Jan-Frederik Korf. Von Der Konsumgenossenschaftsbewegung

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Jan-Frederik Korf. Von Der Konsumgenossenschaftsbewegung Jan-Frederik Korf Von der Konsumgenossenschaftsbewe- gung zum Gemeinschaftswerk der Deut- Von der Konsumgenossenschafts- schen Arbeitsfront bewegung zum Gemeinschaftswerk Zwischen Gleichschaltung, Widerstand und Anpas- sung an die Diktatur – beschreibt die Geschichte der der Deutschen Arbeitsfront Konsumgenossenschaftsorganisation während der NS-Zeit. Die Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten zeichnete sich durch einen moder- nen-antimodernen Zweispalt aus. Di- ese Ambivalenz drückte sich auch in ihrem Verhältnis zur ursprünglich basisdemokratischen Konsumgenos- senschaftsbewegung aus. Die anfäng- liche Bekämpfung endete zunächst in einer partiellen Autonomie, die erst unter den Bedin- gungen des Krieges aufgehoben wurde. 1941 erfolgte schließlich die Eingliederung in das Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront. Diese beinhaltete einerseits Konsumgenossenschaftsbewegung der Von Gemeinschaftswerkzum Deutschen der Arbeitsfront den uneingeschränkten Zugriff der Kriegswirtschaft auf Zwischen Gleichschaltung, Widerstand die Einrichtungen und drückte sich andererseits in der Beschäftigung von Zwangsarbeitern und der Belieferung und Anpassung an die Diktatur von Konzentrationslagern aus. ISBN 978-3-8334-7304-3 ���� �� ������ ���� �� ����� �������������������������� Jan-Frederik Korf Von der Konsumgenossenschaftsbewegung zum Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront Zwischen Gleichschaltung, Widerstand und Anpassung an die Diktatur ���� �� ����� ������� ����� �������������������������� Herausgegeben von der Heinrich-Kaufmann-Stiftung des Zentralverbandes deutscher Konsumgenossenschaften e.V. Baumeisterstraße 2, 20099 Hamburg, Telefon 040 - 235 19 79 0 www.zdk.coop, www.genossenschaftsgruendung.de Satz & Layout: Silke Wolf, Hamburg Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt ISBN: 978-3-8334-7304-3 Inhaltsverzeichnis Vorwort . 7 Teil I: Von der Kaiserzeit bis zum Ende der Weimarer Republik 1. Die Entstehungsgeschichte der Konsumgenossenschaften in Europa 11 2. Die gesellschaftspolitische Einbindung und ökonomische Entwicklung der Konsumgenossenschaftsbewegung . 13 2.1 Die Anfänge in Deutschland . 13 2.2 Die Hamburger Richtung . 15 2.2.1 Das Verhältnis der Hamburger Richtung zu KPD und NSDAP 24 2.3 Die Kölner Richtung . 30 2.4 Die ökonomische Entwicklung bis zum Ende der Weimarer Republik 32 Zwischenresümee . .46 Teil II: In der Zeit des Nationalsozialismus 3. Die Wirkung der Machtübergabe an Hitler auf die Konsumgenossen- schaftsbewegung in Deutschland . 47 3.1 Anschläge auf die Konsumgenossenschaftsbewegung . 47 3.2 Die Chronik der Übergriffe . 54 3.3 Politische Benachteiligungen . 71 3.4 Die Deutsche Arbeitsfront . 73 3.5 Die Gleichschaltung der Konsumgenossenschaftsbewegung . 82 3.6 Die Gründung des Reichsbundes der deutschen Verbrauchergenossenschaften . 118 3.7 Warum kam es zu keiner Vernichtung des konsumgenossen- schaftlichen Wirtschaftskomplexes? . 124 3.8 Stagnation und Substanzverlust . 130 3.9 Das Gesetz über die Verbrauchergenossenschaften vom 21. Mai 1935 und seine Auswirkungen . 133 Zwischenresümee . 154 4. Das Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront . 156 4.1 „Die Gründung“ des Gemeinschaftswerks der Deutschen Arbeitsfront 156 4.2 Die Überführung der verbrauchergenossenschaftlichen Einrichtungen in das Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront . 182 4.3 Das Gemeinschaftswerk der deutschen Arbeitsfront 1942-1944 . 191 4.3.1 Die Versorgungsringe des Gemeinschaftswerks der Deutschen Arbeitsfront . 191 4.3.2 Die Deutsche Großeinkaufs-Gesellschaft . 207 4.3.3 Die Gemeinschaftswerk Industriebetriebe . 211 4.4 Abweichendes Verhalten und Widerstand in der konsumgenossenschaftlichen Nische . 214 4.5 Die Rolle des Gemeinschaftswerks als Lebensmittellieferant von Wehrmacht, Arbeitslagern und KZs . 230 4.6 Zwangsarbeitereinsatz in den Produktionsbetrieben und Versorgungs - ringen des Gemeinschaftswerks der Deutschen Arbeitsfront . 236 Zwischenresümee . 249 Teil III: Auf dem Weg in die Nachkriegszeit 5. Die Endphase des Gemeinschaftswerks der Deutschen Arbeitsfront 252 5.1 Der Zusammenbruch des NS-Regimes und seine Auswirkungen auf das Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront . 252 5.2 Fluktuation und Kontinuität 1933 und 1945: Eine Analyse der Personalstruktur des Gemeinschaftswerks . 257 5.3 Der Wiederaufbau der Konsumgenossenschaftsbewegung in der Nachkriegszeit . 270 Zwischenresümee . 274 Schlussbetrachtung . 275 Anhang . I. Anschläge auf die Konsumgenossenschaftsbewegung . 282 II. Max Brauers Flucht aus Hamburg . 300 III. Max Josephsohn . 301 IV. Die Verhaftung von Adam Remmele . 302 V. Die Ermordung von Ernst Henning . 306 VI. Verfolgte Konsumgenossenschafter in der NS-Zeit . 308 VII. Gesetze und Verordnungen . 322 VIII. Tabellen . 327 IX. Begriffserklärungen . 329 X. Abkürzungsverzeichnis: . 330 Endnotenverzeichnis . 333 Quellen- und Literaturverzeichnis . 384 Vorwort In der folgenden Arbeit soll der Weg der Konsumgenossenschaftsbewegung hin zum Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront dargestellt werden. Menschen meiner Generation kennen heute eigentlich kaum noch Kon- sumgenossenschaften, wenn doch, werden sie als Wirtschaftsform aus der DDR Zeit betrachtet. Sie waren aber auch in der Bundesrepublik ein wesentlicher Teil des Einzelhandels. Der Begriff Konsumgenossenschaftsbewegung resultierte daraus, dass die Mitglieder nicht nur in den Geschäften kauften, sondern durch ihre Mitgliedschaft geldwerte Vorteile genossen und gleichzeitig Mitbesitzer ihres Unternehmens waren. In der DDR deckten die Konsumgenossenschaf- ten 30% des Einzelhandels ab. In der Bundesrepublik betrug dieser Anteil 3%. Trotzdem gab es auch hier eine große Konsumgenossenschaftsbewegung, die sich über eine zentrale Großeinkaufsgesellschaft (Großeinkaufs-Gesellschaft deutscher Konsumgenossenschaften GmbH GEG) und einen zentralen Dach- verband (Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e.V., ZdK), defi- nierte. 1974 wurde aus einem großen Teil dieser Bewegung die coop AG geformt, die in dem coop-Skandal (Management-Misswirtschaft und dadurch einge- tretene Illiquidität) Ende der 1980er Jahre endete. In ihm bereicherten sich Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder des Handelskonzerns, durch Bilanz- fälschungen und den Aufbau eines unübersichtlichen Unternehmensgeflechts, jahrelang persönlich. Ende der achtziger Jahre wurde diese Praxis publik. In der Folge geriet der Konzern in wirtschaftliche Schwierigkeiten und als Resultat erfolgte die Zerschlagung. Wesentliche Unternehmensteile wurden veräußert und sind heute Bestandteile der Metro AG und der Edeka. Daneben existieren aber regionale Konsumgenossenschaften weiter, die sich durch den Verbleib in ihrer Rechtsform dem coop-Skandal entzogen. Die größte, heute noch aktive Konsumgenossenschaft, ist die coop eG mit Sitz in Kiel, deren Ladennetz sich über sieben Bundesländer erstreckt.Die Konsumge- nossenschaften der DDR konnten sich in der Wendezeit im Konkurrenzkampf mit den großen westdeutschen Einzelhandelsketten nicht behaupten. Auch von ihnen existieren nur noch Konsumgenossenschaften mit regionaler Bedeutung. Die größten befinden sich in Leipzig und Dresden. Die vorliegende Arbeit wurde von der „Heinrich-Kaufmann-Stiftung“ un- terstützt, der Stiftung des „Zentralverbandes deutscher Konsumgenossenschaf- ten e.V.“. Der Zentralverband war in der Weimarer Zeit der größte deutsche 7 konsumgenossenschaftliche Dachverband. In der Zeit der Bonner Republik betreute er sämtliche Konsumgenossenschaften auf dem Gebiet der Bundesre- publik. Eine Wiedervereinigung mit dem Konsumgenossenschaftsverband der DDR konnte aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden. Heute setzt sich der ZdK für die Förderung des Genossenschaftswesens in Deutschland ein. Wie kam es nun zu dieser Dissertation? Die Geschichte begann im Jahr 2001, als der ZdK in Hamburg neue Büroräume bezog. Bei diesem Umzug wur- de das ZdK-eigene, über Jahre vernachlässigte Archiv in der Rosenstraße in Hamburg St. Georg aufgelöst. Zunächst waren mit den Aufräumarbeiten nur die ZdK-eigenen Mitarbeiter unter Mithilfe von einigen Pensionären betraut. Später wurde glücklicherweise die „Forschungsstelle für Zeitgeschichte“ zwecks einer Bibliotheksübernahme angerufen. Die Auflösung der Bibliothek stellte sich als äußerst schwierig heraus, da sie über Jahre hin in immer kleinere Räume verlegt worden war und sich in den verbliebenen Räumen Bücher und Akten türmten, die zusätzlich durch mehrere Wasserschäden in Mitleidenschaft gezo- gen worden waren. Trotzdem gelang es, den mit der Auflösung Beschäftigten und insbesondere den Mitarbeitern der „Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg,“ den wesentlichen Teil der Unterlagen zu retten. 2003 waren die Un- terlagen schließlich soweit aufgearbeitet, dass sie wieder zur Auswertung bereit standen. Unter diesen Akten befand sich umfangreiches Material aus der NS- Zeit. In dieser Zeit reifte beim Vorstand des ZdK der Entschluss, diese Unter- lagen einer kritischen wissenschaftlichen Untersuchung unterziehen zu lassen. Den Kern des Aktenbestandes bildeten 37 Personalaktenordner der Geschäfts- führer der Versorungsringe des „Gemeinschaftswerks der Deutschen Arbeits- front,“ die von Carl Schumacher (ehemaliger Vorstandsvorsitzender des ZdK), seinerzeit geführt worden waren. Diese Akten hatten einen höchst abenteuer- lichen Weg hinter sich, bis sie in der „Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg“ landeten. Angelegt wurden sie um das Jahr 1941, als zur Gründung des „Gemeinschaftswerks der Deutschen Arbeitsfront“ aus über 2.000 Ge- schäftsführern der Verbrauchergenossenschaften
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