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BERGBAU PSL INVENTAR BLATT PUNKT 6410.3 AUSGABE 1 DATUM 1999-8-24 SEITE 1

A. . Ehemalige Steinkohlengrube mit dem Erwei- terungsfeld Remigiusberg I. Das Inventarblatt dient auch zur Aufnahme von Nachrichten aus dem Ge- samtbereich des Remigiusbergs, soweit sie einzelnen Objekten nicht direkt zuzuordnen sind.

Stollen N der Neumühle: R 26 05 180H 54 88 800 Höhe etwa 220 m Stollen SW der Neumühle: R 26 04 740H 54 88 320 Höhe etwa 220 m

Siehe INV. 6410.3-1 (Graphische Darstellungen)

B. PYRIT "Schwefelkies" nach BOCKHARDT. ALAUN Als Ausblühungen nach BOCKHARDT.

C.

D. Abgebaut wurde das Breitenbacher Flöz.

Eine Diskrepanz liegt vor zwischen LEPPLA (1882): "ist man nirgends auf ein Eruptivgestein gestoßen" und GERMANN (1924 und 1929): "die aber an den aus der Tiefe aufsteigenden Kuselitmassen halt machen mußten". LEPPLA erscheint glaubwürdiger. Allenfalls könnte in der Stollenanlage von 1897 ein Kuselitkontakt aufgetreten sein.

E. 1773 Erbbelehnung an Nicolaus DIELFORDER und Paul WEISS. (KLUDING) 1775 Förderung 3000 Maß Kohlen. (KLUDING) 1780 Übergang an eine Gewerkschaft. Jährliche Förderung etwa 5000 Maß. (KLUDING) 1793 Die Gesamtausgaben der Gewerkschaft übersteigen die gesam- ten Einnahmen um 800 fl ("Schuldreceß"). (KLUDING) INVENTAR 6410.3 Ausgabe 1, S.2

1794-1795 Das Werk liegt im Freien. (KLUDING) 1796 Mutschein für Franz MOOG. Rückständige Forderungen an die Gewerkschaft. (KLUDING) 1805 Wiederaufnahme. (KLUDING) 1806-1807 Anlage eines neuen Stollens durch Ludwig BELGER / PELZER. (BOCKHARDT) 1819 Seit Kurzem ist ein Kohlenwerk angelegt. (MERIAN) 1822 Verleihung für das Feld Remigiusberg. (BOCKHARDT) 1821-1870 Nach den Förderzahlen unregelmäßiger Betrieb. (BOCKHARDT) 1870 Verkauf an Philipp HEBEN. (BOCKHARDT) 1873 Verkauf an Jakob GEMINN. (BOCKHARDT) 1874 Verkauf an Emil MAIER. (BOCKHARDT) 1875 Neuvermessung weist Abbau außerhalb der Feldesgrenzen nach. (BOCKHARDT) 1875 Verleihung des Erweiterungsfeldes. (BOCKHARDT) 1877 Aus Sicherheitsgründen bergpolizeilich eingestellt. (BOCK- HARDT) 1897 Neuanlage eines Stollens. Vermutlich nur kurzzeitiger Betrieb. (AMMON)

Der Stollen SW der Neumühle entspricht wohl der alten Anlage. Er ist auch bei LEPPLA (1882) dargestellt. Bei AMMON (1910) wird er als außer Betrieb dargestellt. Der Stollen N der Neumühle fehlt bei LEPPLA (1882), findet sich aber bei AMMON (1910) als in Betrieb befindlich dargestellt. Er dürfte damit der Neuanlage von 1897 entsprechen.

F. BEYER, August: Fernere Geognostische und Bergmännische Bemerkungen auf einer im Jahre 1788 von Karlsruhe aus gemachten Reise nach den Churpfaelzischen u. Herzoglich Zweybrückischen Quecksilberbergwerken. - in: BEYER, August: Beiträge zur Bergbaukunde, S.79-123; Dresden 1794. S.81: "An den westlichen und südwestlichen Gegengebirgen des Potzberges bey Theisberg und Sanct Remigiberg wird Steinkohlen- bergbau getrieben."

MERIAN, Peter: Geognostische Wanderung durch die überrheinische Pfalz. - in: LEONHARD, Karl Caesar: Mineralogisches Taschenbuch für das Jahr 1820, S.315-339; Frankfurt a.M. 1820. S.328: "Die Berge, welche das von Mühlbach gegen S. sich erstreckende Thal einschließen, bestehen auf der Ostseite aus Sandstein, auf der Westseite aus Porphyr. Zwischen dem Bache und dem Porphyrrücken läuft ein Saum von Sandstein, in welchem seit Kurzem ein nicht unbedeutendes Kohlenwerk angelegt worden ist." [Kartenausschnitt siehe unter INV.6410.3-1.] INVENTAR 6410.3 Ausgabe 1, S.3

BOCKHARDT, Anton: Der Steinkohlenbergbau der Pfalz während der Jahre 1821-1880. - Manuskript Zweibrücken 1881. - in: Rosenberger, Wilfried (Herausgeber): Der Steinkohlenbergbau ...; Bad Kreuznach 1974. S.87: "Die [!] schon im Vorausgehenden Besprochene, der Breiten- bacher Stufe angehördende [!] Kohlenflöz tritt auch in der Nähe des Potzberges auf, ist hier durch die Grube Kirschwinde, Kleeb Remi- giusberg und Georgsglück aufgeschlossen und bebaut worden. Die Mächtigkeit des Flözes in diesen Gruben ist durchschnittlich 0,25 - 0,28 Meter. Das Flöz ist jedoch durch zahlreiche Sprünge in der Lagerung gestört und gibt in der Nähe eine versteinerte, wenig verkäufliche Kohle; ausserdem enthält die Kohle hier, insbesondere in den Gruben Kleeb und Remigiusberg auffallend viel freien eingesprengten Schwefelkies, so dass sich nach langem Lagern sehr starke All[!]aunauswitterungen zeigen. Das Flöz tritt in geringer Höhe des Berggehänges und zwar bei Kirschwinde rechts bei den drei anderen Gruben links des Glanflusses zu Tage, es konnte daher mit den zum Aufschluss angelegten Stollen keine beträchtliche Pfeilerhöhe erzielt werden. Die Aus- und Vorrichtung des Flözes geschah mittels Stollen und Diagonal-Förderstrecken; der Abbau war größterteils streichender, bisweilen auch diagonaler Strebebau. Auf den Streben wurde mit Schlitten, in den Strebeör- tern, Diagonalen und Stollen mit Karren gefördert. Die geförderte Kohle gelangte in der nächsten Umgebung zum Absatze."

S.90-92: "c) Steinkohlengrube Remigiusberg und Remigiusberg I. Am östlichen Gehänge des Remigiusberges wurden schon im vorigen Jahrhundert Kohlen gewonnen. In den Jahren 1806 - 1807 legte der protestantische Pfarrer Ludwig Belger von Theisberg- stegen einen neuen Stollen an; der Betrieb wurde jedoch wiederholt eingestellt, weil das Flöz in den oberen Stollen keinen Schram hatte und hierdurch die Gewinnung der Kohle erschwert wurde. In dem tieferen Stollen gestalteten sich die Verhältnisse etwas besser und es wurde hierauf dem genannten Pelzer und Konsorten durch allerhöchstes Riskript [!] vom 13. Mai 19[!]22 die Konzession zum Betriebe der Grube Remigiusberg verliehen mit einem Grubenfelde von 69 Hektaven [!] auf der Gemarkung von Theisbergstegen. Die Grube Remigiusberg ging durch Kauf im Jahre 1870 an den Steiger Philipp Heben in Glanmühlbach, von diesem in 1873 an den Bergmann Jakob Geminn in Rutzweiler und 1874 an den Kaufmann Emil Maier zu Neuwied über. Infolge der Unvollständigkeit der alten von dem Bergverwalter Weiss in Altenkirchen angefertigten und bis zum Jahre 1869 ergänzten Grubenpläne wurde der Betrieb beziehentlich die Kohlen- gewinnung in der Grube Remigiusberg mehrere Jahrzehnte hin- durch ausserhalb des Grubenfeldes im unverliehenen Felde geführt, was durch die neue Aufnahme im Jahre 1875 konstatiert INVENTAR 6410.3 Ausgabe 1, S.4

wurde; der Besitzer Emil Maier war deshalb veranlasst, auf das Steinkohlenvorkommen im freien Felde Mutung einzulegen und es wurde ihm das Bergwerkseigentum unter dem Namen Remi- giusberg I mit einem Grubenfelde von 50 Hektaven [!] auf den Gemarkungen von Theisbergstegen, Haschbach, Etschbach und Godelhausen laut Urkunde des königlichen Bezirksbergamtes Zweibrücken vom 12. Juni 1875 verliehen. Dieses Feld schliesst sich an das Feld der Grube Remigiusberg an. Das Flöz im Felde dieser beiden Gruben streicht in 2 Sr. [!] 10o und fällt mit 15o gegen Nordwesten. Die Grube umfasst 7 - 9 Stollen von denen zuletzt noch 2 nämlich ein oberer Stollen zur Wetter- führung und den tiefsten zur weiteren Aus- und Vorrichtung und zum Abbaue des Flözes in Benutzung waren, beide Stollen sind am südöstlichen Gehänge des Remigiusberges in mässiger Höhe über dem Glanfluss angelegt. In dem tiefen Stollen mussten mit der Grundstrecke mehrere Sprünge durchörtert werden, hinter diesen ist von der Grundstrecke eine einschiessende Strecke betrieben, von welcher beiderseits 5 - 7 söhlige Strebeörter angesetzt waren. Gegen Norden endigt der Abbau an den Sprüngen, welche in der Grundstrecke in der Nähe des Stollens durchsetzen. In der letzten Zeit war man deshalb auf den Betrieb der südlichen Strebeörter links der einschiessenden Strebeörter angewiesen, denen übrigens auch eine in den oberen Bauen angefahrene Verwerfung vorliegt. Da für diese Betriebe unterhalb der Stollensohle keine natürliche Wasserlosung bestand, so mussten die besonders im Frühjahr in ziemlicher Menge zusitzenden Wässer mit Schubkarren bis in die Stollensohle gefördert werden. Hierdurch wurde der Betrieb in hohem Grade verteuert; zu diesem Übel gesellte sich in den letzten Jahren noch eine sehr schlechte wirtschaftliche Verwaltung der Grube, die so weit um sich griff, dass das zum Verbauen nötige Holz nicht mehr angeschafft wurde, und der Betrieb 1877 aus bergpolizeilichen Rücksichten eingestellt werden musste. Infolge der Betriebseinstellung sind die Wasser bis zur Stollensohle aufgestiegen. Der Betrieb wird wohl nie wieder eröffnet werden. Die Arbeiter gehörten zum Godelhauser Knappschaftsverein. In den Gruben Remigiusberg und Remigiusberg I wurden an Kohle gefördert während der Jahre 1821-1838[!] bei einer mittleren Jahresbelegschaft von 7 Mann 45.180 Zentner. 1831-1840 bei einer mittleren Jahresbelegschaft von 3 Mann 5.950 Zentner, 1841-1850 bei einer mittleren Jahresbelegschaft von 6 Mann 28.654 Zentner, 1851-1860 bei einer mittleren Jahresbelegschaft von 10 Mann 64.245 Zentner, 1861-1870 bei einer mittleren Jahresbelegschaft von 11 Mann 77.013 Zentner, INVENTAR 6410.3 Ausgabe 1, S.5

1871-1877 bei einer mittleren Jahresbelegschaft von 8 Mann 24.956 Zentner, zusammen 245.992 Zentner." [Angaben aus dem obigen Text werden wiederholt in Tabellen auf S.169: Streichen 40o (umgerechneter Wert), Fallen 15o NW und auf S.174. In der Tabelle auf S.185 wird für Remigiusberg u. Remigiusberg I als Jahr der Verleihung/Konzessionierung 1822 angegeben. Korrekt ist für Remi- giusberg I das Jahr 1875. Auf S.191 wird in der Tabelle für Remigiusberg ein Grubenbild von 1875 angegeben. Die Tabelle S.193 wiederholt die Fördermengen aus dem Text. Hier wird korrekt 1821-1830 angegeben. Für den Zeitraum 1871-1877 nur 24.950 Zentner. Die richtige Summe ergibt sich für die kleinere Zahl der Tabelle.]

LEPPLA, August: Der Remigiusberg bei Cusel. - Neues Jahrbuch für Minera- logie, Geologie und Paläontologie, Jahrg.1882, Band II, S.101-138; Stuttgart 1882. S.105-106: "Man ist zu der Annahme berechtigt, dass die Begren- zungsflächen des Eruptivgesteins annähernd parallel mit den Schichtflächen der umgebenden Sedimente verlaufen, dass also das Auftreten ein lagerförmiges ist; denn beim Abbau des nahe der Thalsohle ausbeissenden Kohlenflötzes ist man nirgends auf ein Eruptivgestein gestossen, was der Fall sein müsste, wenn letzteres steil in die Tiefe hinabsetzte." [Tafel V siehe weiter vorn.]

GÜMBEL, C.W.: Geologie von Bayern, Bd.2, Cassel 1894. S.958-959: "Das 0,15 m mächtige Kohlenflötz streicht am östlichen Fuss des aus Melaphyr (Diabasporphyrit) bestehenden Remigius- bergrückens zwischen Godelhausen und in St. 4 und fällt mit 25o nach NW. ein. Dasselbe liegt hier zwischen Glimmer- reichem Sandstein im Hangenden und Schieferthon im Liegenden und ist durch vielfache Verwerfungen gestört."

AMMON, Ludwig: Erläuterungen zu dem Blatte Kusel der Geognostischen Karte des Königreiches Bayern. - München 1910. S.80: "Das Werk am Remigiusberg bei Theisbergstegen baute schon Ende des vorvorigen Jahrhunderts. Im Jahre 1897 wurde ein neuer Stollen angelegt und Kohle gewonnen, doch stellten sich die Gewinnungskosten zu hoch, da die "Kohle angewachsen" war. Das 6 Zoll haltende Flöz streicht Stunde 4 mit 25o Einfallen nach Nord- westen also gegen den Berg zu. Häufig fallen Wechsel vor, die das Flöz abschneiden. Das Liegende ist ein fester Schieferton, dann folgt ein weicher Schieferton und über dem Flöz glimmerreicher Sandstein." [Das Streichen wird hier zu 60o bei BOCKHARDT dagegen zu 40o ange- geben. Mit knapp unter 15 cm wird die Mächtigkeit hier deutlich niedriger angesetzt als bei BOCKHARDT mit 25-28 cm. INVENTAR 6410.3 Ausgabe 1, S.6

S.79 Erwähnung im allgemeinen Überblick.]

KLUDING, Jakob: Die geschichtliche Entwicklung des Steinkohlenbergbaues in der Pfalz bis 1920. - Dissertation; Würzburg 1923. Druck: Landstuhl 1981 (Selbstverlag). S.65: "So fand sich am östlichen Hange des Remigiusberges das Steinkohlenbergwerk bei Theisbergstegen. 1773 erhielten Nicolaus Dielforder und Paul Weiß, Steiger von Gimsbach, die Erbbeleh- nung. 1775 wurden etwa 3000 Maß Kohlen gewonnen und zu 10, 12 und 16 kr pro Maß abgesetzt. Als das Werk im Jahre 1780 an eine Gewerkschaft überging, betrug die jährliche Förderung etwa 5000 Maß. Das wirtschaftliche Ergebnis des Werkes war meist negativ.; 1793 hatte man einen Schuldreceß von über 800 fl, ob- wohl die Kohlen nach einem benachbarten Quecksilberwerk zu 24 kr pro Maß verkauft wurden. Der Gedinghäuer bekam 1793 18 kr Gedinge- und Förderlohn pro Maß und mußte dafür auch die Örter nachschlagen. Zwei Jahre danach lag das Werk im Freien. 1796 erhielt Franz Moog von Theisbergstegen einen neuen Mutschein, und es wurde von den alten Besitzern das rückständige Quatem- bergeld und der Zehnte verlangt, da das Werk nicht ordnungs- gemäß nach § 56 der kurpfälzischen Bergordnung aufgekündigt worden war." S.85: " Die übrigen Werke, ... und am Remigiusberg bei Theisberg- stegen 1805 wieder aufgemacht wurden, hatten nur 2 - 12 Mann Belegschaft." S.149: "5.) Die Steinkohlengrube "Remigiusberg" und "Remigius- berg I" bei Theisbergstegen Schon im 18. Jahrhundert (siehe § 28) wurden bei Theisbergstegen Kohlen gefördert, 1807 ein neuer Stollen angelegt und dann in den Jahren 1821-1877 von 3-12 Arbeitern, die ebenfalls Mitglieder des Godelhausener Knappschaftsvereines waren, 12 300 t Kohlen ge- wonnen."

GERMANN, Otto: Der geologische Aufbau des Remigiusberges. - Heimatblatt des Remigiuslandes, Jahrg.3, Nr.2 (ohne Seitenzählung); Kusel 1924. "Eine geringe Mächtigkeit besitzen grünliche, graue und rötliche Schiefertone. Sie schließen auch das weitverbreitete Breitenbacher Hausbrandflöz ein, auf dem eine ganze Reihe von Gruben umging ... Auch am Fuße des Remigiusberges, bei Theisbergstegen und an der Streitmühle gab es Gruben, deren Halden noch jetzt zu sehen sind, die aber an den aus der Tiefe aufsetzenden Kuselitmassen halt machen mußten. Eine besondere Dicke hat das Breitenbacher Flöz nicht, seine Mächtigkeit schwankt zwischen 5 und 35 cm."

GERMANN, Otto: und Remigiusberg. - Pfälzisches Museum-Pfälz. Heimatkunde, Jahrg.46 / Jahrg.25, S.13-24; Speyer1929. INVENTAR 6410.3 Ausgabe 1, S.7

S.15: "Besonders charakteristisch und für den Nachweis der Brei- tenbacher Schichten überall benutzbar ist das Hausbrandflöz; es ist auch schon am Remigiusberg abgebaut worden, Halden bei Theisbergstegen und an der Streitmühle geben davon Kunde, auch bei Gimsbach und bestanden Gruben. Doch ging die- ser Bergbau bald ein, weil er an die aufsteigenden Kuselitmassen gestoßen sein soll. Das Hausbrandflöz hat eine Dicke von 0,10- 0,40 cm [!], manchmal ist es auch noch geteilt, die geringe Mächtigkeit hat in der Umgebung des Potzberges einen lohnenden Bergbau nicht aufkommen lassen."

FALK, Lotar: Alte Steinkohlengruben in der Umgebung von Kusel. - Westri- cher Heimatblätter, Jahrg.6, Nr.1, S.24-29; Kusel 1975. S.25: "Steinkohlengrube ”Am Remigiusberg” Die Grube liegt am Osthang des Remigiusberges oberhalb des Sportplatzes von Theisbergsteegen (Gemarkung Bienrech, Feileich und Hundsbangert). ... Im Walde findet man heute 5 Halden, viele Trichter und einge- stürzte Gänge. Die größte Halde hat einen Umfang von 9 x 40 m, der längste Gang erstreckt sich auf 8 m, der größte Trichter mißt 6 x 9 m. Aus dem Jahre 1875, also kurz vor Beendigung des Werkes, existiert ein Grund- und Saigerriß von Markscheider Kistenfeger. Er zeigt drei Stollen, von denen die beiden höher gelegenen Stollen noch auf die ältere Periode des Abbaues zurückgehen. Sie wurden nur noch zur Wetterführung benutzt. Der tiefere Stollen ist insbesondere in den Jahren 1860-76 mit zahlreichen Strebeörtern zum Abbau benutzt worden." [Ausgelassen wurden die historischen Angaben, die sich ausschließlich von KLUDING (1923) herleiten.]

FALK, Lotar: Zur Geologie des Remigiusberges. - in: FALK, Lotar (Herausge- ber): Der Remigiusberg in der Westpfalz. - Pollichia-Buch Nr.5, S.9-28; Bad Dürkheim 1984. [Der Inhalt ist bis auf geringe Veränderungen identisch mit FALK (1975). Zusätzlich finden sich Umzeichnungen der erwähnten Risse. Die Risse siehe unter 6410.3-1.]

BENOIST, Reimund: Die Stollenbergwerke im Grenzkohlenflöz. - Westricher Heimatblätter, Jahrg.29, Nr.3, S.104-148; Kusel 1998. S.110: "Theisbergstegen Gruben Remigiusberg und Remigiusberg I Betriebszeit: 1773-1877. Bergherren bei Verleihung: Nikolaus Dill- forder u. Johann Paul Weiß. Weitere Inhaber: Godelhauser Knapp- schaftsverein (ab 1780), Franz Moog (ab 1796). In dem Grund- und Saigerriß des Markscheiders Kistenfeger aus dem Jahre 1875 sind 3 Stollen eingezeichnet. Abbau wurde in der letzten Betriebsphase nur noch in den Strebstrecken des unteren Stollens betrieben." INVENTAR 6410.3 Ausgabe 1, S.8

[Geht zurück auf KLUDING (1923) und FALK (1975). Der "Godelhauser Knappschaftsverein" erscheint bei BOCKHARDT, der nur Angaben ab 1806 macht. Diesen Knappschaftsverein mit der Gewerk- schaft, die bei KLUDING 1780 erwähnt ist, gleichzusetzen, ist nicht nach- vollziehbar.]

[Erwähnungen ohne wesentliche weitere Inhalte: GÜMBEL, C.W.: Die geognostischen Verhältnisse. - in: Bavaria, Bd.4, Abt.2, Bayerische Rheinpfalz, S.3-61; München 1867. (S.40) ANACKER, Hans: Ueber die Möglichkeit von abbauwürdigen Kohlenvorkom- men im Westrich. - Westrich-Kalender 1930, Jahrg.5, S.165-167; Baum- holder 1929. (S.165) ATZBACH, Otto u. SCHWAB, Klaus: Erläuterungen zur Geologischen Karte von Rheinland-Pfalz 1:25 000, Blatt Nr.6410 Kusel; Mainz 1971. (S.68) ROSENBERGER, Wilfried: Beschreibung rheinland-pfälzischer Bergamts- bezirke, Bd.3, Bergamtsbezirk Bad Kreuznach; Bad Marienberg 1971. (S.80)]

Bearbeiter: G. MÜLLER Angelegt: 1999-7-22 Geändert: 1999-8-24 Hinterlegt: