Döblinger Extrablatt Döblinger Extrablatt

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Döblinger Extrablatt Döblinger Extrablatt DDöblingerDDöblingerööbblliinnggeerr EExtrablattEExtrablattxxttrraabbllaatttt Nr. 2 – Frühjahr 2013 Liebe Döblingerin, lieber Döblinger! ch war überwältigt von dem gewaltigen Echo, welches das im vori- Igen Oktober erschienene erste „Döblinger Extrablatt“ in der Döb- linger Bevölkerung hervorgerufen hat. Es erreichten mich viele Anrufe, aber ich bekam noch mehr Unterla- gen in Form von Bildern und geschichtlichen Beiträgen. Sie werden allmählich in die neue Homepage, die demnächst ins Netz geht, ein- fl ießen. Auch die zahlreichen Anfragen unserer Leser konnten wir zur vollsten Zufriedenheit erledigen. Zu einer gemütlichen Weihnachtsfeier fanden sich alle Mitarbeiter des Döblinger Heimat- Kreise und der Redaktion des Döblinger Extrablattes zu einem herrlichen Schmause im Gast- haus Bajones ein. Mit Freunden und anderen Helfern waren wir weit mehr als 20 Personen. Aber zurück zum Tagesgeschäft. Wir haben uns für 2013 sehr viel vorgenommen. Die Power- point-Präsentationen werden sukzessive auf das Format 16:9 umgestellt und die DVDs noch besser animiert. Bis Mitte des Jahres werden wir etwa 50 verschiedene Geschichtsbeiträge über unseren Heimatbezirk anbieten können. Auch in dieser Ausgabe fi nden Sie viele praktische Hinweise über den Umgang mit Geschichte (z.B. Ansichtskartenerkennung). Wir präsentieren viele neue Erkenntnisse, erinnern uns an den „Polizisten“ von Sievering, er- fahren Wissenswertes über Neustift und Salmannsdorf und beginnen eine Serie mit den Hö- henangaben für viele markante Punkte in Döbling – damit Sie sehen, wie hoch Sie in unserem Heimatbezirk aufsteigen können! Die Straßen-Ecke Auch ein Gedicht von Frau Flora Neu- berger darf nicht fehlen, ebenso wenig wie Bockkellerstraße (seit 1888) „Werners Weinecke“. Sie verläuft von der Zahnradbahnstraße Viel Freude beim Lesen der folgenden zur Nussberggasse. Nach dem gleichnami- Seiten wünscht Ihnen gen Bierlokal benannt, das 1842 gegründet Ihr wurde. Der Bockkeller, der „schönste Res- taurationsgarten“ Wiens – wie ein Inserat in der Wiener Zeitung vom 14. August 1881 vermeldet, hatte 4000 Sitzplätze. Der in Heimatforscher aus Leidenschaft Holz-Fachwerk-Bauweise errichtete Turm brannte im 2. Weltkrieg ab. 22 Wir warten auf Arbeit! Die Mitarbeiter des Döblinger Heimat-Kreises und des Döblinger Extrablattes wünschen allen Döblingerinnen und Döblingern ein erfolgreiches Jahr 2013! Es gibt immer was zu tun! Wir wollen etwas bewegen. Ihre Mithilfe ist erwünscht! Wolfgang E. Schulz Alfred Hengl Johannes Sowa Nussdorf, Heiligenstadt Grinzing Salmannsdorf und Neustift und Unterdöbling Spezialgebiet: Kartographie Publikation: Die Höhenstraße E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Peter Krausneker Robert A. Tögel Manfred Tuschel Ober- und Untersievering Kahlenbergerdorf und Josefsdorf Oberdöbling Spezialgebiet: Hydrologie Spezialgebiet: Schiff fahrt Spezialgebiet: Österreichische E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]) Geschichte E-Mail: [email protected] Wo befi ndet sich dieses Straßentafel? Eine gute Flasche vom Weißwein vom Nußberg wartet auf Sie. Wer zuerst kommt, trinkt zuerst! Nur schriftliche Lösungsvorschläge bitte per E-Mail an Herrn Schulz: [email protected] www.wien-doebling.at 3 Tel. +43 650 537 39 44 4 Rettet den Nußberg! Seit einiger Zeit nehmen die Proble- me rund um den Nußberg gewaltig zu. Nicht nur, dass niemand die Fahr- verbote einhält, parken die Privatautos immer wieder am Eichelhofweg, um sich einen Anmarschweg zu dem dort befi ndlichen Heurigen zu ersparen. Es kommt dadurch immer wieder zu Be- hinderungen mit den Wanderern. Fünf Schranken sind wegen dieser Diszi- plinlosigkeiten unbedingt erforderlich. Ebenso wären Poller, die elektrisch zu betätigen wären, eine noch bessere Lösung. Zu Silvester kam es zu Ausschreitungen, so dass 12 Funkstreifen samt Rettung am Berg im Ein- satz waren. Die Spuren der lauten Knallerei kann man noch immer sehen. Ebenso sind Bienen- stöcke zu Schaden gekommen. Dass die Radfahrer jedes Wochenende in der Wildgrube die Spa- ziergänger und deren Kinder durch das Rasen herunter vom Berg auf das Schwerste gefährden, kann nicht länger hingenommen werden. Und die Politik schaut tatenlos zu! Wenn Sie an einer Lösung dieses überfälligen Problems zur Lösung beitragen können, melden Sie sich bitte bei Herrn Schulz, Tel: 0650 357 39 44. Zurück in die Zukunft – Böse G´schicht´n aus Döbling Wir schreiben das Jahr 2030 und es hat sich in Döb- ling einiges geändert. Ob zum Guten, kann und soll erst von der kommenden Generation beurteilt werden. Wie von selbst hat sich Ende der 30er-Jahre die leidige Diskussion um den leidgeprüften (provisorischen) Peter-Alexander-Platz in Grinzing, an der Ecke zur Krapfenwaldgasse, aufgelöst. Übrigens so nebenbei, dieser Platz war der erste Kreisverkehr in Döbling, wer hat das schon gewusst! Der „große Alex“ am Sieveringer Spitz wird jetzt gerade zum 9. Mal umgestaltet. Man hat leider verabsäumt, Anfang der 20er-Jahre eine unterirdische Fußgängerpassage vom neuen Amtshaus zur Obkirchergasse einzuplanen. Das neue Ampelsystem, das für die Fußgänger nur Nachteile bringt, wird einfach ignoriert. Der Fußgängerbeauftragte der Stadtregierung ist schon selbst von einem KFZ angefahren worden. Jetzt wurde noch eine achte Ampel montiert. Das hat leider zur Folge, dass der Rück- stau der PKW oftmals bis zur Krottenbachstraße, Daringergasse und Silbergasse reicht. Willi Dungl, der Sohn des legendären Verkehrsreglers Friedrich Dungl aus Sievering, hat sich spontan bereit erklärt, in Stoßzeiten unentgeltlich auszuhelfen. So einfach sind manchmal Verkehrslösungen, man glaubt es nicht. Fortsetzung folgt gnagfl ow zlusch www.wien-doebling.at Ansichtskartenerkennung 5 Eine Hilfestellung zur zielführenden Analyse und Interpretation alter Postkarten Von Alfred Hengl und Wolfgang Schulz Grundsätzlich gilt: Je mehr Parameter auf einem Bild zu erkennen sind, desto exakter gelingt die Datierung. Nachfolgende Merkmale sollen dabei als Anhaltspunkte helfen: Datierung auf der Ansichtskarte (wird, muss aber nicht immer stimmen) Briefmarken und Poststempel(Aufnahme kann unmöglich danach entstanden sein) Pferdestraßenbahn bis max. 1902, Elektrische ab 1902 Straßenbahnnummern bzw. -buchstaben ab 1907, davor Farbsignale Strom ab ca. 1885 Mode: z.B. lange Kleider bis ca. 1905/10 Autos ab ca. 1900/05 Wichtige Gebäude: wann erbaut oder abgerissen Straßennetz: Ring, Gürtel (um nur die wichtigsten zu nennen) Donauregulierung 1870–1875 Donauinsel ab 1972 Stadtmauerdemolierung; Bau der Ringstraße 1858/65–1890 politische Erkennungsmerkmale (Fahnen, Persönlichkeiten etc.) und viele Parameter mehr Ein solides historisches Grundwissen (von Wien) und diverse Lexika sind dabei die unverzichtbaren Hilfsmittel. Auch ein zu bestimmendes Bild mehreren Personen zu zeigen, erhöht die Genauigkeit der Datierung („Vier Augen sehen mehr als zwei.“). Oft sind auf einem Bild keinerlei nützliche Anhaltspunkte (nicht einmal der Straßenname) zu finden. Da hilft dann nur noch das Fachwissen (Ortskenntnisse). Beispiel 1, Rothschild-Spital 1873–1945, Währinger Gürtel 95/Ecke Gentzgasse (ohne Nr.) Anhand einer alten Ansichtskarte, wie z.B. jener des längst abgerissenen Rothschild-Spitals, können wir einige Daten herauslesen und so die ungefähre Zeit bestimmen. Gehen Sie mit uns auf die Reise. Straßenbahnoberleitung ab ca. 1902 Gürtelstraße noch nicht ausgebaut, ca. um 1905 Gaslaternen noch vorhanden??? Mantel der Dame bodenlang, um 1905 9 Daher Aufnahme ca. 1903–1905 Beispiel 2, Heiligenstädter Straße (links 157; rechts 138) / Ecke Grinzinger Straße (vorne 110; Haus 145) Eckhaus links wurde laut Aufschrift 1903 erbaut Stromkandelaber (nicht für Straßenbahn) errichtet Karl-Marx-Hof noch nicht erbaut, also vor 1926 kein Auto ersichtlich, nur Pferdefuhrwerke. 9 Daher Aufnahme wahrscheinlich 1904/05 Tel. +43 650 537 39 44 6 Neustift am Walde und Salmannsdorf Neustift am Walde und Salmannsdorf sind die jüngsten Bezirksteile Döblings. Zwar wurden die beiden Weinhauerorte bereits 1892 von Wien eingemeindet, sie gehörten jedoch bis 1938 zu Wien-Währing, dem 18. Wiener Gemeindebezirk. Dadurch ist es auch nicht verwun- derlich, dass die erste öff entliche Verkehrsverbindung, die Stoll-Obus- linie („Gleislose Straßenbahn“), Pötzleinsdorf mit Salmannsdorf ver- band (1908 – 1938). Erst die Einwölbung des Krottenbachs in Neustift am Walde (1910) und der Bau der Krottenbachstraße zu Beginn der 20er-Jahre des vo- Von Ing. Johannes Sowa rigen Jahrhunderts ließen die beiden Orte näher zu Döbling rücken. 1928 nahm dann auch eine Autobuslinie durch das Krottenbachtal ihren Betrieb auf. Durch die bessere Verkehrsanbindung nach Döbling ergänzen seit 1938 Neustift und Salmannsdorf unseren Bezirk. Bis in die 60er-Jahre behielten die beiden Dörfer ihren ländlichen Charakter und auch Ihre In- frastruktur. Es gab mehrere Lebensmittelgeschäfte, Fleischhauer, Bäcker, sowie Handwerksbe- triebe aller Art, außerdem neben den zahlreichen Heurigen auch noch einige Gastwirtschaften und ein Kaff eehaus. Mit dem Zuzug neuer Bevölkerungsschichten und der dadurch bedingten Erhöhung der Mieten schlossen immer mehr Geschäfte und Betriebe ihre Pforten. Aus den einst prosperierenden Dörfern entstand eine teure Wohngegend ohne Infrastruktur. Erfreulich ist, dass Anfang Februar 2013 eine „Billa“-Filiale in der Rathstraße 6–8 aufgesperrt hat. Das Verkehrsaufkommen in Neustift am Walde und Salmannsdorf ist durch den Individual- verkehr in den letzten 30 Jahren auf ein unerträgliches Maß angestiegen.
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