Regenbogen- Konzert
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m e moskitoevent Regenbogen- Konzert BERNHARD METZ und ASAMI YAMADA, Violinen JULIE RISBET, Viola MANUEL VON DER NAHMER, Violoncello RAINBOW SOUND ORCHESTRA MUNICH 07_07_2019 19 Uhr Alter Rathaussaal Schirmherrschaft: Oberbürgermeister Dieter Reiter mphil.de 089 54 81 81 400 904241_0_Mphil_Regenbogen 210x297_ANZ_01.indd 1 23.04.19 16:09 Christopher Street Day München 2019 GRUSSWORTE THOMAS NIEDERBÜHL → Liebe Freundinnen und Freunde, mit dem Jubilä- ums-CSD „50 Jahre Stonewall“ erinnern wir in diesem Jahr an den Beginn der weltweiten Lesben-, Schwulen- und Trans*-Bewegung durch die Unruhen 1969 in der Christopher Street in New York. Wir danken damit auch all den Vorkämpfer*innen, die unsere LGBTI*-Erfolgsgeschichte bis heute möglich gemacht haben. ¶ Wir sind sichtbarer, akzeptierter und gleichberech- tigter als je zuvor. Wir bereichern mit unserer Community ein buntes München. Diese unsere Vielfalt wollen und sollen wir feiern. Aber gleichzeitig begreifen wir unsere Ge- schichte auch als Auftrag auf dem Weg zu einer vollständigen Gleichstellung – für alle LGBTI*-Menschen, immer und überall. ¶ Denn trotz des historischen Erfolgs der Eheöff- nung drohen uns immer noch alltäglich Gewalt, Mobbing oder Ausgrenzung. Wir müssen uns gegen trans*- und homophobe Angriffe von Rechts und konservative Rückschritte wehren. Wir müssen immer wieder das Erreichte verteidigen und Fortschritte erkämp- fen. ¶ Denn Gleichberechtigung und selbstbestimmtes Leben ist für uns Lesben, Schwu- le und Transgender fast nirgends auf der Welt selbstverständlich. Vielen drohen sogar Rechtlosigkeit, Verfolgung, Folter, Gewalt, Diskriminierung bis hin zur Todesstrafe. ¶ Es gibt also noch genug zu tun. Lasst uns die Vorkämpfer*innen von morgen sein! ¶ Uns al- len wünsche ich einen kämpferischen CSD, bei dem wir uns ordentlich feiern. Ganz nach dem Motto „50 Jahre Stonewall – Celebrate diversity! Fight for equality!“ ¶ Happy CSD everybody! Thomas Niederbühl ist politischer Sprecher des CSDs und langjähriger Stadtrat der Rosa Liste. DIETER REITER → Genau 50 Jahre liegt der Aufstand von Lesben, Schwu- len und Transgender gegen Polizeiwillkür und -gewalt in der New Yorker Christopher Street heuer zurück. Das war der Beginn der Gay Pride-Be- wegung und ein Meilenstein im Kampf für Gleichberechtigung und An- erkennung. ¶ Vieles haben die LSBTI-Communities in aller Welt seither erreicht. Doch machen wir uns nichts vor: Noch immer stoßen Homo-, Bi- und Trans- sexualität auf Vorbehalte und Ablehnung. Und noch immer gibt es hassmotivierte Taten gegen Lesben und Schwule. ¶ Deshalb gilt es weiterhin, für die gesellschaftliche Akzep- tanz der vielfältigen Gender-Identitäten zu kämpfen und sich klar und deutlich gegen jede Form von Homo- und Transphobie zu stellen. ¶ Der Münchner CSD leistet dabei als treibende Kraft seit Jahrzehnten nicht nur ganz hervorragende Arbeit, sondern glänzt seit jeher auch als buntes Aushängeschild für ein tolerantes und weltoffenes München. Sehr gerne habe ich daher auch heuer wieder die Schirmherrschaft übernommen und wünsche dem Münchner CSD 2019 sowie den Veranstaltungen der PrideWeek einen vol- len Erfolg. Alle Gäste heiße ich dazu sehr herzlich willkommen! Dieter Reiter (SPD) ist der Schirmherr des CSDs und Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München. StONEWALL 50 TIMELINE 1969 2019 PRIDEWEEK 2019 Seite 03 Seite 08 Seite 38 Seite 70 Grußworte Timeline 1969 bis 2019 PrideWeek-Kalender Künstler*innen und Acts � � 6. bis 14. Juli 2019 beim CSD München 2019 Seite 04 Seite 31 � � Stonewall was a Riot Anpassung oder Angriff? Seite 52 Seite 80 zum CSD-Motto 2019 � München und KyivPride WorldPride, EuroPride, � Seite 32 � CSDs rund um die Welt ALLES Seite 07 Eins+Eins=Drei Seite 54 � 150 Jahre Homo- � CSD Wochenende: Polit- Seite 82 AUF EINEN bewegung und der Seite 34 parade, Straßenfest und Partner*innen, BLICK! Paragraph 175 Generationengespräch RathausClubbing Impressum LGBTI*-LOCATIONS IN MÜNCHEN UND DER KOMPLETTE PRIDEWEEK-KALENDER CSD München 2019 03 CSD-Motto 2019 50 Jahre Stonewall Celebrate diversity! Fight for equality! Der Moment der Polizeirazzia vor der Bar Stonewall Inn. DID YOU KNOW? Das Stonewall Inn im September 1969 Stormé DeLarverie, eine Butch-Lesbe, die 1969 bei den Ereignissen an vorderer Stelle dabei war, betonte allerdings, dass für sie die Riots keine Riots waren. Viele Jahre später sagte sie: “It was a rebellion, it was an uprising, it was a civil rights disobedience — it wasn’t no damn riot.” Mini-Glossar Stonewall Riots, Seite 5 ❶ Queer Nation → Eine LGBTQ-Organisation, die im März 1990 in New York City von HIV/ AIDS-Aktivist*innen von ACT UP ge- gründet wurde. Der Begriff wird hier allerdings im übertragenen Sinne für ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl und eine politische Identität ge- braucht, das einer Art Nationalgefühl ❹ Gay Liberation Front sehr ähnlich ist. → Eine Gruppe, die sich als Reaktion auf die Stonewall Riots 1969 gründe- ❷ Gay Liberation te. Sie war eine Organisation, die für → Die Gay Liberation ist eine soziale die offene Konfrontation und radika- und politische Bewegung, die sich le Erringung von Rechten für Schwule von den späten 60ern bis in die 80er und Lesben (auch manche trans* Men- hinein erstreckte und dazu aufrief, schen ordneten sich damals diesen sich politisch einzusetzen, auch zu Labels zu) kämpfte. Ihre Forderungen radikaleren Protestformen zu greifen gingen weit über Integration und und der gesellschaftlichen Ächtung Anpassung hinaus. mit Gay Pride, also Stolz, zu begegnen. ❺ Gay Activists Alliance ❸ Daughters of Bilitis → Wurde am 21.12.1969 als Abspaltung → Wurde 1955 in San Francisco als von der GLF gegründet. Anders als erste lesbische Bürgerrechtsorgani- die Befreiungsfront sah die GAA ihre sation gegründet. Der Name weist auf Aufgabe exklusiv in der Vertretung eine fiktive lesbische Zeitgenossin von schwulen und lesbischen Rechten Sapphos, aus dem Roman „Les Chansons innerhalb des bestehenden Systems de Bilitis“ von Pierre Louys. und verstand sich politisch neutral. Illustration: 04 CSD München 2019 Dr. Stephan Pflaum Der Beginn der modernen, globalen Pride-Bewegung von Stonewall. Sie waren ge- gedrängt. Ganz im Sinne zum New York, sellschaftliche Outcasts und Beispiel der Mattachines, die hatten wenig zu verlieren. Das wesentlich an der Umformu- 28. Juni 1969 ist auch der Grund, warum die lierung der Gay-Power-Protest- Die Stonewall Riots, vier Stonewall Riots so stark aus bewegung und der kämpferi- Tage andauernde Stra- dem Rahmen fielen. Es waren schen Gruppe „Gay Liberation ßenkämpfe im Green- hauptsächlich marginalisierte Front“ ❹ zu einer viel gemäßig- wich Village von NY, Menschen, wie trans* People of teren „Gay Activists Alliance“ ❺ sind die ersten, mehrtägi- Colour, Sexworker*innen oder beteiligt waren. Man wollte obdachlose, queere Jugend- lieber den Eindruck friedlicher, gen, radikalen Aufstän- liche, die auf die Barrikaden braver Schwuler vermitteln, de von verschiedensten gingen. Stonewall, das war von denen keine große Gefahr queeren Menschen gegen keine Bitte um Inklusion und ausgeht. staatliche Unterdrü- Akzeptanz, sondern ein riesi- | ckung und Gewalt. ges „Fuck you, leave us alone“. StONEWALL WAS A RIOT! Stonewall zeigte eine neue, ra- Dies ist also die notwendige ieses Stonewall, quasi die dikale Seite der Emanzipation. Erinnerung daran, dass Men- Urgeschichte einer QueerNa- schen für die Gay Liberation tion ❶ und radikaler Bezugs- ihre Jobs, ihre Wohnungen punkt der Gay Liberation ❷, und ihre Leben verloren haben, wurde in Jahrzehnten zum dass trans* Frauen der Schwu- Mythos geschliffen und ver- lenbewegung von Polizisten körpert für viele ein kollekti- vergewaltigt und Kämpfer*in- ves Coming-Out. Die Botschaft: nen mit Gefängnis bestraft „We’re here, we’re queer, we’re wurden. Stonewall war ein fabulous, don’t mess with us.“ - Aufstand derer, die am Rand Ab heute schlagen wir zurück. der Gesellschaft leben muss- CK sto | ten und als solchen sollten wir R tte ABER VON VORNE ihn erinnern. GI SHU U Die restriktive Gesetzgebung | in den USA, die homosexu- WIR STEHEN AUF SCHULTERN , FOTO SEITE, FOTO 5 → OS elle Handlungen bis hin zu Es waren kollektiver Wider- CK STO The Stonewall Inn heute – es befindet sich in der Christopher R nicht-geschlechtskonformer Street im Stadtteil Greenwich Village im Süd-Westen Manhattans. stand, das Schaffen unserer ei- TTE HU S Y Kleidung verbot, führte zu ei- genen Schutz- und Freiräume, K ls U B R O ner sehr prekären Situation für Besonders an Stonewall ist – aber auch der offene Kampf G genia viele „Schwule“. Der Begriff und das hebt es von den frühe- auf der Straße, die in kleinen V E : Y R „gay/schwul“ war allerdings ren Riots wie in San Francisco Siegen zu mehr Akzeptanz ILDE CH , S damals – auch in Deutschland (Compton’s Cafeteria, 1966) führten. Wenn wir Stonewall – ein Sammelbegriff für alle oder Los Angeles (Black Cat Ta- feiern, müssen wir uns be- Commons möglichen Abweichungen von vern, 1968) ab – die Heftigkeit, wusst machen, dass sich daran imedia K I W Y R die Dauer und die Nachhal- alle Facetten, die kämpferi- A der heterosexuellen und zwei- R ib C L geschlechtlichen Norm. tigkeit dieser Straßenkämp- schen, fortschrittlichen, wie bli RK PU O | fe. Kaum waren die Kämpfe auch die negativen, ausschlie- Y ew Ab 1951/1955 gründeten sich aber verklungen, begann der ßenden, abbilden und dürfen S: N K in den USA die ersten Homo- Ausschluss jener, die maßgeb- die nicht vergessen, auf deren philenverbände, die Matta- lich an ihrem Erfolg beteiligt Schultern wir stehen. chine Society setzte sich für waren. Stonewall wurde