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Samtgemeinde Oldendorf- | Landkreis

20. Änderung des Teilflächennutzungsplans der ehemaligen Samtgemeinde Oldendorf

Teil A: Begründung (Teil B: Umweltbericht)

Stand: Entwurf 20.06.2016

Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten Mittelweg 2 Poststraße 27, 21709 Himmelpforten Tel. 0 41 44 – 21 79 10, Fax 21 79 11 21709 Himmelpforten [email protected] Tel.: 04144/2099-0 SG Oldendorf-Himmelpforten 20. Änderung des Teilflächennutzungsplans der ehem. SG Oldendorf

Inhalt der Begründung

1 Anlass und Ziele der Planung 1 2 Planerische Rahmenbedingungen 2 2.1 Vorgaben der Raumordnung und Landesplanung 2 2.2 Naturschutzfachliche Aussagen und Ziele 3 3 Städtebauliche Planung und Abwägung 4 3.1 Teilfläche 20.1: Gemeinde – Gemischte Baufläche „Blumenthal“ 4 Lage und Bestand 5 Erläuterung der Planung 5 Planungsalternativen 5 Verkehr sowie Ver- und Entsorgung 6 Immissionsschutz 6 Landwirtschaft 6 Natur- und Artenschutz 6 3.2 Teilfläche 20.2: Gemeinde Burweg – Wohnbaufläche „Blumenthal“ 8 Lage und Bestand 9 Erläuterung der Planung 9 Planungsalternativen 9 Verkehr sowie Ver- und Entsorgung 9 Immissionsschutz 10 Landwirtschaft 10 Natur- und Artenschutz 10 4 Aussagen zur Eingriffsregelung 11 4.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen 11 4.2 Ermittlung des vorbereiteten Eingriffs 12 4.3 Zusammenstellung des voraussichtlichen Kompensationsbedarfs 13 4.4 Suchraum für Kompensationsmaßnahmen 13 5 Flächenangaben 13

SG Oldendorf-Himmelpforten 20. Änderung des Teilflächennutzungsplans der ehem. SG Oldendorf

1 Anlass und Ziele der Planung Die 20. Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) der ehemaligen Samtgemeinde Oldendorf, der gegenwärtig als Teilflächennutzungsplan für ein Teilgebiet der neu gegrün- deten Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten fortgilt, umfasst zwei Teilflächen in der Gemeinde Burweg, Gemarkung Blumenthal (siehe nachstehende Abbildung).

Abb.: Lage des Änderungsbereichs (ohne Maßstab) Für den Ortsteil Blumenthal wird nach Jahren der Beratungen bzw. Abstimmungen und unterschiedlicher Planungsansätze sichtbar, dass vorhandene Flächenpotenziale, die im Flächennutzungsplan dargestellt und zum Teil auch durch gemeindliche Bebauungspläne verbindlich abgesichert sind, letztendlich für die wohnbauliche Entwicklung nicht aktiviert werden können. Zum einen ist dies auf die fehlende Bereitschaft von Eigentümern zu- rückzuführen. Dies trifft im Wesentlichen auch auf die Bebauungsmöglichkeiten in den nach § 34 zu beurteilenden Bereichen zu. Zum anderen gehen die vorhandenen Flächen nicht mit der tatsächlichen Nachfrage sowie den konkreten Bauabsichten konform. Im Rahmen der Planung soll daher für die zwei Änderungsbereiche durch geeignete Flä- chendarstellungen eine behutsame Arrondierung des zentralen Siedlungsbereichs von Blumenthal im Bereich des Stellbergs erfolgen. Dies entspricht auch dem Wunsch der Gemeinde. Ziel der Planung ist es, eine maßvolle Bestandsergänzung für eine Wohnbe- bauung durch Lückenschließungen planungsrechtlich vorzubereiten. Mit der Planung sol- len aber auch die bestehenden, dörflich geprägten Bebauungsstrukturen gesichert wer- den. Dieser Ansatz ist für die allein aus der Eigenentwicklung resultierende Nachfrage im Ortsteil von Blumenthal angemessen. Das städtebauliche Konzept zielt darauf, das Bauen im bestehenden dörflichen Kontext – nicht in einem Neubaugebiet - zu ermöglichen. Kon- krete Bebauungsabsichten in den Änderungsbereichen sind vorhanden. Perspektivisch ist mit der Errichtung von ca. fünf Wohnhäusern zu rechnen. Die Planung bewegt sich auf- grund des Umfangs im Rahmen der Eigenentwicklung der Ortslage von Blumenthal. Im Zuge der in Vorbereitung befindlichen Aufstellung des Flächennutzungsplans für die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten wird für die Ortslage Blumenthal zu überprüfen

- 1 - SG Oldendorf-Himmelpforten 20. Änderung des Teilflächennutzungsplans der ehem. SG Oldendorf sein, wo und in welchem Umfang bestehende Flächendarstellungen zurückgenommen werden können. Dies soll im Rahmen eines wohnbaulichen Entwicklungskonzepts erfol- gen, welches die Frage der Baulandentwicklung auf Ebene der Samtgemeinde betrachtet. Zentraler Bestandteil ist hierin eine Gegenüberstellung des Wohnungsbedarfs in den je- weiligen Gemeinden mit den vorhandenen Baulandreserven. Die Änderung des bestehenden Flächennutzungsplans wird trotz des noch fehlenden neuen gemeinsamen Flächennutzungsplans aus Sicht der Samtgemeinde als vertretbar angesehen, da sich die Änderung im Rahmen der Eigenentwicklung bewegt und auch ei- ne Überplanung bzw. Sicherung des Bestands vorsieht. Negative Auswirkungen für den noch aufzustellenden Flächennutzungsplan sind aus Sicht der Samtgemeinde nicht zu befürchten, da auch im Zuge der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans die Wünsche und Ziele der Gemeinde Burweg im Sinne der Eigenentwicklung zu berücksichtigen sind. Im Einzelnen umfasst die Änderung nachfolgende Teilflächen:

Fläche Nr. Planungsziele Geplante Dar- Größe stellung (ca.)

20.1 (Gemeinde Darstellung gemischter Bauflächen zur Sicherung Gemischte 2,4 ha Burweg) und Arrondierung der bestehenden Siedlungsstruk- Baufläche (M) tur nördlich der Ostestraße

20.2 (Gemeinde Darstellung von Wohnbauflächen zur maßvollen Wohnbaufläche 0,87 ha Burweg) Bestandsergänzung nördlich der Straße „Zum Glind“ (W)

2 Planerische Rahmenbedingungen

2.1 Vorgaben der Raumordnung und Landesplanung Der Flächennutzungsplan ist gemäß § 1 Abs. 4 BauGB den Zielen der Raumordnung an- zupassen. Für die Planung maßgeblich sind die Festlegungen im Landes- Raumordnungsprogramm (LROP) des Landes Niedersachsen in der Fassung der Neube- kanntmachung 2012 sowie im Regionalen Rauordnungsprogramm 2013 (RROP) des Landkreises Stade. Die Siedlungsentwicklung ist laut RROP in den Zentralen Orten zu konzentrieren. Die wohnbauliche Entwicklung soll sich außerhalb der Zentralen Orte, zu denen Burweg mit der Ortslage Blumental zählt, im Rahmen der Eigenentwicklung bewegen. Der durch die- se Änderung ermöglichte Flächenumfang für eine Neubebauung mit Wohnhäusern be- wegt sich in diesem Rahmen.

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Die beiden Grundzentren Himmelpforten und Oldendorf liegen beide in ca. 4-5 km Entfer- nung. Über die Kreisstraßen ist die Bundesstraße B 73 in wenigen Minuten erreichbar.

Abb.: Auszug aus dem RROP des Landkreises Stade 2013 (ohne Maßstab) Die Änderungsflächen liegen in Randbereichen von Vorbehaltsgebieten für die Landwirt- schaft (Grundsatz der Raumordnung). Aufgrund der Planung kommt es jedoch zu keiner wesentlichen Beeinträchtigung der Gebiete. Große Teile des von der Änderungsfläche 20.1 berührten Vorbehaltsgebietes werden gegenwärtig durch einen landwirtschaftlichen Betrieb (als Lager- und Hofflächen) genutzt und dienen somit landwirtschaftlichen Zwe- cken. Die landwirtschaftlichen Flächen zwischen der Straße „Zum Glind“ und der weiter nördlich liegenden Hofstelle (Änderungsfläche 20.2) besitzen aufgrund ihres Zuschnitts und der gegenwärtigen Nutzung als Pferdeweide keine hohe Bedeutung für eine intensive Bewirtschaftung durch die Landwirtschaft. Die derzeitige Nutzung als Pferdeweide ist auch auf den verbleibenden Flächen möglich. An die Änderungsfläche 20.1 grenzt unmittelbar ein Vorbehaltsgebiet Sandgewinnung an. Dieses erstreckt sich zukünftig auch entlang der Änderungsfläche 20.2. Die bestehende Bebauung sowie die vorhandenen Baurechte sind jedoch bei Erweiterungen der Sandab- baufläche bereits zu berücksichtigen, sodass Einschränkungen des Sandabbaus schon vorhanden sind. Durch die Planung werden keine über den Bestand hinausgehenden Nutzungseinschränkungen der Sandabbauflächen hervorgerufen, da sich der Schutzsta- tus der vorhandenen Bebauung nicht ändert und neue Nutzungen im Vergleich zum Be- stand nicht näher an die Abbauflächen heranrücken. Das nordwestlich liegende Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft wird durch die Pla- nung nicht beeinträchtigt, da die Planung nicht über den bestehenden Siedlungsrand hin- ausgeht.

2.2 Naturschutzfachliche Aussagen und Ziele Die Abarbeitung der Belange von Natur und Landschaft erfolgt auf Grundlage des Land- schaftsplans der ehemaligen Samtgemeinde Oldendorf, des Landschaftsrahmenplanes 2014 des Landkreises Stade sowie des Fachbeitrags Artenschutz (Potenzialabschätzung). Aufgrund der Kleinteiligkeit neuer Bebauungsmöglichkeiten und der Tatsache, dass die

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Änderungsbereiche bereits zu einem überwiegenden Teil bebaut sind bzw. genutzt wer- den, kann eine sach- und fachgerechte Berücksichtigung der Belange von Natur und Landschaft nach Auffassung der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten auch ohne ak- tuellen Landschaftsplan im Rahmen der Änderung ausreichend erfolgen.

3 Städtebauliche Planung und Abwägung

3.1 Teilfläche 20.1: Gemeinde Burweg – Gemischte Baufläche „Blumenthal“

Abb.: Lage des Änderungsbereichs 20.1 im Luftbild sowie im FNP-Bestand (ohne Maßstab)

Planungsziel: Darstellung einer gemischten Baufläche zur Sicherung und kleinteiligen Arrondierung der bestehenden Siedlungsstruktur nördlich der Ostestraße Bestand, Lage und westlich von Burweg in der Ortslage Blumenthal Erschließung: Erschließung über die Ostestraße (K 82), die südlich verläuft und weiter östlich in die K 66 (Bosseler Straße) mündet Plangebiet ist überwiegend bebaut oder wird gegenwärtig schon genutzt: landwirtschaftlicher Betrieb mit Hofflächen, Wohnbebauung im westlichen Bereich (Zum Nedderweg), Gehölzbestände in Randbereichen Bestandsdarstellung: ca. 2,4 ha Fläche für die Landwirtschaft Geplante Darstel- ca. 2,4 ha gemischte Baufläche (M) lung: Ziele und Grundsät- Die Änderungsfläche liegt teilweise im Bereich der vorhandenen Bebau- ze der Raumordnung ung und teilweise in einem Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft auf- (RROP 2013): grund des hohen Ertragspotentials. Nördlich grenzen ein Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft sowie ein Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft aufgrund seiner besonderen Funktio- nen an. Südlich der Ostestraße liegt ein Vorbehaltsgebiet Rohstoffgewin- nung Sand. Himmelpforten als nächstes Grundzentrum befindet sich südöstlich des Änderungsbereichs in ca. 5 km Entfernung und ist über die Bundesstraße 73 (ca. 1 km Entfernung) erreichbar. Naturschutz und Biotoptypen: überwiegender Teil gehört laut Realnutzungskartierung zum Landschaftspflege Siedlungsbereich, im Osten teilweise artenarmes Intensivgrünland (GI, (Aussagen des LRP mittlere Bedeutung) sowie in Randbereichen sonstige Feldhecken (HF) Stade 2014): vorhanden Das Plangebiet liegt in einem Gebiet mit einer hohen Bedeutung für das Landschaftsbild und -erleben.

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Nördlich angrenzend befindet sich ein Gebiet mit erhöhter Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt so- wie ein Gebiet mit einer besonderen Bedeutung für den Verbund der Feuchtbiotopkomplexe. Der Bereich erfüllt die Voraussetzungen zur Aus- weisung eines LSG. Für diesen Bereich ist die Zielkategorie ZK2 (Ent- wicklung und Sicherung von Gebieten mit überwiegend hoher Bedeutung für Arten und Biotope und/oder mit hoher bis sehr hoher Bedeutung für das Landschaftsbild und/oder mit besonderer Bedeutung für den Bio- topverbund) vorgesehen. In Blumenthal ist ein Weißstorchhorst und in Bossel sind einige Quartiere lokaler Fledermausarten vorhanden. Landschaftsbild: Ortsrand / Übergang zur freien Landschaft Immissionsschutz: Hauptverkehrsstraße, Landwirtschaft (bestehende Betriebe), Sandabbau

Lage und Bestand Der Änderungsbereich 20.1 (Größe ca. 2,4 ha) erstreckt sich entlang der Ostestraße (K82) und liegt ca. 500 m westlich des Kreuzungsbereichs von K 82 und K 66 (Bosseler Straße). Von der Ostestraße ist in östliche Richtung die Bundesstraße 73 erreichbar. Das Plangebiet ist im Flächennutzungsplan als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Östlich hiervon grenzen gemischte Bauflächen an. Im Westen des Änderungsbereichs liegt an der Straße „Zum Nedderweg“ Wohnbebau- ung. Hier ist zudem ein Hofgehölz vorhanden. Im zentralen Bereich liegt ein landwirt- schaftlicher Betrieb mit Wohnhaus. Die Hof- und Siloflächen erstrecken sich überwiegend östlich der bestehenden Gebäude. Im Osten des Plangebiets befinden sich die Gartenbe- reiche eines angrenzenden Reiterhofs. In Randbereichen sind Gehölze vorhanden. Das Umfeld ist im Westen bzw. Südwesten durch landwirtschaftliche Grünlandflächen und vereinzeltem Gehölzbestand geprägt. Im Norden grenzen die Grünlandbereiche des Oste- tals an. Im Osten ist eine Wohnbebauung mit Reithalle vorhanden. Auf der gegenüber lie- genden Seite der K 82 erstrecken sich das Sandabbaugebiet am Stellberg sowie landwirt- schaftliche Flächen. Die Abbaufläche wird durch Gehölze in den Randbereichen vom Plangebiet abgeschirmt.

Erläuterung der Planung Für den Änderungsbereich soll anstelle der Fläche für die Landwirtschaft eine gemischte Baufläche (M) dargestellt werden, um den bestehenden Siedlungsbereich nördlich der K 82 zu arrondieren. Dies soll durch die Fortführung der bereits nördlich der K 82 dargestell- ten, gemischten Baufläche in Richtung Westen erfolgen. Der Änderungsbereich bezieht sich dabei im Wesentlichen auf einen bereits bebauten bzw. genutzten Siedlungsbereich. Die bestehenden Strukturen sollen zum einen planungsrechtlich gesichert werden. Zum anderen sollen vereinzelt Bebauungsmöglichkeiten im Sinne einer behutsamen Fortent- wicklung in den westlichen und östlichen Randbereichen ermöglicht werden. Perspekti- visch wird hierdurch die Errichtung von zwei bis drei Wohnhäusern ermöglicht.

Planungsalternativen Hinsichtlich des Standorts bestehen keine Planungsalternativen, da mit der Flächendar- stellung eine Sicherung der bestehenden Bebauung und eine ortsbezogene Arrondierung erfolgen sollen. Im Bereich der Wohnbebauung am Nedderweg wäre auch die Darstellung einer Wohn- baufläche denkbar. Da für den Bereich entlang der Ostestraße jedoch auch die vorhande- ne Nutzungsmischung gesichert werden soll, wird von dieser Darstellung abgesehen. Die Darstellung einer Randeingrünung in Richtung Norden wird als nicht sinnvoll angese-

- 5 - SG Oldendorf-Himmelpforten 20. Änderung des Teilflächennutzungsplans der ehem. SG Oldendorf hen, da der Änderungsbereich zum einen bebaut ist und im westlichen und östlichen Be- reich bereits durch Gehölze eingebettet ist. Zudem wird der mittlere Bereich durch den landwirtschaftlichen Betrieb geprägt, der in Richtung Norden Flächen nutzt.

Verkehr sowie Ver- und Entsorgung Durch die Lage entlang der Ostestraße (K 82) ist das Plangebiet gut erschlossen. Es be- steht in östliche Richtung Anschluss an die Bundesstraße 73. Das Verkehrsaufkommen auf der Kreisstraße ist vergleichsweise gering. Ein Anschluss der möglichen Neubebauung an die bestehenden Ver- und Entsorgungs- netze ist nach derzeitigem Kenntnisstand möglich. Es wird darauf hingewiesen, dass sich im Planbereich Gasverteilungsleitungen und 1-kV Kabel, die bei späteren Baumaßnah- men zu berücksichtigen sind, befinden.

Immissionsschutz Es können Geruchsimmissionen durch landwirtschaftliche Betriebe und den dazugehöri- gen Nebenanlagen auftreten. Im Plangebiet ist ein größerer Tierhaltungsbetrieb vorhan- den. Im Umfeld des Plangebiets liegen weitere Betriebe. Hierzu wird auf das Geruchsgut- achten (siehe entsprechende Anlage) verwiesen. Im direkten Umfeld der Stallgebäude und Nebenanlagen des im Plangebiet liegenden Betriebes kommt es zu Geruchsbelas- tungen, die jedoch benachbarte Nutzungen nicht unzumutbar beeinträchtigen. Es sind keine über den Bestand hinausgehenden Immissionskonflikte zu erwarten. Für noch be- baubare Bereiche im Plangebiet ist auch bei Erweiterung vorhandener Betriebe von kei- ner unzumutbaren Beeinträchtigung durch Geruchsimmissionen auszugehen. Der Schutzanspruch der bestehenden und zukünftigen Nutzungen ändert sich durch die Pla- nung nicht. Geringfügige, jedoch nicht erhebliche Immissionen (z. B. Staub und Geruch) können durch die Bewirtschaftung der angrenzenden Ackerflächen auftreten. Ortsübliche landwirt- schaftliche Immissionen, die im Rahmen der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung von den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgehen können, sind typisch für den ländlichen Raum von Blumenthal und zu tolerieren. Lärmimmissionen durch die bestehende Kreisstraße werden als nicht erheblich für die angestrebte gemischte Baufläche angesehen. Geeignete Maßnahmen im Nahbereich der Kreisstraße können im Rahmen nachfolgender Genehmigungsverfahren getroffen wer- den. Die geplante Autobahntrasse liegt ebenfalls in ausreichender Entfernung. Beeinträchtigungen durch die angrenzende Sandabbaufläche sind nicht zu erwarten, da die bestehende Bebauung bereits zu berücksichtigen war und daraufhin geeignete Schutzmaßnahmen getroffen wurden. Die Abbaufläche ist durch Gehölze vom Ände- rungsbereich abgeschirmt. Von weiteren Schutzmaßnahmen wird im Rahmen der Pla- nung abgesehen.

Landwirtschaft Angrenzende landwirtschaftliche Nutzflächen und Betriebe werden durch die Planung in ihrer Wirtschaftsführung nicht beeinträchtigt. Der Schutzanspruch der vorhandenen Be- bauung ändert sich durch die getroffenen Darstellungen nicht (vgl. Abschnitt Immissions- schutz). Eine Kompensation für die durch zukünftige Baumaßnahmen verursachten Ein- griffe ist auf den Grundstücken innerhalb des Plangebiets (Grünfläche) vorgesehen, so- dass die Erreichbarkeit und Nutzbarkeit angrenzender landwirtschaftlicher Flächen ge- währleistet bleibt.

Natur- und Artenschutz Die Betrachtung der Belange von Natur und Landschaft erfolgt gesondert im Umweltbe-

- 6 - SG Oldendorf-Himmelpforten 20. Änderung des Teilflächennutzungsplans der ehem. SG Oldendorf richt (Teil B der Begründung) sowie im Fachbeitrag Artenschutz (siehe entsprechende An- lage). Dem gesamten Plangebiet kommt keine hohe Bedeutung für Natur und Landschaft, ins- besondere für den Biotop- und Artenschutz zu. Bei den Flächen handelt es sich überwie- gend um bereits bebaute und genutzte Bereiche mit einer geringen Biotopwertigkeit. Auch die durch die landwirtschaftlichen Betriebe genutzten Bereiche besitzen in der Regel eine geringe Bedeutung für den Naturhaushalt. Die vorhandenen Gehölzbestände besitzen eine mittlere Biotopwertigkeit, werden jedoch nicht beeinträchtigt, da sie erhalten bleiben sollen. Dies ist bei späteren Baumaßnahmen sicherzustellen. Die nördlich angrenzenden, für Natur und Landschaft wertvollen Bereiche werden durch die Planung nicht beeinträchtigt. Für die Betrachtung der artenschutzrechtlichen Belange wird an dieser Stelle auf den Fachbeitrag Artenschutz verwiesen (siehe Anlage). Hiernach sind bei Beachtung der ge- setzlichen Ausschlussfrist für Gehölzbeseitigungen sowie durch Begehung von abzurei- ßenden Hofstellen artenschutzrechtliche Belange bei Umsetzung der Planung ausrei- chend berücksichtigt. Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes werden durch bereits vorhandene Gehölze vermieden. Auf die Darstellung einer zusätzlichen Randeingrünung wird deshalb verzich- tet.

- 7 - SG Oldendorf-Himmelpforten 20. Änderung des Teilflächennutzungsplans der ehem. SG Oldendorf

3.2 Teilfläche 20.2: Gemeinde Burweg – Wohnbaufläche „Blumenthal“

Abb.: Lage des Änderungsbereichs 20.2 im Luftbild sowie im FNP-Bestand (ohne Maßstab)

Planungsziel: Darstellung einer Wohnbaufläche zur maßvollen Bestandsergänzung nördlich der Straße „Zum Glind“ Bestand, Lage und Lage am östlichen Ortsrand von Blumenthal an der Straße „Zum Glind“ Erschließung: Erschließung über die Bosseler Straße (K 66) aus Richtung Westen Plangebiet im Westen landwirtschaftlich genutzt, im Osten Wohnbebau- ung mit umgebenden Gartenbereichen; vereinzelte Gehölzbestände im Osten, mittlerer Bereich Weg mit Baumreihen Bestandsdarstellung: ca. 0,87 ha Fläche für die Landwirtschaft Geplante Darstel- ca. 0,87 ha Wohnbaufläche (W) lung: Ziele und Grundsät- Die Änderungsfläche befindet sich teilweise im Bereich der vorhandenen ze der Raumordnung Bebauung sowie teilweise in einem Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft (RROP 2013): aufgrund des hohen Ertragspotentials. Nördlich grenzt ein Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft aufgrund beson- derer Funktionen an. Südlich liegt ein Vorbehaltsgebiet Rohstoffgewinnung Sand. Himmelpforten als nächstes Grundzentrum befindet sich südöstlich des Änderungsbereichs in ca. 4,5 km Entfernung und ist über die Bundes- straße 73 (ca. 900 m Entfernung) erreichbar. Naturschutz und Biotoptypen: östlicher Bereich laut Realnutzungskartierung Siedlungsbe- Landschaftspflege reich, im Westen artenarmes Intensivgrünland (GI, geringe Bedeutung) (Aussagen des LRP sowie Baumreihe / Allee im mittleren Bereich Stade 2014): Das Plangebiet liegt in einem Gebiet mit einer mittleren Bedeutung für das Landschaftsbild und –erleben sowie in der Beeinträchtigungszone der Bundesstraße. Nördlich angrenzend befindet sich ein Gebiet mit be- sonderer Bedeutung für den Verbund der Feuchtbiotopkomplexe. Hierbei handelt es sich um Bereiche mit erhöhter Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz sowie den Erhalt der biologischen Vielfalt, die die Vorausset- zungen zur Ausweisung eines LSG erfüllen. Für das Plangebiet ist die Zielkategorie ZK4 (umwelt- und naturverträgli- che Nutzung in allen übrigen Gebieten mit geringer Bedeutung für alle Schutzgüter) relevant. In Blumenthal ist ein Weißstorchhorst und in Bossel sind einige Quartiere lokaler Fledermausarten vorhanden.

- 8 - SG Oldendorf-Himmelpforten 20. Änderung des Teilflächennutzungsplans der ehem. SG Oldendorf

Landschaftsbild: Ortsrand / Übergang zur freien Landschaft Immissionsschutz: Landwirtschaft (bestehende Betriebe), ggf. Hauptverkehrsstraße und Sandabbau

Lage und Bestand Der ca. 0,87 ha große Änderungsbereich liegt am östlichen Rand der Ortslage Blumenthal an der Straße „Zum Glind“, die in die Bosseler Straße (K 66) mündet. Von hier aus ist in nördliche Richtung die Bundesstraße 73 erreichbar. Der Bereich ist im gegenwärtigen Flächennutzungsplan als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Westlich des Plangebiets liegen Wohnbauflächen sowie gemischte Bauflä- chen. Eine landwirtschaftliche Nutzung (z. B. Pferdeweide) findet nur im westlichen Bereich statt. Der westliche Bereich (ca. 15 m) ist mit dem Bebauungsplan Nr. 3 „Blumenthal“ überplant und bereits bebaubar. Im mittleren Bereich zweigt von der Straße „Zum Glind“ eine Sticherschließung zu einer nördlich liegenden Hofstelle ab. Der Weg ist mit Bäumen bestanden und besitzt einen alleeartigen Charakter. Im östlichen Bereich liegen zwei Grundstücke mit Wohnbebauung und großen Gartenbereichen mit zum Teil umfangrei- chem Gehölzbestand. Das Umfeld wird im Westen überwiegend durch Wohnbebauung entlang der Bosseler Straße sowie durch Gehölzbestände geprägt. Im Süden und Südosten liegen landwirt- schaftlich intensiv genutzte Flächen. Die in Richtung Nordwesten und Norden liegenden Flächen werden durch vorhandene Gehölze gegliedert.

Erläuterung der Planung Die gegenwärtig im Flächennutzungsplan dargestellte Fläche für die Landwirtschaft soll durch die Darstellung einer Wohnbaufläche ersetzt werden. Ziel ist es, im östlichen Be- reich die bestehende Bebauung zu sichern und durch Arrondierung eine behutsame Fort- entwicklung zu ermöglichen. Dies soll in diesem, von der Bosseler Straße abgesetzten Bereich durch die Darstellung einer Wohnbaufläche erfolgen. Im mittleren Bereich sollen zwischen den vorhandenen Wohngebäuden geringfügig Bebauungsmöglichkeiten pla- nungsrechtlich vorbereitet werden. Durch Lückenschließung werden hier Wohnnutzungen ermöglicht. Perspektivisch ist die Errichtung von zwei Wohnhäusern möglich.

Planungsalternativen Hinsichtlich des Standorts bestehen keine Planungsalternativen, da mit der vorgenomme- nen Flächendarstellung eine standortbezogene Sicherung der vorhandenen Bebauung und eine maßvolle Fortentwicklung erfolgen. Die Darstellung einer gemischten Baufläche (M) wird in diesem rückwärtigen Bereich als nicht zielführend angesehen, da der östliche Bereich bereits durch Wohnbebauung ge- prägt ist. Auch westlich des Plangebiets schließt Wohnbebauung an, die teilweise als Wohnbaufläche dargestellt ist. Die von einer dörflichen Nutzungsmischung geprägten Be- reiche erstrecken sich dagegen entlang der Kreisstraßen. Alternativ ist an der südlichen Grenze die Darstellung einer Randeingrünung zur Einbet- tung in die freie Landschaft denkbar. Hiervon wird jedoch abgesehen, da von Richtung Süden aus die Erschließung der Baugrundstücke erfolgt.

Verkehr sowie Ver- und Entsorgung Das Plangebiet kann über die Straße „Zum Glind“ erschlossen werden. Das Verkehrsauf- kommen auf dieser Erschließungsstraße ist gering. Von der Straße „Zum Glind“ ist die na- he liegende Kreisstraße erreichbar, von der Anschluss an das übergeordnete Straßennetz

- 9 - SG Oldendorf-Himmelpforten 20. Änderung des Teilflächennutzungsplans der ehem. SG Oldendorf besteht. Ein Anschluss der Neubebauung an die bestehenden Ver- und Entsorgungsnetze ist nach derzeitigem Kenntnisstand möglich. Es wird darauf hingewiesen, dass sich im Planbereich Gasverteilungsleitungen und 1-kV Kabel, die bei späteren Baumaßnahmen zu berücksich- tigen sind, befinden.

Immissionsschutz Es können Geruchsimmissionen durch landwirtschaftliche Betriebe und den dazugehöri- gen Nebenanlagen auftreten. Es wird an dieser Stelle auf das Geruchsgutachten verwie- sen (siehe entsprechende Anlage). Hiernach ist für noch bebaubare Bereiche im Plange- biet auch bei Erweiterung vorhandener Betriebe keine unzumutbare Beeinträchtigung durch Geruchsimmissionen zu erwarten. Geringfügige, jedoch nicht erhebliche Immissionen (z. B. Staub und Geruch) können durch die Bewirtschaftung der angrenzenden Ackerflächen auftreten. Ortsübliche landwirt- schaftliche Immissionen, die im Rahmen der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung von den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgehen können, sind typisch für den ländlichen Raum von Blumenthal und zu tolerieren. Mit unzumutbaren Immissionsbelastungen durch Verkehrslärm ist aufgrund der rückwärti- gen Lage und den geringen Verkehrsmengen nicht zu rechnen. Die geplante Auto- bahntrasse liegt ebenfalls in ausreichender Entfernung. Belastungen durch gewerbliche Immissionen sind im Plangebiet nicht vorhanden. Die be- stehende Sandabbaufläche ist in ausreichender Entfernung zum Plangebiet. Die zukünfti- ge Abbaufläche muss die vorhandene Bebauung sowie den bestehenden Bebauungsplan bereits berücksichtigen.

Landwirtschaft Angrenzende landwirtschaftliche Nutzflächen und Betriebe werden durch die Planung nicht beeinträchtigt. Der Schutzanspruch der vorhandenen Bebauung ändert sich durch die getroffenen Darstellungen nicht (vgl. Abschnitt Immissionsschutz), sodass es zu kei- nen neuen Einschränkungen landwirtschaftlicher Betriebe kommt. Eine Kompensation für die durch zukünftige Baumaßnahmen verursachten Eingriffe ist auf den Grundstücken in- nerhalb des Plangebiets (Grünfläche) vorgesehen, sodass die Erreichbarkeit und Nutz- barkeit angrenzender landwirtschaftlicher Flächen gewährleistet bleibt.

Natur- und Artenschutz Die Betrachtung der Belange von Natur und Landschaft erfolgt gesondert im Umweltbe- richt (Teil B der Begründung) sowie im Fachbeitrag Artenschutz (siehe entsprechende An- lage). Dem gesamten Plangebiet kommt keine hohe Bedeutung für Natur und Landschaft, ins- besondere für den Biotop- und Artenschutz, zu. Von der Planung sind keine für Natur und Landschaft wertvollen Bereiche betroffen. Bei den Flächen handelt es sich teilweise für das Wohnen genutzte Bereiche mit einer geringen Biotopwertigkeit. Auch die landwirt- schaftlich genutzten Flächen besitzen eine geringe Bedeutung für den Naturhaushalt. Die Gehölzbestände entlang des Weges besitzen eine mittlere Biotopwertigkeit, werden je- doch nicht beeinträchtigt, da sie erhalten bleiben sollen. Dies ist bei späteren Baumaß- nahmen sicherzustellen. Für die Betrachtung der artenschutzrechtlichen Belange wird an dieser Stelle auf den Fachbeitrag Artenschutz verwiesen (siehe Anlage). Hiernach sind bei Beachtung der Ver- meidungsmaßnahmen artenschutzrechtliche Belange bei Umsetzung der Planung ausrei- chend berücksichtigt.

- 10 - SG Oldendorf-Himmelpforten 20. Änderung des Teilflächennutzungsplans der ehem. SG Oldendorf

Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes werden in diesem Bereich durch die vorhan- denen Gehölze vermieden. Auf eine nördliche Randeingrünung kann verzichtet werden, da die vorhandenen Gehölzbestände im Bereich der nördlichen liegenden Hofstelle eine ausreichende Einbettung aus nördlicher Richtung sicherstellen.

4 Aussagen zur Eingriffsregelung Eingriffe in Natur und Landschaft sind Veränderungen der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen oder Veränderungen des mit der belebten Bodenschicht in Verbindung ste- henden Grundwasserspiegels, die die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes oder das Landschaftsbild erheblich oder nachhaltig beeinträchtigen können. Die Erheblichkeit einer Beeinträchtigung ist stets gegeben, wenn der Wert eines Schutzgutes durch das Vorha- ben um mindestens eine Wertstufe abnimmt. Unvermeidbare, erhebliche Beeinträchtigun- gen von Natur und Landschaft sind durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Lan- despflege auszugleichen, soweit es zur Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landespflege erforderlich ist. Ausgeglichen ist ein Eingriff dann, wenn nach seiner Beendung keine erheblichen oder nachhaltigen Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes zurückbleiben und das Landschaftsbild landschaftsgerecht wieder hergestellt ist. Entspre- chend § 1 a Abs. 3 BauGB ist ein Ausgleich nicht erforderlich, soweit Eingriffe bereits vor der bauleitplanerischen Entscheidung erfolgt sind oder zulässig waren. Es sind also nur die Darstellungen neuer Bauflächen auf unbebauten Flächen für die Betrachtungen der Eingriffsregelung relevant. Es wird darauf hingewiesen, dass auf Ebene der Flächennutzungsplanung lediglich eine überschlägige Vorabschätzung der zu erwartenden Beeinträchtigungen der Schutzgüter vorgenommen werden kann. Dementsprechend wird der erforderliche Kompensationsum- fang (Kompensationsmaßnahmen) auch nur überschlägig ermittelt.

4.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen Im Rahmen dieser Änderung werden die Vermeidung und Minimierung von Eingriffen in erster Linie durch die Wahl von baulich vorbelasteten Standorten, die als wenig empfind- lich einzustufen sind, sowie durch die Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Flächen mit einer geringen Biotopwertigkeit erreicht. Durch die vorhandenen Gehölze auch im Um- feld der Änderungsbereiche werden Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes vermie- den. Falls erforderlich, sollten weitere Eingrünungsmaßnahmen im Rahmen nachfolgen- der Genehmigungsverfahren gesichert werden. Neben den vorgenannten Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Beein- trächtigungen sollten im Rahmen der Genehmigungsverfahren weitere Maßnahmen um- gesetzt werden. Hierzu zählen:  Sammlung des unverschmutzten, auf den Dachflächen anfallenden Regenwassers und Versickerung auf den Grundstücken oder in offenen Gräben oder Zuführung in hausinterne Brauchwasserkreisläufe (Wasser)  Reduzierung der Versiegelung durch sparsamen Umgang mit der Erschließung und weitestgehende Verwendung wassergebundener Decken (Klima, Boden, Grundwasser)  Minimierung von Erdmassenbewegungen, ein Gleichgewicht von Bodenabtrag und Bodenauftrag durch optimierte Höhenplanung, soll angestrebt werden (Boden)  Trennung des Bodenaushubs bei Bauarbeiten in Ober-. und Unterboden, damit ei- ne spätere Wiederherstellung des ursprünglichen Bodenaufbaus erreicht werden kann (Boden)  Maßnahmen zum Schutz des Mutterbodens entsprechend § 202 BauGB (Boden)

- 11 - SG Oldendorf-Himmelpforten 20. Änderung des Teilflächennutzungsplans der ehem. SG Oldendorf

 Erhalt vorhandener Biotope mit besonderer Bedeutung, insbesondere auch von standorttypischen Gehölzen und Großbäumen (Artenschutz, Landschaftsbild)  Verwendung heimischer, standorttypischer Gehölze entsprechend der heutigen po- tentiellen natürlichen Vegetation bei Neuanpflanzungen (Artenschutz, Land- schaftsbild)  Vorkehrungen zum Schutz von Baumkronen und Wurzelwerk bei Straßenumbau- ten (Artenschutz, Biotope)  Schaffung von „weichen" Übergängen zwischen Siedlungen und offener Land- schaft durch Ortsrandeingrünung mit standortgerechten Bäumen und Sträuchern (Landschaftsbild)  Verwendung regionaltypischer Gestaltungen bei Neubauten in Materialien, For- men, Farben und Maßstäben, Wandbegrünungen (Orts- und Landschaftsbild)  Verwendung regionaltypischer Einfriedungen, z.B. Hecken, Feldsteinmauern, Holzstaketenzäune (Orts- und Landschaftsbild)  Erhalt ortsbildprägender Gebäude und Großbäume (Orts- und Landschaftsbild)  Nutzung regenerativer Energien durch z.B. Photovoltaik (Klima)  Beachtung der gesetzlichen Ausschlussfrist bei Gehölzbeseitigung (Artenschutz, Biotope)  Unterbrechung von Umbau- und Abrissarbeiten, sofern nistende Arten entdeckt werden (Artenschutz)  Inaugenscheinnahme von alten Eichen und anderen alten Laubbäumen auf für Fledermäuse geeignete Strukturen vor Fällung; bei Verdacht auf Quartiervorkom- men gezielte Nachweisuntersuchung (Artenschutz)

4.2 Ermittlung des vorbereiteten Eingriffs Die Darstellung einer Wohnbaufläche sowie einer gemischten Baufläche ist im Wesentli- chen mit geringen Auswirkungen auf Natur und Landschaft verbunden, da zu einem überwiegenden Teil bebaute Bereiche überplant werden. Lediglich in den Bebauungslü- cken und Randbereichen ist perspektivisch mit einer erstmaligen Bebauung zu rechnen. Die Wertigkeit der betroffenen Flächen für den Naturhaushalt ist als gering einzuschätzen, da neben den bebauten Grundstücken mit umgebenden Hof- und Gartenbereichen land- wirtschaftliche Flächen mit einer geringen Bedeutung betroffen sind. Die vorhandenen Gehölzstrukturen weisen zwar teilweise eine höhere Wertigkeit auf; ein Verlust der erhal- tenswerten Gehölze kann im Rahmen von nachfolgenden Genehmigungsverfahren und Baumaßnahmen vermieden werden. Der Eingriff beschränkt sich demnach bei Erhaltung der vorhandenen Gehölze auf die Versiegelung durch Neubebauung (insgesamt ca. fünf Wohnhäuser). Eine ausreichende Einbettung wird durch die vorhandenen Gehölze in den Änderungsbe- reichen sowie der Umgebung gewährleistet, sodass Beeinträchtigungen des Landschafts- bildes vermieden werden. Die im Änderungsbereich vorhandenen Gehölze sind potenzieller Lebensraum von Tieren. Es werden aufgrund der Beschaffenheit des Plangebiets keine wichtigen Lebensräume, die nicht in ausreichend großer Zahl im Umfeld vorhanden sind, in Anspruch genommen. Eine Beeinträchtigung von geschützten Arten ist nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zu erwarten, wenn Gehölzbestände erhalten bleiben und die im Fachbeitrag Artenschutz ge- nannten Maßnahmen bei Umsetzung von Bauvorhaben Beachtung finden.

- 12 - SG Oldendorf-Himmelpforten 20. Änderung des Teilflächennutzungsplans der ehem. SG Oldendorf

Erhebliche Beeinträchtigungen anderer Schutzgüter sind nicht zu erwarten.

4.3 Zusammenstellung des voraussichtlichen Kompensationsbedarfs Aufgrund der perspektivisch möglichen Bebauung mit ca. fünf Wohnhäusern ist eine zu- sätzliche Bodenversiegelung im Umfang von insgesamt ca. 0,1 ha zu erwarten, sofern eine Bebauung der Randbereiche und Bebauungslücken erfolgt. Weitere erhebliche Ein- griffe sind nach derzeitigem Stand nicht zu erwarten, sofern bestehende Gehölzstrukturen in nachfolgenden Genehmigungsverfahren gesichert werden.

4.4 Suchraum für Kompensationsmaßnahmen Kompensationsmaßnahmen sollen grundsätzlich im Einklang mit den Zielen des Land- schaftsrahmenplans bzw. des Landschaftsplans erfolgen. Vorzugsweise sollten die not- wendigen Ausgleichsmaßnahmen innerhalb des Plangebiets durchgeführt werden. In der Regel kommen hierfür Anpflanzungen standortgerechter, heimischer Gehölze in Frage. Die nähere Bestimmung der Teilflächen und Details zur Durchführung der Kompensati- onsmaßnahmen sollen jedoch im Baugenehmigungsverfahren erfolgen, da erst dort der Kompensationsbedarf zeitlich und inhaltlich konkret absehbar ist.

5 Flächenangaben Die Änderungsfläche 20.1 hat eine Größe von ca. 2,4 ha. Für diese wird eine gemischte Baufläche anstelle einer Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Der Änderungsbereich 20.2 hat eine Größe von ca. 0,87 ha. Die neu dargestellte Wohn- baufläche erstreckt sich über den gesamten Änderungsbereich.

Plan und Begründung wurden ausgearbeitet von

Cappel + Kranzhoff Stadtentwicklung und Planung GmbH, Büro Himmelpforten, im Auftrag und Einvernehmen mit der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten.

Anlagen:

 Entwurf des Änderungsbereichs 20.1, Stand: 20.06.2016 (A4, Maßstab 1:5.000)

 Entwurf des Änderungsbereichs 20.2, Stand: 20.06.2016 (A4, Maßstab 1:5.000)

 Fachbeitrag Artenschutz von Bartels Umweltplanung (Hamburg), Stand: 26.05.2016

 „Geruchsimmissionen – Gutachten zur Ausweisung von Wohnbauflächen in der Ortschaft Burweg-Blumenthal“ vom 11. Februar 2016, Ingenieurbüro Prof. Dr. Oldenburg (Oederquart)

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