Jetzt Erst Recht
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
AZ 3900 Brig • Dienstag, 22. Juni 2010 • Nr. 141 • 170. Jahrgang • Fr. 2.20 Tauchen Sie für einmal ab … Wir wünschen schöne Ferien Ihre Oberwalliser Raiffeisenbanken www.raiffeisenoberwallis.ch www.walliserbote.ch • Redaktion Telefon 027 922 99 88 • Abonnentendienst Telefon 027 948 30 50 • Mengis Annoncen Telefon 027 948 30 40 • Auflage 25 261 Expl. KOMMENTAR Jetzt erst recht Freie Fahrt? Das Ende der endlos schei- 0:1 gegen Chile verloren, aber die Chance bleibt intakt nenden Oberwalliser Auto- bahngeschichte zeichnet sich ab. Derzeit sind es vor allem die einzelnen Kapitel – Ab- schnitte – die zu reden geben. Beeindruckend sind dabei vor allem die Ausmasse. Das sieht man an den Kosten des Streckenabschnitts zwischen Siders und Leuk. Dieser al- lein, inklusive weiterer Mass- Staatsrat Jacques Melly: «Neuanordnung ist nötig.» Foto wb nahmen im Pfynwaldgebiet, verschlingt gerade mal eine Milliarde Franken. Und auch Komplexes Bauprojekt wenn einen die Vergangenheit vorsichtig mit Autobahneröff- Das Autobahnprojekt im Pfynwald nungsprognosen werden lässt W a l l i s. – (wb) Für den Bau schlossen, insbesondere im – die Hoffnung ist da, dass in des Streckenabschnitts der A9 Bereich der Landwirtschaft ein paar Jahren die Autobahn zwischen Siders und Leuk be- sowie des Schutzes der Tei- steht. Endlich! So dass sich darf es einer Neuanordnung che. Gleichzeitig befinden die nächsten Generationen der Verkehrswege in Verbin- sich Arbeiten am naturbelas- nicht mehr mit dem Thema be- dung mit einem Aufwertungs- senen Rhonebett und im Wald schäftigen, sprich sich darü- konzept für das Naturgebiet der Auenzone «Rottensand» des Pfynwalds. Die beiden in Ausführung. ber ärgern müssen. ersten technischen Etappen Das äusserst komplexe Baupro- Ein gutes Zeichen in Sachen wurden mit der Fertigstellung jekt von der Brücke «Ile Fal- Pfynwaldabschnitt fürs Ober- der neuen Bahnlinie und der con» bis nach Gampinen wurde wallis ist zudem, dass Staats- Kantonsstrasse auf der rech- mit einer Milliarde Franken ver- rat Jacques Melly die Voten ten Talseite bereits abge- anschlagt. Seite 3 der angrenzenden Einwohner- gemeinden ernst nimmt und sich dafür einsetzt, die Pfyn- waldstrasse während der Bau- Einsatzpläne verteidigt phase wenn immer möglich offen zu lassen. Diesem Bund plante Befreiung der Libyen-Geiseln Wunsch der Bevölkerung will B e r n. – (sda) Der Bund hat und Verteidigungsminister Ueli der Staatsrat Folge leisten. Pläne zur Befreiung der in Li- Maurer hätten damals den Auf- Aus Sitten hörte man diesbe- byen festgehaltenen Geiseln ge- trag erhalten, einen Bericht zu züglich auch schon ganz ande- schmiedet. Dies bestätigte Bun- erstellen, sagte Leuthard. Die- re Töne. Es war eher ein Trau- despräsidentin Doris Leuthard, ser sollte Auskunft darüber ge- erspiel, wie man zuvor mit der die am Montagnachmittag vor ben, wer wann was gewusst ha- Situation umgegangen ist. den Medien eine Erklärung des be, wer «den Einsatzbefehl ge- Erinnert sei an dieser Stelle Bundesrates verlas. Laut der geben und wieder zurückgezo- an die Pfynwald-Strassen- Bundespräsidentin hat der Bun- gen» habe. Dass das zuständige desrat erstmals am 3. Februar Departement allfällige Einsätze sperrung vor einem Jahr. Die- 2010 von der geplanten Befrei- in Erwägung ziehe, sei korrekt ses unrühmliche Kapitel Wal- ungsaktion erfahren. Aussenmi- und nicht zu beanstanden, sagte liser Strassengeschichte kann nisterin Micheline Calmy-Rey Doris Leuthard. Seite 23 glücklicherweise geschlossen werden. Auch die Informationspolitik Benaglio geschlagen, Chiles Valdivia jubelt: Jetzt muss gegen Honduras ein 2:0 her. Foto Keystone seitens des Staates hat sich stark verbessert. Der neue (wb) Nach Tor, bei der Passgeber Parre- Derdiyok vergab in den Wind ist erfrischend, der seit der Sensati- des aus einer knappen Ab- Schlussminuten die einzige dem Staatsratswechsel weht. on die Frus- seitsposition gestartet zu sein Grosschance, als er aus kurzer tration: Die schien. Distanz das Tor nicht traf. Dennoch gilt es, bei der Her- Schweizer Hitzfeld entschied sich zu Trotz diesem 0:1, dem ein ausforderung «Autobahnbau» Fussball- zwei Umstellungen, die gene- Schweizer WM-Rekord (559 weitere Klippen zu umschif- National senen Frei und Behrami stan- WM-Minuten ohne Gegentor) fen. mannschaft verlor ihr zweites den für Derdiyok und Barnetta vorausgegangen war, ist die Es bleibt zu hoffen, dass man WM-Spiel gegen ein keines- in der Startelf. Die Rochade Ausgangslage für die Schweiz den offenen Kommunikations- wegs überragendes Chile mit zahlte sich nicht aus. Behrami nach wie vor günstig: Ein 2:0 weg beibehält, den man einge- 0:1. Für Ärger sorgten ein mit- musste nach «Rot» raus, und im abschliessenden Gruppen- schlagen hat. Die Probleme nichten zwingender Platzver- kurz darauf folgte ihm Frei, spiel gegen Honduras, und einfach unter dem Deckel zu weis gegen Behrami nach ei- weil er für die nötige taktische man ist in jedem Fall in den halten, war schon in der Ver- ner halben Stunde und die Si- Umstellung Platz machen Achtelfinals. Jetzt erst recht. tuation beim entscheidenden musste. Der eingewechselte Seite 15 gangenheit eine schlechte Korrekt gehandelt: Bundespräsidentin Doris Leuthard. Foto Keystone Strategie. Sebastian Glenz WB HEUTE WALLIS WALLIS SPORT Wallis Seiten 2 – 14 Skeptischer Freysinger Revolution und Musik Roger Federer zitterte Traueranzeigen Seite 12 Sport Seiten 15 – 19 SVP-Vize Yvan Perrin «Revolution in der Nichts von ei- Ausland Seite 21 hat genug. Er tritt Musik» heisst es die- nem Spazier- Schweiz Seiten 22/23 zurück. Als Grund sen Sommer im Mu- gang, Roger Wirtschaft/Börse Seite 24 gibt er den SVP- sikdorf Ernen (Bild: Federer muss- Hintergrund Seite 25 Schlingerkurs rund Intendant Frances- te beim Wim- TV-Programme Seite 26 um die UBS an. co Walter). Der Sai- bledon-Start zit- Wetter Seite 28 Auch der Walliser sonauftakt erfolgt tern. 0:2-Satz- SVP-Nationalrat am 11. Juli, angekün- rückstand gegen Oskar Freysinger mel- digt sind zahlrei- Falla, erst dann det Bedenken an. che hochstehen- kam die Interview auf de Klassik-Kon- Wende. Seite 2 zerte. Seite 10 Seite 19 Dienstag, 22. Juni 2010 WALLIS 2 UNTERWALLIS «Der Rücktritt ist ein Signal» Schwimmbad wird geschlossen S i d e r s. – Wie die Gemein- Oskar Freysinger über Yvan Perrins Rücktritt, die Romandie und Christoph Blocher de Siders in ihrem Mittei- lungsblatt schreibt, drängt W a l l i s. – SVP-Vizeprä- sich eine Renovierung des sident Yvan Perrin ist wü- Schwimmbads von Gerun- tend und scheidet aus der den auf, da das Schwimmbe- Parteileitung der SVP aus. cken und dessen Filtersys- Als Grund gibt er den tem ausgedient haben. «Der SVP-Schlingerkurs rund Staat Wallis hat für diesen um die UBS an. Auch Sommer noch einmal eine SVP-Nationalrat Oskar Bewilligung zur Öffnung des Freysinger meldet Beden- Schwimmbads erteilt, aber ken an. angesichts des Zustands der Anlagen wird es die letzte WB: Können Sie verstehen, sein», teilten die Verantwort- dass Yvan Perrin der SVP lichen mit. In den kommen- den Rücken kehrt? den Tagen wird ein Archi- Oskar Freysinger: «Absolut. tekturwettbewerb ausge- Der Posten ist mit sehr viel schrieben. Er umfasst den Arbeit verbunden. Trotzdem gesamten Perimeter rund um wurde Perrins Meinung im den Gerundensee, der erhal- Entscheidungsfindungsprozess ten und aufgewertet werden nicht berücksichtigt. Perrin soll. Dem Wettbewerbspro- war schlussendlich einfach gramm liegt eine fundierte frustriert.» Studie zugrunde, welche die Stadt einem Konsortium von Wurden die SVP-Vertreter, Büros übertragen hat, die die gegen den Staatsvertrag sich auf das Gebiet der na- waren, unter Druck gesetzt? türlichen Umgebung spezia- «Ja. Aber nicht nur wir. Auch lisiert haben. Im Sommer Politiker anderer Parteien, die 2011 wird das Schwimmbad sich gegen den Staatsvertrag wegen der Bauarbeiten ge- stellten, wurden attackiert, teil- schlossen. Auf die Badesai- weise gar bedroht. Ich kann son 2012 hin sollen die Ar- mich nicht erinnern, dass die beiten abgeschlossen sein, Parteien und Politiker von der kann man dem Mitteilungs- Wirtschaftslobby jemals so be- blatt weiter entnehmen. drängt wurden. Ich habe ge- hofft, dass unsere Partei sich Walliser stärker zur Wehr setzen kann. Höhenflug Am Schluss waren wir aber S i t t e n. – Am 30. April nur noch 14 SVP-Nationalräte, 2010 starteten die beiden Pi- die den Staatsvertrag abgelehnt loten Francisco Agullo und haben.» Yannick Bovier in Sitten zur ersten Weltumrundung mit Hat man auch versucht, Sie Oskar Freysinger: «Ich bin doch nicht verrückt.» Foto Keystone zwei Ecolight/Light Sport umzustimmen? Flugzeugen – exakt 100 Jah- «Nur einmal. Nach drei Sätzen «Nein. Ich bin doch nicht ver- Perrin ist ein ehrlicher, korrek- Perrin wurde innerhalb der Meinung gewechselt. Bei uns re nach den ersten Flugver- habe ich das Gespräch abge- rückt. Ich habe meine Parteiba- ter und sensibler Mensch. Die Partei als Idiot beschimpft. war dies erst einmal der Fall – suchen in der Schweiz. Am brochen.» sis im Wallis. In verschiedenen Parteispitze sollte sich daher «Das ist schon möglich. Wir eben beim Staatsvertrag. Wir Samstag kehrten die beiden Bereichen vertritt die SVP fragen, wie es möglich ist, fahren uns intern schon mal hatten ja nur die Wahl zwi- Abenteurer erfolgreich von Der Rücktritt von Yvan Per- Wallis andere Meinungen als dass ein solch arbeitsamer Po- ‹an den Karren›. Aber ich wur- schen Pest und Cholera.» ihrer Weltumrundung nach rin wird Folgen für die SVP die SVP Schweiz. Als Vizeprä- litiker die Partei verlässt. Un- de nicht in den Nationalrat ge- Sitten zurück. Sie legten in in