HMTMH Pressto 2 2015
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[02/2015 ] pMagarzin der Hoechschule füsr Musik, Tsheater untd Medieno Hannover angekommen kunst trifft Wie entwickeln sich Karrieren? wissenschaft Alumni erzählen Ehrendoktorwürde für Helga de la Motte-Haber spiel es noch einmal Populäre Musik und autobiografische Erinnerung 10 fragen an … Musikpädagogik-Professor Andreas Lehmann-Wermser Sergei Dogadin first pr ize wi nne r 2015 www.jjv-hannover.de »Das ist der Weg, der zu gehen ist« 4 Standpunkt der Hochschulpräsidentin ngekommen 6 Statistisches & Gesprochenes Durchmarsch mit Tuba 8 Prof. Dirk Hirthe, Orchestermusiker Mit diesem besonderen Strahlen, Motivation bis in die Zehenspitzen und dem Gefühl, dass die Welt ihnen offensteht, begannen am 12. Oktober 2015 wie- »Lieber zu viel als zu wenig!« a 12 Jenny König, Schauspielerin der über 370 junge Frauen und Männer ihr Studium an der HMTMH. Es ist ein besonderes Glück, viele dieser jungen Talente in ihrer Entwicklung zu beglei - ten und zu sehen, wohin ihr Weg sie führt. Nicht immer ist die Schnittmenge Unterrichten als Berufung zwischen dem Berufswunsch am ersten Studientag und dem späteren Karrie - 14 Daniel Kaczmarek, Gymnasiallehrer reweg groß. Jede und jeder muss ihre und seine individuelle Richtung finden und überprüfen, wo die eigenen Stärken liegen, womit sie ihren Lebensunter - Klassik zum Anfassen halt bestreiten können und was sie glücklich macht. Für dieses Finden sind HMTMH-Studierende ›zu Gast im der kreative Gestaltungsraum und die Möglichkeiten des Ausprobierens inner - 16 Klassenzimmer‹ halb des Studiums gemeinsam mit Angeboten zur Berufsorientierung wichtige Bausteine. Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann erörtert in Gestern Student, heute Professor einem einleitenden pressto -Standpunkt, wie viel Hochschulen leisten können, 17 Zwei Generationen erzählen um gerade Musikschaffende auf eine ungewisse zukünftige Kulturlandschaft vorzubereiten und wie Utopien für eine europäische Kulturidentität der Zu - Zehn Fragen a n… kunft aussehen können – und wie nicht. Musikpädagoge Prof. Dr. Andreas 21 Lehmann-Wermser Mit dem Ausdruck ›ankommen‹ bezeichnen Menschen Momente der Zufrie - denheit im Beruflichen oder Privaten, Zeiten des guten und ausgewogenen Lebens. Wir stellen Ihnen in diesem pressto HMTMH-Alumni vor, die ihre Rich - 22 Förderkreis und Stiftung tung bereits gefunden haben und damit erfolgreich im Job ›angekommen‹ sind. Schauspielerin Jenny König und Gymnasiallehrer Daniel Kaczmarek ge - hören zu denen, die von Anfang an ein Ziel vor Augen hatten und dank Enga - 24 Forschung gement jetzt genau dort sind, wo sie immer hinwollten. Friederike Jahn, Solo - klassenstudentin, und Georg Drake, FüBA-Student, sind noch unterwegs, erzählen aber über wichtige Praxiserfahrung im Rahmen des Programms ›Zu 27 Tagungen Gast im Klassenzimmer‹. Tubist Dirk Hirthe zeigt, dass Studienziele vor den Realitäten des Arbeitsmarktes verschwimmen können und man für sich bie - Ehrendoktorwürde für tende Chancen den eingeschlagenen Weg manchmal vorzeitig verlassen muss. 30 Prof. Dr. Helga de la Motte-Haber So verschiedenartig Berufswege nach einem HMTMH-Studium sein können – gemeinsam ist vielen Ehemaligen, dass der Kontakt zu ihrer Ausbildungsstelle, 31 Zu Gast zu den Lehrenden und Kommilitonen, erhalten bleibt. Einige führt der Weg sogar wieder zurück an die Hochschule und in die Lehre: Pianist Prof. Gerrit Zitterbart und Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Dr. Eva Baumann sind 32 Kurz gemeldet solche Beispiele. Viel Vergnügen bei der Lektüre! 34 Personelles Ihre 38 Neuerscheinungen Leitung Marketing und Kommunikation 39 Impressum 3 STANDPUNKT »das ist der eg, der zuw gehen ist« Ein Standpunkt der Hochschulpräsidentin zu kulturellen Gestaltungsräumen und Rückschlüsse auf Bildung und Ausbildung Universitäten sind zunehmend mit der hannoversche ›Neue Presse‹ am 15. Sep - Arndt in der ›Hannoverschen Allgemei - Frage der Berufsorientierung konfron - tember 2015 anprangerte. nen Zeitung‹ unter dem Titel ›Hannover tiert. Sind die Studienprogramme so Das alles ist als Analyse nicht von ist hungrig nach Stars‹ über den neuen gestaltet, dass die Absolventinnen und der Hand zu weisen. Aber welches kul - Pro-Musica-Chef Burkhard Glashoff, der Absolventen in den Berufsmarkt hinein- turelle Handeln folgt der Analyse? Wel - voller Optimismus über seine erfolgrei - kommen? Bereiten die Hochschulen sie che Probleme lösen wir an welcher che Arbeit, »Publikum zu finden und an auf eine erfolgreiche Berufstätigkeit Stelle? Was können wir an Musikhoch - sich zu binden« erzählt. Das ist der Weg, vor? Wie muss die Lehre weiterent- schulen leisten? Endzeitstimmung, uto - der zu gehen ist, denn es ist ja nicht wickelt werden, um die Berufsfähigkeit pielose Akzeptanz des Faktischen und denkbar, dass Menschen viele Lebens - zu optimieren? Rückbau dessen, was über Jahrhun - jahre fern von Sinnstiftungen und Wer - Das gilt für alle Universitäten. derte die mitteleuropäische Kulturiden - tedebatten im kulturellen Niemands - Allerdings sind die Musikhochschulen tität geprägt hat, sind der falsche Weg land werden leben wollen. Sie werden diesbezüglich in den letzten Jahren – und die Argumente, einen anderen weiterhin kulturelle Begegnungen und unter besonderen Legitimationsdruck Weg zu gehen, erwachsen nicht allein kulturelle Gemeinsamkeiten suchen. Si - geraten und sehen sich mit dem Vor - aus der Minderheitenperspektive derer, cher wird sich die Form wandeln, aber wurf konfrontiert, ›am Markt vorbei‹ die klassische Musik schön finden, son - mit utopischer Offenheit und Kreativi - auszubilden. Marktorientierung, das dern sie erwachsen einer gesellschaft- tät müssen wir diese gesellschaftliche heißt in unserer Gesellschaft ›Wachs - lichen Perspektive. Veränderung in der Kultur vorausden - tum‹. Dass ›Klassische Musik‹ kein Denn was sind unsere utopischen ken und Angebote entwickeln. All diese Wachstumssegment ist, das weiß jede Vorstellungen angesichts des demogra - Menschen als überaltertes Publikum in und jeder, wird es uns doch allent- fischen Faktors: Wenn immer mehr eine Schublade zu stecken, auf der die halben von den Medien vor Augen ge - Menschen immer länger nach dem Beschriftung ›Ende der klassischen führt: Die klassische Musik ist in der Ende ihrer Berufstätigkeit leben, dann Musik‹ steht, ist zu kurz gegriffen und Krise, Orchester werden geschlossen, haben wir faktisch in der Zukunft an - diskriminierend. das Publikum ist überaltert und wird wachsende Publika, die große Zeitres - Wie entwickelt man Kulturange - bald ausgestorben sein – und die sourcen haben, an Kultur teilzuhaben. bote für eine Gesellschaft von übermor - Subventionen von (Musik-)Theatern Wir müssen sie nur gewinnen. Und das gen und wie bringt man Studierenden sind unermesslich hoch, wie etwa die geht. Im September berichtete Stefan bei, sich daran zu beteiligen? Der lange 4 Blick voraus, die Imagination, wie es Qualitätsentwicklung und Lehrentwick - in 40 Jahren in der Kultur aussehen lung‹ gegründet, in dem Weiterbildung Wie entwickelt man Kultur- wird, wie sich die Berufsbilder verän - für Lehrende auch unter dieser Perspek - angebote für eine Gesellschaft von übermorgen und dern werden und Stellen in Bereichen tive angeboten wird, in dem Alumni wie bringt man Studierenden bei, sich daran zu mit festen Berufsbildern (wie Orchester- eingeladen werden, damit sie Studie - beteiligen? musiker/in) weniger geworden sein wer- renden über ihre Berufserfahrungen den (oder vielleicht auch nicht), ist nicht berichten und vieles mehr. Sie arbeiten bildung nur den nächsten Schritt des in einem Studienfach unterrichtbar, mit den Berufsverbänden zusammen, konkreten Berufs, wie er sich jetzt auch nicht als Lehrangebot in einem wie beim Symposium ›Orchestermusi - gerade darstellt, vor Augen haben dür - Career Center mit in die Westentasche ke r/in der Zukunft – Ausbildung, Aus - fen. Musikhochschulen müssen den zu stecken. Es ist eine künstlerische wahl, Arbeitsmarkt‹, das die Deutsche Studierenden kreative Experimentier - Haltung des kreativ Überschüssigen, Orchestervereinigung, der Deutsche Büh- räume freihalten, sodass sie nicht vom des Erfindens und Wieder-Findens. nenverein und die Rektorenkonferenz ersten Semester an unter der Bedrü - Dieses Plädoyer für die eine Seite der deutschen Musikhochschulen im ckung der beruflichen Zukunft mutlos der Zukunftsfähigkeit der Studieren - Januar in Köln veranstalteten. Rekto- einknicken und ihre eigenen Möglich - den, die in den Debatten derzeit viel zu r(inn)en von Musikhochschulen, Inten - keiten verwerfen. kurz kommt, sei nicht missverstanden: dant(inn)en, Dirigent(inn)en, Orchester- Den unterrichtbaren Teil der Zukunfts - vorstände und -musike r/innen, Vertre- von Susanne Rode-Breymann fähigkeit haben die Musikhochschulen te r/innen der Freien Szene, Studierende längst zu ihrer Sache gemacht! Natür - und Mitglieder der Jungen deutschen lich übernehmen sie die Verantwor - Philharmonie führten eine Zukunfts- tung für die Karrieren ihrer Studieren - diskussion über die im Umbruch befind- den und beschäftigen sich mit allem liche Schnittstelle zwischen Ausbil - Ernst mit dem Thema ›Berufsorientie - dung und Berufsleben sowie über die rung‹ – und dies auf sehr vielfältige Vernetzung der an dieser Schnittstelle Weise. Sie haben das vom Bundesminis - Beteiligten. terium für Bildung und Forschung ge - Dennoch: Musikhochschulen sind förderte ›Netzwerk Musikhochschulen. keine Berufs-Schulen, die bei der Aus - 5 Studierende an der HMTMH im Studierende, die ein zweites/weiterführendes Wintersemester 15/16 Studienfach begonnen haben 1.535 1 91 Davon