Au+ der Döblinger Gescictswerkstatt Ortsgeschichte von Unter- und Ober-Sievering, Chlaitzing, Himmel und Hermannskogel Mit dem Aufkommen der Weinbauorte im 11. und 12. Jahrhundert dürfte auch im Erbsenbachtal eine Ansiedlung gegründet worden sein, deren Name um das Jahr 1114 zum erstenmal als Sufrigen 1), unser heutiges Sievering, erwähnt wird. Die Legende führt aber die Gründung des Ortes auf eine viel frühere Zeit, auf den heiligen Severin (+ 482) zurück, der hier seine Zelle gehabt haben soll. – Die Geschichte lehrt anders; durch die Forschungen Kenners steht fest, dass der heilige Severin nicht in unseren Gegenden gelebt hat, sondern bei Mautern 2). Doch war den Römern das Sieveringer Tal bereits wohl bekannt und die Steinbrüche wurden zur Gewinnung von Bausteinen benützt, wie Funde in www.wien-doebling.at www.wien-doebling.at Sievering und römische Mauerreste beweisen, die man bei Grabungen in der Inneren Stadt aufgedeckt hat und die aus Sieveringer Sandstein erbaut sind 3). Bayrische Ansiedler in geringer Zahl und nach 1043 fränkische Siedler dürften, wie ringsum, auch hier den Grund zur Ansiedlung gelegt haben. Auf bayrische Besiedlung deutet der Ortsname auf –ing und die zahlreichen Familiennamen
[email protected] alter Hauerfamilien auf –inger (Schachinger, Graninger, Wöginger, Reisinger, Daringer), Namenbildungen, die bei den Franken nicht gebräuchlich waren. Manche von den alten Hauerhäusern zeigen dagegen heute noch die fränkische Hausform (Giebel zur Straße gekehrt), der bei den Franken üblich war, und auch die Anlage als Straßendorf weist auf fränkische Ansiedler hin. Wegen des beschränkten Raumes im engen Tale wurden die Reihenhöfe nicht so regelmäßig Tel. 0650/357 39 44 Tel. 0650/357 44 39 angelegt wie rings in anderen Orten, doch sind Häuser wie Sieveringerstraße 172, 227, 251 noch in ursprünglicher Bauform erhalten.