abstimmung StadtStadt WinterthurWinterthur ·· VolksabstimmungVolksabstimmung 4.30. September November 2011 2008

Vorlage 1 Neubau Primarschulanlage

Liebe Mitbürgerinnen In Zinzikon soll ein neues Primar- Baulandreserven bieten Raum für rund und Mitbürger schulhaus mit sechzehn Klassenzim- 1200 zusätzliche Einwohnerinnen und Gemäss §§ 8 und 9 der Gemeinde- mern und einer Doppelturnhalle Einwohner. Damit verbunden ist eine an- ordnung der Stadt Winterthur gebaut werden. Mit dem Neubau im steigende Zahl der Schulkinder. unterbreiten wir Ihnen die nachstehen- Minergie-P-Eco-Standard kann der den, vom Grossen Gemeinderat am Schulraumbedarf in Die Prognose zum Schulraumbedarf 18. April 2011 und 20. Juni 2011 längerfristig gedeckt werden. Der bis 2018 zeigt für den Schulkreis Ober- behandelten Vorlagen zur Abstim- Stadtrat und der Grosse Gemeinde- winterthur bei den vorschulpflichtigen mung. rat (mit 50 zu 0 Stimmen) beantra- Kindern ein grosses Wachstum. In den gen den Stimmberechtigten, dem nächsten Jahren werden daher die erforderlichen Kredit von 41,058 Mil- Anzahl Schülerinnen und Schüler und Wir laden Sie ein, die Vorlagen zu lionen Franken zuzustimmen. damit auch die Anzahl Klassen markant prüfen und Ihren Entscheid mit dem zunehmen. Stimmzettel abzugeben. In Oberwinterthur herrscht eine rege In den heutigen Schulanlagen in Oberwin- Wohnbautätigkeit, die zu einer stetigen terthur bestehen sehr enge Raumverhält- Zunahme der Bevölkerung geführt hat. nisse. Zudem sind die bald fünfzigjährigen Winterthur, im Juli 2011 Das Wachstum wird sich in den kommen- Schulhausprovisorien am Stofflerenweg den Jahren fortsetzen: Die vorhandenen am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Im Namen des Stadtrates: Ernst Wohlwend, Stadt­präsident Arthur Frauenfelder, Stadtschreiber

Die Abstimmungsvorlagen

Vorlage 1: Neubau Primarschulanlage Zinzikon Seite 1– 4

Vorlage 2: Neubau Werkhof Scheidegg Seite 5–7

Vorlage 3: Nachtrag zur Famex-Verordnung Seite 8 –11 Das neue Schulhaus Zinzikon mit der grossen Spielwiese (im Hintergrund).

1 Mit dem zusätzlichen Schulraum in Zinzi- – In den Schulhäusern der Aussenwach- – Aufgrund der prognostizierten Schüler- kon wird nicht nur dem aktuellen Bedarf ten und werden zahlen werden derzeit zudem im entsprochen. Es wird auch rechtzeitig heute in engen Raumverhältnissen drei Gebiet Neuhegi ein neues Schulhaus und angemessen für die erwartete Primarschulklassen unterrichtet. Lang- für dreizehn Klassen (mit Erweiterungs- Zunahme an Schülerinnen und Schülern fristig soll in den beiden Schulhäusern option für vier weitere Klassen) vorgesorgt. je eine Primarschulklasse als Tages- und eine Dreifachturnhalle analog dem schule geführt werden mit entspre- Schulhaus projektiert. Gebaut werden soll ein Schulhaus für chenden Räumlichkeiten für die schul- sechzehn Primarklassen mit Räumen für ergänzende Betreuung. Eine weitere den Klassenunterricht, die Handarbeit, Klasse wird im Schulhaus Zinzikon das Werken und den Gruppenunterricht. untergebracht. Das Projekt Hinzu kommen ein Lehrerzimmer und eine Bibliothek. Geplant sind zudem – Im Schulhaus Guggenbühl werden Das neue Schulhaus Zinzikon kommt Räumlichkeiten für die schulergänzende aktuell zwölf Primarschulklassen in sehr zwischen der Ruchwiesen- und der Binz- Betreuung (Hort) sowie eine Doppelturn- engen Platzverhältnissen unterrichtet. hofstrasse zu stehen. Das Schulhaus ist halle, welche auch als Mehrzweckhalle Der vorhandene Schulraum genügt aus einzelnen Teilen aufgebaut, die um genutzt werden kann. Die Turnhalle und nach den neuen Schulbaurichtlinien nur die zentrale Doppelturnhalle gruppiert der Singsaal sollen abends und an den für rund neun Klassen. Mit der Umtei- sind. In den vier überschaubaren, zweige- Wochenenden der Quartierbevölkerung lung von drei Klassen ins Schulhaus Zin- schossigen Gebäudetrakten sind ver- zur Verfügung stehen. zikon sollen die Kapazität des Schulhau- schiedene Nutzungen untergebracht. Im ses auf neun Klassen reduziert und der Erdgeschoss befinden sich der Singsaal, Schulraumstandard verbessert werden. der Kindergarten, die Räume für den Handarbeits- und Werkunterricht, für die Schulraumsituation aktuell – Das Schulhaus Wallrüti mit heute sie- Lehrervorbereitung und die Bibliothek. und geplant ben Primar- und acht Sekundarklassen Auch die Doppelturnhalle mit den zuge- soll im Rahmen eines Ersatzneubaus hörigen Geräteabstellflächen ist im Erd- als reines Sekundarschulhaus realisiert geschoss angesiedelt. Die Klassenzim- Im neuen Schulhaus Zinzikon wird Platz werden. Dieser Ersatzneubau wird not- mer befinden sich im Obergeschoss. für sechzehn Primarschulklassen zur wendig, weil eine Sanierung bautech- Im Untergeschoss sind die Garderoben Verfügung stehen. Damit einhergehend nisch nicht möglich ist. Die Primar- und Duscheinrichtungen sowie die Tech- sind in Oberwinterthur folgende Verände- schulkinder des Schulhauses Wallrüti nik- und Archivräume untergebracht. rungen beim Schulraum geplant: werden – je nach Wohnort – den Schul- häusern Zinzikon, Guggenbühl oder Das Schulhaus zeichnet sich durch eine – Die mittlerweile bald fünfzig Jahre alten Rychenberg-Ausserdorf zugeteilt. grosse, offene Fläche vor den Klassen- Schulhausprovisorien am Stoffleren- zimmern im Obergeschoss aus. Diese weg mit fünf Primarschulklassen sollen – Das Schulhaus Rychenberg-Ausserdorf Fläche, die in anderen Schulhäusern aus nach dem Bezug des Neubaus Zinzi- wird zu einem reinen Primarschulstand- feuerpolizeilichen Gründen als Fluchtweg kon rückgebaut werden. ort. frei bleiben muss, kann in Zinzikon als

Die Eingangssituation des neuen Schulhauses in Zinzikon.

2 Diese Heizzentrale wird nicht nur die Schulhausanlage, sondern auch die benachbarten Wohnüberbauungen mit Wärme beliefern.

Spielwiese

Allwetterplatz Landabtausch

Das städtische Grundstück für den Schul- Laufbahnen

Streetball hausneubau liegt in der Wohnzone W3

Velo/Geräte Ruchwiesenstrasse Aussenraum Tisch- und befindet sich im Finanzvermögen der Kinderhort/ tennis Spielbereich Stadt Winterthur. Es soll flächengleich Wohnen mit der zu grossen Parzelle beim Schul-

Binzhofstrasse haus Wallrüti getauscht werden, welche sich in der Zone für öffentliche Bauten befindet. Die vorgesehene Umzonung der beiden Grundstücke und der flächen- und wertgleiche Landabtausch zwischen dem

Aussenraum Finanz- und dem Verwaltungsvermögen Kindergarten bewirken, dass für die Stadt keine Land- erwerbskosten entstehen. Weil dieser Umzonungsentscheid noch ausstehend Das Schulhaus Zinzikon wird auf einer Parzelle zwischen der Ruchwiesen- und der Binzhofstrasse errichtet. ist, sind die Grundstückkosten noch Teil des beantragten Kredits. multifunktionale «Lernlandschaft» genutzt und die geringe Umweltbelastung bei der Der Grosse Gemeinderat wird den werden, da es von allen Klassenzimmern Erstellung gewährleistet. Für den Bau wird Landabtausch voraussichtlich im Herbst direkte Fluchtwege über eine separate Recyclingbeton verwendet. Das Flachdach 2011 separat behandeln und darüber Aussentreppe gibt. Die «Lernlandschaft» der Schulhausanlage wird begrünt. entscheiden. Da keine Opposition gegen ist vielfältig möblier- und nutzbar, was diesen Landabtausch geäussert wurde, den Ansprüchen moderner Schulformen Die Wärmeerzeugung erfolgt durch eine kann davon ausgegangen werden, entgegenkommt. von Stadtwerk Winterthur ausserhalb des dass sich der Baukredit um 7,9 Millionen Schulareals erstellte Holzschnitzelanlage. Franken reduzieren wird. Die total benötigte Landfläche beträgt 12 700 Quadratmeter. Neben Schulhaus und Turnhalle umfasst die Anlage eine Spielwiese, einen Hartplatz, Kindergar- Kosten tenspielflächen sowie auch eine Velo- parkierung mit Aussengeräteraum. Für Grundstück (Landwert) Fr. 7 900 000 das Schulhaus sind total 24 Autopark- Vorbereitungsarbeiten Fr. 1 630 000 plätze eingeplant. In Ausnahmefällen und zeitlich beschränkt können weitere Gebäude Fr. 23 470 000 Fahrzeuge auf dem Hartplatz abgestellt Umgebung Fr. 2 360 000 werden. Baunebenkosten Fr. 2 438 000 Ausstattung Fr. 2 662 000 Nachhaltigkeit Anlagekosten Fr. 40 460 000 und Ökologie Reserve Fr. 1 598 000 Total Anlagekosten inkl. Reserve Fr. 42 058 000 Beim Projekt Schulhaus Zinzikon wird der Abzüglich bewilligte Projektierungskosten Fr. 1 000 000 Nachhaltigkeit und der Ökologie grosse Zu bewilligender Baukredit Fr. 41 058 000 Beachtung geschenkt. Das Gebäude wird die Minergie-P-Eco-Anforderungen erfül- ./. Grundstück (Landwert) bei Zustimmung Landabtausch Fr. 7 900 000 len. Der Eco-Standard wird durch sorgfäl- ./. approximativer Staatsbeitrag Fr. 3 100 000 tige Auswahl der Materialien erreicht. Baukosten zulasten der Stadt (netto) Fr. 30 058 000 Dadurch werden die Raumluftqualität, die Behaglichkeit, die Ressourcenschonung

3 Erdgeschoss Obergeschoss

Klassenzimmer, Handarbeit Handarbeit, Werken

Klassenzimmer

Geräte, Lehrer, Bibliothek Klassenzimmer

Kinderhort

Lernlandschaft

Eingangshalle und Foyer

Klassenzimmer

Singsaal, Kindergarten

Ruchwiesenstrasse

Die Grundrisse des Erdgeschosses und des Obergeschosses im neuen Schulhaus Zinzikon.

Investitionsfolgekosten sche bereits heute Schulraummangel. Und die aktuellen Prognosen gingen Kapital-, Sach- und Personalfolgekosten von einem weiteren Anstieg der Schüler- werden sich in den kommenden zehn zahlen aus. Eine Mehrheit im Grossen Jahren netto auf jährlich rund 4,3 Millio- Gemeinderat tat jedoch gleichzeitig auch Antrag nen Franken belaufen. In den folgenden ihren Unmut kund, dass das Projekt zwanzig Jahren werden sie bei jährlich zu teuer geworden sei. Es sei zu viel Für den Neubau der Primarschul- rund 2,4 Millionen Franken liegen. Wünschbares eingeplant worden, zudem anlage Zinzikon in Oberwinterthur wird verzeichne das Projekt funktionale zulasten der Investitionsrechnung Schwächen. des Verwaltungsvermögens ein Kredit von 41,058 Millionen Franken bewilligt. Termine Die vorberatenden Kommissionen hatten den vom Stadtrat ursprünglich beantrag- Die Kreditgenehmigung erstreckt Wenn die Stimmberechtigten die Vorlage ten Kredit darum auch um 2,73 Millionen sich auch auf die mehrwertsteuersatz- gutheissen, kann das neue Schulhaus auf 41,41 Millionen Franken reduziert. und teuerungsbedingten Mehr- Zinzikon voraussichtlich im Sommer Unter anderem wurden dabei die Doppel- oder Minderkosten; Stichtag ist der 2014 bezogen werden. turnhalle verkleinert, Psychomotorik- 1. April 2009. und andere Therapieräume weggelassen sowie ein Freiluftzimmer auf dem Flach- Der Kredit reduziert sich um den dach gestrichen. Zudem wurden zwei Betrag von 7,9 Millionen Franken, falls Die Behandlung Gruppenräume in die Lernlandschaft ver- von den beiden städtischen Parzellen im Grossen Gemeinderat legt. Kat.-Nr. 2/16492 an der Ruchwiesen- strasse, Zone W3/2.6 (im Finanz- Eine Ratsminderheit stellte erfolglos zwei vermögen) und Kat.-Nr. 2/12690 an Der Kredit für den Neubau einer Primar- Anträge, diese Kürzungen im Umfang der Guggenbühlstrasse, Zone Oe schulanlage in Zinzikon wurde vom von insgesamt 2,25 Millionen Franken (Teilparzelle beim Schulhaus Wallrüti, Grossen Gemeinderat am 20. Juni 2011 rückgängig zu machen. Angenommen im Verwaltungsvermögen) je ca. mit 50 zu 0 Stimmen bei einer Enthaltung wurde hingegen ein zusätzlicher Kür- 12 700 Quadratmeter wertgleich gutgeheissen. zungsantrag. Eine Ratsmehrheit stimmte umgezont und gegeneinander abge- dafür, den Betrag für «Kunst am Bau» tauscht werden können. Einig war sich das Parlament, dass zusätzlich zu streichen und damit den gerade in Oberwinterthur dringend neuer Gesamtkredit um 352 000 Franken auf Schulraum benötigt werde. Dort herr- 41,058 Millionen Franken zu reduzieren.

4 Vorlage 2 Neubau Werkhof Scheidegg

Der städtische Entsorgungsdienst zeuge werden neben den Gebäuden Nähe von KVA und mit 37 Mitarbeitenden und zwölf offen im Areal abgestellt. Die bestehende Entsorgungsdienst nutzen Grossfahrzeugen ist heute im Werk- Einstellhalle erfüllt zudem die geltenden hof Obermühle untergebracht. Die Sicherheits- und Umweltschutzanfor- dortige Einstellhalle für die Kehricht- derungen an einen Garagenbetrieb nur Mit dem Neubau der Einstellhalle ent- fahrzeuge ist zu klein, baufällig und unzureichend, beispielsweise fehlt ein steht ein kompaktes, abgegrenztes und ungenügend ausgerüstet. Eine neue Ölabscheider. Die Halle müsste dringend gemeinsam genutztes Werkareal bei der Lösung soll Entlastung schaffen und erneuert, technisch ausgebaut und ver- KVA. Dies bringt verschiedene Vorteile die Raumbedürfnisse des Tiefbau- grössert werden. mit sich: Zum Beispiel können eine ein- amts gebündelt abdecken. Vorge- zige Werkarealausfahrt und -einfahrt sehen ist ein Neubau am Rand des gebaut und betrieben sowie die Betriebs- Areals der Kehrichtverwertungsan- und Besucherparkplätze gemeinsam lage (KVA). Die KVA ist der wich- Revierstützpunkte integrie- genutzt werden. Zudem führt der Neubau tigste Anfahrtsort für die Kehricht- ren und zusammenlegen zu einer erheblichen Reduktion der Leer- fahrzeuge. Im Neubau Werkhof fahrten der Kehrichtlastwagen. Die Verle- Scheidegg werden zudem zwei gung des städtischen Entsorgungsdiens- bestehende Revierstützpunkte des In der Stadt Winterthur gibt es insgesamt tes ins Werkareal der KVA hat im Weiteren Strasseninspektorats zusammen- zehn Revierstützpunkte des Strassen- nicht nur betriebliche Vorteile, sondern gelegt. inspektorats. Dabei handelt es sich um ergibt auch eine städtebaulich elegante kleinere Werkhöfe mit fünf bis sieben Mit- Lösung. Die langgestreckte Einstellhalle Damit wird ein wichtiger, betriebs- arbeitenden, welche bestimmte Stadt- bildet einen logischen räumlichen Ab- notwendiger und zeitgemässer gebiete bearbeiten. Zu den Aufgaben der schluss der Industriezone KVA gegenüber Logistikstützpunkt des Tiefbauamts Stützpunktteams gehören unter anderem der angrenzend geplanten Zentrumszone geschaffen. Es können Synergien die Strassenreinigung, das Leeren von im Süden des Bahnhofs Grüze. Die für den genutzt, betriebliche Abläufe opti- Abfalleimern, das Schneeräumen im Win- Neubau notwendige Änderung der Zonen- miert und das Areal Obermühle im ter oder auch das Reparieren von Stras- aufteilung wurde vom Grossen Gemeinde- Hinblick auf die Realisierung eines senbelägen. rat am 20. Juni 2011 beschlossen. neuen Polizeigebäudes freigespielt werden. Einer dieser Stützpunkte, der Revierstütz- punkt Grüze, war bisher auf dem Areal Die Gesamtkosten betragen 9,18 Mil- der KVA untergebracht. Zu Beginn der Platz für ein neues lionen Franken. 300 000 Franken umfangreichen Bauarbeiten an der KVA Polizeigebäude schaffen für die Projektierung wurden vom musste er abgebrochen und provisorisch Stadtparlament bereits bewilligt, und nebenan auf dem Areal des ehemaligen 500 000 Franken bezahlt die KVA Restaurants Bahnhof eingerichtet wer- Die Stadtpolizei hat seit Jahren ein aku- für zwanzig Parkplätze in der Tief- den. Ein weiterer Revierstützpunkt befin- tes Raumproblem, und die derzeitige garage. Zur Abstimmung gelangt da- det sich im Werkhof Obermühle. Diese Infrastruktur genügt den Anforderungen mit ein Baukredit von 8,38 Millionen beiden Stützpunkte liegen relativ nahe seit Längerem nicht mehr. Der Stadtrat Franken. Der Stadtrat und der Grosse beieinander und sollen nun im neuen hat deshalb eine fundierte Standorteva- Gemeinderat (mit 49 zu 0 Stimmen) Werkhof Scheidegg mit der Einstellhalle luation durchgeführt. Dabei erfüllte der beantragen den Stimmberechtigten, für die Kehrichtfahrzeuge zusammen- Standort Obermühlestrasse die gestell- der Vorlage zuzustimmen. gelegt werden. Dabei können betriebliche ten Anforderungen am besten. Die Reali- Abläufe optimiert und Synergien genutzt sierung des neuen Polizeigebäudes Heute sind die Kehrichtfahrzeuge des werden. an diesem Standort ist aber nur möglich, Tiefbauamtes auf dem Areal Obermühle- wenn unter anderem die Einstellhalle strasse stationiert. Die bestehende für die Kehrichtfahrzeuge abgebrochen Einstellhalle – in den Sechzigerjahren als werden kann und die Kehrichtfahrzeuge Provisorium errichtet – ist aber zu klein andernorts untergebracht werden kön- und baulich in einem sehr schlechten nen, wie dies mit dem Neubau des Werk- Zustand. Von den zwölf Kehrichtfahrzeu- hofs Scheidegg ermöglicht würde. Der gen haben nur acht Platz darin. Vier Fahr- Grosse Gemeinderat wird demnächst

5 Der neue Werkhof Scheidegg (rechts) kommt gleich neben der KVA (links) zu stehen. (Blick vom Bahnhof Grüze, St. Gallerstrasse, Richtung Scheideggstrasse/Kronauerstrasse)

über einen Kredit von 2,5 Millionen Fran- einerseits den Büro- und Mannschaftsteil weise ausgeführt wird. Hier sind beheizte ken für die Projektierung eines neuen und andererseits die ebenerdige Einstell- Personalräume und Umziehgarderoben Polizeigebäudes am Standort Obermühle- halle für alle zwölf Sammelfahrzeuge untergebracht mit Duschen, Toiletten, strasse zu befinden haben. des Entsorgungsdienstes sowie für die Aufenthaltsräumen und Büros für rund Arbeitsgeräte und die weiteren Fahr- fünfzig Mitarbeitende. zeuge der vereinten Revierstützpunkte. Ein Teil der Mitarbeitenden der KVA und Funktionales und Der Hauptteil des Gebäudes ist die des Tiefbauamts sind auf Parkplätze ökologisches Bauprojekt grosse Einstellhalle für die Lastwagen. angewiesen, da sie Schicht arbeiten Sie ist wärmegedämmt und muss zum oder Pikettdienst – auch für den Winter- Schutz der Kehrichtfahrzeuge frostsicher dienst – leisten. Deshalb wird ein Der neue Werkhof Scheidegg ist als 85 sein. Im südlichen Teil des Gebäudes unterirdisches Geschoss mit 38 Park- Meter langer, gestreckter Kubus mit Vor- entsteht im Obergeschoss ein Büro- und plätzen erstellt. Davon beansprucht platz ausgelegt. Das Gebäude umfasst Garderobentrakt, der in Minergie-P-Bau- und finanziert die KVA zwanzig Plätze. Für Velos stehen rund 40 Quadratmeter Abstellfläche im Erdgeschoss zur Ver- fügung. Der gesamte Innenausbau ist Kosten funktional und auf das Notwendigste Das Bauprojekt wurde im Hinblick auf eine Optimierung der Kosten in mehreren reduziert. Schritten überarbeitet. Die verbliebenen Kosten setzen sich wie folgt zusammen: Das Flachdach wird begrünt. Es kann für eine grossflächige Fotovoltaikanlage Vorbereitungsarbeiten inkl. Projektierung Fr. 537 500 genutzt werden. Diese Möglichkeit soll Gebäude Fr. 7 179 800 nach dem Willen des Grossen Gemeinde- Betriebseinrichtungen Fr. 321 700 rates auch genutzt werden. Mit einem Zusatzbeschluss hat das Parlament den Umgebung Fr. 53 800 Stadtrat beauftragt, eine Vorlage zur Nut- Baunebenkosten Fr. 414 600 zung der Sonnenenergie auf dem Dach des Werkhofs Scheidegg erarbeiten Ausstattungen Fr. 236 600 zu lassen. Bis spätestens 30. September Reserve, Unvorhergesehenes, Rundung Fr. 436 000 2012 wird der Stadtrat dem Parlament dazu Antrag stellen. Gesamtkosten Fr. 9 180 000

Abzüglich bereits genehmigter und beanspruchter Der Werkhof kommt am westlichen Rand Projektierungskredit ./. Fr. 300 000 der Parzelle zu stehen und bildet mit Abzüglich durch KVA finanzierte Parkplätze der KVA einen offenen Hof. Die ganze (zwanzig Parkplätze à 25 000 Franken)* ./. Fr. 500 000 Anlage wird zusammen mit der KVA durch eine Einfriedung abgeschlossen. Beantragter Kredit Fr. 8 380 000 Die Zufahrt zum Hof erfolgt über * aus Kredit für Ersatz Verbrennungslinie 1 KVA (Volksentscheid vom 11. März 2007) die verbleibende Scheideggstrasse.

6 Vergleichsobjekte ken liegen. Über neunzig Prozent der Behandlung Investitionsfolgekosten für den Werkhof im Grossen Gemeinderat Die für den Werkhof Scheidegg gemittel- Scheidegg werden durch die Abfallgebüh- ten Baukosten von 528 Franken pro ren finanziert. Aufgrund der vorhandenen Kubikmeter liegen im Rahmen der Kosten Betriebsreserve und der langfristigen Der Kredit für den Neubau des Werk- vergleichbarer Zweckbauten, beispiels- Finanzplanung ist für die Finanzierung hofs Scheidegg war im Grossen weise des Revierstützpunkts Auwiesen der Investitionskosten des Werkhofs Gemeinderat unbestritten. Das Parlament (500 Fr./m3) und des Feuerwehrgebäu- Scheidegg keine Gebührenerhöhung hat die Vorlage am 20. Juni 2011 mit des (600 Fr./m3). nötig. 49 zu 0 Stimmen gutgeheissen. Hervor- gehoben wurden von allen Parteien insbe- sondere die Vorteile des Neubaus: Im Werkhof neben der Kehrichtverwertungs- Investitionsfolgekosten Termine anlage könnten zwölf Kehrichtwagen sowie zwei Revierstützpunkte des Stras- Kapital-, Sach- und Personalfolgekosten Wird dem Kredit zugestimmt, ist die seninspektorats untergebracht werden. belaufen sich in den kommenden zehn Betriebsaufnahme des Neubaus auf Ende Mit der Umplatzierung der Kehricht- Jahren netto auf jährlich 711 000 Fran- 2012 geplant – in Koordination mit wagen vom Obermühleareal liessen sich ken. In den darauffolgenden zwanzig Jah- den Bauarbeiten für den Ersatz der Ofen- 6000 Kilometer Leerfahrten pro Jahr ren werden sie bei jährlich 601 000 Fran- linie 1 der KVA. sparen. Das Vorhaben bringe zudem betriebliche Vorteile, und auf dem Ober- mühleareal werde Platz frei, damit dort das geplante neue Polizeigebäude er- stellt werden könne.

Unbestritten war auch der Zusatzantrag der zuständigen Kommission bezüglich Installation einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Werkhofs (siehe Seite 6). Dieser Zusatzbeschluss ist jedoch nicht Gegenstand der aktuellen Abstimmungs- vorlage.

Antrag

Für den Neubau des Werkhofs Scheid- egg bei der Kehrichtverbrennungs- anlage in Oberwinterthur wird ein Kre- dit von 8,38 Millionen Franken (inkl. MWSt) zulasten der Investitionsrech- nung des Verwaltungsvermögens Städtische Betriebe bewilligt. Der Kre- dit erstreckt sich auch auf die teue- rungs- und mehrwertsteuersatz- bedingten Mehr- und Minderkosten; Stichtag ist der 1. April 2010.

Der Situationsplan mit dem geplanten Werkhof Scheidegg (links der Mitte) und der benachbarten KVA (rechts).

7 Vorlage 3 Nachtrag zur Famex-Verordnung

Mit dem V. Nachtrag zur Verordnung bare Einkommen und wie bis anhin das und wie bisher zehn Prozent des steuer- über die familienergänzende Kinder- steuerbare Vermögen zur Anwendung baren Vermögens sein. Das Bruttoein- betreuung (Famex-Verordnung) der kommen. Dadurch wird auch für die kommen setzt sich aus den Einkünften Stadt Winterthur soll das System für Eltern der Aufwand bei der Anmeldung zusammen; beim steuerbaren Einkom- die Berechnung der Elternbeiträge erheblich reduziert. men sind die Abzüge eingerechnet. für die schulergänzende Betreuung (ehemals Horte) geändert werden. Die Famex-Verordnung legt den gesetz- Eltern, die städtische Beiträge beanspru- Mit dem Wechsel vom Bruttoeinkom- lichen Rahmen fest, in welchem der chen wollen, geben bei der Anmeldung men zum steuerbaren Einkommen Stadtrat in eigener Kompetenz die Tarife ihr Einverständnis, dass die Abteilung als Berechnungsbasis werden die gestalten kann. Die Tarifgestaltung ist Schulergänzende Betreuung bei der Anmeldeformalitäten für die Eltern folglich nicht Gegenstand dieser Abstim- Steuerverwaltung das letzte definitiv ver- vereinfacht und der administrative mungsvorlage, sondern wird vom Stadt- anlagte steuerbare Einkommen und Ver- Aufwand für die Stadt verringert. rat (wie bisher) in einem separaten Bei- mögen anfragen und auf dieser Grund- tragsreglement festgelegt. lage den Elternbeitrag berechnen kann. Der Stadtrat, die Zentralschulpflege und der Grosse Gemeinderat (mit 31 Die Erziehungsberechtigten beteiligen zu 20 Stimmen) beantragen den Die Berechnung sich wie bisher mit einem Mindestbeitrag Stimmberechtigten, der Vorlage zu- der Elternbeiträge heute von zehn Franken pro Betreuungstag. zustimmen. Zur Volksabstimmung Neu wird dieser Betrag indexiert, das kommt es, weil gegen den Beschluss heisst, er wird in regelmässigen Abstän- des Gemeinderates das Behörden- Die Benützung des schulergänzenden den der Teuerung angepasst. referendum ergriffen wurde. Betreuungsangebots ist für die Eltern freiwillig und kostenpflichtig. Die Höhe Das Volksschulgesetz des Kantons der Elternbeiträge richtet sich nach Vorteile des neuen Systems Zürich vom Februar 2005 verpflichtet alle der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Gemeinden, für die schulergänzende der Erziehungsberechtigten. Als Basis für Das neue System macht das Anmelde- Betreuung ein Angebot zur Verfügung zu die Berechnung des Elternbeitrags wird verfahren für die Erziehungsberechtigten stellen, das dem Bedarf entspricht. 2009 heute die Summe aus dem Bruttoeinkom- wesentlich einfacher. Während sie heute hat der Grosse Gemeinderat beschlos- men plus zehn Prozent des steuerbaren bei der Abteilung Schulergänzende Be- sen, die Schulen in Winterthur grundsätz- Vermögens beigezogen. Mit der Höhe treuung dieselben Dokumente einreichen lich als freiwillige Tagesschulen zu füh- dieser Summe steigt der Tarif stufen- müssen wie für die Steuererklärung, ren. Diese gesetzlichen Vorgaben haben weise an. Die Eltern bezahlen pro Kind müssen sie künftig in der Regel keine dazu geführt, dass die Anzahl Betreu- und Betreuungsplatz einen Minimalbetrag weiteren Dokumente mehr einreichen. ungsplätze und Betreuungsvereinbarun- von zehn Franken pro Tag. Für die Anmeldung genügen die Familien- gen mit Familien deutlich angestiegen ist. daten, die Angaben zum Betreuungsum- Damit verbunden ist ein massiver Mehr- Derzeit lassen 1250 Familien ihre Kinder fang und das Gesuch um Subventionen. aufwand in der Administration der schul- schulergänzend betreuen. Wenn sie ihr Anmeldung und Mutationen können neu ergänzenden Betreuung (ehemals Horte). Anrecht auf städtische Beiträge geltend online erfolgen. Die Offenlegung des Neben der ordentlichen Beitragsberech- machen wollen, müssen sie ihre letzt- Bruttoeinkommens, das für viele Eltern nung und Vertragsausstellung müssen jährigen Lohnausweise und die letzte einen unangenehmen Eingriff in die oft auch fehlende Belege eingefordert Steuerrechnung (Selbstständigerwer- Privatsphäre bedeutet, ist nicht mehr werden. bende ihre letztjährige Steuerrechnung notwendig. oder Teile der Betriebsbuchhaltung) Mit dem V. Nachtrag zur Verordnung bei der Vertragsadministration der Abtei- Für die Stadt Winterthur wird der adminis- über die familienergänzende Kinder- lung Schulergänzende Betreuung ein- trative Aufwand kleiner. Die Vertrags- betreuung (Famex-Verordnung) sollen die reichen. administration der Abteilung Schulergän- administrativen Abläufe vereinfacht zende Betreuung kann online bei der werden, damit zur Bewältigung der Mehr- Steuerverwaltung das letztmals veran- nachfrage kein zusätzliches Personal Das neue System lagte steuerbare Einkommen und Ver- eingestellt werden muss. Diese Verein- mögen abfragen. Die Daten werden fachung wird erzielt, indem bei der Die Bemessungsgrundlage für die Eltern- in die Berechnungssoftware übertragen, Berechnung der Beiträge nicht mehr das beiträge soll neu anstelle des Brutto- mit der per Knopfdruck ein Betreuungs- Bruttoeinkommen, sondern das steuer- einkommens das steuerbare Einkommen vertrag ausgestellt werden kann.

8 Die Einkommens- und Vermögensdaten menbedingungen die neue Berechnungs- Familien mit mehreren Kindern in den werden durch Fachleute der Steuerver- grundlage insgesamt nicht zu Mehrein- Genuss eines Geschwisterrabatts kom- waltung erfasst und auf Richtigkeit und nahmen für die Stadt führt. men sollen. Weitere Anträge, welche die Vollständigkeit geprüft. Das Departement Kompetenz des Stadtrates zur Festle- Schule und Sport betreibt keine Parallel- Für die ausserschulische Betreuung gung der Tarife einschränken wollten, struktur zur Steuerverwaltung mehr. (Kitas, Kindertagesstätten oder Krippen) wurden abgelehnt. Der administrative Aufwand reduziert ändert sich bei den Beitragsberechnun- sich auch deshalb, weil die Eltern nicht gen mit dem V. Nachtrag nichts. Der Die Ratsmehrheit argumentierte in erster mehr gemahnt werden müssen, wenn Maximalbetrag wird in Rechnung gestellt, Linie mit den administrativen Verein- sie Unterlagen unvollständig oder nicht wenn die Summe aus dem Bruttoeinkom- fachungen, die für Eltern und Verwaltung termingerecht einreichen. Heute muss men und zehn Prozent des steuerbaren erzielt werden könnten. Zudem sei das jedes Jahr rund die Hälfte ein bis zwei Vermögens 151 000 Franken übersteigt steuerbare Einkommen ein Wert, welcher Mal gemahnt werden. (indexierter Betrag gültig ab 1.1.2011). auf dem Steuergesetz beruhe und damit demokratisch abgestützt sei. Das steuer- Ein weiterer Vorteil ist, dass das Mengen- bare Einkommen sei als Berechnungs- wachstum in der schulergänzenden Be- Das steuerbare Einkommen grundlage für Subventionen und Beiträge treuung ohne zusätzliches Personal und als bewährter Wert der öffentlichen Hand anerkannt und mit der Einsparung von temporären Arbeits- werde in vielen anderen Städten als kräften im Umfang von rund 20 000 Fran- Berechnungsgrundlage für die Elternbei- ken pro Jahr bewältigt werden kann. Das steuerbare Einkommen wird nach träge bereits angewendet. Die Tarif- den Vorgaben des kantonalen Steuerge- berechnung basiere so auf geprüften setzes berechnet und geniesst eine hohe Daten, was Missbräuche erschwere. Die Mehrheit der Familien Legitimation. Seine Anwendung ist weit wird nicht mehr belastet verbreitet. Die Ratsminderheit bezeichnete den Nachtrag als Sparvorlage. Es wurde Sieben der zehn grössten Städte im Kan- darauf hingewiesen, dass der Stadtrat Heute wird den Eltern der Maximalbetrag ton Zürich (Zürich, Uster, Dietikon, Wetzi- bereits ein neues Beitragsreglement verrechnet, wenn die Summe aus dem kon, Wädenswil, Horgen und Bülach) in Aussicht gestellt hat, welches zu Mehr- Bruttoeinkommen und zehn Prozent des sowie Städte wie St. Gallen, Luzern oder einnahmen für die Stadt führen soll. steuerbaren Vermögens 151 000 Franken Aarau berechnen die Elternbeiträge für Zudem entstünden mit dem Wechsel zum übersteigt (aktueller indexierter Betrag). die schulergänzende Betreuung aufgrund steuerbaren Einkommen neue Ungerech- Grundlage des vorliegenden Nachtrags des steuerbaren Einkommens. In vielen tigkeiten, da insbesondere gut Verdie- bilden Modellrechnungen mit Datensät- anderen Bereichen ist es ebenfalls als nende mehr Abzüge geltend machen zen aus dem Schuljahr 2009/10. Sie zei- Berechnungsgrundlage anerkannt, zum könnten. Der Mittelstand würde durch den gen, dass bei der Mehrheit der Familien Beispiel bei der Prämienverbilligung der Systemwechsel am meisten belastet. Im die Summe aus Bruttoeinkommen und Krankenkasse, den Elternbeiträgen für die Gemeinderat wurden zudem die Modell- zehn Prozent des steuerbaren Vermö- Mittagstische der Sekundarstufe und den rechnungen angezweifelt. Es sei damit zu gens rund das Doppelte oder mehr be- Beiträgen an Zahnbehandlungskosten bei rechnen, dass es doppelt so viele Verlie- trägt, als wenn man mit dem steuerbaren der Schulzahnpflege der Stadt Winterthur. rer wie Gewinner geben werde. Einkommen rechnet. Daher soll neu der maximale Beitrag der Erziehungsberech- tigten erhoben werden, wenn die Summe Die Behandlung Weiteres Vorgehen aus dem steuerbaren Einkommen und im Grossen Gemeinderat zehn Prozent des steuerbaren Vermö- Wenn die Stimmberechtigten dem vor- gens 75 000 Franken oder mehr beträgt. liegenden Antrag zustimmen, wird die Der Grosse Gemeinderat hat den Verordnung mit dem neuen Berechnungs- Gemäss den Modellrechnungen ist die V. Nachtrag zur Famex-Verordnung am system voraussichtlich im Jahre 2012 in Anzahl Familien, die von dem System- 18. April 2011 mit 31 zu 20 Stimmen gut- Kraft gesetzt. Auf den gleichen Zeitpunkt wechsel finanziell profitieren, grösser als geheissen. Gegen den Beschluss wurde ist geplant, ein der Verordnung entspre- diejenige, für die ein Nachteil resultiert. von der unterlegenen Parlamentsminder- chendes Beitragsreglement zu erlassen. Im konkreten Fall des Schuljahres heit das Behördenreferendum ergriffen, 2009/10 hätte sich durch den System- weshalb die Vorlage den Stimmbürgerin- wechsel für 37 Prozent der Familien ein nen und Stimmbürgern vorgelegt wird. Antrag finanzieller Nachteil und für 41 Prozent Anlässlich der Beratungen im Parlament ein Vorteil ergeben. Für 22 Prozent hätte wurde der Antrag aus dem Gemeinderat, Die Verordnung über die familien- sich nichts verändert. Für Familien, die dass die Eltern weiterhin einen Mindest- ergänzende Kinderbetreuung der Stadt durch den Systemwechsel eine wesent- beitrag von zehn Franken statt den vom Winterthur vom 27. April 1998 wird liche Kostensteigerung erfahren, besteht Stadtrat neu vorgesehenen zwölf Franken durch einen V. Nachtrag ergänzt (Wort- eine Härtefallklausel. Es darf erwartet bezahlen sollen, gutgeheissen. Ebenfalls laut gemäss folgender Synopse). werden, dass bei gleichbleibenden Rah- befürwortet wurde der Antrag, dass

9 Die Änderungen im Wortlaut:

Heute gültige Verordnung vom 27. April 1998 Änderungen V. Nachtrag

IV. Das Subventionierungsmodell IV. Das Subventionierungsmodell

Art. 10 Grundsätze Art. 10 Grundsätze

Einrichtungen, die von der Stadt finanzielle Unterstützung erhalten, haben die 1 Städtische und subventionierte private Einrichtungen haben die in dieser in dieser Verordnung sowie den entsprechenden Ausführungsbestimmungen Verordnung sowie die in den Ausführungsbestimmungen enthaltenen Vor- enthaltenen Bedingungen zu erfüllen. gaben zu erfüllen.

Das Subventionierungsmodell ist leistungsorientiert. Die Stadt übernimmt die 2 Das Subventionierungsmodell ist leistungsorientiert. Die Stadt übernimmt Differenz zwischen den aufgrund der Qualitätsanforderungen von der Stadt die Differenz zwischen den aufgrund der Qualitätsanforderungen von errechneten Vollkosten pro Betreuungstag bzw. pro Betreuungsstunde und der Stadt errechneten Betriebskosten pro Betreuungstag bzw. pro Betreu- den dafür eingenommenen Beiträgen der Erziehungsberechtigten. ungsstunde und den dafür eingenommenen Beiträgen der Erziehungs- berechtigten.

Art. 11 Auslastung Art. 11 Auslastung

Für die Berechnung der Vollkosten wird in der Regel von einer durchschnitt- 1 Für die Berechnung der Betriebskosten bei Einrichtungen der ausser- lichen Auslastung von 90 Prozent bei 46 Wochen pro Jahr ausgegangen. schulischen Betreuung wird in der Regel von einer durchschnittlichen Aus- lastung von 90 Prozent bei 46 Wochen pro Jahr ausgegangen.

2 Für die Berechnung der Betriebskosten bei der Betreuung im schulischen Bereich wird in der Regel von einer durchschnittlichen Auslastung von 80 Prozent bei 39 Wochen pro Jahr ausgegangen.

Art. 12 Berechnung der Vollkosten Art. 12 Elemente für die Betriebskostenberechnung

Die Vollkosten pro Einrichtung berechnen sich aufgrund folgender Elemente: 1 Die Betriebskosten pro Einrichtung berechnen sich aufgrund folgender Elemente: a) Personalaufwand (Lohn, Sozialversicherungen, Weiterbildung usw.) a) bis c) unverändert b) Betriebsaufwand (Raumaufwand, Unterhalt, Versicherungen, Energie- 2 Die Betriebskosten werden für jede subventionierte private Betreuungs- und Entsorgungsaufwand, Verwaltungsaufwand, Abschreibungen usw.) einrichtung pro Betreuungstag festgelegt. c) Verpflegung 3 Auf Basis dieser Verordnung und ihrer Ausführungsbestimmungen wird mit den privaten Einrichtungen ein befristeter Leistungsauftrag abge- Der Stadtrat legt für jede Einrichtung die Vollkosten pro Betreuungstag fest. schlossen. Mit der Einrichtung schliesst er auf der Basis dieser Grundlagen einen befris- teten Leistungsauftrag ab.

Art. 13 Berechnung der Beiträge der Erziehungsberechtigten Art. 13 Betreuungsbeiträge der Erziehungsberechtigten

Der Stadtrat erlässt ein Beitragsreglement für Erziehungsberechtigte nach 1 Der Stadtrat regelt die Erhebung der Beiträge für die Betreuung der folgenden Grundsätzen: Kinder im schulischen und ausserschulischen Bereich im Rahmen der nachfolgenden Bestimmungen. a) Es wird für alle subventionierten Einrichtungen dasselbe Beitragsregle- ment für Erziehungsberechtigte angewendet. 2 Die Höhe der Beiträge richtet sich grundsätzlich nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Erziehungsberechtigten. Der Stadtrat sieht für b) Für Gruppenbetreuungseinrichtungen erlässt der Stadtrat eine Skala der die Betreuung von mehreren im gleichen Haushalt lebenden Kindern eine Beiträge der Erziehungsberechtigten pro Kind und Tag, für die Betreuung Ermässigung vor. bei Tagesfamilien eine solche pro Kind und Stunde. 3 Für die Betreuung bei Tagesfamilien legt der Stadtrat einen Beitrag pro c) In allen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche haben sich die Eltern mit Kind und Stunde fest. einem Mindestbeitrag von Fr. 10.– zu beteiligen. Der maximale Beitrag der Erziehungsberechtigten entspricht der jeweiligen kostendeckenden Tagestaxe. Für die teuerste Einrichtung wird dieser maximale Beitrag ab einem massgebenden Einkommen von insgesamt Fr. 140 000.–* erhoben. Dieser Betrag wird indexiert. Für die günstigeren Einrichtungen werden die kostendeckenden Tagestaxen ab einem entsprechenden tieferen mass- gebenden Einkommen und Vermögen erhoben. Bei Härtefällen kann das zuständige Departement auf der Grundlage der Einkommensrichtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) den Tarif reduzieren. d) Die Berechnung des Beitrages der Erziehungsberechtigten richtet sich nach einem im Reglement zu umschreibenden massgebenden Einkommen und Vermögen.

Der Stadtrat überprüft die Ansätze des Beitragsreglements für Erziehungs- berechtigte periodisch und passt diese den Veränderungen an.

* Stand 1. 1. 2004 10 Art. 13 bis Beiträge im schulischen Bereich

1 Im schulischen Bereich beteiligen sich die Erziehungsberechtigten mit einem Mindestbeitrag von Fr. 10.– pro Tag. Dieser Beitrag wird indexiert. Für das Angebot «Mittagstisch Sekundarschule» kann ein tieferer Minimal- beitrag festgelegt werden.

2 Der maximale Beitrag der Erziehungsberechtigten entspricht den Betriebs- kosten der Betreuungseinheit. Der maximale Beitrag wird ab einem steuerbaren Einkommen zuzüglich eines Anteils des steuerbaren Vermö- gens von Fr. 75 000.– erhoben. Dieser Betrag wird indexiert.

3 Für die Beitragsberechnung sind das Einkommen und Vermögen der im gleichen Haushalt lebenden Eltern (inklusive Stief- und Konkubinatseltern) massgebend. Es bestimmt sich grundsätzlich nach der letztgültigen definitiven Veranlagung der Staats- und Gemeindesteuern und setzt sich zusammen aus dem steuerbaren Einkommen und 10 % des steuerbaren Vermögens nach Abzug des steuerfreien Betrages.

4 In Härtefällen kann auf der Grundlage der Einkommensrichtlinien der Schwei- zerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) der Beitrag reduziert werden.

Art. 13 ter Recht auf Einsicht in Personendaten und ihre Bekanntgabe

1 Der Stadtrat bezeichnet die Stelle, die im Zusammenhang mit einem Sub- ventionsgesuch für die Berechnung der Betreuungsbeiträge Einsicht in die notwendigen Personendaten (Steuerdaten, Anzahl Kinder, Zivilstand und Wohnsitz) der betroffenen Eltern (inklusive Stief- und Konkubinats- eltern) nehmen kann.

2 Steueramt, Einwohnerkontrolle und Zivilstandsamt sind ermächtigt, die notwendigen Personendaten und besonderen Personendaten im Rahmen der Einsichtnahme gemäss Absatz 1 bekannt zu geben.

Art. 13 quater Beiträge im ausserschulischen Bereich

1 Im ausserschulischen Bereich haben sich die Erziehungsberechtigten mit einem Mindestbeitrag von Fr. 10.– an den Betreuungskosten zu beteiligen.

2 Der maximale Beitrag der Erziehungsberechtigten entspricht der jeweili- gen kostendeckenden Tagestaxe. Für die teuerste Einrichtung wird dieser maximale Beitrag ab einem massgebenden Bruttoeinkommen von insge- samt Fr. 140 000.–* erhoben. Dieser Betrag wird indexiert. Für die güns- tigeren Einrichtungen werden die kostendeckenden Tagestaxen ab einem entsprechenden tieferen massgebenden Einkommen und Vermögen erhoben.

3 In Härtefällen kann auf der Grundlage der Einkommensrichtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) der Beitrag reduziert werden.

4 Das massgebende Bruttoeinkommen berechnet sich aus sämtlichen Ein- künften zuzüglich 10 % des Vermögens der im gleichen Haushalt lebenden Eltern (inklusive Stief- und Konkubinatseltern).

Art. 19 Übergangsbestimmung zum V. Nachtrag

1 Für Erziehungsberechtigte, die bei rechtmässig deklarierten Einkommens- verhältnissen und gleichbleibendem Betreuungsumfang aufgrund des V. Nachtrags zur Verordnung über die familienergänzende Kinderbetreu- ung der Stadt Winterthur vom 27. April 1998 eine monatliche Kosten- steigerung von mehr als Fr. 50.– pro Kind für die Betreuung im schuli- schen Bereich erfahren, wird die Anpassung an das neue Subventionie- rungsmodell auf Antrag der Erziehungsberechtigten in zwei gleich- mässigen Schritten, verteilt über zwei Jahre, vorgenommen.

2 Anträge der Erziehungsberechtigten sind bis spätestens 31. Dezember 2011 einzureichen.

11 Wann und wo abstimmen?

Stimmabgabe an der Urne Briefliche Stimmabgabe

Samstag Sonntag Für die briefliche Stimmabgabe sind die Hauptbahnhof 3. September 4. September Angaben auf dem Stimmrechtsausweis für Stimmende der ganzen Stadt 10.00–18.00 zu beachten. Das Kuvert ist rechtzeitig zu retournieren, damit es spätestens am Samstag vor dem Urnengang um Winterthur-Stadt, Wahlkreis 1 12.00 Uhr beim Stimmregister eintrifft. Stadthaus 10.00–12.00 Schulhäuser Neuwiesen und Tössfeld 10.30–11.30 Vorzeitige Stimmabgabe

Oberwinterthur, Wahlkreis 2 In der Woche vor dem Abstimmungstag Schulhaus Ausserdorf 10.00–12.00 können Stimmberechtigte ihre Stimm­ Kindergarten Guggenbühl 10.00–11.30 zettel bei der Einwohnerkontrolle, Stadt­ Schulhaus 10.30–12.00 hausstrasse 21, 2. Stock, wie folgt vor- Schulhäuser , Reutlingen und Stadel zeitig abgeben: sowie Stimmlokal 10.30–11.30 Donnerstag 8.00 bis 18.30 Uhr Freitag 8.00 bis 16.00 Uhr , Wahlkreis 3 (Stellvertretung erlaubt, beachten Sie Kirchgemeindehaus Kanzleistrasse 10.00–12.00 dazu die Angaben auf dem Stimmrechts- Schulhäuser Tägelmoos, , und ausweis.) sowie Stimmlokale und Oberseen 10.30–11.30

Töss, Wahlkreis 4 Auskünfte Kirchgemeindehaus Stationsstrasse 10.00–12.00 Freizeitanlage Dättnau 10.30–11.30 Stimmberechtigte, deren Abstimmungs- unterlagen unvollständig sind, können sich an Telefon 052 267 57 53 wenden Veltheim, Wahlkreis 5 (Stimmregister). Schulhaus Löwenstrasse 10.00–12.00 Schulhaus Schachen 10.30–11.30

Wülflingen, Wahlkreis 6 Die Abstimmungsresultate Schulhaus an der Eulach 10.00–12.00 werden am Sonntag, Schulhäuser Langwiesen und 10.30–11.30 4. September 2011, im ­Internet veröffentlicht. Mattenbach, Wahlkreis 7 www.stadt.winterthur.ch Schulhaus Gutschick 10.00–12.00 Schulhaus Schönengrund 10.30–11.30

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