Planfeststellungsabschnitt 8.1 Riegel–March
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Planfeststellungsabschnitt 8.1 Riegel–March Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel Kofinanziert von der Fazilität „Connecting Europe“ der Europäischen Union NL Amsterdam Rotterdam Zevenaar Emmerich Mannheim KijfhoekMeteren Seebrügge Oberhausen Antwerpen Duisburg Gent Köln D Mecheln Karlsruhe MontzenAachen B Wiesbaden Offenburg Mannheim Karlsruhe Freiburg Offenburg Freiburg Basel Basel Brugg Olten Bern CH Gotthard Lötschberg Bellinzona Berne Domodossola Luino CH Chiasso I Gotthard Novara Mailand Alessandria Arquata Genua Europa verbinden Die Eisenbahnstrecke zwischen Karlsruhe und Basel ist eine der ältesten Eisenbahnverbindungen Europas. Seit dem 19. Jahrhundert verbindet sie die Ballungsräume des Rheingebietes mit dem europäischen Seehafen in Rotterdam. In Richtung Süden stellt sie die Verbindung mit dem Schweizer Raum und den Industrieregionen Norditaliens her. Rund 300 Züge des Fern-, Nah- und Güterverkehrs nutzen Mit dem Ausbau und teilweisen Neubau der Rheintalbahn täglich die Gleise der als Rheintalbahn bekannten Strecke. verfolgt die Bahn drei zentrale Ziele: Mit Inbetriebnahme der neuen Eisenbahn-Alpentransver- sale (NEAT) durch den Lötschberg, das Gotthard-Massiv 1. Erhöhung der Streckenkapazität, um den prognostizierten und den Monte Ceneri in der Schweiz wird eine weitere Mehrverkehr auf der Rheintalbahn aufnehmen zu können. Zunahme des Schienenverkehrs auf der Rheintalbahn er- wartet. 2. Entmischung der Verkehre, um die schnellen Züge des Fernverkehrs von den langsameren Zügen des Nah- und Doch diese ist bereits bis an ihre Kapazitätsgrenze ausge- Güterverkehrs zu trennen und gegenseitige Beeinträchti- lastet. Die bestehenden Engpässe erhöhen die Gefahr von gungen im Betrieb zu verhindern. Verspätungen und gehen zu Lasten der Qualität des Schie- nenverkehrs in der Rheinebene. Für das aktuelle und zu- 3. Qualitative Verbesserung für die Reisenden, das heißt künftige Verkehrsaufkommen muss die Strecke dringend deutlich kürzere Reisezeiten durch die Erhöhung der viergleisig ausgebaut werden. Erst dann ist eine Ausweitung maximalen Geschwindigkeit für den Personenfernver- des Bahnverkehrs möglich. kehr auf 250 Kilometer pro Stunde. 2 NL Amsterdam Rotterdam Zevenaar Emmerich Mannheim KijfhoekMeteren Seebrügge Oberhausen Antwerpen Duisburg Gent Köln D Mecheln Aachen Karlsruhe Montzen Nach dem Ausbau werden Reisende für die Fahrt von Karls- Und trotz des erwarteten Mehrverkehrs wird sich die Lärm- B Wiesbaden ruhe nach Basel nur noch etwa 70 Minuten benötigen – situation entlang der Strecke deutlich verbessern: Dafür eine halbe Stunde weniger als heute. Mit dem Projekt schafft sorgen umfangreiche Schallschutzmaßnahmen – von Schall- Mannheim die Bahn außerdem die Voraussetzungen für einen Ausbau schutzwänden über Schienenstegdämpfer bis hin zu Schall- Offenburg des Nahverkehrsangebots in der Region. schutzgalerien. Karlsruhe Freiburg Offenburg Freiburg Basel Basel Brugg Olten Bern CH Gotthard Lötschberg Bellinzona Berne Domodossola Luino CH Chiasso Grundlagen der Planungen I Gotthard Novara Mailand Alessandria Arquata Bei der Planung komplexer Vorhaben wie dem Aus- und Neubau der Rheintalbahn wird ein Plan- Genua feststellungsverfahren durchgeführt. Dabei gilt es, alle von dem Bauvorhaben betroffenen öffent- lichen und privaten Belange und widerstrebende Interessen gegeneinander abzuwägen. Am Ende des Verfahrens steht der Planfeststellungsbe- Die insgesamt neun Streckenabschnitte (StA) der Ausbau- schluss. Er entspricht, vereinfacht ausgedrückt, einer sehr und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel wurden aufgrund ihrer umfangreichen Baugenehmigung. Die rechtliche Grundlage Länge, der Vielzahl der Betroffenen und der unterschiedli- für die Planungen bilden der Bundesverkehrswegeplan chen örtlichen Verhältnisse weiter in einzelne Planfeststel- (BVWP) und der Bedarfsplan zum Bundesschienenwege- lungsabschnitte unterteilt. Deren Pläne werden nach und ausbaugesetz (BSWAG). In diesen hält der Gesetzgeber nach zur Genehmigung bei der zuständigen Behörde, dem fest, für welche Vorhaben ein Bedarf besteht. Die Aus Eisenbahn-Bundesamt, einge reicht. Für den StA 8 führt bau- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel zählt zu den das Regierungspräsidium Freiburg im Rahmen des Plan- Maßnahmen mit „vordringlichem Bedarf“ im BVWP. feststellungsverfahrens das Anhörungsverfahren durch. Den Planungen liegt die aktuell verfügbare Verkehrsprog- Einige Abschnitte des Großprojekts Karlsruhe–Basel sind nose zugrunde, um den künftigen Verkehrsentwicklungen, bereits fertiggestellt und in Betrieb, andere befinden sich den steigenden Ansprüchen an die Verkehrsinfrastruktur noch in der Planungsphase. So auch der StA 8 zwischen und einer umweltfreundlichen Gestaltung der Verkehrsab- Kenzingen und Müllheim. Er umfasst die zwei gleisige Neu- läufe Rechnung zu tragen. Diese wird bei der Dimensionie- baustrecke zur Umfahrung der Freiburger Bucht für den rung des Schall- und Erschütterungsschutzes sowie bei der Güter verkehr sowie den Ausbau und die Ertüchtigung der Beurteilung der Umweltverträglichkeit und auch bei der bestehenden zwei Gleise der Rheintalbahn (Aus bau strecke Festlegung von Kompensationsmaßnahmen zum Ausgleich Teningen–Buggingen). von Eingriffen in den Naturhaushalt berücksichtigt. 3 Vom ersten Antrag bis zum Planfeststellungsverfahren Bis das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) den Planfeststellungsbeschluss erlassen kann, hat das Projekt schon einige Planungsschritte durchlaufen. In der unteren Grafik ist dargestellt, wann diese Schritte für den Planfeststellungsabschnitt (PfA) 8.1 erfolgt sind und wie der aktuelle Stand ist. Antrag Antrag Antrag Eisenbahn-Bundesamt Antrag Antrag Antrag 1 2 3 2006 2009–2015 2012–2014 Erster Antrag Planfest- Konsultation Erarbeitung stellungs verfahren Projektbeirat Planunterlagen Die Teilstrecke zwischen Riegel und 2009 wird ein Projektbeirat als ver- Die Bahn beschließt, die Planung zu March war schon einmal Gegenstand fahrensbegleitendes Forum eingerich- überarbeiten. Die neuen Unterlagen eines Planfeststellungsverfahrens. Die tet. Für die Teilstrecke zwischen Rie- werden im Rahmen der Frühen Öf- damaligen Planungen wurden jedoch gel und March empfiehlt dieser die fentlichkeitsbeteiligung öffentlich aus- im Hinblick auf die späteren Bundes- Umsetzung eines über das gesetzliche gelegt. Am 16. Oktober 2014 stellt tagsbeschlüsse überarbeitet. Sie ha- Mindestmaß hinausgehenden bauli- die Bahn die Planung in einer Infover- ben heute keine Gültigkeit mehr. chen Schallschutzes. Im Bereich der anstaltung vor. Deponie Reute soll die Trasse verlegt werden. Ein Bundestagsbeschluss er- möglicht die Finanzierung der Maß- nahmen. 4 Antr Antrag ag Antrag Eisenbahn-Bundestamt Regierungspräsidium Planungen GT GENEHMI 4 5 6 2014 2017–2021 Neuer Antrag auf Anhörungsverfahren Planfeststellungsbeschluss Plan feststellung Ende 2014 stellt die Bahn einen neu- Das RP führt das Anhörungsverfahren Nach abschließender Prüfung aller en Antrag auf Planfeststellung beim durch. Hierzu liegen die Unterlagen Sachverhalte erlässt das EBA den EBA und reicht ihre Planungen ein. für einen Monat öffentlich aus. Be- Planfeststellungsbeschluss. Dieser Das EBA prüft daraufhin die Unter- troffene können Einwendungen und enthält die Genehmigung für den Bau lagen auf Vollständigkeit. Dann über- Stellungnahmen einreichen. Die Bahn und Betrieb der Strecke. gibt es die Unterlagen dem Regierungs- verfasst Antworten. Diese werden präsidium (RP) Freiburg. 2019 in einem Erörterungstermin dis- kutiert. 2021 werden die Planunterla- gen ein zweites Mal offengelegt. Be- troffene erhalten so Gelegenheit, zu den jüngsten Planänderungen und neu hinzugekommenen Unterlagen Stellung zu beziehen. Das Anhörungs- verfahren endet mit der abschließen- den Stellungnahme des RP. 5 Malterdingen Teningen PfA 8.0 PfA 8.1 PfA 8.2 Reute km 195,889 3 Hecklingen K 5114 10 11 14 Gewerbegebiet Klärwerk 17 19 20 23 9 190 16 195 L 113 189 18 188 191 7 192 194 1 2 187 193 Waldsiedlung 5 186 L 114 185 12 22 13 8 15 21 K 4920 6 Elz Holzhausen K 5130 5 K 5140 3 Bottingen Neubaustrecke 4 Nimburg Eisenbahnüberführu km 184,500 N Dreisam Straßenüberführung 1 km Riegel Grünbrücken Eisenbahnüberführungen Straßenüberführungen Grünbrücken 1 chlussstelle Riegel Einfahrrampe 5 ahnhofstraße 16 euerbach 9 eisstr 5114 15 euerbach (BAB 5) 10 Grünbrücke Teninger Unterwald 2 chlussstelle Riegel Ausfahrrampe 6 eumühlbach 18 errenbach 11 eisstr 514 17 aldstraße 3 andesstr 113 7 20 lotter 12 chlussstelle Teningen Einfahrrampe 19 eisstr 513 4 aiserstuhlbahn 8 irtschaftsweg und Graben 22 chobbach 13 chlussstelle Teningen Ausfahrrampe 21 lotter 14 andesstr 114 23 eisstr 42 Von Riegel bis March Eine Güter trasse entlang der Autobahn Von Offenburg bis südlich von Buggingen werden die zwei neu geplanten Gleise der Rheintalbahn nicht gebündelt mit der Bestandsstrecke, sondern in enger Bündelung mit der Bundesautobahn (BAB) 5 verlaufen. Auf dieser Strecke sollen in Zukunft die meisten Güterzüge verkehren. Der Planfeststellungsabschnitt (PfA) 8.1 umfasst den nörd- diese nach dem Bau der Güterumfahrung zu ertüchtigen lichen Bündelungsbereich der Güterumfahrung mit der und für höhere Fahrgeschwindigkeiten auszubauen. Somit Autobahn im Großraum Freiburg. Auf einer Länge von rund profitieren sowohl Güter- als auch Personenverkehr vom 11,4 Kilometern verläuft die neue Bahnstrecke parallel zur viergleisigen Ausbau der Rheintalbahn. Autobahn. Sie durchquert dabei das Gebiet der Gemeinden Riegel, Teningen, Reute, Vörstetten und March. Bauliche Meisterleistung: Verkehrswege im Tandem Freie Fahrt für den