Proletarier Aller Länder, Vereinigt Euch! Titelfoto: 6

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Proletarier Aller Länder, Vereinigt Euch! Titelfoto: 6 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Titelfoto: 6. Mai 1945 - Bewaffnete Häftlinge reißen nach der Befreiung des KZ Mauthausen das verhaßte Nazisymbol vom Lagertor. VKS GmbH Postfach 102051 63020 Offenbach 1. Auflage 1998 ISBN 3-932636-34-1 Autorenkollektiv Über den Widerstand in den KZs und Vernichtungslagern des Nazifaschismus Verlag Olga Benario und Herbert Baum Alle Quellen sind am Schluß des Buches aufgelistet und durch numeriert. In den Quellenangaben im Text steht zuerst die Buch nummer und dahinter die Seitenzahl(en). Zitate aus englisch sprachigen Quellen wurden vom Autorenkollektiv übersetzt. V orbemerkung I. Das Wissen und die Empörung über die Verbrechen des Nazifa­ schismus sind kein Selbstzweck. Die genaue Kenntnis der Beson­ derheiten des Nazifaschismus insgesamt und in seinen einzelnen Etappen, von der Zerschlagung der Massenorganisationen der deut­ schen Arbeiterbewegung, der Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung und der deutschen Sinti und Roma und auch anderer Minderheiten, über die militärische Besetzung der meisten Länder Europas und den Aggressions- und Raubkrieg gegen die sozialistische Sowjetunion, gegen die Völker Europas und anderer Länder, bis hin zur staatlich geplanten und industriell durchgeführten Massenvemichtung der jüdischen Bevölkerung, der Sinti und Roma in ganz Europa, muß angesichts der heutigen Zustände in Deutsch­ land in revolutionäres Handeln umgesetzt werden. Die historischen Bedingungen, die den Nazifaschismus hervorge­ bracht haben, sind keineswegs beseitigt, genauer: der deutsche Impe­ rialismus, das kapitalistisch-imperialistische Gesellschaftssystem in Deutschland existiert nach wie vor (und vergrößerte sich durch die Einverleibung der Ex-DDR), die Ideologie des Nazifaschismus lebt weiter und verbreitet sich, alte Nazis leben noch und haben ihre Basis organisiert und ausgebaut, ihre Mitgliedschaft veijüngt, sind militärisch gerüstet, ausgebildet und mit besten Verbindungen aus­ gestattet. So wie der Nazifaschismus nur eine bestimmte Form der Herr­ schaft des Finanzkapitals, des deutschen Imperialismus war, nämlich ihre „offen terroristische Diktatur“, so ist die Nazi-Ideologie im Grunde nur eine ins Extreme gesteigerte Form der Ideologie der deutschen Bourgeoisie, der deutschen Imperialisten, der deutschen Ideologie: Nationalismus - Rassismus - Antisemitismus! 5 Und so wie der deutsche Imperialismus die Kontinuität, die unge­ brochene Tradition des Nazifaschismus verkörpert, herrscht seine verbrecherische Ideologie ebenso ungebrochen in allen Lebensberei­ chen - auch in den Köpfen der Masse der Werktätigen, der Arbeite­ rinnen und Arbeiter. Wer einen wirklich konsequenten Kampf gegen die Nazis heute führen will, einen Kampf, der radikal ist, an die Wurzeln geht, der muß vor allem den deutschen Imperialismus selbst und seine Ideolo­ gie bekämpfen! Dabei ist die genaue Kenntnis des Nazifaschismus eine wichtige Waffe im Kampf gegen die Gefahr der erneuten Errichtung einer offen terroristischen Diktatur des Finanzkapitals, im Kampf gegen die Nazifaschisten heute. Sie ist vor allem aber eine Waffe im Kampf gegen die heute noch existierenden gesellschaftlichen Bedin­ gungen, die den Nazifaschismus hervorgebracht haben, eine Waffe im Kampf für die Zerschlagung des weiterlebenden deutschen Impe­ rialismus, der zwar geschlagen, aber nie zerschlagen wurde. II. Genosse Dimitroff stellte schon 1935 auf dem VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale fest, daß von allen faschisti­ schen Systemen der deutsche Nazifaschismus der barbarischste Fa­ schismus ist: „Die reaktionärste Spielart des Faschismus ist der Faschismus deutschen Schlages. Er hat die Dreistigkeit, sich Nationalsozia­ lismus zu nennen, obwohl er nichts mit Sozialismus gemein hat. Der Hitlerfaschismus — das ist nicht bloß bürgerlicher Nationa­ lismus, das ist bestialischer Chauvinismus. Das ist ein Regie­ rungssystem des politischen Banditentums, ein System der Pro­ vokationen und Folterungen gegenüber der Arbeiterklasse und den revolutionären Elementen der Bauernschaft, des Kleinbür­ gertums und der Intellektuellen. Das ist mittelalterliche Barbarei und Bestialität, zügellose Aggressivität gegenüber den anderen Völkern. “ (Georgi Dimitroff, Ausgewählte Schriften, Band 2, 1921-1935, S. 525) 6 Konnte in der ersten Phase des deutschen Hitler-Faschismus eine Parallele zum italienischen Mussolini-Faschismus und dann zum spanischen Franco-Faschismus deutlich erkennbar gezogen werden, entwickelte der deutsche Nazi-Faschismus durch das System der Vernichtungslager, des fabrikmäßigen Völkermords, eine Steigerung deutscher Prägung, die bisher in der Geschichte nicht ihresgleichen kannte und bis heute kennt. Die Steigerung des Nazi-Terrors Die Arbeiterbewegung in Deutschland war 1933 geschlagen, ihre Organisationen, auch die der KPD, wurden einige Zeit nach dem Januar 1933 weitgehend zerschlagen. Die Gefängnisse und Konzen­ trationslager waren bald gefüllt, vor allem mit den Genossinnen und Genossen der KPD. Im Innern Deutschlands sah sich der Nazifaschismus, der rassisti­ sche, nazistische Antisemitismus, bald keinem wirklich seine Macht gefährdenden Gegner mehr gegenüber. 1938 konnte er in landesweiten, staatlich organisierten Pogromen sein blutiges, mörderisches Gesicht beweisen: Kaum ein wirklich politisch wirksamer Widerstand, kein Massen­ widerstand war zu verzeichnen, als die Synagogen brannten, über 100 Mitglieder der jüdischen Gemeinden ermordet und 30.000 Mit­ glieder verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt wurden. Der Krieg, der - nach der bereits vollzogenen gewaltsamen Anne­ xion Österreichs und Teilen der Tschechoslowakei - mit dem Über­ fall auf Polen seit 1939 die Situation in Nazi-Deutschland wesentlich prägte, wütete gegenüber den Völkern mit aller nazistischen Grau­ samkeit: Großstädte wie Warschau und Rotterdam wurden bombar­ diert, die Bevölkerung der okkupierten Länder wurde terrorisiert und zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Die Erschießungs­ kommandos der deutschen Wehrmacht und der SS wüteten in den Dörfern und Städten, um Widerstand und Partisanenaktionen zu unterbinden, Geiselerschießungen gehörten zum Alltag in den be­ setzten Ländern. 7 Das Morden der deutschen Nazi-Verbrecher war umfassender, weitgehender als das aller bisherigen faschistischen und reaktionären Ausbeuterregimes der Weltgeschichte. Die systematischen Massen­ morde an der Bevölkerung ganzer Dörfer in Griechenland, in der Tschechoslowakei, in Polen, Jugoslawien, Albanien ..., die Politik des Mordens durch Aushungerung der heldenhaften Leningrader Bevölkerung, die systematische Ermordung sowjetischer Kriegsge­ fangener - überall, wo sie auftauchten, demonstrierten die Nazis ihre Macht durch Ermordung ganzer Teile der Bevölkerung, wahllos vom Kleinkind bis zum ältesten Bewohner eines Dorfes. Ihr vorrangiges Ziel: Jeden Widerstand zu brechen, lähmendes Entsetzen zu verbrei­ ten, eine Atmosphäre zu erzeugen, in der sich der einzelne hilflos fühlt, machtlos wähnt und schon selbst zu glauben beginnt, daß die deutschen Nazibestien angeblich „unbesiegbar“ seien. Ja, all dies ist wahr und darf nicht aus der Analyse des Nazi- Regimes ausgeklammert werden. Und dennoch bedeutete die Ermor­ dung der jüdischen Bevölkerung und der Sinti und Roma welthisto­ risch eine andere Art des Mordens: Es geht um die Einmaligkeit des staatlich geplanten und angeord­ neten, industriell organisierten, bürokratisch geregelten und mit preußischer Mentalität eiskalt durchgeführten Völkermordes. Eine neue Stufe des Terrors - die industrielle Ermordung ganzer Völker Das rassistische Morden der „Einsatzgruppen“ gegen die jüdische Bevölkerung in der sozialistischen Sowjetunion hatte schon im Sommer 1941 begonnen, das Morden durch Giftgas war schon ge­ startet worden, als sich auf der Wannsee-Konferenz Anfang 1942 die Organisatoren eines Mordens anderer Dimension trafen und die Ko­ ordination der Deportationen in die Todesfabriken planten. Elf bis zwölf Millionen Menschen, die jüdische Bevölkerung und die Sinti und Roma Europas sollten in Eisenbahnwaggons wie Vieh in die Vernichtungslager transportiert und dort ermordet werden. Auf sie warteten riesige Gaskammern, in die bis zu 3 000 Menschen ge­ 8 pfercht wurden, und Krematorien, in denen ihre Leichen verbrannt wurden. Das Morden auf diese „deutsche Weise“ begann. Die Fahrpläne der Züge, der zeitliche Ablauf der Deportationen, das „Durchkämmen“ Europas nach Juden, all das wurde genauestens organisiert - als ginge es um Ungeziefer und nicht um Menschen, um ganze Famili­ en, ja um die gesamte jüdische Bevölkerung und die Bevölkerung der Sinti und Roma. Insgesamt ermordete der Nazifaschismus über 6 Millionen Juden und ca. 500 000 Sinti und Roma. Ein wirklich tiefgehendes Verständnis dieser Steigerung des deut­ schen Faschismus nach 1941 ist nicht nur nötig, um richtig und tref­ fend die reaktionären Manöver zu durchschauen und zu zerschlagen, die die Zeitspanne des Nazifaschismus aus jeglichem historischen Zusammenhang isolieren, als sei er vom Himmel gefallen und nach­ her spurlos verschwunden. Ein solches tiefgehendes Verständnis ist auch nötig, um die unermeßlichen Schwierigkeiten begreifen zu können, mit denen jede noch so minimale Form des Widerstands gerade in den Vernichtungslagern nach 1941 konfrontiert war. Daß dennoch gegen die übermächtig erscheinende Nazibestie ein Widerstandskampf möglich war, dafür gibt es mannigfache Beispie­ le. Von besonderer Bedeutung erscheint uns aber die Auswertung der Erfahrungen der Kämpferinnen und Kämpfer, die dem Nazifaschis­ mus
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