Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
5/Oktober 2003 ISSN 0947-1251 E 11112 FREIBURGER ALBERT-LUDWIGS-UNIVERSITÄT FREIBURG STADTGEWÄSSER Bürger und ihre Bächle REKTORAT Rektor und seine Riege ARCHÄOLOGIE Forscher und ihre Flüge NEUES IM REKTORAT 2 Neuer Kanzler und Prorektoren 3 EDITORIAL BOLLENHUT UND Liebe Leserinnen, liebe Leser, SCHWARZWALDHAUS nhalt I Volkskundler unterwegs zu Beginn des Wintersemesters steht im Rektorat ein Personalwechsel im Schwarzwald 4 ins Haus. Die Amtszeit der bisherigen Prorektoren lief Ende Sep- tember aus und somit präsentiert sich die „Regierung“ der Univer- INTERNATIONAL OFFICE sität zum Wintersemester in einer neuen Besetzung: Das Uni-Ma- DAAD-Stipendiaten aus Singapur zu Besuch 6 gazin stellt Ihnen auf Seite 3 die drei neuen Prorektoren und den neuen Kanzler vor. UNIVERSITÄTSARCHIV Nachlass eines Studenten der Nachkriegszeit 6 Archäologen graben nicht nur in der Erde. Auf den nächsten Seiten berichtet die Doktorandin am In- stitut für Ur- und Früh- geschichte und Archäolo- gie des Mittelalters, Ant- je Faustmann, über ein spannendes Projekt in Ar- menien, das von der so ge- ZENTRUM FÜR SCHLÜSSELQUALIFAKTION nannten Luftbildarchäo- Programm im Wintersemester 8 logie unterstützt wird. WINGS OVER ARMENIA Die Bächle gehören zu den Wahrzeichen der Stadt Freiburg. Das Luftbildarchäologie in Armenien 9 Institut für Landespflege beschäftigt sich in einem Projekt gemein- sam mit Bürgern aus Freiburg mit dem Thema Stadtgewässer. In STADTGEWÄSSER unserem Heft können Sie lesen, wie man die Freiburger Bächle Bürgerprojekt des Instituts für Landespflege 10 noch verschönert und gemeinsam mit Freiburgern Ideen verwirk- licht. AUS DEN FAKULTÄTEN 13 Eine interessante Lektüre und einen guten Start ins Wintersemester EXPRESS 24 wünscht Ihnen VERBAND DER FREUNDE 26 IHR REDAKTIONSTEAM WISSENSCHAFTLICHE GESELLSCHAFT 28 UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK Neue Microfilmscanner 30 Titelbild: Die Bächle sind ein unverkennbares Markenzeichen der Stadt Freiburg. Das Institut für Landespflege hat sich in ei- nem Bürgerprojekt mit deren Verschö- nerung beschäftigt I ntern 3 R Die neue „Regierung“ ektorat der Universität Die Albert-Ludwigs-Universität startet mit neuem Rektorat ins Wintersemester um Start ins Wintersemester Z 2003/2004 präsentiert sich die Albert-Ludwigs-Univer- sität mit einer neuen „Regierung“. Der Senat hat nicht nur einen Kanzler gewählt, auch die Amts- zeit der bisherigen Prorektoren lief zum Ende des vergangenen Se- mesters aus. Ein neuer Kanzler und drei neue Prorektoren treten ihre Ämter nun mit Beginn des Akademischen Jahres an. Als Prorektoren stehen dem Kanz- ler Professor Dr. Mathias Langer, Professor Dr. Gerhard Schneider und Professor Dr. Karl-Reinhard Volz zur Seite. Professor Dr. Ma- thias Langer aufgewachsen in Frankfurt ist seit 1992 Ordinari- us und Ärztlicher Direktor der Abt. Röntgendiagnostik der Ra- diologischen Universitätsklinik. Er ist künftig im Rektorat für For- Die neuen Prorektoren im Rektorat v.li.n.r.: Prof. Dr. Mathias Langer, Prof. Dr. Karl-Reinhard Volz, Prof. Dr. Gerhard schung und medizinische Angele- Schneider. genheiten zuständig. Professor Dr. Gerhard Schneider, gebürtig aus 1984 sein Studium zum Diplom- Erlangen, ist seit 2002 als C4-Pro- Volkswirt mit den Schwerpunk- fessor für Kommunikationssyste- ten Wirtschafts- und Sozialstati- me an der Albert-Ludwigs-Uni- stik, Finanzwissenschaft, Be- versität tätig und gleichzeitig Di- triebswirtschaftslehre öffentlicher rektor des Rechenzentrums der Unternehmen an der Universität Universität. Seine Aufgabe im Heidelberg ab. Seit 1993 war Rektorat sind Wissenstransfer und Wormser als Finanz- und Wirt- Kommunikationstechnik. Profes- schaftsdezernent der Universität sor Dr. Karl-Reinhard Volz, ge- Heidelberg tätig. boren und aufgewachsen in Frei- Die drei neuen Prorektoren wer- burg, ist seit 1994 Ordinarius und den gemeinsam mit dem Kanzler Direktor des Instituts für Forst- den Rektor Professor Dr. Dr. h.c. politik der Universität Freiburg. Wolfgang Jäger im Rektorat, dem Er ist nun der Prorektor für An- Leitungsgremium der Universität, gelegenheiten der Studierenden unterstützen. Gemäß § 14 Absatz und des Studiums. 1 des Universitätsgesetzes beträgt Wolf-Eckhard Wormser hat die die Amtszeit der Prorektoren drei Nachfolge von Kanzler Helmut Jahre, diese endet jedoch stets mit Johannes Fangmann angetreten. der Amtszeit des Rektors. Geboren 1956 in Heidelberg, Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Jäger mit dem neuen Kanzler im Rektorat schloss Wolf-Eckhard Wormser Wolf-Eckhard Wormser. (Fotos: Buhl) 4 Bollenhut und „Schwarzwaldhaus 1902“ Schwarzwald Volkskundler auf Feldforschung im Schwarzwald in zentrales Erkenntnisziel E der Volkskunde ist der Mensch als kulturbeding- tes und kulturschaffendes Lebe- wesen. Sie untersucht und be- wertet die Bedeutung kulturel- ler Äußerungen, um so dem Weltbild der Träger auf die Spur zu kommen. Kulturwissen- schaftler fragen nach Aufbau und Konstruktion einer „kultu- rellen Identität“. Bezogen auf die naturräumliche Bezeichnung „Schwarzwald“ lassen sich eine ganze Reihe von Elementen nachweisen, die irgendwann ge- zielt mit dem Prädikat „typisch Schwarzwald“ versehen wurden und nicht nur nach außen, son- dern auch unter den Bewohnern Das „Schwarzwaldhaus 1902“ – der Kaltwasserhof im Münstertal. Drehort der gleichnamigen SWR-Serie. dieser Gegend ein gemeinsames (Foto: Fa. Hema, Pentecker. Urheberrecht: Peter Bert.) Selbstverständnis fundieren soll- (t)en. Unter der Leitung des Lehr- wortlich für diese Entwicklung ein gewichtiges und damit unbe- dern das Bundesland Baden- beauftragten Dr. Jochen Schicht zeichnete im wesentlichen der quemes Prunkstück, dessen Ver- Württemberg. Die Vermarktung beschäftigen sich derzeit am In- norddeutsche Maler Wilhelm Ha- marktung sich schon damals nicht erstreckt(e) sich von der Lebens- stitut für Volkskunde rund zwan- semann (1850-1913). Er ließ sich mehr auf Postkarten oder Brief- mittelwerbung über städtisches zig Studenten mit Phänomenen 1880 in Gutach nieder und spe- bögen beschränkte. Marketing bis hin zu Empfängen dieser Art. zialisierte sich auf die Darstellung Einen wichtigen Impuls, die der Landesregierung. von „Schwarzwaldtrachten“. Sei- Kopfbedeckung als Symbol des Norddeutscher ne Gemälde und Buchillustratio- Schwarzwalds zu etablieren, kam Mythos Schwarz- nen bescherten ihm relativ bald 1951 vom badischen Staatspräsi- prägt Marken- internationale Popularität. Dass in denten Leo Wohleb. Da in jener waldbauer zeichen jenen Jahren praktisch nur noch Zeit niemand mehr Bollenhüte Kurgäste oder Städter Tracht tru- Anhand des Schwarzwaldbauern Das wohl noch immer markante- gen, störte den Künstler wenig: Kontakt kann gezeigt werden, wie ein kul- ste Symbol des Schwarzwalds ist „Egal ob Hochzeitszug oder Ar- Dr. Jochen Schicht turelles Merkmal als charakteri- der Bollenhut. Obwohl dieser le- beitsalltag – Hasemann zeigte sei- Tel. 07831 / 79-70 stisch für einen Landstrich defi- diglich in den Orten Gutach, ne dörflichen Protagonisten E-Mail: [email protected] niert wurde und bis heute stell- Kirnbach und Reichenbach getra- mit Bollenhut“, erklärt Jochen vertretend für den Bewohnern zu- gen wird, avancierte er mit Beginn Schicht. Kurzerhand vergrößerte geschriebene Inhalte steht: wohl- des 20. Jahrhunderts zu einem er auf seinen Bildern die ur- herstellte, bemühte sich Wohleb tuende Bodenhaftung, das Be- Emblem der Region „Schwarz- sprünglich bescheidenen Wollro- mit Erfolg um dessen Renaissance. wahren vermeintlicher Traditio- wald“. Zwar hatte sich die badi- sen. Die Gutacher Hutmacherin- Es dauerte nicht lange und der nen sowie ein von Landwirtschaft sche Großherzogin Luise bereits nen übernahmen diese Änderung. Bollenhut repräsentierte in allen geprägtes dörfliches Ambiente, wo um 1850 regelmäßig unter einem Der einmal leicht zu tragende erdenklichen Zusammenhängen glückliche Menschen leben und Bollenhut gezeigt, doch verant- Strohhut verwandelte sich so in nicht nur den Schwarzwald, son- arbeiten. Wie hart und beschwer- lich das Dasein im Schwarzwald das exakt an 5 um 1900 tatsächlich war, demon- die Verhältnis- Schwarzwald strierte der Fernsehsender Süd- se von 1902 westrundfunk mit seiner 2002 angepasst wor- ausgestrahlten Serie „Schwarz- den war. waldhaus 1902“. Die fünfköpfige Die Serie er- Familie Boro aus Berlin lebte ins- reichte durch- gesamt zehn Wochen in einem schnittlich die Tagelöhnerhaus im Münstertal, sensationelle Quote von IMPRESSUM sechs Millio- Freiburger Uni Magazin nen Zuschau- Freiburg i. Br., Promo Verlag GmbH 2003 ern und wur- Das Freiburger Uni-Magazin erscheint sechs- mal jährlich, dreimal im Sommer- und drei- de mit dem mal im Winteremester, Auflage jeweils Adolf-Grim- 15.000 Exemplare me-Preis 2002 Herausgeber: ausgezeichnet. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Rektor, Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Jäger Keiner der Be- teiligten habe Redaktion: Kommunikation und Presse, Albert-Ludwigs- einen derarti- Universität, Fahnenbergplatz, 79098 Frei- gen Erfolg er- burg, Telefon 0761/203-4301, Telefax Die Familie Boro aus der SWR-Serie „Schwarzwaldhaus 1902“ in Kleidung aus der Zeit um 1902. 0761/203-4285 wartet, erzähl- (Foto: Tourist-Information Münstertal.) E-Mail: [email protected] te Produzent Dr. Thomas Nesseler (verantwortlich), Daniela Högerle, und Autor Rolf Schlenker vom kämpfen hat. Obwohl er und sei- Münstertal mit Einheimischen Mitarbeit: Antje Faustmann, Oliver SWR Baden-Baden beim zwei- ne Frau Führungen anbieten und und Gästen führen konnten. So Kaiser, Antigone Kiefer, Tanja Rinker, Dr. Jochen Schicht sowie die Arbeits-gemein- stündigen Besuch