Curriculum Vitae Prof. Dr.

Name: Elisa Izaurralde Geboren: 20. September 1959 Verstorben: 30. April 2018

Forschungsschwerpunkte: Genexpression, RNA-Metabolismus, RNA-Exosom, Röntgen- kristallographie, Kern-Zytoplasma-Transport, mRNA-Abbau

Elisa Izaurralde ist Molekularbiologin. Schwerpunkte ihrer Forschung sind Mechanismen der Genexpression und Transportwege in den Zellen. Sie hat einen neuen Transportweg für den Abbau von RNA aus dem Zellkern aufgezeigt und detailliert Mechanismen des RNA-Stoffwechsels beschrieben.

Akademischer und beruflicher Werdegang

2005 - 2018 Direktorin und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie

2004 - 2006 Senior Scientist am EMBL,

1999 - 2004 Gruppenleiterin im Gene Expression Program, EMBL, Heidelberg

1996 - 1999 Forschungsgruppenleiterin am Institut für Molekularbiologie der Universität Genf

1990 - 1996 Postdoktorandin am European Laboratory (EMBL), Heidelberg

1989 - 1990 Postdoktorandin an der Universität Genf

1989 Promotion an der Universität Genf

Studium der Biochemie in Genf

Funktionen in wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien

2016 Mitorganisatorin des Cold Spring Harbor meeting on Non-coding RNAs, Cold Spring Harbor, New York, USA Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org

1 seit 2015 Vorsitzende des LS1 Advanced Grant Panel des European Research Council

2015 Organisatorin des EMBO-/EMBL-Symposiums: „The non-coding genome”, Heidelberg

2015 Evaluationskomitee des Instituts für Biochemie, Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich

2014 Vorsitzende „Molekular- und Strukturbiologie” im Biochemie-Ausschuss des ATIPE- Avenir Programms, Frankreich

2011 - 2013 Ausschuss-Mitglied der ERC-2011-Advanced Grants

2014 Mitorganisatorin des Cold Spring Harbor meeting on Non-coding RNAs, Cold Spring Harbor, USA seit 2014 Editorial Board „PLOS Biology“

2013 Organisatorin des EMBO-/EMBL-Symposiums: „The non-coding genome”, Heidelberg

2012 Mitorganisatorin des Cold Spring Harbor meeting on Non-coding RNAs, Cold Spring Harbor, USA

2012 Plenary lecture im EMBO Meeting 2012, Nizza, Frankreich seit 2012 Board of reviewing editors „eLife“

2011 L'Oreal Plenary Lecture im 34th Congress of the Spanish Society for and Molecular Biology (SEBBM), Barcelona, Spanien

2011 Organisatorin des Keystone Symposiums, Mechanism and Biology of Silencing, Monterey, Kalifornien, USA seit 2011 Editor „RNA“

2010 Organisatorin des EMBO-/EMBL-Symposiums: „The non-coding genome”, Heidelberg seit 2009 Wissenschaftlicher Beirat des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC), Berlin seit 2007 Advisory Editorial Board des „EMBO Journal“ seit 2007 Advisory Editorial Board der „EMBO Reports“

2007 - 2011 Editor „FEBS Journal“

2006 - 2009 Editorial Board „Molecular and Cellular Biology“

2006 - 2009 Highlights Advisory Panel für „Nature Reviews Molecular Cell Biology“ seit 2005 Gutachterausschuss für unabhängige Max-Planck-Juniorforschungsgruppen

2005 - 2011 Editorial Board „RNA“

2005 - 2009 Gutachterausschuss des EMBO Young Investigator Program

2004 - 2010 Editorial Board „European Journal of Cell Biology“ Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org

2 2004 - 2006 Programmkoordinatorin des Gene Expression Program, EMBL, Heidelberg

2003 - 2008 Gutachterausschuss für ATIPE-Stipendien, Frankreich

2001 - 2005 Gutachterkomitee für HFSPO-Langzeit-Stipendien

Projektkoordination, Mitgliedschaft in Verbundprojekten

2007 - 2014 DFG-Projekt „Role of GW182 proteins in miRNA-mediated gene silencing”, Teilprojekt zu FOR 855 „Cytoplasmic regulation of gene expression”

Auszeichnungen und verliehene Mitgliedschaften seit 2016 Mitglied der Academia Europaea

2012 Ernst-Jung-Preis seit 2009 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina

2008 Gottfried-Wilhelm-Leibniz Preis der DFG (gemeinsam mit )

2004 Mitglied im Board of Directors der RNA Society

2000 Young Scientist Award der European Life Science Organization (ELSO)

2000 Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO)

1999 Friedrich Miescher-Preis, Schweizerische Gesellschaft für Biochemie

Forschungsschwerpunkte

Elisa Izaurralde ist Molekularbiologin. Schwerpunkte ihrer Forschung sind Mechanismen der Genexpression und Transportwege in den Zellen. Sie hat einen neuen Transportweg für den Export von RNA aus dem Zellkern aufgezeigt und detailliert Mechanismen des RNA-Stoffwechsels beschrieben.

Elisa Izaurralde erforscht, wie Proteine und RNA-Moleküle (Ribonukleinsäure) zusammenwirken und wie dadurch in der Zelle grundlegende Prozesse reguliert werden, wie beispielsweise das Verarbeiten von genetischer Information (Genexpression), die Zellteilung und die Signalweiterleitung. RNA- Moleküle kommen in großer Zahl in der Zelle vor, sie übermitteln genetische Informationen und regulieren Gene. Nicht benötigte oder defekte RNAs müssen in der Zelle entsorgt werden. Elisa Izaurralde hat einen neuen Transportweg für den Export der Boten-RNA aus dem Zellkern identifiziert und den Abbauweg für fehlerhafte Boten-RNA-Moleküle im Detail beschrieben.

Ein wesentlicher Teilprozess der Genexpression ist die Entstehung von RNA anhand einer DNA- Vorlage (Transkription). Lange wurde angenommen, dass die Genexpression hauptsächlich auf der Transkriptionsebene reguliert wird. Inzwischen ist bekannt, dass es auch nach der Transkription

Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org

3 Mechanismen gibt, mit denen Zellen Gene regulieren. Eliza Izaurralde untersucht mit ihrem Team solche Post-Transkriptionsprozesse (mRNA-Verarbeitung, Export, Überwachung, Silencing, Umsatz). Die Prozesse sind miteinander verknüpft und bilden ein komplexes Netzwerk, das Gene reguliert und zu spezifischen Genexpressionsmustern beiträgt.

Mit ihrer Forschung möchte Elisa Izaurralde weiter aufklären, wie die Netzwerke auf der posttranskriptionalen Ebene miteinander und mit verschiedenen zellulären Prozessen verbunden sind. Ihr Ziel ist es, die Rolle der posttranskriptionellen Prozesse bei der Genexpression aufzuzeigen und zu verstehen, was passiert, wenn diese Prozesse gestört sind.

Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org

4