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Ottorino Respighi (geb. , 9. Juli 1879 — gest. Rom, 18. April 1936)

Streichquartett Nr. 4 D-Dur (1904)

Einführung (1879-1936) gehört zu jenen Komponisten, die trotz eines vielseitigen, nicht selten hochkarätigen und stilistisch dabei durchaus auch einem breiteren Geschmack zugänglichen Oeuvres der sich mit Klassischer Musik beschäftigenden Öffentlichkeit primär nur durch ein Werk bzw. eine Werkgruppe in Erinnerung geblieben sind. Man denke an die zahlreichen anderen Komponisten aus den vergangenen 300 Jahren europäischer Musikgeschichte, denen in der Rezeption ein ähnliches Schicksal zu Teil geworden ist: Johann Pachelbel (Kanon in D-Dur), Tomaso Albinoni (Adagio g-Moll), Antonio Vivaldi (Die vier Jahreszeiten), Niels Gade (Streichoktett F-Dur op. 17), Max Bruch (Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 23), Nikolai Rimski-Korsakow (Scheherazade op. 35), Eugen d’Albert (Tiefland), Pietro Mascagni (Cavalleria Rusticana), Gustav Holst (Die Planeten op. 32), George Enescu (Rumänische Rhapsodie Nr. 1 A-Dur op. 11/1), Carl Orff (Carmina Burana), Joaquín Rodrigo (Concierto de Aranjuez) oder Henryk Gorécki (Symphonie Nr. 3 op. 36), um nur einige Beispiele anzuführen. Im Fall des in Bologna geborenen Italieners handelt es sich um eine farbenprächtige Trilogie symphonischer Dichtungen, die der „ewigen Stadt“ Rom gewidmet sind, recht regelmäßig auf Konzertprogrammen stehen und immer wieder in neuen Tonträgereinspielungen erscheinen: Fontane di Roma P106 (1916, „Brunnen von Rom“), Pini di Roma P141 (1924, „Kiefern von Rom“) und Feste Romane P 157 (1928, „Römische Feste“).

Respighi lebte ab 1913 in Rom, wo er eine Anstellung als Kompositionslehrer an der dortigen Accademia Nazionale di Santa Cecilia gefunden hatte. Später stand er dieser traditionsreichen Institution, die bereits 1585 gegründet wurde, auch als Direktor vor.1 Diese, wenn überhaupt vorhandene, dann eben zumeist auf jenen Zyklus beschränkte heutige Erinnerung an Respighi entspricht dabei nicht seiner durchaus breiteren Wahrnehmung zu Lebzeiten, auch außerhalb Italiens. So heißt es exemplarisch in einem Nachruf auf Respighis Tod in der angesehenen englischen Fachzeitschrift Musical Times in der Ausgabe vom Juni 1936: „Respighi is well known in many countries for his as well as for his other works.“2 Das Interesse an Respighi war jedoch schon zu Lebzeiten mehr eines des Publikums denn eines von Kritik und Wissenschaft, was nicht zuletzt ein wesentlicher Grund dafür ist, warum zu diesem Künstler kaum Literatur greifbar ist.3 Fast ein wenig tragisch mutet in diesem Zusammenhang die aufgezeigte Parallele an, wenn man bedenkt, dass Respighi sogar bei zwei der angeführten „One-Hit-Wonders“, nämlich Bruch und Rimski-Korsakow, einen Teil seiner musikalischen Ausbildung absolvierte – und ihnen dann auch in diesem ambivalenten Aspekt nacheifern sollte. Andererseits ist die Liste der Komponistennamen Legion, denen nicht einmal ein einziges Werk vergönnt war, das sich im allgemeinen Bewusstsein behaupten konnte. So gesehen erweist sich die Situation für Musiker wie Respighi als vergleichsweise dankbar, so jenes eine Erfolgsstück zumindest das Potential bietet, immer wieder auf das sonstige Schaffen aufmerksam zu machen und die Lust nach mehr zu wecken. Und diese wird vom Italiener in allen denkbaren Varianten bedient, so man einmal gewillt ist, diesen Schritt zu gehen. Stolze neun Opern kann er sein eigenen nennen ( P55 (1905), Semirâma P94 (1910), P100 (1914), La bella addormentata nel bosco P 134 (1922), P137 (1923), P152 (1927), P170 (1932), La fiamma P 175 (1934) und P180 (1937)). Mehrere Ballette hat Respighi hinterlassen (u.a. P 120 (1918) und La pentola magica P 129 (1920)), eine Reihe von konzertanten Stücken, u.a. für Klavier (z.B. Konzert in a-Moll P 40 (1902) und Concerto in modo misolidio P 145 (1925)), Violine (z.B. Concerto all’antica P 75 (1908) und P 135 (1921)) und Violoncello (Adagio con variazioni P 133 (1921)) sowie zahlreiche weitere symphonische Arbeiten (z.B. Sinfonia Drammatica P 102 (1914), Trittico Botticelliano P 151 (1927) und Metamorphoseon Modi XII: Tema e Variazioni P 169 (1930)). Aus dem weiteren, der Stimme gewidmeten Schaffen sticht insbesondere Il Tramonto für Mezzosopran und Streichquartett respektive Streichorchester P 101 (1914) heraus, ein Opus von dunkel-herbstlicher Atmosphäre, das in der ungewöhnlichen Besetzung Arnold Schönbergs Streichquartett Nr. 2 fis-Moll op. 10 (1907/08) folgt. Aufgrund der musikhistorischen Bedeutung dieses Stücks wegen der dort auskomponierten Emanzipation der Atonalität tritt dieses Format in der Nachfolge im 20. Jahrhundert vergleichsweise häufig auf, wohingegen es bis zu Schönbergs op. 10 kaum Werke dieser Art gegeben hat.4 Andere Stücke in dieser Besetzung sind etwa Darius Milhauds Streichquartett Nr. 3 op. 32 (1916), Dover Beach op. 3 von Samuel Barber (1931), das Streichquartett Nr. 3 von Alberto Ginastera (1973), Hölderlin lesen I von Hans Zender (1979), das jeweils vierte Streichquartett von Brian Ferneyhough (1990) und Peter Ruzicka (1997) und das Streichquartett von André Previn (2003). Insofern gehört Il Tramonto zu den ersten Werken, die dem Besetzungsmodell Schönbergs nacheifern sollten. Im Charakter steht Respighis Zyklus allerdings spätromantischen Stücken wie Schönbergs Streichsextett Verklärte Nacht op. 4 (1899, ebenfalls in einer alternativen Fassung des Komponisten selbst für Streichorchester (1917, bearbeitet 1943) weithin verbreitet) deutlich näher. Il Tramonto dürfte neben der Rom-Trilogie Respighis bislang bleibendster Beitrag zum erweiterten Repertoire darstellen.

Diese Auswahl mag illustrieren, wie vielseitig und zugleich ausgesprochen produktiv Respighi als Komponist gewirkt hat, einer Profession, der er sich schwerpunktmäßig erst zur Zeit der Entstehung des hier als Studienpartitur zugänglich gemachten Streichquartetts Nr. 4 in D-Dur P53 (1904) zuwandte. Bis dahin hatte er vor allem als Geiger und Bratschist gewirkt, unter anderem als Mitglied des Mugellini Quintetts und im Opernorchester von St. Petersburg. Es war bei dieser Gelegenheit, dass Respighi Stunden bei Rimski-Korsakow nahm, neben Hector Berlioz, Richard Wagner, Richard Strauss, und Maurice Ravel eines der großen Orchestrationsgenies seiner Ära. Respighis Fähigkeit, farbenprächtige Orchestermusik zu schreiben, wurde nicht zuletzt hier befördert. Doch auch dem Feld der Kammermusik hat sich Respighi in einer ganzen Zahl von Arbeiten gewidmet. Und das Streben nach Farbigkeit und Klangschönheit findet sich hier in gleicher Weise ausgeprägt, wofür das vorliegende Stück ein besonders gutes Beispiel darstellt. Respighis Werkverzeichnis zählt dabei u.a. insgesamt 6 Streichquartette5: Nr. 1 D-Dur P18 (1897/98), Nr. 2 B-Dur P20 (1897/98), Nr. 3 B-Dur P33a (1901), Nr. 4 D-Dur P53 (1904), Nr. 5 d-Moll P91 (1909) und Nr. 6 Quartetto dorico P144 (1924).6 Die sechs liebreizenden Miniaturen für Klavier und Violine Cinque Pezzi P31 (1906) sowie das Klavierquintett f-Moll P35 (1902) sind ebenfalls einen Blick wert. Einige dieser Stücke sind bislang nicht veröffentlicht worden.

Bei Bruch und Rimski-Korsakow hatte Respighi nur zusätzliche Studien absolviert. Seine eigentliche Kompositionslehre erfuhr er bei Giuseppe Martucci (1856-1909). Dieser war neben Giovanni Sgambati (1841-1914) einer der führenden Komponisten von Instrumentalmusik im Italien des späteren 19. Jahrhunderts, einem gerade erst zum Nationalstaat gewordenen Land, dessen Musikleben in jener Ära stark von seiner Operntradition dominiert wurde. Auch Kammermusik gehörte zu den von Martucci und Sgambati gepflegten Bereichen. Nicht zuletzt drei Klavierquintette (Martucci C-Dur op. 45, Sgambati f-Moll op. 4 und B-Dur op. 5), die ausgesprochen reizvolle, in mediterraner Melancholie gehaltene langsame Sätze enthalten, zählen zu ihrer Hinterlassenschaft. An diese also durchaus vorhandene Tradition spätromantischer Kammermusik italienischer Provenienz, die sich eben nicht lediglich auf das einzig weithin bekannte Exempel, das anmutige Streichquartett e-Moll von Giuseppe Verdi, beschränkt, schließt Respighi mit seinem eigenen umfangreichen Schaffen in dieser Sphäre an. Abgesehen von der Violincellosonate h-Moll P 110 (1917) und dem Quartetto dorico (1924) stammt Respighis Kammermusikschaffen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, vor allem aus seiner frühen Phase als Komponist. Jene Feststellung ist in diesem Fall mehr als nur akademische Natur, da sich Respighi nach dem Ersten Weltkrieg, nicht zuletzt befördert durch seine Frau Elsa, ihres Zeichens Sängerin und Komponistin (sie vollendete u.a. Respighis letzte Oper Lucrezia P180 (1937)), mit Alter Musik zu beschäftigen kann, insbesondere mittelalterlicher. Werktitel wie Concerto gregoriano, Concerto in modo misolidio oder eben Quartetto dorico zeugen schon mit ihrem Titel von der Änderung in den kompositorischen Interessen. Das Streichquartett Nr. 4 D-Dur P53 hingegen blüht noch ganz in spätromantischer Tonalität. Seine Faktur ist ausgesprochen kunstvoll und der Satz dicht und kontrapunktisch abwechslungsreich gestaltet. Respighi vermag es jedoch, die intellektuellen Dimensionen seiner Arbeit hinter Melodik und Klangschönheit zurücktreten zu lassen.7 Dass Respighi selbst professionell tätiger Streicher war, kommt seiner Streichkammermusik in der Stimmführung ausgesprochen zupass. Der Charakter des Werks ist durchgehend freundlich, warm und optimistisch, so dass sich mediterrane Assoziationen im Anbetracht des Herkunftslandes seines Autors geradezu aufdrängen.

Frédéric Döhl, 2008

1 http://www.santacecilia.it/scw/servlet/Controller?gerarchia=01.02.01 [11. November 2008]. 2 Harry Beard, Ottorino Respighi, in: The Musical Times, 77/6, Juni 1936, S. 556. 3 Dietrich Kämper, Respighi, Ottorino, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, hg. von Ludwig Finscher, 2. Auflage, Personenteil, Bd. 13, Kassel/Stuttgart 2005, S. 1567-1574 (1573). 4 Vgl. für weitere Werke in dieser Besetzung Thomas Schipperges, Streichquartett und Stimme / Stimme und Streichquartett – chronologische Werkliste, http://www.hmt- leipzig.de/pdf_borgwardt/publikationslisten/streichquartett_und_stimme_09_2008.pdf [11. November 2008]. 5 Ebenfalls für Streichquartett komponiert sind noch Antiche danze ed arie per liuto P 172 (1931, eine Bearbeitung der gleichnamigen Klaviersuite P114 (1918), sowie ein einzelnes unveröffentlichtes und undatiertes Scherzo P 191. 6 Vgl. P. Pedarra, Catalogo delle composizioni di Ottorini Respighi, in: Ottorini Respighi, hg. von G. Rostivolla, Turin, 1985, S. 327-404. Siehe auch Janet Waterhouse/John C.G. Waterhouse, Respighi, Ottorino, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Bd. 21, 2000, S. 214-220 (217ff). 7 Auf folgender Website können Ausschnitte einer Tonaufnahme des Werks im Internet frei angehört werden: http://www.editionsilvertrust.com/respighi-string-quartet-1.htm [11. November 2008].

Aufführungsmaterial ist von Ricori, Mailand zu beziehen.

Ottorino Respighi (b. Bologna, 9 July 1879 — d. 18 April 1936)

String Quartet No. 4 in D major (1904)

Preface Ottorino Respighi (1879-1936) is one of those composers who, despite a varied and often high- quality oeuvre thoroughly accessible to a broad classically-minded public, are remembered primarily for a single work or group of works. We need only think of the many composers of the past three-hundred years of European music history who have suffered much the same fate: Johann Pachelbel (Canon in D major), Tomaso Albinoni (Adagio in G minor), Antonio Vivaldi (The Four Seasons), Niels Gade (String Octet in F major, op. 17), Max Bruch (Violin Concerto No. 1 in G minor, op. 23), Nikolai Rimsky-Korsakov (Scheherazade, op. 35), Eugen d’Albert (Tiefland), Pietro Mascagni (Cavalleria Rusticana), Gustav Holst (The Planets, op. 32), George Enescu (Rumanian Rhapsody No. 1 in A major, op. 11. no. 1), Carl Orff (Carmina Burana), Joaquín Rodrigo (Concierto de Aranjuez), or Henryk Gorécki (Symphony No. 3, op. 36), to mention only a few. In Respighi’s case it is his colorful trilogy of symphonic poems devoted to the “eternal city” of Rome: Fontane di Roma (“The Fountains of Rome,” 1916, P106), Pini di Roma (“The ,” 1924, P141), and Feste Romane (“Roman Carnivals,” 1928, P 157), all three of which are regularly heard in the concert hall and released in new recordings.

Born in Bologna, Respighi lived from 1913 in Rome, where he found employment as a composition teacher at the Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Later he served as the director of this venerable institution, which was founded as early as 1585.1 If Respighi is remembered at all, it is almost always in relation to his Roman cycle. Yet this by no means reflects the stature he enjoyed during his lifetime, even outside the borders of . To choose an example, the highly regarded English trade journal The Musical Times claimed, in its issue of June 1936, that “Respighi is well known in many countries for his operas as well as for his other works.”2 Yet even in his lifetime Respighi was of greater interest to the general public than to critics and scholars, which goes some way to explain why so little about this composer has appeared in print.3 In this sense, the parallel with the above-listed composers almost borders on the tragic, considering that Respighi even learned part of his craft from two of those “one-hit wonders” (Bruch and Rimsky-Korsakov) and then went on to emulate them in this dubious respect. On the other hand, the list of composers unable to retain even a toehold in public awareness with a single work is legion. Viewed in this light, the situation for musicians like Respighi is comparatively charitable, as every war-horse at least has the potential of drawing attention to the rest of the composer’s oeuvre and kindling a wish to hear more. In Respighi’s case, anyone willing to take this step will be rewarded with a bewildering variety. No fewer than nine operas proceeded from his pen: Re Enzo (1905, P55), Semirâma (1910, P94), Marie Victoire (1914, P100), La bella addormentata nel bosco (1922, P 134), Belfagor (1923, P137), La campana sommersa (1927, P152), Maria egiziaca (1932, P170), La fiamma (1934, P 175), and Lucrezia (1937, P180). He also left behind several , among them La boutique fantasque (1918, P 120) and La pentola magica (1920, P 129); a number of concertos, including a Concerto in A minor (1902, P 40) and Concerto in modo misolidio (1925, P 145) for , Concerto all’antica (1908, P 75) and Concerto Gregoriano (1921, P 135) for violin, and Adagio con variazioni (1921, P 133) for ; and a great many other orchestral works, such as Sinfonia Drammatica (1914, P 102), Trittico Botticelliano (1927, P 151), and Metamorphoseon Modi XII: Tema e Variazioni (1930, P 169). His large body of vocal music is distinguished in particular by Il Tramonto for mezzo- and string quartet or string (1914, P 101), a gloomy, autumnal work whose unusual scoring follows in the footsteps of Arnold Schoenberg’s String Quartet No. 2 in F-sharp minor, op. 10 (1907-8). Given the historical significance of the latter piece in the emancipation of tonality, this scoring occurs relatively frequently later in the century, whereas hardly a single example antedates Schoenberg’s op. 10.4 Other pieces scored for the same forces include Darius Milhaud’s String Quartet No. 3, op. 32 (1916), Samuel Barber’s Dover Beach, op. 3 (1931), Alberto Ginastera’s String Quartet No. 3 (1973), Hans Zender’s Hölderlin lesen I (1979), the fourth quartets of Brian Ferneyhough (1990) and Peter Ruzicka (1997), and André Previn’s String Quartet (2003). In this sense, Il Tramonto is one of the first works to emulate Schoenberg’s model, though its character is far closer to that of such late-romantic pieces as Schoenberg’s string sextet Transfigured Night, op. 4 (1899), similarly arranged by the composer in a familiar version for string orchestra (1917, rev. 1943). At present, Il Tramonto doubtless stands alongside the Roman trilogy as Respighi’s most lasting contribution to the expanded concert repertoire.

The above selection serves to illustrate how varied and voluminous Respighi was as a composer, a profession he only settled on roughly at the same time that he turned to the present String Quartet No. 4 in D major (1904, P 53), which appears here in miniature score. Before then he had functioned mainly as a violinist and viola player, inter alia as a member of the Mugellini Quintet and the orchestra of the St. Petersburg . It was during this latter period that he took lessons from Rimsky-Korsakov, who stands side by side with Hector Berlioz, Richard Wagner, Richard Strauss, Claude Debussy, and Maurice Ravel among the century’s towering geniuses of orchestration. Respighi’s ability to write scintillating orchestral scores dates at least from this period. But he also tried his hand at large amount of , where his inclination toward brilliant color and euphony is equally apparent, as witness the piece in our volume. Respighi’s catalogue of works includes, among other things, a total of six string quartets:5 No. 1 in D major (1897-8, P18), No. 2 in B-flat major (1897-8, P20), No. 3 in B-flat major (1901, P33a), No. 4 in D major (1904, P53), No. 5 in D minor (1909, P91), and No. 6, the Quartetto dorico (1924, P144).6 The six delightful miniatures for piano and violin, Cinque Pezzi (1906, P31), and the Piano Quintet in F minor (1902, P35) are equally deserving of scrutiny. Some of these pieces still await publication.

In fact, Respighi only polished his craft with Bruch and Rimsky-Korsakov. His actual training came from Giuseppe Martucci (1856-1909), a leading composer of instrumental music in late nineteenth-century Italy, alongside Giovanni Sgambati (1841-1914). At that time Italy had just recently been unified into a nation-state, and its music life was heavily dominated by its operatic tradition. Chamber music, too, was among the fields cultivated by Martucci and Sgambati, not the least of whose legacies are three string quintets with highly appealing slow movements bathed in a Mediterranean melancholy – Martucci’s in C major (op. 45), Sgambati’s in F minor (op. 4) and B-flat major (op. 5). It was on this living tradition of late- romantic Italian chamber music – which was not simply limited to its best-known example, Giuseppe Verdi’s graceful String Quartet in E minor – that Respighi grafted his own voluminous output in this genre. Apart from the Cello Sonata in B minor (1917, P 110) and the Quartetto dorico (1924), Respighi’s chamber music antedates the First World War, with the bulk of it originating early in his career. This fact is not merely academic, for after the First World War Respighi, encouraged not least by his wife Elsa, a professional singer and composer (among other things she completed his final opera, Lucrezia), began to take a keen interest in early music, especially that of the Middle Ages. Such titles as Concerto gregoriano, Concerto in modo misolidio, or the above-mentioned Quartetto dorico already bear witness to his change in compositional leanings. The String Quartet No. 4 in D major, in contrast, still breathes a late-romantic tonality. Its compositional fabric is intricately wrought, the workmanship dense and contrapuntally varied in execution. Nonetheless, Respighi succeeds in concealing the intellectual side of his music behind melody and euphony.7 That Respighi himself was a professional string player proved a boon to the part writing. The work is thoroughly amiable, warm, and optimistic in character, so that, in view of its creator’s native land, Mediterranean associations virtually spring to mind.

Translation: Bradford Robinson

1 http://www.santacecilia.it/scw/servlet/Controller?gerarchia=01.02.01 [accessed 11 November 2008]. 2 Harry Beard: “Ottorino Respighi,” The Musical Times 77, no. 6 (June 1936), p. 556. 3 Dietrich Kämper: “Respighi, Ottorino,” Die Musik in Geschichte und Gegenwart, ed. Ludwig Finscher, 2nd edn., Personenteil 13 (Kassel and Stuttgart, 2005), cols. 1567-74, esp. col. 1573. 4 Further works for this combination of instruments see Thomas Schipperges: Streichquartett und Stimme / Stimme und Streichquartett – chronologische Werkliste, http://www.hmt- leipzig.de/pdf_borgwardt/publikationslisten/streichquartett_und_stimme_09_2008.pdf [accessed 11 November 2008]. 5 Other works for string quartet include Antiche danze ed arie per liuto (1931, P 172), an arrangement of the like-named suite for piano (1918, P114), and a single unpublished and undated Scherzo (P 191). 6 P. Pedarra: “Catalogo delle composizioni di Ottorini Respighi,” Ottorini Respighi, ed. G. Rostivolla (Turin, 1985), pp. 327-404. See also Janet Waterhouse and John C. G. Waterhouse: “Respighi, Ottorino,” The New Grove Dictionary of Music and Musicians, 2nd edn., vol. 21 (London 2000), pp. 214-20 (quote on pp. 217ff). 7 Excerpts of a recording of the work can be heard free of charge at the following website: http://www.editionsilvertrust.com/respighi-string-quartet-1.htm [accessed 11 November 2008].

For performance material please contact the publisher Ricori, Mailand.