Der Barth-Thurneysen-Weg Ein Weg zur Erinnerung an das Wirken von und im Aargau Der Barth-Thurneysen-Weg

Karl Barth (1886 –1968) und Eduard Thurneysen (1888 –1974) waren in den 1910er-Jahren Pfarrer in den reformierten Kirchgemeinden Safenwil und Leutwil-Dürrenäsch. In diesen Jahren begründeten sie ein neues theologisches Denken, in dem das Wort Gottes wieder im Zentrum stand. Diese Theologie entwickelten sie in vielen gemeinsamen Gesprächen, Briefen und auf Wanderungen. Den Weg von Safenwil über Uerkheim, Schöftland und Unterkulm nach Leutwil legten sie in diesen Jahren bei gegenseitigen Besuchen häufig zurück. In den fünf reformierten Kirchen auf diesem Weg erinnern Tafeln und Zitate an die beiden grossen reformierten Theologen des 20. Jahrhunderts, die im Aargau wirkten. Zofingen Olten Safenwil Safenwil Am Abend des 9. des Dezember Abend 1968Am Telefon führten sie ihr letztes Kolloquien und Telefongesprächen. Kontakt in gemeinsamen mässigen Dozenten in . ihrer Nach Emeritierung hatten sie weiterhin regel­ in sie sich Marburg nahe. standen 1935 Ab waren sie gemeinsam ihr ganzes hatte. lang Leben Bestand während Schon Studienzeit der Zeit ihres Pfarrdienstes im Aargau. war Es eine Freundschaft, die ihre während Freundschaft der vertieften Briefwechsel und ein reger Safenwil wandern. Besuche und im Leutwil Pfarrhaus anderen des und EduardzwischenKarl Barth man sah häufiggemeinsam Thurneysen Weg gemeinsame Der Maps © Google Karl Barth: Brief vom 5. Februar 1915 Februar 5. vom Brief Barth: Karl im Waldwieder verlaufen.» Vielleicht kommst damit entgegen, du wir uns uns etwas nicht schönen der Schneelandschaft zu Ehren. und guten Luft der gewandert Paßt dir? es kämen Wir via Uerkheim Frau«Meine und ich möchten dich nächsten gerne Montag besuchen. Gespräche von Karl im Barth. gespräch, Leben letzten eines der Uerkheim Schöftland Sursee Aarau – Schöftland Unterkulm Google Maps: Google Die Route auf – Kulm zu Fuß

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Leutwil Lenzburg

Schöftland Uerkheim geschehen. Barth und Thurneysen entwickelten und dazu Thurneysen einegeschehen. Barth im Gegensatz ausvom Menschen eine Erleben des Kritik und am Welt­ erschwerte sie sich endgültig ihrer von liberalen der Lehrer Theologie ab. ging Diese nichtBotschaft wieder. Aus Enttäuschung dieser heraus wendeten erkannten und Thurneysen Soldaten Barth gesegnet. darin die christliche riefen zur Kriegspolitik auf. Unterstützung der wurden Waffen Es und und Thurneysen) von Barth Lehrer (auch Deutschland in Kirchenvertreter und Theologen Weltkrieg Erste der aus. Viele 1914Anfang August brach Weltkrieg Erste Der 1915 Februar 5. vom Brief Barth: Karl Wolken den über persönlich […] zu […].» schweben ließ mir es zu nicht reden, Dingen zu, mehr letzten von den ich weil Gerade mich bemühe, Sonntag für Sonntag bin«Ich nun in die sozialdemokratische eingetreten. Partei Bewegung, behielten ihr einen aber kritischen gegenüber Blick. Teil in ihren Gemeinden sozialen religiösder Missstände der und Eduard Gottesreiches. Karl Barth des wurden aufgrund Thurneysen Bewegung in sozialistischen sah den Diese Bewegungen das Anbrechen von und Hermann Kutter, religiöse der Sozialismus. und sozialdemokratische Bewegungen. begründet 1900 Etwa entstand, daraufBedingungen. bildeten politische sozialistische Die Antwort Schweiz.der zu schlechten Frauen oft arbeiteten und Männer spätenIm 19. die industrielle ergriff Jahrhundert Revolution weite Teile Sozialismus religiöse Der Karl Barth: Brief vom 4. September 1914 September 4. vom Brief Barth: Karl etc.» von ‹Opfer› durch Reden viel germanische christlich Kampfreligion verbrämt gesetzt, in Kraft undbis unterdessen auf wird suspendiert, eine weiteres absoluten«Die Gedanken Evangeliums des einfach werden und eine kritische zu Distanz allen weltlichen Mächten bewahrt. Selbstoffenbarung die vonTheologie, Gottes in Jesus Christus ausgeht Karl Barth (links) und (links) Barth Karl Eduard Thurneysen

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sozialen

Leutwil Unterkulm Diese EntwicklungDiese begann an einer «nächtlichen Wegstelle in Leutwil». das Christentum bis heute weit die evangelische über Kirche hinaus prägte. Ein und Umbruch theologischer Theologen. Theologinnen begann, der ab, und ist was Mensch sein soll. der nachfolgende überzeugte viele Dies sich der in Jesus ChristusGott, hat, und offenbart leiteten selber daraus kehrten und Thurneysen das um.Barth Sie fragten nach dem zuerst aus und leitete daraus ab, und Religion der was an wahr Gott sein konnte. ging Diese vomTheologie. Erleben und Erfahrungen den Menschen des evangelischender Ihre Theologie. Lehrer waren Vertreter liberalen der und EduardKarl Barth wagten Thurneysen einen radikal in neuen Ansatz Wende Theologische 1915 März 23. vom Brief Thurneysen: Eduard und die ganze Welt und dafür vertritt versteht in Anspruch nimmt.» für die ‹kleine Herde›, für sie das alle dass Reich aber Gottes Andern gemeint sein alsnie anders so, daß das nicht Reich Gottes nur da ist kann Übrigen «Im die Korrelation: =Reich Gottes kleine Herde ist. Christus vorausgegangen Jesus in Menschwerdung seine undin Tat. Wort Sie wird dort tiefer in die Welt hinein und verkündigt allen Menschen Gottes das Wort zu Gerade allen als Herausgerufene gesendet. Menschen dringt sie in Jesus Christus zu allen gekommen Menschen die Kirche ist ist, ebenfalls herausgerufene Gemeinde, die ihm und nur ihm folgt. Weil aber Gott sie für zu einseitig. Für sie war die Kirche die in Jesus Christus aus Welt der hielten Menschheit, verlorenen der Noah» «Arche im Meer erwählten als auflöst, auchdiese das pietistische einer Verständnis weltabgewandten, die Vorreiterin allgemeinen und der ist sich Gesellschaft irgendwann in einander. Sowohl das liberale Kirchenverständnis, wonach die Kirche sich kritisch mit Kirche der setzten und ihrer Thurneysen Barth Zeit aus Kirchlichkeit und Kirche Eduard Thurneysen: Brief vom 6. Oktober 1921 Oktober 6. vom Brief Thurneysen: Eduard Jedenfalls: gesamte dieser Weg ist unumkehrbar […].» Mal laut […]. sagten?) zum ersten wowirs Leutwil, bei als unsere Lehrer […] du die noch nächtliche (weißt Wegstelle glaubten genauer zu klein wenig anders, lesen ein sollen hineingeraten Momente, mit Testament dem wo wir das Neue für was eine Erdbebensphäre«In sind wir, ahnungslos genug, hin gesendet, wohin Gott ihr wohin- hin durch gesendet, Gott

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Impressum

Texte Pfr. Raffael Sommerhalder

Bilder Karl Barth / Eduard Thurneysen © Karl-Barth-Archiv: KBA 9024.3 und KBA 1710.443 (Seite 1), KBA 1696.6 (Seite 5)

Zitate © Theologischer Verlag Zürich

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