Gemeindebrief Ein Anna-Kirche Fährt
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Gemeinde Gemeinde brief der evangelischen Kirchengemeinde Beilstein-Billensbach „Suchet der Stadt Bestes!“ – br ief Juni 2013|Nummer 64 oder: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Besinnung Liebe Gemeindeglieder, Kirchengemeinden. Auch die Probleme sind auf weite Strecken „Suchet der Stadt Bestes“ – so hatten ähnlich: der demographische Wandel, wir das Gemeindeforum im Februar die starke zeitliche Belastung der überschrieben, das den Auftakt der Menschen, der älteren wie der Visitation in unserer Kirchengemeinde jungen… „Suchet der Stadt Bestes“ bildete. Ursprünglich war das ein ist ein Motto, das viele in unserer Auftrag, den der Prophet Jeremia im Stadt antreibt. Namen Gottes dem Volk Israel Ein besonderer Beitrag von uns ausrichtete (Jer. 29,7). Auch im Exil in Christen ist es, dass wir für sie beten. Babylon sollten sie der Stadt Bestes So geht nämlich Gottes Auftrag an suchen: „Zieht euch nicht zurück. Fühlt sein Volk weiter: „Suchet der Stadt euch nicht als etwas Besseres oder als Bestes – und betet für sie zum Herrn.“ besonders heilig. Haltet keinen Das Gebet ist eine besondere Aufgabe vorsichtigen Abstand. Sondern seid der Christen: das Gebet für die Stadt, ganz für die Menschen da, unter denen für die Verwaltung und die Ver- ihr lebt!“ antwortlichen, für die Menschen, die Es gab und gibt sowohl im Judentum hier leben, in den Weilern wie in der wie im Christentum bis heute Kernstadt. Für ein gutes Miteinander, Strömungen, die meinen, man müsste einen offenen, fairen, respektvollen sich absondern. Wir als Kirchen- Umgang… gemeinde wollen das nicht! Wir wollen Vor Gott und der Welt für unsere für die Menschen da sein, mit denen wir Stadt und ihre Menschen eintreten – zusammenleben. Wir wollen uns nicht das ist eine Aufgabe, die wir als abschotten, sondern als Christen mitten Kirchengemeinde gerne wahrnehmen drin sein. In allen Sorgen und Nöten, wollen, meint allen Entwicklungen und Ver- änderungen in unserer Stadt mit dabei Ihr Pfarrer sein. Mitgestaltend und mittragend, anfragend und solidarisch, kritisch und konstruktiv. Es gab bei uns auch Zeiten, da waren Christengemeinde und Bürgergemeinde – zumindest formell – identisch. Das ist lange nicht mehr der Fall. Inzwischen gehören nicht einmal mehr die Hälfte der Einwohner Beilsteins zur evan- gelischen Kirche. Und dennoch gibt es große Schnittmengen. Viele Menschen engagieren sich sowohl in der bürgerlichen Gemeinde, in Vereinen, Parteien, der Feuerwehr, als auch in den 2 Rückblick auf das Gemeindeforum das auf Rückblick Die Visitation in unserer Rückblick auf das Gemeindeforum Kirchengemeinde am 6. Februar zum Auftakt der Visitation Von Februar bis April dieses Jahres fand in unserer Kirchengemeinde Die Visitation begann mit dem Ge- erstmals seit 1998 wieder eine meindeforum. Die Gemeinde präsen- Visitation statt. Im Auftrag der tierte sich und ihre Arbeit an einem Kirchenleitung besuchte ein Team aus bunten Abend. Dekan, Schuldekanin dem Kirchenbezirk, bestehend aus und Diakoniepfarrer kamen mitten in Dekan Dr. Heinz-Werner Neudorfer, eine lebendige Gruppe von Menschen Schuldekanin Silvia Trautwein, aus Gemeinde, Kommune und Ver- Diakoniepfarrer Matthias Maier und einen hinein, und gewannen erste Bezirkskantor KMD Hermann Toursel Eindrücke von dem, wie die Gemeinde unsere Kirchengemeinde. Sie nahmen sich selbst versteht, was ihr wichtig ist am Gemeindeforum und an Gottes- und wie Außenstehende sie sehen. diensten teil, besuchten Schul- und Für ein ansprechendes Ambiente Konfirmandenunterricht und Chor- sorgten die Beilsteiner Landfrauen und proben, und führten viele, viele zahlreiche unsichtbare Helfer beim Gespräche. Über die Ergebnisse der Auf- und Abbau. Musikalische Bei- Visitation berichten wir Ihnen auf den träge lieferten Posaunenchor, Kirchen- folgenden Seiten. chor und Pfadfinderschaft. Und unsere Moderatorin Tina Arnold glänzte mit Witz, Charme, einem guten Gespür für die Themen sowie einem passgenauen Besucher beim Gemeindeforum 3 Rückblick auf das Gemeindeforum das auf Rückblick Zeitgefühl. Ihnen allen sei nochmals Kirchengemeinde verwoben ist; er herzlich gedankt! träumt davon, dass Beilstein ein In einem ersten Teil stellten sich „Fair-Trade-Town“ wird, quasi kein exemplarische Mitarbeiter der Ge- Weltladen in Beilstein, sondern meinde vor: Jürgen Brosi erzählte von Beilstein als Weltladen. unserem Zugpferd in der Kinder- und In einem zweiten Teil kamen Jugendarbeit, der jährlichen Kinder- Vertreter aus Stadt, Vereinen und bibelwoche; er wünschte sich, dass die Gewerbe zu Wort. Für die Stadt Kinderbibelwoche weiter fester Be- sprach der Förster und Stadtrat Oliver standteil der Gemeindearbeit bleibt. Muth, für die Weiler der Obstbauer Thomas Huber berichtete von unseren und Gesangvereinsvorsitzende Gün- Kooperationsbemühungen in der ter Dorn, für die Vereine der TGV- Jugendarbeit mit den Nachbarge- Vorsitzende Paul Stadel, für die meinden; er verglich die Jugendarbeit Landwirte und Weingärtner der mit einer Senfpflanze, die „echt scharf“ Wengerter Hans Wiedenmann und für ist, aber auch noch das Potenzial zum das Gewerbe die Geschäftsfrau Elke Wachstum hat. Grit-Angela Bertsch Leontiev. In den Gesprächen auf dem blickte auf 26 segensreiche Jahre mit Podium ging es vor allem um die dem „Reli für Erwachsene“ zurück; sie Präsenz der Kirchengemeinde im freute sich darüber, dass sie in der öffentlichen Leben. Hier war Gemeinde Heimat gefunden hat und mit einhelliges Votum: Die Gemeinde dem Reli Menschen wiederum Heimat macht schon viel, könnte damit aber geben kann. Die Seniorentanzleiterin noch offensiver an die Öffentlichkeit Marlene Flohrer spannte den ganzen gehen. Andere Themen waren die Saal in einen Sitztanz ein; persönlich Sorge der Weiler um ihre Johannes- wünschte sie sich mehr generationen- kirche und die anstehende Kürzung übergreifende Projekte wie den Pilger- im Pfarramt 2 in Billensbach. Hier weg. Und Dr. Peter von Hunnius warnten die Befragten davor, noch schaute auf die Geschichte des Welt- mehr Lasten auf Ehrenamtliche abzu- ladens zurück, die untrennbar mit der wälzen und die Weiler abzuhängen. 4 Beilsteiner Pfadfinder Rückblick auf das Gemeindeforum das auf Rückblick Auf der anschließenden Klausur- Wir wollen auch weiter für die tagung des Kirchengemeinderats Kommune und ihre Menschen da sein haben wir uns die Impulse aus dem und mit ihnen der Stadt Bestes suchen. Gemeindeforum noch einmal vor Uns schweben regelmäßige Gesprächs- Augen geführt und erste Handlungs- abende zu Themen vor, die uns in schritte beschlossen: Vor allem wollen Beilstein betreffen, und die wir nur wir an unserer Präsenz arbeiten, der gemeinsam mit Vereinen, Parteien, Herzschlag der Gemeinde soll im Stadtverwaltung und Bürgerbe- Leben der Stadt stärker spürbar sein. teiligung umsetzen können. Darum werden wir in absehbarer Zeit Schließlich wollen wir die anstehenden unsere beiden Kirchen über den Kürzungen, wenn wir sie denn schon Gottesdienst hinaus öffnen und der nicht verhindern können, mit Augen- Öffentlichkeit als Räume der Stille maß umsetzen. Nach den Kirchen- und des Gebets zur Verfügung stellen. wahlen werden wir darüber beraten Außerdem wollen wir die Kooperation und beschließen, welche Aufgaben mit den Vereinen intensivieren und unbedingt von einem Pfarrer oder einer wichtige Feste gottesdienstlich be- Pfarrerin weitergeführt werden sollen gleiten. Schließlich werden wir in der und was auch in die Hände Ehren- Familienarbeit verstärkt dorthin amtlicher abgegeben werden kann oder gehen, wo die Familien leben, und sie eingestellt werden muss. gezielt auf unsere Gemeindearbeit Wir bleiben zuversichtlich. Und wir aufmerksam machen. orientieren uns weiter am Bild einer Glaubenskurse sollen Menschen Kirche, die der Stadt Bestes sucht und helfen, eigene Zugänge zum christ- für sie zu Gott betet. Wir probieren lichen Glauben zu finden. Daraus Neues aus und prüfen, ob es trägt. könnten, so träumen wir, weitere Bleiben Sie mit uns auf dem Weg. Wir Hauskreise erwachsen, in denen auch brauchen Sie. Menschen Heimat finden, die sonst eher schwer einen Zugang zur Ihr Kirchengemeinderat Gemeinde finden. Podiumsdiskussion 5 Bericht des Dekans des Bericht „Ein geordneter Besuchsdienst“ – Mit ihnen kommt die Kirche zu den Bericht des Dekans zur Visitation Menschen.“ Auch der Pfarrplan 2018 war Thema. Im Rückgriff auf den Wortlaut der Der Kirchengemeinde stehen künftig Visitationsordnung unserer Landes- nur noch 150 statt bislang 200% kirche spricht Dekan Dr. Heinz-Werner Pfarrstellenanteile zu. Die Umsetzung Neudorfer in seinem Bericht von einem erfolgt mit der nächsten Wieder- „geordneten Besuchsdienst“. Nicht besetzung der zweiten Pfarrstelle, kontrollieren will er, sondern wert- spätestens 2018. Der Dekan mahnt schätzen und beraten. „Es geht darum an: „Der neu gewählte Kirchenge- zu sehen, wie es einer Gemeinde geht, meinderat sollte sich 2014/15 an die sie bei ihrer Arbeit zu ermutigen und ihr Überarbeitung der Geschäftsordnung Anregungen dafür zu geben, wie ihre für die Pfarrämter machen … Dann Gemeinschaft nach innen, ihre Wirkung muss auch überlegt werden, ob nicht nach außen verbessert werden kann.“ bestimmte Aufgaben, die in der Einen ersten Einblick gewann er beim Ausbildung von Theologen kaum Gemeindeforum im Februar, vertiefen eine Rolle spielen, besser von anderen konnte er seine Eindrücke dann in der Personen wahrgenommen werden Visitationswoche im April. Er besuchte können. Ich denke hier vor allem an die Gottesdienste der beiden Pfarrer in den Vorsitz bei der Diakoniestation der Johanneskirche und in der St.- und dem