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L 221 n – Umgehung - 1 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

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Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

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L 221 n – Umgehung Eilendorf - 2 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

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1.1 Lage im Straßennetz und raumordnerische Bedeutung Seite 3 1.2 Bestehende und zu erwartende Verkehrsverhältnisse Seite 3 - 4 1.3 Verkehrs- und Streckencharakteristik Seite 4 1.4 Übergeordnete Planungen Seite 4

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2.1 Abgrenzung des Untersuchungsraumes Seite 5 2.2 Beschreibung der Umwelt im Untersuchungsraum Seite 5 - 8

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3.1 Linienführung Seite 8 -13 3.2 Querschnitt Seite 13 -14 3.3 Zwangspunkte Seite 14 3.4 Weitere technische Einzelheiten Seite 14 3.5 Knotenpunkte Seite 15 3.6 Länge und Kosten der Varianten Seite 15 Beeinflussung anderer Verkehrsplanungen sowie sonstiger 3.7 Seite 15 raumbedeutsamer Planungen 3.8 Bedarf an Grund und Boden Seite 15 3.9 Einflüsse auf die Umwelt Seite 15 -17 3.10 Einflüsse auf die Nachbarschaft im Sinne des BImSchG Seite 17 -18 3.11 Einflüsse gefährdender Anlagen auf die Straße Seite 18

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L 221 n – Umgehung Eilendorf - 3 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

 9HUNHKUOLFKHXQGUDXPRUGQHULVFKH%HGHXWXQJGHV9RUKDEHQV   /DJHLP6WUD‰HQQHW]XQGUDXPRUGQHULVFKH%HGHXWXQJ  Durch erhöhtes Verkehrsaufkommen mit hohem LKW-Anteil aus dem Raum mit Ziel Bundesautobahn kommt es zu großen Beeinträchtigungen in den Aachener Stadtteilen Eilendorf und . Um diese Verkehre auf direkterem Weg auf die Autobahn zu führen, ist eine neue Anbindung zwischen der Anschlussstelle Aachen-Brand der BAB 44 und dem Autobahnkreuz Aachen geplant und als Zubringerstraße die L 221n.

Das Planungsgebiet für die L 221n reicht von den östlichen Aachener Stadtteilen Eilendorf und Brand bis Stolberg Atsch und Unterstolberg und umfasst die L 221, die L 235 und die L 236.

Aufgrund der ständigen Expansion wachsen die Vororte mit den Stadtkernen allmählich zusammen, eine klare Abgrenzung und Gliederung ist schon heute an einigen Stellen nicht mehr erkennbar. Die heutige L 221 beginnt in der Aachener Innenstadt an der B 258 (Adalbertsteinweg) und führt über Aachen-Eilendorf (von-Coels-Straße) nach Stolberg Münsterbusch (Buschmühle). Sie hat für Aachen und seine östlichen Stadtteile wie für die westlichen Stadtteile Stolbergs eine Zubringerfunktion zu der Anschlussstelle der BAB 544, sowie über die L 235 zu der Anschlussstelle Aachen-Brand der BAB 44. Die L 235 (Debyestraße / Freunder Straße) verbindet die Aachener Stadtteile Brand, Eilendorf und , beginnend an der B 258 in Höhe der Anschlussstelle Aachen-Brand.

Durch den Neubau der L 221n soll vor allem eine Verkehrsentlastung der hochbelasteten Ortsdurchfahrt Eilendorf sowie in den Straßen und Verkehrsknoten ihres unmittelbaren und weiteren Umfeldes erreicht werden. Die L 221n dient gleichzeitig als Autobahnzubringer für die neu einzurichtende Anschlussstelle an der BAB 44 zwischen Brand und Eilendorf. Durch den Bau der neuen Autobahnanschlussstelle wird auch die Verkehrssituation im Knotenbereich der B 258 mit der Anschlussstelle Aachen-Brand, die heute bereits erhebliche Leistungsmängel hat, grundsätzlich verbessert.

 %HVWHKHQGHXQG]XHUZDUWHQGH9HUNHKUVYHUKlOWQLVVH  In einer von der Stadt Aachen 1999 in Auftrag gegebenen Verkehrsentwicklungsplanung wurde die Verkehrssituation im Bereich Brand – Eilendorf – Stolberg zum Zeitpunkt 1999 sowie für die Prognosejahre 2008 und 2020 unter besonderer Berücksichtigung einer zusätzlichen BAB- Anschlussstelle untersucht.

Längs der L 221 (von-Coels-Straße) im Stadtteil Eilendorf ist die in der Mehrzahl noch ländlich geprägte Bebauung (Einfamilienhäuser, 2-geschossig) mit Gewerbegebieten durchsetzt, die Wohnfunktion ist aber vorherrschend. Diese Wohnfunktion ist durch das hohe Verkehrsaufkommen auf beiden Straßen als stark beeinträchtigt anzusehen. Die Ortsdurchfahrt Eilendorf wird durch den Bau der Umgehungsstraße und einer zusätzlichen Autobahnanschlussstelle um etwa 25% entlastet. Die Realisierung der L 221n ohne neue Anschlussstelle bewirkt allerdings kaum eine Verbesserung der Verkehrslage.

Die Stadt Stolberg ist heute nicht besonders verkehrsgünstig an das Fernstraßennetz angebunden. So stellt die L 221n eine Neuordnung der Verbindung zwischen Aachen und Stolberg dar, vor allem ist aber eine neue Autobahnanschlussstelle wegen ihrer Nähe zur Stadt ein günstiges Anschlussangebot an das Fernstraßennetz

Im Bereich „Debyestraße“ grenzen vorhandene und geplante Gewerbegebiete an die L 235. Durch das steigende Verkehrsaufkommen mit hohem LKW-Anteil aus dem Gewerbegebiet und

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aus Stolberg wird in der Anschlussstelle Aachen-Brand als alleinigem BAB-Anschlussangebot der Verkehr schon in naher Zukunft nicht mehr leistungsfähig abzuwickeln sein. Die Überlastung des Knotens wirkt sich weit in die L 235 und in die Ortsdurchfahrt Brand der B 258 hinein.

Entwicklungstendenzen sind in der weiteren Erschließung von Gewerbe- und Industriegebieten im Bereich der L 235 zwischen Eilendorf und Brand zu sehen. Die neuen Gewerbegebiete können erschließungssicher an das unmittelbar umliegende Straßennetz angebunden werden. Die zusätzlichen Belastungen für den Knoten Trierer Straße (B 258) / Anschlussstelle Aachen- Brand liegen im ungünstigsten Fall (ohne neue BAB-Anschlussstelle) bei ca. 1.200 Kfz/Tag. Angesichts der schon heute sichtbaren Leistungsgrenze dieses Knotenbereiches sind die Ausweisungen der Gewerbegebiete Eilendorf-Süd, Erdbeerfeld und Camp Pirotte – aufgrund ihres hohen Verkehrsaufkommens – ein zusätzlicher Anlass, den neuen BAB-Anschluss zu verwirklichen.

 9HUNHKUVXQG6WUHFNHQFKDUDNWHULVWLN  Die L 221 wie auch die L 235 haben in dem betrachteten Bereich derzeit unterschiedliche Streckencharakteristiken. Angepasst an die örtliche Topographie und an die Bebauung finden sich sowohl relativ großzügig trassierte Bereiche als auch sehr enge Kurven – wie z.B. die rechtwinklige Richtungsänderung der L 235 im Bereich der Einmündung Nordstraße.

Bei der geplanten Ortsumgehung Eilendorf handelt es sich um eine anbaufreie Straße im Vorfeld und innerhalb (Bereich Geisberg) bebauter Gebiete mit maßgebender Verbindungsfunktion. Durch die Realisierung einer neuen Anschlussstelle und ihre Anbindung über die L 221n an das örtliche Straßennetz erhalten die Aachener Stadtbezirke Brand und Eilendorf sowie die westlichen Stadtteile Stolbergs eine bessere Verbindung an das übergeordnete Straßennetz.

Die L 221n wird der Verkehrskategorie Gruppe A III zugeordnet mit einem RQ 10,5. Die Knotenpunkte werden mit Ausnahme der Autobahnanschlussstelle plangleich in Form von Kreisverkehren bzw. als Kreuzungen (Wirtschaftswege) und Einmündung (Nordstraße) ausgebildet. Zwischen den Knotenpunkten sind die Entwurfselemente für eine Entwurfsgeschwindigkeit vE = 70 km/h eingehalten.

 hEHUJHRUGQHWH3ODQXQJHQ  Das Planungsgebiet ist gemäß Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP NRW) Teil A dem Oberzentrum Aachen zuzurechnen, das als Ballungsraum gilt. Im Teil B des LEP NRW ist das Gebiet dem „Freiraum“ zugeordnet, die nördlich und südöstlich gelegenen Waldbereich sind als „Waldgebiete“ gekennzeichnet.

Im Gebietsentwicklungsplan (GEP) „Kreisfreie Stadt Aachen, Kreis Aachen“ sind große Gebiete des Planungsraumes dem Agrarbereich zugeordnet. Die BAB A44 ist als Straße für den großräumigen Verkehr dargestellt, westlich der A 44, entlang des Haarbaches und östlich des Sebastianusweges sind Bereiche zum Schutz der Landschaft eingetragen. Weiter sind Bereiche als Naherholungsbereich und für besondere öffentliche Zwecke (Standortübungsplatz) ausgewiesen.

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 %HVFKUHLEXQJGHU8PZHOW   $EJUHQ]XQJGHV8QWHUVXFKXQJVUDXPHV  Der Untersuchungsraum der Umweltverträglichkeitsstudie ist nach folgenden Kriterien ausgewählt worden: • Die nordöstliche und südwestliche Abgrenzung wird durch die Verknüpfungspunkte mit den klassifizierten Straßen L 236 (Sebastianusstraße) und L 221 (von-Coels-Straße / Buschmühle) im Norden und L 235 (Debyestraße) und Nordstraße im Süden gebildet. • Nordwestlich begrenzt der Aachener Stadtteil Eilendorf den Bearbeitungsraum. • Südöstlich bestimmt der Sebastianusweg die Grenze des Untersuchungsraumes.

 %HVFKUHLEXQJGHU8PZHOWLP8QWHUVXFKXQJVUDXP  1DWXUUDXP*HRORJLHXQG%RGHQ  Der Untersuchungsraum liegt naturräumlich gesehen auf der Grenze des westlich gelegenen Aachener Kessels und der sich östlich anschließenden Stolberger Talung als Untereinheiten des Aachener Hügellandes. Das vielgestaltige Hügelland fällt vom Süden in Richtung Norden um ca. 200 m ab. Durch die in dem Aachener Bereich stark ausgeprägte Graben- und Horsttektonik entstanden sehr wechselhafte morphografisch-morphologische Formen.

Südlich des Sebastianusweges schließt das FFH – Gebiet Brander Wald ( DE- 5203- 310 ) an. Als Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse werden aufgeführt: • Borstgrasrasen im Mittelgebirge ( prioritärer Lebensraum ) • Erlen- Eschen- Weichholz- Auenwald ( prioritärer Lebensraum ) • Fließgewässer mit Unterwasservegetation • Schwermetallrasen • Glatthafer- und Wiesenknopf - Silgenwiesen • Waldmeister- Buchenwald Als Arten von gemeinschaftlichem Interesse werden die Gelbbauchunke und die Bergunke genannt.

Vordringliches Ziel ist der Erhalt und die weitere Förderung der Laichhabitate der Gelbbauchunke sowie ein abgestimmtes Pflegekonzept des Gesamtraumes. Durch einen Abstand von mindestens 600m der geplanten Trassenführung vom FFH –Gebiet sind keine nachteiligen Auswirkungen zu erwarten, zumal dieser Raum vielfältigen, vor allem landwirtschaftlichen Nutzungen unterliegt.

Was die geologische Struktur betrifft, liegt der Untersuchungsraum zum Großteil im Bereich des Verlautenheidener Horstes, der von Nordwest nach Südost das Gebiet durchquert. Vom Untergrund her stehen aus dem Karbon die Unteren Stolberger Schichten an. Hierbei handelt es sich um Tonstein, dunkel, mit mächtigeren Sandsteinen, Konglomeraten und Steinkohlenflözen.

Bei den meist vertretenen Bodentypen - Pseudogley und Parabraunerde - handelt es sich um schluffige Lehmböden, stellenweise sandig oder steinig, empfindlich gegen Bodendruck und mit meist geringer Wasserdurchlässigkeit. Die Bodengüte der im Untersuchungsraum vorkommenden Flächen liegt im Bereich zwischen 46 und 58, diese sind daher eher mittelmäßig im Ertrag anzusehen.

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:DVVHUKDXVKDOW  Folgende Fließgewässer durchqueren den Untersuchungsraum: • Der Haarbach, am westlichen Rand des Untersuchungsgebietes, entspringt westlich von Brand und mündet im Ortsteil in die . Der Gewässerverlauf kann allgemein als naturnah eingestuft werden. Gehölzstrukturen begleiten über große Strecken den mäandrierenden Verlauf des Baches, die Wasserqualität für den Unterlauf wird in der Gewässergütekarte des Landes Nordrhein-Westfalen der Güteklasse II (mäßig belastet), für den Oberlauf II-III (kritisch belastet) zugeordnet. • Der Freunder Bach entspringt nördlich der Ortslage Freund, fließt in nordwestliche Richtung und mündet unmittelbar östlich der Rastanlage der A 44 in den Brander Bach. • Der Brander Bachentspringt in der Ortslage Brand, in der das Gewässer zum großen Teil verrohrt geführt wird. Der offene Brander Bach fließt in nördliche Richtung, wo er in Höhe der Rastanlage der A 44 mit dem Freunder Bach zusammenfließt, die A 44 unterquert und westlich der Rastanlage in den Haarbach mündet. • Südlich „Deltourserb“ verläuft ein namenloses Gewässer, das westlich der L 235 ebenfalls in den Haarbach mündet.

Grundwasser steht im Großteil des Untersuchungsraumes bei ca. 0 – 3 m unter Flur an und fließt, von Ost nach West, zum Haarbach hin. Die anstehenden Böden in dem Gebiet haben eine geringe bis mittlere Wasserkapazität bei geringer Wasserdurchlässigkeit.

Wasserschutzgebietesind im Untersuchungsraum nicht ausgewiesen.

.OLPDXQG/XIW  Gemäß Klimagutachten der Stadt Aachen sind die Flächen des Untersuchungsgebietes dem Klimatop „Freilandklima“ zuzuordnen. Entscheidend beeinflussend auf das Klima ist der Würselener Wald, der in der Waldfunktionskarte als Fläche mit Klimaschutz-, Sicht- bzw. Immissionsschutzfunktionen ausgewiesen ist.    7LHUHXQG3IODQ]HQ  Dominierend im Untersuchungsgebiet ist die Grünlandnutzung, Ackerbau spielt nur eine untergeordnete Rolle. Von größerer Bedeutung sind in verschiedenen Teilabschnitten vertretene Gehölzstrukturen wie Hecken, Baumreihen, Gehölze, Obstwiesen, weiterhin die Gewässer- und Gewässerrandstrukturen des Haarbaches sowie einige andere, vorwiegend temporär wasserführende Graben- und Bachabschnitte. In einigen Teilarealen kommen siedlungsnahe und unmittelbare Siedlungsstrukturen hinzu, vor allem im Bereich südlich von Eilendorf sowie in den Bereichen „Deltourserb“, „England“ und „Am Geisberg“. Im Nordosten erlangt der Würselener Wald eine größere Bedeutung.

Angesichts der starken Dominanz der landwirtschaftlichen Nutzung kommen auf dem Großteil der Flächen die Tierarten vor, die für Wiesen und Weiden bzw. Acker charakteristisch sind. Nach ihrer Lebensweise sind die Bewohner dieser Flächen als Generalisten zu sehen. Sie treten häufig – wie auch hier – mit niedrigen Arten- aber hohen Individuenzahlen auf. Obwohl das Gebiet durch die offene Landschaft geprägt ist, sind die hierfür charakteristischen Arten relativ unterrepräsentiert. Es fehlen insbesondere bodenbrütende Vogelarten, die größere, zusammenhängende und störungsarme Flächen benötigen. Als Ursachen hierfür sind vorwiegend die starke Erschließung des Gebietes und die daraus resultierende Vorbelastung zu sehen. Diese dürfte auch für die unterdurchschnittliche Präsenz der Arten der

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Gewässerlebensräume, der Grünlandlebensräume und der „reich strukturierten Feldflur“ verantwortlich sein. Teile des Gebietes kommen aber auch als Lebensraum für in Anhang IV der FFH –Richtlinie genannte Arten in Frage. Hierbei handelt es sich um reicher strukturierte Offenlandbereiche mit Altholzbeständen. Durch Integration in das planerische Konzept kann mit der bevorzugten Trassenvariante dieser bedeutsamen Bereiche zum größten Teil erhalten bleiben.

Insgesamt basieren die Aussagen zur Tier- und Pflanzenwelt auf einem Sondergutachten zur Flora und Fauna des Untersuchungsgebietes aus dem Jahr 1999. Nach Überprüfung der örtlichen Gegebenheiten ist festzustellen, dass von einer gleich bleibenden Flächennutzung und somit unveränderten Biotoptypen und faunistischen Daten ausgegangen werden kann.

/DQGVFKDIWVELOGXQG(UKROXQJVIXQNWLRQ  Durch die leicht bewegte Topografie und dem damit einhergehenden Wechsel von Ausblicksmöglichkeiten, kann das Landschaftsbild als differenziert und somit als attraktiv eingestuft werden. Die hauptsächliche Grünlandnutzung stellt einen großen Kontrast zu der in unmittelbarer Nähe ebenfalls vorhandenen intensiven gewerblich/industriellen Nutzung dar. Natürliche oder naturnahe Landschaftselemente sind nicht vorhanden. Auch wenn einige Gewässerabschnitte als naturnah eingestuft werden können, treten sie im Landschaftsbild nicht prägend in Erscheinung.

Die den Untersuchungsraum durchquerende A 44 mit hohen Trennungseffekten durchschneidet das Gebiet in nord-südlicher Richtung. Auch wenn die Autobahn teilweise im Einschnitt verläuft, ist die Geräuschkulisse deutlich wahrnehmbar.

Von hoher Bedeutung für die Erholung der Bevölkerung sind der Haarbach und das Landschaftsschutzgebiet Haarbachtal, das Landschaftsschutzgebiet um den Brander Wald und der Würselener Wald anzusehen. Insgesamt ist jedoch durch die vorhandene landwirtschaftliche Nutzung und durch die Verkehrsbänder die Erholungswirksamkeit des Untersuchungsgebietes als mittel einzuschätzen.

:RKQHQXQG8PIHOG  Sehr hohe Bedeutung als Wohnfunktion haben die Siedlungsbereiche Eilendorf und die Einzelbebauungen „Am Geisberg“, „Deltourserb“ und „England“. Dabei unterliegen die Wohnhäuser „Am Geisberg“ unmittelbar an der L221 gelegen, besonders hohen Belastungen durch das hier vorhandene hohe Verkehrsaufkommen zwischen Aachen und Stolberg. Die Gewerbebereiche um Eilendorf und Brand erhöhen durch ortnahe Arbeitsplätze die Wohnqualität, indem nur kurze Wege zum Arbeitsplatz zurückgelegt werden müssen.

Der Untersuchungsraum weist insgesamt nur wenige Bereiche mit einer sehr hohen und hohen Bedeutung für den Funktionsbereich „Wohnen/Wohnumfeld“ auf. Die Empfindlichkeit gegenüber zusätzlichen Beeinträchtigungen ist aber aufgrund der teilweise schon hohen vorhandenen Belastung als hoch einzuschätzen.

.XOWXUXQG6DFKJWHU  Schon vor Christus war diese Landschaft stets dicht besiedelt. Im Plangebiet finden sich daher Hinweise auf vorgeschichtliche, besonders jungsteinzeitliche Fundplätze sowie römische Siedlungsplätze. Aufgrund der hohen Funddichte im Umfeld des Plangebietes ist auch auf den bislang fundleeren Flächen von der Aufdeckung weiterer Fundplätze auszugehen.

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Im Nordwesten des Plangebietes liegt ein Abschnitt des Westwalles aus der Zeit des 2. Weltkrieges, mit Höckerlinie und zahlreichen Bunkern.

6FKXW]JHELHWH  Für das Untersuchungsgebiet liegt ein rechtskräftiger Landschaftsplan vor. Das Naturschutz- und FFH- Gebiet Brander Wald liegt außerhalb des Untersuchungsraumes , als Landschafts- schutzgebiete sind ausgewiesen: • LSG entlang des Haarbaches • LSG nordöstlich der L 221 • LSG um den Brander Wald • Würselener Wald mit angrenzenden Flächen Östlich des Gebietes (in ca. 250 m Abstand zum Untersuchungsgebiet) befindet sich das Natura 2000-Gebiet „Brander Wald“. Das im Bereich des Standortübungsplatzes ausgewiesene Gebiet dient vor allem dem Schutz der Gelbbauch- und Bergunke. Des Weiteren sind in dem Untersuchungsraum die Höckerlinie, das Rückhaltebecken Debyestraße, alte Absetzbecken westlich Atsch und mehrere Bachläufe als geschützte Landschaftsbestandteile festgesetzt.

 8QWHUVXFKWH9DULDQWHQ   /LQLHQIKUXQJ  Die Entwicklung der Varianten basiert auf den Ergebnissen der Raumanalyse der Umweltverträglichkeitsstudie. Da „relativ konfliktarme Bereiche“ innerhalb des Untersuchungsraumes kaum anstehen, bewegen sich die Varianten fast durchgängig in Bereichen mittleren Raumwiderstandes.

Alle Trassenvarianten entwickeln sich von der L 235 (Debyestraße), im Kreuzungsbereich mit dem Vennbahnradweg, in Richtung Nordosten zur L 221 im Bereich der Siedlung „Geisberg“ mit Anbindung der L 236. Für den Trassenverlauf wurden die Varianten A, B und C mit den Untervarianten A1, C1 und C2 erarbeitet und in einer UVS betrachtet. Zusätzlich ergab sich nach den Bürgerbeteiligungen eine Ergänzung zur Variante C mit Umfahrung der Wohnbebauung „Am Geisberg“, im Folgenden als PRGLIL]LHUWH 9DULDQWH & bezeichnet. Die L 221n ist in die Straßenkategorie B III (Hauptverkehrsstraße) - anbaufreie Straße im Vorfeld und innerhalb bebauter Gebiete mit maßgebender Verbindungsfunktion einzuordnen.

 9DULDQWH$  Die Trassenvariante A ist die östlichste der Vorschlagsvarianten. Die Trasse beginnt im Einmündungsbereich der Nordstraße in die L 235 (Debyestraße). Hier ist der Umbau des Knotens zu einem Kreisverkehr vorgesehen. Die vorhandenen Rad- / Gehwegverbindungen in dem Knoten bleiben erhalten, nicht genutzte Verkehrsflächen werden entsiegelt. Von diesem Punkt aus wird in Verlängerung der Führung der Debyestraße die A 44 im südlichen Bereich des Rastplatzes Königsberg gequert. Die zwischen geplanter Trasse, Nordstraße und A 44 verbleibende Fläche wird für weitere straßenbedingte Anlagen wie Rückhaltung oder Versickerung beansprucht.

Der Knoten zur Anbindung der L 221n an die A 44 ist planfrei – plangleich geplant. Als Knotenpunktsystem wurde eine Kombination aus Raute und halbem Kleeblatt gewählt. Die Anschlussstelle selbst wird beidseitig mit Kreisverkehrsplätzen an die L 221n angebunden. An dem östlichen Kreisverkehr ist die mögliche Anbindung der geplanten Ortsumgehung Brand

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freigehalten. Durch den Bau der Anschlussstelle muss die vorhandene Verrohrung des Freunder Baches im Bereich des Rastplatzes Königsberg um ca. 10 m verlängert werden.

Die Trasse schwenkt weiter in einem weiten Bogen Richtung Nordosten zum Sebastianusweg. Hierbei werden der Brander und der Freunder Bach gekreuzt, der Freunder Bach muss über eine Länge von ca. 200 m in einem Abstand von ca. 5 – 10 m zur geplanten Straßenböschung verlegt werden.

Zur Vermeidung weiterer Zerschneidungen der landwirtschaftlichen Flächen wird die Variante A weitgehend parallel in einem Abstand von ca. 30 m auf der östlichen Seite des Sebastianusweges geführt. Die Anbindung an die L 221 in Höhe der Bebauung Geisberg ist mit einem weiteren Kreisverkehr vorgesehen, anschließend schwenkt die Trasse in die L 236 – Sebastianusstraße ein.

Die Variante A verläuft zum Großteil geländenah, bis maximal 1 m über Gelände. Nur im Bereich der Überquerung der A 44 treten Dammlagen bis zu 3 m über Gelände auf. Diese Dammlagen reichen vom Kreisverkehr an der L 235 (Freunder Straße) bis zum Kreisverkehr an der östlichen Anschlussstelle.

Um die Verbindung zwischen der Deltourserb und dem Sebastianusweg für den landwirtschaftlichen Verkehr zu erhalten, werden die Schiltgasse und der Sebeastianusweg im vorhandenen Einmündungsbereich an die L 221n angebunden. Der Sebastianusweg wird weiter zur Erhaltung der Erschließungsfunktion auch an den geplanten Kreisverkehrsplatz „Geisberg“ angeschlossen.

Die Neubaulänge der Variante A (durchgehende Strecke und anschließende Straßen) beträgt 2.665 m.

 9DULDQWH%  Die Variante B nimmt die heutige Straßenführung der Debyestraße in Höhe der Überführung des Vennbahnradweges auf. Um das erhöhte Verkehrsaufkommen reibungslos zu bewältigen, ist der Einmündungsbereich der Nordstraße anzupassen. Dieser Knoten ist als T-Einmündung geplant. Die vorhandenen Rad- / Gehwegverbindungen werden innerhalb des Knotens wieder hergestellt.

Die Trasse verläuft anschließend in Richtung der Hofanlagen Deltourserb, wo die Freunder Straße in ihrer Führung verlängert und über einen Kreisverkehr angebunden wird. An diesen Kreisverkehrsplatz wird auch die Anschlussstelle auf der westlichen Seite der A 44 angebunden. Die nicht genutzten Verkehrsflächen der L 235 werden zwischen den Knotenpunkten entsiegelt.

Um die Verbindung zwischen der Deltourserb und dem Sebastianusweg für den landwirtschaftlichen Verkehr zu erhalten, wird die Schiltsgasse östlich des Kreisverkehres plangleich an die L 221n angebunden. Ca. 300 m südlich der Hofanlagen Deltourserb überquert die L 2221n die BAB A 44. Die Fläche zwischen der Anschlussstelle, der L 221n und der Autobahn ist für weitere straßenbedingte Anlagen vorgesehen.

Der Knoten zur Anbindung der L 221n an die A 44 ist planfrei – plangleich geplant. Als Knotensystem wurde ein unsymmetrisches halbes Kleeblatt gewählt, wobei die Verbindungsrampen westlich der A 44 zur Einsparung eines Knotenpunktes an den Kreisverkehrsplatz L 221n / L 235 angebunden werden. Nach der Kreuzung der BAB A 44 verläuft die Trasse in nordöstliche Richtung. Die Anbindung des östlichen Anschlussbereiches

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der A 44 an die L 221n ist ebenfalls über einen Kreisverkehr geplant, an dem die mögliche Anbindung der geplanten Ortsumgehung Brand freigehalten ist.

Die Trasse der L 221n verläuft weiter nördlich an der Hofanlage „England“ vorbei und quert die vorhandene L 221 (von-Coels-Straße) im Bereich der Siedlung Geisberg. Für den Anschluss der von-Coels-Straße wird eine an der südlichen Straßenseite vorhandene Baulücke genutzt, der Anschluss erfolgt ebenfalls als Kreisverkehr. Danach schwenkt die Variante B in einem kurzen Bogen nördlich um die Bebauung am Geisberg herum und mündet in die Sebastianusstraße.

Teile der Debyestraße, der Nordstraße, des Rastplatzes Königsberg und der Sebastianusstraße können im Rahmen des Straßenneubaus zurückgebaut werde, die vorhandene Bachverrohrung im Bereich des Rastplatzes Königsberg kann im Rahmen des Rückbaus von ca. 130 m auf ca. 40 m Länge reduziert werden.

Die Gradiente der Variante B wurde an das Gelände, an die vorhandenen Grundwasserstände und an das vorhandene Straßennetz angepasst. Von der Debyestraße bis zur Sebastianusstraße liegt die Straße überwiegend auf einem Damm, im Anschluss an die Sebastianusstraße ergibt sich ein leichter Einschnitt.

Die Neubaulänge der Variante B (durchgehende Strecke und anschließende Straßen) beträgt 2.475 m.

 9DULDQWH&HUZHLWHUWXPGLH8PIDKUXQJ³$P*HLVEHUJ´ 9RU]XJVYDULDQWH  PRGLIL]LHUWH9DULDQWH&  Die Variante C nimmt wie die Variante B die heutige Straßenführung der Debyestraße in Höhe der Überführung des Vennbahnradweges auf. Um das erhöhte Verkehrsaufkommen reibungslos zu bewältigen, ist der Einmündungsbereich der Nordstraße anzupassen. Dieser Knoten ist als T-Einmündung geplant. Die vorhandenen Rad- / Gehwegverbindungen werden innerhalb des Knotens wieder hergestellt. Die Freunder Straße wird in ihrer Führung verlängert und über einen Kreisverkehr an die Variante C angebunden. An diesen Kreisverkehrsplatz wird auch die Anschlussstelle auf der westlichen Seite der A 44 angebunden. Die entlang der L 235 und der Nordstraße vorhandenen Rad- / Gehwegverbindungen werden in und zwischen den Knotenpunkten wieder hergestellt.

Die Trasse schwenkt nach dem Kreisverkehr Freunder Straße stärker in Richtung Schiltsgasse ab und quert nördlich der Schiltsgasse die BAB A 44. Um die Verbindung zwischen der Deltourserb und dem Sebastianusweg für den landwirtschaftlichen Verkehr zu erhalten, wird die Schiltsgasse östlich des Kreisverkehres bei ca. km 0+900 plangleich an die L 221n angebunden. Weiter nördlich, bei ca. km 1+700 werden die Straße Deltourserb sowie ein von Süden kommender Wirtschaftsweg ebenfalls plangleich an die L 221n angeschlossen.

Der Knoten zur Anbindung der L 221n an die A 44 ist planfrei – plangleich geplant. Als Knotenpunktsysteme wurde das unsymmetrische halbe Kleeblatt gewählt, wobei die Verbindungsrampen westlich der A 44 mit an den Kreisverkehrsplatz Freunder Straße angebunden werden. Die Anbindung des östlichen Anschlussbereiches der A 44 an die L 221n ist ebenfalls über einen Kreisverkehr geplant, an dem die mögliche Anbindung der geplanten Ortsumgehung Brand freigehalten ist.

Im weiteren Verlauf schwenkt die Trasse Richtung Norden und wird zur Bündelung der Lärmbänder so nah wie möglich an die Autobahn herangeführt.

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In der ursprünglichen Version der Variante C sollte die neue Trasse östlich des jüdischen Friedhofes über einen neuen Kreisverkehrsplatz mit der L 221 (von-Coels-Straße) verbunden werden. Weiterhin sollte hier zur besseren Anbindung der Straßenführungen Richtung Stolberg und zur Verbesserung der Wohnqualität in der Siedlung „Am Geisberg“ eine Verknüpfung der L 221 (Buschmühle / von-Coels-Straße) mit der L 236 (Sebastianusstraße) als Kreisverkehr nach Osten auf einen angrenzenden Acker verschoben werden. Die Länge der Variante C mit den angeschlossenen Straße beträgt 2.560m Nach erfolgter Bürgerbeteiligung durch die beiden betroffenen Städte Aachen und Stolberg wurde von der Stadt Aachen eine weitere Vorschlagstrassenvariante mit nördlicher Umfahrung der Wohnbebauung „Am Geisberg“ eingebracht. Von dem geplanten Kreisverkehrsplatz L 221 (von-Coels-Straße) / L 221n wird die neue Linie in einem Bogen nördlich um die Wohnbebauung herumgeführt, verläuft hier in einem kurzen Abschnitt parallel zum Rand des Würselener Waldes, um nach Verknüpfung mit der L 236 unmittelbar westlich vor dem städtischen Friedhof Buschmühle in die bestehende L 221 einzuschleifen. Der neue Knotenpunkt mit der L 236 (Sebastianusstraße) wird als Kreisverkehrsplan konzipiert, wobei neben den Zufahrtsästen der L 221n und L 236 ebenfalls die dann als Anliegerstraße umgewidmeten Reststücke der L 221 und L 236 an einem Punkt angebunden werden. Die neue Linie am Ausbauende entspricht in etwa der Führung der Variante C2 bzw. B in diesem Abschnitt. Die Anliegerstraße für die Wohnbebauung „Am Geisberg“ wird bis auf eine Mindestrestbreite entsiegelt, ebenso die nicht mehr erforderlichen Straßenflächen. Die vorhandenen Rad- / Gehwegverbindungen längs der L 221 bleiben erhalten bzw. werden wieder hergestellt. Die nicht mehr benötigten Teile der L 221, der Debyestraße, der Nordstraße und des Rastplatzes Königsberg können im Rahmen des Straßenneubaus zurückgebaut werden, die vorhandene Bachverrohrung im Bereich des Rastplatzes Königsberg kann im Rahmen des Rückbaus von ca. 130 m auf 40 m Länge reduziert werden. Die Gradiente der Variante C mit der modifizierten Führung am Ausbauende wurde an das Gelände, an die vorhandenen Grundwasserstände und an das vorhandene Straßennetz angepasst. Von der Debyestraße bis zum Einschleifungspunkt an der L 221 westlich des Stolberger Friedhofes, liegt die Straße überwiegend auf einem Damm. Die Neubaulänge der Variante C mit der modifizierten Führung am Ausbauende (durchgehende Strecke und anschließende Straßen) beträgt 2.880 m.

9DULDQWH$(Untervariante)

Die Variante A1 stellt die Verbindung zwischen dem westlichen Abschnitt der Variante C und der Variante A östlich des Sebastianusweges dar. Sie folgt daher von der Debyestraße bis zum Autobahnanschluss östlich der BAB A 44 der Trasse der Variante C und führt anschließend in Richtung Sebastianusweg , um dann weiter östlich des Sebastianusweges der Trasse der Variante A zufolgen.

Der Knoten zur Anbindung der L 221n an die A 44 ist, wie bei den übrigen Varianten, planfrei – plangleich geplant. Als Knotenpunktsysteme wurde das unsymmetrische halbe Kleeblatt gewählt, wobei die Verbindungsrampen westlich der A 44 mit an den Kreisverkehrsplatz Freunder Straße angebunden werden. Die Anbindung des östlichen Anschlussbereiches der BAB A 44 an die L 221n ist ebenfalls über einen Kreisverkehr geplant, an dem die mögliche Anbindung der geplanten Ortsumgehung Brand freigehalten ist.

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L 221 n – Umgehung Eilendorf - 12 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

Bei der Variante A1 wird der Sebastianusweg südlich der Hofanlage England abgebunden. Um die Verbindung für den landwirtschaftlichen Verkehr zu erhalten, wird die Schiltsgasse zwischen den beiden Kreisverkehren der Anschlussstelle an die A 44 plangleich an die Variante A1angebunden und der Sebastianusweg an den geplanten Kreisverkehr an der L 221.

Die Gradiente der Variante A1 wurde an das Gelände, an die vorhandenen Grundwasserstände und an das vorhandene Straßennetz angepasst. Von der Debyestraße bis zur L 236 liegt die Straße überwiegend auf einem Damm, im Anschluss an die Sebastianusstraße ergibt sich ein leichter Einschnitt in das Gelände am Geisberg.

Die Neubaulänge der Variante A1 (durchgehende Strecke und anschließende Straßen) beträgt 2.740 m.

 9DULDQWH&(Untervariante)

Die Variante C1 stellt die Verbindung zwischen dem westlichen Abschnitt der Variante A und der Variante C östlich der BAB A 44 dar. Sie verfolgt somit die Trasse der Variante A bis zum Kreisverkehr an der östlichen Anschlussstelle und verschwenkt dann in Richtung Norden auf die Trasse der Variante C und wird so nah wie möglich an die Autobahn herangeführt. Kurz vor der Ortslage Eilendorf schwenkt die Variante C1 Richtung Osten und schleift südlich des jüdischen Friedhofs über einen Kreisverkehr in die von-Coels-Straße ein.

Der Knoten zur Anbindung der L 221n an die A 44 ist, wie bei den übrigen Varianten, planfrei – plangleich geplant. Als Knotenpunktsysteme wurde das unsymmetrische halbe Kleeblatt gewählt, wobei die Verbindungsrampen westlich der A 44 mit an den Kreisverkehrsplatz Freunder Straße angebunden werden. Die Anbindung des östlichen Anschlussbereiches der BAB A 44 an die L 221n ist ebenfalls über einen Kreisverkehr geplant, an dem die mögliche Anbindung der geplanten Ortsumgehung Brand freigehalten ist.

Um die Verbindung für den landwirtschaftlichen Verkehr zwischen Deltourserb und dem Sebastianusweg zu erhalten, wird die Schiltsgasse in Verlängerung der heutigen Brücke über die A 44 plangleich an die Variante C1 angebunden. Weiter nördlich, bei ca. km 1+700 werden die Straße Deltourserb sowie ein von Süden kommender Wirtschaftsweg ebenfalls plangleich an die L 221n angeschlossen.

Die vorhandene Bachverrohrung im Bereich des Rastplatzes Königsberg wird um ca. 90 m auf 220 m Länge verlängert, der Freunder Bach auf einer Länge von ca. 130 m verlegt.

Zu besseren Anbindung der Straßenführungen Richtung Stolberg und zur Verbesserung der Wohnqualität in der Siedlung Geisberg wird die Verknüpfung der L 221 (Buschmühle / von- Coels-Straße) mit der L 236 (Sebastianusstraße) wie auch bei der Variante C als Kreisverkehr nach Osten auf einen angrenzenden Acker verschoben. Die vorhandenen Rad- / Gehwegverbindungen längs der L 221 bleiben erhalten bzw. werden wieder hergestellt.

Die Gradiente der Variante C1 wurde an das Gelände, an die vorhandenen Grundwasserstände und an das vorhandene Straßennetz angepasst. Von der L 235 bis zur Sebastianusstraße liegt die Straße überwiegend auf einem Damm.

Die Neubaulänge der Variante C1 (durchgehende Strecke und anschließende Straßen) beträgt 2.460 m.

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L 221 n – Umgehung Eilendorf - 13 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

 9DULDQWH&(Untervariante)

Die Variante C2 verfolgt die Trasse der Variante C bis zum Kreisverkehr an der östlichen Anschlussstelle. Die Gestaltung der Knotenpunkte erflogt wie bereits unter 3.1.3 beschrieben.

Anschließend an den Kreisverkehr der östlichen Anschlussstelle schwenkt die Trasse der Variante C2 Richtung Nordosten und wird in einem größeren Abstand als die Variante C parallel zur A 44 bzw. südlich der Straße Deltourserb geführt. In einer vorhandenen Lücke zwischen der Bebauung an den Straßen Deltourserb und von-Coels-Straße kreuzt die Variante C2 die L 221 und wird zwischen dem Wirtschaftsweg am Würselener Waldrand und der Siedlung Geisberg nördlich um die Bebauung herumgeführt. Nördlich der vorhandenen Einmündung der in die von- Coels-Straße kreuzt die sie die Sebastianusstraße, auch hier ist ein Kreisverkehr vorgesehen und schleift östlich der Ansiedlung Geisberg wieder in die vorhandene L 221 (Buschmühle) ein.

Für die Anbindung an die geplante Variante wird die von-Coels-Straße nach Südosten verschwenkt und ca. 200 m südwestlich der heutigen Straßenführung über einen Kreisverkehr an die Umgehungsstraße angebunden. Der an der von-Coels-Straße vorhandene alte Jüdische Friedhof sowie die Bebauung an Deltourserb werden dabei nicht beeinflusst.

Bei der Variante C2 wird zur Erhaltung der Verbindungen für den landwirtschaftlichen Verkehr, die plangleiche Anbindung der Schiltsgasse und der Deltourserb berücksichtigt, so dass die vorhandenen Brückenbauwerke über die A 44 erhalten werden.

Teile der von-Coels-Straße, der Debyestraße, der Nordstraße und des Rastplatzes Königsberg können im Rahmen des Straßenneubaus zurückgebaut werden, die vorhandene Bachverrohrung im Bereich des Rastplatzes Königsberg kann im Rahmen des Rückbaus von ca. 130 m auf 40 m Länge reduziert werden.

Die Gradiente der Variante C2 wurde an das Gelände, an die vorhandenen Grundwasserstände und an das vorhandene Straßennetz angepasst. Von der Debyestraße bis zur L 236 liegt die Straße überwiegend auf einem Damm. Von der Sebastianusstraße bis zum Anschluss an „Buschmühle“ schneidet die geplante Trasse ca. 1,50 m in die Weidefläche am Geisberg ein.

Die Neubaulänge der Variante C2 (durchgehende Strecke und anschließende Straßen) beträgt 3.240 m.

 4XHUVFKQLWW  Der Querschnitt der L 221n, nach Bild 5 der Richtlinie zur Anlage von Straßen, Teil: Querschnitte (RAS-Q 96) vorbemessen, entspricht dem RQ 10,5 mit folgenden Abmessungen:

• Bankett 1,50 m • Randstreifen 0,50 m * * verbreitert von 0,25 m auf 0,50 m • 2 Fahrstreifen 7,00 m da SV-Anteil > 900 Fzg/24 h • Randstreifen 0,50 m * • Bankett 1,50 m

Gesamtbreite 11,00 m ======In Einschnittsbereichen werden beidseitig des Straßenkörpers Mulden angeordnet mit einer Breite von 1,50 m.

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L 221 n – Umgehung Eilendorf - 14 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

Der Oberbau der Fahrbahnen wird nach der Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen (RSTO 2001) entsprechend den Verkehrsbelastungszahlen bestimmt.

 =ZDQJVSXQNWH  Topographische Zwangspunkte ergeben sich bei der Planung für die Lage der L 221n vor allem durch die Wohnbebauungen der Siedlung „Am Geisberg“ und an der Straße Deltourserb, die Einzelgehöfte England und Deltourserb sowie den alten Jüdischen Friedhof an der von-Coels- Straße. Weiter ist der Verlauf der vorhandenen Gewässer zu beachten.

Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie wurden aus naturschutzfachlicher Sicht sensible Bereiche herausgestellt mit dem Ziel, diese bei der Trassenplanung möglichst nicht zu tangieren.

In der Höhenplanung stellt vor allem die BAB A 44 einen Zwangspunkt dar, der überquert werden muss. Hierbei ist die Lage der Trasse unerheblich.

 :HLWHUHWHFKQLVFKH(LQ]HOKHLWHQ   %DXJUXQG  Innerhalb des Untersuchungsraumes stehen vor allem Parabraunerden, Pseudogleye und Parabraunerde-Pseudogleye sowie in dem Bereich der Bachtäler Gleye, z.T. Gley-Braunerden und Nassgleye an. Die Böden besitzen eine mittlere, stellenweise geringe Sorptionsfähigkeit, eine geringe bis mittlere nutzbare Wasserkapazität, eine meist geringe Wasserdurchlässigkeit und sind empfindlich gegen Bodendruck. Es kommt zu Stau- und Hangnässe 0 – 0,80 m unter Flur über dicht gelagertem Untergrund.

Der Grundwasserabstand steht im Großteil des Untersuchungsbereiches bei 0 – 3 m unter Flur an und fließt von Ost nach West.

 (QWZlVVHUXQJ  Die Maßnahme liegt außerhalb von Wasserschutzgebieten.

Ziel der Entwässerung ist eine großflächige Ableitung des Straßenoberflächenwassers über Bankette und Böschungen mit breitflächiger Versickerung über die belebte Bodenzone bzw. die Einleitung des Wassers in die vorhandenen Vorfluter nach vorheriger Schadstoffminimierung.

 ,QJHQLHXUEDXZHUNH  Das Kreuzungsbauwerk über die A 44 ist nach den heutigen Abmessungen der Autobahn zu gestalten. Laut Bedarfsplan muss derzeit keine Vorsorge für einen 6-streifigen Ausbau der A 44 getroffen werden.

Im Zuge der Maßnahme sind Gewässerdurchlässe zu ändern oder auch teilweise neu zu erstellen. Die Ausführung und die Gestaltung dieser Bauwerke wird während der Aufstellung des Vorentwurfes mit den zuständigen Wasserbehörden abgestimmt.

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L 221 n – Umgehung Eilendorf - 15 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

 .QRWHQSXQNWH  Für die neu anzulegenden Knotenpunkte im Zuge der geplanten Ortsumgehung Eilendorf wurden Verkehrsbelastungszahlen ermittelt. Mit Ausnahme der Anschlussstelle an die BAB A 44 sind keine planfreien Knotenpunkte erforderlich.

Die Knotenpunkte mit dem klassifizierten und dem nachgeordneten Straßen- und Wegenetz werden wie unter 3.1 beschrieben ausgeführt. Die genaue Ausgestaltung der Verknüpfungspunkte mit abschließender Festlegung der Knotenpunktsform und Abmessungen erfolgt im Rahmen der weiteren Entwurfsbearbeitung.

 .RVWHQGHUHLQ]HOQHQ9DULDQWHQLQ0LR¼

9DULDQWH  $ % & & $ & & modifiziert Kosten der 7,894 7,631 7,683 8,372 7,939 7,440 8,145 Variante

Die modifizierte Variante C mit Umfahrung der Wohnbebauung „Am Geisberg“ stellt zwar die Variante mit dem größten Finanzbedarf dar, ist jedoch aufgrund der Akzeptanz durch die betroffenen Anlieger „Am Geisberg“ als die Lösung mit den besten Durchsetzbarkeitschancen anzusehen.

 %HHLQIOXVVXQJ DQGHUHU 9HUNHKUVSODQXQJHQ VRZLH VRQVWLJHU UDXPEHGHXWVDPHU 3ODQXQJHQ  Andere Verkehrsplanungen oder raumordnerisch bedeutsame Planungen werden durch die Planung der L 221n Ortsumgehung Aachen-Eilendorf mit Anschluss an die BAB A 44 nicht betroffen.

 %HGDUIDQ*UXQGXQG%RGHQ  Mit dem Bau der Umgehungsstraße und der Autobahnanschlussstelle kommt es vorwiegend zum Verlust von bisher intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen. Es wurde folgender Flächenbedarf ermittelt:

Variante C Variante Variante Variante Variante A Variante B Variante C modifiziert A1 C1 C2 Gesamter Flächenbedarf 10,91 14,69 12,63 12,90 13,51 11,38 15,09 (ha)

 (LQIOVVHDXIGLH8PZHOW  Gegenstand der Umweltverträglichkeitsstudie war die Überprüfung des Untersuchungsgebietes auf die ökologisch verträgliche oder unverträgliche Eignung möglicher Trassenverläufe bezüglich einer Ortsumgehung Aachen-Eilendorf mit Anschluss an die BAB A 44. Darauf

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L 221 n – Umgehung Eilendorf - 16 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

aufbauend wurden die unter Punkt 3.1 „Linienführung“ beschriebenen Varianten entwickelt, die im Rahmen des Variantenvergleichs bezüglich ihrer Umweltverträglichkeit betrachtet wurden. Als Ergebnis werden die Varianten schutzgutbezogen beurteilt. Nach erfolgter Bürgerbeteiligung und Ergänzung der Variante C in modifizierter Form erfolgte eine Würdigung der erweiterten Trassenführung im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit.

Diese Würdigung ist als Anhang zu Pkt. 4 eingefügt; bzw. im Ergebnis der folgenden Betrachtungen und Bewertungen eingearbeitet.

1DFK %HWUDFKWXQJ GHU %HHLQWUlFKWLJXQJHQ GLH YRQ GHQ 9DULDQWHQ LQ GHQ )XQNWLRQV EHUHLFKHQ YRUDXVVLFKWOLFK YHUEOHLEHQ LVW GLH 8PZHOWYHUWUlJOLFKNHLW EHL PLWWOHUHP 8PZHOWULVLNREHLGHU9DULDQWH&PLW0RGLIL]LHUXQJDOVJQVWLJHUHLQ]XVWXIHQDOVEHLGHQ DQGHUHQ9DULDQWHQ KLHUZLUGGDV8PZHOWULVLNRDOVKRFKE]ZVHKUKRFKHLQJHVWXIW  8QWHU GHP $VSHNW Ä6FKXW]JXW 0HQVFK³ ZXUGH ]XU 9HUEHVVHUXQJ GHU :RKQTXDOLWlW LP %HUHLFKGHU6LHGOXQJÄ$P*HLVEHUJ³GLHQHXH/LQLHLQQ|UGOLFKHU5LFKWXQJYHUVFKREHQ PLW$QELQGXQJDQGLH/XQG(LQVFKOHLIXQJLQGLH/,QVJHVDPWHUIlKUWGLH9DULDQWH &GXUFKGLHVH0D‰QDKPHHLQH]XVlW]OLFKH9HUEHVVHUXQJ  Alle Varianten durchqueren die Höckerlinie als Element mit einer sehr hohen Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Auch nimmt die Beeinträchtigung des Lebensraumes für die Tierwelt durch Verlärmung zu. Aus der Sicht des 6FKXW]JXWHV7LHUHXQG3IODQ]HQstellt die gewählte Variante C mit Modifizierung die Trassenführung mit der geringsten Beeinträchtigung von schutzwürdigen Biotopen dar. Das Vermeiden von Eingriffen in den Gewässerkomplex, geringe Beanspruchung von Landschaftsschutzgebieten und erheblich geringere Zerschneidung der Feldflur durch die weitgehend parallel Führung zur A 44 geben den Ausschlag gegenüber den anderen Varianten. Auch das ))+ ± *HELHW %UDQGHU :DOG ist in seinen Schutz- und Entwicklungszielen durch einen Abstand von mindestens 600 m von der bevorzugten Trassenführung nicht betroffen. Durch die Bündelung der L 221n mit der A 44 auf weiten Strecken bleibt großflächig der Freiraum auch für geschützte Arten erhalten.

Bezüglich des 6FKXW]JXWHV %RGHQ weist die ursprüngliche Variante C mit 8.380 m² zusätzlicher Versiegelung die geringste Neuversiegelungsrate aller Varianten auf (die zusätzlich versiegelte Fläche beträgt 15.620 m² bei Variante C2). Durch die Entsiegelung von Teilflächen der L221 und der L236 „Am Geisberg“, die zukünftig als Anliegerstraße genutzt werden soll, ist die zusätzliche Versiegelung von Böden mittlerer Empfindlichkeit als gering einzustufen. Weiterhin reduziert sich der Anteil der versiegelten Flächen durch das Verschieben des geplanten Kreisverkehrsplatzes in den Bereich der heutigen L236.

Bei den Umweltauswirkungen auf das 6FKXW]JXW:DVVHUergeben sich, wie bei allen anderen Varianten auch, Beeinträchtigungen über die gesamte Trassenlänge durch die Beanspruchung von Flächen mit Grundwasservorkommen mit geringem Flurabstand. Für die Variante C mit Modifizierung spricht, dass ein Eingriff in die Gewässerkomplexe vermieden wird und die Renaturierung eines heute verrohrten 90 m langen Gewässerabschnittes im Rahmen des Rückbaues des Rastplatzes Königsberg, der bedingt durch die neue Anschlussstelle entfällt, möglich ist. Durch die geringste Neuversiegelung wird auch die Grundwasserneubildungsrate am wenigsten beeinträchtigt.

Beim 6FKXW]JXW .OLPD  /XIW sind nur bei den Varianten A und C1 Auswirkungen auf das Mikroklima durch Abriegelung der Kaltluftabflussbahnen entlang des Brander und Freunder Baches durch die Dammlage der Varianten zu erwarten. Durch den Bau der Anschlussstelle an der A 44 werden bei allen Varianten die bewachsenen Autobahnböschungen als Bereiche mit sehr hoher Bedeutung für die Regulation von Klima und Luft beansprucht.

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L 221 n – Umgehung Eilendorf - 17 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

Das 6FKXW]JXW /DQGVFKDIWVELOG wird beeinträchtigt durch die zwischen 3 m und 7 m hohen Dammlagen der einzelnen Varianten im Bereich der Überquerung der BAB A 44. Bei der Variante C mit Modifizierung ist durch die nur bis zu 3 m hohe Dammlage eine geringere Beeinträchtigung der Landschaftsbildeinheit gegenüber den übrigen Varianten gegeben. Der Großteil der Variante C verläuft ansonsten geländenah. Positiv für das Landschaftsbild wirkt auch die weitgehend parallele Führung der gewählten Linie zur A 44 und die damit verbundene relativ geringe Zerschneidung von Freiraum. Durch Begrünung der zu entsiegelnden Flächen sowie späterer trassennaher Eingrünungsmaßnahmen können eventuelle Beeinträchtigungen ausgeglichen werden.

Bereiche mit einer sehr hohen Bedeutung für die Erholung werden von der Variante C mit Modifizierung nicht betroffen. Bei allen betrachteten Varianten werden die Wohnbereiche an der Freunder Straße und an der von-Coels-Straße entlastet. Durch die Umgehung der Bebauung „Am Geisberg“ können die bisherigen Nachteile der Variante C weitestgehend kompensiert werden. Die Nachteile der Varianten C und C1 beim 6FKXW]JXW 0HQVFK :RKQHQ  (UKROXQJ  gegenüber den übrigen Varianten ergaben sich aus einer mittleren Beeinträchtigung der Häuser an Deltourserb sowie im Bereich des jüdischen Friedhofes und vor allem durch die bisher fehlende Entlastung der Siedlung „Am Geisberg“. Durch die jetzt vorgenommene Verschiebung der Trasse der L 221n mit nördlicher Umfahrung Geisbergs wird dem Rechnung getragen. Der Abstand der Straße zur nächsten Wohnbebauung beträgt ca. 60 m. Die Entsiegelungen im direkten Wohnumfeld ergänzen hier diese positive Wirkung.

:HFKVHOZLUNXQJHQ sind insbesondere durch Neuversiegelung bei den Schutzgütern Boden und Wasser gegeben, sowie durch mögliche Veränderung der an die Standortverhältnisse angepassten Tierwelt infolge erhöhter Barrierewirkung und Veränderung der Standort- bedingungen.

 9HUPHLGXQJ9HUPLQGHUXQJXQG.RPSHQVDWLRQ  Im Rahmen der Variantenentwicklung wurden Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung berücksichtigt. Als Maßnahmen zur Vermeidung und Kompensation sind folgende Maßnahmen empfohlen: • Zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes sind Entsiegelungen gleichen Umfanges wie die zusätzlichen Neuversiegelungen anzustreben. • Verluste von Vegetationsflächen sollen mit geeigneten Maßnahmen kompensiert werden. • Einbindung der Neubaumaßnahme in die Landschaft durch ausreichende straßenbegleitende vegetative Maßnahmen. • Rückbau des Rastplatzes Königsberg und Renaturierung des Brander Baches in diesem Bereich.

 (LQIOVVHDXIGLH1DFKEDUVFKDIWLP6LQQHGHV%,P6FK*   /lUPVFKXW]EHWUDFKWXQJ  Im Rahmen des schallimmissionstechnischen Fachbeitrages wurde die Lärmsituation unter näherungsweiser Berücksichtigung der allgemeinen Verkehrsentwicklung für die Tag- und Nachtzeit ermittelt. Für den Prognose 0-Fall, d.h. ohne Berücksichtigung einer der Neubauvarianten, wird deutlich, dass die Autobahn schon heute die Immissionsbedingungen in der Fläche beidseitig der Autobahn bestimmt.

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L 221 n – Umgehung Eilendorf - 18 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

Zur Abschätzung der Lärmbelastung durch die einzelnen Varianten der geplanten L 221n wurden mit Hilfe von Näherungsberechnungen an einzelnen relevanten Punkten (ungünstigste Gebäude / Fassaden) die Einwirkungen aus dem Neubau der Straße und der neuen Anschlussstelle festgestellt. Nach diesen Näherungsberechnungen muss bei allen Varianten mit Ansprüchen auf Lärmschutz gerechnet werden.

Für die ursprüngliche Variante C wurde als negativer Punkt angeführt , dass die Trasse durch die nahe Führung an der A 44 in zwar ausreichendem Abstand zu Wohn- und sonstigen schutzbedürftigen Gebäuden verläuft, jedoch im Verknüpfungsbereich mit der von-Coels-Straße eine Überschreitung der Grenzwerte im Sinne der 16. BimSchV zu erwarten sind wird. Durch die Variante C in modifizierter Form, d.h. mit Umfahrung der Wohnbebauung „Am Geisberg“ wird hier eine deutliche Entlastung von Immissionen, Lärm, Abgas und Staub erreicht, die eine Steigerung der Wohnqualität bewirken.

Die zu treffenden Lärmschutzmaßnahmen werden in der weiteren Planung festgelegt.

 (LQIOVVHJHIlKUGHQGHU$QODJHQDXIGLH6WUD‰H  Es sind derzeit keine Anlagen ersichtlich oder bekannt von denen eine Gefährdung für die geplante Ortsumgehung ausgehen könnten.

 9HUJOHLFKHQGH:HUWXQJGHU9DULDQWHQ  Die Bewertung der Varianten berücksichtigt umweltrelevante, verkehrliche, wirtschaftliche und straßenbautechnische Belange. Die wesentlichen Aussagen sind dabei in der folgenden Tabelle erfasst.

Variante Variante Variante Variante Variante Variante Variante Beurteilungsmerkmale C A B C modifiziert A1 C1 C2 Straßenlänge Neubau 2.665 m 2.475 m 2.560 m 2.880 m 2.740 m 2.460 m 3.240 m Rückbau 250 m 450 m 570 m 410 m 550 m 350 m 550 m /LQLHQIKUXQJ R min [m] 180 90 150 125 180 195 90 S max [%] 3,95 4,98 4,81 4,81 3,02 4,81 4,81

9HUNHKUVVWlUNHQ '79 .I]K  westlich AS BAB A 44 17.331 17.331 17.331 17.331 17.331 17.331 17.331 östlich AS BAB A 44 13.798 13.798 13.798 13.798 13.798 13.798 13.798

.RVWHQ FD0LR¼  7,894 7,631 7,683 8,372 7,939 7,440 8,145

)OlFKHQEHGDUI Inanspruchnahme (ha) 10,91 14,96 12,63 12,90 13,51 11,38 15,09 Zusätzl. Versiegelung (ha) 1,56 1,14 0,84 0,84 1,35 1,42 1,56

Mindestabstand 35 m 50 m 40 m 40 m 35 m 40 m 45 m von Bebauung (m)

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L 221 n – Umgehung Eilendorf - 19 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

Beeinträchtigung des Schutzgutes Mensch - Wohn/ Freiraumqualität hoch hoch mittel * hoch mittel hoch - Erholungsfunktion mittel mittel gering mittel gering mittel

Beeinträchtigung des sehr hoch hoch hoch * sehr hoch sehr hoch hoch Schutzgutes Wasser

Beeinträchtigung des hoch hoch hoch * hoch sehr hoch hoch Schutzgutes Boden

Beeinträchtigung des Schutzgutes Tiere und hoch mittel gering * mittel hoch gering Pflanzen

Beeinträchtigung des sehr hoch hoch hoch * hoch sehr hoch hoch Schutzgutes Klima / Luft

Beeinträchtigung des Schutzgutes Kultur- und sehr hoch hoch hoch * hoch sehr hoch hoch sonstige Güter

insgesamt 8PZHOWULVLNR sehr hoch hoch mittel * hoch hoch hoch betrachtet

* Würdigung der erweiterten, modifizierten Trassenführung der Variante C mit Umgehung der Bebauung „Am Geisberg“aus Sicht der Umweltverträglichkeit.

Die erweiterte Linie der Variante C kreuzt die Von-Coels-Straße (L221 alt) zwischen dem Jüdischen Friedhof und der Bebauung an der Deltourserb und wird zwischen dem am Würselener Waldrand vorhandenen Wirtschaftsweg und der Bebauung „Am Geisberg“ geführt. Die Verknüpfung mit der L236 erfolgt in einem Kreisverkehrsplatz. Die Bebauung „Am Geisberg“ wird über eine Anliegerstraße an den Kreisverkehrsplatz angebunden. In Ergänzung der vorliegenden UVS ist die Umweltverträglichkeit zu dieser erweiterten Variante C folgendermaßen zu beurteilen:

- Vorhandene Nutzung Durch die Umfahrung der Bebauung „Am Geisberg“ werden Grünlandflächen zwischen der Bebauung und dem Würselener Wald in Anspruch genommen.

- Schutzausweisungen Die Trasse liegt im betroffenen Bereich im Landschaftsschutzgebiet. Aufgrund der Vorbelastungen durch die vorhandenen Straßen ( L221 u. L 236) und die Nähe der Bebauung sind die Beeinträchtigungen der Funktionen des LSG als gering einzuschätzen. So ist z. B. die Erholungsfunktion vor allem auf den dahinter liegenden, nicht beanspruchten, Würselener Wald bezogen. Auch die Untere Landschaftsbehörde der Stadt Aachen sieht im Vergleich zur Verbesserung der Wohnqualität in Geisberg keine belastende Probleme.

- Schutzgut Mensch, menschliche Gesundheit Durch die Umfahrung der Bebauung „Am Geisberg“ wird eine erhebliche Verbesserung der Wohnqualität für die Anwohner erreicht, zumal durch den neuen BAB – Anschluss an die A44 der Verkehr noch weiter zunehmen wird. Die Gesundheitsgefährdung durch dauerhaften starken Verkehrslärm sowie Abgase kann durch die Verlegung entscheidend verringert werden.

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L 221 n – Umgehung Eilendorf - 20 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

- Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt Bedingt durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung und die Lage im Dreieck zwischen der L 221 alt und der L 236 ist die Bedeutung dieser Erweiterung der Variante C für die Tier- und Pflanzenwelt und die biologische Vielfalt nur mäßig einzustufen.

- Schutzgut Boden Bedingt durch die Entsiegelungen am neuen Verknüpfungspunkt mit der L 236 ist die Bedeutung der zusätzliche Versiegelung von Böden mittlerer Empfindlichkeit als gering einzuschätzen.

- Schutzgut Wasser Da keine oberirdischen Still- oder Fließgewässer durch die Erweiterung betroffen sind, besteht nur wegen des Grundwasserflurabstandes von bis zu 3,0m eine erhöhte Empfindlichkeit. Auch hier wirken sich die Entsiegelungsmöglichkeiten positiv aus.

- Schutzgut Klima / Luft Es besteht nur eine mittlere Bedeutung bzw. Empfindlichkeit , zumal die Trasse möglichst geländenah verlaufen soll und durch entsprechende Gestaltung zur Bebauung hin abgeschirmt werden kann. Somit werden sich kleinklimatisch die Immissionsbedingungen für die Wohnbevölkerung verbessern.

- Schutzgut Landschaft Das Landschaftsbild weist eine mittlere Empfindlichkeit bzw. Bedeutung auf. Durch die Einpassung der neuen Trasse in die Landschaft sowie die Wiederbegrünung der entsiegelten Trassenbereiche erfährt das Landschaftsbild keine wesentliche Beeinträchtigung. Auch die Beeinträchtigung der Erholungsnutzung in diesem Randbereich des Würselener Waldes kann durch die Einpassung der Trasse in die Landschaft begrenzt werden.

- Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter Kultur- und sonstige Sachgüter sind von der Erweiterung der Variante C nicht betroffen. Ein ausreichender Abstand zum vorhandenen jüdischen Friedhof an der Von-Coels-Straße wird eingehalten.

Fazit: Die modifizierte Variante C mit der Umgehung der Bebauung „Am Geisberg“ verbessert hier die Wohnqualität erheblich; unter besonderer Würdigung dieser deutlichen Hebung des Schutzgutes Mensch/menschliche Gesundheit ist die Kostenerhöhung der modifizierten Variante C gegenüber der ursprünglichen Variante C vertretbar. Die gleichen Argumente gelten ebenfalls für den erhöhten Anteil an versiegelten Flächen und den Bodenverbrauch. Nach Auswertung aller Basisdaten und unter Abwägung aller Belange stellt die modifizierte Variante C die günstigste Linienführung dar, ohne andere Schutzgüter stärker zu beein- trächtigen.

Durch die modifizierte Variante C findet keine Beeinträchtigung von Fließgewässern statt, die vorhandene Gewässerverrohrung wird im Gegenteil um 90 m reduziert. Die Ausbaulänge der Strecke und der Flächenbedarf sind als günstig zu betrachten, die zu erwartenden Beeinträchtigungen für den Naturhaushalt sind gering. Das Umweltrisiko der modifizierten Variante C kann insgesamt betrachtet als „mittel“ bewertet werden.

Durch die BAB A 44 sind schon heute die Lärmimmissionsbedingungen in der Fläche beidseitig der Autobahn bestimmt. Aus Sicht des Lärmschutzes ist die Variante C durch die nahe Führung an der A 44 in ausreichendem Abstand zu Wohn- und sonstigen schutzbedürftigen Gebäuden eine sehr günstige Lösung.

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L 221 n – Umgehung Eilendorf - 21 - Erläuterungsbericht Linienbestimmung gemäß § 37 StrWG NW

Durch die Modifizierung der Variante am Ausbauende wird im Besonderen für die Wohnbebauung „Am Geisberg“ eine deutliche Verbesserung der Wohnqualität durch Verringerung des Verkehrslärms und des Schadstoffanfalls erzielt.

Für die L 221n Neubau der Ortsumgehung Eilendorf mit Anschluss an die BAB A 44 wird für das Prognosejahr 2020 eine Verkehrsstärke von 17.331 Kfz/24h für den Abschnitt Debyestraße / Autobahnanschlussstelle und von 13.798 Kfz/24h für den Abschnitt Autobahnanschlussstelle / von-Coels-Straße erwartet. Die maximale Entlastung wird für den Bereich der von-Coels-Straße zwischen der Freunder Straße und der Anbindung der L 221n erzielt.

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