Deutsche Festspiele in Antholz: gewinnt Verfolgung

Die 36-jährige Deutsche Andrea Henkel, am Donnerstag Zweite im Sprint, gewann heute in Antholz das 10-km-Verfolgungsrennen und sicherte sich ihren 22. Weltcupsieg. Hinter Henkel belegte die Weißrussin Nadehzda Skardino, mit nur 1,6 Sekunden Rückstand, den zweiten Platz. Dritte wurde die Norwegerin , obwohl sie am Schießstand drei Scheiben stehen ließ. Beste „Azzurra“ war aus Rasen auf Rang 20.

18.000 Zuschauer wollten sich das Damen-Verfolgungsrennen in der Antholzer Südtirol Arena nicht entgehen lassen. Und sie sahen einen äußerst spannenden Lauf. Der Sieg ging an Andrea Henkel, die am Schießstand fehlerlos blieb und dazu noch eine starke Laufleistung bot. Die zweifache Olympiasiegerin und achtfache Weltmeisterin bewältigte die 10-km-Strecke in 31:04.5 Minuten und feierte bereits ihren sechsten Weltcupsieg in Antholz, den vierten in der Verfolgung.

Das Rennen wurde in der Anfangsphase von beherrscht. Die Weißrussin führt bis zum dritten Schießen, schoss dann aber gleich viermal daneben und fiel schließlich auf Rang fünf zurück. Andrea Henkel lag lange mit der Sprint- Siegerin Anais Bescond und Nadehzda Skardino hinter der Weißrussin. Beim letzten Stehend-Schießen kamen mit Henkel, Skardino, Bescond, Domracheva und Makkarainen gleich fünf Athletinnen zweitgleich ins Stadion. Nur Henkel und Skardino behielten aber die Nerven und schossen eine „Null“. Henkel war jedoch beim Schießen wesentlich schneller als die Weißrussin und konnte den Vorsprung bis ins Ziel halten. Skardino wurde Zweite und erreichte ihr bisher bestes Weltcupergebnis. Aufs Podest stieg auch Tora Berger, die auf der Loipe bärenstark war, aber zu ungenau schoss und drei Scheiben verfehlte. Mit dem dritten Platz übernahm die Norwegerin die Führung im Gesamtweltcup, sechs Punkte vor Domracheva und 15 Zähler vor Makarainen, die die Disziplinenwertung anführt.

Anais Bescond bricht im Finale ein

Eine weitere Norwegerin, , wurde vor Darya Domracheva Vierte. Die Sprint-Siegerin Anais Bescond verpasste heute hingegen einen weiteren möglichen Top-Platz mit einer katastrophalen Schieß-Leistung. Beim letzten Schießen machte sie vier Fehler und fiel auf Rang elf zurück.

20. Dorothea Wierer

Dorothea Wierer wurde als beste „Azzurra“ Zwanzigste. Sie ging mit Startnummer 26 ins Rennen, machte also sechs Positionen gut. Michela Ponza beendete die Verfolgung auf dem 40. Rang, zwei Plätze vor Federica Sanfilippo aus Ridnaun.

Ergebnisse Weltcup Antholz (Samstag, 18. Jänner 2014)

Verfolgung Damen, 10 km 1. Andrea Henkel (GER) 31.04,5 (0 Schießfehler) 2. Nadezhda Skardino (BLR) +1,6 (0) 3. Tora Berger (NOR) +6,6 (3) 4. Tyrill Eckhoff (NOR) +7,8 (2) 5. Darya Domracheva (BLR) +30,7 (4) 6. Teja Gregorin (SLO) +43,4 (3) 7. (GER) +46,4 (1) 8. (RUS) +1.05,8 (4) 9. Kaisa Makarainen (FIN) +1.05,8 (3) 10. Chaoqing Song (CHN) +1.26,0 (0) 11. Anais Bescond (FRA) +1.30,3 (4) 12. (NOR) +1.30,4 (4) 13. Marie Laure Brunet (FRA) +1.39,8 (2)

20. Dorothea Wierer (ITA/Rasen) +2.00,8 (2) 40. Michela Ponza (ITA/St. Christina) +4.06,4 (1) 42. Federica Sanfilippo (ITA/Ridnaun) +4.16,7 (3)

Die Stimmen zum Rennen:

Andrea Henkel (GER), Siegerin: „Heute war jede Runde hart für mich, nicht nur die letzte Schleife. Ich habe mich nicht gut gefühlt. Am Schießstand habe ich mir Zeit gelassen, denn ich wollte keine unnötigen Extrarunden zurücklegen müssen. Fehlerfrei zu bleiben war mir heute extrem wichtig. Ich habe Nadezhda natürlich immer näher kommen sehen. Ich habe einfach versucht bis zur Huber Alm so viel Vorsprung wie möglich zu halten und es ist sich ausgegangen. Morgen bestreite ich die Staffel, danach bleibe ich bis zum Donnerstag hier in Antholz, ehe es zum Trainingslager in Ridnaun geht. Die letzten zwei Tage vor dem Abflug nach Sotschi verbringe ich zu Hause.“

Nadezhda Skardino (BLR), Platz zwei: „Es war heute ein sehr harter Wettkampf, obwohl ich mich viel besser gefühlt habe, als in den letzten Wettkämpfen. Natürlich wollte ich Andrea Henkel überholen, aber sie ist eine sehr starke Biathletin. Trotzdem bin ich über diesen zweiten Platz sehr glücklich. Ich und Darya Domracheva sind Freundinnen und weniger Konkurrentinnen. Ich kämpfe nicht gegen sie. Sie baut mich immer wieder auf und gibt mir Tipps. Es gibt drei Podiumsplätze – von diesen können wir zu Zweit deren zwei belegen.“

Tora Berger (NOR), Platz drei: „Ich weiß nicht, was heute am Schießstand mit mir los war. Vermutlich habe ich mich mehr auf meine Gegnerinnen konzentriert, als auf meine Leistung. Ich werde versuchen, beim nächsten Wettkampf wieder mehr fokussiert zu sein. Ich hätte meiner Teamkollegin Tiril Eckhoff natürlich den dritten Platz gegönnt, aber im Wettkampf sind wir Konkurrentinnen.“

Dorothea Wierer (ITA), Platz 20 und beste „Azzurra“: „Heute war ich sehr müde, ich hätte ehrlich gesagt umfallen können. Mir hat einfach die Spritzigkeit gefehlt. Nun geht es zurück ins Hotel. Dort werde ich versuchen mich so schnell als möglich für die Staffel zu regenerieren, die am morgigen Sonntag auf dem Programm steht.“