Grundlage für die Planfeststel- lung erstellt. Hier wartet die Gemeinde auf die Weiterführung der Planung und die bauliche Umsetzung durch das Land NRW. Für die Ortsumgehung Wilden kommt nur eine langfristige Lösung in Betracht. Die an den übergeordneten Bundes- und Landesstraßen liegenden Ortsteile Wilnsdorfs sind vor allem in den Morgen- und Abendstunden durch ein hohes Verkehrsaufkommen belastet. Die lokalen Indust- riebetriebe nutzen die Straßen ebenfalls zu Transportzwecken, so dass neben Berufspendlern auch ein erheblicher Anteil an LKW die Ortsteile durchfährt. Insbesondere die Zubringerfunktion dieser Straßen zur A 45 führt zu der hohen Verkehrsbelastung. Für die direkten Anwohner entstehen dadurch zumindest in den Zeiträumen der Hauptverkehrsbelas- tungen eine erhebliche Lärm- und CO2-Belastung sowie eine zeitweilige Minderung der Wohn- und Le- bensqualität. Für Fußgänger, Radfahrer und Schulkinder ergibt sich durch die temporär hohe Verkehrs- belastung ein gesteigertes Gefahrenpotential. Über die allgemeine Bewertung hinaus wurden seitens der Befragten mehrfach konkrete Angaben zu gewünschten verkehrsberuhigenden Maßnahmen gemacht. Diese z.T. sehr detaillierten Hinweise kön- nen an dieser Stelle nicht im Einzelnen benannt werden, liegen aber der Verwaltung als Auszug aus der Auswertung der Befragung in Tabellenform vor.

Abbildung 26: Verkehrsbelastung im Ortsteil Niederdielfen und Oberdielfen

Die Ergebnisse der Online-Befragung zeigen deutlich, dass ein Großteil der TeilnehmerInnen innerhalb ihres Wohnortes Gefahrenpunkte im Bereich der Durchfahrtsstraßen sieht.

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Gefahrenpunkte an der Durchfahrtsstraße

Wilnsdorf Wilgersdorf Wilden Rudersdorf Rinsdorf Obersdorf Oberdielfen Niederdielfen Gernsdorf Flammersbach Anzhausen

0 20 40 60 80 100 Ja Nein Weiß nicht Keine Angabe

Abbildung 27: Gefahrenpunkte an den Durchfahrtsstraßen; Ergebnis der Online-Befragung

Die Möglichkeiten, auf umweltverträglichere Verkehrsmittel (z.B. Fahrrad) umzusteigen, sind aufgrund der teilweise noch fehlenden Radwege bzw. deren Führung an stark befahrenen Straßen eingeschränkt (vgl. auch nachfolgende Ausführungen). Die Gemeinde Wilnsdorf hat einen Lärmaktionsplan erstellt und im Jahr 2018 fortgeschrieben. Im Lärm- aktionsplan werden zur Minderung der Lärmbelastung von Wohngebäuden an mehreren Abschnitten der Bundes- und Landesstraßen im Gemeindegebiet passive Lärmschutzmaßnahmen z.B. durch Ein- bau von Schallschutzfenstern empfohlen. Hierfür stellt, wenn die Grenzwerte für Lärmsanierungsmaß- nahmen überschritten werden, die Landesstraßenbauverwaltung eine finanzielle Unterstützung zur Ver- fügung.

Rad- und Fußwege

Die im Gemeindegebiet verlaufenden Radwege des Radewegenetzes NRW binden die Ortsteile Wilns- dorfs an die übergeordneten Radwege der Region an. Richtung Norden können die Stadtgebiete von Siegen und Netphen mit dem Rad erreicht werden. In Richtung Süden bestehen Verbindungen nach Burbach und Haiger (Hessen). Die Region westlich von Wilnsdorf kann über Neunkirchen und Herdorf (Rheinland-Pfalz) erschlossen werden und über die Ortsteile im östlichen Bereich des Gemeindegebie- tes besteht ein Radweg bis nach Dietzhölztal (Hessen). Die bestehenden Ausschilderungen entlang der Radwege ermöglichen die Orientierung. Allerdings sind die Radwege oft lückenhaft bzw. auf den Durchfahrtsstraßen mit durch PKW befahrene Straßen kombiniert. Hieraus ergibt sich eine erhöhte Gefährdung der Radfahrer wie auch Fußgänger. Durch das Gemeindegebiet verläuft die Oranier-Fahrrad-Route. Die 400km lange Fahrradroute ist Teil der 2.400km langen Touristikroute Oranier-Route, welche von Amsterdam durch Mittel- und Nord- deutschland zurück nach Amsterdam führt. Weiterhin ist festzustellen, dass die Fußwege innerhalb der Ortschaften teilweise pflege- bzw. erneue- rungsbedürftig sind. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist ein intaktes, sicheres und barrierefrei zu begehendes innerörtliches Wegenetz eine zentrale Grundvoraussetzung der Ortsteile, um für alle Altersgruppen als Wohnstandort attraktiv und nutzbar zu sein.

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Die vorhandenen Defizite werden auch durch die Online-Befragung bestätigt. So gab rund die Hälfte der Befragten an, dass aus ihrer Sicht an diversen Stellen attraktive, gut ausgebaute Wegeverbindun- gen fehlen.

Fehlende attraktive, gut ausgebaute Wegeverbindungen 0 20 40 60 80 100

Anzhausen Flammersbach Gernsdorf Niederdielfen Oberdielfen Obersdorf Rinsdorf Rudersdorf Wilden Wilgersdorf Wilnsdorf

ja nein weiß nicht keine Angabe

Abbildung 28: Fehlende attraktive, gut ausgebaute Wegeverbindungen; Ergebnis der Online-Befragung

Die Gemeinde Wilnsdorf widmet sich bereits intensiv der Untersuchung des gesamten Gemeindegebie- tes auf Verbesserungs- und Ergänzungsbedarfe beim Radwegenetz, das in vielen Fällen auch als Fuß- wegenetz nutzbar ist. Hierzu erstellt die Gemeinde Wilnsdorf derzeit ein Radwegekonzept unter inten- siver Beteiligung der Bürger und Fachdienststellen. Das Radwegekonzept soll nicht nur eine Verbesse- rung der Mobilität für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Wilnsdorf sowie Berufspendler bewir- ken, sondern auch die Möglichkeit bieten, durch Verkehrsverlagerung vom Individualverkehr auf das Rad einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Stärken und Schwächen Verkehr, Wegenetz

Stärken • gute Erreichbarkeit von Zielen in der Umgebung der Gemeinde durch die Bun- desstraße und Bundesautobahn im Südwesten des Gemeindegebietes • Einbindung mehrerer Ortsteile in das Radwegenetz NRW • Anbindung an die naheliegenden Landschaftsräume über Fuß-, Rad- und Spazierwege Schwächen • starke bis sehr starke Belastung der Ortsdurchfahrten durch PKW- und Schwerlastverkehr mit den damit verbundenen Problemen durch Lärm, Ab- gase und Beeinträchtigungen der Verkehrssicherheit • Gefahrenpunkte für Radfahrer und Fußgänger an den Ortsdurchfahrten Herausforderungen / Handlungsbedarf Zukünftig gilt es in den vom Verkehr belasteten Ortsteilen die innerörtliche Verkehrsbelastung durch den Bau der Ortsumgehungen L 893 Nieder-/Oberdielfen und L 722 Wilden zu reduzieren und bei allen betroffenen Ortsdurchfahrten die Realisierbarkeit weiterer Verkehrsberuhigungsmaßnahmen zu prüfen (entsprechend der Klassifizierung als Bundes-, Landes-, Kreis- oder Gemeindestraße sind

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 36 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

unterschiedliche Maßnahmen möglich / nicht möglich). Ziel ist die Erhöhung der Sicherheit von Fuß- gängern, Radfahrern und insbesondere Schulkindern und älteren Menschen durch Verkehrsberuhi- gungen und Querungshilfen. Darüber hinaus sind die bedarfsgerechte Optimierung der innerörtlichen Wegeverbindungen und deren Wegequalität durch Sanierung der Oberflächen, Herstellung von Bar- rierefreiheit und Ergänzung fehlender Teilstücke zentrale zukünftige Herausforderungen. An den Ab- schnitten der Bundes- und Landesstraßen, wo die Grenzwerte für Lärmsanierungsmaßnahmen über- schritten werden, sind passive Schallschutzmaßnahmen mit finanzieller Unterstützung des Straßen- baulastträgers zu empfehlen.

2.2.5 ÖPNV, Mobilitätsangebot

Regionale Bahnanbindung

Die Gemeinde Wilnsdorf verfügt über eine direkte Anbindung an den Bahnverkehr im Ortsteil Ruders- dorf. Die im Nordosten verlaufende Bahnlinie verbindet das Gemeindegebiet mit der Stadt Siegen und führt im Südosten über Haiger, Herborn und Wetzlar bis nach Gießen. Weitere Bahnhöfe in der Umgebung sind: Siegen Hauptbahnhof (etwa 12 km entfernt), Bahnhof Neunkirchen (etwa 10 km entfernt), Bahnhof Würgendorf in Burbach (etwa 13 km entfernt). Der Haupt- bahnhof in Siegen und der Bahnhof in Würgendorf (Burbach) können durch die Schnellbuslinien SB4 mehrmals am Tag innerhalb von etwa 30 Minuten von Wilnsdorf aus erreicht werden. Der Bahnhof Neunkirchen wird von Wilnsdorf aus mehrmals pro Tag durch den Regionalbus R15 erschlossen. Da die Bahnanbindung im nordöstlichen Gemeindegebiet die einzige der Gemeinde Wilnsdorf darstellt, müssen teilweise längere Wege zu den Bahnhöfen in der Umgebung in Kauf genommen werden. Der Bahnhof Rudersdorf verfügt jedoch in seinem direkten Umfeld über ausreichend PKW-Stellplätze für Pendler. Privatfahrten in die Nachbarstädte erfolgen jedoch trotzdem hauptsächlich mit dem Privat-PKW bzw. den öffentlichen Busverkehr. Nach Angaben des Zweckverbandes Personenverkehr Westfalen Süd ZWS besteht folgendes Aufkom- men an Personenverkehr (Ein- und Aussteiger pro Tag):

Montag bis Don- Bahnhof Freitag Samstag Sonntag nerstag Rudersdorf 290 286 79 37

Die obenstehenden Zahlen veranschaulichen die Bedeutung der Bahnanbindung für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Wilnsdorf zu den benachbarten Städten. Die hauptsächliche Nutzung erfolgt an den Wochentagen. Anzunehmen ist, dass ein Großteil der Fahrten von Berufspendlern oder Perso- nen in einem Schul- bzw. Ausbildungsverhältnis unternommen werden.

Informationen zu den Bahnhöfen Bahnhof Produkte Busbahnhof Busanknüpfung Taxi Park & Ride Rudersdorf RB 95, RE 99 nein ja nein ja

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 37 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Die Gemeinde Wilnsdorf ist durch die Sieg-Dill-Bahn und den Main-Sieg-Express mit den Bahnhöfen der Umgebung verbunden. Die Linie der RB95 verkehrt zwischen Siegen über Wilnsdorf und Haiger nach Dillenburg. Von Montag bis Freitag beginnt der Bahnverkehr um 06:36 mit der ersten Fahrt Rich- tung Dillenburg. Die zweite Verbindung erreicht um 07:50 den Bahnhof Rudersdorf und fährt dann bis 20:50 einmal pro Stunde von Rudersdorf in Richtung Dillenburg. Die letzte Fahrt erfolgt um 23:20. An Samstagen besteht der Bahnverkehr wie an den anderen Werktagen, jedoch entfallen die ersten zwei Fahrten um 06:36 und 07:50. Hinzu kommt, dass die stündliche Taktung um 16:50 endet.

Abbildung 29: Einfahrender Zug am Bahnhof Rudersdorf

Die letzten drei Fahrten finden um 18:50, 20:50 und 23:20 statt. An Sonn- und Feiertagen verkehrt zwischen 8:50 und 20:50 alle zwei Stunden eine Bahn nach Bad Berleburg und um 23:20 besteht eine weitere Verbindung in diese Richtung. In der Gegenrichtung beginnt der Bahnverkehr von Montag bis Freitag um 05:25. Zwischen 06:02 bis 20:09 fährt die Bahn einmal pro Stunde nach Siegen. Die letzte Fahrt findet um 22:54 statt. An Sams- tagen fährt die Bahn ab 08:09 bis 20:09 stündlich, sowie um 22:54 in Richtung Siegen und an Sonn- sowie Feiertagen fährt die Bahn zwischen 08:09 bis 18:09 alle zwei Stunden, sowie erneut um 22:54 in Richtung Siegen. Die Linie RE99 verkehrt zwischen Siegen über Wilnsdorf und Gießen bis nach Frankfurt. Von Montag bis Freitag fährt die Bahn um 06:11, 07:04 und 23:20 in Richtung Gießen und Frankfurt. An Samstagen fährt lediglich um 07:04 und 23:20 jeweils eine Bahn nach Gießen und an Sonn- und Feiertagen nur die Bahn um 23:20. In der Gegenrichtung fährt die Bahn von Montag bis Freitag mehrmals täglich von Wilnsdorf nach Sie- gen. Die Bahnen verkehren um 14:26, 22:54 und 01:11 des Folgetages. An Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen entfällt die Bahn um 14:26.

Informationen zu den umliegenden Bahnhöfen Bahnhof Entfernung Fernverkehr Busanknüpfung Neunkirchen 10 km nein ja Siegen Hauptbahnhof 12 km ja ja Würgendorf (Burbach) 13 km nein nein

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 38 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Innerhalb des Gemeindegebietes existieren aktuell die folgenden Nahverkehrsverbindungen: Linie Angebotstyp Streckenverlauf R12 Regionalbus Siegen − Niederdielfen − Wilnsdorf − Wilgersdorf R13 Regionalbus Siegen − Niederdielfen − Rudersdorf − Gernsdorf − Wilgersdorf R14 Regionalbus Siegen − Lindenberg − Obersdorf − Eisern R15 Regionalbus Eisern − Wilnsdorf − Unterwilden − Neunkirchen − (Altenseelbach) R16 Regionalbus Siegen − Weidenau − Netphen − Deuz − Hainchen − (Rudersdorf) SB4 Schnellbus Burbach − Wilnsdorf − Siegen sowie Schulbuslinien A320, A321 und A322 und die Nachtbuslinie N6 Siegen – Oberdielfen – Wilnsdorf

Details zu den Betriebszeiten und Taktungen sind dem Nahverkehrsplan zu entnehmen.

Abbildung 30: Ausschnitt der Liniennetzgrafik des Nahverkehrsplanes Quelle: zvs-online.de, Zugriff 13.12.2018

ÖPNV-Broschüre

Im Juni 2009 veröffentlichte die Gemeindeverwaltung Wilnsdorf in Kooperation mit dem Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) eine Informationsbroschüre zum Thema öffentlicher Perso- nennahverkehr in Wilnsdorf. Die 36 Seiten lange Broschüre wurde an alle BürgerInnen der Gemeinde verteilt und gibt Information über die im Gemeindegebiet verkehrenden Bus- und Bahnlinien. Der Grund für das Erstellen der ausführlichen Broschüre war, dass vielen BürgerInnen das bestehende ÖPNV-Angebot im Gemeindegebiet nicht bewusst war.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 39 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Die Broschüre veranschaulicht die im Gemeindegebiet verkehrenden fünf Regionalbuslinien, die Schnellbus- und Nachtbuslinie und den Bahnverkehr. Durch Lagepläne und Karten können Informatio- nen über die Haltestellen sowie die Anbindung an die umliegenden Ortschaften des Siegerlandes und Hessens abgerufen werden.

Gesamtbewertung der Erreichbarkeiten ohne eigenes Auto Zusammenfassend ist festzuhalten, dass alle Ortsteile der Gemeinde an das ÖPNV-Netz angebunden sind. Die Busse verkehren mehrmals täglich. Im Rahmen der Ortsteilrundgänge sowie der öffentlichen Veranstaltungen wurden mehrfach die Aussagen getroffen, dass die Busse zu selten fahren oder dass die Anbindung an die Umgebung durch zu wenige Fahrten zu schlecht sei. Durch die teilweise weiten Entfernungen zwischen den einzelnen Ortsteilen bzw. zu Zielen der nähe- ren Umgebung ist der Privat-PKW für viele Bürger/innen unverzichtbar. Die Taktung der Busse ent- spricht teilweise nicht den individuell unterschiedlichen Bedürfnissen und zeitlichen Verpflichtungen und reduziert somit die Auslastung des ÖPNVs. Viele Bürger/innen nutzen daher den Privat-PKW als tägliches Fortbewegungsmittel. Besonders im Hinblick auf den demographischen Wandel ergibt sich im Bereich der Mobilität die Anforderung, Alternativen für diejenigen zu schaffen, die aus Altersgrün- den nicht mehr selbstständig mit dem Privat-PKW mobil sein können/wollen.

Beurteilung des ÖPNV-Angebots

Anzhausen Flammersbach Gernsdorf Niederdielfen Oberdielfen Obersdorf Rinsdorf Rudersdorf Wilden Wilgersdorf Wilnsdorf

0 20 40 60 80 100

sehr gut gut befriedigend schlecht sehr schlecht weiß nicht keine Angabe

Abbildung 31: Bewertung des ÖPNV-Angebotes; Ergebnis der Online-Befragung

Die Ergebnisse der Online-Befragung spiegeln für einen Großteil der Ortsteile eine generelle Zufrieden- heit mit dem bestehenden ÖPNV-Angebot wieder, sind jedoch im Einzelfall differenziert zu betrachten. An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass Wilnsdorf im Vergleich zu anderen ländlich geprägten Städ- ten und Gemeinden keineswegs über eine schlechte ÖPNV-Anbindung verfügt. Die Verbindungs- dichte ist als „typisch für den ländlichen Raum“ zu bezeichnen. Eine wesentliche Erhöhung der Verbin- dungsdichte wäre für die zuständigen Beförderungsbetriebe aller Voraussicht nach wirtschaftlich nicht möglich, zumal das Angebot bereits jetzt (abgesehen vom Schülerverkehr) relativ gering nachgefragt wird und die Nutzung des Privat-PKW deutlich überwiegt. Aktuell existieren Initiativen, das Angebot in Teilen durch Einrichtung eines Bürgerbusses auszuwei- ten.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 40 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Abbildung 32: Bus im Ortsteil Niederdielfen

Elektromobilität Das Thema Elektromobilität gewinnt mit Umsetzung des 2014 erstellten kreisweiten Klimaschutzkon- zeptes einen erhöhten Stellenwert. Durch zwei Herangehensweisen strebt die Gemeinde eine umwelt- bewusste Mobilität innerhalb des Gemeindegebietes an: Der kommunale Fuhrpark soll durch Fahrzeuge mit alternativen Antrieben erweitert werden, darüber hinaus unterstützt die Gemeinde Wilnsdorf den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Als Ersatz für ein Dieselfahrzeug, mit dem eher längere Strecken gefahren wurden, zog im Sommer 2018 ein Hybridfahrzeug ins Rathaus ein. In diesem Auto arbeiten ein Elektro- und ein Ottomotor, die Motorenkombination sorgt für einen geringeren Kraftstoffverbrauch und niedrigere Emissionen als bei einem regulär angetriebenen Fahrzeug gleicher Klasse. Im Rathaus kann das Auto Ökostrom „tanken“. Darüber hinaus testeten die Mitarbeiter der Verwaltung auch schon ein reines Elektrofahrzeug, gerade für kurze Strecken erwies sich das Auto als gut geeignet. Weitere Anschaffungen sind geplant. Seit 2017 können Elektrofahrzeuge am Wilnsdorfer Rathaus geladen werden. Die Gemeinde Wilnsdorf hat auf dem Parkplatz die nötigen Flächen zur Verfügung gestellt, damit der Energieversorger innogy dort eine Ladestation installieren konnte. Da die Gemeinde Wilnsdorf für alle Liegenschaften aus- schließlich Ökostrom nutzt, fließt auch an dieser Ladesäule Strom aus erneuerbaren Quellen.14 Zwischen den Ortsteilen Wilnsdorf und Wilden befindet sich, westlich der A45 gelegen, der MAXI Auto- hof Wilnsdorf. Seit Januar 2014 besteht hier die Möglichkeit, an insgesamt acht Schnellladestationen Fahrzeuge der Marke Tesla aufzuladen. Das sog. „Blitzladen“ ermöglicht mit einer Leistung von 120 Kilowatt pro Fahrzeug den Aufladevorgang innerhalb von 45 Minuten. Westnetz stellt eine Ladeleistung von 720 Kilowatt für die insgesamt acht Schnellladestationen bereit.

Stärken und Schwächen ÖPNV, Mobilitätsangebot

Stärken • weitgehend gutes ÖPNV-Angebot, geplante Ergänzung durch Bürger- bus • Bahnanbindung in Richtung Siegen und nach Hessen Schwächen • Privat-PKW dominieren den alltäglichen Verkehr • Belastung der Ortsdurchfahrten durch zeitweise hohes Verkehrsauf- kommen und LKW-Verkehr

14 Homepage der Gemeinde Wilnsdorf, https://www.wilnsdorf.de/Leben-Wohnen/Bauen-Wohnen-Umwelt/Klimaschutz/Elektro- mobilität, Zugriff 11.12.2018

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 41 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Herausforderungen / Handlungsbedarf Aufgrund der Lage im ländlichen Raum und die geringe Nachfrage ist ein weiterer Ausbau der beste- henden ÖPNV-Verbindungen aus Sicht der Anbieter unwirtschaftlich und daher nicht zu erwarten. Eine alternative und darüber hinaus leicht zu installierende Option stellen »Mitnahmebänke« oder ähnliche selbstorganisierte Mitnahmekonzepte dar, welche in einigen Ortsteilen der Gemeinde be- reits zum Einsatz kommen.

2.2.6 Technische Infrastruktur, Ver- und Entsorgung

DSL/ Breitband

Eine leistungsfähige Breitbandversorgung bildet inzwischen einen wichtigen Standortfaktor für die Ent- wicklung von Regionen, Kommunen, Ortsteilen, Wohngebieten oder auch die Vermarktung von einzel- nen Grundstücken/Bauplätzen. Das Vorhandensein von leitungsgebundenen Internetdaten in einer zu- verlässig stabilen und zeitgemäßen Übertragungsrate stellt für Wirtschaftsunternehmen und Neubürger ein entscheidendes Kriterium bei der Standort- bzw. Wohnortfrage dar. Die Chance, selbständig im eigenen Haus oder für den Arbeitgeber im Homeoffice zu arbeiten, erleich- tert es gerade jungen Familien, Wohnen, Leben und Arbeiten in den Ortsteilen Wilnsdorfs zu kombinie- ren. Im Rahmen der Online-Befragung wurden aus den einzelnen Ortsteilen folgende Angaben zur Daten- übertragungsrate gemacht:

Breitband-Übertragungsraten

Anzhausen

Flammers…

Gernsdorf

Niederdielfen

Oberdielfen

Obersdorf

Rinsdorf

Rudersdorf

Wilden

Wilgersdorf

Wilnsdorf

0 20 40 60 80 100 < 2 Mbit/s 2 - < 8 Mbit/s 8 - < 18 Mbit/s 18 - < 25 Mbit/s 25 - < 50 Mbit/s 50 - < 100 Mbit/s 100 Mbit/s und mehr weiß nicht keine Angabe

Abbildung 33: Situation des Breitband-Internets; Ergebnis der Online-Befragung

Die Befragungsergebnisse decken sich größtenteils mit den durch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort getroffenen Angaben. Auch hier ist differenziert auf die einzelnen Ortsteile einzugehen. Die zuerst auf- geführten Ortsteile Anzhausen und Flammersbach zeigen, nach Angaben der Bürgerschaft, mehrheit- lich besonders geringe Breitband-Übertragungsraten von weniger als 2 Mbit/s, welche als nicht mehr

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 42 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

zeitgemäß zu bezeichnen sind. Dies betrifft allerdings ausschließlich die über das Telekom-Leitungs- netz angebundenen Häuser. Als Alternative stünde auch in diesen beiden Dörfern Unitymedia als An- bieter mit sehr guten Leistungswerten zur Verfügung, jedoch fehlen oft Hausanschlüsse.

Wasserversorgung, Abwasserentsorgung

Die Wasserversorgung der Gemeinde Wilnsdorf erfolgt über 14 im Gemeindegebiet verteilte Hochbe- hälter mit einem gesamten Speichervolumen von 5.770 m³. Mit der Unterstützung von 2 Druckerhö- hungsanlagen gelangt das Trinkwasser über 200 Kilometer Wasserleitungen zu den insgesamt 6.450 Wasserhausanschlüssen im Gemeindegebiet, welche jeweils mit einem Wasserzähler ausgestattet sind. Die Abwasserentsorgung erfolgt über die zwei Kläranlagen in Niederdielfen und Rinsdorf. Alle bebauten Grundstücke innerhalb des Gemeindegebietes sind inzwischen an die Kanalisation angeschlossen. Die Ausnahme bilden weit außerhalb gelegenen Bauernhöfe etc. Während Anzhausen, Flammersbach, Gernsdorf, Niederdielfen, Oberdielfen, Rudersdorf, Wilgersdorf und ein Drittel von Obersdorf am Klär- werk Niederdielfen angeschlossen sind, erfolgt die Abwasserbeseitigung für die Orte Rinsdorf, Wilnsdorf und zwei Drittel von Obersdorf über das Klärwerk Rinsdorf. Wilden ist an das Leitungssystem des Ab- wasserverbandes Hellertal angeschlossen. Neben der öffentlichen Kanalisation sind auch private Abwasserleitungen Teil des Abwasserbeseiti- gungssystems.15

Energieversorgung

Die Gemeinde Wilnsdorf wird flächendeckend mit Strom und Erdgas versorgt.

Abfallentsorgung

Die Gemeinde Wilnsdorf sammelt auf den Hausgrundstücken anfallenden Hausmüll und Wertstoffe ein und transportiert diese zu den Entsorgungs- und Verwertungsanlagen. Die Sammlung erfolgt über Ab- falltonnen für Restmüll, Biomüll, Papier und Leichtstoffe an den Hausgrundstücken. Sperrmüll und Elekt- rogeräte sowie Astschnitt werden nach Voranmeldung abgeholt. Damit werden ein sehr guter Service und auch eine sehr gute Möglichkeit zur Abfalltrennung und –verwertung geboten. Es besteht zudem ein verursacherorientiertes Abfallgebühren-System mit Wahlmöglichkeiten bei den Tonnengrößen. Die Sauberhaltung der Landschaft von Abfällen wird durch ehrenamtliche Helfergruppen/Vereine in allen Ortsteilen unterstützt.

Stärken und Schwächen Technische Infrastruktur, Ver- und Entsorgung

Stärken • Ca. die Hälfte der Haushalte und Firmen verfügt über eine zeitge- mäße Internetversorgung • Wasserversorgung durch das gemeindliche Wasserwerk (14 Hochbe- hälter) • Zwei Kläranlagen Schwächen • Aktuell noch schwache Internet-Übertragungsraten in einzelnen Orts- teilen (im Telekom-Netz), teilweise

15 Homepage der Gemeinde Wilnsdorf: https://www.wilnsdorf.de/Leben-Wohnen/Bauen-Wohnen-Umwelt/Wasser-Abwasser/Ab- wasserbeseitigung (Zugriff 11.12.2018)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 43 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Herausforderungen / Handlungsbedarf Im Sinne der Konkurrenzfähigkeit (bezogen auf die Gewerbe- und Industriebetriebe sowie die Positi- onierung von Wilnsdorf als attraktiver Wohn-/Arbeitsort) gilt es, zeitnah die noch unterversorgten Be- reiche auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen. Darüberhinausgehend kommt im Zuge der allgemeinen »Digitalisierung« auch in Zukunft der ständi- gen Weiterentwicklung von Kommunikationstechnologien eine große Bedeutung zu.

2.3 Soziale Infrastruktur, Bürgerschaftliches Engagement und Bildung

2.3.1 Gemeinbedarfseinrichtungen Innerhalb der Vereinsheime und Sportanlagen der Gemeinde Wilnsdorf besteht ein reges Vereinsleben, welches das soziale Miteinander und den Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger fördert und eine wichtige Kommunikationsmöglichkeit darstellt. Die Sport- und Vereinsheime sind öffentlich nur einge- schränkt nutzbar und im Eigentum der Vereine oder langfristig von der Gemeinde gepachtet. Säle und Vereinsgaststätten können jedoch von den Bürgerinnen und Bürgern für private Veranstaltungen und Feierlichkeiten genutzt werden. Ergänzend sind in einigen Ortsteilen der Gemeinde öffentliche, ortsteilbezogene Versammlungsstätten im Sinne von Dorfgemeinschaftshäusern etc. vorhanden. Entsprechende Einrichtungen finden sich in Anzhausen, Gernsdorf, Niederdielfen, Oberdielfen, Rinsdorf, Rudersdorf, Wilden, Wilgersdorf und Wilnsdorf. Die Einrichtungen in Flammersbach und Obersdorf werden z.Zt. (Stand 2018) anderweitig genutzt, jedoch bestehen in den Ortsteilen weitere Möglichkeiten für Zusammenkünfte. Dem mittlerweile in vielen Ortsteilen zu beklagenden Mangel an gastronomischen Angeboten ist es geschuldet, dass es zur Aufrechterhaltung von sozialem Leben, Kommunikation und „Miteinander“ bür- gerschaftlich organisierter Angebote bedarf. Besonders zu erwähnen ist die bürgerschaftlich betriebene Gemeinschaftseinrichtung „Zur alten Linde“ in Niederdielfen. Hier wurde im Jahre 2012 durch besonde- res Engagement der Bürgerschaft der Abriss des historischen Gebäudes abgewendet. Im Sommer 2014 erwarb der Bürgerverein die alte Linde für 99 Jahre im Erbbaurecht. Im Frühjahr 2015 wurde mit dem Anbau begonnen. Es wurde ein behindertengerechter Fahrstuhl errichtet und in der 1. Etage entstand neben dem Burgmannsaal die Burgmannstube und ein Behinderten - WC. Zwei Tage in der Woche (Freitag und Samstag) öffnet nun die Gaststätte ihre Tore und freut sich über zahlreiche Besucher und neue Mitglieder.16 In nahezu jedem Ortsteil befindet sich eine Kirche, oft ergänzt durch kirchliche Räumlichkeiten wie Pfarr- heime und Gemeinderäume, welche größtenteils auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden können und aus diesem Grund im Zuge der Beschreibung der Gemeinbedarfseinrichtungen mit erwähnt werden sollten. Insgesamt befinden sich elf Kirchen und zwei Kapellen im Gemeindegebiet, davon sind fünf evangelisch, fünf katholisch und eine simultan. Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, wie zum Beispiel Jugendzentren, sind in Wilnsdorf und Ru- dersdorf vorhanden. Diese werden im folgenden Kapitel Familienfreundlichkeit ausführlich beschrieben.

Im Rahmen der Online-Befragung wurde u. a. die Frage gestellt, inwieweit die vorhandenen Gemein- schaftshäuser den Anforderungen genügen oder Defizite aufweisen. Das Ergebnis zeigt deutliche Un- terschiede in der Einzelbetrachtung der Ortsteile: Während in Niederdielfen, Rudersdorf, Wilgersdorf und Wilnsdorf ein hohes Maß an Zufriedenheit mit den Gemeinschaftseinrichtungen und deren Ausstat- tung geäußert wurde, gaben die Bürgerinnen aus Anzhausen, Flammersbach, Gernsdorf, Oberdielfen, Obersdorf, Rinsdorf und Wilden negative Bewertungen bezüglich der Gemeinschaftseinrichtungen in ihren Ortsteilen ab.

16Homepage des Bürgervereins www.bv-zur-alten-linde.de/historie, Zugriff: 13.12.2018

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 44 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

In Anzhausen wurde der allgemein schlechte Zustand der Mehrzweckhalle angemerkt, welcher beson- ders im Bereich von Küche und Toilette deutlich sichtbar ist. Die Halle verfügt über keinen barrierefreien Zugang, W-LAN und Mediennutzung sind nicht möglich. In Flammersbach kann das Bürgerhaus zurzeit nicht durch die Bürgerschaft genutzt werden. Hierzu wurde darüber hinaus angegeben, dass der Zustand des Bürgerhauses generell renovierungsbedürftig sei. Der Bürgerverein Flammersbach beabsichtigt, das Gebäude in seine Trägerschaft zu übernehmen; entsprechende Abstimmungen dazu mit der Gemeinde Wilnsdorf laufen. Die Gemeinschaftseinrichtung in Oberdielfen weist laut den BefragungsteilnehmerInnen Mängel im Be- reich Inventar/Einrichtung, Barrierefreiheit und Attraktivität der Innenraumgestaltung auf. Auch sei der Zustand der Toilettenanlage nicht zeitgemäß. Die Angaben der Bürgerschaft aus Obersdorf deckten sich mit denen aus Flammersbach, auch hier kann die Gemeinschaftseinrichtung im Ort zur Zeit nicht durch die Bürgerschaft genutzt werden, eben- falls erfolgte der Hinweis auf die Renovierungsbedürftigkeit der Räumlichkeiten. In Rinsdorf bestehen laut der Ergebnisse der Online-Befragung ebenfalls Schwächen im Bereich Toi- lettenanlage, Küche, Heizung und Außengestaltung. Besonders eindeutig fielen die Bewertungen in Gernsdorf und Wilden aus, in beiden Fällen wurde auf den allgemeinen schlechten Zustand des Gebäudes hingewiesen, welcher vor allem im Bereich sanitäre Anlagen und Küche deutlich wird. Auch sei die Sauberkeit der Einrichtung nicht ausreichend, die Hei- zung der Einrichtungen sei nicht voll funktionsfähig und eine ausreichende Bestuhlung sei in Gernsdorf nicht möglich. Eine Anschlussfrage zielte auf das Fehlen von Versammlungs-/Veranstaltungsräumen. Hier ergab sich lediglich in den Ortsteilen, deren Gemeinschaftseinrichtungen temporär nicht durch die Bürgerschaft genutzt werden konnten, ein eindeutiges Votum für ein Fehlen – meistens wurde kein Bedarf für einen (weiteren) Versammlungs- bzw. Veranstaltungsraum angegeben.

Abbildung 34: Gemeinschaftseinrichtungen: Haus Heimat in Rudersdorf, Sporthalle in Obersdorf, Zur alten Linde in Niederdielfen

Zu den Gemeinbedarfseinrichtungen sind auch Turn- und Sporthallen zu zählen. Mit entsprechenden Einrichtungen in Anzhausen, Niederdielfen, Oberdielfen, Obersdorf, Rinsdorf, Rudersdorf, Wilden, Wil- gersdorf und Wilnsdorf sind nahezu alle Ortsteile der Gemeinde mit Turn- und Sporthallen ausgestattet, so dass in diesem Bereich von einer umfassenden Versorgung gesprochen werden kann. Die Frage nach der Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen zeigt ein differenziertes Bild. Während einige Einrichtungen den Angaben der Befragungsteilnehmer zufolge relativ gut ausgelastet sind (Anz- hausen, Gernsdorf, Wilden) erfolgten für andere Einrichtungen wie Oberdielfen, Rinsdorf oder Ruders- dorf Angaben, welche auf eine vergleichsweise geringere Nutzung zurückschließen lassen. An dieser Stelle sei grundsätzlich angemerkt, dass die Gemeinschaftseinrichtungen in den Ortsteilen wichtig für das Gemeinschaftsleben und das Bürgerschaftliche Engagement innerhalb der Ortsteile sind. Die Möglichkeit, diese Räumlichkeiten zu nutzen, ist für den Zusammenhalt der Bürgerschaft, das Ge- meinschaftsleben und damit auch die Vitalität der Ortsteile von großer Bedeutung.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 45 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Nutzung der Gemeinbedarfseinrichtungen

Anzhausen Flammersb… Gernsdorf Niederdielfen Oberdielfen Obersdorf Rinsdorf Rudersdorf Wilden Wilgersdorf Wilnsdorf

0 20 40 60 80 100 häufig (mehrmals wöchentlich) regelmäßig (mehrmals im Monat) unregelmäßig (selten, wenige Male im Jahr) nie keine Angabe

Abbildung 35: Beurteilung der Einrichtung/Ausstattung von Gemeinschaftshaus/Versammlungsraum; Ergebnis der Online-Befragung

Stärken und Schwächen Gemeinbedarfseinrichtungen

Stärken • Umfangreiches Angebot an Gemeinbedarfseinrichtungen: Bürgerhäuser, DGH • Sport- und Turnhallen in nahezu allen Ortsteilen • ergänzend sind Versammlungsstätten der Vereine und Kirchen vorhanden Schwächen • Sanierungsmaßnahmen in einigen Einrichtungen notwendig • Defizite in den Bereichen Barrierefreiheit (barrierefreie Erschließung und barri- erefreie Nutzung, vor allem der Toilettenanlagen) • teilweise geringe Auslastung der Einrichtungen • in einzelnen Ortsteilen sind Einrichtungen z.Z. durch andere Nutzungen belegt Herausforderungen / Handlungsbedarf Die vorhandenen Gemeinschaftseinrichtungen der Gemeinde Wilnsdorf sind z.T. „in die Jahre“ ge- kommen und benötigen eine Instandsetzung und Anpassung der Ausstattung an die z.B. durch den demographischen Wandel veränderten Anforderungen. Mit Blick auf die „alternde Bevölkerung“ wird eine barrierefreie bzw. barrierearme Umgestaltung der Räumlichkeiten/Gebäude notwendig. Im Rah- men der Digitalisierung wäre eine Versorgung der Einrichtungen mit W-LAN Technologie zu begrü- ßen, wodurch sich neue Nutzungsmöglichkeiten und Nutzergruppen erschließen könnten. Um das Gemeinschaftsleben und den sozialen Austausch innerhalb der einzelnen Ortsteile zu stärken, wer- den darüber hinaus gezielte und bedarfsgerechte Maßnahmen zur Aufwertung, Modernisierung und Weiterentwicklung der Einrichtungen angestrebt. Die Nutzung regenerativer Energien und umwelt- verträglicher Bau- und Dämmstoffe könnte an diesen Gebäuden im Sinne einer Vorbild- und Beispiel- funktion für private Baumaßnahmen erfolgen.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 46 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

2.3.2 Familienfreundlichkeit Die Gemeinde Wilnsdorf legt großen Wert auf Familienfreundlichkeit, welches als Querschnittsthema viele Aspekte des täglichen Lebens innerhalb der Gemeinde betrifft. Dies wird besonders durch den Ratsbeschluss vom 08.11.2007 zur Aufstellung einer Bestandsaufnahme zur Situation von Familien in Wilnsdorf deutlich. Im Herbst 2006 wurden kreisweit insgesamt 4.000 Familien mit mindestens einem im Haushalt lebenden minderjährigen Kind angeschrieben, um einen Familienbericht auf Kreisebene erstellen zu können. Aus der Gemeinde Wilnsdorf nahmen 227 Familien an der Befragung teil. Im August 2008 erhielt die Wilns- dorfer Verwaltung einen entsprechenden Kurzbericht. Dieser diente als Grundlage für den Familienbe- richt der Gemeinde Wilnsdorf, der einige Aspekte der Lebenslage von Familien in der Gemeinde Wilns- dorf detaillierter analysiert. 17 Der von der Verwaltung selbst erstellte Familienbericht trifft Aussagen zur Ausgangslage der Gemeinde Wilnsdorf und beleuchtet in den folgenden Kapiteln ausführlich die Lebenssituation von Familien, die Wohnsituation und Wohnumfeld, Arbeitsmarkt und wirtschaftliche Situation von Familien, Institutionelle Kinderbetreuung, Bildung und Ausbildung sowie Freizeit- und Kulturangebote. In der Zusammenfassung am Ende des Berichtes werden folgende Kernaussagen getroffen:

Für Familien sind wichtig: 1. Unterstützende und kooperierende Netzwerke; 2. Niedrigschwellige Zugänge zu Einrichtungen und Diensten; 3. Frühzeitige Einbindung von Eltern in Bildungs- und Entwicklungsprozesse; 4. Flexibilität und Mobilität in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf; 5. Familienentlastende Unterstützungsangebote; 6. Attraktive Angebote in der Freizeitgestaltung; 7. Familienfreundliche Wohn- und Erholungsangebote; 8. Intergeneratives Zusammenleben; 9. Flexible und verlässliche Infrastrukturen.

Der Familienbericht Wilnsdorf stellt die Grundlage für eine vernetzte Betrachtung der Wilnsdorfer Situation dar, entsprechende Schlüsse zur weiteren Stärkung der Gemeinde als familienfreundli- che Kommune können gezogen werden.18

Das Thema Familienfreundlichkeit schließt im Rahmen der IKEK-Erarbeitung aber auch ein flächende- ckendes Angebot an Spiel- und Erlebnisangeboten sowie Betreuungseinrichtungen und individuelle An- gebote für verschiedene Altersgruppen mit ein.

Kindergärten, Familienzentren, Pflegekinderdienst

Innerhalb der Gemeinde Wilnsdorf sind 14 Kinderbetreuungs-Einrichtungen vorhanden. Dazu zählen Kindergärten, Kindertagesstätten sowie Familienzentren. Die Ortsteilprofile (Kapitel 3) geben genauere Auskunft über die Einrichtungen in den jeweiligen Ortsteilen. Die Einrichtungen der Kinderbetreuung verteilen sich über das gesamte Gemeindegebiet. In allen Ortsteilen ist mindestens eine Einrichtung vorhanden. In den Ortsteilen Rudersdorf, Wilnsdorf und Wil- gersdorf bestehen jeweils zwei Einrichtungen. Des Weiteren gibt es in der Gemeinde Wilnsdorf vier Familienzentren mit insgesamt sieben Standor- ten, welche neben der Kinderbetreuung auch eine Unterstützung der Eltern anbieten: • Ev. Familienzentrum "Spatzennest" in Wilnsdorf

17 Homepage der Gemeinde Wilnsdorf, https://www.wilnsdorf.de/Leben-Wohnen/Kinder-Familie/Familie, Zugriff 12.12.2018 18 Familienbericht der Gemeinde Wilnsdorf, Seite 65

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 47 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

• Familienzentrum des Landes NRW im kath. Kindergarten in Wilgersdorf • Familienzentrum Galileo Dielfen mit den Standorten: o DRK-Kindertagesstätte in Oberdielfen o DRK-Kindertagesstätte in Niederdielfen • Familienzentrum Rudersdorf/Gernsdorf mit den Standorten: o Kath. Kindergarten "St. Laurentius" in Rudersdorf o Kath. Kindergarten "Sonnenschein" in Rudersdorf o Kath. Kindergarten "St. Johannes" in Gernsdorf Angebote der Kindertagespflege (Großtagespflegestellen und Einzelpersonen) ergänzen die sehr guten Möglichkeiten der Kinderbetreuung in der Gemeinde Wilnsdorf. In verschiedenen Kursen können Angebote wahrgenommen werden, welche die Erziehungskompeten- zen der Eltern stärken, neue Netzwerke schaffen und Familien in allen Lebenslagen unterstützen.

Abbildung 36: Darstellung der Lage und Anzahl der Kindergärten (grüne Kreise) im Gemeindegebiet Wilnsdorf; eigene Darstellung

Spielplatzangebot und Sportstätten

Im Gemeindegebiet Wilnsdorf bestehen 23 öffentliche Kinderspielplätze, weitere Anlagen sind öffentli- chen Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen zuzuordnen und somit teilweise nicht durchgehend öffentlich zugänglich. Darüber hinaus bestehen unterschiedliche Sportstätten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Gemeindegebiet. 7 Bolzplätze ergänzen das Angebot der Spielplätze und stehen allen Altersgruppen zur Verfügung. Vor ca. zehn Jahren wurden sechs Sportplätze

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 48 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

im Gemeindegebiet komplett erneuert. Bewusst wurden überwiegend Sportanlagen für eine breitensportliche Nutzung entwickelt, die neben Kunstrasenplätzen u. a. auch Beachvolleyballfelder, Kunststofflaufbahnen und Mehrzweckspielfelder bieten.

Dirt-Bike-Anlagen Fitness-Ceter/Sauna Modellflug Reitsport Niederdielfen Wilnsdorf, Freizeitpark Gernsdorf, Vereinsge- Anzhausen, Reitstall Obersdorf „Höhwäldchen“ lände Flugmodellsport- Jung Wilden club Oberes Weißtal Wilgersdorf, Heidehof Wilnsdorf e. V. Wilnsdorf, Otterbach

Turn- und Moto-Cross Tennis Volleyball / Beachvol- Sporthallen Rudersdorf, „Anzhäuser Wilgersdorf, Tennisclub leyball Anzhausen, Niederdiel- Mühle“ Wilnsdorf, Tennisclub Niederdielfen, Sportan- fen, Oberdielfen, Obers- Wilnsdorf, Freizeitpark lage dorf, Rinsdorf, Ruders- „Höhwäldchen“ Obersdorf, Sportplatz dorf, Wilden, Wilgersdorf, Squash Rinsdorf, Sportplatz Wilnsdorf Wilnsdorf, Freizeitpark Wilden, Sportanlage „Höhwäldchen“ Wilgersdorf, Naturfreibad

Tabelle zu Sport- und Freizeitangeboten der Gemeinde Wilnsdorf, Datengrundlage Familienbericht Wilnsdorf

Im Rahmen der Online-Befragung ergab sich ein differenziertes Bild bei der Bewertung des Spielplatz- angebotes:

Spielplatzangebot im Ortsteil

Anzhausen

Flammersbach

Gernsdorf

Niederdielfen

Oberdielfen

Obersdorf

Rinsdorf

Rudersdorf

Wilden

Wilgersdorf

Wilnsdorf

0 20 40 60 80 100 sehr gut gut befriedigend eher schlecht sehr schlecht weiß nicht keine Angabe

Abbildung 37: Beurteilung des Spielplatzangebots im Ortsteil; Ergebnis der Online-Befragung

Überwiegend wurden Bewertungen aus dem Bereich gut bis befriedigend abgegeben, vereinzelt erfolg- ten Bewertungen im Bereich sehr gut. Auffällig ist die relativ zurückhaltende Bewertung aus dem Ortsteil Oberdielfen. Im Detail wurden hier folgende Kritikpunkte zu dem bestehenden Spielplatz geäußert: „Spielplatz veraltet“, „kein Schutz bei Sonne und Hitze“, „Spielplatz recht klein, wenige und unattraktive Geräte“.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 49 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Negative Äußerungen aus den anderen Ortsteilen bewegen sich ebenfalls innerhalb dieses Themen- spektrums, deshalb stehen die Aussagen aus Oberdielfen hier stellvertretend auch für andere Ortsteile. Zu ergänzen sind in diesem Zusammenhang noch Wünsche der Bürgerschaft nach altersgerechten Spielmöglichkeiten, sowohl für Kinder unter 3 Jahren als auch für ältere Kinder und Jugendliche.

Abbildung 38: Spielplätze in Oberdielfen, Rudersdorf und Niederdielfen

Betreuungs-/Freizeitangebote für Jugendliche

Die Gemeinde Wilnsdorf betreibt im Gemeindegebiet zwei Einrichtungen zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Der Jugendtreff Wilnsdorf besteht seit 1994 und ist für alle Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugänglich. Neben Kickern, Billard und Spielekonsolen bietet der Jugendtreff die Möglich- keit, eigene Projekte zu gestalten oder Kochkurse wahrzunehmen. Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen stehen jederzeit zur Beratung und Betreuung zur Verfügung. Der Jugendtreff ist dienstags und donners- tags von 16.00 bis 21.00 Uhr und freitags bis 22.00 Uhr geöffnet. Im Ortsteil Rudersdorf liegt der zweite Jugendtreff, welcher ebenfalls eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren darstellt. Die Räume sind dienstags und mittwochs zwischen 16.00 und 20.00 Uhr und donnerstags von 15.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Der Jugendtreff bietet den Kindern und Jugend- lichen ein Angebot aus Kicker, Billard, Dart, Spielekonsolen und Kochkursen an. Dazu kommen regel- mäßige Veranstaltung an Wochenenden und eine Ferienfahrt ins Ausland in den Sommermonaten. Bei Problemen können die MitarbeiterInnen jederzeit um Rat gebeten werden. Das Freizeitangebot der Gemeinde wird durch die Wilnsdorfer Ferienspiele ergänzt. In Kooperation mit den ortsansässigen Vereinen und Verbänden, dem Museum Wilnsdorf und der Bibliothek Wilnsdorf werden in den Sommerferien zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche an- geboten. Zu dem Angebot zählen neben Tagesveranstaltung innerhalb des Gemeindegebietes auch Ausflüge und Exkursionen in die Umgebung. Das Angebot wird etwa vier Wochen vor Beginn der Som- merferien veröffentlicht.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 50 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Weitere Betreuungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche bieten die Kirchengemeinden und Religionsgemeinschaften in allen Ortsteilen.

Stärken und Schwächen Familienfreundlichkeit

Stärken • sehr gute Ausstattung mit Kinderbetreuungsangeboten in jedem Orts- teil, vier Familienzentren • Jugendtreffs in Wilnsdorf und Rudersdorf • Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche in den Sommerferien • überwiegend gutes Spielplatzangebot, das allerdings auch weiter sich wandelnden Anforderungen angepasst werden muss Schwächen • in einigen Ortsteilen fehlende Treffpunkte für Jugendliche „im Freien“ Herausforderungen / Handlungsbedarf Die Gemeinde Wilnsdorf zeigt sich im Bereich der Familienfreundlichkeit bereits gut aufgestellt. Ver- besserungen sind in der Ausstattung einzelner Spielplätze möglich, hier sind vor allem Angebote für verschiedene Altersgruppen zu ergänzen (U3 Kinder, Jugendliche und auch Angebote für Erwach- sene Senioren). Der Familienbericht bietet eine gute Grundlage für weitere Planungen, da dieser nun 10 Jahre alt ist, wäre eine Aktualisierung bzw. Fortschreibung sinnvoll, um bedarfsgerechte Maßnah- men entwickeln zu können.

2.3.3 Betreuungs-/Pflegeangebot für Senioren Betreute Wohn- und Pflegeeinrichtungen für SeniorInnen befinden sich im Hauptort Wilnsdorf und in den Ortsteilen Obersdorf und Niederdielfen. Ergänzend bestehen im Bereich der Gemeinde Wilnsdorf Angebote der mobilen Pflege und der Tagespflege.

Ortsteil Einrichtung Wilnsdorf Betreuung- und Pflegeheim „Haus Höhwäldchen“ Altengerechtes Wohnen (Kontakt: Haus- und Wohnungsverwaltung Büttner) Obersdorf Pflegeheim „Haus Sonne“ Niederdielfen Seniorenwohn- und Pflegeheim „Haus an der Weiß“ Betreutes Wohnen (Kontakt: Haus an der Weiß) Im „Haus Höhwäldchen“ besteht mit insgesamt 69 Plätzen ein Angebot im Sinne des Betreuten Woh- nens und der Pflege. Das Pflegeheim „Haus Sonne“ verfügt über 24 Plätze und das Seniorenwohn- und Pflegeheim „Haus an der Weiß“ 59 Plätze. Aus den Ergebnissen der Online-Befragung geht hervor, dass die Betreuungssituation in Wilnsdorf zwar aktuell überwiegend positiv beurteilt wird, jedoch angesichts der alternden Bevölkerung zukünftig wei- tere seniorengerechte Wohnungen sowie insbesondere Wohnangebote mit Betreuung benötigt werden. Seitens der Gemeinde Wilnsdorf und sonstigen Einrichtungen werden folgende Aktivitäten, kulturelle Angebote und Begegnungsmöglichkeiten für Senior/innen angeboten: • Seniorencafé, Ev. Kirchengemeinde Rödgen • Seniorencafé, Ev. Kirche Niederdielfen • Seniorentreff CVJM-Kreisverband, Wilgersdorf • Seniorentreff freie ev. Gemeinde, Wilnsdorf • Seniorentreff VdK-Ortsverband • DRK-Seniorengymnastik, Wilden, Wilgersdorf und Wilnsdorf • Indiaca für Senioren, VfB Wilden

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Abbildung 39: Seniorenwohneinrichtung im Ortsteil Niederdielfen

Stärken und Schwächen Betreuung und Pflege

Stärken • Betreuung und Pflege von Senioren durch Angebote wie Wohnheime, Pflegeangebote und ambulante Pflegedienste gegeben • Aktivitäten, kulturellen Angebote und Begegnungsmöglichkeiten für Se- nior/innen vorhanden Schwächen • Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen nur in drei Ortsteilen vorhanden • Perspektivisch weiterer Bedarf an seniorengerechtem Wohnraum sowie Pflege- und Betreuungsdienstleistungen Herausforderungen / Handlungsbedarf Das Betreuungs-/Pflegeangebot wird bezogen auf die Gesamtgemeinde überwiegend positiv bewer- tet. Allerdings werden auch Probleme ("Engpässe") formuliert. Der Entwicklungs-/ Ausbaubedarf be- zieht sich vorrangig auf "betreutes Wohnen". Im Sinne einer systematischen Bedarfs- und Angebots- planung wäre hier in den kommenden Jahren ein differenzierter Überblick über bestehende und ge- plante altersgerechte Wohn- und Versorgungsangebote zu gewinnen. Ziel ist die kleinräumige Erfas- sung von Bedarfslücken und Bereitstellung günstiger Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung des Angebotes. Neben Seniorenzentren sind speziell die alternativen Wohn- und Betreuungsformen (betreutes Wohnen, gemeinschaftliches Wohnen, barrierefreie Wohnungen, Pflegewohngemein- schaften etc.) im Detail zu erfassen. Weiterhin besteht Bedarf in einer Verbesserung der Vernetzung und Kooperation folgender Akteure: Wohnungswirtschaft, Architekten, Banken, Wohlfahrtspflege, Handwerk, Seniorenselbsthilfe-Grup- pen etc. Denkbar ist die Durchführung und Moderation von Veranstaltungen, auch unter Einbezie- hung aller zuständigen Ämter. Weitere mögliche Betätigungsfelder liegen in der Beratung/Information der älteren MitbürgerInnen sowie in der Identifizierung und Bereitstellung (Planungsrecht) geeigneter Grundstücke für die Entwicklung von Wohnprojekten. Ein weiterer möglicher Maßnahmenbereich ergibt sich in der Erweiterung des Angebotes und der Organisation regelmäßiger Aktivitäten und Unterstützung von Senioren, die noch im häuslichen Um- feld leben.

2.3.4 Gesundheit und ärztliche Versorgung Die Ärzte der Allgemeinmedizin und Zahnmedizin befinden sich zentral im Gemeindegebiet; im Hauptort Wilnsdorf sind Allgemeinmediziner, Ärzte der Inneren Medizin, der Frauenheilkunde, der Logopädie, der Orthopädie und Zahnärzte vorzufinden. Im östlichen Gemeindegebiet sind in Wilgersdorf und Ru- dersdorf jeweils ein Allgemeinmediziner und ein Zahnarzt ansässig. Im westlichen Gemeindegebiet sind in Niederdielfen zwei Allgemeinmediziner sowie ein Zahnarzt zu finden, in Oberdielfen ist ein Zahnarzt ansässig.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 52 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Die kleineren Ortsteile im südlichen und nördlichen Bereich der Gemeinde besitzen keine medizinische Versorgung vor Ort. Vor allem für die ältere Bevölkerung aus diesen Ortsteilen sind Arztbesuche somit zeitaufwendig, umso mehr, wenn sie auf den ÖPNV angewiesen sind. Im Gemeindegebiet Wilnsdorf ist absehbar kein Krankenhaus vorhanden. Die nächst gelegenen Kran- kenhäuser befinden sich jedoch in Siegen und sind somit zwischen 10-15 Kilometer entfernt. Im Gemeindegebiet sind zwei Tierärzte (Wilnsdorf und Niederdielfen) ansässig.

Zufriedenheit mit dem ärztlichen Angebot/Gesundheitsangebot

Anzhausen Flammersbach Gernsdorf Niederdielfen Oberdielfen Obersdorf Rinsdorf Rudersdorf Wilden Wilgersdorf Wilnsdorf

0 20 40 60 80 100

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden weiß nicht keine Angabe

Abbildung 40: Ärztliches Angebot / Gesundheitsangebot; Ergebnis der Online-Befragung

Wie in der Darstellung zu erkennen, ergab die Online-Befragung, dass der überwiegende Teil der Bür- gerinnen und Bürger sehr zufrieden oder zufrieden mit dem ärztlichen Angebot / Gesundheitsangebot (insgesamt) in Wilnsdorf ist. Auch die Frage nach der Erreichbarkeit des Angebotes wurde im Rahmen der Online-Befragung über- wiegend positiv bewertet. Mit einer Mehrheit an Stimmen aus den Kategorien „sehr gut“ (93) und „gut“ (489), äußerten sich deutlich über die Hälfte der Teilnehmer positiv auf die Erreichbarkeit. Vereinzelt wurde darauf hingewiesen, dass für eine Behandlung durch Fachärzte die größeren Städte der Umge- bung aufgesucht werden müssen.

Stärken und Schwächen Gesundheitsversorgung

Stärken • ärztliches Angebot / Gesundheitsangebot in den größeren Ortsteilen gegeben • Zufriedenheit mit dem med. Angebot in Wilnsdorf (gesamt) Schwächen • Konzentration des Angebotes im Zentrum des Gemeindegebietes • Ungeklärte Perspektive im Bereich Hausärzte (Alter, Eintritt in den Ru- hestand, unklare Nachfolge); z.T. bereits aktuell Mangel an Allgemein- medizinern • Notfallversorgung nicht durchgehend vor Ort gewährleistet (fehlende Notfallpraxen am Wochenende)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 53 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Herausforderungen / Handlungsbedarf Im Allgemeinen ist Wilnsdorf in den Bereichen Gesundheit und ärztliche Versorgung sehr gut aufge- stellt, was auch durch die positive Rückmeldung der Bevölkerung bestätigt wird. Die für den Bereich „ärztliche Versorgung“ in der Befragung benannten Defizite beziehen sich vorrangig auf einen Mangel an Fachärzten sowie Befürchtungen hinsichtlich möglicher zukünftiger Probleme aufgrund des hohen Durchschnittsalters der Hausärzte. Die Ansiedlung von Ärzten und Apotheken kann allerdings nicht unmittelbar beeinflusst werden.

2.3.5 Bürgerschaftliches Engagement Das gesellschaftliche Leben und der soziale Zusammenhalt werden in den Wilnsdorfer Ortsteilen in starkem Maße von den Vereinen getragen.

Vereinsangebot

Die Vielfalt der Vereine ist groß, wie die Zusammenstellung auf der Webseite der Gemeinde zeigt. Hier werden 9 Kategorien aufgelistet:

Kategorie Anzahl Beispiele Fördervereine 14 Förderverein der Ev. Kita "Spatzennest", Förderverein Grundschule Wilns- dorf, Förderverein Sonnenstrahl Wilnsdorf e. V., Förderverein Skateranlage Wilnsdorf e.V., Förderverein "Haus an der Weiß", etc. Heimat- und Bürger- 15 Bürger- und Heimatvereine in Flammersbach, Wilgersdorf, Wilden, Ruders- vereine dorf, Anzhausen, Gernsdorf, Niederdielfen, Oberdielfen und Rinsdorf Hilfsorganisationen 21 Caritas, AWO, DRK, Malteser, Seniorenförderverein Unteres Weißtal, etc. Kinder- und Jugendor- 7 CVJM Obersdorf, Rinsdorf, Wilden, Wilgersdorf und Wilnsdorf, DPSG-Ju- ganisationen gendgruppe Rudersdorf Musikvereine 14 Musikverein Rudersdorf, Musikverein Wilgersdorf, Spielmannszug „Blau- Weiß“ Dielfen, Jagdhornbläsergruppe Weißtal, Musikkapelle St.-Martinus Wilnsdorf Chöre/Gesangvereine 19 Weißtaler MGV Niederdielfen 1924 e.V., TONZAUBER Frauenchor Gerns- dorf e. V., Li(e)dschatten Wilgersdorf e. V., Gesangverein "Glück Auf" Anz- hausen, etc. Sportvereine 37 Turn- und Fußballvereine, Schützenvereine, Angelsportvereine, Radsport, etc. Kirchliche Vereine 21 Ev. Frauenhilfe, Freie evangelische Gemeinde, Kapellenverein St. Antonius und Verbände Anzhausen, Kath. Frauengemeinschaft etc. Sonstiges 40 Modellbahnverein, Imkervereine, Geflügelzucht, Brieftaubenzucht etc.

Die Vereine in den Ortsteilen der Gemeinde Wilnsdorf sind von denselben Problemen betroffen wie Vereine in vielen anderen Kommunen auch (Mitgliederschwund, Überalterung, Nachwuchsprobleme). Betroffen sind nicht alle Vereine gleichermaßen, Sportvereine und beispielsweise die Freiwillige Feuer- wehr sind tendenziell weniger von Nachwuchsproblemen betroffen als z.B. Männergesangs- und Hei- matvereine. Abzumildern ist dieser Trend nicht durch Maßnahmen von außen. Es braucht – soweit möglich – eine Orientierung/Hinwendung auf Themen und Angebote für Jüngere, wie dies in einigen Äußerungen aus der Online-Befragung auch angeregt wurde. Neben dem sozialen Leben innerhalb der Vereine besteht eine große Bereitschaft zur Nachbarschafts- hilfe und der gegenseitigen Unterstützung. Die Bürgerinnen und Bürger kennen sich vielfach unterei- nander und stehen im engen Austausch, was vor allem bei den Ortsrundgängen und Workshops deut- lich wurde. Dorfgemeinschaftseinrichtungen wurden/werden mit einem hohen Anteil an Eigenleistung gebaut, gepflegt, weiterentwickelt und betrieben.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 54 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Vielfach wurde im Rahmen der Veranstaltungen vor Ort und der Online-Befragung allerdings auch da- rauf hingewiesen, dass Teile der Bevölkerung sich weniger engagieren und am sozialen Dorfleben be- teiligen. Hier könnte möglicherweise durch mehr Öffentlichkeitsarbeit für ein stärkeres ehrenamtliches Engagement, z. B. auch bei Neubürgern, geworben werden.

Stärken und Schwächen Bürgerschaftliches Engagement

Stärken • Zentrale Rolle der Vereine als Träger des gesellschaftlichen und sozia- len Lebens in den Ortsteilen • Bereitschaft zu Engagement und Eigenleistung Schwächen • Nachfolgeproblematik in den Vereinen • Bürgerschaftliches Engagement wird nicht von der gesamten Ortsbe- völkerung gleichermaßen getragen Herausforderungen / Handlungsbedarf Die Unterstützung der Arbeit der Vereine und Honorierung des ehrenamtlichen Engagements ist ein wichtiger Bestandteil des zukünftigen sozialen Lebens innerhalb der Ortsteile Wilnsdorfs. Durch die Aufrechterhaltung von öffentlichen Treffpunkten und Räumlichkeiten, welche von Vereinen für ihre Zusammenkünfte genutzt werden, kann diese Gemeinschaft gesichert werden. Die Schaffung von günstigen Rahmenbedingungen für die Vereinsarbeit, z.B. durch ein bedarfsgerechtes, multifunktiona- les Raumangebot, welches durch mehrere Vereine und andere Gruppierungen nutzbar ist (im gesamt- kommunalen Zusammenhang zu betrachten), ist somit sehr wichtig. Hierbei ist nach Möglichkeit auf bestehende Räumlichkeiten zurückzugreifen. Die Integration von Neubürgern ist zu verbessern, um den hohen Anteil an bürgerschaftlichem Enga- gement und die damit verbundene Vitalität des sozialen- und gesellschaftlichen Lebens auch für kom- mende Generationen aufrechtzuerhalten.

2.3.6 Bildung Das Themenfeld »Bildung« ist nach schulischer und außerschulischer Bildung zu unterscheiden. Die Frage nach der Zufriedenheit mit dem Schulangebot innerhalb der Gemeinde Wilnsdorf wurde im Rah- men der Online-Befragung positiv beantwortet. Überwiegend besteht innerhalb der Bevölkerung eine Zufriedenheit mit dem Schulangebot. Eine Häufung negativer Antworten ist in Obersdorf und Anzhausen zu beobachten, hier wurden 2 von 3 Grundschulstandorten innerhalb der letzten Jahre geschlossen, so dass die Kinder, wie auch in Flammersbach, Gernsdorf, Oberdielfen, Rinsdorf und Wilden zur Beschu- lung in den Nachbarort gefahren werden.

Schulische Bildung

Aktuell verfügt die Gemeinde Wilnsdorf über fünf Grundschulen sowie über drei weiterführende Schulen:

Schultyp Name der Schule / Hinweise Grundschulen ▪ Grundschule Dielfen (Grundschule mit Ganztags-Angebot) ▪ Grundschule Rudersdorf (Grundschule mit Ganztags-Angebot) ▪ Grundschule Wilgersdorf (Grundschule mit Ganztags-Angebot) ▪ Grundschule Wilnsdorf (Grundschule mit Ganztags-Angebot) ▪ Freie Christliche Grundschule Rudersdorf Weiterführenden ▪ Hauptschule Wilnsdorf (Ganztagschule) Schulen ▪ Realschule Wilnsdorf ▪ Gymnasium Wilnsdorf

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 55 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Bewertung des Schulangebots

Anzhausen

Flammersbach

Gernsdorf

Niederdielfen

Oberdielfen

Obersdorf

Rinsdorf

Rudersdorf

Wilden

Wilgersdorf

Wilnsdorf

0 20 40 60 80 100

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden Frage ist für mich nicht relevant weiß nicht keine Angabe

Abbildung 41: Bewertung des Schulangebotes; Ergebnis der Online-Befragung

Die Schülerzahlen haben sich in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt:

Schultyp 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Grundschule Anzhausen 77 80 56 37 Schulstandort wurde aufgelöst Grundschule Dielfen 94 94 108 137 141 152 164 197 Grundschule Obersdorf 89 62 42 Schulstandort wurde aufgelöst Grundschule Rudersdorf 138 114 120 128 125 145 135 119 Grundschule Wilden 90 90 60 34 Schulstandort wurde aufgelöst Grundschule Wilgersdorf 86 95 94 98 100 110 111 105 Grundschule Wilnsdorf 111 89 112 149 190 201 205 205 Freie Christliche Grund- 48 53 69 77 79 79 76 79 schule Rudersdorf Hauptschule Wilnsdorf 221 213 205 194 176 190 181 197 Realschule Wilnsdorf 483 450 404 402 424 423 401 421 Gymnasium Wilnsdorf 939 888 759 732 671 598 581 595 insgesamt 2.376 2.228 2.029 1.988 1.906 1.898 1854 1918

Die kursiv geschriebenen Grundschulen werden in der Tabelle berücksichtigt, da diese in den angegebenen Jahren noch vorhanden waren. Bei der Freien Christlichen Schule (FCS) handelt es sich um keine staatliche Schule. Die Zahlen der Wilnsdorfer Schüler wurden von der FCS übermittelt.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 56 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Abbildung 42: „Schulzentrum Niederdielfen“ Realschule, Grundschule, Kindergarten und Sport- und Freizeitan- lagen in direkter Nachbarschaft

Betreuungsangebote

Die Grundschulen im Gemeindegebiet Wilnsdorfs bieten zusätzlich zum Unterricht entweder verlässli- che Halbtagsbetreuung, offene Ganztagsbetreuung oder eine pädagogische Übermittagsbetreuung an. Zum Ganztagsangebot gehören Hausaufgabenbetreuung, Hausaufgabenhilfe, teilweise auch Nachhilfe (Schüler helfen Schülern). Im gebundenen Ganztag erstreckt sich der Unterricht bis in den Nachmittag hinein. Im offenen Ganztag wird der Nachmittag durch Spiel, Sport und ein vielfältiges Angebot an Kur- sen und Arbeitsgemeinschaften für die Kinder unterhaltsam und abwechslungsreich gestaltet. Die Grundschulen im Gemeindegebiet bieten neben dem Unterricht eine offene Ganztagsschule an. In der Ganztagsbetreuung können die Kinder bis 16:30 Uhr betreut werden. Den Kindern werden ein um- fassendes Bildungs- und Erziehungsangebot sowie eine qualifizierte Begleitung der Hausaufgaben ge- boten. Die Hauptschule Wilnsdorf ist als Ganztagesschule konzipiert. Die Teilnahme ist verpflichtend und soll die SchülerInnen umfangreich bilden und neue Herausforderungen fördern. Neben der individuellen und bedarfsgerechten Förderung stehen sportliche, musikalische, kreative und kulturelle Angebote im Fo- kus. In der Realschule und dem Gymnasium Wilnsdorfs wird den SchülerInnen eine pädagogische Übermit- tagsbetreuung angeboten. Das Angebot beinhaltet die Betreuung der Mittagspause sowie freiwillige Angebote, wie zum Beispiel Arbeitsgemeinschaften, Sport und Kultur sowie Förderangebote, am Nach- mittag.

Weiterbildung / musikalische Bildung

Die Weiterbildung der Bürgerinnen und Bürger wird vorrangig durch die VHS des Kreises Siegen-Witt- genstein, Zweigstelle Wilnsdorf gewährleistet. Aus der Online-Befragung wird für diesen Bereich in Tei- len eine Unzufriedenheit deutlich. Diese bezieht sich aber vorrangig auf Einzelwünsche zur Ergänzung des VHS-Angebotes. Mehrfach wurden hier spezifische Angebote für Kinder und Jugendliche ge- wünscht, ebenso wie Angebote speziell für Senioren (Leben im Alter) und generationsübergreifende Angebote. Auch Sprachkurse sollten nach Meinung der Bürgerinnen und Bürger verstärkt angeboten werden, besonders zugeschnittene Angebote z.B. für Migranten oder Kinder wurden gefordert. Darüber hinaus wurde mehrfach ein Interesse an Reha-Sport und Angeboten aus dem Bereichen Handwerk und Kochen gefordert. Sportarten, welche die örtlichen Vereine nicht anbieten, wie z.B. Cross Fit, Bouldern, Tanzen und Yoga wurden ebenfalls genannt. Die Frage „Gibt es bedarfsgerechte außerschulische Bil- dungsangebote (der VHS, der Gemeinde oder von Vereinen) in Wilnsdorf?“ wurde wie folgt beantwortet:

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 57 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Außerschulisches Bildungsangebot Anzahl % Sehr gutes Angebot 22 2,6 % Gutes Angebot 164 19,6 % Hinreichendes Angebot 265 31,6 % Unzureichendes Angebot 70 8,4 % Weiß nicht 243 29,0 % Keine Angabe 74 8,8 %

Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse darauf zu, dass ca. ein Drittel der Bevölkerung außerschulische Bildungsangebote nicht nutzt (Angaben „weiß nicht“ und „keine Angabe“). Von den Bürgerinnen und Bürgern, welche das Angebot nutzen, ist der Anteil derer die dieses als lediglich hinreichend oder gar unzureichend bezeichnet höher als der Anteil derer, die mit dem Angebot zufrieden bzw. sehr zufrieden sind.

Stärken und Schwächen • Bildung

Stärken • Vier Grundschulen, eine Hauptschule, eine Realschule und ein Gymna- sium vorhanden • Weiterbildungsangebote der VHS Siegen-Wittgenstein Schwächen • Einzelwünsche zur Ergänzung des VHS-Angebotes

Herausforderungen / Handlungsbedarf Handlungsbedarf besteht zukünftig im Erhalt der bestehenden Schulen, jedoch ist der kommunale Handlungsspielraum hier begrenzt, da Entscheidungen der Schulentwicklungsplanung übergeordnet getroffen werden. Die Nutzung bzw. Bereitstellung der nicht mehr im Schulbetrieb befindlichen Schul- gebäude und Räumlichkeiten als Treffpunkt für die Bürgerschaft zur Aufrechterhaltung des bürger- schaftlichen Engagements sollte weitergeführt werden, sofern diese Räumlichkeiten nicht für andere Zwecke verwendet werden. Die Anregungen zum Weiterbildungsangebot sollten an die VHS weiter- gegeben werden.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 58 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

2.4 Wirtschaft, Versorgung und Energie

2.4.1 Wirtschaft Die bereits beschriebene verkehrsgünstige Lage mit guter Anbindung Richtung Ruhrgebiet, Rheinland und in den Großraum Frankfurt a.M. macht Wilnsdorf zu einem gut funktionierenden und gut aufge- stellten Wirtschaftsstandort. Die Zahl der Beschäftigten in Wilnsdorf stieg von ca. 2.000 im Jahr 1969 auf heute ca. 6.000 an. In den letzten ca. 20 Jahren hat sich die Zahl der Beschäftigten wie folgt ent- wickelt.

Beschäftigtenentwicklung Wilnsdorf 6500

6000

5500

5000

4500

4000

3500

3000 1995 1998 2000 2003 2005 2008 2010 2013 2015

Abbildung 43: Beschäftigtenentwicklung in Wilnsdorf. Zahlen: IT.NRW - Kommunalprofile

Wie allgemein im Trend, ist in Wilnsdorf dabei auch die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stark angestiegen. 1995 waren nur 249 und damit ca. 5,8% der Beschäftigten in Teilzeit tätig, 2015 waren es 1.108 und somit 17,6%. Dabei ist der Anteil an Frauen bei den Teilzeitbeschäftigten deutlich höher als der der Männer.

Betrachtet man die Wirtschaftszweige, dominiert in Wilnsdorf eindeutig das produzierende Gewerbe. Fast 58% aller Beschäftigten sind in diesem Sektor tätig; damit deutlich mehr als auf Kreis- oder Lan- desebene. Bei den „sonstigen Dienstleistungen“ verhält es sich umgekehrt. Hier sind in Wilnsdorf nur 14,3% der Beschäftigten tätig, auf Kreis- bzw. Landesebene deutlich mehr. Mit 4.495 Ein- und 6.049 Auspendlern hat Wilnsdorf ein negatives Pendlersaldo von -1.554. Auch die Unternehmenslandschaft ist geprägt vom produzierenden Gewerbe. Von 30 Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern sind insgesamt 12 (mit 1.578 Mitarbeitern) dem Wirtschaftszweig „Herstellung von Metallerzeugnissen“ zu- zuordnen.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 59 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Wilnsdorf

Kreis Siegen-Wittgenst.

Reg.-Bez. Arnsberg

Land NRW

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Prod. Gewerbe Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Lagerei Sonst. Dienstleistungen

Abbildung 44: Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen. Zahlen: IT.NRW Kommunalprofile

Wilnsdorf wurde landesplanerisch eine Ausgleichsfunktion für das Oberzentrum Siegen zugewiesen, weswegen die Gemeinde über vergleichsweise viel Gewerbe- und Industriefläche verfügt. Insgesamt ist es eine Bruttofläche von ca. 172ha. Aktuell verfügt die Gemeinde über folgende Gewerbeflächen:

Name Größe Lage Bemerkung Lehnscheid I-V Ca. 83 ha Zwischen Wilnsdorf und Rinsdorf 1971/72 erschlossen Lehnscheid VI Erweite- Ca. 20 ha Zwischen Wilnsdorf und Wilden Erweiterung von Lehn- rung/Wilden-Nord scheid I-V; direkte Lage an der A45 Klabach-Mühlengraben Ca. 20 ha Zwischen Anzhausen und Flammers- bach Auf der Struth Ca. 17 ha Zwischen Anzhausen und Ruders- dorf Industriestraße Ca. 17 ha Niederdielfen Bautenberg Ca. 6 ha Wilden Ehem. Grubengelände Landeskrone I und II Ca. 9 ha Wilden

Im Rahmen der Onlinebefragung wurde gefragt, wie sich nach Meinung der Einwohner in den einzelnen Ortsteilen die Anzahl der Handwerks- und Gewerbebetriebe in den letzten 10 Jahren verändert hat. Der Großteil ist in allen Ortsteilen der Meinung, dass die Zahl der Betriebe in etwa gleichgeblieben ist. In Anzhausen, Flammersbach und vor allem Gernsdorf sieht eine nicht kleine Zahl der Einwohner eine eher abnehmende Tendenz der Handwerks- und Gewerbebetriebe in den letzten 10 Jahren. Aktuell verfügt die Gemeinde Wilnsdorf abgesehen von einigen betrieblich gebundenen Reserveflächen nicht mehr über erschlossene und bebaubare Industrie- und Gewerbeflächen. Bereits im bisherigen Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg ist ein zusätzliches Flächenpotenzial von ca. 4 ha regionalplanerisch anerkannt. Der Gemeindeverwaltung liegen zudem Anfragen für zusätzliche gewerb- liche Bauflächen in einer Größenordnung von ca. 15 ha von ortsansässigen Betrieben mit Erweiterungs- bedarf und weiteren ca. 12 ha zur Neuansiedlung von externen Gewerbebetrieben vor. Dies macht in Verbindung mit den hervorragenden Standortfaktoren der Gemeinde Wilnsdorf deutlich, dass die Ge- meinde Wilnsdorf sich als attraktiver Wirtschaftsstandort darstellt und hier auch in erheblichem Umfang

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 60 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

weiteres Entwicklungspotenzial hat, welches allerdings nur genutzt werden kann, wenn auch bedarfs- gerecht zusätzliche Gewerbeflächen geplant und erschlossen werden.

Handel/Einzelhandel

Aus Sicht der Raumordnung ist Wilnsdorf als Grund- bzw. Unterzentrum zu bezeichnen. Das bedeutet, dass Wilnsdorf aus Sicht des Einzelhandels und der Lebensmittelversorgung eine Grundversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sicherstellt. Periodische Güter, also solche, die über den täglichen Bedarf hinausgehen, sowie verschiedene Dienstleistungen werden in einem Unterzentrum nicht angeboten. Dafür muss das nächstgelegene Mittel- bzw. Oberzentrum aufgesucht werden. Im Falle von Wilnsdorf handelt es sich dabei um Siegen. Einzelhandelsrele- Kaufkraftindex Zentralitätskennziffer vante Kaufkraft in (D=100) (D=100) Mio. Euro NRW 116.832 100,1 100,5

RB Arnsberg 22.681 97,7 101,3

Kreis Siegen-Wittgenstein 1.804 100,1 105,5

Wilnsdorf 149,83 106,8 61,4

Abbildung 45: Einzelhandelskennzahlen 2018. Quelle: IHK Siegen

Die Zahlen der IHK Siegen aus dem Jahr 2018 in der Tabelle geben einen ersten Überblick über die wichtigsten Kennzahlen, verglichen mit der Kreis- und Landesebene. Der Kaufkraftindex, also das für Konsumzwecke verwendbare Einkommen, ist in Wilnsdorf in jedem Fall überdurchschnittlich, was ein grundsätzlich gutes Potenzial für Konsum und Einzelhandel darstellt. Die Zentralitätskennziffer ist mit 61,4 in Wilnsdorf allerdings stark unterdurchschnittlich. Dieser Wert gibt an, wieviel der potenziellen Kaufkraft die Gemeinde binden kann und ob sie somit einen attraktiven Einzelhandelsstandort darstellt. Das Zentrum von Wilnsdorf wird grundsätzlich als attraktiver Einzelhandelsstandort bewertet. Der schlechte Wert für Wilnsdorf verdeutlicht eher, dass trotzdem enorm viel Kaufkraft aus der Gemeinde in umliegende Städte und Gemeinden abfließt. Vornehmlich handelt es sich dabei um das Oberzentrum Siegen. Dies gilt selbst auch für den Bereich der Grundversorgung. 66% aller Befragten gaben in der Onlinebe- fragung an, ihre Lebensmittel vorrangig in Wilnsdorf einzukaufen, wobei der Wert je nach Ortsteil sehr unterschiedlich ausfiel. So kauft in Flammersbach und Niederdielfen ein Großteil der Befragten seine Lebensmittel nicht in Wilnsdorf. Außerhalb von Wilnsdorf wird wie beschrieben vor allem Siegen als Einzelhandelsstandort aufgesucht. Eine Erhebung der Einzelhandelsangebote in den einzelnen Wilnsdorfer Ortsteilen aus dem Mai 2018 ermöglichen einen genaueren Einblick in das Nahversorgungsangebot einzelner Ortsteile. Mit Nieder- dielfen, Rudersdorf, Wilnsdorf und teilweise Wilgersdorf verfügen vier Ortsteile über ein relativ breites Einzelhandelsangebot. Fünf von sechs Lebensmittelläden der Gemeinde befinden sich in diesen Orts- teilen, dazu die beiden Discounter (Rudersdorf, Wilgersdorf). Auch sonstige Einzelhandelsangebote wie beispielsweise Schreib- und Spielwaren oder Drogerien sind ausschließlich dort zu finden, ebenso die deutliche Mehrheit an Dienstleistungsangeboten wie Friseure oder Bankfilialen/Geldautomaten. Hinsichtlich der Entfernungen zur nächsten Einkaufsmöglichkeit ist die Situation laut Onlinebefragung in Niederdielfen, Obersdorf, Rudersdorf, Wilgersdorf und Wilnsdorf Ort sehr positiv zu bewerten. Wie oben beschrieben sind auch dies die Ortsteile, in denen das Einzelhandelsangebot am umfangreichsten ist.

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In diesen Ortsteilen gab jeweils der Großteil der Befragten an, maximal 1 km Entfernung vom Wohn- standort zur nächsten Einkaufsmöglichkeit zu haben. Die Einwohner Niederdielfens beziehen sich dabei allerdings weniger auf den Einzelhandelsstandort Wilnsdorf, sondern eher auf den Siegener Stadtteil Kaan-Marienborn, wo der Großteil der Niederdielfener seine Einkäufe erledigt. Die Ortsteile Rudersdorf, Obersdorf, Wilgersdorf und Wilnsdorf verfügen jeweils über einen REWE-Supermarkt, sodass auch hier der Weg zur nächsten Einkaufsmöglichkeit nicht weit ist. In Anzhausen, Rinsdorf oder Wilden sind die Entfernungen zwar etwas länger, mit größtenteils maximal 5 km aber immer noch akzeptabel.

Entfernung zur nächsten Einkaufsmöglichkeit

Anzhausen Flammersb… Gernsdorf Niederdielfen Oberdielfen Obersdorf Rinsdorf Rudersdorf Wilden Wilgersdorf Wilnsdorf

0 20 40 60 80 100 120 < 500 m 500 m - < 1 km 1 km - < 2 km 2 km - < 5 km 5 km - < 10 km 10 km oder mehr keine Angabe

Abbildung 46: Entfernung zur nächsten Einkaufsgelegenheit; Ergebnis der Online-Befragung

Mobile Versorgungsangebote wie Lebensmittelverkaufswagen oder mobile Bäckereiwagen können vor allem in strukturschwachen Ortsteilen eine gute Ergänzung oder sogar teilweise ein Ersatz für den sta- tionären Einzelhandel darstellen. Im Rahmen der Onlinebefragung wurde auch abgefragt, in welchem Ortsteil welche mobilen Versorgungsangebote und Verkaufswagen existieren. Nach den Ergebnissen der Onlinebefragung sind solche Angebote vor allem in Anzhausen, Flammersbach, Gernsdorf und Wil- den präsent. Hier werden überwiegend Fleisch- und Wurstwaren per mobiler Versorgung angeboten. Diese Aussagen korrelieren dabei mit den Aussagen über die Entfernung zu den Einkaufsmöglichkeiten. In den Ortsteilen, wo diese Entfernungen größer sind, spielt die mobile Versorgung eine deutlich grö- ßere Rolle. In Rudersdorf, Wilgersdorf oder Wilnsdorf beispielsweise gaben die Einwohner überwiegend an, dass ein solches Angebot nicht existiert, bzw. ihnen nicht präsent ist und sie es dementsprechend nicht wahrnehmen, da die Situation des stationären Einzelhandels in diesen Ortsteilen gut ist. Eine weitere Ergänzung zum stationären Einzelhandel ist die landwirtschaftliche Direktvermarktung, die allerdings laut Befragung in Wilnsdorf eher wenig präsent ist. Nur für Wilgersdorf gaben die Befrag- ten an, dass hier Angebote der landwirtschaftlichen Direktvermarktung präsent sind. In Wilgersdorf gibt es den Birkenhof, der u.a. eigene Produkte in einem Hofladen verkauft. Dazu zählt beispielsweise ein vielfältiges Gemüseangebot aus eigenem Anbau und Fleisch von Rindern und Schweinen aus eigener Zucht. Ebenfalls in Wilgersdorf sitzt die Edelkäserei Kalteiche, wo neben eigens hergestelltem Käse aus Schafs- und Ziegenmilch auch Eier und Kartoffeln angeboten werden.

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Stärken und Schwächen Wirtschaft

Stärken • Mehrere z.T. große Gewerbe- und Industrieflächen • Bis auf betrieblich gebundene Reserveflächen keine gewerblichen Baulücken • Positive Entwicklung der Beschäftigtenzahlen • Hoher Kaufkraftindex • Größtenteils gute Nahversorgung Schwächen • Gute Nachfrage nach weiteren Gewerbe- und Industrieflächen kann derzeit nicht gedeckt werden • Negatives Pendlersaldo • Geringe Bedeutung des Dienstleistungssektors • Kaum landwirtschaftliche Direktvermarktung • Niedrige Zentralitätskennziffer Herausforderungen / Handlungsbedarf Die günstige Lage und Erschließung bildet einen wichtigen Standortvorteil für Wilnsdorf, der dazu ge- führt hat, dass sich viele Unternehmen und Betriebe im Gemeindegebiet angesiedelt haben. Um von diesem Vorteil weiterhin profitieren zu können, müssen die Unternehmen durch stetige Betreuung und (Re)Attraktivierung der Rahmenbedingungen (Infrastruktur, Lebensqualität für die Mitarbeiter) an ihrem Standort gehalten werden. Dazu gehört insbesondere, Gewerbebetrieben mit Erweiterungsbedarf entsprechende Flächen anbie- ten zu können. Allein hierfür bedarf es bereits der Entwicklung zusätzlicher Gewerbeflächen in der Ge- meinde Wilnsdorf. Um auch die Nachfrage ansiedlungswilliger externer Betriebe decken und damit ins- gesamt auch den Standort Gemeinde Wilnsdorf im Hinblick auf Arbeitsplatzangebote und Ertragspoten- zial (Steuereinnahmen) weiter stärken zu können, sind ebenfalls zusätzliche Gewerbeflächen zu entwi- ckeln. Im Bereich Einzelhandel ist Wilnsdorf insgesamt gut aufgestellt und besitzt vor allem in den größeren Ortsteilen ein breites und gut erreichbares Angebot. In Ortsteilen wie Anzhausen oder Flammersbach muss das mobile Versorgungsangebot als Ergänzung bzw. Alternative zum stationären Handel auf je- den Fall erhalten, möglichst sogar ausgebaut werden.

2.4.2 Klimaschutz und nachhaltige Energieerzeugung/-versorgung Der Energieatlas NRW gibt für Wilnsdorf 2015 einen Stromverbrauch von 165 GWh an. Dabei wurden 13,5 GWh durch Windenergie erzeugt und 2,88 GWh durch Photovoltaik. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch betrug in Wilnsdorf im Jahre 2015 damit nur ca. 10%. Der Stromertrag durch Photovoltaik hat sich dabei in den letzten 10 Jahren stetig gesteigert (von 0,49 GWh 2007 auf 13,5 GWh 2015). Im Jahr 2015 verfügte Wilnsdorf über 303 installierte PV-Anlagen auf Dachflächen mit einer installierten Leistung von 3,2 MW. Der Energieverbrauch findet zum Großteil in der Wirtschaft statt.

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Endenergieverbrauch 2011 nach Sektoren

0,1% 1,3%

35,2% 42,3%

21,2%

Kommunale Gebäude Kommunale Flotte Wirtschaft Haushalte Verkehr

Abbildung 47: Endenergieverbrauch nach Sektoren 2011. Quelle. IKK Kreis Siegen.

Verglichen mit den Werten für den Kreis Siegen-Wittgenstein insgesamt ist der Anteil der Wirtschaft am Endenergieverbrauch in Wilnsdorf geringer (42,3% zu 50,5%), der Anteil der Haushalte (21,2% zu 19,0%) und vor allem des Verkehrs (35,2% zu 28,8%) höher. Ähnlich ist das Verhältnis bei den Co2- Emissionen. Im Bereich Windenergie wird für Wilnsdorf ein Potential angegeben, dass den Stromver- brauch theoretisch mehrfach komplett decken könnte. Aufgrund verschiedener Restriktionen und Wi- derstand der Einwohner ist jedoch nur ein geringer Teil dieses Potenzials nutzbar. Gemeinsam mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein und 7 weiteren Kommunen hat die Gemeinde Wilnsdorf im Jahr 2014 ein Integriertes Kommunales Klimaschutzkonzept aufgestellt. In diesem IKK sind für die Gemeinde Wilnsdorf insgesamt neun interkommunale und 16 kommunalspe- zifische Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern festgelegt.

A) Kommunale Entwicklungsplanung, Innovative Stadtentwicklung ▪ Handlungsplan Klimaschutz und Energieeffizienz der Gemeinde Wilnsdorf ▪ Prüfung der Teilnahme am European Energy Award ▪ Planungsunterstützung für den Ausbau der Windkraftnutzung ▪ Aufbau und Fortschreibung eines Leerstandkatasters für Wohngebäude ▪ Projektanbahnung „integrierte Klimaanpassung“ im Kreisgebiet ▪ Nachhaltiges kreisweites Fahrradmobilitätskonzept mit Schwerpunkt E-Mobilität B) Interne Organisation der Verwaltung ▪ Verankerung des Aufgabenbereichs „Klimaschutz“ in der Gemeindeverwaltung ▪ Prüfen der Umstellung des kommunalen Beschaffungswesens auf klimaschutzzertifizierte Produkte ▪ Hausmeister- und Nutzerschulungen in interkommunaler Zusammenarbeit ▪ Interkommunaler Arbeitskreis der Klimaschutzbeauftragten bei Städten, Gemeinden und Kreis Siegen- Wittgenstein C) Kommunikation, Kooperation ▪ Weiterführung von Projektorientierter Öffentlichkeitsarbeit mit Partnern ▪ Ausbau der Vernetzung des Internetportals „SI-CO2“ für Siegen-Wittgenstein mit Internetangeboten „Bürgerservice Klimaschutz“ der Städte und Gemeinden und weiteren Portalen ▪ Aufbau von Energieberatungsstützpunkten der Verbraucherzentrale NRW in den Kommunen des Krei- ses Siegen-Wittgenstein ▪ Kampagne „Aufsuchende Energie-Beratung“ für Hauseigentümer ▪ Energieeffizienzinitiative für Unternehmen in Zusammenarbeit mit privaten Partnern (RegionalForum Siegen-Wittgenstein)

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D) Gebäude, Anlagen, Bauen, Wohnen & Erneuerbare Energie ▪ Weiterführung energetischer Effizienzmaßnahmen an gemeindeeigenen Liegenschaften ▪ Ausbau des Energiecontrollings für die gemeindeeigenen Liegenschaften ▪ Ausbau der Gebäudeleittechnik bei gemeindeeigenen Gebäuden E) Versorgung, Entsorgung ▪ Potenzialprüfung Abwasserwärmenutzung für gemeindeeigene Gebäude ▪ Bezug von Ökostrom durch die Gemeinde ▪ Bedarfsbezogene energetische Optimierung von Einrichtungen im Klärwerksbetrieb F) Mobilität, Verkehr ▪ Umweltfreundliche Mobilität in der Gemeindeverwaltung ▪ Energieverbrauchsoptimierung bei Fahrzeugen der Gemeinde ▪ Ausbau der Fahrradinfrastruktur im Gemeindegebiet G) Gewerbe, Industrie, Handel, Dienstleistungen ▪ Unterstützung der Energiemanagement-Zertifizierung von Unternehmen. Für die Umsetzung der kommunalspezifischen Maßnahmen wurde 2015 eine Stelle für das Klima- schutzmanagement geschaffen. Diese auf drei Jahre befristete Vollzeitstelle wird mithilfe von Bundes- mitteln finanziert. Um einen weiteren Anreiz zu Klimaschutzmaßnahmen zu geben, lobt die Gemeinde alljährlich in Zu- sammenarbeit mit dem örtlichen Stromversorger einen Klimaschutzpreis aus. Hier können sich Bürge- rInnen, Institutionen oder Firmen bewerben, die mit speziellen Maßnahmen oder einem bestimmten Projekt zum effizienten Einsatz von Energie und zur Erhaltung natürlicher oder Verbesserung ungüns- tiger Umweltbedingungen in der Gemeinde beitragen. Der Gewinner erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro. Besonders kontrovers wird in Wilnsdorf ein möglicher Ausbau der Windenergie diskutiert. Aktuell exis- tiert auf dem Gemeindegebiet ein Windpark im Bereich Kalteiche/Löhrsberg mit drei Anlagen mit je 2,5 MW installierter Leistung. Im Rahmen einer vom Rat eingeleiteten Änderung des Flächennutzungspla- nes prüft die Verwaltung ein gemeindeweites Konzept zum Ausbau der Windenergienutzung. Konkret überprüft wird die Ausweisung von weiteren möglichen Konzentrationszonen (Kalteiche bei Wilnsdorf – Erweiterung bestehender Zone sowie Neuausweisung Zone Gernsbacher/Tiefenrother Höhe bei Gerns- dorf, Rudersdorf, Wilgersdorf). Derzeit erfolgt eine umweltfachliche Überprüfung, in welchen Bereichen die Errichtung von zusätzlichen Windenergieanlagen möglich ist. Auf dieser Grundlage möchte die Ge- meinde dann die Flächennutzungsplanung für einen räumlich verträglichen Ausbau der Windenergie- nutzung weiterführen. Den Ergebnissen der Onlinebefragung nach sind die Einwohner aller Ortsteile der Auffassung, dass die Potenziale im Bereich der erneuerbaren Energien nicht ausreichend genutzt werden. Auch hier wird bei der Frage nach Potenzialen für einen Ausbau der Nutzung das Thema Windkraft sehr unterschiedlich bewertet. Es gibt sowohl Stimmen, die sagen, dass es auf dem Gemeindegebiet keine weiteren Wind- kraftanlagen mehr geben sollte. Auf der anderen Seite wird in der Ausweisung der Flächen auf der Tiefenrother Höhe und der Kalteiche für die Windkraftnutzung ein bisher ungenutztes Potenzial gese- hen. Auch ein Ausbau der Photovoltaikanlagen, sowohl auf öffentlichen als auch auf privaten Gebäu- den, wird als Potenzial gesehen. Hierzu bietet die Gemeinde auf ihrer Homepage ein Solarpotenzialka- taster an, auf dem auch Privatleute sich informieren können, ob sich eine PV-Anlage auf dem Dach ihres Hauses lohnt.

Stärken und Schwächen Klimaschutz und nachhaltige Energieerzeugung/-versorgung

Stärken • Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes mit konkreten Maßnahmen • Theoretisch großes Potenzial im Bereich der Windenergie • Beteiligung am Projekt „Ökoprofit“ mit sieben Betrieben • Ausgezeichnetes bürgerschaftliches Engagement

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Schwächen • planerische Schwierigkeiten bei der Ausweisung neuer Konzentrationszonen für Windenergie • Relativ geringer Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung Herausforderungen / Handlungsbedarf Mit der Erstellung des kommunalen Klimaschutzkonzeptes und den darin enthaltenden konkreten Maß- nahmen hat die Gemeinde Wilnsdorf wichtige Weichen für die Zukunft in diesem Bereich gestellt. Die aktuelle Situation der nachhaltigen Energieerzeugung/ und -versorgung ist als unterdurchschnittlich zu betrachten. Der momentane Anteil von 10% der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung sollte mit konkreten Maßnahmen schrittweise erhöht werden. Dazu könnte ein Ausbau der Windenergie zäh- len, wo der Klimaatlas NRW der Gemeinde theoretisch große Potenziale zuschreibt. Hier allerdings sehen sich die Planungsvorhaben mit Problemen des Umweltschutzes konfrontiert. Eine weitere Mög- lichkeit bestünde in dem Ausbau der PV-Anlagen, vor allem auf Gebäudedächern. Dabei geht es so- wohl um öffentliche als auch um private Gebäude. Diesbezüglich sind im Klimaschutzkonzept einzelne Maßnahmen angedacht.

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2.5 Landschaft, Tourismus, Kultur und Freizeit

2.5.1 Landschaft / Landschaftspflege Die Gemeinde Wilnsdorf liegt an den südlichen Ausläufern des Rothaargebirges als Teil des rheinischen Schiefergebirges, dementsprechend ist die Landschaft geprägt von Wald und Tallagen. Das Gemein- degebiet ist in mehrere Talabschnitte unterteilt: Das Tal der Weiß, das Heckenbachtal und das Wilde- bachtal. Im September 2011 ist der Landschaftsplan Wilnsdorf in Kraft getreten, an dessen Erstellung durch den Kreis Siegen-Wittgenstein sich die Gemeinde Wilnsdorf aktiv beteiligt hat und in die auch die Bürger- schaft eingebunden wurde. Der Landschaftsplan gilt als zentrales Instrument für die nachhaltige Siche- rung und Entwicklung von Natur und Landschaft und beinhaltet unter anderem die Ausweisung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten, die Unterschutzstellung von Naturdenkmälern sowie über 450 weitere Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen. „Dazu gehören insbesondere Anpflanzungen, die Besei- tigung von Fehlbestockungen, Waldumbaumaßnahmen, Maßnahmen an Fischteichen, die Anlage und Entwicklung von Waldmänteln und -rändern, die Renaturierung von Quellen und Fließgewässern, die Anlage und Entwicklung von Uferrandstreifen sowie die Bewirtschaftung und Pflege von Grünlandflä- chen“. Gefragt wurden die EinwohnerInnen in der Onlinebefragung, ob und wenn ja, was sie in ihrem Ortsteil als landschaftliche Besonderheiten ansehen. Ca. 1/3 der Befragten konnte oder wollte zu dieser Frage keine Angaben machen. Von denen, die Angaben machten wurden u.a. folgende Angaben gemacht:

Ortsteil Landschaftliche Besonderheiten Anzhausen Hauberg, Waldgebiete, Landwirtschaft Flammersbach Flammersbachquelle, Hauberg, Wald Gernsdorf NSG Gernsdorfer Weidekämpfe, Orchideenwiese, Niederdielfen Förderturm, Wald Oberdielfen Landwirtschaft, Weide, Wiesen und Felder Obersdorf Lateneofen, Wald Rinsdorf Tal- Autobahnbrücken, Wald Rudersdorf Talbrücke, Wald Wilden Landskroner Weiher, NSG Wildenbachtal, Wald Wilgersdorf Felder, Rothaarsteig, Wachholdergebiet Wilnsdorf Kalteiche, Rothaarsteig, Wald

Auch in den Augen der BürgerInnen prägt also die waldreiche Gegend das landschaftliche Bild und stellt somit für die gesamte Gemeinde durchgehend eine Besonderheit dar. Je nach Ortsteil gibt es wei- tere Besonderheiten, wie zum Beispiel die Natur- schutzgebiete „Weidekämpfe“ in Gernsdorf und „Wildenbachtal“ in Wilden oder der Rothaarsteig in den südöstlichen Ortsteilen Wilnsdorf und Wilgers- dorf, die direkt an den Ausläufern des Rothaargebir- ges liegen. Auch nach Negativentwicklungen in der Landschaft, die gestoppt oder rückgängig gemacht werden soll- Abbildung 48: Gernsdorfer Weidekämpe. ten, wurde im Rahmen der Onlinebefragung gefragt. Quelle: natur-erleben-nrw.de

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In vielen Ortsteilen werden mehrheitlich keine Negativentwicklungen gesehen, lediglich in Wilnsdorf, Wilgersdorf und Gernsdorf ist ein Großteil der Befragten der Meinung, dass es Entwicklungen gibt, die gestoppt oder rückgängig gemacht werden müssten. Wilnsdorf und Wilgersdorf sind bedingt durch ihre Lage im Gemeindegebiet direkt betroffen von den Windrädern im Bereich Kalteiche/Löhrsberg. Die Tie- fenrother Höhe bei Gernsdorf wurde von der Gemeinde wie bereits beschrieben als potentielle neue Konzentrationszone für die Windenergie angesehen. So beschäftigen sich auch die Aussagen der Ein- wohnerInnen über die Negativentwicklungen ausschließlich mit den Windrädern. Mit den Gernsdorfer Weidekämpen und dem Wildebachtal wurden bereits zwei Naturschutzgebiete in Wilnsdorf erwähnt. Insgesamt gibt es aktuell fünf Naturschutzgebiete, die sich komplett oder zumindest teilweise auf Wilnsdorfer Gemeindegebiet befinden.

Ortsteil, Name Größe Kurzbeschreibung

Unterschutzstellung erfolgte, um das vernässte und land- Gernsdorf, „Gernsdorfer wirtschaftlich extensiv genutzte Muldental zu erhalten. Be- 102 ha Weidekämpe“ heimatet eine Vielzahl von landesweit gefährdeten Tierar- ten. 26 ha (10 ha auf Ge- Typische Arten und Lebensräume eines landwirtschaftlich Wilden, „Wildebachtal“ meindegebiet in Wil- extensiv genutzten Bachtals sollen erhalten werden. Be- den) heimatet schützenswerte Tier- und Pflanzenarten.

1,2 ha umfassen Haldenfläche der ehem. Grube „Neue Wilgersdorf, „Grube neue 22 ha Hoffnung“. Heimat für zahlreiche wärme- und trockenheits- Hoffnung“ liebende Tierarten

Wilgersdorf/Rudersdorf Gekennzeichnet durch naturnahe Bachabschnitte. Behei- 79 ha „Weissbachtal“ matet gefährdete Pflanzen- und Tierarten

Geprägt durch Auenwald und naturnahen Bachlauf. Zu- Rudersdorf/Gernsdorf 22 ha dem schützenswürdige Tier- und Pflanzenpopulationen im „Oberes Langenbachtal“ Bereich der Grünlandbereiche

Abbildung 49: Naturschutzgebiete Wilnsdorf. Quelle: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW

Die Gemeinde Wilnsdorf hat zudem ein Gewässerentwicklungskonzept für über 60 km Wasserläufe im Gemeindegebiet erstellt, welches eine Vielzahl von Renaturierungsmaßnahmen vorschlägt, die von der Gemeinde Wilnsdorf auch sukzessive umgesetzt werden. So wurde bereits eine umfangreiche Renatu- rierung des Heckenbaches zwischen Wilnsdorf und Rinsdorf mit Schaffung von Retentionsräumen für den Hochwasserschutz und eine Renaturierung eines Teils des Wildenbaches bei Wilden vorgenom- men. Konkrete Planungen für die Renaturierung der Weiß, des Bichelbaches und weiterer Abschnitte des Wildenbaches laufen. Zur Verbesserung der Umweltbedingungen in der Gemeinde Wilnsdorf trägt auch die kommunale Ab- wasserbeseitigung bei. Im Abwasserbeseitigungskonzept der Gemeinde Wilnsdorf sind etliche mit ho- hem Kostenaufwand verbundene bauliche und betriebliche Maßnahmen vorgesehen, die einen verbes- serten Gewässerschutz bewirken und damit die Wertigkeit von Natur und Landschaft in der Gemeinde erhöhen. Darüber hinaus berät die Gemeinde Wilnsdorf zu Themen des Umweltschutzes und betreibt Öffentlich- keitsarbeit. In diesem Zusammenhang ist u. a. auf den „Tag der offenen Gartentüren“, ein seit 2008 jährlich stattfindendes Event, zu verweisen. Interessierte Besucher können sich in diesem Rahmen Tipps und Anregungen für die eigene Gartengestaltung holen.

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Stärken und Schwächen Landschaft

Stärken • Insgesamt vielfältige Zugänge zur umgebenden, attraktiven Landschaft • Hauberge (Anzhausen, Flammersbach) • Flammersbachquelle • Weisstal • NSG Gernsdorfer Weidekämpe, Orchideenwiese; BUND-Rundwanderweg (QR-Codes) • Schlehenhecken Gernsdorf • Renaturierung des Bachlaufes in Rudersdorf steht bevor • Landeskroner Weiher • NSG Wildenbachtal • Tiefenrother Höhe (Wilgersdorf)

Herausforderungen Der Landschafts- und Kulturraum bietet in Wilnsdorf ein großes Potenzial. Das wird besonders deut- lich, wenn man sich die Aussagen der EinwohnerInnen zu den landschaftlichen Besonderheiten an- sieht, wo die waldreiche Umgebung sowie die Wiesen und Felder fast durchweg als herausragendes landschaftliches Merkmal angesehen werden. Gleichzeitig finden vor allem durch den Bau der Windräder Eingriffe in diese Landschaft statt, die viele BewohnerInnen stören und die sie teilweise rückgängig gemacht haben wollen. Dieses Span- nungsfeld zwischen der Bewahrung des einzigartigen Naturraums auf der einen und der Inwertset- zung dieses Raums auf der anderen Seite ist eine Herausforderung, die einer stetigen Kommunika- tion und Transparenz bedarf.

2.5.2 Tourismus Das touristische Potenzial Wilnsdorfs ist maßgeblich geprägt durch die Landschaft und die Lage am Rothaarsteig, was vor allem im Wander- und Radtourismus gute Möglichkeiten bietet.

Geöffnete Be- Jahr herbergungsbe- Ankünfte Übernachtungen Mittlere Aufent- triebe* haltsdauer 2016 10 25.525 45.717 1,8 2015 10 23.058 44.647 1,9 2014 9 21.727 41.295 1,9 2013 9 21.111 41.459 2,0 2012 9 21.849 40.542 1,9 2011 10 22.668 41.821 1,8 2010 10 19.510 40.127 2,1 2009 11 15.451 31.141 2,0 2008 11 22.384 43.391 1,9 2007 11 22.107 43.682 2,0 2006 11 16.475 37.258 2,3 2005 10 14.867 35.010 2,4 2004 10 13.446 28.169 2,1

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2003 10 13.872 32.262 2,3 2002 10 14.360 32.796 2,3 2001 9 14.044 31.964 2,3 2000 10 14.322 36.088 2,5

Abbildung 50: Zahlen: Landesdatenbank. *Bis 2011 Beherbergungsbetriebe mit 9 und mehr Schlafgelegenheiten sowie ab 2004 Campingplätze mit 3 und mehr Stellplätzen. Ab 2012 Beherbergungsbetriebe mit 10 und mehr Schlafgelegenheiten sowie Campingplätze mit 10 und mehr

Bei der Betrachtung der in der Tabelle abgebildeten touristischen Kennzahlen wird grundsätzlich eine positive Entwicklung des Tourismus in Wilnsdorf in dem betrachteten Zeitraum deutlich. Die Zahl der Ankünfte und Übernachtungen unterlag im gesamten Zeitraum zwar immer wieder Schwankungen, ist aber 2016 im Vergleich zu 2000 jeweils deutlich gestiegen. Anders verhält es sich bei der durchschnitt- lichen Aufenthaltsdauer, die im gleichen Zeitraum von 2,5 Tagen im Schnitt auf nur noch 1,8 gesunken ist. Diese Zahl liegt auch deutlich unter dem Schnitt des Kreises Siegen-Wittgenstein (2,5; NRW: 2,2 Tage). Bezieht man die Werte auf die Einwohnerzahl, liegt Wilnsdorf mit 1,24 Ankünften/EW über dem Wert des Kreises mit 0,9. Bei den Übernachtungen hingegen liegt Wilnsdorf mit 2,23/EW hinter dem Wert des Kreises (2,9/EW) zurück. Diese Werte lassen den Schluss zu, dass Wilnsdorf vor allem für Tages- und Kurzurlaubsgäste ein attraktives Ziel ist, vor allem für Wanderer und Radtouristen sowie Geschäftsreisende/Monteure und Tagungsgruppen. In Gernsdorf, Wilgersdorf und Wilnsdorf befinden sich die wichtigsten touristischen Attraktionen der Ge- meinde. Alle drei Ortsteile zeichnet aufgrund ihrer geografischen Lage in der Gemeinde eine Nähe zum Rothaargebirge und Rothaarsteig aus. In Gernsdorf befindet sich zudem das bereits thematisierte Na- turschutzgebiet „Gernsdorfer Weidekämpe“. Für die einzelnen Ortsteile sind vorrangig folgende Se- henswürdigkeiten bzw. touristische Angebote zu benennen.

Ortsteil Touristische Angebote/Sehenswürdigkeiten

Anzhausen Wanderwege (Elisabethpfad, Jakobsweg)

Flammersbach Vier Wanderwege, u.a. Abschnitt Jakobsweg (eigene SGV-Abteilung)

Gernsdorf Gernsdorfer Weidekämpe, Rothaarsteig (Zuwegung), Wanderwege

Niederdielfen Wandern, Förderturm, Wassermühle, Wallfahrtsstätte Eremitage

Oberdielfen Ehemalige Kapellenschule, Wanderweg Natur- und Skulpturenpark NaKuMe, La-Tène-Ofen (Eisenzeitlicher Schmelzofen), Obersdorf Pfarrkirche Rödgen Rinsdorf Heimatstube, Siegerländer Rieselwiese Rothaarsteig (Zuwegung), NSG Oberes Langenbachtal, NSG Weißbachtal, Wan- Rudersdorf derwege Wanderwege, Dorfschmiede, Landeskroner Weiher, Autobahnkirche Siegerland, Wilden NSG Wildenbachtal Reitwege, Rothaarsteig mit Aussichtsplattform, Tiefenrother Höhe, Birkenhof, Wa- Wilgersdorf cholderheide, NSG ehem. Grube „Neue Hoffnung“, Themenwanderweg „Auf Berg- mannspfaden“ Rothaarsteig, Themenwanderweg „Auf Bergmannspfaden“, Museum Wilnsdorf, Ar- Wilnsdorf restgebäude Wilnsdorf

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Im Gastgeberverzeichnis lassen sich für Wilnsdorf Übernachtungsmöglichkeiten in allen Ortsteilen jeder Art finden. Es existieren sortiert nach Ortsteilen: • Anzhausen: Zwei Ferienwohnungen • Flammersbach: Eine Ferienwohnung • Gernsdorf: Ein Landgasthof • Niederdielfen: Vier Ferienwohnungen • Oberdielfen: Ein Hotel • Obersdorf: Ein Hotel (und ein weiteres im Ausbau), eine Ferienwohnung, ein Gästehaus, eine Pension • Rinsdorf: Zwei Ferienwohnungen • Rudersdorf: Zwei Apartments, eine Ferienwohnung, eine Monteurwohnung • Wilden: Ein Hotel, eine Ferienwohnung, ein Gästehaus • Wilgersdorf: Ein Hotel/Gästehaus, Zwei Ferien-/Schulungsheime, neun Ferienwohnungen, Theo- dor-Noa-Haus (Selbstversorgerhaus) • Wilnsdorf: Ein Gasthof, ein Hotel, zwei Monteurwohnungen, zwei Apartments, Hüttendorf Wie- landshof, drei Ferienwohnungen. Wilgersdorf stellt dabei eine Art touristischen „Hotspot“ in Wilnsdorf dar, u.a. weil der Ortsteil den Aus- läufern des Rothaargebirges und somit dem Rothaarsteig am nächsten liegt. Hervorzuheben sind die CVJM Jugend- bildungsstätte in Wilgersdorf und das Hüttendorf Wielandshof in Wilnsdorf. Die Jugendbildungsstätte bietet insgesamt 144 Betten in 47 Zimmern, 14 Tagungs- räume, eine Mehrzweckhalle, Cafe, Kiosk u.v.m. Damit eignet sich die Bildungs- stätte hervorragend für Klassenfahrten, Tagungen, Seminare u.a. Das Hüttendorf Wielandshof bietet drei Hütten nahe dem landwirtschaftlichen Betrieb Wielandshof und setzt auf Urlaub im Einklang mit Natur und Landwirtschaft.

Abbildung 51: CVJM Jugendbildungsstätte in Wilgersdorf. Quelle: cvjm-siegerland.de

Stärken und Schwächen Tourismus

Stärken • Stetige Steigerung der Ankunfts- und Übernachtungszahlen • Fernwanderweg „Rothaarsteig“, Rothaarsteig-Zubringer; Jakobsweg • Beschilderung nach Vorgaben des SGV • Rundwanderwege, Themenwege: z.B. „Auf Bergmannspfaden“ • NSG Gernsdorfer Weidekämpe • NSG Weißbachtal, NSG Ehem. Grube Neue Hoffnung, Wacholderheide • Bis auf die Keltenzeit zurückgehende Geschichte der Erzgewinnung • Tiefenrother Höhe, Aussichtsplattform • Landeskroner Weiher • Kapellenschule Rinsdorf (Heimatstube) • Museum Wilnsdorf

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• Autobahnkirche Siegerland • Gutes Angebot im Bereich Ferien-/Schulungsheime • Hohe Attraktivität Wilnsdorfs (aufgrund der Lage) für Geschäftsreisende und Monteure (Nutzung statistisch nicht erfasster FeWO) Schwächen • Geringe Aufenthaltsdauer der Gäste • Teilweise unzureichende Gastronomie und Infrastruktur an den Wanderwe- gen • Mangelnde touristische Inwertsetzung der „Orchideenwiese“ • Situation/Entwicklung im Bereich Landeskroner Weiher

Herausforderungen Mit der Lage am Rothaarsteig verfügt Wilnsdorf über ein herausragendes touristisches Potenzial. Die Herausforderung besteht darin, dieses Potenzial bestmöglich zu nutzen. Die Aufenthaltsdauer der Touristen bzw. Besucher ist sehr gering, was darauf schließen lässt, dass Wilnsdorf vor allem für Wanderer attraktiv ist, die jedoch maximal eine Nacht bleiben. Trotzdem sollte Wilnsdorf weiterhin für Wanderer attraktiv bleiben. Dazu ist beispielsweise über eine Aufwertung der Infrastruktur entlang der Wege nachzudenken, auch die Qualität der Wege an sich ist verbesserungswürdig. Ebenso müs- sen die Angebote abseits des Rothaarsteigs einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht und ver- marktet werden. Weitere vorhandene Potenziale sind zukünftig aufzuwerten und besser bekannt zu machen.

2.5.3 Kultur, Brauchtum und Freizeit Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Sport- und Freizeitmöglichkeiten in den einzelnen Wilnsdorfer Ortsteilen.

Ortsteil Sport- und Freizeitangebote

Anzhausen Reitstall Jung, Tennen-/Ascheplatz, Turn-/Sporthalle

Flammersbach Kunstrasenplatz (Persoplan Sportpark)

Gernsdorf Bolzplatz, Kunstrasenplatz (Henneberg-Arena), Modellfluggelände, Schützenhaus Kunstrasenplatz (Siegenia-Aubi Sportpark), Turn-/Sporthalle, Dirt-Bike-Strecke, Schützen- Niederdielfen haus und Bogenparcours Oberdielfen Tennen-/Ascheplatz, Turn-/Sporthalle

Obersdorf Bolzplatz, Kunstrasenplatz (REWE Sportpark), Turn-/Sporthalle, Dirt-Bike-Strecke, Grillplatz

Rinsdorf Bolzplatz, Tennen-/Ascheplatz, Turn-/Sporthalle, Volleyballplatz Bolzplatz, Motocrossgelände MSC „Oberes Weißtal“, Tennen-/Ascheplatz, Turn-/Sporthalle, Rudersdorf Schützenhaus, Jugendtreff Bolzplatz, Kunstrasenplatz (Artur-Reichmann-Sportplatz), Turn-/Sporthalle, Schießsportan- Wilden lage, Dirt-Bike-Strecke, Landeskroner Weiher Bolzplatz, Reitstall Heidehof, Tennen-/Ascheplatz, Turn-/Sporthalle, Tennisanlage Ten- Wilgersdorf nisclub Wilgersdorf, Volleyballplatz, Schützenhaus, Bogenparcours, Badeweiher Fitnesscenter „Freizeitpark Höhwäldchen“, Kunstrasenplatz (Wieland-Stadion), Turn-/Sport- halle, Squash- und Tennisanlage im Freizeitpark „Höhwäldchen“, Tennisanlage Tennisclub Wilnsdorf Wieland, Skatepark, Jugendkunstschule, Jugendtreff, Bibliothek, Musikschule, Wilnsdorfer Weiher, Museum

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Angebote sind in allen Ortsteilen vorhanden, in den größeren wie Rudersdorf, Wilgersdorf oder Wilnsdorf jedoch deutlich mehr. Hierbei verhält es sich somit ähnlich wie bei den Ein- zelhandelsangeboten. Auffällig sind die durchaus vielen Dirt-Bike-Strecken in Wilns- dorf. Solche sind in Niederdielfen, Obersdorf und Wilden vorhanden, hinzu kommt noch das Motorcrossgelände des MSC Oberes Weißtal. Diese Strecke in Rudersdorf ist durchaus von großer Bedeutung, so finden dort beispielsweise auch Rennen der Deut- schen Meisterschaft statt. Abbildung 52: Motocross in Rudersdorf. Quelle. wirsiegen.de

Kulturelle Angebote gibt es vorrangig in Wilnsdorf. An erster Stelle zu nennen ist dabei das Museum Wilnsdorf. Das Museum besteht aus zwei Teilen: dem volkskundlichen Museum und der kulturgeschichtlichen Begegnungsstätte. Im volkskundli- chen Museum werden historische Einblicke in das Leben und Arbeiten im südlichen Siegerland gege- ben. In der kulturgeschichtlichen Begegnungsstätte wird in der Dauerausstellung „Reise durch die Zeit“ die Erdgeschichte thematisiert und durch verschiedene Sonderausstellungen erweitert. Das Museum veranstaltet zudem jährlich im Wechsel das Museumsfest bzw. die Wikingertage. Seit einigen Jahren wird das kulturelle Programm in Form von Konzerten, Theater und Veranstaltungen jeglicher Art von den Nachbarkommunen Wilnsdorf und Haiger gemeinsam organisiert. Somit ist es möglich, ein reichhaltiges und vielfältiges Programm für die Region auf die Beine zu stellen. In Wilnsdorf selbst gibt es darüber hinaus viele Konzerte der zahlreichen Chöre und Musikkapellen (s. auch Liste der Vereine), sowie Theateraufführungen der Schultheater-Ensembles des Gymnasiums und der Real- schule sowie des Theatervereins "Die Laien“ e.V. Außerhalb des Kernortes finden sich – getragen von den Vereinen – vielfältige weitere Kulturangebote (vgl. auch Tabelle Vereinsangebot). Die Bürger Wilnsdorfs wurden in der Online-Befragung gefragt, wie sie das Sport- und Freizeitangebot in ihrem jeweiligen Ortsteil bewerten. Das Ergebnis dieser Frage korreliert stark mit den in der obigen Tabelle dargestellten Angeboten. In den kleineren Ortsteilen Anzhausen und Flammersbach sind, wie der Tabelle zu entnehmen, nur sehr wenige Angebote vorhanden und dementsprechend schlecht ist dort auch die Bewertung. Der überwiegende Teil der Befragten bewertet das Angebot in diesen beiden Ortsteilen als „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“. Ähnlich sieht es in Oberdielfen und Rinsdorf aus. In allen anderen Ortsteilen wird das Angebot überwiegend positiv bewertet, also meist mit „sehr gut“ oder „gut“. Hier ist auch das Angebot deutlich zahlreicher und vielfältiger, besonders in Wilden, Wilgersdorf oder Wilnsdorf. Eng verknüpft mit dem Sport- und Freizeitangebot ist das Vereinsangebot bzw. das Vereinsleben in Wilnsdorf und den einzelnen Ortsteilen. Die folgende Tabelle zeigt alle Vereine in den jeweiligen Orts- teilen, die dem Bereich Sport, Kultur/Brauchtum und Musik zuzuordnen sind.

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Bewertung des Sport- und Freizeitangebots Anzhausen Flammersbach Gernsdorf Niederdielfen Oberdielfen Obersdorf Rinsdorf Rudersdorf Wilden Wilgersdorf Wilnsdorf

0 20 40 60 80 100 sehr gut gut befriedigend eher schlecht sehr schlecht weiß nicht keine Angabe

Abbildung 53: Bewertung des Freizeit-/Sportangebotes; Ergebnis der Online-Befragung

Ortsteil Vereine Anzhausen Ausdauersportclub Weißbachtal, Gesangverein „Glück Auf“, Kapellenverein St. Antonius, Reit- sportgemeinschaft Anzhausen, Siedlergemeinschaft Anzhausen, Spvg. Anzhausen-Flammers- bach, Theaterverein „Die Laien e.V.“ Flammersbach Bürgerverein Flammersbach, SGV Flammersbach, Spvg. Anzhausen-Flammersbach,

Gernsdorf Bichelbacher Sangesfreunde, Chor „Vivace“, Flugmodellsportclub Oberes Weißtal, Förderver- ein Freiwillige Feuerwehr Wilnsdorf LG Gernsdorf, Heimatverein Gernsdorf, I.G. Modellausflug e.V., Judo Club Gernsdorf, MGV Westfalia, Schützenverein Gernsdorf, Tonzbauer Frauenchor, TSV Weißtal, Niederdielfen AIM Dielfen, Bürgerverein Zur alten Linde, Chorgemeinschaft Cäcilia, CVJM Posaunenchor, Ev. Gemischter Chor, Heimatverein Niederdielfen, KJG Niederdielfen, Modellsportverein Nie- derdielfen, MSC Oberes Weißtal, Schützenverein Niederdielfen, TSG „Adler“ Dielfen, TSG Ad- ler Dielfen Badminton, Weißtaler MGV Niederdielfen, Spielmannszug „Blau-Weiß“ Dielfen Oberdielfen CVJM Posaunenchor, Freiwillige Feuerwehr LG Oberdielfen, Heimatverein Oberdielfen, I.G. Modellbahn Dielfen, Sportanlger Weißbach Wilgersdorf, TSG Adler Dielfen Obersdorf Brieftaubenzuchtverein, CVJM Posaunenchor, Förderverein 675 Jahre Obersdorf-Rödgen, KJG Rödgen, Singkreis Rödgen, Sportfreunde Obersdorf, TV Obersdorf Rödgen Rinsdorf CVJM gemischter Chor, gemischter Chor Liederkreis Rinsdorf, Heimatverein Rinsdorf, Spiel- vereinigung Rinsdorf Rudersdorf Chor „Vivace“, DPSG Jugendgruppe Rudersdorf, St. Sebastianus Schützenbruderschaft, Haus Heimat e.V., Heimat- und Wanderverein Rudersdorf, Herz-Sport-Gruppe Rudersdorf, MC Fahrtwind Rudersdorf, MSC Oberes Weißtal, Musikverein Rudersdorf, Taubenzuchtverein Ru- dersdorf, TSV Weißtal, Turngemeinschaft Rudersdorf, Wilden Akkordeonclub „Treffpunkt Musik“ Wilden, CVJM Posaunenchor, Freiwillige Feuerwehr LG Wil- den, Heimat- und Bürgerverein Wilden, S.S.V Wilden, VfB Wilden Wilgersdorf Bürgerverein Wilgersdorf, CVJM Posaunenchor, Jagdhornbläserkorps Wilgersdorf, Li(e)dschatten Wilgersdorf, Musikverein Wilgersdorf, Männechor Wilgersdorf, Schellengruppe Wilgersdorf, Schützenverein „Neue Hoffnung“, SGV Wilgersdorf, Sportangler Weißbach Wil- gersdorf, Tennisclub Wilgersdorf, TuS Wilnsdorf-Wilgersdorf,

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 74 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Wilnsdorf Angelsportverein Wilnsdorf, AG Wilnsdorfer Chöre, CVJM Posaunenchor, Gemeindesportver- band Wilnsdorf, Gemischter Chor der ev. Gemeinschaft, Heimatverein Wilnsdorf, Imkerverein Wilnsdorf, Jagdhornbläsergruppe Weißtal, Karateverein „Banzai“, Kirchenchor St. Martinus, Lok Kalteiche Wilnsdorf 1992, Musikkapelle St. Martinus Wilnsdorf, Sängerbund Wilnsdorf, Taubenzuchtverein Wilnsdorf, Tennisclub „Wieland“ Wilnsdorf, TSV „Dance 4 Fun“ Wilnsdorf, TuS Wilnsdorf-Wilgersdorf, VTB Wilnsdorf Verbreitet sind vor allem Chöre und Gesangsgruppen unterschiedlicher Art, die in nahezu allen Ortstei- len vorhanden sind. Entsprechend positiv fällt auch die Bewertung des Vereinsangebots in nahezu allen Ortsteilen aus. Weit überwiegend wird das Angebot gemäß den Ergebnissen der Onlinebefragung über- wiegend mit sehr gut oder gut beurteilt.Die Überalterung der Vereine ist ein Problem, das sich durch alle Ortsteile zieht. Allein in Wilden sind die Bürger laut Ergebnissen der Onlinebefragung nicht der Meinung, dass eine Überalterung der Vereine droht.

Bewertung des Vereinsangebots Anzhausen Flammersbach Gernsdorf Niederdielfen Oberdielfen Obersdorf Rinsdorf Rudersdorf Wilden Wilgersdorf Wilnsdorf

0 20 40 60 80 100 sehr gut gut befriedigend eher schlecht sehr schlecht weiß nicht keine Angabe

Abbildung 54: Bewertung des Veranstaltungsangebotes; Ergebnis der Online-Befragung Insgesamt wird den Vereinen in Wilnsdorf ein großer Stellenwert zugeordnet. Das Vereinsleben wird als sehr aktiv beschrieben, vor allem viele Heimat- oder Schützenvereine kümmern sich um den Erhalt und die Pflege von Brauchtum und Traditionen.

Stärken und Schwächen Kultur, Brauchtum und Freizeit

Stärken • Vielfältiges Sport-, Freizeit- und Vereinsangebot • Kulturangebot/Brauchtumspflege durch die örtlichen Vereine Schwächen • Vorhandene bzw. drohende Überalterung von Vereinen • Sportanlagen und Gebäude teilweise renovierungsbedürftig • Zum Teil fehlende Bolzplätze

Herausforderungen / Handlungsbedarf Handlungsbedarf besteht bei einigen Sportstätten, deren Zustand als schlecht beschrieben wird, so beispielsweise Turnhallen in Oberdielfen, Niederdielfen, Rudersdorf und Wilgersdorf. Das Freizeitangebot wird in Anzhausen und Flammersbach eher schlecht bewertet. Hier ist zu überlegen, entweder das dortige Angebot auszubauen oder die Erreichbarkeit der Angebote in Ortsteilen zu verbessern.

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3 Betrachtung und Analyse auf Ortsteilebene

3.1 Erläuterungen Die Gemeinde Wilnsdorf setzt sich neben dem Hauptort (Wilnsdorf) aus 10 Ortsteilen in Alleinlage zu- sammen. Im Hauptort Wilnsdorf (3.258) wohnen rund 15 % der Bevölkerung. Von der Größe folgen vier Ortsteile mit Einwohnerzahlen über 2.000 Einwohnern (Wilgersdorf, Niederdielfen, Rudersdorf und Obersdorf), und fünf Ortsteile mit Einwohnerzahlen zwischen 1.000 und 2.000 Einwohnern (Wilden, Gernsdorf, Oberdielfen, Anzhausen und Flammersbach). Der kleinste Ortsteil Rinsdorf ist mit 963 Ein- wohnern der einzige Ortsteil, der weniger als 1.000 Einwohner hat. Angesichts dieser Größenordnungen kann man nicht von „kleinen Dörfern“ sprechen, sondern vielmehr von Wohnstandorten im ländlichen Raum, welche teilweise auch über Versorgungsangebote und Arbeitsplätze verfügen. Zwischen den Ortsteilen befinden sich landwirtschaftlich genutzte Flächen, der Rand des Gemeindegebietes ist, na- hezu umlaufend, mit großflächigen Wald- und Forstflächen bestanden. Wilnsdorf (Hauptort) ist Verwaltungssitz und Versorgungszentrum des Gemeindegebietes und bietet Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und Dienstleistungen in größerem Umfang. Weitere Angebote fin- den sich insbesondere in Niederdielfen, Obersdorf, Rudersdorf und Wilgersdorf. Zwischen den einzelnen Ortsteilen sind in Bezug auf Struktur, Ausstattung und landschaftliche Umge- bung/Einbindung Unterschiede sichtbar. Allen gemeinsam ist, dass es zum dauerhaften Erhalt der Zu- kunftsfähigkeit zunehmend wichtiger wird, gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Wohn- und Le- bensqualität durchzuführen. Einige der Ortsteile sind für die Bevölkerung weit überwiegend ausschließlich Wohnstandort, von dem aus zur Arbeit und zur Versorgung gefahren werden muss. Diese Tatsache ist vom Grundsatz akzeptiert und wird kaum mehr negativ angesehen. Hier kommt der Gemeinde Wilnsdorf ihre hervorragende Ver- kehrsanbindung (Autobahn, Bundes-/Landes- und Kreisstraßen) zu gute. Außerdem verfügen sämtliche Ortsteile über eine ÖPNV-Anbindung. Positiv ist zudem anzumerken, dass ältere, nicht mehr mobile Mitbürger bei der Versorgung und für weitere erforderliche Fahrten vielfach Unterstützung durch den Familienkreis bzw. aus der Nachbarschaft erfahren. Dennoch sollten aufgrund der weiter wachsenden Anforderungen Überlegungen zur Verbesserung der Mobilität gesamtkommunal angestellt werden. Es wird darauf verzichtet, dies in den Ortsteilprofilen jeweils ausdrücklich zu benennen. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Ausbau- und Qualifizierungsbedarfe im Bereich der „Verkehrsan- lagen“. Hier existiert eine Gesamtzusammenstellung aller derzeit absehbaren Einzelmaßnahmen. Diese wird in den Ortsteilprofilen jeweils für jeden Gemeindebereich aufgelöst dargestellt.

3.1.1 Aufbau der Ortsteilprofile Als Grundlage für die Beurteilung der Zukunftsperspektiven der einzelnen Ortsteile und des Hand- lungsbedarfs wird die Bestandsanalyse für jeden Ortsteil vertieft. Die Darstellung ist wie folgt strukturiert: • Kartographische Übersicht: aktuell (2017) sowie Gebäudebestand/Struktur in den 1950er Jah- ren • Einwohnerentwicklung (Einwohnerstatistik der Gemeinde) • Kurz-Charakterisierung: Größe, Struktur, Historie, Besonderheiten • Öffentliche Infrastruktur, Gemeinschaftseinrichtungen sowie weitere Einrichtungen und Ange- bote (Schulen, Kindergärten, Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungsangebote, Sportplätze, Bolz- und Spielplätze, Freizeitangebot, Vereine) • Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten/Baukultur, Wanderrouten, Naturerlebnis, Beherber- gungsangebot

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• Stärken und Schwächen • Zukunftsfähigkeit • Lokaler Handlungsbedarf • Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen (als übergreifende gesamtkommunale Aufgabe) • Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung • Ortskernabgrenzung (Fördergebiet für Privatmaßnahmen). Hinter der Frage nach der Zukunftsperspektive bzw. der »Zukunftsfähigkeit« der Ortsteile steht vor allem die zentrale Herausforderung der kommenden Jahrzehnte: die Bewältigung des demographi- schen Wandels. Auch wenn die derzeit existierenden Prognosen der Bevölkerungsentwicklung (vgl. Kapitel 2.2) evtl. nicht in der erwarteten Dimension eintreffen sollten, wird der Anteil der älteren Men- schen steigen. Die Entwicklung der Bevölkerungszahl und Bevölkerungsstruktur bestimmen somit die Zukunftsper- spektiven der Ortsteile der Gemeinde Wilnsdorf. Diese Entwicklung ist jedoch weder hinreichend exakt zu prognostizieren noch direkt zu beeinflussen, sondern vielmehr abhängig von vielfältigen Faktoren, die die Attraktivität der Ortsteile bestimmen.19

3.1.2 Ansatz zur Bewertung der Zukunftsfähigkeit Das in den vergangenen Jahren von der „Stiftung Schloss Ettersburg“ entwickelte Verfahren zur Bewertung der Zukunftsfähigkeit von Dörfern/Stadtteilen (Nutzwertanalyse) greift für die Erarbeitung eines IKEK sehr weit. Entsprechende Erhebungen und Berechnungen wären nur mit hohem Aufwand durchzuführen. Dennoch sind die identifizierten Kriterien auch für eine vereinfachte Bewertung heran- zuziehen. Zu den wichtigsten Kriterien zur Bewertung der Zukunftsfähigkeit von Dörfern bzw. Stadttei- len in ländlichen Regionen zählen20: ▪ Arbeitsplatznähe ▪ Breitbandversorgung ▪ Einwohnerentwicklung der vergangenen Jahre ▪ Kindergarten/Kindertagesstätte ▪ Auswirkungen der aktuellen Altersstruktur ▪ Vereinsleben ▪ Landschaftliche Attraktivität der Umgebung ▪ Nahversorgung/Dorfladen ▪ Fahrtzeit zum nächsten Zentrum ▪ Gaststätte ▪ Anteilige Straßendorfsituation ▪ Schule (→ Belastungen durch Verkehr) ▪ Kleinheit des Dorfes ▪ Allgemeiner baulicher Zustand und Leerstand Anstelle von Berechnungen und umfassenden Befragungen wird für das IKEK auf die Ergebnisse der Online-Befragung sowie der Ortsteilrundgänge und -workshops zurückgegriffen. Hier waren die Teil- nehmerInnen aufgefordert, „Positives“ (Stärken) wie „Negatives“ (Schwächen) zu wesentlichen Themen zu benennen, die entweder identisch mit den genannten Kriterien sind oder in enger Verbindung stehen. Hier ist sicherlich keine Vollständigkeit gegeben und auch eine gewisse „Subjektivität“ zu unterstellen. Gleichwohl fließen diese Eindrücke in die Gesamtbewertung der Zukunftsfähigkeit mit ein, die auf einer umfassenden Bestandsanalyse mit Erhebung vieler weiterer verfügbarer Daten/Informationen und einer gutachterlichen Einschätzung beruht. Für die Darstellung der Stärken und Schwächen werden einige der o.g. Kriterien zusammengefasst: • Bevölkerung: Bevölkerungszahl und -struktur • Ortsbild und -struktur: Zustand, Einbindung, Belastungen • Anbindung: Arbeitsplätze, Zentren • Versorgungsangebot/Infrastruktur: Nahversorgung, Bildung und Betreuung, Breitband

19 Vgl. Stiftung Schloss Ettersburg (Hrsg.): Bestimmung der Zukunftsfähigkeit ländlicher Siedlungsstrukturen – Methodischer Leitfaden. Ettersburg 2014. S. 5 20 ebd. S.11

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• Vereinsleben: Vitalität des lokalen bürgerschaftlichen Lebens („Gemeinschaft innerhalb des Orts- teils“). Die Zukunftsfähigkeit der Ortsteile wird aus der Stärken-Schwächen-Analyse unter Berücksichtigung der genannten Kriterien zusammenfassend bewertet.

3.2 Anzhausen

Gebäudebestand/Struktur um 1955 (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 5114 Siegen Übersichtskarte des Ortsteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de

Einwohner-entwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 1.369 1.303 1.330 1.350 tistik der Gemeinde) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) - 19 ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) - 1,4% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) + 1,5%

Der Ortsteil Anzhausen, 1311 erstmals urkundlich erwähnt, liegt im nördlichen Gemeindegebiet und zählt mit seinen 1.350 Einwohnern zu den kleineren Ortsteilen. Der dörfliche Charakter Anzhausens ist gut erhalten und prägt den Ort. Es findet sich überwiegend ein- und zweigeschossige offene Bebauung. Vom ursprünglichen Kern aus hat sich der Ort seit den 1950er Jahren nach Norden und Osten in Richtung der dort existierenden Wald- und Weidenflächen ausgedehnt. Durch den Ort fließt die Weiß von Rudersdorf kommend und der Wahbach, der auf dem Weins- berg entspringt, sowie der Bösselbach. Über die L893 ist der Ort an die Nachbarorte Flammersbach und Rudersdorf angebunden.

Ortseingang Anzhausener Straße Ortsteilrundgang

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L893, Einfahrt Anzhausener Straße Bebauung im Ortskern Anzhausen verfügt über eine eigene Dorfwebseite (www.anzhausen.de) auf der über die Geschichte des Dorfes, Vereine, öffentliche Einrichtungen, Veranstaltungen etc. informiert wird.

Einrichtungen / Angebote in Anzhausen: Öffentliche Infrastruktur ▪ Wasserversorgung durch Ortsnetz und Hochbehälter der Gemeinde mit Anschluss an den Wasserverband Siegerland ▪ Abwasserbeseitigung der Ortslage durch Vollkanalisation mit Anschluss an die Kläranlage Weißtal ▪ Abfallbeseitigung/Wertstofferfassung durch Anschluss an gesamtgemeindliches Abfuhrsystem ▪ Flächendeckende leitungsgebundene Stromversorgung ▪ Flächendeckende Erdgasversorgung ▪ Flächendeckende Versorgung mit Telekommunikation durch Leitungsnetz und Mobilfunk ▪ Feuerwehrstandort ▪ Friedhof mit Friedhofshalle ▪ Ehrenmal Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Mehrzweckhalle, Deuzer Str. 6 ▪ Altes Spritzenhaus: Nutzung durch Heimatverein, ▪ Ev. Gemeinschaftshaus Versammlungsraum + Backes, zugleich auch „Ju- gendtreffpunkt“ Schulen und Kindergarten ▪ DRK-Kindergarten „Kunterbunt“ ▪ 1 Großtagespflegestelle ▪ 1 Tagespflegeperson

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Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ - ▪ - Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Restaurant „Picco Bello“ Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Anzhausen (Tennenplatz, kein Spielbe- ▪ 1 Reiterhof trieb, Gebäude) Bolzplätze Spielplätze ▪ - ▪ Bösselbach, Deuzer Str. Vereinsangebot (Stand: 13.3.2018) ▪ ASC Weißbachtal e. V. ▪ Heimatverein Anzhausen ▪ Caritas Anzhausen ▪ Jugendfeuerwehr Anzhausen ▪ CVJM Anzhausen ▪ Kapellenverein Anzhausen ▪ CVJM Posaunenchor Anzhausen ▪ Landfrauen Anzhausen ▪ Ev. Gemeinschaft Anzhausen ▪ Messdienergruppe Anzhausen ▪ FÍV Ev. Kirchengemeinde Weißtal ▪ Reitsportgemeinschaft Anzhausen e.V. ▪ Förderverein Freiw. Feuerwehr Anzhausen ▪ Siedlergemeinschaft Anzhausen ▪ Frauenhilfe Anzhausen ▪ Spvg. Anzhausen/Flammersbach ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Anzhausen ▪ Theaterverein "Die Laien" ▪ GV "Glück Auf" Anzhausen

Ehemaliger Laden St. Georgswerk Schulgebäude, derzeit Flüchtlingsunterkunft

Baukultur: Baudenkmäler ▪ Anzhausener Straße 11 (Wohnhaus) ▪ Anzhausener Straße 31 (ehemalige Kapellenschule) ▪ Anzhausener Straße 33 (Wohnhaus) ▪ Bruchsteinbrücke Bollenberg über die Weiß Sonstige erhaltenswerte Objekte ▪ Anzhausener Straße 19 (Wohnhaus) ▪ Anzhausener Straße 22 (Doppelhaushälfte links) ▪ Anzhausener Straße 23 (Wohnhaus) ▪ Anzhausener Straße 28 (Wohnhaus) ▪ Anzhausener Straße 32 (Wohnhaus) ▪ Haegerstraße 11 (Wohnhaus) Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten ▪ - Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Überörtliche Wanderwege (u.a. Jakobsweg)

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Beherbergungsangebot ▪ zwei Ferienwohnungen

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Relativ konstante Bevölkerungszahl in den letzten 17 Jahren ▪ Überdurchschnittliche Anteile der jünge- ren Altersgruppen (bis 25 Jahre) Ortsbild und - ▪ Gebäude sowie Grünanlagen wirken ge- ▪ Fehlender zentraler Dorfplatz struktur pflegt ▪ Baulücken im Ort vorhanden, aber keine ▪ Ruhiger Ortsteil mit dörflichem Charakter Verkaufsbereitschaft der Eigentümer und überwiegend harmonischer Sied- ▪ Engstelle Anzhausener Straße lungsstruktur ▪ Tlw. fehlende Bürgersteige und Straßen- ▪ Mehrere Baudenkmäler und erhaltens- beleuchtung werte Gebäude im Ortskern, Zustand der ▪ Fehlende bzw. sanierungsbedürftige ortsbildprägenden Gebäude ist überwie- Wegeverbindungen gend gut ▪ Nicht verkehrsgerecht gestaltete Ortsein- ▪ Kein Leerstandsproblem gänge L 893 / Anzhausener Straße (zü- ▪ Nachfrage nach Wohnbauland (5 Baulü- gige Einfahrt von Flammersbach aus in cken in den letzten 10 Jahren geschlos- Anzhausener Straße, ungesicherte Que- sen) rung L 893 im Bereich nicht barrierefrei ▪ Wohnbauflächenpotentiale im Flächen- ausgebauter Bushaltestellen; unübersicht- nutzungsplan stehen für bedarfsorien- liche Einmündung ggüber Bollenberg mit tierte Wohnbauflächenentwicklung zur nicht barrierefreier Haltestelle Verfügung Anbindung ▪ Gute Verkehrsanbindung über L 893 und ▪ Mangelhafte ÖPNV-Anbindung nach Sie- L 722 an Nachbarorte, nach Wilnsdorf gen und in den Hauptort und zur A 45 ▪ Außer Schulbushaltestelle Anzhausener ▪ Gute Erreichbarkeit der Gewerbegebiete Straße ÖPNV-Haltestellen nur an der L Klabach-Mühlengraben, Auf der Struth, 893 Niederdielfen und Wilnsdorf ▪ Nähe zu Siegen (ca. 20 Min. Pkw-Fahrt- zeit) ▪ ÖPNV-Anbindung in alle Richtungen ▪ Nähe zu SPNV-Haltepunkt (Rudersdorf) mit P&R-Angebot Versorgung/ ▪ Mehrzweckhalle für sportliche Nutzung ▪ Mehrzweckhalle weist Defizite auf: Küche Infrastruktur und Veranstaltungen und Toilette, kein barrierefreier Eingang ▪ Freizeitangebote 2 Kinderspielplätze und Renovierungsbedarf Altes Spritzenhaus alter Sportplatz mit Gebäude (u. a. Fest- ▪ Keine Grundschule im Ort platz für Freiluftveranstaltungen) ▪ Keine Einkaufsmöglichkeiten ▪ Altes Spritzenhaus als Vereinsgebäude ▪ Feuerwehrstandort ▪ Kindergarten und Angebote der Kinderta- gespflege im Ort, weitere Angebote in Nachbarorten ▪ Alle Schulangebote in Nachbarorten Ru- dersdorf, Niederdielfen und Wilnsdorf mit gesicherter Busanbindung ▪ Gaststätte ▪ Lebensmittelversorgung im nahegele-ge- nen Nachbarort Rudersdorf ▪ Mobile Versorgung mit Fleisch-/ Wurstwa- ren ▪ Gute Versorgung mit Telekommunikation, Mobilfunk und schnellem Internet Vereinsleben ▪ Gutes Vereinsangebot ▪ Drohende Überalterung in den Vereinen

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Bürgersteige in Anzhausener Straße durch parkende Ortsbildprägendes Gebäude Fahrzeuge und Bewuchs Anliegergrundstücke nicht o- der nur eingeschränkt nutzbar

Bereich Kapelle / Löschteich Altes Spritzenhaus

Zukunftsfähigkeit Obwohl Anzhausen seit einiger Zeit über kein eigenes Versorgungsangebot mehr verfügt und die Ausstattung mit sonstiger Infrastruktur begrenzt bleibt, zeigt sich die Bevölkerungszahl Anzhausens sehr stabil. Wie an den verfügbaren Daten zur Altersstruktur ablesbar ist, bildet Anzhausen augen- scheinlich einen attraktiven Wohnort für junge Familien. Die Nähe zu Siegen und die in Wilnsdorf gut erreichbaren Gewerbegebiete erlauben es, Arbeitsplätze zumindest mit dem Pkw zügig zu erreichen; gleiches gilt für die Versorgungsangebote und Bildungs- angebote, die zudem mit dem ÖPNV erreichbar sind. Ein besonderer Stellenwert für die Wohn- und Lebensqualität kommt dem umfangreichen Vereinsangebot zu. Lokaler Handlungsbedarf Um die Rahmenbedingungen für das große bürgerschaftliche Engagement aufrecht zu erhalten und – soweit möglich - auch weiterhin zu verbessern, steht die Renovierung/Modernisierung der Mehr- zweckhalle weit oben auf der Liste angestrebter Maßnahmen. Darüber hinaus richten sich zentrale Ansatzpunkte zur Verbesserung des Ortsbildes und der Infra- strukturausstattung auf: • Dörfliche Gestaltung an der ev. Kapelle (im Bereich Löschteich) • Umgestaltung/Attraktivierung des nicht mehr nennenswert genutzten Sportplatzes; Bau einer Grillhütte und Einrichtung von Freizeitangeboten • Klärung der Frage, wie das Grundstück mit dem ehemaligen Grundschulgebäude nach Ende der Nutzung als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden kann. Ein Vorschlag aus dem Ort sieht die Umnutzung zu einer Seniorenresidenz → Tagesbetreuung vor; alternativ kommt z.B. auch die Nutzung des Grundstücks für wohnbauliche Zwecke in Frage

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• Weitere Verbesserung der Breitband-Anbindung (Glasfasernetz) • Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen gemäß gesonderter Auflistung. Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen Straßenausbau Gemeindestraßen: Maßnahmen in Verbindung mit überörtlichen Straßen: ▪ Am Hönig (mit Wende) ▪ Änderung Einmündung L 893 / Anzhausener ▪ Antoniusstraße Straße / Bollenberg in Kreisverkehrsplatz ▪ Bollenberg ▪ Verkehrsberuhigende Umgestaltung der Einmün- ▪ Bösselbach (mittlerer Abschnitt Nr. 11 bis Nr. 29a) dung L 893 / Anzhausener Straße (von Flammers- ▪ Flurweg (Abschnitt Anzhausener Straße bis Hae- bach aus kommend) gerstraße) Straßenbeleuchtung: ▪ Haegerstraße ▪ Modernisierung Straßenbeleuchtung (Umstellung ▪ Haubergweg (mit Wende) auf LED) ▪ Schürscheid Barrierefreie Umgestaltung von Bushaltestellen (Priori- ▪ Stichweg Anzhausener Straße zu Nr. 47 täten für ÖPNV-Förderprogramm gemäß Anlage zum Sonstige Verkehrsanlagen Nahverkehrsplan): ▪ Verbesserung der Barrierefreiheit ▪ Anzhausen Ortsausgang (Richtung Flammers- bach) Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Anzhausen verfügt über keine Versorgungsangebote oder sonstige für andere Ortsteile bedeutende Infrastruktur. Der Ort dient damit im Wesentlichen als Wohnort in verkehrsgünstiger und attraktiver landschaftlicher Lage. Mit der Löscheinheit Anzhausen trägt der Ort zur Sicherstellung des Brand- schutzes im Gemeindegebiet bei. Ortskernabgrenzung

Geänderter Abgrenzungsvorschlag

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Öffentliche Gebäude sind rot dargestellt, Baudenkmäler sind grün dargestellt Darstellung ohne Maßstab, Stand März 2019 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.3 Flammersbach

Gebäudebestand/Struktur um 1955 (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 5114 Siegen Übersichtskarte des Ortsteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de

Einwohner-entwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 1.123 1.119 1.058 1.026 tistik der Gemeinde) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -97 ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -8,6% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -3,0% Flammersbach liegt im nördlichen Gemeindegebiet zwischen den Ortsteilen Anzhausen (im Osten) und Niederdielfen (im Westen). Wie Anzhausen wird der Ort erstmals 1311 urkundlich erwähnt. Bis zur kom- munalen Neugliederung im Jahr 1969 gehörte der bis dahin selbstständige Ort zum Amt Netphen. Im Ursprung war Flammersbach ein Straßendorf im Tal des namengebenden Baches, der nördlich von Anzhausen (Flammersbachquelle) entspringt, durch den Ort fließt und danach in die Weiß mündet. Umliegend befinden sich großflächige Wald- und Weideflächen. Im Süden ist der Ort durch die Land- straße 893 an die nähere Umgebung angebunden. Über die Kreisstraße 11 erreicht man von Flammers- bach schnell das Stadtgebiet Siegen.

„Alte Schule“: Bürgerhaus Obstwiese

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Ortsdurchfahrt Spielplatz

Einrichtungen / Angebote in Flammersbach: Öffentliche Infrastruktur ▪ Wasserversorgung durch Ortsnetz und Hochbehälter der Gemeinde mit Anschluss an den Wasserverband Siegerland ▪ Abwasserbeseitigung der Ortslage durch Vollkanalisation mit Anschluss an die Kläranlage Weißtal ▪ Abfallbeseitigung/Wertstofferfassung durch Anschluss an gesamtgemeindliches Abfuhrsystem ▪ Flächendeckende leitungsgebundene Stromversorgung ▪ Flächendeckende Erdgasversorgung ▪ Flächendeckende Versorgung mit Telekommunikation durch Leitungsnetz und Mobilfunk ▪ Feuerwehrstandort ▪ Friedhof mit Friedhofshalle ▪ Ehrenmal ▪ Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Bürgerhaus (aktuell Flüchtlingsunterkunft) Schulen und Kindergarten ▪ DRK-Kindergarten „Lummerland“ Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ 1 Heilpraktiker ▪ - Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ zwei Galerien Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Flammersbach (Kunstrasenplatz, Sport- ▪ - und Umkleidegebäude) Bolzplätze Spielplätze ▪ oberhalb des Sportplatzes ▪ Brechtstraße Vereinsangebot (Stand: 13.3.2018) ▪ Bürgerverein Flammersbach ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Flammersbach ▪ CVJM Flammersbach ▪ Jugendfeuerwehr Flammersbach ▪ Evangelische Gemeinschaft Flammersbach ▪ SGV Flammersbach ▪ Förderverein Freiw. Feuerwehr Flammersbach ▪ VdK Rudersdorf

Baukultur: Baudenkmäler Sonstige erhaltenswerte Objekte ▪ Flammersbacher Straße 42 (Wohnhaus) ▪ Feldstraße 12 (Brunnen) ▪ Heiersche Straße 2 (Wohnhaus) ▪ Flammersbacher Straße 16 (Wohnhaus) ▪ Netphener Straße 13 (Wohnhaus) ▪ Flammersbacher Straße 19 (Wohnhaus) ▪ Flammersbacher Straße 36 (Wohnhaus) Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten ▪ - Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ 4 Rundwanderwege (eigene SGV-Abteilung) ▪ Jakobsweg durchquert den Ortsteil

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Beherbergungsangebot ▪ 1 zertifizierte Ferienwohnung (F****) Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Rückgang der Bevölkerung in den letzten 17 Jahren um 8,6% ▪ Unterdurchschnittliche Anteile der jünge- ren Altersgruppen (bis 25 Jahre) Ortsbild und - ▪ Dörflicher Charakter, überwiegend ge- ▪ keine ausgeprägte Ortsmitte struktur pflegter Zustand ▪ geringe Aufenthaltsqualität Platz am Bür- ▪ Nähe zur Landschaft und Natur gerhaus ▪ Ortsbildprägende Gebäude: alte Schule ▪ Weitere vorhandene Baulücken in Privat- (Bürgerhaus), Feuerwehrhaus, ev. Ver- besitz werden derzeit nicht vermarktet einshaus ▪ Gestaltungsdefizit Stützmauer Flammers- ▪ Dorfplatz am Bürgerhaus bacher Straße ▪ geringer Leerstand ▪ Gefahrenpunkte entlang der Ortsdurch- ▪ 6 Baulücken in den letzten 10 Jahren ge- fahrt (K11), vor allem in den Bereichen schlossen Kindergarten und Sportplatz sowie an der ▪ Wohnbauflächenpotenzial durch fertig ge- Ortsein- und -ausfahrt; nur wenige sichere plantes Wohnbaugebiet „Erweiterung Auf Querungsmöglichkeiten dem Damm“ (Erschließung zu regeln) ▪ im Ortsteil mangelt es an gut ausgebauten Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer Anbindung ▪ Gute Verkehrsanbindung über K 11 und L ▪ zu wenig Busverbindungen in den 893 an Nachbarorte, nach Wilnsdorf und Hauptort zur A 45 sowie nach Siegen ▪ Gute Erreichbarkeit der Gewerbegebiete Klabach-Mühlengraben, Auf der Struth und Niederdielfen ▪ Nähe zu Siegen (ca. 10 Min. Pkw-Fahrt- zeit) ▪ ÖPNV-Anbindung in alle Richtungen Versorgung/ ▪ Kindergarten ▪ Derzeit keine Nutzung des Bürgerhauses Infrastruktur ▪ Grund- und Realschule im Nachbarort möglich (da Flüchtlingsunterkunft) Niederdielfen sowie Grund- und Haupt- ▪ keine Einkaufsmöglichkeit im Ort schule in Rudersdorf sowie Gymnasium in ▪ Keine Grundschule im Ort Wilnsdorf mit gesicherter Busanbindung ▪ Feuerwehrstandort ▪ Freizeitangebote mit einem Kinderspiel- platz, Sportplatz, Bolzplatz und SGV-Heim ▪ Lebensmittelversorgung im nahegelege- nen Nachbarort Niederdielfen ▪ Grundsätzlich gute Versorgung mit Tele- kommunikation, Mobilfunk und schnellem Internet durch Breitbandkabelnetz, teil- weise jedoch fehlende Hausanschlüsse Vereinsleben ▪ Sehr engagierter Bürgerverein

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 86 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Flammersbacher Straße; Mauer Vorhandene Verschönerungsaktionen

Zukunftsfähigkeit Anders als Anzhausen hatte Flammersbach in der Zeit ab 2000 einen deutlichen Bevölkerungs-rück- gang zu verzeichnen. Die Gründung des Bürgervereins hat zu einer neuen Gemeinschaft und zu umfangreichen Aktivitäten geführt. Für die Zukunft braucht es in einem Ort ohne Einkaufsmöglichkei- ten und derzeit sehr begrenzter Infrastruktur Impulse zur Verbesserung der Wohn-/ Lebensqualität und Unterstützung des Gemeinschaftslebens, damit die vorhandenen Positivfaktoren (Nähe zu Sie- gen, gut erreichbare Arbeitsplätze) auch auf Dauer zum Tragen kommen. Lokaler Handlungsbedarf Aus der Befragung und dem Ortsteilrundgang gingen vielfältige Ideen und Hinweise hervor, die sich in starkem Maße auf das Thema „Verkehr“ bezogen und daher in dem nachfolgenden Punkt „Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen“ aufgehen. Besondere Bedeutung wurde dabei dem Bereich „Unterer Ortseingang“ beigemessen, d.h. der derzeit gefährlichen Situation am Abzweig nach Flammersbach (Bushaltestelle). Weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger bzw. innerörtlichen Wegegestaltung sind: • Backespfad: Befestigung, barrierefreie Gestaltung • SGV-Hütte: fehlende Leuchten. Eine perspektivisch wichtige Aufgabe besteht im Bereich des Bürgerhauses (Alte Schule), das aktuell als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. Ziel ist die Sanierung und Wiederherstellung als Bürgertreff- punkt einschl. Gestaltung der Außenanlagen und Einrichtung eines barrierefreien Zugangs. Darüber hinaus steht die Entwicklung eines Lehrpfades „Kulturlandschaft und Ökologie am Flammersbach“ besonders im Fokus. Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen Straßenausbau Gemeindestraßen: Maßnahmen in Verbindung mit überörtlichen Straßen: ▪ Am Bahndamm (Industriegebiet) ▪ Verkehrsberuhigende Umgestaltung Einmündung L 893 / ▪ Auf dem Bühl K 11 mit Verbesserung Bushaltestellen an L 893 ▪ Brechtstraße ▪ Verkehrsberuhigende Umgestaltung K 11 Bereich Sport- ▪ Falkenstraße platz mit Fußgängersicherung ▪ Feldstraße ▪ Gehweg talseits K 11 ab Einmündung L 893 bis Flam- ▪ Feuersbacher Straße (Stichweg Nr. 1 – Nr. mersbacher Str. Nr. 14 10a mit Wende oder Verbindung zur K 11) Straßenbeleuchtung ▪ Flammersbacher Straße (Bereich oberhalb ▪ Modernisierung Straßenbeleuchtung (Umstellung auf LED) der Stützmauer Nr. 13a-19) ▪ Heiersche Straße Sonstige Verkehrsanlagen ▪ Im Borngarten (mit Wende) ▪ Verbesserung der Barrierefreiheit ▪ In der Mehrenbach Barrierefreie Umgestaltung von Bushaltestellen (Prioritäten ▪ Jung-Stilling-Straße (Abschnitt Nr. 1 – Nr. für ÖPNV-Förderprogramm gemäß Anlage zum Nahverkehrs- 8a) plan): ▪ Netphener Straße ▪ Flammersbach Post (Richtung Niederdielfen und Richtung ▪ Ostlandstraße – Wende (sofern nicht in Kaan Marienborn) Verbindung mit Baugebiet Auf dem Damm)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 87 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Unterer Ortseingang Schlechter Zustand des

Backespfad Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Flammersbach verfügt über keine Versorgungsangebote oder sonstige für andere Ortsteile bedeu- tende Infrastruktur. Der Ort dient damit im Wesentlichen als Wohnort in attraktiver landschaftlicher Lage. Mit der Löscheinheit Flammersbach trägt der Ort zur Sicherstellung des Brandschutzes im Gemein- degebiet bei. Mit dem modernisierten Sportplatz deckt der Ort auch einen Versorgungsbedarf für den Nachbarort Anzhausen ab. Unter touristischen Gesichtspunkten existiert ein begrenzt ausbaubares Potenzial aufgrund der Lage am Jakobsweg Marburg - Köln. Ortskernabgrenzung

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Öffentliche Gebäude sind rot dargestellt, Baudenkmäler sind grün dargestellt Darstellung ohne Maßstab, Stand März 2019 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 88 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

3.4 Gernsdorf

Gebäudebestand/Struktur um 1955 (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 5115 Ewersbach Übersichtskarte des Ortsteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de

Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 1.485 1.531 1.487 1.438 tistik der Gemeinde) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -47 ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -3,2% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -3,3% Der Ortsteil Gernsdorf liegt im östlichen Gemeindegebiet an der L722. Mit seinen 1.438 Einwohnern ist Gernsdorf einer der mittelgroßen Ortsteile in landschaftlich schöner Lage. Der Rothaarsteig verläuft unmittelbar östlich des Ortes. Hervorzuheben ist das Naturschutzgebiet »Gernsdorfer Weidekämpe« mit Orchideenwiese. Dort befindet sich ein BUND-Rundwanderweg (QR-Codes). Hinzuweisen ist auf den Rothaarsteig-Audioweg mit 9 Stationen (QR-Codes). Ausgehend von einem historischen Kern hat sich der Ort vorrangig in Richtung Süden und Westen weiterentwickelt. Die Landwirtschaft ist in Gernsdorf bis auf einen Nebenerwerbslandwirt zurückgegan- gen. Westlich des Ortsteiles liegt der Nachbarort Rudersdorf. Dort befinden sich – für die Gernsdorfer Bevöl- kerung gut erreichbar – Versorgungsangebote der Grundversorgung.

Katholische Kirche Fachwerkhaus (alte Dorfschmiede) Alte Kapelle (Turm abgeris- sen)

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Spielplatz Sportanlage Dorfkreuz

Einrichtungen / Angebote in Gernsdorf: Öffentliche Infrastruktur ▪ Wasserversorgung durch Ortsnetz und Hochbehälter der Gemeinde mit Anschluss an den Wasserverband Siegerland ▪ Abwasserbeseitigung der Ortslage durch Vollkanalisation mit Anschluss an die Kläranlage Weißtal ▪ Abfallbeseitigung/Wertstofferfassung durch Anschluss an gesamtgemeindliches Abfuhrsystem ▪ Flächendeckende leitungsgebundene Stromversorgung ▪ Flächendeckende Erdgasversorgung ▪ Flächendeckende Versorgung mit Telekommunikation durch Leitungsnetz und Mobilfunk ▪ Feuerwehrstandort ▪ Friedhof mit Friedhofshalle Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Bürgerhaus ▪ Ehemaliges Jugendheim (schon länger als Flücht- ▪ Kath. Kirche (mit Bücherei) lingsunterkunft genutzt) Schulen und Kindergarten ▪ DRK-Kindergarten „St. Johannes“ Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ 1 Heilpraktiker ▪ 1 Pflegedienst ▪ 1 Hebamme Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Friseur Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Gernsdorf (Kunstrasenplatz, Minispiel- ▪ 1 Modellflugplatz feld mit Kunstrasen, Sport-/ Umkleidegebäude) ▪ 1 Schützenhaus Bolzplätze Spielplätze ▪ Im Grund ▪ Gernsdorfer Str. Vereinsangebot (Stand: 13.3.2018) ▪ Bichelbacher Sangesfreunde ▪ Judo Club Gernsdorf ▪ Caritas Gernsdorf ▪ Jugendfeuerwehr Gernsdorf ▪ Flugmodellsportclub Ob. Weißtal e.V. ▪ Kath. Frauengemeinschaft Gernsdorf ▪ Förderverein Freiw. Feuerwehr Gernsdorf ▪ Messdienergruppe St. Johannes Gernsdorf ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Gernsdorf ▪ MGV "Westfalia" Gernsdorf ▪ Heimatverein Gernsdorf ▪ Schützenverein Gernsdorf ▪ Imkerverein Wilnsdorf ▪ TONZAUBER Frauenchor Gernsdorf e.V. ▪ Interessengem. Modellsegelflug e.V. ▪ TSV Weißtal 1971 e. V.

Baukultur: Baudenkmäler ▪ Drei-Eichen-Straße 4 (Wohnhaus) ▪ Gernsdorfer Straße 37 (Wohnhaus) Sonstige erhaltenswerte Objekte ▪ Gernsdorfer Straße 29 (Wohnhausteil)

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Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten ▪ - Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ NSG Gernsdorfer Weidekämpe: Ausgedehnte Nass- und Feuchtwiesen, Flachland- und Bergmähwiesen, Magerwiesen und -weiden bis hin zu Borstgrasrasen. Der Begriff Weidekämpe bezeichnet dabei eine ab dem 19. Jahrhundert eingeführte große Viehweide auf gerodeten Haubergsflächen. Seltene Wiesenvögel wie Braunkehlchen und Wiesenpieper sind ebenfalls im Gebiet zu finden. Auf dem durch das Gebiet verlau- fenden Rothaarsteig-Audioweg können an 9 Stationen per QR-Code Informationen heruntergeladen bzw. abgespielt werden. Start- und Zielpunkt der ca. 4 km langen Rundtour ist die Infotafel an der L722 zwischen Gernsdorf und Irmgarteichen. ▪ mehrere Rundwanderwege Beherbergungsangebot ▪ Landgasthof „Drei Eichen“ ▪ eine Ferienwohnung

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Nur relativ geringer Rückgang der Be- völkerung seit 2000 ▪ Überdurchschnittliche Anteile der jünge- ren Altersgruppen (bis 25 Jahre) Ortsbild und - ▪ Katholische Kirche (gute Akustik) wurde ▪ Fehlende Gestaltung / Befestigung / Funkti- struktur im Jahr 2017 renoviert; seitdem hat die onalität des Festplatzes (Duggelplatz) Nutzung zugenommen ▪ Kein zentral gelegener Dorfplatz/Treffpunkt (Caritas / KfD / Kirchenchor) („Ortsmittelpunkt“) ▪ Gepflegtes Erscheinungsbild des Orts- ▪ Weitere in großer Zahl vorhandene private kerns, Fachwerkgebäude Baulücken stehen derzeit dem Markt nicht ▪ Geringer Leerstand zur Verfügung ▪ 8 Baulücken in den letzten 10 Jahren geschlossen ▪ Dorfkreuz ▪ Gepflegter Friedhof Anbindung ▪ Gute Erreichbarkeit des Gewerbe-ge- ▪ Defizite im Bereich Rad-/Fußwege-verbin- bietes „Auf der Struth“ und Wilnsdorf dungen) ▪ Nähe zu Siegen (ca. 25 Min. Pkw-Fahrt- ▪ ÖPNV: Busverbindung nach Siegen abends zeit) und am Wochenende (Nachtbusse), ▪ ÖPNV-Anbindung in alle Richtungen schlechte Abstimmung mit Zugfahrzeiten ▪ Nähe zu SPNV-Haltepunkt (Rudersdorf) (Bahnhof Rudersdorf), keine Direktverbin- mit P&R-Angebot dung nach Wilnsdorf Versorgung/ ▪ Ortsdurchfahrt L 722 Marburger Straße ▪ Bürgerhaus: schlechter Zustand der Küche, Infrastruktur komplett neugestaltet, mit Gehwegen sanitären Anlagen, Heizung; fehlendes und neuer Beleuchtung ausgestattet, Stuhllager verkehrsberuhigt ausgebaut und Fuß- gängerquerung verbessert ▪ Kindergarten; Jugendtreff in Rudersdorf ▪ Feuerwehrstandort ▪ Gute Erreichbarkeit des Versorgungs- angebotes in Rudersdorf (Lebensmittel, Grundschule, Hauptschule, Ärzte und sonstige Dienstleistungen) ▪ Gaststätte ▪ Gute Versorgung mit Telekommunika- tion, Mobilfunk und schnellem Internet Vereinsleben ▪ Sehr gute Dorfgemeinschaft und aktives ▪ Beginnende Überalterung der Vereine Vereinsleben

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 91 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Festplatz Zentraler Bereich (möglicher Standort Dorfplatz)

Zukunftsfähigkeit Gernsdorf zeigt sich in der Entwicklung der Bevölkerung relativ stabil und auch attraktiv für jüngere Familien. Der Ortsteil verfügt über eine sehr gute Dorfgemeinschaft mit einer aktiven Kirchenge- meinde und insgesamt 4 Gesangvereinen. Wichtiger Kristallisationskern für Aktivitäten und Durch- führung von Maßnahmen ist die sogenannte „Rentnerband“. Trotz Randlage im Gemeindegebiet existieren durch die Nähe zu den Versorgungs- und Infrastruk- turangeboten in Rudersdorf günstige Voraussetzungen für eine auch in Zukunft positive Entwicklung. Lokaler Handlungsbedarf Die derzeit wichtigsten Aufgaben zum Erhalt bzw. Verbesserung der Lebensqualität richten sich vor- rangig auf die vorhandene Gemeinschaftseinrichtung sowie die Gestaltung von Plätzen/ Treffpunk- ten: • Bürgerhaus: Küche, sanitäre Anlagen, Heizung sowie Stuhllagerraum • Ausbau und Qualifizierung von Gemeindestraßen gemäß besonderer Auflistung • Verbesserung der Aufenthaltsqualität zwischen Jugendheim und Spielplatz • attraktivere Gestaltung und Ergänzung fehlender Infrastruktur (Stromanschluss + Entsorgung) im Bereich des Fest-/ Dorfplatzes Gernsdorfer Straße. Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen Straßenausbau Gemeindestraßen: Radwege: ▪ Am Sportplatz ▪ Instandsetzung Rad-/Fußweg (Schulweg) nach Ru- ▪ Drei-Eichen-Straße mit Wende dersdorf ▪ Halmbergstraße ▪ Erneuerung Brücke „Im Nassen“ als Rad-/ Fußwe- ▪ Hangstraße (Abschnitt Nr. 1 – Nr. 22) gebrücke ▪ Hasenbergstraße Straßenbeleuchtung: ▪ Hochwaldstraße (oberer Abschnitt) ▪ Punktuelle Ergänzung Straßenbeleuchtung (u.a. ▪ Höfenstraße (Abschnitt Nr. 11 bis Nr. 22a) Gernsdorfer Straße) ▪ Im Grund ▪ Modernisierung Straßenbeleuchtung (Umstellung ▪ Kornstraße auf LED) ▪ Leiweg mit Wende Sonstige Verkehrsanlagen: ▪ Nordstraße ▪ Verbesserung der Barrierefreiheit ▪ Schillbergstraße mit Wende ▪ Befestigung Parkplätze Friedhof ▪ Seitenkopfstraße Barrierefreie Umgestaltung von Bushaltestellen (Prio- ▪ Steilstraße ritäten für ÖPNV-Förderprogramm gemäß Anlage ▪ Südweg zum Nahverkehrsplan): ▪ Weidestraße ▪ Gernsdorf Ort (Richtung Rudersdorf und Richtung Irmgarteichen)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 92 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Gernsdorf ist vorrangig attraktiver Wohnstandort. Eine über den Ortsteil hinausgehende Bedeutung kommt der hervorragend ausgestatteten Sportanlage (TSV Weißtal) zu, über die Sportanlage wird auch der Ortsteil Rudersdorf versorgt. Mit der Löscheinheit Gernsdorf trägt der Ort zur Sicherstellung des Brandschutzes im Gemeindegebiet bei. Durch das NSG Gernsdorfer Weidekämpe mit dem Audio-Rundweg besitzt Gernsdorf auch für die Tourismusentwicklung in Wilnsdorf eine besondere Stellung. Ortskernabgrenzung

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Öffentliche Gebäude sind rot dargestellt, Baudenkmäler sind grün dargestellt Darstellung ohne Maßstab, Stand März 2019 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 93 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

3.5 Niederdielfen

Übersichtskarte des Ortsteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 5114 Siegen

Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 2.769 2.894 2.787 2.752 tistik der Gemeinde) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -17 ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -0,6% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -1,3% Niederdielfen ist mit 2.752 Einwohnern der drittgrößte Ortsteil der Gemeinde und liegt im nordwestlichen Bereich des Gemeindegebietes, an der Grenze zur Stadt Siegen. Durch den Ortsteil verlaufen die drei Hauptverkehrsstraßen „Siegener Straße“, „Dielfestraße“ und „Weißtalstraße“, welche sich im Zentrum des Ortsteils treffen. Durch Niederdielfen verläuft eine Bahntrasse, jedoch gibt es keinen Haltepunkt im Ort, am nordwestli- chen und nordöstlichen Ortsrand befinden sich Gewerbe- und Industriegebiete. Niederdielfen über- nimmt die Rolle des Versorgungszentrums der umliegenden Ortsteile und ist von größeren Wald- und Wiesenflächen umgeben. Die Fläche des Ortes beträgt 584 ha.

Bildungs- Betreuungs- und Freizeitbereich: Realschule, Grundschule, Kindergarten und Betreuungseinrichtung für Senioren im Bereich des Augrabens. Spielplatz und Sportplatz gegenüber

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 94 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Fehlender Aufenthaltsort im Umfeld des Bildungs- Betreuungs- und Freizeitbereichs: Jugendliche nutzen den Schulhof der Realschule. Nicht ausgebauter Fußweg um Sport- und Spielplatz herum, Gefährdung durch moto- risierten Verkehr (v.a. Hol- und Bringverkehr zu den Schulen und dem Kindergarten)

Umfassendes Angebot an Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen im Ort

Die alte Linde im Zentrum Niederdielfens: Durch den Bürgerverein ehrenamtlich geführte Gastwirtschaft mit un- terschiedlichen Räumlichkeiten: Kneipe, Festsaal mit Bar.

Lage mit vielfältigen Wege- und Blickbeziehungen zur umgebenden, reizvollen Kultur- und Naturlandschaft

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 95 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Verkehrsbelastung der Orts- Desolate Gebäude im Zentrum durchfahrt

Einrichtungen / Angebote in Niederdielfen: Öffentliche Infrastruktur ▪ Wasserversorgung durch Ortsnetz und Hochbehälter der Gemeinde mit Anschluss an den Wasserverband Siegerland ▪ Abwasserbeseitigung der Ortslage durch Vollkanalisation mit Anschluss an die Kläranlage Weißtal ▪ Abfallbeseitigung/Wertstofferfassung durch Anschluss an gesamtgemeindliches Abfuhrsystem ▪ Flächendeckende leitungsgebundene Stromversorgung ▪ Flächendeckende Erdgasversorgung ▪ Flächendeckende Versorgung mit Telekommunikation durch Leitungsnetz und Mobilfunk ▪ Feuerwehrstandort ▪ Friedhof mit Friedhofshalle ▪ Ehrenmal Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Vom Bürgerverein betriebenes Gasthaus „alte ▪ Kath. Pfarramt St. Johannes Baptist Linde“ Schulen und Kindergarten/Kinderbetreuung ▪ Grundschule Dielfen ▪ DRK-Kindergarten ▪ Realschule Wilnsdorf ▪ 1 Großtagespflegestelle ▪ 4 Tagespflegepersonen Ärzte, Apotheken Pflegedienste und –einrichtungen ▪ 3 Allgemeinmediziner, 1 Zahnarzt ▪ 2 Pflegedienste ▪ 1 Tierarzt ▪ 1 Pflegeheim ▪ 2 Massage/Physiotherapeut ▪ 1 betreutes Wohnen ▪ Brücken-Apotheke ▪ 1 Tagespflegeeinrichtung Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Einzelhandel: Lebensmittelladen, Getränkemarkt, ▪ Dienstleistungen: Postfiliale, Paketshop, Nagelstu- Blumen, Schreibwaren, Tierfutter, Drogerie, Bäcke- dio/Kosmetik (2), Friseur (2), Bank/Geldautomat rei (2), Metzgerei, Secondhand, Autohaus (2), Kfz-Werkstatt ▪ Gastronomisches Angebot: 1 Restaurant, Imbiss (2) Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Niederdielfen (Kunstrasenplatz, Mehr- 1 Dirt-Bike-Strecke am Sportplatz, zweckspielfeld mit Tartanbelag, 100m-Laufbahn, 1 Schützenhaus Werferfeld Kugel, Weitsprung, Sport-/Umkleidegebäude) 1 Bogenparcours ▪ Mehrzweckhalle ▪ Turnhalle Realschule ▪ Turnhalle Grundschule Bolzplätze Spielplätze ▪ Augraben ▪ Augraben, Gartenstraße, Ackerstraße, Am Son- nenberg ▪ Grundschule Augraben Vereinsangebot (Stand: 13.3.2018) ▪ AIM Dielfen ▪ Heimatverein Niederdielfen

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 96 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

▪ Altenklub der kath. Kirchengemeinde Niederdielfen ▪ Jugendfeuerwehr Niederdielfen ▪ Bürgerverein Zur alten Linde ▪ Kath. Frauengemeinschaft Niederdielfen ▪ Caritas Niederdielfen ▪ KJG Niederdielfen ▪ Chorgem. "Cäcilia" Niederdielfen Gospelchor ▪ Modellsportverein Niederdielfen ▪ Chorgem. "Cäcilia" Niederdielfen Männerchor ▪ MSC "Oberes Weißtal" e.V. ▪ Chorgemeinschaft Niederdielfen "Cäcilia" ▪ Schützenverein Niederdielfen ▪ CVJM Niederdielfen ▪ Seniorenförderverein Unteres Weißtal ▪ CVJM Posaunenchor Niederdielfen/Flammersbach ▪ Dielfer Backesverein e.V. ▪ Taubenzuchtverein Niederdielfen ▪ Ev. Frauenhilfe Weißtal ▪ TSG "Adler" Dielfen ▪ Ev. Gemeinschaft Niederdielfen ▪ VdK Ortsverband Dielfen ▪ FHD Familienbund Herz-Jesu Dielfen ▪ Weißtaler MGV Frauenchor ▪ Förderverein Freiw. Feuerwehr Niederdielfen ▪ Weißtaler MGV Männerchor ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Niederdielfen Baukultur: Baudenkmäler ▪ Eisenbahnviadukt Niederdielfen ▪ Mittelstraße 3 (Wohnhaus) ▪ Eremitage 11 (Wallfahrtstätte Eremitage) ▪ Siegener Straße 1 (Wohnhaus) ▪ Siegener Straße 23 (Wohnhaus) ▪ Siegener Straße 14 (katholische Kirche) Sonstige erhaltenswerte Objekte ▪ Siegener Straße 38 (Wohnhaus) ▪ Auf dem Eckert 1 (Wohnhaus) ▪ Siegener Straße 46 (Wohnhaus) ▪ Dielfestraße 27 (Wohnhaus)

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten ▪ Förderturm Niederdielfen ▪ Wallfahrtsstätte Eremitage ▪ Alte Mühle Niederdielfen Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ 1 Rundwanderweg ▪ überörtlich verlaufende Wanderwege (u.a. Jakobs- weg) Beherbergungsangebot ▪ 4 Ferienwohnungen Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Stabile Bevölkerungsentwicklung, nur ▪ Überdurchschnittliche Anteile älterer Bevölke- geringer Rückgang der Bevölkerungs- rung (> 65 Jahre) zahl Ortsbild und - ▪ Geringer Leerstand ▪ Innenbereich (Umfeld Lebensmittelmarkt) mit struktur ▪ Nachfrage nach Wohnbauland (8 Bau- teilweise leerstehenden, sanierungsbedürfti- lücken in den letzten 10 Jahren ge- gen oder abbruchreifen Gebäuden schlossen) ▪ Fehlender Dorfplatz ▪ Wohnbauflächenpotenziale im Flä- ▪ Private Baulücken im Ort vorhanden, aber chennutzungsplan stehen für bedarfs- keine Verkaufsbereitschaft der Eigentümer orientierte weitere Wohnbauflächen- ▪ Mangelhafte Pflege einiger öffentlicher Grün- entwicklung zur Verfügung flächen, teilweise Müllproblematik Anbindung ▪ Eigenes Gewerbegebiet „Niederdiel- ▪ Starke Verkehrsbelastung entlang der Orts- fen“ im Nordteil durchfahrtsstraßen ▪ Industriegebiet „Weißtal“ der Stadt ▪ Unübersichtliche Kreuzungsbereiche im Be- Siegen grenzt nördlich an Ortslage an reich der Ortsdurchfahrtsstraßen ▪ Industriegebiet „Klabach- Mühlengra- ▪ Einseitig schmaler Gehweg an der L723 Diel- ben“ grenzt im Osten unmittelbar an festraße Ortslage an ▪ Aufgegebener Bahnhaltepunkt ▪ Nähe zum Zentralort Wilnsdorf und zur ▪ Fußwege teilweise in schlechtem Zustand Autobahn 45 (ca. 6 km, ca. 7 Min. und nicht barrierefrei Fahrzeit)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 97 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

▪ Kurze Entfernung nach Siegen (ca. 15 ▪ Teilweise Parkplatzproblematiken im Bereich Min. Pkw-Fahrtzeit) Ortsmitte / Lebensmittelmarkt ▪ Gute ÖPNV-Anbindung in alle Rich- tungen Versorgung/ ▪ Grundversorgungs- und Dienstleis- ▪ Fehlender öffentlicher Jugendtreff Infrastruktur tungsangebot ▪ Ausstattung des Kindergartens in schlechtem ▪ Spielplatz-, Sport- und Freizeitangebot Zustand gegenüber der Real- und Grundschule ▪ Kindergarten und Angebote der Kin- dertagespflege im Ort vorhanden ▪ Feuerwehrstandort ▪ Gute Versorgung mit Telekommunika- tion, Mobilfunk und schnellem Internet Vereinsleben ▪ Bürgerverein betreibt den Gasthof „zur alten Linde“, generationsübergreifen- der Anlaufpunkt mit hoher Aufenthalts- qualität ▪ Gutes örtliches Vereinsleben ▪ Angebote für Kinder und Jugendliche

Zukunftsfähigkeit Niederdielfen verfügt über eine umfangreiche Ausstattung an Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleis- tungsangeboten. Im Ort befinden sich Niederlassungen von Medizinern sowie eine Wohn- und Pfle- geeinrichtung für Senioren. Es besteht ein Kindergarten- und Schulangebot mit benachbarten Flä- chen und Anlagen für Sport und Freizeit. An den Ortsrändern befinden sich Arbeitsplätze in Gewerbe- und Industriegebieten. Der Ort übernimmt somit eine Versorgungsfunktion für die umliegenden Ort- schaften und ist als uneingeschränkt zukunftsfähig zu beschreiben. Eine besondere Rolle übernimmt hierbei das besondere Engagement der BewohnerInnen, welches z.B. in der Projektentwicklung und dem eigenverantwortlichen Betrieb der „alten Linde“ durch den Bürgerverein sichtbar wird. Lokaler Handlungsbedarf Dem Ort fehlt es an einem erkennbaren Mittelpunkt, die Gestaltung des öffentlichen Raums im Umfeld der „Alten Linde“ und der benachbarten zentralen Einkaufs- und Dienstleistungsangebote hat keinen zentralen Charakter. Im Bereich der Sport- und Freizeitanlagen besteht Handlungsbedarf hinsichtlich des Zustands der Wegeverbindungen. Dieser Bereich sollte über ein engmaschiges, für alle BewohnerInnen sicheres und sauber zu begehendes Wegenetz mit dem restlichen Ort verknüpft werden. Als derzeit wichtigste Ansatzpunkte für konkrete Maßnahmen sind zu sehen: • Städtebauliche Neuordnung des Zentrumsbereiches südlich der Weißtalstraße: Erweiterung des Einkaufs- und Dienstleistungsangebotes, Schaffen eines gestalteten Ortsmittelpunktes mit Auf- enthaltsqualität, Erweiterung des Parkplatzangebotes, Abriss von leerstehender bzw. desolater Bausubstanz • Reduzierung der starken Verkehrs- und Lärmbelastung durch den Bau der Ortsumgehung (Bau- lastträger: Land NRW) • Ausbau des Dielfeparks zum Mehrgenerationenpark: Gestalterische und funktionale Aufwertung der Sport- und Freizeitflächen östlich der Schulstandorte • Barrierefreie, sichere, befestigte und saubere Fußwegeerschließung der Sport- und Freizeitflä- chen, Verknüpfung mit umliegenden Angeboten (Seniorenwohnen) und Siedlungsbereichen, Schaffen von attraktiven Rundwegen (für Seniorenwohnheim) mit Aufenthaltsbereichen und Be- tätigungsmöglichkeiten • Schaffen von Barrierefreiheit für stark frequentierte innerörtliche Wegeverbindungen, Absenken von Bordsteinen an Kreuzungspunkten, Sicherstellen der Befahrbarkeit mit Rollstuhl/Rollator

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 98 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

• Geschwindigkeitsreduzierung im Bereich der Ortseingänge und auf der Ortsdurchfahrtsstraße, Durchsetzen der Sperrung für Schwerlastverkehr. • Ausbau und Qualifizierung von Gemeindestraßen gemäß besonderer Auflistung Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen Straßenausbau Gemeindestraßen: ▪ Weißtalstraße (Stichwege) ▪ Ackerstraße ▪ Zum Jugendheim ▪ Ahornstraße ▪ Zum Mühlenweiher ▪ Am Bösenberg Maßnahmen in Verbindung mit überörtlichen Straßen ▪ Am Buchen ▪ Ortsumgehung L 893 Niederdielfen (Bedarf im Lan- ▪ Am Grimberg desstraßenbedarfsplan anerkannt, Linienbestim- ▪ Am Rain mung durchgeführt, Planfeststellungsverfahren ein- ▪ Am Röschen incl. Verbindung Adolf-Saenger-Weg zuleiten) ▪ Am Steinblick Straßenbeleuchtung: ▪ Auf dem Eckert ▪ Modernisierung Straßenbeleuchtung (Umstellung ▪ Gartenstraße - Stichwege auf LED) ▪ Gläserstraße ▪ Habornweg mit Wende Sonstige Verkehrsanlagen ▪ In der Humbach ▪ Verbesserung der Barrierefreiheit ▪ In der Ziegelei Barrierefreie Umgestaltung von Bushaltestellen (Prio- ▪ Kurze Straße ritäten für ÖPNV-Förderprogramm gemäß Anlage ▪ Lerchenweg zum Nahverkehrsplan): ▪ Marienweg ▪ Niederdielfen Realschule (Richtung Siegen) ▪ Mittelstraße ▪ Niederdielfen Brücke (Richtung Flammersbach ▪ Schalweg und Richtung Siegen) ▪ Torwiesenweg (unterer Abschnitt) Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Aufgrund der oben genannten Versorgungsfunktion, als Schulstandort und Standort einer Senioren- wohn und –pflegeeinrichtung sowie als Standort einer Löscheinheit (Brandschutz) leistet Niederdiel- fen einen wichtigen Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung. Ortskernabgrenzung Abgrenzung des Orts- kerns als Fördergebiet für private Sanie- rungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden

Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgren- zung gebunden. Öffentliche Gebäude sind rot dargestellt, Bau- denkmäler sind grün dargestellt

Darstellung ohne Maß- stab, Stand März 2019 © Geobasis NRWGeoba- sisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kar- tengrundlage: ALKIS

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 99 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

3.6 Oberdielfen

Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab (Kernbereich des Ortsteils) Übersichtskarte des Ortsteils ohne Maßstab TK25 Blatt 5114 Siegen Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de

Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 1.561 1.514 1.459 1.369 tistik der Gemeinde) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) - 192 ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) - 12,3% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) - 6,2% Der Ortsteil Oberdielfen grenzt an den nördlich benachbarten Ortsteil Niederdielfen an und stellt mit seinen 1.369 Einwohnern einen der mittelgroßen Ortsteile der Gemeinde Wilnsdorf dar. Das Ortsbild ist im Kernbereich durch historische Gebäude geprägt. Östlich Oberdielfens befinden sich landwirtschaft- liche Nutzflächen, im Westen größere Waldflächen. Die zeitweise vielbefahrene Oberdielfener Straße verbindet den Ort als zentrale Ortsdurchfahrt mit den umliegenden Ortsteilen. Die Fläche von Oberdiel- fen beträgt 444 ha.

Historischer Gebäudebestand im Kernbereich, unterschiedliche Erhaltungs- und Sanierungszustände

Spielplatz in der Ortsmitte, Zugänge zur umliegenden, attraktiven Landschaft, Gastronomie- und Unterkunftsan- gebot

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 100 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Verkehrsbelastung der Ortsdurchfahrt, fehlende Querungsmöglichkeiten /-hilfen, schadhafter Straßenbelag

Gestaltungsmängel im öffentlichen Raum, geringe Aufenthaltsqualität

Leerstand einzelner Wohngebäude und Ladenlokale

Blick Richtung Westen auf den Ortsrand, Lage in attraktiver landschaftlicher Umgebung

Einrichtungen / Angebote in Oberdielfen: Öffentliche Infrastruktur ▪ Wasserversorgung durch Ortsnetz und Hochbehälter der Gemeinde mit Anschluss an den Wasserverband Siegerland ▪ Abwasserbeseitigung der Ortslage durch Vollkanalisation mit Anschluss an die Kläranlage Weißtal ▪ Abfallbeseitigung/Wertstofferfassung durch Anschluss an gesamtgemeindliches Abfuhrsystem ▪ Flächendeckende leitungsgebundene Stromversorgung ▪ Flächendeckende Erdgasversorgung ▪ Flächendeckende Versorgung mit Telekommunikation durch Leitungsnetz und Mobilfunk ▪ Feuerwehrstandort ▪ Friedhof mit Friedhofshalle ▪ Ehrenmal Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Barrierefreies Dorfgemeinschaftshaus ▪ Historische Kappellenschule (Heimatverein) aus dem Jahr 1821 (s. Foto rechts)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 101 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Schulen und Kindergarten ▪ DRK-Kindergarten Ärzte, Apotheken Pflegedienste und –einrichtungen ▪ 1 Zahnarzt ▪ - ▪ 1 Heilpraktiker ▪ 1 Hebamme Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Direktvermarktung (Honig) ▪ Paketshop ▪ Mobile Versorgung (Fleisch- und Wurstwaren) ▪ Hotel und Restaurant „Landhaus Wildfein“ ▪ Getränkemarkt ▪ Imbiss Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Oberdielfen (Tennenplatz, kein Spielbe- ▪ - trieb) Bolzplätze Spielplätze ▪ - ▪ Hombergstraße Vereinsangebot (Stand: 13.3.2018) ▪ CVJM Oberdielfen ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Oberdielfen ▪ CVJM Posaunenchor Oberdielfen ▪ Heimatverein Oberdielfen ▪ Ev. Frauenhilfe Oberdielfen ▪ Jugendfeuerwehr Oberdielfen ▪ Ev. Gemeinschaft Oberdielfen ▪ Sozialverband Deutschland ▪ Förderverein Freiw. Feuerwehr Oberdielfen

Baukultur: Baudenkmäler ▪ Hombergstraße 10 (Haupteingangstür) ▪ Hombergstraße 12 (Wohnhaus und ehemalige Gaststätte) ▪ Im Theisgarten (Backhaus) ▪ Oranienstraße 6 (alte Schule) Sonstige erhaltenswerte Objekte ▪ Hombergstraße 4 (Wohnhaus) ▪ Hombergstraße 11 (Wohnhaus)

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten ▪ ehemalige Kapellenschule Oberdielfen Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ 1 Rundwanderweg Beherbergungsangebot ▪ Hotel-Restaurant Landhaus Wildfein

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Starker Rückgang der Bevölkerungszahl seit 2000 (-12,3 %) ▪ Überdurchschnittliche Anteile älterer Bevölke- rung (> 65 Jahre) Ortsbild und - ▪ historischer Ortskern mit größtenteils ▪ Vorhandene private Baulücken werden der- struktur gepflegten Gebäuden zeit nicht vermarktet ▪ ortsbildprägende Gebäude wie z.B. ▪ Keine Aufenthaltsqualität im Bereich Dorfplatz alte Kapellenschule vorhanden ▪ Geringer Leerstand ▪ 8 Baulücken in den letzten 10 Jahren geschlossen

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 102 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

▪ Wohnbauflächenpotenziale im Flä- chennutzungsplan stehen für bedarfs- orientierte weitere Wohnbauflächen- entwicklung zur Verfügung ▪ zentrale Treffpunkte vorhanden (z.B. Dorfplatz, Spielplatz) ▪ Ortsteil besitzt eine öffentliche barrie- refreie Gemeinschaftseinrichtung Anbindung ▪ Gute Erreichbarkeit der Gewerbege- ▪ Probleme und Gefahrenpunkt entlang der biete „Auf dem Lehnscheid“, „Nieder- Ortsdurchfahrt: Ortsein- und -ausfahrt, feh- dielfen“ und „Klabach-Mühlengraben“ lende Fußgängerüberwege, Geschwindig- ▪ Kurze Entfernung nach Siegen (ca. 15 keitsüberschreitungen, Belastungen durch Min. Pkw-Fahrtzeit) LKW-Verkehr, Konflikte fließender und ruhen- ▪ Gute Verkehrsanbindung über L723 der Verkehr nach Wilnsdorf und zur A 45 ▪ ÖPNV-Angebot wird als gut bewertet Versorgung/ ▪ Lebensmittel-Einkaufsmöglichkeiten ▪ Ausstattung des Spielplatzes wenig attraktiv Infrastruktur im Nahbereich (1-2 km entfernt) ▪ Fehlende Angebote für Jugendliche ▪ Ergänzt durch mobile Versorgung ▪ fehlende Betreuungs- und Pflegeangebote für ▪ Gaststätte Senioren ▪ Feuerwehrstandort ▪ Freizeit: Spielplatz und (im Außenbe- reich) alter Sportplatz als Festplatz ▪ Kindergarten ▪ Schulangebote (Grundschule, Gymna- sium, Realschule) in Nachbarorten Niederdielfen und Wilnsdorf mit gesi- cherter Busanbindung erreichbar; Hauptschule Rudersdorf ebenfalls mit gesicherter Busanbindung erreichbar Vereinsleben ▪ Aktives Vereinsleben ▪ Überalterung der Vereine absehbar

Zukunftsfähigkeit Oberdielfen profitiert von dem ortsbildprägenden Charakter der historischen Wohngebäude im Kern- bereich, den vielfältigen Bezügen zur umliegenden Kulturlandschaft und der Nähe zu Versorgungs- angeboten in den benachbarten Ortsteilen. Als Wohnstandort in ländlicher Umgebung ist die Zu- kunftsfähigkeit gegeben, obwohl bereits deutliche Bevölkerungsrückgänge zu verzeichnen waren, die von der Entwicklung der Gesamtgemeinde abweichen. Eine zentrale Aufgabe besteht insofern darin, für Oberdielfen eine Trendwende zu erreichen. Hierzu sind die nachfolgend genannten Kernprobleme schnellstmöglich anzugehen. Lokaler Handlungsbedarf Die Attraktivität Oberdielfens wird im Vergleich zu anderen Ortsteilen stark eingeschränkt durch eine geringe Gestaltungsqualität des öffentlichen Raums, die Verkehrsbelastung im Bereich der Orts- durchfahrt und die davon ausgehende Gefahr z.B. für Schulkinder sowie durch die in Ansätzen bereits sichtbare Leerstandsproblematik. Handlungsbedarf besteht daher in der bedarfsgerechten, barrierefreien Umgestaltung öffentlicher Räume hin zu mehr Aufenthaltsqualität und Nutzbarkeit für verschiedene Altersgruppen. Wichtige Maßnahmen können hier sein: • Klärung der Standortfrage für einen Ortsmittelpunkt: Im Bereich des jetzigen Spielplatzes oder im Bereich der ehem. Schule • Aufwertung des Spielplatzes an der Hombergstraße, Schaffen von Angeboten für Kinder über 7 und Jugendliche. Ggf. Ausbau als Mehrgenerationenspielplatz und Einbeziehung des Bachlau- fes • Ausbau und Qualifizierung von Gemeindestraßen gemäß besonderer Auflistung

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 103 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Weiterhin ist die Trennwirkung der Ortsdurchfahrt L723 Oberdielfener Straße durch Querungshilfen zu reduzieren und eine Verlangsamung der Durchfahrtsgeschwindigkeit anzustreben (s. auch nach- folgende Punkte). Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen Straßenausbau Gemeindestraßen: Maßnahmen in Verbindung mit überörtlichen Straßen: ▪ Am Dillberg (mit Wendeanlagen) ▪ Verkehrsberuhigende Umgestaltung L 723 Ortsein- ▪ Am Sammelshain gang (von Wilnsdorf aus kommend) ▪ An der Hecke (mit Wende) ▪ Querungshilfe L 723 Oberdielfener Straße / Orani- ▪ Auf dem Hundsborn enstraße (untere Einmündung) ▪ Birkenweg ▪ Ortsumgehung L 893 Niederdielfen zur Entlastung ▪ Erlenstraße (Nr. 2 bis Nr. 9) der Ortsdurchfahrt L 723 Oberdielfen ▪ Hombergstraße (ab Tretenbach bis Ende mit ▪ Gehweg entlang Oberdielfener Straße ab Treten- Wende) bach Richtung Niederdielfen ▪ Kohlenweg Straßenbeleuchtung: ▪ Marienburg ▪ Modernisierung Straßenbeleuchtung (Umstellung ▪ Oberdielfener Straße (Stichweg Ortseingang) auf LED) ▪ Scheidweg ▪ Tretenbach (mit Wende), Erneuerung Brücke Radwege: ▪ Urbanstraße ▪ Ausbau Radweg Oberdielfen – Wilnsdorf ▪ Qualifizierung Radweg Oberdielfen - Niederdielfen Sonstige Verkehrsanlagen Barrierefreie Umgestaltung von Bushaltestellen (Prio- ▪ Verbesserung der Barrierefreiheit ritäten für ÖPNV-Förderprogramm gemäß Anlage zum Nahverkehrsplan): ▪ Oberdielfen Ort (Richtung Eisern und Richtung Niederdielfen) Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Oberdielfen dient der Gemeinde Wilnsdorf als zentral gelegener Wohnstandort in attraktiver ländlicher Umgebung. Bis auf die Löscheinheit Oberdielfen, die zur Gewährleistung des Brandschutzes in der Gemeinde Wilnsdorf beiträgt, existieren keine gesamtgemeindlich bedeutende Arbeitsplatzangebote oder Infrastruktureinrichtungen. Ortskernabgrenzung Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an histori- schen, ortsbildprägenden Gebäuden

Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Öffentliche Gebäude sind rot dargestellt, Bau- denkmäler sind grün dargestellt

Darstellung ohne Maßstab, Stand März 2019 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 104 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

3.7 Obersdorf

Übersichtskarte des Ortsteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 5114 Siegen

Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 1.944 1.923 1.973 2.181 tistik der Gemeinde) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) +237 ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) +12,2% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) +10,5% Obersdorf liegt im Westen des Gemeindegebietes und ist von großzügigen Waldflächen umgeben. Mit 2.181 Einwohnern zählt der Ortsteil zu den größeren Ortsteilen der Gemeinde. Ausgehend vom alten Ortskern und dem ehemals eigenen, nördlich gelegenen Siedlungsbereich Rödgen sind die beiden Teilbereiche im Verlauf der letzten Jahrzehnte zusammengewachsen. Im Be- reich des Anschlusses der Rödgener Straße an die B54 entstand jüngst mit dem REWE-Markt ein zent- raler Versorgungsstandort. Insgesamt ist der Ortsteil durch seine Hanglage gekennzeichnet. Eine gute Anbindung an die umliegen- den Ortsteile und Städte ist durch die Bundesstraße 54 und die Landstraße 909 gegeben. Knapp einen Kilometer südlich des Ortes verläuft die A45.

Einkaufsmöglichkeit im Ort Gebäude der ehemaligen Schule Kindergarten

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 105 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Spielplatz am Wiesenrainsgarten “Remmelchen“ Brunnenanlage, seit längerem nicht mehr funktionsfähig

Bebauung im Bereich des historischen Ortskerns, Umfeld Rödgener Straße, Jung-Dörfler-Straße

Öffentliche, vereinseigene und kirchliche Gemeinschaftseinrichtungen

Einrichtungen / Angebote in Obersdorf: Öffentliche Infrastruktur ▪ Wasserversorgung durch Ortsnetz und Hochbehälter der Gemeinde mit Anschluss an den Wasserverband Siegerland

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 106 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

▪ Abwasserbeseitigung der Ortslage durch Vollkanalisation mit Anschluss an die Kläranlagen Rinsdorf und Weißtal ▪ Abfallbeseitigung/Wertstofferfassung durch Anschluss an gesamtgemeindliches Abfuhrsystem ▪ Flächendeckende leitungsgebundene Stromversorgung ▪ Flächendeckende Erdgasversorgung ▪ Flächendeckende Versorgung mit Telekommunikation durch Leitungsnetz und Mobilfunk ▪ Feuerwehrstandort ▪ Friedhof mit Friedhofshalle ▪ Ehrenmal Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Ev. Pfarrhaus ▪ Kath. Pfarrgemeinde ▪ Turnvereinsraum ▪ Backes ▪ Sportheim Schulen und Kindergarten ▪ DRK-Kindergarten Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ 1 Heilpraktiker/Physiotherapeut ▪ 1 Pflegeheim Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ 1 Lebensmittelladen (REWE), Bäckerei ▪ Seniorenheim „Haus Sonne“ ▪ Postfiliale ▪ Friseur, Nagelstudio/Kosmetik ▪ Bank/Geldautomat ▪ Direktvermarktung (Biobauer Debus) ▪ Mobile Versorgungsstrukturen Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Obersdorf (Kunstrasenplatz, Mehr- ▪ 1 Dirt-Bike-Strecke am Sportplatz zweckspielfeld mit Tartanbelag, 100m-Laufbahn, ▪ 1 Grillhütte Beachvolleyballfeld, Sport-/ Umkleidegebäude) ▪ Turnhalle Grundschule Bolzplätze Spielplätze ▪ Am Marienhain ▪ Hühnerholz, Wiesenrainsgarten Vereinsangebot (Stand: 13.3.2018) ▪ Backesfreunde Obersdorf e. V. ▪ Gospelchor Trinity, Ev.-Ref. Kirchengem. Rödgen ▪ Brieftaubenzuchtverein Obersdorf ▪ Heimatverein Obersdorf - Rödgen e.V. ▪ Caritas Obersdorf ▪ Jagdhornbläsergruppe Weißtal ▪ CVJM Posaunenchor Obersdorf ▪ Jugendfeuerwehr Obersdorf ▪ CVJM Obersdorf ▪ Jugendrotkreuz Obersdorf ▪ DRK-Bereitschaft Obersdorf ▪ KJG Rödgen ▪ Ev. Frauenhilfe Obersdorf ▪ Messdiener Obersdorf ▪ Ev. Gemeinschaft Obersdorf ▪ Singkreis Rödgen ▪ Förderverein Freiw. Feuerwehr Obersdorf ▪ Sportfreunde Obersdorf ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Obersdorf ▪ Turnverein Obersdorf

Baukultur: Baudenkmäler Sonstige erhaltenswerte Objekte ▪ „La Tene Ofen“ ▪ In der Hohl 12 (Vorderhaus) ▪ Rödgener Straße 107a (Simultankirche) ▪ Jung-Dörfler-Straße 4 (Wohnhaus) ▪ Rödgener Straße 54 (ehem. katholische Kapelle) ▪ Jung-Dörfler-Straße 8-10 (Doppelhaus, Geburts- haus von Karl Jung-Dörfler) ▪ Rödgener Straße 109 (Pfarrhaus) ▪ Jung-Dörfler-Straße 9 (Wohnhaus) ▪ Trigonometrischer Punkt ▪ Rödgener Straße 59 (ehem. Schule)

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten ▪ Pfarrkirche Rödgen ▪ La Tene Ofen (Eisenzeitlicher Schmelzofen)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 107 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ 1 Rundwanderweg ▪ Natur- und Skulpturenpark NaKuMe Beherbergungsangebot ▪ Hotel „Rödger Hof“ ▪ 1 Ferienwohnung ▪ Hotel „Haus Rödgen“ ▪ 1 Pension ▪ 1 Gästehaus Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Deutlicher Bevölkerungszuwachs seit 2000 (+ 12,2 %) ▪ Überdurchschnittliche Anteile der jün- geren Altersgruppen (bis 25 Jahre) Ortsbild und - ▪ Attraktive Wohnlage ▪ Fehlender Dorfplatz und fehlende Sitzmög- struktur ▪ kaum Leerstand lichkeiten im Ortsteil ▪ Starke bauliche Entwicklung insbeson- ▪ historischer Ortskern mit sehr geringer Vitali- dere durch Erschließung von 2 Wohn- tät, fehlende Aufenthaltsmöglichkeit baugebieten und Schließen von Bau- ▪ Vorhandene Baulücken stehen dem Markt lücken nicht zur Verfügung ▪ Potenziale zur Innenentwicklung durch ▪ Lärmbelastung durch die südlich verlaufende Baulücken (u.a. bei Teilung großer Autobahn 45 Grundstücke) Anbindung ▪ Gute Erreichbarkeit der Gewerbege- ▪ Verkehrsbelastung entlang der Ortsdurchfahrt biete „Lehnscheid“, „Wilden-Nord“, Geschwindigkeitsüberschreitungen „Niederdielfen“ und „Klabach-Mühlen- ▪ Fehlende Querungsmöglichkeiten, teilweise graben“ zu schmale Bürgersteige und Aufstellflächen ▪ Sehr gute Anbindung über die B 54 an im Bereich der Bushaltestelle Siegen (ca. 10 Min. Pkw-Fahrtzeit) ▪ Innerörtliche Fußwegeverbindungen teilweise und an die Autobahn 45 nicht barrierefrei Versorgung/ ▪ Grundversorgungsangebot an der Infrastruktur Rödgener Straße ▪ Direktvermarktung (Biobauer Debus) ▪ Mobiles Versorgungsangebot ▪ 2 Spielplätze im Ortsteil ▪ Senioreneinrichtung und Behinderten- wohneinrichtung ▪ ehemaliges Schulgebäude wird aktuell als Flüchtlingsunterkunft genutzt ▪ Ev. Gemeindezentrum mit sehr guten Räumlichkeiten für Veranstaltungen Vereinsleben ▪ Umfangreiches Vereinsangebot ▪ ehemalig bürgerschaftlich genutzte Gärten werden nicht mehr genutzt und verwildern

Zukunftsfähigkeit Obersdorf ist ein attraktiver Wohnstandort mit gutem Versorgungsangebot und einer sehr guten An- bindung an das regionale und überregionale Straßennetz. Die Bevölkerungszahl zeigte zuletzt ins- besondere bedingt durch die Entwicklung von 2 Baugebieten deutliche Zuwächse, die Zukunftsfähig- keit ist uneingeschränkt gegeben. Lokaler Handlungsbedarf Zur weiteren Attraktivierung des Ortsteils sind Aufwertungs-, Instandsetzungs- und Gestaltungsmaß- nahmen im öffentlichen Raum vorzusehen. Dabei kommt dem Anlegen eines Dorfplatzes (nach vor- heriger Klärung der Standortfrage) eine besondere Bedeutung zu. Es besteht Bedarf zum Ausbau und zur Qualifizierung von Gemeindestraßen gemäß besonderer Auflistung. Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen Straßenausbau Gemeindestraßen: Maßnahmen in Verbindung mit überörtlichen Straßen: ▪ Am Brennerfeld ▪ Ausbau Kreuzung B 54 / L 909 zum Kreisverkehrs- ▪ Am Gräbenwald platz zum Zweck der Verkehrsberuhigung

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 108 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

▪ Am Rosenwald (Nr. 1 – Nr. 8a) ▪ Lärmschutz A 45 ▪ Am Weiher incl. Stichwege Straßenbeleuchtung ▪ An der Bilze mit Wenden ▪ Modernisierung Straßenbeleuchtung (Umstellung auf ▪ Auf der Nerr mit Wende LED) ▪ Breitenbachsfeld (talseits ab Kreuzung Am Ro- senwald) Sonstige Verkehrsanlagen ▪ Gewannweg mit Stützbauwerk oder Böschung ▪ Verbesserung der Barrierefreiheit ▪ Glück-Auf-Straße Radwege: ▪ In der Hohl (Stichweg Nr. 4 – Nr. 12) ▪ Herstellung Radwegeverbindung zwischen Obers- ▪ Inselweg dorf und Wilnsdorf ▪ Jung-Dörfler-Straße (Nr. 16 - Nr. 18 mit Wende) ▪ Herstellung Radwegeverbindung zwischen Obers- ▪ Meilerweg mit Wende dorf und Eisern Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Obersdorf dient der Gemeinde Wilnsdorf insbesondere als Wohnstandort in attraktiver ländlicher Um- gebung. Mit der Löscheinheit Obersdorf, die zur Gewährleistung des Brandschutzes in der Gemeinde Wilnsdorf beiträgt, und auch als Standort einer Seniorenwohneinrichtung leistet Obersdorf einen Bei- trag zur gesamtkommunalen Entwicklung. Ortskernabgrenzung Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaß- nahmen an historischen, ortsbildprägenden Ge- bäuden;

Hinweis: Öffentliche IKEK- Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebun- den. Öffentliche Gebäude sind rot dargestellt, Bau- denkmäler sind grün darge- stellt.

Darstellung ohne Maßstab, Stand März 2019 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 109 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

3.8 Rinsdorf

Gebäudebestand/Struktur um 1955 (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 5114 Siegen

Übersichtskarte des Ortsteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de

Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 982 1.015 969 963 tistik der Gemeinde) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -19 ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -1,9% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -0,6% Der Ortsteil Rinsdorf ist mit 963 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Gemeinde und liegt im Tal des „Heckebaches“, der am Westhang der Kalteiche entspringt. Am Ortseingang wird das Tal seit 1967 von der „Talbrücke Rinsdorf“ der A45 überspannt. Im Süden grenzen großflächige Waldflächen an den Orts- teil an. Die zentrale Ortsdurchfahrtsstraße bindet Rinsdorf an den Hauptort sowie das Stadtgebiet von Siegen an. Die Straße wurde 2006/2007 von Grund auf saniert; Einzelmaßnahmen waren eine Brücke über den Heckebach, Straßenverbreiterung, eine neue Fußgängerampel sowie die Sanierung des Dorfplatzes in Ortsmitte. Rinsdorf ist im Vergleich zu anderen Ortsteilen in den letzten Jahrzehnten nicht so stark angewachsen und besitzt auch aktuell kaum Entwicklungsmöglichkeiten, ist aber in der Bevölkerungsentwicklung re- lativ stabil. Auf einer eigenen Webseite (www.rinsdorf.de) werden u.a. Vereinsinformationen und Veranstaltungs- hinweise bereitgestellt.

Ortsdurchfahrt Eiserfelder Straße

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 110 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Backes Bolzplatz am Backes

Tafel mit Ortschronik Kapellenschule (rechts), Denkmal

Einrichtungen / Angebote in Rinsdorf: Öffentliche Infrastruktur ▪ Wasserversorgung durch Ortsnetz und Hochbehälter der Gemeinde mit Anschluss an den Wasserverband Siegerland ▪ Abwasserbeseitigung der Ortslage durch Vollkanalisation mit Anschluss an die Kläranlage Rinsdorf ▪ Abfallbeseitigung/Wertstofferfassung durch Anschluss an gesamtgemeindliches Abfuhrsystem ▪ Flächendeckende leitungsgebundene Stromversorgung ▪ Flächendeckende Erdgasversorgung ▪ Flächendeckende Versorgung mit Telekommunikation durch Leitungsnetz und Mobilfunk ▪ Feuerwehrstandort ▪ Friedhof mit Friedhofshalle ▪ Ehrenmal Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Bürgerhaus (in der ehemaligen Schule) mit Turn- ▪ Backes halle ▪ Vereinshaus Evangelische Gemeinschaft Schulen und Kindergarten ▪ Ev. Kindergarten „Meisenhaus“ Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ - ▪ - Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Bäckerei ▪ zwei Ferienwohnungen Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Rinsdorf (Tennenplatz, kein Spielbe- ▪ 1 Volleyballfeld am Sportplatz trieb, Gebäude) Bolzplätze Spielplätze ▪ Heckenbachtal ▪ Eiserfelder Straße Vereinsangebot (Stand: 13.3.2018) ▪ CVJM Gemischter Chor Rinsdorf ▪ Gemischter Chor "Liederkreis Rinsdorf" ▪ CVJM Rinsdorf ▪ Heimatverein Rinsdorf

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 111 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

▪ Ev. Gemeinschaft Rinsdorf ▪ Jugendfeuerwehr Rinsdorf ▪ Förderverein Freiw. Feuerwehr Rinsdorf ▪ Spielvereinigung Rinsdorf ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Rinsdorf Baukultur: Baudenkmäler ▪ Alte Dorfstraße 2 (Wohn- und Geschäftshaus) ▪ Alte Dorfstraße 4 und 6 (Doppelhaus) ▪ Alte Dorfstraße 14 (ehem. Schule) ▪ Auf der Heipel 2 (Wohnhaus) ▪ Auf der Heipel 3 (Wohnhaus) ▪ Eiserfelder Straße 12 (Wohnhaus) ▪ Eiserfelder Straße 14 (Wohnhaus) ▪ Eiserfelder Straße 16 (Wohnhaus) ▪ Eiserfelder Straße 37 (Wohnhaus) ▪ Eiserfelder Straße 37a (Wohnhaus) ▪ Eiserfelder Straße 39 (Wohnhaus) Sonstige erhaltenswerte Objekte ▪ Alte Dorfstraße 1 (Wohnhaus) ▪ Alte Dorfstraße 3 (Wohnhaus) ▪ Auf der Heipel 5 (Giebelschild des ehem. Bauernhauses) ▪ Backhaus ▪ Eiserfelder Straße 18 (Wohnhaus) ▪ Eiserfelder Straße 20 (Wohnhaus) ▪ Eiserfelder Straße 47 (Wohnhaus)

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten ▪ Heimatstube Rinsdorf Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Siegerländer Rieselwiese (an der L907, dokumen- ▪ 1 überörtlicher Wanderweg tiert Art der Landnutzung) Beherbergungsangebot ▪ 2 Ferienwohnungen

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Relativ konstante Bevölkerungszahl seit 2000 ▪ Überdurchschnittliche Anteile der jün- geren Altersgruppen (bis 25 Jahre) Ortsbild und – ▪ Ortskern mit prägenden Fachwerkge- ▪ Verkehrsbelastung, Gefahrenpunkte an der struktur bäuden (in gutem Zustand), Kapellen- Durchgangsstraße schule (Museum) ▪ Schlechter Zustand einzelner Straßen (z.B. ▪ Kirchwiese mit Backes zentral im Bereich der Bäckerei, dort auch, ▪ Dorfplatz und Spielplatz wurden um- keine dorfgerechte Straßenraumgestaltung gestaltet und renoviert ▪ Teilweise enge Straßen ohne Wendemöglich- ▪ Leerstand gering keit ▪ 13 Baulücken in den letzten 10 Jahren ▪ Lärmbelastung durch Autobahn und Orts- geschlossen durchfahrt ▪ Wohnbaugebiet „Dutenbach“ (Bebau- ▪ Autobahn wirkt negativ auf das Ortsbild ungsplan rechtsverbindlich, Umle- ▪ Kein weiteres Innenentwicklungspotenzial; gungsverfahren läuft, 10 Bauplätze) nur noch eine Baulücke, die allerdings nicht steht nach Erschließung für bedarfs- vermarktet wird orientierte weitere Wohnbauflächen- entwicklung zur Verfügung; weitere

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 112 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Wohnbauflächenpotenziale im Flä- chennutzungsplan Anbindung ▪ Sehr gute Erreichbarkeit der Gewerbe- ▪ ÖPNV-Anbindung gebiete „Auf dem Lehnscheid“ und ▪ Lücken im Radwegenetz zwischen Rinsdorf „Wilden-Nord“ Ortsmitte und Autobahnbrücke sowie zwi- ▪ Nähe zu Siegen (ca. 10 Min. Pkw- schen Rinsdorf Ortsmitte und Anschluss Rad- Fahrtzeit) weg an L 907 Richtung Eisern ▪ Radwegeverbindung nach Eisern; Radwegeverbindung nach Wilnsdorf (von Wilnsdorf bis Autobahnbrücke ausgebaut) Versorgung/ ▪ Bürgerhaus ▪ Grundversorgung erfolgt zu weiten Teilen au- Infrastruktur ▪ Kindergarten ßerhalb Wilnsdorfs ▪ Gutes Spielplatzangebot ▪ Defizite des Bürgerhauses: Toilettenanlage, ▪ zweiwöchiger Jugendtreff Küche, Heizung, Außengestaltung und wird ▪ Bäckerei nur selten genutzt ▪ Breitband-Internet-Zugang überwie- ▪ kaum Angebot für ältere Kinder gend gut Vereinsleben ▪ Gutes Freizeit-/Sportangebot sowie ▪ Beginnende Überalterung der Vereine Vereinsangebot (traditionelle Feste) ▪ CVJM sehr aktiv

Bürgerhaus Radweg

Zukunftsfähigkeit Rinsdorf verfügt bis auf die Bäckerei über kein eigenes Versorgungsangebot und eine - der geringen Größe entsprechend - nur begrenzte Infrastruktur-Ausstattung. Dennoch zeigt sich die Bevölkerungs- zahl relativ stabil, da der Ort auch für junge Familien ein attraktiver Wohnort ist. Hauptgründe sind in der unmittelbaren Anbindung an Siegen, den gut erreichbaren Gewerbegebieten sowie Versorgungsangeboten Wilnsdorfs zu sehen. Insofern kann die Zukunftsfähigkeit des Ortsteils trotz geringer eigener Ausstattung als gesichert angesehen werden. Lokaler Handlungsbedarf In Rinsdorf liegen die Hauptaufgaben im Erhalt bzw. der Verbesserung der Ausstattung der Gemein- schaftseinrichtungen: • Instandsetzung und energetische Sanierung des Bürgerhauses • Aufwertung des Backesgebäudes und des dazugehörigen Platzes (Befestigung) • Sanierung Turnhalle Weitere erforderliche Maßnahmen richten sich vorrangig auf die Verkehrsanlagen. Diese sind nachstehend vollständig aufgelistet. Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen Straßenausbau Gemeindestraßen: Radwege: ▪ Alte Dorfstraße ▪ Verlängerung Radweg von Brücke A 45 bis Orts- ▪ Am Aelkerswald lage Rinsdorf ▪ Am Anschenkel ▪ Ausbau Radweg Backesplatz bis Anschluss L 907 ▪ An der Holler (Abschnitte mit Wende)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 113 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

▪ Auf der Heipel mit Wende oder Verbindung Im Gie- Straßenbeleuchtung: ßenbach ▪ Modernisierung Straßenbeleuchtung (Umstellung ▪ Im Altenbach auf LED) ▪ Im Baumhof mit Wende ▪ Im Dudenbach Sonstige Verkehrsanlagen: ▪ Vor der Brobirke ▪ Verbesserung der Barrierefreiheit ▪ Zum Weiherchen mit Wende ▪ Ausbau Zufahrt Friedhof mit Parkplätzen Barrierefreie Umgestaltung von Bushaltestellen (Priori- Maßnahmen in Verbindung mit überörtlichen Straßen täten für ÖPNV-Förderprogramm gemäß Anlage zum ▪ Lärmschutz A 45 Nahverkehrsplan): ▪ Rinsdorf Ort (Richtung Eisern und Richtung Wilns- dorf) Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Rinsdorf ist reiner Wohnstandort und kleinster Ortsteil der Gemeinde Wilnsdorf. Als Standort einer Kläranlage und mit der Löscheinheit leistet Rinsdorf einen wichtigen Beitrag zur gesamtkommuna- len Entwicklung. Ortskernabgrenzung

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Öffentliche Gebäude sind rot dargestellt, Baudenkmäler sind grün dargestellt. Darstellung ohne Maßstab, Stand März 2109 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 114 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

3.9 Rudersdorf

Gebäudebestand/Struktur um 1955 Übersichtskarte des Ortsteils ohne Maßstab ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 5114 Siegen

Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 2.659 2.625 2.587 2.579 tistik der Gemeinde) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -80 ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -3% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -0,3% Der Ortsteil Rudersdorf zählt mit 2.579 Einwohnern zu den größeren Ortsteilen der Gemeinde und liegt zentral im Gemeindegebiet. In Rudersdorf finden sich Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und drei Schulen. Der Ort wird stark durch die drei Ortsdurchfahrtstraßen „Kölner Straße“, „Bahnhofstraße“ und „Dillenburger Straße“ geprägt. Das Zentrum des Ortsteils wird durch deren neugestalteten Kreuzungs- punkt (Kreisverkehr) sowie die daran angrenzenden Nutzungen definiert. Der Ortsteil ist der einzige innerhalb der Gemeinde, der einen Zugang zum Schienennetz besitzt. Umliegend befinden sich weit- läufige Wald- und Wiesenflächen. Die Fläche von Rudersdorf beträgt 757 ha.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 115 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Einkaufs- und Dienstleistungsangebote im Ort

Gastronomieangebot im Ort, im Gasthof Schuh kein durchgehendes Angebot mehr vorhanden

Freie christliche Schule

katholiche Grundschule Hauptschule Spielplatz an der Bürgerstraße

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 116 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Ortsbildprägende kath. historische Bebauung im Westen der Haus Heimat, Gemeinschaftseinrich- Pfarrkirche St. Laurentius Dillenburger Straße tung, Räumlichkeiten für Vereine, Saal

örtliches Radwegenetz Bahnhof Rudersdorf Bahnhofsgebäude, in Teilen Leerstand und Sanierungsbedarf

Innerörtliches Nachverdichtungspotential, unbebaute private Grundstücke

Arbeitsplätze im Ort Spielplatz Wiesenstraße

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 117 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Gestaltung der Straßenrandbereiche und Fußwege für mobilitätseinge- Kreisverkehr im Ortsmittelpunkt schränkte Personen teilweise ungeeignet

Einrichtungen / Angebote in Rudersdorf: Öffentliche Infrastruktur ▪ Wasserversorgung durch Ortsnetz und Hochbehälter der Gemeinde mit Anschluss an den Wasserverband Siegerland ▪ Abwasserbeseitigung der Ortslage durch Vollkanalisation mit Anschluss an die Kläranlage Weißtal ▪ Abfallbeseitigung/Wertstofferfassung durch Anschluss an gesamtgemeindliches Abfuhrsystem ▪ Flächendeckende leitungsgebundene Stromversorgung ▪ Flächendeckende Erdgasversorgung ▪ Flächendeckende Versorgung mit Telekommunikation durch Leitungsnetz und Mobilfunk ▪ Feuerwehrstandort ▪ Friedhof mit Friedhofshalle Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Haus Heimat, derzeit Standort von 11 Vereinen Schulen und Kindergarten ▪ Grundschule Rudersdorf ▪ Kath. Kindergarten „Sonnenschein“ ▪ Hauptschule Rudersdorf ▪ Kath. Kindergarten „St. Laurentius“ ▪ Freie Christliche Schule (privater Träger) Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ 1 Zahnarzt ▪ - ▪ 1 Massage/Physiotherapeut ▪ 2 Heilpraktiker ▪ Laurentius-Apotheke Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Einzelhandel: Lebensmittelladen, Getränkemarkt, ▪ Dienstleistungen: Postfiliale, Paketshop, Discounter, Bäckerei (3), Metzgerei, Apotheke, Bank/Geldautomat, Reisebüro, Friseur, Nagelstu- Schuhgeschäft, Geschenkartikel, Tierfutter, Spiel- dio/Kosmetik, Kfz-Werkstatt waren, Baumarkt ▪ Gastronomisches Angebot: Restaurant, Imbiss Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Rudersdorf (Tennenplatz, kein Spielbe- ▪ 1 Motorcross/Dirt Bike Strecke, trieb, Gebäude) ▪ 1 Jugendtreff, ▪ Turnhalle Hauptschule ▪ 1 Schützenhaus ▪ Turnhalle Grundschule Bolzplätze Spielplätze ▪ Wiesenstraße ▪ Wiesenstraße, Scholfeld, Bürgerstraße, Langen- bachtal ▪ Grundschule Bürgerstraße Vereinsangebot (Stand: 13.3.2018) ▪ Caritas Rudersdorf ▪ Herz-Sport-Gruppe Wilnsdorf e. V. ▪ DPSG-Jugendgruppe Rudersdorf ▪ Jugendfeuerwehr Rudersdorf ▪ EventSportVerein Siegerland e.V. ▪ KAB Rudersdorf ▪ Förderverein der SBS Rudersdorf e.V. ▪ KFD Rudersdorf ▪ Förderverein Freiw. Feuerwehr Rudersdorf ▪ MC Fahrtwind Rudersdorf e.V. ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Rudersdorf ▪ Messdienergruppe Rudersdorf ▪ Gem. Chor "Via Nova" Rudersdorf ▪ Musikverein Rudersdorf

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 118 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

▪ Schützenbruderschaft "St. Sebastianus" Ruders- ▪ GV "Einigkeit" Männerchor Rudersdorf dorf ▪ Haus Heimat e.V. ▪ Turngemeinschaft Rudersdorf ▪ Heimat- und Wanderverein Rudersdorf e. V. ▪ VdK Ortsverband Rudersdorf Baukultur Baudenkmäler ▪ Bahnhofsempfangsgebäude und Güterschuppen ▪ Eisenbahntunnel Rudersdorf ▪ Eisenbahnviadukt Rudersdorf ▪ Schützenstraße 1 (kath. Kirche) Sonstige erhaltenswerte Objekte ▪ Dillenburger Straße 8 (Wohnhaus) ▪ Dillenburger Straße 9-11 (Wohnhaus) ▪ Dillenburger Straße 13-15 (Wohnhaus) ▪ Dillenburger Straße 17-19 (Wohnhaus) ▪ Dillenburger Straße 21-23 (Wohnhaus) ▪ Salchendorfer Straße 2 (Wohnhaus) ▪ Schulstraße 17 (Wohnhaus)

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten ▪ - Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ landschaftlicher Strukturreichtum, Biotope/Natur- ▪ mehrere Rundwanderwege, Rothaarsteig-Zubrin- schutzgebiete etc.: NSG Oberes Langenbachtal, ger NSG Weißbachtal Beherbergungsangebot ▪ Apartments Birkenhof ▪ 2 Ferienwohnungen

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Nur geringer Rückgang der Bevölke- rungszahl seit 2000 ▪ Altersstruktur ohne Auffälligkeiten Ortsbild und - ▪ 47 Baulücken in den letzten 10 Jahren ▪ Kein Ortskernbereich definiert struktur geschlossen; weitere Baulücken werden angeboten ▪ Möglichkeit der weiteren Innenverdich- tung im Bereich „Am Hunscheid“ bei Si- cherstellung der Erschließung ▪ Wohnbauflächenpotenzial im Flächen- nutzungsplan Anbindung ▪ Gute Erreichbarkeit der Gewerbege- ▪ Verkehrsbelastung auf der Dillenburger biete „Auf der Struth“, „Auf dem Lehn- Straße, Gefahrensituationen durch par- scheid“ und „Klabach-Mühlengraben“ kende Fahrzeuge am Straßenrand ▪ Gute Erreichbarkeit von Siegen (ca. 20 ▪ Mangelnde Abstimmung zwischen Bus und Min. Pkw-Fahrtzeit) sowie per Bahn Bahnverbindungen vom eigenen Bahnhof Versorgung/ ▪ Einkaufs-, Dienstleistungs- und Gastro- ▪ Zukunft der Hauptschule ist ungewiss Infrastruktur nomieangebot ▪ offener Jugendtreff Vereinsleben ▪ Haus Heimat als großzügige Unterbrin- ▪ Haus Heimat: umfangreiche Brandschutz- gung mehrerer Vereine mit Saal für Ver- auflagen müssen zukünftig erfüllt werden anstaltungen

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 119 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Zukunftsfähigkeit Rudersdorf ist ein attraktiver Wohnstandort, verfügt über mehrere Schulen, Arbeitsplätze und eine umfangreiche Ausstattung an Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungsangeboten. Dementspre- chend zeigt sich die Bevölkerungszahl stabil und die Zukunftsfähigkeit ist gegeben. Lokaler Handlungsbedarf Trotz der guten Ausstattung und Funktionalität existieren im Ortsteil Rudersdorf einige spezifische Herausforderungen, die in den kommenden Jahren anzugehen sind: • Sinnvolle und bedarfsgerechte Verortung und Gestaltung eines Ortsmittelpunktes • Sicherung der Zukunftsfähigkeit des „Haus Heimat“ (Erfüllen von Brandschutzauflagen) • Verkehrsberuhigung der Ortseingänge und der Ortsdurchfahrt (Landstraßen), Entwickeln von sicheren Alternativlösungen zum Parken am Fahrbahnrand. • Ausbau- und Qualifizierungsbedarf an Verkehrsanlagen gemäß besonderer Auflistung. Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen Straßenausbau Gemeindestraßen ▪ Unter dem hohen Rain mit Wende ▪ Vorm Wald ▪ Alter Prozessionsweg ▪ Werkstraße ▪ Am Backhaus ▪ Wiesenstraße im Bereich Baugebiet Auf´m Drees ▪ Am Biehl mit Wende ▪ Am Hunscheid ▪ Zum Steimel ▪ Am Weisterberg ▪ Auf dem Haaren Radwege ▪ Brückenplatz ▪ Ausbau Radweg zwischen Rudersdorf und Wilns- ▪ Brunkelpfad dorf ▪ Eickhoffstraße – Stichweg zur Laurentiusstraße ▪ Herstellung Radweg zwischen Rudersdorf und Wil- gersdorf ▪ Grubenweg ▪ Erneuerung Brücke „Pappelallee“ ▪ Häbener Straße mit Verbindungswegen zur Wie- senstraße Sonstige Verkehrsanlagen ▪ Huvenweg ▪ Befestigung Parkplätze Friedhof ▪ Kreuzstraße Barrierefreie Umgestaltung von Bushaltestellen (Priori- ▪ Laurentiusstraße – Stichwege zur Thomasstraße täten für ÖPNV-Förderprogramm gemäß Anlage zum ▪ Sangstraße (Teilbereiche und Stichwege zur Nahverkehrsplan): Straße Am Mühlenberg) ▪ Rudersdorf Hauptschule (alle Richtungen) ▪ Salchendorfer Straße ▪ Rudersdorf Ort (Richtung Wilgersdorf und Richtung ▪ Schützenstraße Gernsdorf) ▪ Steinmetzstraße mit Wende ▪ Rudersdorf Ort, L 722 (Richtung Siegen und Rich- ▪ Thomasstraße – Stichwege zur Dillenburger tung Gernsdorf) Straße ▪ Turmstraße

Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Als Arbeitsplatz-, Versorgungs-, Feuerwehr- und Schulstandort ergänzt Rudersdorf das Angebot des Hauptortes Wilnsdorf im nördlichen/nordöstlichen Teil des Gemeindegebietes. Ebenso von Bedeu- tung ist der Bahnanschluss.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 120 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Ortskernabgrenzung

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Öffentliche Gebäude sind rot dargestellt, Baudenkmäler sind grün dargestellt. Darstellung ohne Maßstab, Stand März 2019 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 121 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

3.10 Wilden

Übersichtskarte des Ortsteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim- online.nrw.de

Gebäudebestand/ Struktur um 1955 TK25 Blatt 5114 Siegen

Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 1.735 1.726 1.608 1.622 tistik der Gemeinde) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) - 113 ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) - 6,5% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) + 0,9%

Der Ortsteil Wilden liegt im südwestlichen Bereich des Gemeindegebietes und ist mit 1.622 Einwohnern einer der mittelgroßen Ortsteile. Den Ursprung bilden die drei Siedlungsbereiche Unter-, Mittel- und Oberwilden, deren bauliche Entwicklung sich zunächst vorrangig entlang der heutigen L 722 und L 723 vollzog. Die extrem langgestreckte und in mehrere Teilbereiche aufgelöste Struktur blieb erhalten, ein klar definierter Kernbereich hat sich nie herausgebildet. Durch den Ortsteil verlaufen die Burbacher Straße sowie die Freier Grunder Straße und binden den Ortsteil an den Hauptort, die Anschlussstelle der A45, in westlicher Richtung an die Gemeinde Neunkir- chen und in südlicher Richtung an die Gemeinde Burbach an. Wilden verfügt über vier eigene Gewer- begebiete (Bautenberg, Bereich ehem. Bahnhof Unterwilden, Landeskrone I/II, Wilden-Nord). Durch die umliegenden Wald- und Wiesenflächen ist der Ortsteil aber überwiegend ländlich geprägt.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 122 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Dorfgemeinschaftshaus (DGH) Turnhalle, Spielplatz

Heimat-/Bürgerverein Alte Schule (als Lager genutzt Schmiede

Oberwilden: Sanierte Brücke, Platzgestaltung (Dorferneuerungsmaßnahme)

Unterwilden: Typische Straßensituationen

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 123 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Stützwand an der L 722

Einrichtungen / Angebote in Wilden: Öffentliche Infrastruktur ▪ Wasserversorgung durch Ortsnetz und Hochbehälter der Gemeinde mit Anschluss an den Wasserverband Siegerland ▪ Abwasserbeseitigung der Ortslage durch Vollkanalisation mit Anschluss an die Kläranlage Herdorf des Ab- wasserverbandes Hellertal ▪ Abfallbeseitigung/Wertstofferfassung durch Anschluss an gesamtgemeindliches Abfuhrsystem ▪ Flächendeckende leitungsgebundene Stromversorgung ▪ Flächendeckende Erdgasversorgung ▪ Flächendeckende Versorgung mit Telekommunikation durch Leitungsnetz und Mobilfunk ▪ Feuerwehrstandort ▪ Friedhof mit Friedhofshalle und Ehrenmal Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Dorfgemeinschaftshaus ▪ Mehrzweckraum des Heimat-/Bürgervereins Schulen und Kinderbetreuung ▪ Kindergarten „Die wilden Mäuse“ ▪ Angebote der Kindertagespflege (1 Groß-tages- pflegestelle, 2 Einzelpersonen) Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ - ▪ - Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Bäckerei ▪ Gastronomisches Angebot: Restaurant (2), Imbiss ▪ Bank / Geldautomat (2) ▪ Friseur ▪ Autohof mit Qualitel-Hotel Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Wilden (Kunstrasenplatz, Mehrzweck- ▪ 1 Dirt-Bike-Strecke am Sportplatz, spielfeld mit Tartanbelag, 50m-Laufbahn, Beach- ▪ Schießsportanlage im Dorfgemeinschaftshaus, volleyballfeld/Weitsprung, ▪ Landeskroner Weiher Sport-/Umkleidegebäude) ▪ Turnhalle Freier-Grunder-Str Bolzplätze Spielplätze ▪ Hermann-Löns-Straße ▪ Turnhalle, Bautenberger Straße Vereinsangebot (Stand: 13.3.2018) ▪ Akkordeonclub "Treffpunkt Musik" Wilden (Koope- ration mit Ferndorftal) ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Wilden ▪ CVJM Posaunenchor Wilden ▪ Heimat- und Bürgerverein Wilden e. V. ▪ CVJM Wilden ▪ Jugendfeuerwehr und Kinderfeuerwehr Wilden ▪ Ev. Frauenhilfe Wilden ▪ Sportschützenverein Wilden ▪ Ev. Gemeinschaft Mittelwilden ▪ VdK Ortsverband Wilden ▪ Förderverein Freiw. Feuerwehr Wilden ▪ VfB Wilden

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 124 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Baukultur: Baudenkmäler / Erhaltenswerte Objekte ▪ Burbacher Straße 10 (Wohnhaus) ▪ Freier-Grunder-Straße 36 (alte Schule) ▪ Burbacher Straße 12 (Wohnhaus) ▪ Freier-Grunder-Straße 38 (ehemaliges Lehrer- ▪ Freier-Grunder-Straße 34 (Alte Schmiede) wohnhaus) ▪ Freier-Grunder-Straße 86 (Wohnhaus) ▪ Freier-Grunder Straße 66 (Wohnhaus) ▪ 2 Scheunen (Im Dörfchen 1) ▪ Freier-Grunder-Straße 69 (Wohnhaus) Sonstige erhaltenswerte Objekte ▪ Freier-Grunder-Straße 74 (Wohnhaus) ▪ Bautenberger Str.: Backhaus ▪ Freier-Grunder-Straße 78 (Wohnhaus) ▪ Bautenberger Straße 14 (Wohnhaus) ▪ Freier-Grunder-Straße 80 (Wohnhaus) ▪ Bautenberger Straße 18 (Wohnhaus) ▪ Freier-Grunder-Straße 83 (Wohnhaus) ▪ Bautenberger Straße 40 (ehem. Steiger- ▪ Freier-Grunder-Straße 95 (Wohnhaus) Wohnhaus) ▪ Freier-Grunder-Straße 101 (ehem. Bahnhof) ▪ Burbacher Straße 8a (Wohnhaus) ▪ Freier-Grunder-Straße 104 ▪ Eichertshain 13 (Wohnhaus) ▪ Freier-Grunder-Straße 123/125 (Wohnhaus) ▪ Eiserner Weg 10 (Wohnhaus) ▪ Freier-Grunder-Straße 127 (Wohnhaus) ▪ Freier-Grunder-Straße 17 (Scheune) ▪ Grabanlage Postmeister (durch die Gemeinde vom ▪ Freier-Grunder-Straße 33 (Dorfgemeinschafts- ehem. Friedhof Köhlerweg auf den Hauptfriedhof haus) versetzt und gesichert) ▪ Im Dörfchen 4 (Wohnhaus) ▪ Stollenportal und Maschinenhalle ehem. Grube ▪ In der Dell 2 (Wohnhaus) Landeskrone sowie historische Bruchsteinbrücke ▪ In der Dell 8 (Wohnhaus) über den Wildenbach im Bereich der Zufahrt ▪ Köhlerweg 21 (Wohnhaus) ▪ Struthstraße 73 (Wohnhaus) ▪ Köhlerweg 23 (Wohnhaus) ▪ Bruchsteinbogenbrücke über Wildenbach (Bereich ▪ Köhlerweg 25 (Wohnhaus und Werkstatt) Zuwegung ehem. Grube Landeskrone) ▪ Schlauch- und Steigerturm Feuerwache

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten ▪ Autobahnkirche Siegerland (bereits mehrfach aus- ▪ Dorfschmiede Wilden, Baudenkmäler gezeichnet, u.a. mit dem „American Architecture Prize“ in Gold) Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ NSG Wildenbachtal, NSG Oberwilden ▪ 3 überörtliche Wanderwege, 1 Rundwanderweg ▪ Landschaftlicher Strukturreichtum, viele Biotope Beherbergungsangebot ▪ Hotel (beim Autohof) ▪ 1 Ferienwohnung ▪ 1 Gästehaus Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Altersstruktur ohne Auffälligkeiten ▪ Bevölkerungsrückgang um 6,5% seit 2000 Ortsbild und - ▪ Gepflegtes Ortsbild ▪ Kein natürlicher Dorfmittelpunkt, auch auf- struktur ▪ Geringer Leerstand von Wohnhäusern grund der Beschaffenheit des Ortsteils ▪ 19 Baulücken in den letzten 10 Jahren ▪ Vorhandene Baulücken stehen dem Markt geschlossen nicht zur Verfügung ▪ Wohnbauflächenpotenziale im Flä- ▪ Negative optische Wirkung der hohen Stütz- chennutzungsplan mauer an der L 722 ▪ Sanierte Brücke „Im Dörfchen“ ▪ Verkehrsbelastung an der Freier-Grunder- (frühere Dorferneuerungsmaßnahme) Str.; Gefahrenstelle Ausfahrt Waldstraße ▪ Zufahrt zum Gewerbegebiet Bautenberg führt durch Wohngebiet Bautenberger Straße ▪ Mangelnde Parkplatzbefestigung an der Turn- halle ▪ Verlauf ehem. Mühlengraben/kl. Wildenbach südlich L 722a / Überschwemmungen (Verle- gung erforderlich) ▪ Brachgefallene Teichanlagen („Noldeweiher“)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 125 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

▪ Brachgefallener ehem Mühlenweiher Oberwil- den (Frühlingswiese / Landeskroner). ▪ Lärmbelastung durch Ortsdurchfahrten und Autobahn ▪ Fehlende Stellplätze Speditionsbetrieb Freier Grunder Straße/Struthstraße ▪ Unansehnliche Betonwinkel-Stützmauer Bau- tenberger Straße/Freier Grunder Straße Anbindung ▪ Sehr gute Erreichbarkeit der Gewerbe- ▪ Fehlende Radwegverbindungen (vgl. Liste gebiete „Bautenberg“, „Landeskrone“ Verkehrsanlagen) und Wilden-Nord (im Ort) und „Auf dem Lehnscheid“ in Wilnsdorf ▪ Nähe zu Siegen (ca. 20 Min. Pkw- Fahrtzeit) ▪ Sehr gute Anbindung in Richtung Hauptort (Arbeitsplätze, Einkauf, Schulen) ▪ Gute Anbindung über L722 in die Ge- meinde Neunkirchen (Arbeitsplätze, Versorgung und Schwimmbad) Versorgung/ ▪ Dorfgemeinschaftshaus: erstes DGH ▪ DGH renovierungsbedürftig: Bausubstanz all- Infrastruktur in D (1937); Nutzung für Versammlun- gemein, Ausstattung veraltet (Technik, Kü- gen, Vereinsveranstaltungen (Bühne che, sanitäre Anlagen); Boden eigentlich nicht vorhanden), Musikverein, Sport; unten für Sport geeignet Schützenverein ▪ Sportgebäude am Sportplatz modernisie- ▪ Überwiegend sehr gute Internetverbin- rungsbedürftig dung durch Breitbandkabel ▪ Schlechte Internetverbindung in Unterwilden ▪ Bäckerei ▪ Eingeschränktes Angebot für Jugendliche ▪ Gaststätte mit Pension ▪ Sanierungsbedarf am Landeskroner Weiher ▪ Feuerwehrstandort (Damm etc.) ▪ Mobile Versorger (Gefrierartikel und Fleischwaren) liefern den Ortsteil ▪ Gutes Angebot der Kinderbetreuung durch Kindergarten und Kindertages- pflege (1 Großtagespflegestelle und Einzelpersonen) ▪ Schulangebote (Grundschule, Gymna- sium) im Nachbarort Wilnsdorf sowie Realschule Niederdielfen und Haupt- schule Rudersdorf mit gesicherter Busanbindung erreichbar Vereinsleben ▪ Sehr gutes Sport-/Freizeitangebot und Vereinsangebot ▪ Sportanlage: Sportplatz (gut gepflegter Kunstrasen), Sportgebäude, Spiel- platz, Volleyball und BMX-Strecke ▪ Heimat-/Bürgerverein (vor 3 Jahren neu gegründet) ▪ Angebote für Jugendliche durch Ver- eine und Organisationen

Zukunftsfähigkeit Der Ortsteil Wilden ist geprägt durch die den Ort querenden langgezogenen Hauptverkehrsstraßen und deren trennende Wirkung. Der strategisch sinnvollste Ansatz für eine weitere funktionale Aufwer- tung ist im Bereich des Gemeinbedarfszentrums DGH - Turnhalle - Spielplatz - Mehrzweckraum des Bürger-/ Heimatvereins südlich der L722 zu sehen, um die Nutzungs- und Aufenthaltsqualität weiter zu verbessern. Einzubeziehen ist der Bereich der Alten Schule und der Schmiede nördlich der L722. Wilden ist aufgrund der Lage in ländlicher, landschaftlich attraktiver Umgebung, seiner sehr guten Anbindung an das regionale und überregionale Straßennetz, seiner Nähe zum Hauptort Wilnsdorf,

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 126 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

zu den Nachbargemeinden Neunkirchen und Burbach und zu den Arbeitsplätzen in den Gewerbe- gebieten sowie aufgrund des vielfältigen bürgerschaftlichen Engagements als wichtigen Standort- vorteilen in jedem Fall zukunftsfähig. Lokaler Handlungsbedarf Unter Bezug auf die Aussagen unter „Zukunftsfähigkeit“ ist für Wilden vorrangig folgender Handlungs- bedarf anzusprechen: • Modernisierung des DGH und des Spielplatzes • Modernisierung des Sportgebäudes am Sportplatz • Dorfplatzgestaltung im Bereich DGH / Turnhalle / Backes / Gebäude des Heimat- und Bürger- vereins → Ausbildung einer Dorfmitte für Feste, als Treffpunkt • Befestigung der Parkplätze beim DGH/Turnhalle • Klärung der künftigen Nutzung/Verwendung des ehemaligen Schulgebäudes Struthstraße (der- zeit Flüchtlingsunterkunft) • Klärung der künftigen Nutzung / Verwendung des alten Schulgebäudes Freier Grunder Straße • Befestigung bzw. Gestaltung Parkplatz / Fläche neben alter Schmiede Ergänzend hierzu sind auch in Wilden Maßnahmen im Bereich der Verkehrsanlagen erforderlich (s. nachstehende Auflistung). Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen Straßenausbau Gemeindestraßen Radwege ▪ Am Aspenrain ▪ Herstellung Radwegeverbindung zwischen Wilden ▪ Am Hilchenbach und Wilnsdorf ▪ Bautenberger Straße (Ausbau ab Nr. 25) ▪ Ausbau Radwegeverbindung zwischen Wilden und ▪ Bornweg Salchendorf ▪ Eichertshain ▪ Bau Radweg Freier Grunder Straße – Bautenber- ▪ Eiserner Weg (Wende) ger Straße mit Brücke Wildenbach auf ehemaliger ▪ Frühlingswiese (Wende) Bahntrasse ▪ Im Hainchen mit Wende oder Wiederherstellung ▪ Bau Radweg Gewerbegebiet Landeskrone bis Ein- Verbindung Freier Grunder Straße mündung Wirtschaftswege zum Landeskroner Wei- her entlang L723 ▪ Im Strüthchen (Wende) ▪ In der Dell (Wende) Straßenbeleuchtung ▪ Köhlerweg ▪ Modernisierung Straßenbeleuchtung (Umstellung ▪ Struthstraße – Stichweg bei Nr. 65a bis 65c auf LED) ▪ Sanierung historische Bruchsteinbogenbrücke Zu- fahrt ehem. Grube Landeskrone Sonstige Verkehrsanlagen Maßnahmen in Verbindung mit überörtlichen Straßen ▪ Verbesserung der Barrierefreiheit ▪ Verkehrsberuhigende Umgestaltung L 723 Ortsein- ▪ Befestigung Parkplätze Friedhof gang Oberwilden (von Wilnsdorf aus kommend); Querungshilfe bei Burbacher Str. 10 Barrierefreie Umgestaltung von Bushaltestellen (Prio- ▪ Ortsumgehung L 722 Wilden (Bedarf im Landes- ritäten für ÖPNV-Förderprogramm gemäß Anlage straßenbedarfsplan anerkannt) zum Nahverkehrsplan): ▪ Verkehrsberuhigende Umgestaltung Ortsdurchfahrt ▪ Mittelwilden Gemeinschaftshaus (Richtung L 722 Wilden (u.a. Querungshilfen für Fußgänger, Neunkirchen und Richtung Wilnsdorf) geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen zur Ver- besserung der Verkehrssicherheit, Sicherung des Radverkehrs) ▪ Lärmschutz an der A 45 Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Wilden dient der Gemeinde Wilnsdorf insbesondere als Wohnstandort in besonders verkehrsgünsti- ger sowie landschaftlich attraktiver Lage. Mit der Löscheinheit Wilden trägt der Ort zur Sicherstel- lung des Brandschutzes im Gemeindegebiet bei. Mit dem modernisierten Sportplatz und Kooperati- onen auf Vereinsebene sowie mit der Freizeitanlage Landeskroner Weiher deckt der Ort auch überörtliche Bedarfe ab.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 127 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Dem Ortsteil zuzurechnen sind zudem die Gewerbegebiete „Bautenberg“, „Freier Grunder Straße/ehem. Bahnhof Unterwilden“, „Landeskrone“ und „Wilden-Nord“ u.a. mit dem Autohof mit Hotel und Gastronomieangeboten. Ortskernabgrenzung

Wilden: Westteil Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Öffentliche Gebäude sind rot dargestellt, Baudenkmäler sind grün dargestellt. Darstellung ohne Maßstab, Stand März 2019 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS Wilden: Ostteil

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 128 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

3.11 Wilgersdorf

Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 5114 Siegen

Übersichtskarte des Ortsteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de

Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 3.023 2.991 2.933 2.848 tistik der Gemeinde) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -175 ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -5,8% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -2,9% Wilgersdorf ist mit 2.848 Einwohnern, nach dem Hauptort, der bevölkerungsreichste Ortsteil der Ge- meinde Wilnsdorf. Der Ortsteil liegt östlich von Wilnsdorf und wird von größeren Wald- und Wiesenflä- chen gesäumt, der Rothaarsteig verläuft unmittelbar östlich des Ortes. Über die Weißbachstraße und die Hauptstraße ist der Ortsteil an die Umgebung sowie an die südwestlich verlaufende Bundesstraße 54 angebunden.

Brunnen im Kreuzungsbereich Platzgestaltung im Kreuzungsbereich Hauptstraße-Weißbachstraße, Hauptstraße-Brunnenstraße Darstellung der Wandermöglichkeiten in der Umgebung

Wegweiser zu öffentlichen Einrich- historische Gebäude im sichtbarer Gewässerlauf in der Weißbach- tungen und Freizeiteinrichtungen Bereich der Hauptstraße straße

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 129 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Hauptstraße regionaltypische Schieferfassaden

Grundschule: Schulhof und Schulgebäude Backes

Badeweiher östlich des Ortes Beachvolleyballfeld beim Badeweiher

Einrichtungen / Angebote in Wilgersdorf: Öffentliche Infrastruktur ▪ Wasserversorgung durch Ortsnetz und Hochbehälter der Gemeinde mit Anschluss an den Wasserverband Siegerland ▪ Abwasserbeseitigung der Ortslage durch Vollkanalisation mit Anschluss an die Kläranlage Weißtal ▪ Abfallbeseitigung/Wertstofferfassung durch Anschluss an gesamtgemeindliches Abfuhrsystem ▪ Flächendeckende leitungsgebundene Stromversorgung ▪ Flächendeckende Erdgasversorgung ▪ Flächendeckende Versorgung mit Telekommunikation durch Leitungsnetz und Mobilfunk ▪ Feuerwehrstandort ▪ Friedhof mit Friedhofshalle ▪ Ehrenmal Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Dorfgemeinschaftshaus ▪ CVJM Bildungsstätte Schulen und Kindergarten ▪ Grundschule Wilgersdorf ▪ Kath. Kindergarten „St. Josef“ ▪ Kath. Kindergarten „Sternenland“ Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ 1 Allgemeinmediziner ▪ Der Pflegedienst Wilnsdorf ist auch in Wilgersdorf ▪ 1 Zahnarzt aktiv ▪ 3 Hebammen

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 130 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Einzelhandel: Lebensmittelladen, Discounter, Ge- ▪ Dienstleistung: Postfiliale, Friseur, Bank/Geldauto- tränkemarkt, Geschenkartikel (2), Spielwaren, Bä- mat, Schuhgeschäft, Kfz-Werkstatt ckerei ▪ Gastronomisches Angebot: 1 Restaurant, 1 Gast- stätte, 1 Imbiss, 1 Cafe Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Wilgersdorf (Tennenplatz, kein Spielbe- ▪ 1 Reiterhof trieb) ▪ Tennisplätze ▪ Turnhalle Grundschule ▪ 1 Schützenhaus, 1 Bogenparcours ▪ Badeweiher mit Volleyballfeld Bolzplätze Spielplätze ▪ Martin-Luther-Straße ▪ Tannenbergstraße ▪ Grundschule Jahnstraße Vereinsangebot (Stand: 13.3.2018) ▪ Bürgerverein Wilgersdorf e. V. ▪ Landwirtschaftliche Gemeinschaft Siegerland e.V. ▪ CVJM Posaunenchor Wilgersdorf ▪ Li(e)dschatten Wilgersdorf e. V. ▪ CVJM Wilgersdorf ▪ Männerchor Wilgersdorf ▪ DRK-Bereitschaft Wilgersdorf ▪ Musikverein Wilgersdorf ▪ Ev. Frauenhilfe Wilgersdorf ▪ Oldie Club Ventilchen ▪ Ev. Gemeinschaft Wilgersdorf ▪ Schellengruppe Wilgersdorf ▪ Förderverein Freiw. Feuerwehr Wilgersdorf ▪ Schützenverein "Neue Hoffnung" Wilgersdorf ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Wilgersdorf ▪ SGV Wilgersdorf ▪ Gem. Chor des CVJM Wilgersdorf ▪ Sportangler Weißbach ▪ Jagdhornbläserkorps Wilgersdorf ▪ Tennisclub Wilgersdorf ▪ Jugendfeuerwehr Wilgersdorf ▪ TuS Wilnsdorf-Wilgersdorf ▪ Kaninchenzuchtverein W 366 ▪ VdK Ortsverband Wilgersdorf ▪ Kath. Frauengemeinschaft (KFD)

Baukultur: Baudenkmäler ▪ Hauptstraße 61 (Wohnhaus) ▪ Jahnstraße 2 Sonstige erhaltenswerte Objekte ▪ Alleestraße 13 (Wohnhaus) ▪ Backhaus

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten ▪ Haubergspfad Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Themenwanderweg „Auf Bergmannspfaden“ (Teil- ▪ landschaftlicher Strukturreichtum, Biotope/Natur- stück Gemarkung Wilgersdorf), Aussichtsplattform schutzgebiete etc.: NSG Weißbachtal, NSG Ehem. Tiefenrother Höhe, Rothaarsteig, Haubergspfad, Grube Neue Hoffnung, Wacholderheide Kalteiche ▪ Reitwege (jeweils Verlauf, Ausschilderung, Rast- plätze etc.) Beherbergungsangebot ▪ Gästehaus Wilgersdorf, 3 Angebote für Gruppen- reisen / Jugendherbergen, 9 Ferienwohnungen

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 131 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Altersstruktur ohne Auffälligkeiten ▪ Bevölkerungsrückgang um 5,8% seit 2000 Ortsbild und - ▪ gepflegter Ortskern, ansprechendes ▪ Vorhandene in Privateigentum befindliche struktur Ortsbild Baulücken befinden sich in topographisch ▪ vielfältige Zugänge zur umliegenden schwieriger Lage oder werden derzeit nicht Landschaft vermarktet ▪ 33 Baulücken in den letzten 10 Jahren ▪ Geringe Aufenthaltsqualität bestehender geschlossen Plätze/Treffpunkte ▪ Wohnbaugebiet Hofacker II in Planung ▪ Ersatzneubau / Barrierefreie Umgestaltung ▪ Weitere Wohnbauflächenpotenziale im Parkplätze Friedhof Flächennutzungsplan ▪ Badeweiher sanierungsbedürftig Anbindung ▪ Gute Erreichbarkeit der Gewerbege- ▪ Taktung der Busfahrten grundsätzlich in biete „Auf dem Lehnscheid“, „Wilden- Ordnung jedoch durch neue Linienbünde- Nord“ und „Auf der Struth“ lungen zu lang ▪ Gute Erreichbarkeit von Siegen (ca. 20 ▪ Abstimmung der Fahrzeiten Bus/Bahn nicht Min. Pkw-Fahrtzeit) sowie per Bahn gegeben vom Bahnhof Rudersdorf ▪ Verbesserungsbedarf bei Wegeverbindun- gen zu anderen Ortsteilen ▪ Verkehrsbelastung und –gefährdung im Be- reich der Ortsdurchfahrt Versorgung/ ▪ Einkaufsmöglichkeiten im Nahbereich ▪ eingeschränktes Angebot für Jugendliche Infrastruktur (bis 2km) vorhanden ▪ mobiler Versorger (Fischwaren) beliefert den Ortsteil ▪ Bürgerhaus ▪ Grundschule im Ort, alle weiterführen- den Schulangebote in der Gemeinde (Gymnasium im Nachbarort Wilnsdorf, Hauptschule im Nachbarort Rudersdorf, außerdem Realschule in Niederdielfen) ▪ Gute Angebote der Kinderbetreuung im Ort ▪ Überwiegend gute Internetversorgung ▪ touristische Bedeutung, speziell für „Wanderer-Tourismus“, attraktive Über- nachtungsmöglichkeiten Vereinsleben ▪ aktives Vereinsleben, Bürgerschaft und ▪ Überalterung der Vereine Vereine organisieren Ortsteilfeste (Gas- ▪ Turnhalle in Teilen sanierungsbedürftig senfest, Brunnenfest, Weihnachtsmarkt etc.)

Zukunftsfähigkeit Die Zukunftsfähigkeit von Wilgersdorf ist, trotz Bevölkerungsverlusten, aufgrund der bestehenden Ausstattung des Ortsteils mit Einkaufsmöglichkeiten, Kindergarten, Grundschule und Gemein- schaftseinrichtungen gegeben. Wichtig wäre allerdings, dass die Gemeinschaftseinrichtungen aktuellen Anforderungen angepasst werden können sowie die Aufenthaltsqualität gesteigert werden kann. Lokaler Handlungsbedarf In Anlehnung an die vorstehend getroffenen Aussagen und weitere festzustellende Defizite sind fol- gende Ansatzpunkte für konkrete Maßnahmen zu benennen: • Bedarfsgerechte, barrierefreie Umgestaltung öffentlicher Räume hin zu mehr Aufenthaltsqualität und Nutzbarkeit für verschiedene Altersgruppen: o Attraktiv gestalteter zentraler Ort bzw. Dorfplatz o Sitzmöglichkeiten an zentralen Punkten im Ort

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 132 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

• Verbindung der Aufenthaltsbereiche durch ein barrierefreies und sicher zu begehendes Wege- netz • Bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Bürgerhauses • Sanierungsmaßnahmen und Verbesserung der Aufenthaltsqualität am Badeweiher • Ausbau- und Qualifizierungsmaßnahmen an Verkehrsanlagen gemäß besonderer Auflistung Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen Straßenausbau Gemeindestraßen: ▪ Turnerstraße ▪ Untere Breitenbach ▪ Am Eichborn ▪ Zollhausweg ▪ Am Eisenacker ▪ Am Hofacker Maßnahmen in Verbindung mit überörtlichen Straßen ▪ Am Hundsberg ▪ Gehweg entlang L 904 Alleestraße ab Einmündung ▪ Am Raborn Untere Breitenbach bis In der Bleielsbach und ab ▪ Am Rennche Zollhausweg bis Einfahrt In der Grobe ▪ Austraße Straßenbeleuchtung ▪ Blumenweg ▪ Modernisierung Straßenbeleuchtung (Umstellung ▪ Brüderweg auf LED) ▪ Dornhecke Radwege ▪ Erbachweg ▪ Goldschmiedsborn ▪ Verbesserung Radwegeverbindungen zwischen Wilgersdorf und Wilnsdorf entlang der K 25 ▪ Hohler Weg ▪ Herstellung Radwegeverbindung zwischen Wil- ▪ Höhstraße gersdorf und Rudersdorf ▪ In den Eichen ▪ Herstellung Rad-/Fußwegeverbindung im Wieseng- ▪ In der Grobe rund von Martin-Luther-Straße bis Straßendamm L ▪ Martin-Luther-Straße 904/Alleestraße ▪ Nerrweg ▪ Sankt-Josef-Weg Sonstige Verkehrsanlagen ▪ Schönebachsweg ▪ Verbesserung der Barrierefreiheit ▪ Sennerborn Barrierefreie Umgestaltung von Bushaltestellen (Prio- ritäten für ÖPNV-Förderprogramm gemäß Anlage zum Nahverkehrsplan): ▪ Wilgersdorf Buswende (Richtung Wilnsdorf) Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Wilgersdorf dient der Gemeinde Wilnsdorf als Wohnstandort in attraktiver Umgebung. Die Infra- struktureinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten kommen ebenfalls den benachbarten Ortsteilen zu Gute. Darüber hinaus konzentrieren sich in Wilgersdorf wichtige touristische Angebote (Gästehaus, Themenwanderweg, Naturschutzgebiet) der Gemeinde. Mit der Löscheinheit Wilgersdorf leistet der Ort zudem einen Beitrag zum Brandschutz in der Gemeinde.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 133 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Ortskernabgrenzung

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Öffentliche Gebäude sind rot dargestellt, Baudenkmäler sind grün dargestellt. Darstellung ohne Maßstab, Stand März 2019 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 134 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

3.12 Wilnsdorf

Gebäudebestand/Struktur um 1955 (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 5114 Siegen

Übersichtskarte des Ortsteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de

Einwohner-entwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 3.591 3.535 3.370 3.258 tistik der Gemeinde) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) - 333 ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) - 9,3% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) - 3,3% Der Ortsteil Wilnsdorf ist der Verwaltungssitz der Gemeinde und mit 3.258 der einwohnerreichste Orts- teil. Durch die Größe und die zentrale Lage im Gemeindegebiet ist der Ort gleichzeitig Versorgungs- zentrum für die kleineren angrenzenden Ortsteile. Die Bundesstraße 54 durchquert den Ortsteil und bindet ihn somit an die weiteren Ortsteile und Siegen an. Im Westen liegen unmittelbar die Gewerbegebiete „Auf dem Lehnscheid“; nördlich, westlich und südlich des Ortsteils befinden sich vor allem große landwirtschaftliche Nutzflächen, sowie Wald- und Wiesengebiete.

Dorfgemeinschaftshaus (mangelnde Platzbefestigung) Museum

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 135 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Fachwerkgebäude Ev. Kirche

Ortsdurchfahrt B 54

Hotel & Restaurant „Kochschmiede“

Einrichtungen / Angebote in Wilnsdorf: Öffentliche Infrastruktur ▪ Wasserversorgung durch Ortsnetz und Hochbehälter der Gemeinde mit Anschluss an den Wasserverband Siegerland ▪ Abwasserbeseitigung der Ortslage durch Vollkanalisation mit Anschluss an die Kläranlage Rinsdorf ▪ Abfallbeseitigung/Wertstofferfassung durch Anschluss an gesamtgemeindliches Abfuhrsystem ▪ Flächendeckende leitungsgebundene Stromversorgung ▪ Flächendeckende Erdgasversorgung ▪ Flächendeckende Versorgung mit Telekommunikation durch Leitungsnetz und Mobilfunk ▪ Feuerwehrstandort ▪ Friedhof mit Friedhofshalle ▪ Ehrenmal Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Rathaus ▪ Festhalle Wilnsdorf mit Mehrzweckraum Schulen und Kindergarten ▪ Grundschule Wilnsdorf ▪ Ev. Kindergarten „Sonnenstrahl“ ▪ Gymnasium Wilnsdorf ▪ Ev. Familienzentrum „Spatzennest“

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 136 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ 5 Allgemeinmediziner ▪ 3 Pflegedienste ▪ 1 Logopäde ▪ 1 Pflegeheim, ▪ 1 Orthopäde/Heilpraktiker ▪ 2 Angebote für altersgerechtes Wohnen ▪ 2 Zahnärzte ▪ Pflegekreis Wilnsdorf ▪ 1 Psychotherapeut ▪ 1 Frauenarzt ▪ 1 Tierarzt ▪ 4 Massage/Physiotherapeut ▪ 1 Apotheke Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Einzelhandel: Lebensmittelläden (2), Getränke- ▪ Dienstleistung: Postfiliale, Paketshop, Nagelstu- markt (2), Bäckerei (3), Metzgerei, Bekleidung (2), dio/Kosmetik, Optiker (2), Friseur (3), Bank/Geld- Boutiquen (4), Blumengeschäft (2), Schreibwaren, automat (3) Reisebüro, Kfz-Werkstatt (3) Drogerie, Parfümerie, Hörgeräte (2), Autohaus ▪ Gastronomisches Angebot: Restaurant (3), Imbiss (2), Café/Eis (2) Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Wilnsdorf (Kunstrasenplatz, Mehrzweck- ▪ 1 Fitnessclub, spielfeld mit Tartanbelag, 400m-Tartanlaufbahn, ▪ 1 Tennisplatz, 1 Tennis-/Sporthalle, Werferfeld Kugel/Diskus, Weitsprung, 2 Sport-/Um- ▪ Jugendkunstschule, Musikschule Wilnsdorf kleidegebäude) ▪ 1 Bibliothek ▪ Turnhalle Grundschule, Vorm Brand 25 ▪ Wilnsdorfer Weiher ▪ Dreifachturnhalle, Hoheroth 98 ▪ 1 Reiterhof ▪ 1 Skate-Park, 1 Jugendtreff Bolzplätze Spielplätze ▪ Vorm Brand (oberhalb Grundschule) ▪ Hirtenwiese, Schlesierstraße, Morgenröte ▪ Grundschule Vorm Brand Vereinsangebot (Stand: 13.3.2018) ▪ Angelsportverein Wilnsdorf e.V. ▪ IG Drachenfreunde "Schlaffe Leine" ▪ AWO Ortsverband Wilnsdorf ▪ Jockel-Club Blau-Weiß 71 Wilnsdorf e V. ▪ CAJ Wilnsdorf ▪ Jugendfeuerwehr Wilnsdorf ▪ Caritas Wilnsdorf ▪ KAB Wilnsdorf ▪ CLV Christlicher Leichtathletik Verein Siegerland e.V. ▪ Karateverein "Banzai" Wilnsdorf e. V. ▪ CVJM Posaunenchor Wilnsdorf ▪ Kath. Frauengemeinschaft Wilnsdorf ▪ CVJM Wilnsdorf ▪ Lok Kalteiche Wilnsdorf 1992 e.V. ▪ DRK Frauenverein Wilnsdorf ▪ Musikkapelle "St. Martinus" Wilnsdorf ▪ DRK-Bereitschaft Wilnsdorf ▪ Pflegekreis Wilnsdorf ▪ Ev. Frauenhilfe Wilnsdorf ▪ Reservistenkameradschaft Wilnsdorf ▪ Ev. Männerkreis Wilnsdorf ▪ Sängerbund -Wilnsdorf e. V. ▪ Förderverein Freiwillige Feuerwehr LZ Wilnsdorf ▪ Taubenzuchtverein Wilnsdorf ▪ Förderverein Skateranlage Wilnsdorf e.V. ▪ Tennisclub "Wieland" Wilnsdorf e.V. ▪ Förderverein Sportplatz Höhwäldchen ▪ Tennisschule ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschzug Wilnsdorf ▪ TSV "Dance 4 fun" Wilnsdorf e. V. ▪ Gem. Chor der ev. Gemeinschaft Wilnsdorf ▪ VdK Ortsverband Wilnsdorf ▪ Heimatverein Wilnsdorf ▪ VTB Wilnsdorf

Baukultur: Baudenkmäler ▪ Altes Arrestgebäude (Hagener Straße) ▪ St-Martin-Straße 2 (ehem. Schule) ▪ Burgstraße 1 (Wohnhaus) ▪ Rathausstraße 38 (Grubenmodell „Am Berg“) ▪ Burgstraße 2 (Wohnhaus) Sonstige erhaltenswerte Objekte ▪ Burgstraße 9 (ev. Pfarrkirche) ▪ Backhaus (Heckenbachsweg) ▪ Burgstraße 10 (Wohnhaus) ▪ Burgstraße 12 (Wohnhaus) ▪ Frankfurter Straße 2 (ehem. kath. Pfarr- ▪ Burgstraße 14 (Wohnhaus) scheune) ▪ Burgstraße 18 (Wohnhaus) ▪ Frankfurter Straße 5 („Schetzes Hus“) ▪ Frankfurter Straße 4 (Gasthof)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 137 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

▪ Frankfurter Straße 7 („Gasthof Kölsch“) ▪ Hagener Straße 7 (Wohnhaus) ▪ Frankfurter Straße 45 (Wohnhaus) ▪ Hagener Straße 26 (Wohnhaus) ▪ Hagener Straße 6 (Wohnhaus) ▪ Kolbestraße 1 (Wohnhaus) ▪ Hagener Straße 28 (Wohnhaus) ▪ Mainzer Straße 6 (Wohnhaus und Werkstatt) ▪ Herrengarten 2 (ehem. ev. Pfarrhaus) ▪ Mainzer Straße 10 (Wohnhaus) ▪ Mainzer Straße 7 (Wohnhaus) ▪ Mainzer Straße 16 (Wohnhaus) ▪ St-Martin-Straße 1 (Kirchturm kath. Kirche) ▪ Mühlenstraße 3 (Wohnhaus)

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ Museum Wilnsdorf ▪ Alter Ortskern ▪ Arrestgebäude Wilnsdorf Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Themenwanderweg „Auf Bergmannspfaden“ ▪ überörtliche Wanderwege Beherbergungsangebot ▪ Gasthof Kettner ▪ 1 Gästeappartment ▪ Hotel Restaurant „Sascha’s Kochschmiede“ ▪ 5 Ferienwohnungen ▪ Hüttendorf „Wielandshof“

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Altersstruktur ohne Auffälligkeiten ▪ Bevölkerungsrückgang um 9,3% seit 2000 Ortsbild und - ▪ Backes ▪ Ungenutzte bebaubare und geschäftlich nutz- struktur ▪ Museum mit Umfeld bare Freiflächen in den Bereichen Marktplatz ▪ Geringer Leerstand / Bergwende / Hagener Straße und im Be- ▪ 44 Baulücken (in Neubaugebieten) in reich B 54 / L 722 / L 907 den letzten 10 Jahren geschlossen ▪ Noch fehlende großräumige siedlungstruktu- ▪ Wohnbaugebiet Höhwäldchen in Pla- relle Verbindung zwischen Ortszentrum und nung Bereich „Höhwäldchen“ ▪ Weitere Wohnbauflächenpotenziale im ▪ Denkmalgeschütztes Leerstandsgebäude ne- Flächennutzungsplan ben der Metzgerei ▪ Baurecht für Gemeinbedarfsnutzun- ▪ Gestalterische/funktionale Mängel Bereich al- gen / soziale Zwecke u.a. im Bereich ter Ortskern (Burgstraße/Parkplatz ev. Kirche) „Höhwäldchen“ ▪ Ungünstige Verkehrserschließung Grund- schule/Turnhalle Vorm Brand (enge Straßen, Busverkehr) ▪ Vorhandene Baulücken stehen demMarkt nicht zur Verfügung ▪ Wenig Aufenthaltsqualität im Bereich Markt- platz oder Bereich zwischen Rathaus und Museum ▪ Parkplatzproblematik + fehlende Fahrradstän- der im Bereich Marktplatz ▪ Mangelnde Pflege des Heckebaches ▪ Verkehrsbelastung im Bereich der B 54 ▪ Bürgersteige (teils in schlechtem Zustand, teilweise fehlend) ▪ Lärmbelastung durch Autobahn, B 54 und L 722 Anbindung ▪ Sehr gute Erreichbarkeit der Gewerbe- ▪ Fehlende Radwegeverbindungen gebiete „Auf dem Lehnscheid“ und „Wilden-Nord“ sowie „Auf der Struth“ und (Stadt Haiger, Hessen) Gewerbe- gebiet „Kalteiche“ ▪ Nähe zu Siegen (ca. 20 Min. Pkw- Fahrtzeit) über A 45 und B 54 ▪ Überwiegend gute Breitbandversor- gung

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Versorgung/ ▪ Gutes Grundversorgungsangebot ▪ Wunsch nach zentralisiertem Ausbau und At- Infrastruktur ▪ Gutes Kindergartenangebot, wird er- traktivierung des Spielplatzangebotes mit An- gänzt um zweizügige Kita geboten für alle Generationen ▪ Gute ärztliche Versorgung ▪ Gutes Schulangebot Vereinsleben ▪ Gutes Sport-/Freizeitangebot; u.a. ▪ Teilweise Ergänzungs-/Erneuerungsbedarf im auch Skate- und Dirt-Bike-Anlage Bereich der Sport-/Freizeitanlagen ▪ Umfangreiches Vereins- und Veran- staltungsangebot

Denkmalgeschütztes Leerstandsgebäude Kreisel an der B 54 – Parkbedarf

Familienzentrum

Zukunftsfähigkeit Wilnsdorf bietet als Hauptort ein breites Spektrum an Versorgungs-, Dienstleistungs- und Gastrono- mieangeboten. Hier finden zentral Kulturveranstaltungen und Märkte / Feste statt. Negativ zu regist- rieren ist allerdings der Bevölkerungsverlust der letzten Jahre. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Wohnbauland besteht dringender Bedarf für die Ausweisung weiterer Bauflächen, auch um weiteren Zuzug zu ermöglichen. Lokaler Handlungsbedarf Die für den Hauptort aktuell vorrangig anzusprechenden Ansatzpunkte für Maßnahmen zur Verbes- serung der Wohn-/Aufenthaltsqualität sind: • Schaffung zusätzlicher Parkmöglichkeiten im Einkaufszentrum • Gestalterische Aufwertungen im Bereich Marktplatz • Bauliche/geschäftliche Nutzung der Freiflächen in den Bereichen Marktplatz/Bergwende/Hage- ner Straße und im Bereich B 54/L 722/L 907

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 139 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

• Aufwertung der Freiräume zwischen Marktplatz und Museum (Verbesserung der Aufenthalts- qualität) • Befestigung und Verschönerung der Fläche am Backes (Veranstaltungsfläche), Verbesserung der Wegeanbindung • Lösung für das denkmalgeschützte Leerstandsgebäude neben der Metzgerei • Gestalterische Aufwertung Straßenraum/Parkplatz Bereich Alter Ortskern (Burgstraße) Platz B 54/Mühlenstraße: Aufwertung (Grüngestaltung, ggf. Ruhebänke) wünschenswert, wenn Parkbedarf anderweitig gedeckt werden kann. Darüber hinaus sind speziell im Bereich Radwege aber auch der übrigen Verkehrsanlagen dringend Verbesserungen erforderlich (s. nachstehende Auflistung) Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen Straßenausbau Gemeindestraßen: Radwege: ▪ Am Haardtchen ▪ Herstellung Radwegeverbindung zwischen Wilns- ▪ Amselweg dorf und Obersdorf ▪ Bauhofstraße ▪ Verbesserung Radwegeverbindungen zwischen ▪ Drosselweg Wilnsdorf und Wilgersdorf ▪ Finkenweg ▪ Herstellung Radwegeverbindung zwischen Wilns- ▪ Franz-Dango-Straße dorf und Wilden ▪ Hagener Straße Stichweg Nr. 42 – Nr. 59 (mit ▪ Ausbau Radwegeverbindung zwischen Wilnsdorf Wende) und Rudersdorf ▪ Heckenbachweg ▪ Ausbau Radweg Oberdielfen – Wilnsdorf ▪ Herrengarten ▪ Weiterführung Radweg Wilnsdorf – Rinsdorf ab Au- ▪ Höhwäldchen tobahnbrücke bis Rinsdorf ▪ In der Steinkaute - Verbindungsweg zur Rathaus- Verbesserung der BarrierefreiheitBarrierefreie Umge- straße staltung von Bushaltestellen (Prioritäten für ÖPNV- ▪ Kolbestraße und Verbindung Kolbestraße - Burg- Förderprogramm gemäß Anlage zum Nahverkehrs- straße plan): ▪ Mainzer Straße – Stich-/Verbindungswege Ortsze- ▪ Wilnsdorf Gymnasium (Richtung Wilnsdorf und ntrum Richtung Burbach) ▪ Mühlenstraße Verbindung zur Wilhelmstraße ▪ Wilnsdorf Zentrum (Richtung Haiger, Siegen und ▪ Pützwiese Neunkirchen) ▪ Rudersdorfer Straße – Stichwege ▪ Wilnsdorf Buswende (Richtung Wilnsdorf, Richtung ▪ Sängerstraße Oberwilden) ▪ Vorm Brand (Abschnitt Nr. 2a – Nr. 4) ▪ Zum Ehrenmal (mit Wende) Maßnahmen in Verbindung mit überörtlichen Straßen: ▪ Endgültige Herrichtung Kreisel L 722 / L 723 / Ru- dersdorfer Straße ▪ Lärmschutz A 45 Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Im Hauptort Wilnsdorf konzentrieren sich neben Wohnungsangeboten insbesondere Versorgungs- und Bildungsangebote, Verwaltung sowie vor allem Arbeitsplätze.

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Ortskernabgrenzung

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Öffentliche Gebäude sind rot dargestellt, Baudenkmäler sind grün dargestellt. Darstellung ohne Maßstab, Stand März 2019 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 141 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

4 Leitbild, Handlungsfelder und Entwicklungsziele

4.1 Vorbemerkungen / Aufbau Als Ergebnis der »Gesamtkommunalen Bestandsanalyse und -bewertung« (Kapitel 2) und der »Be- trachtung und Analyse auf Ortsteilebene« (Kapitel 3) liegt eine umfassende Darstellung der Ausgangs- situation und des Handlungsbedarfs vor. Es wurde weiterhin festgehalten, wenn sich gesamtkommu- nal oder lokal Positiv- oder Negativentwicklungen (Entwicklungstrends) abzeichnen. Diese differenzierte Bestandsaufnahme und Bewertung bildet die Grundlage für die Formulierung eines strategischen Rahmens für die Zukunftsentwicklung der Ortsteile Wilnsdorfs. Mit dem Leitbild wird die Vision, der Rahmen bzw. die Grundphilosophie für die Zukunftsentwicklung der Gemeinde Wilnsdorf umrissen. Die Konkretisierung erfolgt dann in der Formulierung von fünf Hand- lungsfeldern mit insgesamt 17 Entwicklungszielen. Im Kapitel 5 werden unter den einzelnen Entwick- lungszielen die dazugehörigen Projektskizzen und Projektvorschläge vorgestellt.

Der zentrale Ansatz für die Ausformulierung der Strategie lässt sich kurz wie folgt zusammenfassen: Potenziale (noch) besser nutzen; Defizite - soweit möglich – beseitigen.

• Auf eine Wiederholung aller in Kapitel 2 und 3 herausgearbeiteten Stärken/Schwächen und Bewertungen des gesamtkommunalen bzw. lokalen Handlungsbedarfs bezogen auf die Einzel- ziele wird verzichtet. Vorab werden mit Blick auf die Formulierung des Leitbildes aber noch einmal die zentralen Stärken/Potenziale und Schwächen/Defizite benannt, die die Grundaus- richtung, d.h. die »Kernsätze« des Leitbildes und damit den strategischen Ansatz prägen.

Abbildung 55: Grundaufbau Leitbild, Handlungsfelder, Entwicklungsziele, Maßnahmen

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 142 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

4.2 Leitbild und Handlungsfelder Als Basis für die Formulierung eines integrierten Ansatzes zur Entwicklung von Strategie und konkreten Maßnahmen sind die folgenden Stärken und Schwächen der Situation/Perspektiven in den Wilnsdorfer Ortsteilen zusammenzufassen:

Wilnsdorf und seine Ortsteile heute: Was ist prägend? • Gepflegte Ortsbilder, z.T. erhaltener dörflicher Charakter; historische Kapellenschulen, Fach- werkgebäude, Backhäuser • Geringer Leerstand • Bürgerhäuser, DGH und kirchliche Gemeinschaftseinrichtungen in den Ortsteilen vorhanden • Sehr gute Anbindung der Gemeinde und Erschließung der Ortsteile über A45 und durch überörtliches Straßennetz • Umfangreiches Verkehrsnetz der Gemeinde (Erschließungsstraßen, innerörtliche Wegeverbin- dungen, Wirtschaftswegenetz) • Überwiegend gute bis sehr gute Versorgung mit schnellem Internet • Weitgehend gutes ÖPNV-Angebot • Gutes Nahversorgungsangebot • Zufriedenheit mit dem medizinischen Angebot in Wilnsdorf (gesamt) • Überwiegend gutes Spielplatzangebot, das allerdings auch weiter sich wandelnden Anforde- rungen angepasst werden sollte. • Überwiegend gutes Freizeit-/Sport- sowie Vereinsangebot; Jugendtreffs (Wilnsdorf, Ruders- dorf) und umfangreiche Sportangebote für alle Generationen. • Alle Schulangebote (Grundschulen, Hauptschule, Realschule, Gymnasium) in der Gemeinde vorhanden, zusätzliche Bildungsangebote (z.B. VHS) • Gute Angebote der Kinderbetreuung (Kindergärten in allen Ortsteilen, Kindertagespflege) • Gutes Betreuungs-/Pflegeangebot in Wilnsdorf insgesamt • Gute Einbindung in Fernwanderwege („Rothaarsteig“, Jakobsweg) und Ausstattung mit Rund- wander- und Themenwegen); Beschilderung nach Vorgaben des Sauerländer Gebirgsvereins e.V. • Umfangreiches Wegenetz im Außenbereich • Besonderheiten der Natur- und Kulturlandschaft (Naturschutzgebiete, Bergbaugeschichte, Hauberge etc.), ausgedehnte Wald- und Wiesenflächen, Gewässer mit überwiegend guter Quali- tät, Naherholungsbereiche um alle Ortsteile.

Wilnsdorf und seine Ortsteile heute: Was ist (dringend) zu verbessern? • Fehlende oder unzureichend ausgestattete Dorfplätze/ Treffpunkte; Gestaltungsdefizite im Be- reich der Ortseingänge; Mangelnde Pflege von Grünanlagen, fehlende Sitzmöglichkeiten • In einigen Ortsteilen fehlende „Ortsmitte“ bzw. mangelnde Gestaltung und Aufenthaltsqualität; vereinzelt Störungen des Ortsbildes durch sanierungsbedürftige Gebäude • Baulicher/energetischer Sanierungs-/Modernisierungsbedarf und/oder Verbesserungsbedarf in der Ausstattung von Gemeinschaftseinrichtungen • Ergänzung des ÖPNV-Angebotes durch bürgerschaftlich getragene Mobilitätsangebote wün- schenswert (z.B. Bürgerbus) • Grundlegender Ausbaubedarf bei einer Vielzahl an Straßen und Wegen; punktueller Ergän- zungsbedarf und genereller Modernisierungsbedarf bei der Straßenbeleuchtung

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 143 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

• Ergänzungs- und Verbesserungsbedarf bei Radwegeverbindungen zwischen einzelnen Orts- teilen sowie der Anbindung an Nachbarkommunen • Verkehrsbelastung und Gefahrenpunkte an den Durchgangsstraßen; Verbesserung der Barri- erefreiheit (z.B. an Bushaltestellen) • Einkaufssituation für nicht mobile Menschen in den kleineren Ortsteilen • Erforderlicher bzw. noch laufender Ausbau des Kindergartenangebotes • Erweiterungsbedarf im Bereich von Angeboten für Kinder/Jugendliche • Teilweise Sanierungs-/Modernisierungsbedarf von Sportanlagen (z.B. Turnhallen, Sportge- bäude, Flutlicht) • Aktuell fehlende Spielräume der städtebaulichen Entwicklung: Gewerbeflächen- und Wohnbau- landpotenzial • Fehlende Wohnangebote für Senioren bzw. generationen-übergreifendes Wohnen in den Orts- teilen (Verbleib im Heimatort nicht immer gewährleistet) • Punktuell noch Ausbaubedarf bei der Breitbandversorgung; Lücken im Mobilfunkempfang • Teilweise Sanierungsbedarf bei Wanderwegen • Weitere Verbesserung der Gewässerstrukturgüte durch Renaturierungsmaßnahmen • Verstärkte Bewerbung des Naturreichtums und der touristischen Wertigkeit.

Diese positiven wie negativen Ansatzpunkte definieren die wesentlichen Elemente des Handlungsbe- darfs. Als nochmals „übergreifende Klammer“ wird vorab aber eine »Vision« formuliert, die die Wün- sche der Bürgerinnen und Bürger aus den IKEK-Veranstaltungen und der Online-Befragung treffend zusammenfasst. Als Leitbild wurde der bestehende und etablierte Slogan »Wir in Wilnsdorf« aufgegriffen. In den Erläuterungen zum Logo auf der Gemeinde-Webseite heißt es: »"Wir in Wilnsdorf" macht deutlich, was die Gemeinde Wilnsdorf im Kern ausmacht: ihre Bürgerinnen und Bürger. Sie bestimmen das Gesicht der Gemeinde, ihr Ausse- hen, ihre Möglichkeiten, ihren Lebenswert. Das Logo zeigt auch: Gemeinsam prägen wir Wilnsdorf. Es erzählt vom Wir-Gefühl der Gemeinde, von der Zusam- mengehörigkeit über die Ortsgrenzen hinweg, von Flammersbach bis Wilden, von Rinsdorf bis Gernsdorf.«

Dieser Slogan bildet die „Überschrift“ für eine Konkretisierung der Zukunftsvision in Form von 9 Kern- sätzen, die dem Prinzip ´Potenziale (noch) besser nutzen / Defizite – soweit möglich – beseitigen´ folgen. Die Leitbildformulierung wurde der Bürgerschaft im Rahmen des 2. IKEK Forums am 25. März 2019 vorgestellt.

Potenziale (noch) besser nutzen

Themenfeld Kernsatz

Die historischen Gebäude und Ortsstrukturen werden instandgehalten, ort- bildprägende Bereiche werden durch Verbesserungen der Gestaltung und Auf- Ortsbild enthaltsqualität im öffentlichen Raum aufgewertet. Durch sorgfältigen Umgang mit der historischen Bausubstanz wird regionale Bau- kultur gepflegt und dem Leerstand vorgebeugt. Der Erhalt der guten Grundversorgung, medizinischen Versorgung und der Be- Versorgung / Mobilität reitstellung bedarfsgerechter Mobilitätsformen werden in Wilnsdorf als dauer- hafte Zukunftsaufgaben gesehen.

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Vor dem Hintergrund der sich ändernden Bevölkerungs- / Altersstruktur werden rechtzeitig Anpassungen vorbereitet bzw. unterstützt. Die in Wilnsdorf vorhandene gute Ausstattung im Bereich der sozialen Infrastruk- Soziale Infra- tur und der Sport- / Freizeitinfrastruktur wird mit Blick auf den Erhalt der Attrak- struktur, Sport-/ tivität für Familien sowie die Anforderungen, die sich aus dem demographi- Freizeitinfra- schen Wandel ergeben, aufrechterhalten und individuell in den Ortsteilen moder- struktur nisiert/ausgebaut. Als bedeutende Querschnittsaufgabe für die Bereiche Familienfreundlichkeit, Digitale Infra- Bildung, Wirtschaft, Versorgung, Mobilität, soziale Infrastruktur wird der Ausbau struktur, Digitali- der digitalen Infrastruktur fortgesetzt sowie die Nutzung der breit gefächer- sierung ten Potenziale, die sich aus der Digitalisierung ergeben, kontinuierlich weiter- verfolgt. Die Besonderheiten der Natur- und Kulturlandschaft (Naturschutzgebiete, Berg- baugeschichte, Hauberge etc.) werden nochmals verstärkt zur (Weiter-)Entwick- Natur-/Kultur- lung touristischer Angebote genutzt, um die Aufenthaltsdauer von Wanderern landschaft und und Radwanderern zu verlängern sowie den Tagesausflugsverkehr auszu- Tourismus bauen. Eng verknüpft mit diesem Ansatz ist die qualitative Verbesserung des Rad- und Wanderwegenetzes.

Defizite – soweit möglich – beseitigen

Themenfeld Kernsatz

Die Aufenthaltsqualität in den Ortsmitten und öffentlichen Räumen wird wei- Aufenthalts- ter verbessert, um zeitgemäß ausgestattete und gestaltete Kommunikations- qualität /Treffpunkte für die BürgerInnen sowie Aufenthalts-/Informationsorte für Gäste in allen Ortsteilen zu erhalten bzw. zu schaffen. Die in allen Ortsteilen vorhandenen Gemeinschaftseinrichtungen werden be- darfsgerecht weiterentwickelt und den Ansprüchen verschiedener Generationen und Nutzergruppen entsprechend angepasst. Gemeinschafts- Die multifunktionale Nutzbarkeit wird so ausgelegt, dass bürgerschaftliches einrichtungen Engagement, sozialer Austausch, Zusammenkünfte etc. für alle BürgerInnen nied- rigschwellig und auch ohne Vereinszugehörigkeit möglich sind. Parallel wird die ortsteilübergreifende Kommunikation und Koordination der Nutzungsmöglich- keiten verbessert. Die Verkehrsbelastungen werden wo möglich gesenkt (Umgehungen) und Gefah- Verkehr, Rad- renpunkte beseitigt, das Straßennetz wird grundlegend ertüchtigt, Rad- und Fuß- und Fußwege- wegeverbindungen werden ergänzt bzw. besser ausgebaut, Barrierefreiheit im verbindungen öffentlichen Raum umgesetzt und ergänzende Mobilitätsangebote entwickelt. Da in den Ortsteilen Wilnsdorfs anhaltende Nachfrage nach Gewerbeflächen, Wohnbauland und bedarfsgerechten Wohnungen zu verzeichnen ist, werden Städtebauliche die Grundvoraussetzungen (Gewerbeflächen-, Baulandangebot) für eine posi- Entwicklung tive Zukunftsentwicklung gesichert. Umnutzungs- und Innenentwicklungspotenziale wie auch die Belange des Klimaschutzes finden dabei ausdrücklich Berücksichtigung.

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Die genannten Ansatzpunkte (Kernsätze) wurden in fünf Handlungsfeldern gebündelt. Innerhalb der Handlungsfelder wurden dann 17 konkrete Entwicklungsziele ausformuliert.

Handlungsfeld Ziele

1 Ortskerngestaltung und Gemeinschaftseinrichtungen 4 Entwicklungsziele

Sicherung und zukunftsfähige Gestaltung der städtebaulichen 2 3 Entwicklungsziele Entwicklung

3 Mobilität und Versorgung 4 Entwicklungsziele

4 Soziale Infrastruktur und Freizeitangebot 4 Entwicklungsziele

5 Natur-/Kulturlandschaftserlebnis und Tourismus 2 Entwicklungsziele

4.3 Entwicklungsziele Auf Grundlage der Ergebnisse der Bewertungen (Bedeutung) der Maßnahmenbereiche aus dem ersten Forum wurden im weiteren IKEK-Prozess Entwicklungsziele formuliert und den übergeordneten Handlungsfeldern zugewiesen.

Entwicklungsziele im Handlungsfeld 1

Ortskerngestaltung und Gemeinschaftseinrichtungen

Ziel 1.1 Entwicklung / Ausbau von Dorfplätzen zu Treffpunkten / Veranstaltungsflächen

Gestaltung / Aufwertung von Ortseingängen, Grünanlagen und Plätzen an öffentlichen Ziel 1.2 Gebäuden Aufwertung, Gestaltung des Ortsbildes und Beseitigung/Vermeidung von Missständen Ziel 1.3 (Ortsbildprägende Gebäude / Mauern, Leerstand etc.) Sanierung, Modernisierung und Verbesserung der Ausstattung von Gemeinschaftsein- Ziel 1.4 richtungen (Bürgerhaus, DGH etc.)

Entwicklungsziele im Handlungsfeld 2

Sicherung und zukunftsfähige Gestaltung der städtebaulichen Entwicklung Sicherung eines nachfrage- und bedarfsgerechten Gewerbeflächen-, Siedlungsflächen Ziel 2.1 und Wohnungsangebotes unter Ausnutzung der Umnutzungs- und Innenentwicklungs- potenziale Beseitigung städtebaulicher und landschaftlicher Missstände und Entwicklungshemm- Ziel 2.2 nisse Ziel 2.3 Verstärkte Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Klimaschutz

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 146 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Entwicklungsziele im Handlungsfeld 3

Mobilität und Versorgung

Ziel 3.1 Instandsetzung / Ausbau / Qualifizierung von Straßen, Rad- und Fußwegen

Ziel 3.2 Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verbesserung der Barrierefreiheit Bedarfsgerechte Erweiterung des Mobilitätsangebotes sowie mobiler Versorgungsange- Ziel 3.3 bote

Ziel 3.4 Kontinuierlicher Ausbau der Breitband-, W-LAN- und Mobilfunk-Versorgung

Entwicklungsziele im Handlungsfeld 4

Soziale Infrastruktur und Freizeitangebot Bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Angebotes an Kindergartenplätzen und Kinder- Ziel 4.1 betreuung Ziel 4.2 Aufwertung, Neugestaltung von Spielplätzen und/oder Mehrgenerationen - Plätzen Neueinrichtung / Instandsetzung von Freizeit- und Sportanlagen, schwerpunktmäßig für Ziel 4.3 Kinder / Jugendliche (Bolzplätze, Plätze Inline-Skating etc.) Entwicklung von Unterstützungs- und Betreuungsangeboten für Senioren, Flüchtlinge Ziel 4.4 und Bedürftige

Entwicklungsziele im Handlungsfeld 5

Natur-/Kulturlandschaftserlebnis und Tourismus Ausbau / Weiterentwicklung von Rad- /Wanderrouten, Themenwegen sowie Lehrpfaden Ziel 5.1 und Informationsstationen Ziel 5.2 Ausbau touristischer Infrastruktur

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5 Umsetzungsstrategie

5.1 Vorgehensweise und Grundlagen Aus den Ortsteilrundgängen und -workshops sowie den nachfolgenden IKEK-Foren und Diskussionen in der Steuerungsgruppe ging eine Vielzahl an Projektideen bzw. Beschreibungen konkreter Defizite hervor, für die von Seiten der Bevölkerung Maßnahmen gewünscht werden. Bereits im ersten Forum wurde darauf hingearbeitet, die Handlungsansätze inhaltlich zu strukturieren und über eine Bewertungsmatrix Schwerpunktsetzungen zu identifizieren/festzulegen (vgl. Kapitel 1.2.2). Wie dargestellt, flossen die Bewertungen der Bürgerinnen und Bürger unmittelbar in die abschlie- ßende Formulierung der Zielformulierungen und die Prioritätenbildung ein. Sämtliche Projektideen/Maßnahmenvorschläge wurden den definierten Entwicklungszielen zugeordnet. Von Seiten der Bevölkerung oder aus der Verwaltung wurden sowohl ortsteilbezogenen als auch ge- samtkommunale Ideen in Projektskizzen ausführlicher dargestellt. Nach Strukturierung, Bewertung der vorgelegten Skizzen und Diskussion mit den Ortsvorstehern wurde eine Endauswahl der Projekte ge- troffen, die in das Konzept aufgenommen werden. Ergänzend „nachrichtlich“ aufgenommen wurden bereits laufende Maßnahmen, die den formulierten Zielen zuzuordnen sind. Abschließend ergibt sich – nach Handlungsfeldern gegliedert – folgendes Bild:

Handlungsfeld Anzahl Projekte

1 Ortskerngestaltung und Gemeinschaftseinrichtungen 9

Sicherung und zukunftsfähige Gestaltung der städtebaulichen 2 3 Entwicklung

3 Mobilität und Versorgung 2

4 Soziale Infrastruktur und Freizeitangebot 6

5 Natur-/Kulturlandschaftserlebnis und Tourismus 4

5.2 Kategorisierung der Projektideen und Prioritätenbildung Grundvoraussetzung für die Einstufung von Projekten als Leit- oder Startprojekt war, dass • eine Projektskizze vorliegt (einschließlich Nennung von Ansprechpartnern) • ein erstes Konzept für die Umsetzung erarbeitet oder (im Idealfall) bereits „Umsetzungsreife“ anzu- nehmen ist. Auf Grundlage der eingereichten Projektskizzen konnte dann festgestellt werden, ob die nachfolgend benannten Voraussetzungen/Anforderungen erfüllt sind:

Leitprojekte (L) • besitzen eine herausragende Bedeutung für die Erreichung der definierten Ziele; im Idealfall als Verknüpfung mehrerer Zielsetzungen • zeigen idealtypische, zukunftsweisende Lösungen auf • bilden die Grundlage für die Planung/Umsetzung weiterer Einzelprojekte

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Startprojekte (S) • können aufgrund vorliegender Vorarbeiten, günstiger Rahmenbedingungen und geklärter bzw. zu erwartender Kofinanzierung zeitnah in die Realisierung gehen • beziehen sich auf wichtige Zielsetzungen des IKEK; im günstigsten Fall auf mehrere. Die Einstufung als Startprojekt erfolgte sehr moderat, da zumeist noch vertiefende Planungen zu erstel- len bzw. Klärungen bzgl. der Finanzierung erfolgen müssen.

Projektidee (P) Ein Teil der Projekte, für die Projektskizzen eingereicht wurden, konnte noch nicht als „Startprojekt“ eingestuft werden. Da allerdings bereits eine erste Kurzbeschreibung existiert und Ansprechpartner vor- handen sind, besteht die Möglichkeit diese Projekte kurzfristig weiter zu qualifizieren und zur Umset- zungsreife zu bringen.

Nachrichtlich: Laufende Maßnahmen (N) „Nachrichtliche“ Erwähnung bereits laufender Maßnahmen, die den formulierten Zielen zuzuordnen sind.

„Sonstiger Handlungsbedarf“ Sammlung aller sonstigen für das IKEK relevanten Maßnahmenvorschläge und Hinweise → in den Ortsteilprofilen benannt; in Kapitel 5.4. den Zielen zugeordnet Sofern es sich um Ausbau- und Qualifizierungsbedarf von Verkehrsanlagen handelt, wird jährlich ein gesondertes Maßnahmenprogramm aufgelegt.

Der Umsetzung von Leit- und Startprojekten wird eine besondere Priorität eingeräumt. Grundsätzlich wird angestrebt, mit der Realisierung der Leit- und Startprojekte innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre (bis 2023) zu beginnen bzw. die Umsetzung vorzubereiten. Dies setzt allerdings voraus, dass die Projektträger die planerischen, rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen für die Realisierung ihrer Projekte schaffen können. Für alle weiteren Projektideen wird vorerst eine Umsetzung ab frühestens 2023 angenommen. Die Projektliste sollte in regelmäßigen Abständen fortgeführt und aktualisiert werden. Projekte, für die eine vertiefende Ausarbeitung und Weiterqualifizierung bis zur Umsetzungsreife erfolgt, können dann eine höhere Priorität erhalten. Ebenso können Projektideen, die bislang noch in der Kategorie „P“ oder „Sonstiger Handlungsbedarf“ geführt werden, in die Prioritätenliste aufgenommen werden. Auch ist es möglich, neue Projekte zu entwickeln: Die Zielformulierungen sind auf einen längeren Zeit- horizont von 5 bis 10 Jahren angelegt und erlauben auch in den kommenden Jahren die Entwicklung und Realisierung weiterer Projektansätze. Auf der anderen Seite können Projekte, die sich nach Prüfung als nicht förderfähig und/oder nicht finan- zierbar erweisen, aus der Projektliste herausfallen. Der Steuerungsgruppe fällt die Aufgabe zu, regelmäßig den Status der Projektansätze zu überprüfen und die Projektliste sowie die Prioritätensetzung fortzuführen (vgl. auch Kapitel Verstetigung).

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 149 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

5.3 Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten Für einen größeren Teil der Projektideen liegt bislang noch keine Aussagen zur Finanzierung bzw. – bei möglicher Förderung – Aufbringung des Eigenanteils vor. Diese sind nach Kostenkalkulation unmit- telbar in den nächsten Schritten festzulegen.

5.3.1 Förderung der Integrierten Ländlichen Entwicklung Die in den Projektskizzen beschriebenen Maßnahmen könnten aller Voraussicht nach vorrangig aus Mitteln der Dorferneuerung gefördert werden, die vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung (MHKBG) bereitgestellt werden und die bei der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg zu beantragen sind. Zur Detailklärung der Fördermöglichkeiten und Modalitäten ist Kontakt mit der Be- zirksregierung aufzunehmen. Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick zu den wichtigsten Festlegungen zur Förderung der „integrierten ländlichen Entwicklung“.

Dorfentwicklung

IV.1 Förderfähige Maßnahmen a) Gestaltung von dörflichen Plätzen, Straßen, Wegen, Freiflächen sowie Ortsrändern einschließlich ihrer Ausstattung und dorfgerechter Eingrünung, insbesondere zur Innenentwicklung; Im Zusammenhang mit diesen Projekten kann die Verlegung von Leerrohren zur Breitbandversorgung mitgefördert werden. b) Schaffung, Erhaltung und Ausbau dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen einschließlich der gestalteri- schen Anpassung an das Ortsbild sowie des Innenausbaus, sofern dieser für die Funktion des Förderob- jektes erforderlich ist c) Schaffung, Erhaltung und Ausbau von Mehrfunktionshäusern sowie von Räumen zur gemeinschaftlichen Nutzung („Co-Working-Spaces“) einschließlich der gestalterischen Anpassung an das Ortsbild sowie des Innenausbaus, sofern dieser für die Funktion des Förderobjektes erforderlich ist d) Erhaltung und Gestaltung von ortsbildprägenden oder landschaftstypischen Gebäuden sowie die Umge- staltung von Bausubstanz hin zu einem ortsbildprägenden oder landschaftstypischen Erscheinungsbild einschließlich des Innenausbaus, sofern dieser für die Funktion des Förderobjektes erforderlich ist, und der dazugehörigen Hof-, Garten- und Grünflächen. e) Verlegung von Nahwärmeleitungen f) Schaffung, Erhaltung, Verbesserung und Ausbau von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen g) Maßnahmen land- und forstwirtschaftlicher Betriebe zur Umnutzung ihrer Bausubstanz unter gestalteri- scher Anpassung an das Ortsbild h) Umnutzung dörflicher Bausubstanz unter gestalterischer Anpassung an das Ortsbild sowie des Innenaus- baus, sofern dieser für die Funktion des Förderobjektes erforderlich ist i) Erwerb von bebauten Grundstücken durch Gemeinden und Gemeindeverbände im Zusammenhang mit Projekten nach a) bis h) sowie j) j) Abriss oder Teilabriss von Bausubstanz im Innenbereich, die Entsiegelung brach gefallener Flächen sowie die Entsorgung der dabei anfallenden Abrissmaterialien → Nutzung des Grundstückes im Sinne der Dorfentwicklung; Bewältigung städtebaulicher Missstände und geordnete städtebauliche Innenentwicklung k) Konzeptionelle Vorarbeiten und Erhebungen im Zusammenhang mit Vorhaben nach a) bis j); z.B. Mach- barkeitsstudien, Nutzungskonzepte, Projektausgaben für Architekten- und Ingenieurleistungen l) Entwicklung von IT- und softwaregestützten Lösungen zur Förderung der Infrastruktur ländlicher Gebiete Quelle: Dorferneuerung 2019, Veröffentlichung der Fördergrundsätze (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 150 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Die Höhe der Förderung beträgt: • für Gemeinden, Gemeindeverbände, Teilnehmergemeinschaften und deren Zusammenschlüsse sowie gemeinnützige juristische Personen bis zu 65% der förderfähigen Ausgaben; maximal 250.000 € Es besteht die Möglichkeit der Weiterleitung an Dritte, sofern diese gemeindliche Aufgaben über- nehmen. • für natürliche Personen, Personengesellschaften bis zu 35% der förderfähigen Ausgaben; maxi- mal 50.000 €. Aus Mitteln der „Integrierten ländlichen Entwicklung“ können weiterhin gefördert werden: • V. Kleinstunternehmen der Grundversorgung (Nah-Grundversorgungseinrichtungen des tägli- chen Bedarfs, Dienstleistungen zur Mobilität); Aufwendungen für Beratungsdienstleistungen, Ar- chitekten- und Ingenieurleistungen Fördersatz: bis zu 45%, Mindestvolumen 10.000 € (ohne Umsatzsteuer) • VI. Einrichtungen für lokale Basisdienstleistungen (Dorf- und Nachbarschaftsläden, kleine Dienst- leistungs- und Versorgungszentren, ländlichen Dienstleistungsagenturen); Konzeptionelle Vorar- beiten Fördersatz/-höhe: analog Dorfentwicklung Förderanträge sind bei der jeweils zuständigen Bezirksregierung bis zum 30. September eines Jahres, beginnend ab dem 30. September 2019 (für das Programmjahr 2020), einzureichen.

5.3.2 Förderung „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen“ Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung (MHKBG) eröffnet seit Mitte des Jahres 2018 darüber hinaus weitere Fördermöglichkeiten aus dem Programm „Heimat. Zukunft. Nord- rhein-Westfalen – Wir fördern was Menschen verbindet“. Schwerpunkt ist hier der Erhalt des kulturellen Erbes. Die Fördergegenstände werden in der nachstehenden Tabelle kurz zusammengefasst:

„Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen – Wir fördern was Menschen verbindet“

Maßnahme Erläuterung Heimat-Scheck Zur unbürokratischen Förderung von Projekten lokaler Vereine und Initiativen, die sich mit Heimat beschäftigen, werden jährlich 1.000 Heimat-Schecks à 2.000 Euro mit einem wech- selnden inhaltlichen Schwerpunkt bereitgestellt. Heimat-Preis: Für innovative Heimatprojekte wird ein Preis ausgelobt, der die konkrete Arbeit belohnen und zugleich nachahmenswerte Praxisbeispiele liefern soll. Kleinere Gemeinden sollen ein Preisgeld von 5.000 Euro vergeben können, Kreise von 10.000 Euro, größeren Kommunen werden 15.000 Euro zur Verfügung gestellt, sofern sie sich per Rats- oder Kreistagsbe- schluss zu einer Teilnahme entscheiden. Heimat-Werkstatt Ideen zum Thema Heimat sollen in „Werkstätten“ entwickelt und verwirklicht werden, damit eine inhaltliche Auseinandersetzung in Gang gesetzt werden kann. …. Der Diskurs in der Heimat-Werkstatt soll Gemeinsamkeiten herausarbeiten und das lokale Gemeinschaftsge- fühl stärken. Zugleich wird mit der Gestaltung der öffentliche Raum aufgewertet. ….. Der aufwändige Prozess wird je Projekt mit bis zu 40.000 Euro gefördert. Empfänger können Kommunen sein, die Dritte beteiligen dürfen. Heimat-Fonds Initiativen, die ein Heimat-Projekt verwirklichen wollen, sollen durch den Heimat-Fonds un- terstützt werden: Für jeden eingeworbenen Euro soll es je einen Euro dazugeben (bis ma- ximal 40.000 Euro), so dass sich Gutes verdoppelt – auf ein Projektbudget von bis zu 80.000 Euro, über das vor Ort verfügt werden kann. Die Verwaltung des „Heimat-Fonds“ soll vor Ort über die kreisfreien Städte oder die Kreise erfolgen.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 151 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Heimat-Zeugnis Bezugspunkt lokaler Identifikation sind nicht selten die lokale und regionale Geschichte oder besondere und prägende Bauwerke, Gebäude oder entsprechender Orte in der freien Natur. Das Wissen um lokale, identitätsstiftende Besonderheiten gehört zur Bildung aller Genera- tionen und ermöglicht Erfahrungen an besonderen öffentlichen Orten, die dadurch auch zu „Lern-Orten“ werden. Mindestvolumen: 100.000 Euro

Je nach Ausrichtung der einzelnen Maßnahmen sind ggf. auch weitere Fördermöglichkeiten in Betracht zu ziehen, so z.B. für den Radwegebau über das Ministerium für Verkehr (z.B. das Programm "Bürger- radweg"). Zu Klärung der Voraussetzungen und Anforderungen ist frühzeitig vor Antragstellung Kontakt mit der Bezirksregierung aufzunehmen.

5.4 Projektbeschreibungen, Projektskizzen In den nachfolgenden Gesamtübersichten werden die vier Projektkategorien wie folgt gekennzeichnet:

L Leitprojekt S Startprojekt P Projektidee (z.T. ohne Formulierung einer vertiefenden Darstellung)

N Nachrichtlicher Hinweis auf bereits laufende Maßnahmen

Die Projekte (L, S, P), für die Projektskizzen vorliegen, werden stichwortartig skizziert und im Anschluss in Projektdossiers genauer erläutert. Die Darstellung der Projektdossiers ist ohne inhaltliche Prü- fung/Bewertung aus den eingereichten Projektskizzen übernommen. Die nachstehenden Tabellen geben zunächst einen Kurzüberblick der Festlegungen zu Leit- und Start- projekten.

Handlungsfeld 1: Ortskerngestaltung und Gemeinschaftseinrichtungen

Ziel Ortsteil Projekt Einstufung

1.1 Gernsdorf Gestaltung des Dorfplatzes L

1.1 Oberdielfen Dorf-Begegnungsplatz L

1.1 Wilden Gestaltung Dorfplatz/Dorfzentrum Wilden L

1.2 Wilgersdorf Schaffung von Verweilplätzen S

Steigerung der Aufenthaltsqualität zwischen Marktplatz, Rat- 1.2 Wilnsdorf L haus und Museum

Erhöhung der Aufenthaltsqualität im Bereich der Grünfläche 1.2 Obersdorf L Dorfmitte L909/Am untersten Johannes/Pfarrwaldstraße

Modernisierung und Verbesserung der Barrierefreiheit der Bür- 1.4 Gesamtkommunal S gerhäuser Energetische Optimierung und behindertengerechte Gestal- 1.4 Anzhausen P tung der Mehrzweckhalle 1.4 Gernsdorf Schaffung eines Lagerraums im Bürgerhaus S

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 152 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Handlungsfeld 2: Sicherung und zukunftsfähige Gestaltung der städtebaulichen Ent- wicklung

Ziel Ortsteil Projekt Einstufung Aktives Bauland- und Gewerbeflächenmanagement der Ge- 2.1 Gesamtkommunal N meinde Wilnsdorf Dorfgerechter Ausbau der Alten Dorfstraße mit Verbesserung 2.2 Rinsdorf L der Aufenthaltsqualität Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes der Gemeinde 2.3 Gesamtkommunal N Wilnsdorf“ Teilnahme der Gemeinde Wilnsdorf am EEA - European 2.3 Gesamtkommunal Energy Award / Einführung eines Qualitätsmanagementsys- N tems im Bereich Energie

Handlungsfeld 3: Mobilität und Versorgung

Ziel Ortsteil Projektskizzen Handlungsfeld 3 Einstufung

Umsetzung des zurzeit in Erstellung befindlichen Klimaschutz- 3.1 Gesamtkommunal teilkonzepts „Mobilitätskonzept für den Radverkehr in der Ge- L N meinde Wilnsdorf“

Gestaltung eines Rundweges mit Ruhe-, Erholungsräumen 3.1 Wilgersdorf P und Informationszonen für Jung und Alt

Handlungsfeld 4: Soziale Infrastruktur und Freizeitangebot

Ziel Ortsteil Projektskizzen Handlungsfeld 4 Einstufung Fortlaufende Anpassung unter Regie des Kreis-Jugendamtes 4.1 Gesamtkommunal N unter aktiver Begleitung der Gemeinde (nachrichtlich) Dielfer Promenade – gemeinsam Leben im Dielfetal (Oberdiel- 4.2 Nieder-/Oberdielfen P fen und Niederdielfen) 4.2 Niederdielfen „Dielfer Generationenpark“ L

4.3 Anzhausen Umgestaltung des Sportplatzes Anzhausen L

Instandsetzung Badeweiher + attraktive Gestaltung mit Unter- 4.3 Wilgersdorf L stand mit Grill

Grundhafte Modernisierung oder Ersatzneubau Sportheim Wil- 4.3 Wilden P den

Handlungsfeld 5: Natur-/Kulturlandschaftserlebnis und Tourismus

Ziel Ortsteil Projektskizzen Handlungsfeld 4 Einstufung Lehrpfad „Kulturlandschaft und Ökologie am Flammersbach“ 5.1 Flammersbach L Außerschulischer Lernort / Klassenzimmer im Grünen 5.1 Rudersdorf Schaukasten "Schmiedestätte der Keltenzeit" L

5.1 Wilgersdorf Beschilderung der Bachläufe P

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 153 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

5.4.1 Handlungsfeld 1 Die Projekte/Ideen im Handlungsfeld 1 „Ortskerngestaltung und Gemeinschaftseinrichtungen“ werden nachfolgend detaillierter dargestellt.

Projekte zum Entwicklung / Ausbau von Dorfplätzen zu Treffpunkten / Veranstaltungs- Entwicklungsziel 1.1 flächen

L Gestaltung des Dorfplatzes

Ziel 1.1 Entwicklung / Ausbau von Dorfplätzen zu Treffpunkten / Veranstaltungsflächen Ortsteil/Lage Gernsdorf, Dorfplatz Aktuelle Situation/ Der Dorfplatz wird derzeit vorrangig genutzt für: Maibaumaufstellung (Feuerwehr), Kuh- Problemstellung bingo (Männergesangverein), Dorfolympiade, Treffpunkt für "Jung", Parkfläche für Ver- anstaltungen im DGH, morgendlicher Fahrradsammelplatz der Schüler der Grund- schule Rudersdorf vor Nutzung des Fuß-/Radweges als gemeinsamen Schulweg, Platzkonzerte. Die Nutzung des Dorfplatzes durch verschiedene Vereine und Institutionen soll gene- rationsübergreifend und zukunftsorientiert erweitert werden. Darüber hinaus ist zusätzlicher Handlungsbedarf hinsichtlich der Gestaltung des Plat- zes entstanden, da der Dorfplatz in den letzten 3 Jahren aufgrund erforderlicher Stra- ßenarbeiten an der L722 als Buswende- und Bushaltestelle genutzt wurde. Weiterhin sollen unzulässige Nutzungen als Parkplatz für LKW´s unterbunden werden. Projektziel ▪ Gestaltung des Platzes als generationsübergreifender Treffpunkt für "Jung" und "Alt" (Steigerung der Attraktivität) ▪ Gestaltung der Bodenfläche zur künftig erweiterten Nutzung für verschiedene Spiel- und Sportmöglichkeiten ▪ Erweiterte Nutzungen des Platzes (neben Platzkonzerten): Open-Air-Veranstaltun- gen, Chornutzungen ▪ Schaffung der Option einer Elektroladestation für mittel- bis langfristige Nutzung Projektbeschreibung Das vorliegende Konzept sieht folgende Einzelmaßnahmen vor: ▪ Verbesserung der sicheren Nutzung des Platzes durch Schaffung Beleuchtung ▪ Einrichtung W-LAN (gesteigerte Attraktivität für Jung+Alt) ▪ Schaffung von Fahrradabstellmöglichkeiten ▪ Verbesserung der Attraktivität durch Schaffung überdachte Sitzgelegenheit für "Jung+Alt" ▪ Verbesserung der Attraktivität des Platzes durch Dorfbrunnen nahe des Bichelba- ches unter Beibehaltung der Stellfläche für ein Zelt (Nutzungen durch Vereine u. In- stitutionen, wie bisher) ▪ Gestaltung der Fläche (tlw. Asphaltbeton, tlw. Pflasterfläche) auch im Hinblick auf barrierefreie Stellplätze ▪ Schaffung eines Car-Sharing-Platzes ▪ Schaffung Zugang von Wasser und Strom ▪ Schaffung einer Fläche geeignet für die mittel- bis langfristige Option "mobiler Ver- kauf" ▪ Namensgebung Dorfplatz Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Ansprechpartner Ortsvorsteher Jürgen Keller Projektpartner Förderverein der Feuerwehr, Heimatverein, Männergesangverein, Einzelpersonen/en- gagierte Bürger Projektkosten Kostenschätzung Platzgestaltung, rund 400 qm:

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 154 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Je nach Ausfertigung zwischen 65 und 80 EUR pro qm, brutto 28.000,00€ Eigenleistungen in verschiedenen Bereichen tlw. möglich (Planung, Bauausführung Hoch- und Tiefbauarbeiten) Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Luftbild

Förderfähigkeit Dorfentwicklung: Gestaltung von dörflichen Plätzen /Freiflächen bzw. Schaffung, Erhal- tung, Verbesserung und Ausbau von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen

L Dorf - Begegnungsplatz / Attraktivierung Spielplatz Ziel 1.1 Entwicklung / Ausbau von Dorfplätzen zu Treffpunkten / Veranstaltungsflächen Ortsteil/Lage Oberdielfen: Hombergstr. / ev. Gemeindehaus / Spielplatz / Tretenbach Aktuelle Situation/ Im alten Ortskern Oberdielfens liegen ein Gasthaus (Gasthaus Wildfein), ein Kinder- Problemstellung spielplatz, ein Kirchengebäude (teilweise vermietet, im Untergeschoss vom u.a. CVJM genutzt) und das Feuerwehrhaus im Tal des Dielfebachs nah beieinander. Die örtliche Situation bedarf auf Grund wechselnder Funktionen und neuer Anforderungen einer Neuordnung. Das ehemalige Kirchengebäude wird als Auditorium vermietet und das Gasthaus expandiert unter der Leitung neuer Betreiber. Die Fläche liegt mitten im al- ten Dorfkern in sonniger Tallage und ist an einen barrierefrei nutzbaren Wander- und Radweg angeschlossen. Projektziel Der Dorf-Begegnungsplatz soll zur attraktiven Ortsmitte werden, Dorfbewohner und Gäste zur Begegnung einladen, sowie ein Platz zum Feiern, für aktive Bewegung, Spie- len und Ausruhen sein. Projektbeschreibung Die bisherige, noch zu vertiefende Planung sieht vor, den Raum neu zu ordnen: ▪ Die Dielfe soll aus technisch-wasserbaulichem Verbau gelöst und renaturiert wer- den. ▪ Der Tretenbach ist derzeit verrohrt und in der Fläche nicht sichtbar. Er wird geöffnet und dessen Zufluss in die Dielfe sichtbar und ökologisch wertvoll aufgewertet. ▪ Die Ufer der Gewässer werden flach ausgebildet, zugänglich und erlebbar gemacht; vorhandene Zäune können zurück gebaut werden. ▪ Eine Flächenneuordnung vor der ehemaligen Kirche, der Feuerwehr, des Spielge- ländes und des Gasthof Wildfeins soll erfolgen. Ziel ist die Neuorganisation des ru- henden Verkehrs und die Neuschaffung einer qualitativ hochwertigen Freifläche zur allgemeinen Nutzung. Die Erweiterung des Biergartens des Gasthof Wildfein (privat finanziert) kann räumlich verknüpft werden und die neue Freiraumstruktur stärken. ▪ Der Dorf-, Begegnungsplatz soll mit Spielelementen für Kinder und Jugendliche, Fit- nesspunkte für Jung und Alt als ein multifunktionaler Gemeinschaftsplatz inklusive Ruheplätze ausgestattet werden. ▪ Die Gestaltung soll offen und mit fließenden Übergängen in den alten Ortskern und die umgebende Landschaft ausgeformt werden.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 155 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Die Anbindung an den bestehenden Talweg und die Lage am Gasthof macht den Dorf- Gemeinschafts-Platz auch als Ausflugsziel für geheingeschränkte Personen und Fami- lien der Gemeinde Wilnsdorf attraktiv. Über die "Dielfer Promenade" (gesondertes Pro- jekt) würde der Dorf-Gemeinschaft-Platz auch an Niederdielfen angeschlossen. Die be- stehenden Rad-, Jogging- und Wanderwege schlagen Brücken ins Weißtal und Rich- tung Siegen. Mit der Schaffung eines neuen Begegnung- und Spielraums wird die Dorf- gemeinschaft und Identität mit Oberdielfen gefördert, der Gasthof wird durch die Ent- wicklung unterstützt und sein Standort gesichert. Die Erhöhung der Freiraumqualität ist familienfreundlich, fördert den Zuzug und steigert den Tourismuswert.

Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Mitglieder "Heimatwerkstatt Oberdielfen" (Bürger Oberdielfens); Gemeinde Wilnsdorf

Ansprechpartner Ortsvorsteher Michael Plügge Projektpartner ▪ Ev. Kirchengemeinde ▪ Wirtsleute Gasthof "Wildfein" ▪ Heimatverein Oberdielfen Projektkosten Kostenberechnung liegt vor: ca. 350.000 € brutto Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Die Fotos zeigen den Ist-Zustand; erste Skizzen zur Neuordnung / Gestaltung liegen vor. Förderfähigkeit ▪ Dorfentwicklung: Gestaltung von dörflichen Plätzen /Freiflächen bzw. Schaffung, Er- haltung, Verbesserung und Ausbau von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen ▪ Wasserrahmenrichtlinie (WRRL): Renaturierung der Dielfe und Öffnung des Treten- bachs ▪ Ggf. auch „Heimat.Zukunft.Nordrhein-Westfalen“ oder LEADER

L Gestaltung Dorfplatz / Dorfzentrum Wilden Ziel 1.1 Entwicklung / Ausbau von Dorfplätzen zu Treffpunkten / Veranstaltungsflächen Ortsteil/Lage Wilden, Freier Grunder Straße / Im Strüthchen Aktuelle Situation/ Das rd. 2,5 km lange Straßendorf Wilden an der L723 (Burbacher Straße) sowie der Problemstellung L722 (Freier Grunder Straße) weist keinen wirklich gewachsenen Dorfmittelpunkt auf. Noch heute unterscheiden die Bürger in Ober-, Mittel- und Unterwilden. Die dörflichen

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 156 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Gemeinschaftseinrichtungen und Begegnungsstätten in Mittelwilden, wie Dorfgemein- schaftshaus, Turnhalle, Kinderspielplatz, Gebäude des Heimat- u. Bürgervereins (HuB), Alte Schmiede und Alte Schule bedürfen einer deutlichen Verbesserung ihrer Nutzungs- und Aufenthaltsqualität und sind für eine zukünftige Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaft von hoher Bedeutung. Projektziel Die öffentlichen Einrichtungen rund ums Dorfgemeinschaftshaus sollten sowohl von ih- rer äußeren als auch von ihrer funktionalen Ausstattung als attraktiver Ortsmittelpunkt wahrnehmbar sein und dafür (Dorfplatz Wilden) hergerichtet/ausgebaut werden. Der Dorfplatz in Verbindung mit den stark frequentierten Einrichtungen Turnhalle, Spielplatz und Dorfgemeinschaftshaus dient als Treffpunkt für die Dorfbevölkerung und als Fest- platz für Veranstaltungen. Projektbeschreibung Es werden folgende Maßnahmen / Verbesserungen vorgeschlagen bzw. angeregt: ▪ Befestigung der Parkplatzflächen entlang der Straße Im Strüthchen zwischen L722 und Brücke Wildenbach ▪ Befestigung / Gestaltung des Bereiches zwischen Spielplatz, Turnhalle/HuB-Ge- bäude und dem Wildenbach als Dorfplatz ▪ Eingrünung Glascontainerstellplatz ▪ DIN-gerechte Beleuchtung der Parkplätze und des Dorfplatzes Im Strüthchen sowie ggf. des Vorplatzes der alten Schmiede ▪ ergänzende Begrünung ▪ Sitzgelegenheiten, z.B. Rundbank unter einer Buche ▪ Aufwertung des Spielplatzes (Spielgeräte/-möglichkeiten) ▪ Bruchsteinverblendung Betonstützmauer an Bushaltestelle L 722 ▪ Befestigung / Gestaltung des Bereiches zw. den Gebäuden der "alten Schmiede" und der "alten Schule" sowie um die alte Schmiede als Parkfläche und Aufenthalts- bereich bei Veranstaltungen. In einem ersten Arbeitsschritt sind die Planungen weiter zu konkretisieren. Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Gemeinde Wilnsdorf in Kooperation mit Heimat- und Bürgerverein Wilden e.V. Projektkosten 400.000 € Anlagen (Pläne, Lageskizzen und ausführliche Fotodokumentationen des Bestandes liegen vor. Fotos, Beispiele etc.) Anmerkungen Eigenleistung durch Heimat- und Bürgerverein Wilden e.V. zur Reduzierung des kom- munalen Eigenanteils Förderfähigkeit Dorfentwicklung: Gestaltung von dörflichen Plätzen / Freiflächen bzw. Schaffung, Er- haltung, Verbesserung und Ausbau von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Wilnsdorf Befestigung und Verschönerung der Fläche am Backes (Veranstaltungsfläche)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 157 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Projekte zum Gestaltung / Aufwertung von Ortseingängen, Grünanlagen und Plätzen Entwicklungsziel 1.2 an öffentlichen Gebäuden

Steigerung der Aufenthaltsqualität zwischen Marktplatz, Rathaus und L Museum Ziel 1.2 Gestaltung / Aufwertung von Ortseingängen, Grünanlagen und Plätzen an öffentlichen Gebäuden Ortsteil/Lage Wilnsdorf Aktuelle Situation/ Die Aufenthaltsqualität ausgehend vom Marktplatz rund um das Rathaus und auf dem Problemstellung Weg vom Rathaus zur Festhalle/Jugendtreff/Bibliothek und weiter zum Museum ist nicht attraktiv. Auch die öffentlichen – für jedermann zugänglichen und nutzbaren – Gebäude in diesem Bereich lassen an Ausstattung und Aufenthaltsqualität vermissen: ▪ Das Rathaus selbst bietet keinen hellen, räumlich freundlichen Empfang im Foyer, aber auch in den Fluren, wo Wartezonen sind. Es gibt keine Einrichtung, die War- tenden die Zeit angenehm gestaltet oder gar vertreibt. ▪ Die Festhalle ist räumlich und technisch veraltet, nicht modern aufgestellt, nicht hell und freundlich (Halle selbst, Nebenräume, Toiletten, Garderobe, Foyer). ▪ Auch Jugendtreff, Bibliothek und Museum sind technisch veraltet und vom Ambi- ente teilweise nicht hell, freundlich und einladend zum Verweilen. Projektziel Die Aufenthaltsqualität auf dem Weg vom Marktplatz bis zum Museum auf den öffent- lichen Flächen zwischen den Gebäuden und in den öffentlichen Gebäuden soll ver- bessert werden. Die Menschen sollen sich hier wohlfühlen und Zeit verbringen wollen. In den öffentlichen Gebäuden soll moderne Technik die Möglichkeiten der Nutzung verbessern und den Menschen weitere und bessere Möglichkeiten der Nutzung ver- mitteln. Insgesamt sollen die öffentlichen Gebäude von der Gebäudeausstattung (z.B. auch Toilettenanlagen), der Technik und dem Ambiente für die Menschen und die Nutzung interessanter werden. Projektbeschreibung In einem ersten Schritt sind die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen zu konkreti- sieren (Vorplanung): ▪ Veränderung der Grüngestaltung im Bereich Marktplatz und rund um das Rathaus bis zum Museum: Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch lichte Bepflanzung und Integration von Sitzgelegenheiten und ggf. Kunst- oder „Spiel“-Installationen (u.a. Begegnungsraum für alle Generationen). ▪ Einladende Gestaltung und Bepflanzung des Rathaus-Eingangsbereiches und des Weges zu den anderen Gebäuden, deren Umfeld und Eingangsbereichen. ▪ Hellere, freundlichere, einladendere Gestaltung der Gebäude-Innenbereiche durch Farbgestaltung, Einrichtungsgegenstände und ggf. Elemente, die dort die Aufent- halts- oder Wartezeit angenehm gestalten. ▪ Modernisierung der veralteten Toilettenanlagen ▪ Steigerung der Aufenthaltsqualität in den Eingangs- bzw. Wartebereichen, z.B. durch SB-Infomöglichkeiten (digital und/oder analog); Installation von Beschäfti- gungsmöglichkeiten für Kinder und Erwachsene ▪ Erneuerung von veralteten Räumen (Haupträume, Nebenräume wie z.B. Toiletten, Foyer, …), Gebäudetechnik (Heizung, Lüftung, Beschallungsanlagen, …) Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Gemeinde Wilnsdorf Ansprechpartner Gemeinde Wilnsdorf, ZGM Projektpartner

Projektkosten noch nicht ermittelt

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 158 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Förderfähigkeit Dorfentwicklung: Gestaltung von dörflichen Plätzen, Straßen, Wegen, Freiflächen; Schaffung, Erhaltung und Ausbau dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen ein- schließlich der gestalterischen Anpassung an das Ortsbild sowie des Innenausbaus

Erhöhung der Aufenthaltsqualität im Bereich der Grünfläche Dorfmitte L L909/Am untersten Johannes/Pfarrwaldstraße Ziel 1.2 Gestaltung / Aufwertung von Ortseingängen, Grünanlagen und Plätzen an öffentlichen Gebäuden Ortsteil/Lage Obersdorf, Grünfläche im Bereich ehemalige Buswende Aktuelle Situation/ Im Zuge der Planung und Erschließung des Neubaugebietes „Am Untersten Johan- Problemstellung nes“ in Obersdorf wurde die ehemalige Buswende an der L909 zurückgebaut und eine Grünfläche zwischen Landstraße, Pfarrwaldstraße und der neuen Straße Unters- ter Johannes angelegt. Die Bushaltestelle wurde an die L909 verlegt und barrierefrei ausgebaut. Im Bereich der Grünfläche sind bereits Ruhebänke aufgestellt. Jedoch ist es wünschenswert, die Aufenthaltsqualität für die Bürgerinnen und Bürger in dieser zentralen Lage zu verbessern und damit die Grünfläche funktional und gestalterisch als Aufenthaltsbereich aufzuwerten. Projektziel Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch ergänzende Aufenthaltsmöglichkeiten, funktionale und gestalterische Aufwertungen sowie barrierefreie Zugänglichkeit der Grünfläche. Projektbeschreibung Um die Fläche funktional und gestalterisch aufzuwerten, sind folgende Maßnahmen angedacht: ▪ Ergänzung von Ruhebänken ▪ Befestigung von Zuwegungen zu den Ruhebänken mit Verbindung zur Bushalte- stelle einschließlich barrierefreier Gestaltung der Zuwegungen ▪ Gestalterische Aufwertungen durch ergänzende Pflanzung, evtl. Einbringen künstle- rischer Gestaltungselemente oder auch Installation von Wasserspielen Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Förderverein 675 Jahre Obersdorf/Rödgen e.V. Ansprechpartner Heinrich Otto, Ortsvorsteher Projektpartner Gemeinde Wilnsdorf (Grundstückseigentümer) Projektkosten Kostenschätzung: 50.000 € Förderfähigkeit Dorfentwicklung: Gestaltung von dörflichen Plätzen, Straßen, Wegen, Freiflächen

S Schaffen von "Verweilplätzen“ Ziel 1.2 Gestaltung / Aufwertung von Ortseingängen, Grünanlagen und Plätzen an öffentlichen Gebäuden Ortsteil/Lage Wilgersdorf: Weißbachstraße – Hauptstraße – Alleestraße Aktuelle Situation/ Im Zuge der demografischen Entwicklung wird es erforderlich, in regelmäßigen Abstän- Problemstellung den Sitzmöglichkeiten zu bieten. Projektziel Verweilplätze für Jung und Alt Projektbeschreibung Montage möglichst wartungsfreier und einfacher Sitzgelegenheiten im Ortskern, beste- hend aus Drahtgeflecht in der Größe von 0,50m * 0,50m * 1,00m mit Steinen befüllt und Holzbohlen als Sitzfläche. Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Bürgerverein Wilgersdorf e.V. Ansprechpartner Michael Mockenhaupt, Bernd Wennemann

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Projektpartner Gerd Hartmann, Günter Richter Projektkosten / Finan- Kosten pro Sitz ca. 130€ (grobe Schätzung der Gesamtkosten: 2.600 €) zierungsvorschlag Finanzierung: 35% (910€) Förderung, 65% (1.690€) sind durch bürgerschaftliches En- gagement und Spenden aufzubringen Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Überblick Verweilplätze in Wilgersdorf:

Gestaltungsbeispiel:

Förderfähigkeit Heimat.Zukunft.Nordrhein-Westfalen: HeimatScheck

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Wilden Befestigung bzw. Gestaltung Parkplatz / Fläche neben alter Schmiede Wilden Befestigung Parkplätze Turnhalle/DGH

Projekte zum Aufwertung, Gestaltung des Ortsbildes und Beseitigung/Vermeidung von Entwicklungsziel 1.3 Missständen (Ortsbildprägende Gebäude / Mauern, Leerstand etc.)

Diesem wichtigen Entwicklungsziel sind zunächst Privatmaßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung von ortsbildprägenden oder landschaftstypischen Gebäuden zuzuordnen. Darüber hinaus wurde in vier Ortsteilen weiterer Handlungsbedarf benannt.

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Rudersdorf Gestaltung/Aufwertung der Parkplatzfläche am Haus der Heimat Wilden Nutzung / Verwendung des alten Schulgebäudes Freier Grunder Straße Wilden Stützmauer Freiergrunder Straße: Abmilderung der Defizite (Lärmentwicklung, Beeinträchti- gung des Ortsbildes) Wilgersdorf Erhaltung des Backes Weißbachstraße Wilnsdorf Entwicklung und Umsetzung einer Lösung für das denkmalgeschützte Leerstandsgebäude ne- ben der Metzgerei

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 160 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Projekte zum Sanierung, Modernisierung und Verbesserung der Ausstattung von Ge- Entwicklungsziel 1.4 meinschaftseinrichtungen (Bürgerhäuser, DGH etc.)

S Modernisierung und Verbesserung der Barrierefreiheit der Bürgerhäuser Ziel 1.4 Sanierung, Modernisierung und Verbesserung der Ausstattung von Gemeinschaftsein- richtungen (Bürgerhaus, DGH etc.) Aktuelle Situation/ Die Gemeinschaftseinrichtungen der Gemeinde Wilnsdorf benötigen eine Instandset- Problemstellung zung und Anpassung der Ausstattung sowie eine barrierefreie bzw. barrierearme Um- gestaltung der Räumlichkeiten/Gebäude. Projektziel Um das Gemeinschaftsleben und den sozialen Austausch innerhalb der Ortsteile zu stärken, sollen Maßnahmen zur Aufwertung, Modernisierung und Weiterentwicklung der Einrichtungen durchgeführt werden. Projektbeschreibung Das Spektrum erforderlicher Maßnahmen ist breit gefächert; als Beispiele sind zu nen- nen: ▪ Energetische Sanierung ▪ Barrierefreie Umgestaltung ▪ Erneuerung der Sanitäranlagen ▪ Versorgung der Einrichtungen mit W-LAN-Technologie ▪ etc. Projektträger Gemeinde Wilnsdorf / Vereine Projektkosten Für Einzelmaßnahmen zu ermitteln Förderfähigkeit Dorfentwicklung: Schaffung, Erhaltung und Ausbau von Mehrfunktionshäusern sowie von Räumen zur gemeinschaftlichen Nutzung („Co-Working-Spaces“) / bzw. dorfgemä- ßer Gemeinschaftseinrichtungen

Erste Teilmaßnahmen

S Schaffung eines Lagerraums im Bürgerhaus Gernsdorf Ziel 1.4 Sanierung, Modernisierung und Verbesserung der Ausstattung von Gemeinschaftsein- richtungen (Bürgerhaus, DGH etc.) Ortsteil/Lage Gernsdorf, Gernsdorfer Str. 6b+c und Dorfplatz Aktuelle Situation/ Die Dorfgemeinschaft Gernsdorf benötigt dringend einen Lagerraum. Problemstellung Projektziel Optimierung der Unterbringung von beweglichem Inventar des DGH Projektbeschreibung Bau/Erweiterung des DGH um einen Lagerraum (rund 40 qm) für Unterbringung neu anzuschaffender Spielgeräte (z.B. Hindernisparcours, Inlineskates, Roller), Lagerung von Zelten, Stühlen, Zwischenlagerungen Schaffung einer Zugänglichkeit des Lagerraumes unabhängig vom Zugang DGH

Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / X Umsetzungsreif vorbereitet in Bearbeitung Projektträger Förderverein der Feuerwehr, Heimatverein, Männergesangverein, Einzelpersonen/en- gagierte Bürger Ansprechpartner Ortsvorsteher Jürgen Keller Projektkosten / Finan- Kostenschätzung zur Realisierung Lagerraum (unter Berücksichtigung von Eigenleis- zierungsvorschlag tungen): 23.324,00 €

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 161 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Anlagen (Pläne, Auszug DGK 5 Fotos, Beispiele etc.) Lageplan mit skizziertem Anbau

Energetische Optimierung und behindertengerechte Gestaltung P der Mehrzweckhalle Ortsteil/Lage Anzhausen, Deuzer Str. Die Mehrzweckhalle verfügt über keinen behindertengerechten Zugang und keine bar- rierefreien Sanitäranlagen. Die Fensterfront wurde seit dem Bau der Mehrzweckhalle in den 1970er Jahren nicht saniert und weist erhebliche Schäden auf. Projektziel Barrierefreie Umgestaltung des Eingangsbereiches und der Sanitäranlagen Einsparung von Energiekosten Projektbeschreibung In einem ersten Teilschritt sind zunächst Konkretisierungen (Vorplanungen, z.B. zur Lösung technischer Probleme) vorzunehmen und Klärung von Fragen der Finanzie- rung/Realisierung. Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Vereine Anzhausen Ansprechpartner Ortsvorsteher Meinolf Buschmann, IKEK-Projektgruppe Anzhausen Projektpartner Gemeinde Wilnsdorf, Vereine Projektkosten noch offen Anlagen (Pläne, Für die Sanierungs- bzw. Umgestaltungsmaßnahmen liegen erste Skizzen und Preis- Fotos, Beispiele etc.) abfragen vor.

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Niederdielfen Austausch der Bühnenbeleuchtungsanlage und -steuerung zum Funktionalitätserhalt Flammersbach Sanierung und Wiederherstellung der Alten Schule als Bürgertreffpunkt einschl. Gestaltung der Außenanlagen und Einrichtung eines barrierefreien Zugangs Rinsdorf Instandsetzung und energetische Sanierung des Bürgerhauses Rinsdorf Aufwertung des Backesgebäudes und des dazugehörigen Platzes (Befestigung) Rudersdorf Sicherung der Zukunftsfähigkeit des „Haus Heimat“ (Erfüllen von Brandschutzauflagen) Wilden Modernisierung des DGH Wilgersdorf Bedarfsgerechte Weiterentwicklung des DGH

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 162 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

5.4.2 Handlungsfeld 2 Zum Handlungsfeld 2 „Sicherung und zukunftsfähige Gestaltung der städtebaulichen Entwick- lung“ wurden die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen aufgenommen.

Projekte zum Sicherung eines nachfrage- und bedarfsgerechten Gewerbeflächen-, Siedlungsflächen- und Wohnungsangebotes unter Ausnutzung der Um- Entwicklungsziel 2.1 nutzungs- und Innenentwicklungspotenziale

Aktives Bauland- und Gewerbeflächenmanagement der N Gemeinde Wilnsdorf Ziel 2.1 Sicherung eines nachfrage- und bedarfsgerechten Gewerbeflächen-, Siedlungsflä- chen- und Wohnungsangebotes unter Ausnutzung der Umnutzungs- und Innenentwick- lungspotenziale Ortsteil/Lage Gesamtkommunal Aktuelle Situation/ Wilnsdorf ist grundsätzlich als attraktiver Wohn- und Wirtschafstandort zu kennzeich- Problemstellung nen, in dem es entsprechend dauerhaft Anfragen nach Bauland- und Gewerbeflächen gibt. Es gibt kaum Leerstand (0,5%) und auch keine Brachflächen. Es existieren zwar einige private Baulücken, die dem Markt aber nicht zur Verfügung stehen. Der Blick auf die Gewerbeflächen zeigt, dass Wilnsdorf abgesehen von einigen betrieb- lich gebundenen Reserveflächen nicht mehr über erschlossene und bebaubare Indust- rie- und Gewerbeflächen verfügt. Projektziel Um die vorhandene und auch zukünftig zu erwartende Nachfrage befriedigen zu kön- nen, wird seitens der Verwaltung und Politik fortlaufend aktiv an der bedarfsgerechten Bereitstellung von Bauland und Gewerbeflächen gearbeitet. Projektbeschreibung Die Aktivitäten umfassen folgende Teilmaßnahmen: ▪ Unterstützung der weiteren Innenverdichtung durch Schließung von Baulücken über die Baulückenbörse der Gemeinde Wilnsdorf ▪ Bedarfsgerechte Entwicklung zusätzlicher Wohnbauflächen ▪ Bedarfsgerechte Entwicklung zusätzlicher Gewerbe- und Industrieflächen

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Gesamtkommunal Nachnutzung der ehem. Grundschulgebäude, derzeit Unterkünfte für Geflüchtete Gesamtkommunal Einrichtung einer Wohnungsbörse und einer Gebrauchtimmobilienbörse (vergleichbar mit der Baulückenbörse) auf der Homepage der Gemeinde Wilnsdorf

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 163 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Projekte zum Beseitigung städtebaulicher und landschaftlicher Missstände und Ent- Entwicklungsziel 2.2 wicklungshemmnisse

Dorfgerechter Ausbau der Alten Dorfstraße mit Verbesserung der Aufenthalts- L qualität Ziel 2.2 Beseitigung städtebaulicher und landschaftlicher Missstände und Entwicklungshemm- nisse Ortsteil/Lage Zentrale Lage im Ortskern des Ortsteils Rinsdorf südlich der Ortsdurchfahrt L907 / Eiserfelder Straße; Historisches Umfeld mit mehreren ortsbildprägenden Gebäuden, teils unter Denkmal- schutz stehend, u.a. ehem. Kapellenschule (Museum) Aktuelle Situation/ ▪ Geringe Aufenthaltsqualität, mangelhafte Ausgestaltung der angrenzenden Seiten- Problemstellung flächen und der Verkehrsräume ▪ Lückenhafte Beleuchtung ▪ Mangelhafte und schadhafte Fahrbahnoberfläche/ ungeordnete Oberflächenent- wässerung. Kein Straßenausbau vorhanden ▪ Mangelhafter Fahrbahnoberbau Projektziel ▪ Dorfgerechter Ausbau und Neugestaltung der Alten Dorfstraße ▪ Verbesserung der Aufenthaltsqualität. Projektbeschreibung ▪ Dorfgerechter Ausbau der Alten Dorfstraße von / bis Einmündungen Ortsdurchfahrt L907 Eiserfelder Straße bzw. „Auf der Heipel“ und bis Einmündung „Im Gießenbach ▪ Verkehrsgerechte Neugestaltung der insgesamt rd. 330 m langen Straßenzüge mit einer Gesamtfläche des Verkehrsraumes von rd. 2.000 qm in einer Breite von 3,25 m bis max. 5,25 m unter Einbeziehung der Nebenflächen mit verkehrsgerechter An- bindung der weiterführenden Straßenzüge ▪ Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch Schaffung/Gestaltung von Aufenthalts- bereichen ▪ Ortsangepasste Beleuchtung ▪ Ordnung von Ver- und Entsorgungsleitungen Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Gemeinde Wilnsdorf Ansprechpartner Gemeinde Wilnsdorf, Fachbereich 3 Projektpartner Gemeindewerke Wilnsdorf Projektkosten Erste Kostenschätzung: rd. 750.000 €, ggf. Bildung von Abschnitten Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Luftbild mit Markierung

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 164 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Förderfähigkeit Dorfentwicklung: Gestaltung von dörflichen Plätzen, Straßen, Wegen

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Niederdielfen Städtebauliche Neuordnung des Zentrumsbereiches südlich der Weißtalstraße Verbesserung der Aufenthaltsqualität/Gestaltungsmaßnahmen im Bereich Burgstraße/Vor- Wilnsdorf platz ev. Kirche Wilden Zufahrt zum Gewerbegebiet Bautenberg führt durch Wohngebiet Wilden Speditionsbetrieb an L722: zu wenig Stellplätze Änderung der Wasserführung des ehem. Mühlengrabens/Sicherung Erschließung der land- Wilden wirtschaftlichen Gründstücke Wilden Dammsanierung und Attraktivierung Landeskroner Weiher Wilden Reaktivierung trocken gefallener „Noldeweiher“

Projekte zum Verstärkte Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Klimaschutz Entwicklungsziel 2.3

N Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes der Gemeinde Wilnsdorf Ziel 2.3 Verstärkte Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Klimaschutz Ortsteil/Lage Gesamtes Gemeindegebiet Aktuelle Situation/ Gemeinsam mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein und Problemstellung 7 weiteren Kommunen hat die Gemeinde Wilnsdorf im Jahr 2014 ein Integriertes Kommunales Klima- schutzkonzept aufgestellt. In diesem IKK sind für die Gemeinde Wilnsdorf ins- gesamt neun interkommunale und 16 kommunalspe- zifische Maßnahmen in verschiedenen Handlungs- feldern festgelegt

Maßnahmen Realisierung/Fortführung von Maßnahmen des Integrierten Kommunalen Klimaschutz- konzeptes (2014), z.B.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 165 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

▪ Teilnahme der Gemeinde Wilnsdorf am EEA - European Energy Award/Einführung eines Qualitätsmanagementsystems im Bereich Energie ▪ Prüfung des Ausbaus der Windenergienutzung im Gemeindegebiet/Ausweisung zusätzlicher Bereiche für die Windenergienutzung im Flächennutzungsplan ▪ Energetische Modernisierung des kommunalen Gebäudebestandes ▪ Prüfung des Ausbaus der E-Ladeinfrastruktur in der Gemeinde Wilnsdorf ▪ Prüfung Wasserkraftnutzung am Landeskroner Weiher

Teilnahme der Gemeinde Wilnsdorf am EEA - European Energy Award/ N Einführung eines Qualitätsmanagementsystems im Bereich Energie Ziel 2.3 Verstärkte Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Klimaschutz Ortsteil/Lage Gesamtes Gemeindegebiet Aktuelle Situation/ Die Gemeinde Wilnsdorf nimmt derzeit am European Energy Problemstellung Award (eea) teil, einem europaweiten Qualitätsmanagement- system und Zertifizierungsverfahren.

Maßnahmen ▪ Umsetzung des 2018 erarbeiteten „energiepolitischen Arbeitsprogramms“ ▪ Jährlich: internes Audit (Energieteam + externer eea-Berater)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 166 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

5.4.3 Handlungsfeld 3 Im Handlungsfeld 3 „Mobilität und Versorgung“ wurde vielfältiger Handlungsbedarf identifiziert. Die Realisierung bedarf allerdings überwiegend einer vertiefenden Prüfung / Priorisierung vor dem Hinter- grund der Dringlichkeit und Finanzierbarkeit.

Projekte zum Instandsetzung / Ausbau / Qualifizierung von Straßen, Rad- und Entwicklungsziel 3.1 Fußwegen

Umsetzung des Klimaschutzteilkonzepts „Mobilitätskonzept für den L N Radverkehr in der Gemeinde Wilnsdorf“ Ziel 3.1 Instandsetzung / Ausbau / Qualifizierung von Straßen, Rad- und Fußwegen Ortsteil/Lage Gesamtgemeinde Aktuelle Situation/ Derzeit wird ein Klimaschutzteilkonzept „Mobilitätskonzept für den Radverkehr in der Problemstellung Gemeinde Wilnsdorf“ erstellt. Projektziel ▪ Reduzierung verkehrsbedingter Treibhausgasemissionen ▪ Langfristige Sicherung der Mobilität der Einwohner Projektbeschreibung Realisierung des Mobilitätskonzeptes; derzeit werden acht Verbindungen werden mit Priorität betrachtet: ▪ Wilgersdorf – Rudersdorf ▪ Wilden – Wilnsdorf ▪ Obersdorf – Siegen-Zentrum ▪ Wilgersdorf – Wilnsdorf ▪ Gernsdorf – Rudersdorf ▪ Niederdielfen – Siegen-Zentrum ▪ Obersdorf – Wilnsdorf ▪ Rudersdorf – Wilnsdorf Förderfähigkeit Landesradwegeprogramm; Landesprogramm "Bürgerradwege"; Kommunalrichtlinie

Gestaltung eines Rundweges mit Ruhe-, Erholungsräumen und Informa- P tionszonen für Jung und Alt Ziel 3.1 Instandsetzung / Ausbau / Qualifizierung von Straßen, Rad- und Fußwegen Ortsteil/Lage Wilgersdorf: Wiesengrund Martin-Luther-Str.- Bleielsbach Aktuelle Situation/ Trotz Nähe zur Natur fehlt es in Wilgersdorf an barrierefreien Wegen in der Ortsnähe Problemstellung mit Freizeitcharakter und Information zum Naturschutzbereich Weißbach. Projektziel Rundweg im Wiesengrund, Martin-Luther-Straße – Bleielsbach / Allestraße – Martin- Luther-Str. Projektbeschreibung Schaffung eines Fußweges mit einer wassergebundenen Decke bzw. Neugestaltung des alten Mühlenpfades ▪ unterhalb der Dornhecke ▪ weiterführend unterhalb des Buschbestandes bis zur Bleielsbach/Alleestraße ▪ von dort unterhalb des Dammes über die Weiß ▪ von dort wieder zurück zur Martin-Luther-Straße über den vorhandenen Wiesen- weg; Einrichtung von Ruhe-, Erholungsräumen und Informationszonen für Jung und Alt Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Bürgerverein Wilgersdorf e.V.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 167 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Ansprechpartner Günter Richter Projektpartner Gerd Hartmann, Marco Müller Projektkosten Grobe Schätzung der Gesamtkosten: 72.500 € Anlagen (Pläne, Eine Skizze des vorgesehenen Wegeverlaufs liegt vor. Fotos, Beispiele etc.) Anmerkungen Um die Ruhezonen mit Naturhinweisen und Spielzonen zu gestalten wäre auch eine Förderung über LEADER zu prüfen. Förderfähigkeit Dorfentwicklung: Gestaltung von dörflichen Plätzen, Straßen, Wegen; ggf. LEADER

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Gesamtkommunal Instandsetzung/Ausbau innerörtlicher Straßen (gemäß festgestellter Erfordernisse, siehe Ortsteilprofile) Gesamtkommunal Verbesserung innerörtlicher Fußwegeverbindungen, Schulwegsicherung Flammersbach Backespfad: Befestigung, barrierefreie Gestaltung Gernsdorf Verbesserung des Weges nach Rudersdorf (Schulweg) Niederdielfen Barrierefreie, sichere, befestigte und saubere Fußwegeerschließung der Sport- und Frei- zeitflächen und des Seniorenwohnangebotes Obersdorf Ausbau Obersdorfer "Pärdcher" Planung und Bau Ortsumgehung L722 zwischen Gewerbegebiet Heinrichsglück und Ge- Wilden werbegebiet Wilden-Nord Herrichtung Fußwegeverbindung zwischen Feuerwehrgerätehaus und Wohngebiet „Auf Wilden dem Bruch/Waldstraße“ im Bereich ehem. Friedhof Wilden Ausbau „Gartenweg“ (Verbindung Köhlerweg – Burbacher Straße) als Fuß-/Radweg Wilden Sanierung Wegeverbindung Frühlingswiese - Landeskrone Ausbau/Verbesserung Radwegeverbindungen zwischen Wilden und Neunkirchen, zwi- Wilden schen Wilden und Wilnsdorf und entlang der L723 Richtung Landeskroner Weiher Wilden Rad- und Fußweg Unterwilden: Wegeverbindung vom alten Bahnhof Unterwilden über den Wildenbach mit Anbindung an den Radweg nach Salchendorf Wilgersdorf Friedhof: Verbesserung der Wegführungen zu den Gräben und der Abfallbeseitigung Wilgersdorf Fußwegesicherung Wilnsdorf Ausbau/Gestaltung der Burgstraße

Projekte zum Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verbesserung der Barrierefreiheit Entwicklungsziel 3.2

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Gesamtkommunal Barrierefreie Umgestaltung des öffentlichen Verkehrsraumes Flammersbach SGV-Hütte: fehlende Leuchten Flammersbach Gefahrenbereich „Unterer Ortseingang“ / Bushaltestelle Gernsdorf Ergänzung fehlender Beleuchtung an der Gernsdorfer Str. Niederdielfen Geschwindigkeitsreduzierung im Bereich der Ortseingänge und auf der Ortsdurchfahrts- straße Oberdielfen Querungshilfen an der L723 (Oberdielfener Straße); Reduzierung der Durchfahrtsge- schwindigkeit

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 168 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Rudersdorf Verkehrsberuhigung der Ortseingänge und der Ortsdurchfahrt, Entwickeln von sicheren Alternativlösungen zum Parken am Fahrbahnrand Verkehrsberuhigende Umgestaltung und Verbesserung der Querungsmöglichkeiten im Be- Wilden reich der Ortsdurchfahrt L722 Wilden Bauliche Verkehrsberuhigungsmaßnahmen (Fahrbahnverschwenkung/Fahrbahnteiler mit Wilden Querungshilfe) L723 Oberwilden Wilnsdorf Friedhof: Ruhebänke, Fußwege verbessern (Sicherheit)

Projekte zum Bedarfsgerechte Erweiterung des Mobilitätsangebotes sowie mobiler Entwicklungsziel 3.3 Versorgungsangebote

Zielsetzung derzeit noch ohne konkreten Projektansatz

Projekte zum Optimierung der Breitband-, W-LAN- und Mobilfunk-Versorgung Entwicklungsziel 3.4

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Gesamtkommunal Optimierung der Breitband-Anbindung (Glasfasernetz)

5.4.4 Handlungsfeld 4 Zum Handlungsfeld 4 „Soziale Infrastruktur und Freizeitangebot“ wurden die nachfolgend beschrie- benen Projektansätze entwickelt.

Projekte zum Bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Angebotes an Entwicklungsziel 4.1 Kindergartenplätzen und Kinderbetreuung

Fortlaufende Anpassung des Angebotes an Kindergartenplätzen und N Kinderbetreuung Ziel 4.1 Bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Angebotes an Kindergartenplätzen und Kinderbetreuung Ortsteil/Lage Gesamtgemeinde Aktuelle Situation/ Wilnsdorf verfügt über eine gute Versorgung mit Kindergartenplätzen. Zur weiteren Ver- Problemstellung besserung werden fortlaufend Ergänzungen vorgenommen. Die Zuständigkeit liegt hier beim Kreis Siegen-Wittgenstein. Maßnahmen Anpassung des Angebotes an Kindergartenplätzen auf Grundlage des „Bedarfsplan Tagesbetreuung für Kinder“ unter Regie des Kreis-Jugendamtes unter aktiver Begleitung der Gemeinde.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 169 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Projekte zum Aufwertung, Neugestaltung von Spielplätzen und/oder Mehrgene- Entwicklungsziel 4.2 rationen-Plätzen

L „Dielfer Generationenpark“ Ziel 4.2 Aufwertung, Neugestaltung von Spielplätzen und/oder Mehrgenerationen-Plätzen Ortsteil/Lage Niederdielfen, Augraben Aktuelle Situation/ Aufgrund der günstigen topografischen Lage ist der Augraben für alle Altersgruppen Problemstellung fußläufig zu erreichen. Die Nähe zum Kindergarten, den Schulen und dem Senioren- heim lädt Jung und Alt dazu ein, einen Spaziergang zu unternehmen, Sport zu treiben, zu spielen oder sich einfach in freier Natur zu treffen. Das Naherholungsgebiet im Augraben kann allerdings nur eingeschränkt genutzt wer- den. Der vorhandene Rundweg ist für Menschen mit Gehhilfen nicht geeignet und teil- weise zugewachsen. Der Spielplatz ist fast ausschließlich für kleinere Kinder konzipiert. Bäume oder schat- tenspendende Einrichtungen sind nicht vorhanden. Projektziel Umgestaltung des Naherholungsgebietes im Augraben zum Generationenpark in Ko- operation mit Schulen, Kindergarten und dem Seniorenheim „Haus an der Weiß“. Projektbeschreibung ▪ Durchforstung im Bereich der Dielfe ▪ Wiederherstellung des ca. 600m langen Rundweges mit eingefasster wasser-ge- bundener Decke und Anbindung an den Radweg ▪ Ausbau zum Trimm-Dich-Pfad für Jung und Alt, Generationenspielplatz ▪ Anschaffung von altersgerechten Spiel- und Fitnessgeräten ▪ Schattenspendende Bäume und Sitzgelegenheiten im Bereich des Spielplatzes ▪ weitere Bänke am Rundweg zum Verweilen ▪ Müllbehälter und Spender für Hundehalter ▪ Schaffung von Barfußpfad, Boulebahn, Beachvolleyballfeld ▪ Eisbahn Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Heimatverein, Bürgerverein, Backesverein etc. Ansprechpartner Olaf Withake Projektkosten Noch offen; Einbeziehung von Sponsoring, Spendenläufen etc., ehrenamtliches Enga- gement

Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Förderfähigkeit Dorfentwicklung (Gestaltung von dörflichen Plätzen / Freiflächen bzw. Schaffung, Er- haltung, Verbesserung und Ausbau von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen)

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 170 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

P Dielfer Promenade - gemeinsames Leben im Dielfetal Ziel 4.2 Aufwertung, Neugestaltung von Spielplätzen und/oder Mehrgenerationen-Plätzen Ortsteil/Lage (Nieder-) und Oberdielfen Aktuelle Situation/ Niederdielfen und Oberdielfen sind als Dörfer in ihrer räumlichen Ausdehnung zusam- Problemstellung mengewachsen. Sie liegen in der Tallage zweier Bäche, der Dielfe und der Weiß. Die Bewohner der Dörfer nutzen gemeinsam die Infrastruktur, Schulen, Versorgungs- einrichtungen und Vereinshallen und Plätze. Eine Bahnlinie und die stark befahrene Hauptstraße (Autobahnzubringer zur A45) zerschneiden beide Dörfer. Die ursprünglich verbindende Tallage wird in Längsrichtung aufgeteilt, schafft Gefahrenquellen und be- hindert die Entwicklung der Dorfgemeinschaft. Für Kinder und Erwachsene fehlen attraktive fußläufigen Verbindungen; die Straße trennt historische Bezüge, die besondere Tallage kann als örtliche Qualität kaum wahr- genommen werden. Projektziel ▪ Entwicklung einer verbindenden Promenade mit attraktiver, qualitativ hochwertiger Ausstattung mit der Förderung des gemeinsamen Lebens im Dielfetal ▪ Förderung von Gemeinschaft, Verknüpfung örtlicher Qualitäten (wie z.B. Friedhöfe, Infrastruktur, Vereinsangebote) ▪ Inwertsetzung historischer Strukturen (Kapellenschule, Mühle, Aquädukt) ▪ Überleitung zu bestehenden Wander-, Jogging- und Radwegeangebote durch eine bandartige Verknüpfung ▪ Ruhe-, Fitness-, Aktions- und Erfahrungspunkte sowie Plätze und eine Brücke sol- len die Tallage erlebbar machen und den Erlebniswert steigern. Projektbeschreibung Entlang des Diefeltals liegt am Fuß des Dillberges in Oberdielfen ein besonnter, barri- erearmer Talweg, der als Rad-, Jogging- und Spazierweg von vielen Bürgern genutzt wird. Dieser Weg verbindet Ober- und Niederdielfen und endet in der Straße am Buchen. In Niederdielfen gibt es eine attraktive Wegstrecke um den Sportplatz im Weißtal. Diese beiden Wegelinien soll die Dielfer Promenade zusammenführen. Fehlende Wegstre- cken sollen ergänzt werden und attraktive Erlebnispunkte ausgebaut werden. Die Pla- nung sieht vor, die Wegstrecke an den Gewässern zu orientieren, was der Entstehung der Orte entspricht und alle vorhandenen Qualitäten - ähnlich einer Perlenkette - am Wegeband auffädelt. Die historischen Ortskerne, die Schule, Kindergärten, Senioren- wohnanlagen, infrastrukturelle Angebote, Vereinsstandorte, sowie naturräumliche Qua- litäten können durch die neue Wegelinie „aufgefädelt“ und in ein neues Verbundsystem gebracht werden. Alle örtlichen Entwicklungen sollen zukünftig die Dielfer Promenade stärken und anbin- den. Das Band der Qualitäten ist der Anfang zur für eine langfristig Dorfentwicklung. Die Wegelinie wird nach Möglichkeit entlang der Bäche ergänzt: ▪ In Niederdielfen: Verlängerung Talweg von Rewemarkt, Trittsteine in der Weiß im Übergang vom Sportplatz zur Mühle. ▪ In Oberdielfen: Neubau einer Brücke zur Anbindung des Oberdielfer Friedhofes. Als „Perlen“ an der Kette werden neben den vorhandenen Strukturen wiederkehrende neue Einbauten eingebracht: Ruhepunkte (Bänke mit Talblick), Fitnesspunkte (entlang der Promenade für alle Generationen), Spielpunkte (Talschaukel, Trittsteine im Was- ser), Erfahrungspunkte (außerschulischer Lernort an der Weiß und der Dielfe). Für zwei Orte an der Promenade wurden gesondert Projektskizzen entwickelt: „Dielfer Generationenpark“ (mit neuem Backes, Spielplatz, Rundweg und Übergang zur Mühle in Niederdielfen) und „Dorf-Begegnung-Platz in Oberdielfen (mit Biergarten, renaturier- ter Dielfebach, Spielplatz und Aktionsfläche). Bei Umsetzung wären die Maßnahmen insgesamt eng verknüpft. Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 171 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Projektträger Gemeinde Wilnsdorf, Nieder- und Oberdielfer Bürger und Vereine Ansprechpartner Herr Plügge (Ortsvorsteher Oberdielfen), Herr Withake (Ortsvorsteher Niederdielfen) Projektpartner Besitzer der Flure entlang der Dielfe / Radweg - Ostseite Projektkosten / Finan- Überschlägige Kostenschätzung: 200.000 € zierungsvorschlag Anlagen (Pläne, Erste Skizzen mit einer Grobverortung möglicher „Aktivpunkte“ und „Ruhepunkte“ lie- Fotos, Beispiele etc.) gen vor. Förderfähigkeit Dorfentwicklung: Schaffung, Erhaltung, Verbesserung und Ausbau von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Gernsdorf Attraktivierung/Verbesserung Aufenthaltsqualität am und um den Spielplatz Oberdielfen Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Bereich des Spielplatzes Wilden Attraktivierung/Ergänzung des Spielplatzes im Dorfzentrum

Projekte zum Neueinrichtung / Instandsetzung von Freizeit- und Sportanlagen, schwer- Entwicklungsziel 4.3 punktmäßig für Kinder / Jugendliche (Bolzplätze, Plätze Inline-Skating etc.)

Instandsetzung Badeweiher und attraktive Gestaltung mit Unterstand / L Grillplatz Ziel 4.3 Neueinrichtung / Instandsetzung von Freizeit- und Sportanlagen, schwerpunktmäßig für Kinder / Jugendliche (Bolzplätze, Plätze Inline-Skating etc.) Ortsteil/Lage Wilgersdorf: In der Grobe - Rächelswiese Aktuelle Situation/ Der Badeweiher hat eine hohe Akzeptanz bei der Wilgersdorfer Bevölkerung und wurde Problemstellung seinerzeit in Eigenleistung erstellt. Am betonierten Becken des Badeweihers sind Un- dichtigkeiten aufgetreten, die in den letzten Jahren dazu geführt haben, dass der Ba- debetrieb wegen dieser Wasserverluste eingestellt werden musste. Projektziel ▪ Steigerung der Attraktivität des Badeweihers für Jung und Alt ▪ Abdichtung des Beckens, um den Badebetrieb über die Sommermonate zu erhal- ten, dadurch kann die neu angebundene Wasserzuführung durchweg mit ca. 25l pro Minute Wasserzufluss gerechnet werden. Projektbeschreibung ▪ Abdichtung: Oberhalb des Nichtschwimmerbeckens muss eine Drainage gelegt und eine Abdichtung der Beckenfugen bzw. Risse vorgenommen werden. ▪ Montage möglichst wartungsfreier und einfacher Spielgeräte, Sitzgelegenheiten und einem Wanderunterstand mit einem abschließbaren Grillplatz, sowie Bepflanzung mit "hochkronigen" Bäumen. Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Bürgerverein Wilgersdorf e.V. Ansprechpartner Michael Mockenhaupt, Tim Schneider, Marco Kühn Projektpartner Gerd Hartmann, Günter Richter, Marco Müller Projektkosten / Finan- Grobe Schätzung der Gesamtkosten: zierungsvorschlag ▪ Instandsetzung Badeweiher: 15.500 € ▪ Schutz-Grillhütte / Begleitarbeiten: 9.500€. Bei entsprechender Förderung würde der Eigenanteil durch bürgerschaftliches Enga- gement und Spenden aufgebracht.

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 172 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Muster Grillhütte

Lageplan Badeweiher Förderfähigkeit Dorfentwicklung: Schaffung, Erhaltung, Verbesserung und Ausbau von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen

L Umgestaltung des Sportplatzes Anzhausen Ziel 4.3 Neueinrichtung / Instandsetzung von Freizeit- und Sportanlagen, schwer-punktmäßig für Kinder / Jugendliche (Bolzplätze, Plätze Inline-Skating etc.) Ortsteil/Lage Anzhausen, Haubergweg Aktuelle Situation/ Seit der Fertigstellung des Kunstrasenplatzes Flammersbach wird der mittlerweile ver- Problemstellung wilderte Sportplatz Anzhausen nicht mehr nennenswert genutzt. Das Gelände liegt mehr oder weniger brach. Unmittelbar am Sportplatz befinden sich Holz- und Blechhüt- ten, die bei sogenannten Waldfesten Verwendung finden. Das gesamte Gelände ist insgesamt unansehnlich. Projektziel Ziel ist es, das Gelände für die Anwohner so attraktiv zu gestalten, dass es intensiv als Freizeitangebot genutzt werden kann. Projektbeschreibung Neunutzung des brach liegenden Geländes; Einrichtung von z.B. ▪ Grillhütte ▪ Multifunktionssportplatz ▪ Spielplatz: Große Kombinationsspielanlage (ab 5 Jahre), Nestschaukel, Doppel- schaukel, Kleinkinderspielbereich ▪ Sitzstufen, Holzterrasse am Vereinsheim

▪ Parkplätze Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Vereine Anzhausen Ansprechpartner Ortsvorsteher Meinolf Buschmann, IKEK-Projektgruppe Anzhausen Projektpartner Gemeinde Wilnsdorf, Vereine, Jugendliche, potenzielle Nutzer Projektkosten Noch offen Anlagen (Pläne, Eine aktuell konkret gefasste Planung (Verortung möglicher Ausstattung) liegt vor (Mai Fotos, Beispiele etc.) 2019). Förderfähigkeit Dorfentwicklung: Schaffung, Erhaltung, Verbesserung und Ausbau von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 173 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

P Grundhafte Modernisierung oder Ersatzneubau Sportheim Wilden Ziel 4.3 Neueinrichtung / Instandsetzung von Freizeit- und Sportanlagen, schwer-punktmäßig für Kinder / Jugendliche (Bolzplätze, Plätze Inline-Skating etc.) Ortsteil/Lage Wilden Aktuelle Situation/ Das Sportheim am Sportplatz in Wil- Problemstellung den ist sowohl bautechnisch wie ener- getisch als auch in der praktischen Nutzung nicht mehr zeitgemäß. Die räumlichen Voraussetzungen entspre- chen nicht den heutigen tatsächlichen Nutzungsansprüchen. Die bauliche Substanz und die Sanitäranlagen sind nach 50 Jahren intensiver Nutzung in erheblichem Umfang abgängig. Es be- steht auch Bedarf für zusätzliche Räume zur Unterbringung von Sport- geräten. Erforderlich ist eine baulich anspruchsvolle Instandsetzung/Modernisierung o- der alternativ ein Ersatzneubau, der evtl. auch weitere Nutzungsbedarf aus dem Ort abdecken könnte. Das Sportheim wird auch bei Festveranstaltungen auf dem Sport- platz als Versorgungszentrum benötigt. Sportheim und Nebengebäude dienen auch der Unterbringung von Geräten und Inventar zur Grünpflege im Ort oder für Veranstaltun- gen anderer Vereine/Gruppen im Ort (Tische, Bänke) Projektziel Grundlegende Modernisierung / Ersatzneubau des Sportheimes mit multifunktionaler Nutzungsmöglichkeit, evtl. auch für andere Wildener Vereine und Gruppen Projektbeschreibung Umbau/Modernisierung oder / Neubau Sportheim Wilden: ▪ Energetische Modernisierung oder Neubau mit der Möglichkeit von ressourcen- schonender Energieversorgung ▪ Zukunftsfähiges, multifunktionales Raumkonzept ▪ Möglichkeit der Raumnutzung für die Dorfgemeinschaft Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger VfB 1928 Wilden e.V. Ansprechpartner Vorstand des VfB 1928 Wilden e.V.; zuständiges Vorstandsmitglied: Geschäftsführer Bernd Danzenbächer Projektkosten Erste Kostenschätzung: ca. 200.000 € Förderfähigkeit Dorfentwicklung: Erhaltung und Ausbau dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen; Schaffung, Erhaltung, Verbesserung und Ausbau von Freizeit- und Naherholungsein- richtungen

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Rinsdorf Sanierung Turnhalle

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 174 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

Projekte zum Entwicklung von Unterstützungs- und Betreuungsangeboten für Senio- Entwicklungsziel 4.4 ren, Flüchtlinge und Bedürftige

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Wilnsdorf Wilnsdorfer Laden (Ökumenisches Netzwerk Wilnsdorf) - Kleidung, Beratung und mehr Wilgersdorf Zukunftssicherung der Infrastruktur in Wilgersdorf (übergreifend in den Bereichen Senioren, Familien, Versorgung): ▪ Attraktive Gestaltung Kernort; Baureife Baugebiet Hofacker herstellen ▪ Attraktive Gestaltung der Läden fördern ▪ Barrierefreie Wohnungen in räumlicher Nähe zu den Einkaufmöglichkeiten fördern

5.4.5 Handlungsfeld 5 Zum Handlungsfeld 5 „Natur- / Kulturlandschaftserlebnis und Tourismus“ wurden folgende Pro- jekte/Ideen aufgenommen.

Projekte zum Ausbau / Weiterentwicklung von Rad- /Wanderrouten, Themenwegen so- Entwicklungsziel 5.1 wie Lehrpfaden und Informationsstationen

Lehrpfad „Kulturlandschaft und Ökologie am Flammersbach“ L Außerschulischer Lernort / Klassenzimmer im Grünen Ziel 5.1 Ausbau / Weiterentwicklung von Rad- /Wanderrouten, Themenwegen sowie Lehrpfa- den und Informationsstationen Ortsteil/Lage Flammersbach Aktuelle Situation/ Der Flammersbach ist ein Seitenbach der Weiß. Im Oberlauf ist der Bach naturnah Problemstellung ausgebildet (mit wertvollen geschützten Biotopen (Feucht- / Naßwiesen). In der Orts- lage grenzen die privaten Gärten direkt an den Bach an, naturnahe Uferrandstreifen fehlen hier, teilweise Ufer-Verbauung. Im Bereich des öffentlichen Spielplatzes ist der Bach flach und frei zugänglich. Im Unterlauf befinden sich wiederum wertvolle ge- schützte Feuchtflächen. Jenseits der Straße von Niederdielfen nach Anzhausen wur- den die Wiesen ehemals als Rieselwiesen genutzt. Projektziel Ziel ist, ökologische Aspekte am Flammersbach zu verdeutlichen sowie kulturhistori- sche Merkmale darzustellen. Dazu soll ein Lehrpfad entlang des Flammersbaches von der Quelle bis zur Mündung auf vorhandenen Wegen geführt werden. An markanten Stellen sollen Lehrtafeln mit ortstypischen bedeutsamen Inhalten aufgestellt werden. Projektbeschreibung ▪ Auswahl der Inhalte und Abstimmung, Standortbestimmung der Tafeln ▪ Grafische und textliche Ausarbeitung der Tafelinhalte ▪ Material der Tafeln: Resoplan Außenanwendungsplatte aus HPL auf Holzträger mit überdachtem Ständer. Kleine Schilder ebenfalls aus Resoplan auf Holz- oder Me- tallpfosten. ▪ Erarbeitung eines Übersichts-Flyers, Erstellung von gedruckten Exemplaren ▪ Veröffentlichung auf der den einschlägigen Internetseiten (SGV Flammersbach, Tourismusseite Wilnsdorf, Tourismus SiWi, in Zukunft gebündelt über TVSW). Mögliche Themen (Beispiele): ▪ Quellbereich: Empfindliche, wertvolle Biotopbereiche; Quellschnecke ▪ Erste Siedlungsspuren aus der Latene-Zeit ▪ Hauberg – Baumarten ▪ Waldbewohnende Vogelarten

IKEK der Gemeinde Wilnsdorf 175 Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Gemeinde Wilnsdorf Wir in Wilnsdorf

▪ Feuchtwiesen im Oberlauf ▪ Seggen- und binsenreiche Nasswiese im Unterlauf (extensiv beweidet) ▪ Flammersbacher Rieselwiese Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Gemeinde Wilnsdorf, ev. SGV Flammersbach Ansprechpartner Ulrike Günther, Landschaftsarchitektin Projektpartner SGV Flammersbach, Bürgerverein Flammersbach Projektkosten noch offen Anlagen (Pläne, ▪ Plan Verlauf des Lehrpfades mit möglichen Tafelstandorten Fotos, Beispiele etc.) ▪ Vorüberlegungen zur Verknüpfung mit überörtlichem Thema „Weißtal“ ▪ Überlegungen zur Einrichtung eines „Grünen Klassenzimmer / außerschulischen Lernortes“ Förderfähigkeit Dorfentwicklung: Schaffung, Erhaltung, Verbesserung und Ausbau von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen

L Schaukasten, der die große Schmiedestätte der Keltenzeit aufzeigt. Ziel 5.1 Ausbau / Weiterentwicklung von Rad- /Wanderrouten, Themenwegen sowie Lehrpfa- den und Informationsstationen Ortsteil/Lage „Höllenrain“, Gemarkung Rudersdorf/Wilgersdorf, oberhalb Tannenhof gelegen. Aktuelle Situation/ In Gebhardsseifen bei Niederschelden wird für 450.000€ ein Präsentationshaus zum Problemstellung Thema „Eisenverhüttung im Siegerland“ errichtet. Rudersdorf kam in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu: Die bei der Eisenverhüttung entstandenen sog. Luppen wurden nach Rudersdorf transpor- tiert, um daraus schmiedefähigen Stahl herzustellen. Dazu wurde eine höhere Tem- peratur benötigt. Projektziel ▪ Errichtung eines Schaukastens, der den Schmiedeplatz und die historische Bedeu- tung aufzeigt; dazu Bildmaterial der Luppen, Verhütten, Meiler und Schmieden. ▪ Hinweisschilder von und zum Rothaarsteig. Projektbeschreibung ▪ Ortsbestimmung für die Errichtung des Schaukastens. ▪ Abstimmung mit der Gemeinde Wilgersdorf / Rothaarsteig. ▪ Fertigung des Schaukastens, Errichtung und Pflege der Anlage.

Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Ansprechpartner Anfried Danne Projektpartner Einzelpersonen, Museum Wilnsdorf, Heimat u. Verschönerungsverein Rudersdorf, Gemeinde Wilgersdorf, Rothaarsteig. Projektkosten ca.1.000€ Förderfähigkeit Heimat.Zukunft.Nordrhein-Westfalen: HeimatScheck

P Beschilderung der Bachläufe in Wilgersdorf Ziel 5.1 Ausbau / Weiterentwicklung von Rad- /Wanderrouten, Themenwegen sowie Lehrpfa- den und Informationsstationen Ortsteil/Lage Wilgersdorf Aktuelle Situation/ In Wilgersdorf gibt es insgesamt elf Bäche, die in die Weiß münden: Bleielsbach, Brei- Problemstellung tenbach, Eichborn, Erbach, Goldschmiedsborn, Immelsbach, Langenbach, Richelbach (v. Badeweiher), Schönebach, Wahlbach, Reitelbach (v. Silbersee und mündet in den Wahlbach).

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Vielen Wilgersdorfern ist diese Tatsache nicht bewusst; erst recht sind die Namen der Bachläufe nicht mehr bekannt. Projektziel ▪ Vermittlung der Gewässerstruktur und der Bachlauf-Namen ▪ ggf. Ausweitung auf Hausnamen Projektbeschreibung ▪ Montage möglichst wartungsfreier und einfacher Bachbezeichnungen, bestehend aus beschrifteten Holztafeln am Pfahl Planungsstatus Projektidee Erstes Konzept fertig / Umsetzungsreif vorbereitet X in Bearbeitung Projektträger Bürgerverein Wilgersdorf e.V. Ansprechpartner Michael Mockenhaupt, Marco Kühn Projektpartner Gerd Hartmann, Günter Richter Projektkosten Kosten pro Tafel ca. 60€. Grobe Schätzung der Gesamtkosten: 1.000€

Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Anmerkungen Heimat.Zukunft.Nordrhein-Westfalen: HeimatScheck

LEADER-Projekt Gewässerroute 3-Länder-Eck mit Beteiligung N Gemeinde Wilnsdorf Ziel 4.1 Ausbau / Weiterentwicklung von Rad- /Wanderrouten, Themenwegen sowie Lehrpfa- den und Informationsstationen Ortsteil/Lage „3-Länder-Eck“ Aktuelle Situation/ An insgesamt 10 „Wasserorten“ wird in Form von Erzählstationen, Lernstandorten, An- Problemstellung kerpunkten mit ausführlichen Informationen und Entdeckerpfaden über die verschiede- nen Eigenschaften des Wassers, den Lebensraum Fließgewässer, die Kraft des Was- sers und die Nutzung durch den Menschen informiert. Ziel Einrichtung von Lernstationen zur Stärkung des Bewusstseins für die Wichtigkeit flie- ßender Gewässer Maßnahmen Im Gemeindegebiet Wilnsdorf sind vier Erlebnisstandorte vorgesehen: ▪ Niederdielfener Mühle, ▪ die Weiß im Naturschutzgebiet Weißbachtal ▪ Hochwasserschutz Heckebachtal ▪ Landeskroner Weiher

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Obersdorf Ausbau/Umgestaltung des Lehrpfades (vom Sportplatz) bis zum Latène-Ofen Sicherung und Sanierung historische (denkmalwerte) Brücke über Wildenbach zum denkmal- Wilden würdigen Stollen Landeskrone

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Projekte zum Ausbau touristischer Infrastruktur Entwicklungsziel 5.2

Sonstiger Handlungsbedarf

Ortsteil Maßnahme Wilgersdorf Attraktivitätssteigerung der touristischen Infrastruktur: E-Bike-Ladestation, mobile Verpfle- gungsstation, Rothaarsteigparkplatz Wacholder

5.5 Verstetigung

5.5.1 Verstetigung des Prozesses In der Erstellungsphase des IKEKs wurde den Bürgerinnen und Bürgern das IKEK als Instrument der gesamtkommunalen Entwicklung vorgestellt und Informationen über Ziele, Abläufe und Beteiligungs- möglichkeiten vermittelt. Durch die aktive Bürgerbeteiligung haben sich in den Ortsteilen verantwortliche Personen und Personengruppen als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner herausgestellt, die den Prozess aktiv mitgestalten. Diese im IKEK-Prozess engagierten Personen, Personengruppen und Vereine stellen das Bindeglied zwischen der Ortsteilbevölkerung und der Verwaltung dar. Im Laufe des IKEK-Prozesses wurde durch rege Bürgerbeteiligung eine umfangreiche Projekt-/Ideen- sammlung zusammengestellt. Diese reicht in Bezug auf den Grad der Ausarbeitung von einmalig geäu- ßerten Projektideen bis hin zu vertiefend ausgearbeiteten Projekten. Hierzu wurden Verantwortliche benannt und Entwicklungsziele festgelegt. Diese Projektsammlung wurde in den IKEK-Foren vorge- stellt, diskutiert, übergeordneten Zielen zugeordnet, priorisiert und von der Steuerungsgruppe geprüft und bewertet. Ergebnis dieses Prozesses ist eine gesamtkommunale Projektsammlung, die in die Gesamtentwick- lungsstrategie des IKEKs eingebunden ist und ein Umsetzen der definierten Entwicklungsziele ermög- licht. In Absprache mit der Steuerungsgruppe wurden Leit- und Startprojekte definiert. Zu diesen liegen be- reits erste Gestaltungs- und Umsetzungsideen aus der Bürgerschaft bzw. der Verwaltung vor. Leitprojekte haben sowohl innerhalb der jeweiligen Ortsteile einen hohen Stellenwert für die Bevölke- rung als auch eine gesamtkommunale Relevanz. Kriterium für diese Auswahl war eine beispielhafte Herangehensweise bzw. Gestaltung welche auf andere Ortsteile übertragbar wäre, einen positiven Ein- fluss auf mehrere Handlungsfelder oder eine starke gesamtkommunale Komponente. So können zum Beispiel durch bauliche Interventionen/Verbesserungen im Ort öffentliche Orte der Kommunikation ge- schaffen werden, welche weitere Entwicklungen in den anderen Handlungsfeldern begünstigen. Über die weitere Prozesslaufzeit sollten die Arbeit der IKEK-Teams (Arbeitsgruppen) weiter fortgesetzt und die Entwicklungsziele weiterverfolgt werden. Das hohe Maß an Mitwirkung durch die Bürgerschaft bleibt dabei erhalten, wodurch sichergestellt wird, dass Fördergelder für die Projekte verausgabt wer- den, die von Seiten der Bürger vorgeschlagen und entwickelt worden sind. Es ist vor allem Aufgabe der Steuerungsgruppe, den Prozess „am Laufen zu halten“.

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Hierfür werden zweimal jährlich Sitzungen der Steuerungsgruppe empfohlen, um die Entwicklungen zu steuern und den aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen. Der IKEK Prozess ist nicht als statisch zu betrachten, Entwicklungsziele, Projektideen und Verantwortlichkeiten können bei der jährlichen An- tragstellung geänderten Rahmenbedingungen angepasst werden.

Abbildung 56: Aufgaben der Steuerungsgruppe

5.5.2 Umsetzung der IKEK-Projekte Um „erste sichtbare Ergebnisse“ zu erhalten, ist ein früher Einstieg in den Umsetzungsprozess notwen- dig. Hierfür wurden Startprojekte identifiziert, die bereits weit ausgearbeitet sind und deren Umsetzung keine bereits absehbaren Schwierigkeiten im Weg stehen sollten. Einige weitere Leitprojekte können ebenfalls relativ kurzfristig weiterentwickelt werden. Diese Maßnahmen können nach einer zeitnahen Umsetzung als „erste sichtbare Ergebnisse“ für eine positive Bewertung und eine Verstetigung des IKEK-Prozesses sorgen.

Abbildung 57: Umsetzung der IKEK-Projekte

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Es ist Aufgabe der Steuerungsgruppe, aus der vorhandenen Projektsammlung jährlich Projekte auszu- wählen und (soweit förderfähig) im Sinne der Gesamtentwicklungsstrategie die Projektträger bei einer Antragstellung zu unterstützen. Die Antragstellung erfolgt bei der zuständigen Bezirksregierung. Die Projekte werden vom Fördermittelgeber geprüft. Im Falle einer Bewilligung stehen die entsprechenden Mittel zur Verfügung. Mit ausschlaggebend für die Umsetzung von vorgeschlagenen Projekten ist die Dringlichkeit der Maß- nahme sowie deren gesamtkommunale Relevanz. Projekte mit Synergieeffekten, von denen mehrere Dörfer/Ortsteile bzw. die Gesamtgemeinde profitieren, sowie am Gemeinwesen orientierte Projekte oder Projekte, welche mehrere Handlungsfelder übergreifen werden im Sinne der integrierten kommunalen Entwicklungsplanung seitens der Bezirksregierung vorrangig behandelt.

5.5.3 Evaluierung und Monitoring Die jährliche Fördermittel-Antragstellung durch die Verwaltung für kommunale Projekte sowie die för- derrechtlich erforderliche Prüfung der Anträge privater Projektträger durch die Verwaltung dient eben- falls der Evaluierung und Kontrolle des Prozesses. Dem vorausgehend treffen sich die IKEK-Teams bzw. die auf Ortsteilebene am IKEK-Prozess beteiligten Akteure, Interessensgruppen oder Vereine möglichst halbjährlich oder jährlich, um dialogorientiert über lokale aktuelle Entwicklungen zu beraten, die angedachten Projekte zu priorisieren, weiter auszuarbeiten, zu ergänzen und deren Einbindung in die Gesamtentwicklungsstrategie der Gemeinde Wilnsdorf zu prüfen.

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